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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 16.03.1913
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1913-03-16
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19130316027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1913031602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1913031602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1913
- Monat1913-03
- Tag1913-03-16
- Monat1913-03
- Jahr1913
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Lies» Via« »ird den Lesern Dreeden «nd Uw,«dun, am Ta,« vorhu dm«, »l» -Ibena-Ivrgade lugtllrüt, während e» die Poft-Sbonaentea a» Morgen in «in« Sesaiiüauegad« erhalten. 57. Jahrgang. ^-74. vei«,»-«e»ühr »I«eteI>IhrI. für De«», den tel »»Ilch jw«I- nialtgee Zutraeung <an Sonn- und Montan nur einmal» 2,so M., durchauawarltaeAam. mtlstonLr« dies, so M. «ei einmaliger Zu stellung durch die Post !iM,«odne«esteUgeId>. «ualand: Oester- reich-Ungorn LZL «r., Schwel, d,KS sirk,., Italien 7,l7 Lire. — Nachdruck nur mit deutlicher ouellen- anaab« <„Dre»dner Nochr.")zulil>stg. Un verlangte Manuskripte werd.ntchiausdewahrl. Telegramm-Adresse: Nachrichten rreüden. Druck und Verlag von Licpsch 5c Reichardt in Dresden. Lsauxtgeschäftsstelle: Marienstrafts 28/^0. Sonntag. tt». März 1813. «nzeigen-rartf. rinnahm« von Antün- drgungen di» nachm. L Uhr. Sonntag» nur Marienitraste UN von II bis >/rl Uhr. Die einiualtige Zeile (etwa « Silben» »0 Pi., dre zweiipaliige Zeile aus Lerlseite 70 Pi., die zwetipolt. Rellamercile I S« M-. Familien- Nachrichten aus Dres den die einspalt. Zeile 2S Pf- — In Num mern nach Sonn und Feiertagen erhSbter Tarif- — Auswärtige Aufträge nur gegen Vorausbezahlung. — Jedes Belegblatt ivPf. »eMm für LrMWtLttmieen empiielilt in grösster -^urzvakl unä secler I^reislaxe V. Vedrle. pfM 51»»!! 17 Könisl. 1-lofIisfsrLni illmzlplli'reüsli. kiesieiiiigung otnio llsukrvkan, erdeten. Aür? srtige Ls sei?. Ter König empstng lieutc mittag den französischen außerordentlichen (Gesandten Jules Eambon in Audienz. In Leipzig erfolgte unter Teilnahme der Stadt- Vertretung die Gründung der Leipziger Luftschiff- Hafen- u n d F l n g p l a v - A k t i c n - G c s e l l s ch a s t. Tas Z e p p e l i n - L u f t s ch i f s „L. Z. 16" unternahm heute eine sehr wichtige Probcsahrt, bei der zum ersten Male von Bord aus mit einem Maschinen gewehr scharf geschossen wurde. Tas ungarische M a g n a t c n h a u s nahm die W a h l r e f o r m v o r l a g c an, nachdem die Opposition den Saal verlassen hatte. Tic montenegrinische Negierung weigert sich, der gesamte» Zivilbevölkerung S k n t a r i s das Bcrlasscn der Stadt zu erlaube». Tie türkische Regierung sprach dem Komman danten von Adrianvpel ihren Tank für die Organi sation der Bcrtcidignng ans. Lie Lage aas dem Balkan. In einer Betrachtung des Wiener Korrespondenten der »Köln. Ztg." über Rußland und Oesterreich heißt cs: „Wenn man der österreichisch-russischen Abrttstungö- aktion noch ein Schlußwort widmen iviil, so muß man zwar sage», daß durch den einseitigen Zusatz der russischen Tele- graphcnageiitur zu der gemeinsamen Kundmachung Oester- reich-NngarnS Politik keinen Schaden gelitten hat, im Gegen teil, man ist nunmehr in der Lage, sich den Berlaus dieser Aktion genau vvrznstcllc» und daraus z» erkennen, daß Oesterreich-Ungarn nicht schlecht abgcschiiitten hat, denn der rassische Zusaß laßt ia durchschciiien, was Rußland ur sprünglich von Oesterreich-Ungarn oerlangi und was cs nicht bat erreichen können. Tiefer Zusatz enthält das Ein- geständnis, Vast Rußland von Oesterreich-Ungarn anfangs die Demobilmachung auch an der S ii d o st g r e n z c begehrt und, als es damit nicht dnrchdrang, wenigstens die Auf nahme einer Erklärung seiner friedlichen Absichten gegen über den Batkanstaaten angcstrebt bat, ohne aber auch diese durchsetzen z» können, da Oesterreich-Ungarn bereits jede Er örterung darüber angesichts seiner vor den Telegationen abgegebenen öffentlichen Erklärungen und seiner »»endlich langmütigen Politik gegenüber den Balkanslaaten schroff ablehnte. Fraglos ist also Oesterreich-Ungarn Gewinner in diesem diplomatischen Spiel, cs hat Rußland in nichts »ach- gegcbe» und alles erreicht, was es hat erreichen »vollen, die Demobilmachung an der russischen Grenze, die ihm gestaltet, auch seine kostspielige Rüstung beträchtlich zu verringern. Ter listige russische Zusatz gereicht also O c st er reich - U n g a r n zum Vorteil, zumal die falsche Vor spiegelung, als wären Erörterungen über diesen Punkt ge pflogen worden, ihn nicht snmpathischcr macht." Ein türkischer Kriegsbericht besagt: Nach der Beschießung des serbische» Lagers von Durazzv begab sich der Kreuzer „H a m i d i j c" »ach San Giovanni di Medua, das er gleichfalls bombardierte. Bon der Küste aus wurde der Kreuzer durch großkalibrige Geschütze'beschossen, aber nicht getroffen. Das Kriegsschiff! bombardierte 7 griechische Fahrzeuge, die sich im Hasen befanden: eins davon sank, die anderen wurden schwer get rossen und mußten a » f l a n f e n. Tie türkische Regierung hat an Lchiikri Pascha ei» Tele gramm gerichtet, worin sic ihm für die Organisation der Verteidigung Adrianopels den Tank ansspricht. Ans tür kischer Quelle vcrlantcl neuerdings, daß Adrianope^ Lebens mittel und Munition sür mehr als einen Monat besitze. — Schükri Pascha ist bekanntlich gegenteiliger Meinung- Montenegro verweigert der Zivitbevölkernng Skntaris den Abzug. Aus Eet in je wird amtlich gemeldet: Die mviitciie- grinischc Regierung erklärt, sie habe bei Beginn der Be lagerung der Stadt Skutari den fremden Konsuln alle Erleichterungen angeboten, damit sic die Stadt mit ihren Angehörigen verlassen könnten: doch habe das Konsular korps davon keinen Gebrauch gemacht. Die Regierung sei bereit, dasselbe auch jetzt zu tu»: jedoch sei sie aus mili tärischen und politischen Gründen nicht in der Lage, der g c - samten Zivilbevölkerung Skntaris das Bcrlasscn der Stadt zu erlauben. Die neuesten Meldungen lauten: Zusammenkunft der Londoner Botschafter. London. Tic Botschafter haben sich heute vormittag im Auswärtigen Amte versammelt, »in die Antwort der verbündeten Balkaiiftaaten zu erörtern. Ministerpräsident ltzeschow über die Lage. Sofia. In der gestrigen Sitzung der Lobranj e beantwortete der Ministerpräsident G c s ch v iv verschiedene Interpellationen betressend die gegenwärtige Lage und erklärte, daß mit der Türkei direkte Berhandlnngen nicht gepflogen würben. Der Ministerpräsident verlas die von Len Verbündeten überreichte Note und fügte hinzu: Die Vermittlung der Mächte sei nicht bindend. Was den snlgarisch-ru mantschen Streitfall betreffe, so sei an die Stelle von Verhandlungen die vvn den beiden Ländern angenommene Vermittlung getreten. Ter Minister gab dann eine Geschichte dieses Streitfalles. Im Londoner Protokoll vvm 2!>. Ianiiar habe Bulgarien erklärt, es werde den Kntzvwallachcn in den zukünftigen bulgarischen Ge bieten Schul- nnd Kirchen - Autonomie gewähren, wobei Rumänien das Recht erhalten solle, sie nnicr der Kontrolle der bulgarischen Regierung zu ftibveiinonicrcn. Bulgarien erklärte sich ferner bereit, die Befestigungen von Lilislrig zu schlcisev. nnd gab seine Zustimmung zu einer Grcnz- regnlicrung unter Abtretung eines Küstendreiccks. Bezüg lich der Beziehungen zu Serbien und Gric ch c » l g n d könne er seststcllcii, dgst nicmgls irgendwelche Meinungs verschiedenheiten bestanden Hütten. Man könne darnnf rech nen. ivkgle Zivistigleiten gewisser subglteriicr Organe, die mehr Eifer als Takt besäßen, vbnc Schwierigkeit zu regeln. Ebcnivmrnig dürste cs bei der Verteilung der be setzten Gebiete zu Schwierigkeiten kommen. -Hinsichtlich der Beendigung des Krieges müsse er kategorisch er klären, so sehr Bulgarien auch wünsche, zum Frioden zu gelangen, io könne dieser nur den ungeheuren Opfern ent- prcchcn, die gebracht worden seien, namentlich auch nach Wiederansnahmc der Feindseligkeiten nach dem Waffenstill stände- Das elementarste Gerechtigkeitsgefühl fordere, dasi Bulgarien mehr gegeben werde, als das, womit es sich rüher zufrieden erklärt hätte. Nur Leute von mangel hafter Urteilskraft könnten behaupten, daß nach Wieder aufnahme des Krieges keine bemerkenswerten Ergebnisse erzielt worden seien. Ter Ministerpräsident führte dann u. a. die Niederlage bei Bulair und die Er oberung von Ianina auf. Alles dies bedeute un widerleglich, daß der Gegner nicht das Recht erworben habe, 1 gegenwärtig günstigere Bedingungen zu verlangen, als die jenigen. die ihm durch die Delegierten der Verbündeten im Lause der Friedeiisverhaiidliingeii in London gemacht worden seien und die er damals mic Lcichlserligteft zurück- gcwiescn habe. Sache der Großmächte sei cS, sich nun mehr darüber ausziiivrcchcn. was den Verbündeten nach den neuen schweren Opfern, die sie nicht durch ihre Schuld erlitten hätten, gegeben werden solle. Tie Regierung hossc, daß der Richterspruch der Mächte derart sein werde, daß seine Annahme sich durch seine Weisheit und Gerechtigkeit beiden Teilen auszwingcn werde. Aus den rumänisch-bulgarischen Streitfall zu rück- kommend, erklärte Geschow, die Regierung werde alle Bemühungen aufwcnden, um die vermittelnde» Grvß- müchte ausznklärcn und sic vvn der Notwendigkeit zu über zeuge», eine Formel zu finden, die nicht nur den gegen ivürtigcn Streit regele, sondern auch keine Keime zu lüns- tigcn Zwistigkeiten zwischen den beiden durch jahrhundcrt lange Bande guter Nachbarschaft und unwandelbarer Frcnndschafl verbundenen Staaten zurücklasse. Schließlich erklärte der Ministerpräsident de» Entschlnst Bulgariens, treu seine Verpflichtungen den Verbündeten gegenüber zu erfüllen und sprach die llcbcrzeugung aus, daß auch die Verbündeten in der festen llcbcrzeugung von der Notwendigkeit der Erhaltung des Bündnisses auch sür die Zukunft ebenso lvnal verfahren würden, damit das gemeinsame Merk vvn dem verdienten Erfolge gekrönt werde. Neueste Zrahtmeldungen vom 15. März. Bedeiütttt.qsvolle Probefahrt des „L. Z. 1«". Friedrichshofen. Das Lu st schiff ,,L. Z. 15" machte beute seine dritte Probefahrt bei einem scbr leb haften Westwinde, der bis zu 18 Setiindenmetern betrug. Tie Fahrt war insofern besonders bemerkenswert, als znni ersten Male vom Oberdeck des Fahrzeuges ans mit einem Maschinengewehr scharf geschossen wurde. Es wurden im ganzen stütz Schüsse abgeseuert. wo bei sich zeigte, daß die ganze Anordnung vortrefflich ihren Zwecken genügt und de» Schluß ans sicheres Arbeiten mit dem Maschinengewehr zutäßt. Ter heutigen Probefahrt kvmnit somit eine cpv ch c m a ch e » d e Bedeut u n g zu. Tie Pariser Reise des Königs von Spanien Paris. Ter „Matt»" will wissen, daß die schon seit längerer Zeit aiigelündigte Reise des Königs von Spanien endgültig für den M a i d. I. anbercuimt wor den sei. Mieder ein Anschlag ans Automobile. Paris. Aus Rezoii-snr Lerrc wird gemeldet: Als der Notar Rvthcl ans der Landstraße nach Mainbrestn mit einem A utomvbil ftihr, rannte der Wagen plötzlich gegen ein -Hindernis und wurde in den Grabengc- ch l c u d e r t. Ter Ehanfscnr wurde schwer und der Notar leicht verletzt, lleber die Straße war ein T r a hsieil ge spannt. Ter Kraftwagen war mit nur geringer Geschwin digkeit gefahren. Tic Erkrankung der Königin von Rumänien. Bukarest. Tie Königin ist vvlltvininen wiede r- h crgcstelI t. Auch der glatte Berlaus der vvm Augen ärzte Tr. v. Landolt in Paris lnichi Professor Landvlc in Straßburg, wie in der ausländischen Presse irrtümlich ge- Kuuft und Wissenschaft. ck* Mitteilung ans dem Bnrcan der Königlichen Hof- Iheatcr. Tie Königlichen -Hofthcatcr bleiben vom 17. bis mit 22. Mürz geschlossen. Für die Vorstellungen am 1. Ostcr- seiertag lOpcr: „Die Meistersinger von NUrn- ber g", Schauspiel: „D ie -H e r m a n n s s ch l a ch t") beginnt der Vorverkauf an den Tageskassen Sonnabend, den 22. März, vormittags 10 Uhr. -j-* Teresa Earrcno ist die alte geblieben, nämlich die immer »och mit schier unbesiegbarer Iugcndkrast wirkende treffliche Künstlerin, lieber ihre Art ist so viel gesagt worbe», daß man sich mit dieser erfreulichen Feststellung be gnügen kann. Tie Eindrücke, die sie ihrem gestrigen Publi kum im Vcrcinshause vermittelte, waren außerordentlich gciuistreich. Mit welcher Finesse ii» Piaiitssimosptel ließ sic de» bekannte» Eis-Moll-Walzcr Ehvpinü erklinge», »vie kernig und ovller Lcidenschasl gerieten ihr die Sturm und Trang-Expektorationen der Schumannschen E-Dur-Fantaste! Sic hatte sogar et» paar Neuheiten mttgcbracht, einige lnrische Stücke des Amerikaners Mac Doivell. die, nicht un beeinflußt von seines Lehrers Rast Klxpicrpocsieii, hübsche Ltimmnngsbildcr eines angcncbme» natürlichen Talentes sind, dessen sich freilich die musikalische Welt nicht lange er freuen durfte. Fra» Earreno ließ diese Orientales (nach Victor Hugos Gedichts und eine» Mac Towellschcn -Hexen- tanz in feinster klanglicher Abtönung erstehe». Ter Bei fall war natürlich wieder sehr stürmisch. U. K. s* Zu Georg Treu« 76. Geburtstag. Am Sonntag, den 1«. März, begeht der Direktor der König!. Sknlptiircn- iammlung Geheimer Hosrat Professor Dr. Georg Treu seinen 7tz. Geburtstag. Er wurde am 16. Mürz 1843 z>, Petersburg geboren nnd studierte i» Dorpat „nd Berlin: er mar 1866 bis 1873 Attache an der Kaiserlichen Eremitage zu Petersburg, envarb 1874 tn Göttingen den Toktortitel, führte sich im Juni I87.st an der Berliner Universität als Privatdvzent sür Archäologie ein. 1877 bis 1881 war Treu archäologischer Leiter der Ausgrabungen des Tciitschen Reiches in Olnmpia. Seine Bedeutung speziell sür Dresden liegt in der Neuordnung und der Bereicherung der Dresdner Sknipturcnsammliing, zu deren Direktor er im Ighrc 1882 ernannt wurde. Gleichzeitig erfolgte seine Ernennung znm Professor der Kunstgeschichte an der Tech nischen .Hochschule und der Königl. Alademtc der bildenden Künste. Vom Lehrstuhl zog er sich im Jahre Itztztz sehr znm 'Bedauern seiner vvn ihm reich geförderten -Hörer zurück, »m sich ganz der Verwaltung der Sammlung »nd knnst- ivisscnschastlicheii Ausgaben zu widmen. Tic Knnstliteratiir besitzt von ihm folgende hoch bewertete Schriften: „Hermes nnd Praxiteles". „Sollen wir unsere Statuen bemalen?" „Bildwerke von Olnmpia in Stein und Ton". „Memiicr". „Max Klingcr als Bildhauer". „Max Klingers Trama- gruppc". „Olnmvische Forschungen". „Hellenische Stim mungen in der Bildhauerei einst und jetzt". An Aus zeichnungen hat es seiner wissenschaftlichen Arbeit nie ge fehlt. Er ist Mitglied des Kaiserlichen Deutschen Archäo logischen Instituts, der Sächsischen Gesellschaft der Wissen schaften, des Archäologischen Instituts zu Wien, der Academic Rvnalc d'Arciwvlvgie de Belgigne zu Antwerpen, Ehrenmitglied der Kaiserlichen Akademie der Künste zu Petersburg, Ehrenmitglied der Gesellschaft der Wissen schaften zu Athen »nd Tr. jnr. ehrenhalber der Universität Aberdeen. s* Exzellenz Wirklicher Geheimer Rat Binding, der ge feierte Leipziger Jurist, der erst jüngst sein Lehramt nicder- legte, um in F r c i b n r g im Breisgau seinen Lebensabend zu verbringen, ist bald nach seiner Ucbcrsicdlung von einem schweren Schicksalsschlage getrogen worden. Seine Ge mahlin, die Lebensgefährtin des verdienstvollen Ge lehrten, ist in Freibnrg gestorben. Die Dresdner Ausführung der Neunten unter Richard Wagner. Am Palmsvnntag des Jahres 1816 wurde unter Wag ners Leitung Beethovens gewaltige neiintc Sinfonie in Dresden anfgefülirt. In der Konzei tgeschichte Dresdens ist dieses Ereignis mit ehernen Buchstaben cingcgrabcn denn cs gab zum erstenmal ein einwandfreies, begeistern des Zeugnis von der rieseiibaflen künstlerischen Bedeu tung. die dem Werke des Titanen iiinenwhnt. Auch ftir den Dirigenten Richard Wagner, der nur unter großen Lchivic rigkeiten die Aufftibriiiig durchsetzte, war dieser Tag der denlwiirdigstcn einer. Zahlreich sind seine Aeußeriingen darüber in den Schriften »nd Briefen, und auch seine besten Biographen würdigen die damals kühne Tat in der ernste stcn Weise. Sv seien heute, wo die Nennte »nieder in Dresden erklingt, einige der markantesten Berichte über das bald 7tz Jahre zurückliegende Ereignis zitiert. Ter Meister selber sagt In seiner Antvbft'grgphic „Mein Leben": Eine große Sehnsucht erfaßte mich zur nennte» Sin fonie: für die Wahl derselben »iitersiützte mich der äußer liche Umstand, daß dies Werk in Dresden so gut wie un bekannt war. Als die Orchestervorstelier, welche die Kon servierung und Mehrung des Pensiviisfonds zu iiberivgchc» hatten, hiervon erfuhren, ergriff sie ein solcher Schreck, daß sie in einer Audienz an unseren Geiieraldtreltor v. Lütti chau sich wandten, um diesen zu ersuche», daß er mich kraft seiner höchsten Autorität von »leineni Vorhaben abbringc» möge. Als Gründe zu diesem Gesuch führten sic an. das, unter der Wahl dieser Linf.'iiie der Pensivnsfvnds Schaden leiden würde, da dieses Wert hierorts in Verruf stehe, und jedenfalls das Publikum vvm Besuch des Konzertes ab- haltcn würde. Bor längeren Jahren war nämlich auch die nennte Sinfonie in einem Armen-Konzertc vvn Reibi^cr,
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