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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 06.09.1911
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-09-06
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19110906021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1911090602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1911090602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1911
- Monat1911-09
- Tag1911-09-06
- Monat1911-09
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Dieses «latt wird den Lesern von Dretdei, ,ugei„lli, wahrend «s die Post-«dounenl,n am uu» Umgebung a« Lage vorher bereits al» ^ Morgen in einer Gesamtausgabe erhalte». so. Jahrgang. ^-247. VezugSgrbühr »>«:«>,iihr«. i>tr Tret- den bet taal'.ch »weis nurllgerZutragui.fl Sonn« und Moulage,, uur einmal» 2.bO Mk., durch au-wtjrt,aeLom- Missionare U.bO Mk. Sei einmaliger steUuna durch die Post ^«.(odneLesteagel^. ^i« den Leier», von Dre-den u. Umgebung am Tage vorher zu- -esteuten Abend Aus gaben erhalten die au«' war.igeii Äej,eher mü Ln '^lorgcn -AuSq.it'.; tusanlmen -ugesreUt. Na<bdruc> nun m»t deut licher LueUcnangade i,Dre«d. Nachr.", zu. 1«tM. — Unverlangt Manuskripte werdeil mcht aufbewahtt. Telegramm-Adresse: Nachrichten Dresden. E>egr?ürrHet 1856 Dru>F und Verlag von (iepsch >5.' Reichardt in Dresden. Lsauptgüschäftsstettc: Ataricnstrafrc 58 ,o. Mittwoch, 6. September 1911. Anzeige»-Tai ii '.1.:»ahme von Änkun o,Zungen dt» tlachtu. 2 Uh». Sontiiag» nur 'klarte:lstratze 28 v»n U btc. ' ..1 Ubr. Die ei.iipaltrge Grundzeile t'a. 8 LUden» 2b Pf, Familien liackttchten Nus Dresden 20 Ps ; tXeschail- Anzeigen au» der Pnvatseue ^eil? 20 Ps.; d»e zweispaltig- .-eUk a. 5er,sette00P'. — 7<n 7suurme,n nach Sonn u Zheiertagen: die emipalttgü ^ruiin« zeile20Pi..aufPnoar» scite 40 Pi., Familien- Aawrildten a. Dregdr.t dieHruttd',eile'-ÄPi. Ali^warlige Austrog* nur gegen Aorauopc- zati.'unq. — ^edc-7 Pe« legdlatt kostet 10 Pf. /»sns to^roLr'7ise - « F X ? <7ts -Vslv/ls (/e,s /ss/r/?s/'S. Drs /ke)^27s 7977 -sre/ss/rs^. » V»^7a?r§§/r §rs io?rs r/nck 0//o/'r«r. -7 Ls css?<Ls^ üLsr-^sso/kt ssL/r / Ä-R?7si§/Ls77W§ . <7/". ?7ous^se?/rsst'e'. 29 ^s7 - 7§4 U.FL ebl-b MLrv eilige -Lelei?. Ter Sächiische F r a » e n m iiiion s l> u n d trat beute in Dresden zu leincr l. Fahrcsversammliing zu sammen. Zn der Leipziger G e l b m c t a l l i n d n st r i e wurden die Verhandlungen zwilchen Arbeitgebern und Arbeitnehmern abgebrochen Heinrich Engel, der Chefredakteur des ^Reichs- baten" in Berlin ist gestorben. Tie heutige Festsitzung des Vaterländischen F r a u c n » e r e i n s in Berlin fand in Gegenwart der Kaiserin statt. Neueste vrahtmelclungen von« 5. September. Deutsche Flottcuparade. Kiel. Der Kaiser schiffte sich um ll Uhr auf dem Linienschiff „Deutschland" ein, mit ihm die Fürstlichkeiten und die Gaste. Ein Teil der Gäste ging an Bord L- M. S ..Hela". Es folgten Bvrsührungen der Flotte nach be händerem Programm. Kiel. Die Jacht „Hohenzollern" mit dem Kaiser an Bord jsr kurz nach 0 Uhr unter dem Salut der im Hasen liegenden Schiffe und der Befestigungen zur Flotte», parade ausgelaufen. An Bord befinden sich anher dem laiierlichen.^Gefolge und dem Fürsten von Fürstenberg der Erzherzog Franz Ferdinand, der Grotzherzog von Oldenburg, Prinz .Heinrich von Preußen, Prinz Georg von Bauern, sowie der Reichskanzler. Das Getter ist schön. Zahlreiche Dampfer haben schon frühmorgens den Hafen verlassen, um in der Kieler Bucht der Flottenichau beizn- ivohncn. K i e l. Tic K aise r j a ch t „H o h e n z olle r n" lras gegen IN Ubr bei der bei Gabelöslach liegenden Manöver- flotte ein. Die Schiffe halten Toppslaggen gescbl und gaben Salut. Tie Flotte passierte in einreihiger Forma lion die „Hohenzollern", wobei die Maniischasien drei .-Ultras ansbrachten. Vaierländiscknr Franenverein. Berlin. iPriv.-Tel.l Z,»r Borseier der hnnaeristen Wieüerkelic des ttzebuiisiages der ersten deutschen Kaiserin hielt heute der V a i e r l ä n d i s ch e F r a u : u v eres n unter Borsitz des Staatsmiuistcrs v. tztzfoeller lw Abgeord- nctenhairie eine Festfitzil», ab, der die Kaiserin, die «tzrotzherzogin Lili'e von Baden. Tochter der Kaiserin Aiigliitn. ferner die Kronprinzessin, die Erbprinzeisin von Meiningen, die Prinzessinnen Heinrich und Friedrich Gil Helm und die Fürstin von Mied beiwobnten. Marokko. Barcelona. Die Ausschüsse der am spanisch, marokkanischen Handel beteiligten KrcUe haben ein Tele gramm an die Regierung gerichtet, worin sic energisch die B e s i tzergreisnng von F s » i durch Spanien inner halb der festgesetzten Frist ne r langen. Andernfalls würde die schlechteste Wirkung im Hände hervorgeriisen werden, da man die Ursache der Richtbesetzung ans die da gegen gerichteten Angriffe der französischen Preise zurück- sühren würde, die einen tiefen Eindruck machten. Es soll eine Versammlung einberusen werden, »m die Negierung aufznsordcrn, die Rechte Spaniens zu wahren. Delcafs,'. I'bergt. TagcSgeichichtc.) P a r i s. iPrrv.-Tel.f Mortneminister Dcleaisa brkrästtgte in Toulon den Fonrnakisten gegenüber, datz er nicht eine Parade, ivndern eine nationale Kundgebung zur See beabsichtigt habe Wenn ich jetzt den Beseht zur Aus reise gebe, sagte der Minister, so würden eine Bicrtelstnndc später alle Gesechtsdispositionen getroffen sein. Uebcr die Besetzung der Schiffe nom Tnv Danton äutzerte Deleais«: Bor Tagen fehlten noch Mb Mann an Bord jeder dieser Einheiten, jetzt fehlen nur noch ät. Fch hätte alle Einheiten vom Ttlp Danton hier präsentieren können, aber ich wollte nicht dem Beispiele Deutschlands folge», das an der Kieler Parade Dreadnonghls teilnehmen lägt, die noch nicht ein mal ihre Bersnchssahrtcu gemacht habe». Tclean,' gab zu, datz das dritte sranzösischc Geschwader sich nicht ans der Höhe der Zeit befinde, aber es teile dieses Schicksal mit dem dritten Geschwader der Marinen anderer Staaten, und ichlietzlich bleibe es doch die Hauptsache, datz auf de» alten Schiffen Geschütze sich befinden, die eine befriedigende Treffsicherheit besätzen. Militärische Präveutivmatzregeln in Holland. Amsterdam. (Eigener Drabrbericht.i Gie verlautet, wurde am l. September allen KorpSkommanüaitten der niederländischen Armee die für den Fall eines Krieges zwischen Nachbarstaaten generell vorgesehenen militärischen P r ä v e n t t v m a ß r c g e l u offiziell durch doS Kriegsministcrium zur Kenntnis gebracht. Der weihe Tod Meran. Auf einer GI e ts ch e r ü b u n g s t v u r stürzten infolge Reißens des Seiles am Eitzcpatz zwei Kaiferfchützen ab. Der eine war sofort tot, während der andere schwer verletzt wurde. Schjfssnntergang. Lissabon. Rach einer Meldung aus Sagres sind dort vier Boote mit der Besatzung eines italienischen Dampfers angekommen, der nördlich vom Kap St. Bin zent Schifsbruch erlitte n haben sott. Kirchenraub. Berdun. Der Diebstahl in der Erlvjer- kirche wurde am Hellen Tage ansgesührt, während der Pfarrer eine Taufe vollzog. Die drei gestohlenen Bilder stellen Christus, die heilige Clara und Maria Magdalena dar. Strcikausschrcitiingen. Nantes. Gestern kam es hier zwischen a u S st ä n di gen Bergarbeitern und Gendarmen zu einem blutigen Z u s a m m e n st v tz e. Ein Gendgrm wurde lebensgesäbrlich und neun andere ichwcr verleb!. Bon den Ausständigen erlitten zwanzig schwere Verletzungen: süiu von ihnen wurden in bcsinnnngölvsem Zustande ins Krankenhaus geschasst. Luftschiffahrt. Baden-Baden. Das Luftschiff „Schwaben" wird voraussichtlich nicht heute, sondern erst morgen die Fernfahrt nach Gotha antrctcn, da augenblicklich nicht ge nügend Gas zur Nachfülliing vorhanden ist. Paris. AuS Casablanca wird gemeldet: Der Flieger Lobeäu ist hierher abgere.ch, um mit einem Zweidecker einen Rundslug nach Rabat, Melines, Fez und Tanger zu unternehmen. Berlin. Der Pastor a. D. und Cliefredaltenr des „Reichsbvlen" He.nrich Engel, der das Blatt im Fall,.' >87ll gearündet und seitdem ununlerbroclien a» seiner Spitze gestanden hat, ist heute vormittag im 77. Lebensiaiue g e - st o r v c n. H a m b u r g. Am Sonntag »bend st i e tz aus dem hiesigen Hauplbahnhoie der um II', Uhr anssahrende Z u g a » s ei n e n R a n g i e r z u g. Beim Anvrall mur den die im Postwagen befindlichen sechs Beamten verletzt, davon zwei schwer. Mcklicke Zeplembetterle. Die Abendversammluug zum »7. Fahresscst der Sächsischen Hauptbibclgcscllschaft, der als Ehrengäste Ihre Erz. die Herren Oberhospredigei a. D. Wirkt. Gest. Rat v. Ackermann und Wirkt. Gell. Rvc v. Gras Otto Vitzthum v. Ecksiädt, sowie Herr Präsiden: des evangelisch lutherischen Landesloinistoriiiins Dr. Böhme, Kvnsistorialrat Hvsprediger Tr. Friedrich und Kirchenrar Tr. Molwitz beiwohnten, bildete am Montag die Einleitung der diesjährigen kirchlichen Scptembcrscstc. Nach gemeii: samem Choralgcsang kcnnzcichnete Herr Vizepräsident per sächsischen Hanptbibelgesellschast Oberkonsistorialrat v. K ühn - Dresden das Wirken der Bibelgesell schaften als ein großes internationales Werk, das be stimmt ist, dem einzelnen wie den Böllern der ganzen Erde die Bibel als rechten Gesundbrunnen immer wieder in die Hände und ans Herz zu legen. Weiter wies der Redner daraus hin, datz England mit seiner Bibelgesellschaft zwcn au der Spitze der Kulturi,ativnen marschiert, die Wiege der Bibelgesellschaften aber in Deutschland stand. Als Luthe, sein großes Werk der Bibelübersetzung so herrlich Vollender hatte, war es noch lange nicht jedem Manne im Volke wvg llch, sich eine Bibel zu lausen, so datz im Fahre 1710 von dem bekannten Halleschen Tlieolvgen August Hermann Franke und dem srommrii opferfreudigen Freiherr» Hildebrand v. Kantsiein zu Berlin die erste Bibelgesellschaft gegründet wurde. Sie bestellt heitte noch in Verbindung mit den Fraiikeslhen Anstalten in Halle. Die Sächsische Hauptbibel- geiellschast ermöglicht es der Leipziger Mission, in Indien und i» den deutschen Kolonien in Afrika den Eingeborenen d.e Bibel zu bringe». Am Schlüsse seiner Worte legte der Redner der -Versammln»» die Liebe zur Bibel besonders ans Herz. Danach sprach Herr Pastor Dr. Heber ans Dresden >» fesselnder Weise über die e > st e n d e » tsche n E li r i st e ri » » d d a s tz,' e n e T e st a >» e n t inid stellte dabei fest, datz die Apostel nicht nur den Römer», Griechen im'- Inden das Evangelium direkt übermittelteil, dast auch nicht, wie allgemein angenommen wird, die Gothen die ersten deutschen Christen waren, sondern dast die Möglichkei! besteht, das, in römiichen Kriegsdiensten befindliche Ge: maiien Fein iahen und es Tatsache ist, dast die t-ialattie: deutschen Ursprungs wäre». Zu diesem Bolle in Kleinasien stand aber der Apostel Paulus in engste» Beziehungen, an seine «Rieder ist der berühmte Epheserbries gerichtet, de: gerade in unserer Zeit für »ns Deutsche erhöhte Bedeut»,, r hat. Diese Darlcqungen des Herrn Pastors Dr. Heber rie sen allgemeines Interesse wach. Mit einem Lchlntzwor.V dkS Herr» Obcrkonsistorialrais D. Kühn und gemeinsamem Gesang endete die Feier. An den Saaltüren wurde ei».- Kollekte zur unentgeltlichen Bibelvcrbreitung unter ans- ländischeii Glaubensgenossen gesammelt. Sächsischer Fraucnmissionsbuud Heute vormittag II Uhr trat inttcr sehr zahlreiche.' Teilnahme von Damen aus den verschiedensten Orten Sach- kine Stimme gegen Mbara Stran;;. In der „Deutschen Welt", der Wochenschrift der „Deutschen Zeitung", veröffentlicht Joses Stolz ing eine Artikelreihe über die dcittiche Tonkunst der Gegen wart, die mit einer inlerei'saitte» Charakteristik Richard Ltrautzens beginnt. Wir wollen unseren Leiern einiges davon mitleilen, wenn wir auch nicht in allem mit dem Ber- taiier übereinstimmen. Liolzing mein», datz das künst lerisch Werk voll sie in Strauß' Schaffen die sin fonischen Dichtunge n „Tod und Verklärung", „Don Jüan" und „Till Culenspiczel" sind, obwohl auch diese Werke bereits eine vtrtnoseiihafte Beherrschung der tech nischen Aiisdt »cksmtttel kennzeichne, die den thematischen Gehalt weit übcrtrcffe. Jedenfalls stecke viel Berhcitznngs- vollcs in dieser erste» Schasfensperiode des Tondichters, „die zudem durch einen Zug hohen sittlichen Ernstes ausge zeichnet wird, welcher in der Weltanschauung Schilpen. Hauers wurzelt und der sich namentlich in „Tod und Ver klärung" und im „Glirttram" knndgibt: Heide Werke kann man wohl als den ergreifenden künstlerische» Niederschlag jener todcsbangen und welicittsngenden Stimmung v.-> irachten. die ihren Schöpfer damals erfüllte, als er in Aegnpten Heilung von einem schweren Brustleiden suchte und fand. Und ohne Verankerung in einem festen sitt lichen Kern, ohne eine nach aufwärts weilende Lebensauf fassung ist — wenigstens bei »»s Deutschen — echteö künsi l,rUches Schaffen undenkbar! Wie ganz anders aber sollte sich der Entwicklungsgang des Tondichters gestalten! Schon bei seinen nächsten fi» svniichcn Dichtungen, „Also sprach Zarakbnstra" und „Hcldeiilebeii", zeigt es sich, dast er einen eigenen Stil nicht durch Verinnerlichung, sonder» durch V e r ä li tz e il s ch >, n g zn finden suchte, das, er seine Vir iiiosität aus dem Orchester zur reinsten K l a » g l ü n st c l e i mißbrauchte, wogegen die eigeittliche schöpferische ZenguiigS- trafk. die sich in der Ersindiing von Themen persönlicher Prägung und ihrer eigenartigen Dincharbeitnng zeig!, keine Stärkung erfuhr." Dann setzt sich Liolzing ganz in unserem Sinne mit Lato in e und Elektra aiidcii ander, indem er vor allein nachweist, datz Strauß innerlich mit diesen sensationellen Schöpfungen nichts zn tun hat: „Gehörte Richard Strauß zn jenen genial-zerrissenen Naturen, die sich z» sonniger Kniisthöhe nicht empvriüntcr» können, wett sie unter dem Zwange eines ihr Leben beherrschenden finsteren Dämons schassen müssen, dann könnte man sein Schwelgen in den Nachtseiten der Erotik am Ende verständ lich finden, allein seine ganze Persönlichkeit hat im Lause der Fahre wett mehr einen Stich ins Philisterhafte, als ins Dämonische erhalten. Wie kann nur ein mnsterhaster Gatte und Familienvater, der zugleich uvrso,glicher Hans- ivirt ist und seine geschäftlichen Zittere,'scn autzerordcittlich geschickt wahrz»nehmen versteht, an jener perversen Rico tiiiig, die er mit der Wahl seiner Opernlibretti einac- ichlagcn hat. wirklich Gefallen slnden? Auch diese Er wägung spricht dafür, datz er in iciüem ehrgeizigen Ringen nach dem Tageserfolge einfach mit dem Strome ichwiwwt und deshalb dem großstädtischen Publiinm beliebte Sc»- scitionen bietet." .Dem ..R o s e >i l a v a l i c r" schliestlich geht Lto.'ziiig folgendermatzc» zn Leibe: „Wie Paganini von seinem b. rühmten Spiele ans der G-Saite als dem Glpselpnnktt' seines Virtuosentums nicht lasten konnte, so blicv auch Strauß im alten Gleise, als er mit dem „Rosentavalicr" kam, »nr datz er diesmal der Perversität von der humoristischen Leite beizukomineli suchle. Das Liebes Verhältnis der alternden Marschallin mit einem siebzehn jährigen Fünglttig, die Schiir.zeiijägerei des in widerlich sinnlicher Vriilalität charakterisierten Ochs von Lerche».,!!, das lwstheatersähig gemachle Lviierbett einer Wiener Mcssalina, die l'ezichungsvvllc» szenischen Bemerkungen des Textdichlers HofmannStlial, von denen eine laulei, „die Lerckeliauische» mache» Miene, sich zu diesem Zwecke der Hemden der jüngeren und hübschere» Mägde zn bcmäch tigen", -- alles das ist genau ans denselben erotische» To» gestimmt wie die vorangeganacnen Werke. Auch die Ver tonung z eigt kcincn ne u e n Sii l. Der Komponist bedient sich desselben großen Fnstrnmentalkörpers. bloß läßt er die Fnstrilmcntc nicht vorwiegend mit voller Kraft unisono arbeiten, sonder» Verwender Blech und Schlag zeug z»m Aussehen schärferer Lichter, während den Sircichern »nd Holzbläser» die Ausgabe zniälli. in schwel zenden MeliSme» ;» schwelgen. Das ..pickinatze Hölzl" dtzr Wiener Volksmiisiker in den Hciirigenschciilen, ihr ientimeittal verliebtes Geigengewinscl macht er oper» fähig, ohne dabei auch nur eine einzige eigenartige Melodie zu eriinden. Aber Richard Straus, ist jetzt seines Pnl'li sums sicher: er vermag ihm olles zu biete». Wenn er i.i der „Elektra" geschlagene drciviericl Stunden lang das Trommelfell der Zuhörer mit einem wahren Lchnelltener von Mitzklängcn aller Art verdrösche» hat, um dann v'vt- lich beim Erscheinen Oresrens wohllautende Harmonien erklingen z» lasten, dann wird entzückt ausgcrnsen: Nein, wie herrlich, was ist doch der Strauß für ein großer Mann! Und nach demselben Verfahren hat er seine Musil zum „Roscnlavalier" geschaffen, nur in umgekehrter Wette. Wenn die Geiger, Cellisten und Holzbläser bis ',»m liebe: driisse Süßholz geraspelt haben, dann sährt plötzlich ein brutales Tnlti drein, und alles jauchzt über diesen geistreichen Einfall, der wie das Ausianchen einer Teufels masle im munleren Spiele wirke. In Wahrlicii aber ist es Ersindiingsaiiniii, welche den Koinponisten z» diese» Ltilbildiiiig drängt." lsuim linä Äirrenrchatt. ,Gt- Mitteilung Nils dem Bnrea» der Königl. Hvjtlnater. Wegen Heiserkeit der Herren Löttgen niid Z»advr lau» die für Donnerstag, den 7. September, a»gekündigte Auf nihrung des „Evang.lima»»" nicht stattsinde». Es geht dafür die komische Oper „Die lustigen Weiber von Windsor" in Szene. ! Die ResvrmationS-Gcdächinishalle iu Schmalkalden wird von alle» Tlsüringer Fürsten unterstützt werde,,. Wie
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