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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 09.07.1913
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1913-07-09
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19130709028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1913070902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1913070902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1913
- Monat1913-07
- Tag1913-07-09
- Monat1913-07
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Dies» «latt «Kd d«n Lesern von Dresden und Umgebung am Lag« vorher dereii» L -lbenü-^urgabe« Pellt, w-hrend » dt« PosdAbonnenten am en in einer tvrsamlauvgabr erhallen. 87. Jahrgang. AL 187. vezug»-Gebühr »ierteisirel. für Dre». den bet ttlgltch >w«t. maIIneeZuttiaung<LN Sonn- und Montanen nur einmal» 2. kV M. durch auewarttg« Nom- Missionar« di»lI,b0M. Bel einmaliger Zu. Ileiiung durch die Post SM<ohn«Best«iig»idj. »luoland: Oester. reich-Ungarn b,«s Nr., Schweiz d,6d Frk»., Italien 7.17 Lire. — Nachdruck nur mit deutlichrr Quellen angabe Dresdner Nachr."»,uli>llig.-Un. »erlangt« Manuskript» »erd.nichtausdewahrt. Mittwoch, ». Juli ISIS. Telegramm-Adresse: Nachrichten Dresden. Druck und Verlag von Liepsch Sc Reichardt in Dresden. Hauptgeschäftsstelle: rNarienstrafte 58M. Fernsprecher: 11 » 2«»a . 3««1. «»reigen-Darif. Annahme »an »nllln- dtoungen dt» nachm. » Uhr, Sonntags nur Marienstrahe W oan ll dis >/-, Uhr. Die einspaltige Zeile (etwa « Silben) SV PI., die iweisvailige Zeile aus Teiiseile 7« Ps., die zwcispai«. Neliameieii« I.kv M., Familien- Nachrichten aus Dres den die einspait. Zeile 2S Ps. - In Äum- mern nach Sonn- und Feiertagen »rhShter Tarif. — Auswärtige Busiräge nur gegen Dorausbepthiung. — Jedes BelegbiaiilvPs. Lenlral -Ukeslei'- jM! Welnreslsuranl vtNSB» „ S0MP«B» orNgo ^lsssD7. Der Kaiser begab sich heute vormittag an Bord des Dampfers „Cobra" von Brunsbüttelkoog aus nach dem „Imperator". Gras Zeppelin erhielt zu seinem 76. Geburts tage ans allen Teilen Deutschlands zahlreiche Glück wünsche, darunter auch ein Telegramm des Kaisers. Das italienische Königspaar trat Montag abend an Bord der „Trinacria" die Rückreise von Stockholm an. Zwischen der türkischen und der rumänischen Regierung haben wichtige Verhandlungen statt- gesunden: das Eingreifen der Türket scheint be vorzustehen. In Belgrad wird von amtlicher Seite zugegeben, dass die verbündeten Heere der Griechen und Serben von den Bulgaren nunmehr endgültig getrennt wurden. Vom serbischen Kriegsministerium wurde das letzte Aufgebot erlassen, das sich auf Männer bis zu sechzig Jahren erstreckt. Der Krieg aus dem Vulkan. Aus cinlaufendcn Meldungen ist mehr und mehr zu erkennen, daß die serbische» Siegesmeldungen zum Teil eitel Flunkerei waren. In Belgrad wird von amtliche^ Seite zugegeben, dass die verbündeten Heere der Griechen und Serben nunmehr endgültig von der bulgarischen Armee getrennt wurden so das, die zusammenhaltenden Verbündeten ihre Operationen getrennt ' vornehmen müssen. In Belgrad herrscht über die Mitteilung grobe Bestürzung. Der Siegestanmel in der serbischen Hauptstadt und km Lande hat aufgchört, in den Straf,en herrscht eine tiefe Stille. Vom Kriegsministerium sind keinerlei genaue Einzelheiten über den Stand der Dinge gemacht. Die Be völkerung hält sich a» die äusseren Symptome, die der Krieg in Belgrad zeigt. Das sind die BcrwundetentranS- portc, durch die bisher mehrere Tausende schwer verletzter Krieger in die Stadt gebracht wurden, so das, alle Hospitäler überfüllt sind. Bisher befinden sich allein in Belgrad un gefähr 800» Verwundete. Das Nativnaltheater, die Bade anstalten, Museen usm. sollen in allernächster Zeit zur Auf nahme der Verletzten dienen, da alle Krankenhäuser über füllt sind. In Belgrad wird die st r c n g st c Z c n s u r aus- geübt. Man sucht jetzt auch die nach Semlin fahrenden Korrespondenten der Blätter abzufangen, um sic an der ungehinderten Weitergabe ihrer Meldungen zu hindern. Biele ältere Männer, die eingczogcn werden sollen, reisen in das Ausland ab. Pom Kricgsministcrinm wurde das letzte serbische Aufgebot erlassen, dah sich auf Männer im Alter von 18 bis 0 0 Jahren erstreckt. Beschimpfungen der bulgarische» Gefangenen in Belgrad. Der bekannte englische Kriegsberichterstatter Francis Mac Eullagh in Belgrad telegraphierte der „Daily NewS", das, die bulgarischen Kriegsgefangenen von den Serben in haarsträubender Weise behandelt würden. Vier bulga rische Ossizicre wurden bei ihrer Ankunft auf d>'in Bahn- Hofe so mißhandelt, daß einer von ihnen im Treiben liegt, während seine drei Kameraden schwer verletzt wurden. Die Gefangenen sind in dem alten türlischen Fort untcr- gebracht, dessen sanitäre Verhältnisse besonders bei der herrschenden Hitze dem Aufenthalt von Menschen schädlich sind. Man ließ die Gefangenen in einem demütigen den Zuge durch die Stadt und an dem Palast des Königs vorbcimarschieren. König Peter stand während dieser Zeit lächelnd aus dem Balkon. Ein gri.'-bischer Tieg wird aus Athen gemeldet: Nach dreitägigen erbitterten und blutigen Kämpfen hat die Schlacht auf der Linie vom Ardschan biSNigrtta mit einem glänzenden Siege der griechischen Armee und dem vollen Rückzug des Feindes gern de:. Die bulgarischen Truppen in diesen Kümpfen belief >n sich ans 80 bis 88 Bciailloue Fu- fantcrie mit 180 Kanonen und standen in verschiedenen Gruppen zwischen dem Pangäongebirge und dem DoiranFe. Das bevorstehende Ei,»greifen der Türkei wird in Konstantinopel nunmehr auch von dem dortigen offiziösen „Tcmin" zugegeben. Der „Tanin" meldet, die Pforte habe mit keinem der Kriegführenden einen end gültigen Frieden abgeschlossen. Sie habe bis Montag von keinem derselben konkrete Vorschläge erhalten. Die Situation werde sich in diesen Tagen klären. D i c Pforte besitze volle Re w c g u n g s f r e i h e i t. Sie habe die Armee a n s g e f o r d e r t, ihre Pflicht zu l»v, und beschlossen, der bulgarischen Armee eine Frist von 24 Stunden zu stellen, innerhalb deren sie das Marmarobccker» zu »erlasse» hätte. Die Pforte wolle ans diese Weise die Feinde zwingen, den endgültigen Friede.» a bz n sch li e b e n. Der darauf bezügliche Schriftwechsel werde nicht aüf diplomatischem Wege er folgen, waS zu viel Zeit in Anspruch nehmen würde, son dern auf militärischem Wege. Die neuesten Meldungen lauten» Die rumänisch-türkischen Verhandlungen. Konftantinopcl. Es wird versichert, ein wichtiger Schriftwechsel habe zwischen der Pforte und der türki schen Gesandtschaft in Bukarest stattgcfundcn. Der rumä nische Gesandte in Konstantinopel habe eine Unterredung mit dem Grohwesir gehabt, wobei er den rumänischen Stand punkt dargelegt habe. Sriegslust im türkischen Heere. Konstantin»-«!. Nach Mitteilungen aus zuständi gen Kreisen der Pforte ist die Nachricht, die Pforte habe in einer Note die Rückgabe Thraziens gefordert, falsch. Ein derartiger Schritt ist noch nicht erfolgt. Gemäß aus verschiedenen Quellen stammenden Informationen bestand man in verschiedenen Kreisen, namentlich in Armcc- kreisen, darauf, daß die Türkei angreise oder sich die Situation zunutze mache. Tatsache sei, daß der Gros;i»csir in Unterredungen mit verschiedenen Diplomaten erklärt habe, die Pforte wünsche neutral zu bleiben, würde aber wahrscheinlich ihre Neutralität nicht wahren können. Man glaubt, daß sich die Türkei die Sicherheit verschaffen wolle, keine Kriegsentschädigung zahlen zu brauchen und daß sie noch andere Vorteile verlangen werde. Serbische Dementis. Belgrad. Das amtliche serbische Presscburcau tritt auf das entschiedenste den im AuSlandc verbreiteten Meldungen entgegen, daß die Serben als Erste die Bul garen in der Gegend von Knjczcvac und Bclogracik an gegriffen habe». Gleichfalls sind die Meldungen unrichtig, die besage», das, die Bulgaren die serbischen Angriffe süd lich von I st i p zurückgeschlagen hätten. Tie Bulgaren haben aus der aanzen Linie die Offensive ergriffen. Ter linke serbische Flügel hat den rechten bulgarischen Flügel zuerst über den Lletovo-Flnß und dann über die Brcgal- nitza zurückgcworfcn. Ein anderer Teil des rechten serbi schen Flügels hat zur gleichen Zeit die bulgarischen Trup pen aus den Stellungen bei Fstip hinansgcwvrseu, die sic beim ersten Angriff besetzt hatten. Tic Bulgaren haben sich in ihre alte» Stellungen zurückgezogen. Neueste Drahtmeldungen vom 8. Juli. Zur „Fmp«rator"-Fahrt des Kaisers. Brnnöbüttclkoog. Ter Kaiser begab sich heute vor mittag 10 Uhr an Bord des Dampfers „C o b r a" und suhr in Begleitung des Generaldirektors Ballin nach dem „F mperato r". Die bevorstehende Hochzeit des Exkönigs Manuel. Berlin. sPriv.-Tel.» An der Hochzeit des frühe ren Königs von Portugal, Manuel, mit der Prinzessin N u g n st a Viktoria von Hohcnzollern- Siginaringen, die am 3. September in Sigmaringen statt-- sindct, wird sich der Kaiser durch den Prinzen Eitel Friedrich vertreten lassen. Die portugiesischen Royalisten hatten die Absicht, sich bei dieser Hochzeit durch eine Deputation vertreten zu lassen, doch wurde diese Ab sicht mit Rücksicht aus die Anwesenheit des Prinzen Eitel Friedrich ausgegeben. Es werden zwar dieselben zehn Vertreter des Hochndcls von Portugal in Sigmaringen anwesend sein, aber nicht offiziell als Deputation der Royalisten Portugals, sondern nur als Vertreter -er mit König Manuel befrcnndiKLN Adelögcschlechtcr von Portugal. Der Umsang der SäTffetcrlagcr in Chile. Santiago de Chile. Fu der Kammer erklärte -er Finanzminister, das, der Umfang der Salpeterkager im Norden deü Landes scstgestcllt worden sei. Sie nehmen eine Flüche von 5811 Kilometern ein und dürften etwa 6 408 204 000 Zentner Salpeter enthalte», dessen Gehalt mehr als 16 Prozent betrügt. Duelle des Polizeichcss von Havanna. Havanna. General Amando Riva, der Chef -er nationalen Polizei, ist tödlich verwundet worden in einem Pistolcndncll, das er gestern abend mit Generali Erncstv Asbert, dem Gouverneur der Provinz Havanna, dem Senator Vidal Morales und dem Deputierten Arias hatte. Ter Kampf fand vor dem Klub Asbert im Prado statt. Riva hatte am Sonnabend im Klub zahlreiche Spieler verhaften lassen, die infolgedessen mit Geldstrafen belegt wurde». Nach dem Kampfe suchte der Gouverneur den Präsidenten ans. dem er Mitteilung von dem Vorgesalle- nen machte. Dann stellte er sich dem Untersuchungsrichter. Berlin. (Amtliche Meldung.) Gestern abend ist auf dem Bahnhof K a r g o iv etwas nach 0 Uhr der ans Neu strelitz kommende Bcdarfsgütcrzug unter Außerachtlassung des auf Halt stehenden Signals in einen nach Ncnbraiidcn- bnrg ansfahreiidcn Güterzug hincingcsahrcn. Personen wurden nicht verletzt. Der Materialschaden ist nicht un erheblich. Tenpiß. Der zwischen dem Etablissemcnf Schnciöe- mühl und dem Bahnhof von Tcnpitz verkehrende Auto- Omnibus stürzte gestern abend infolge Versagens der Kunst und Wissenschaft. -s-* Geheimrat Brugmann, Professor an der Leip ziger Universität, ist von der Britischen Aka demie in London znm Mitgltcde erwählt worden. -s* Ellen Key, die bekannte schwedische Schriftstellerin, ist nicht erkrankt. Sic selbst hat an einen ihrer Berliner Freunde telegraphiert: „Nachricht von Erkrankung unver ständlich, ganz gesund." -s* Eugen d'Rlbcrt wird sich demnächst mit der Cellistin Beatrtce Harrison vermählen. d'Albcrts frühere Gattinnen waren: Teresa Careno iPiantstin), Hcrmlnc Fink (Sängerin) und Fda Thenmann-Fulda lSchausptelcrin). -s* Caruso als Opernkompouist. Eine interessante Nach richt veröffentlicht ein Londoner Blatt: Es scheint, daß die Welt im nächsten Fahre Gelegenheit haben soll, eine neue Seite Carusos kennen zu lernen, denn der berühmte Tenor soll im Begriffe stehen, unter die Opernkomponisten zu gehen. Nach Informationen aus Newyork hat es Caruso übernommen, die Musik zu einem Opcrnlibretto zu schreiben, das Elbcrt Hnbbard verfaßte und das in seiner Handlung „recht ernster Natur" sein soll. Das Werk wird bereits in der kommenden Saison von Henry W. Savage zur Auf führung gebracht werden. Im Zusammenhang mit der Be kanntgabe dieser „Tatsache" entbehrt es nicht einer gewissen Komik, zu lesen, daß „über diesen Abschluß unverbrüchliches Schweigen bewahrt wird". Jedenfalls wird eine gewisse Skepsis erst dann überflüssig werden, wenn diese Oper Carusos wirklich ausgesührt sein wird. s* Die Broschüre der Rcfiisierten. Die Künstler, die nunmehr de» „Rumpf" der Berliner Sezession aus mache» — es sind übrigens nicht weniger als 45 Berliner und 110 auswärtige Mitglieder — haben di« Absicht, über die Geschichte ihres Verbandes von den Anfängen bl» zur jüngsten Katastrophe eine Broschüre hcrauszugcbcn. Sic soll insbesondere das Wirken Pank Cassircrö eingehend und mit dokumentarischen Belegen würdigen. -ß* Ende des spanischen Bilderprozesieö? Der „Epoca" zufolge soll der Kunsthändler Marcel Nemec das Bild „Las Gigantillas", das auf Ersuchen der spanischen Negierung in Paris unter Sequester gestellt wurde, dem Madrider Prado-Museum zum Geschenk gemacht haben. An der Heerstraße der Weltgeschichte. Unbekannte Dresdner Tagebuchanfzeichnnnge» ans den Jahren 181S und 1818. Miigeteilt von G. Bauer. I. Wer heute von der beliebten Konditorei Vachendorf auf dem Weißen Hirsch oder nebenan hinter den Glas scheiben des Restaurants Kurhaus auf das Leben und Trei ben der eleganten Besucher des Lahmann-Sanatoriumö und der Sportfreunde hinausblickt, der denkt wohl nicht daran, daß derselbe Plgtz vor hundert Jahren das Schau spiel der durchmar schirrenden Truppen zur Völkerschlacht bot. Wie oft ist Napoleon hier durchge- fabren! Ein Tagebuch, das inmitten des Kriegsgctiimmels geführt wurde, gibt davon Kunde. Mehr als hundert Jahre alt, vergilbt und an den Rändern acbrännt, doch mit deutlicher Schrift in nur wenig verblaßter Tinte, io liegt das Tagebuch meines Urgroßvaters vor mir. Es wurde getreulich in der Familie ansbemahrt und hat nun schon zwei Generationen überdauert. Sein Verfasser, CarlAugußPreißlcr, Besitzer eines Weinberges in Loschwitz lein Stück davon ist setzt die Besitzung von Fräu lein Professorin Pauktne Ulrich), pachtete 1800 das Gut Weißer Hirsch, da» sein Sohn 18S0 al» Eigentum cr- warh. Die Auf»«ichlni»gen -«ginnen 1800. fassen die Er eignisse eines Jahres kurz zusammen, enthalten Angaben von Wein- und Getrcidcprcisen, Rezepte aller Art, Ab schriften von Gedichten, und ermahnen neben Familien angelegenheiten auch solche Geschehnisse, die uns noch heute zu interessieren vermögen. Wie bekannt, liegt das Giilsgcbüude Weißer Hirsch, setzt zum K ii r Haus umgebant, hart an der Straße, die sitiher ausschließlich dcu rege» Verkehr zwischen Dresden und Bautzen und weiter nach Schlesien vermittelte. Es enthielt an einem Teil des Untergeschosses eine Gastwirt- schasl, die lebhaften Zuspruch hatte. Alle die Fuhrwerke. Ein- und Zweispänner, Post- und Reiscwaaen, Last- und Planwagen, die ohne Unfall die ehemals hölzerne Brücke über den Cchwestcrngriind, einen „Mvrdsarund", passiert und den gefürchteten Hirschberg glücklich überwunden batte», hielten hier ebenso acrn Rast, als die. die von schle sischer Seite, oft erst des Abends, auf dem Weißen Hirsch einirafen. Ein besonderer Poststall, Ausspannung für sonstige Pferde und Gelegenheit zur Ucbernachtung der Reisenden war ebenfalls vorhanden. Wie nun diese viel- befahrene Landstraße ein wichtiges Verbindungsglied für Industrie, Handel und Verkehr in Fricdcnszeiten war, so mußte sic naturgemäß im Kriege erst recht für strategische Zwecke wertvoll sein, und das Taaebuch hat daher in den Fahren 1812 und 1818 viel und ausführlich von den großen Durchmärschen der deutschen, französischen, österreichischen und russischen Trnvpc» z» berichten. Der Verfasser mag nun selbst mit einigen der wichtigsten Notierungen zu Morte kommen: Fm Fahre 18l2 hatten mir im Mürz »nd April viel Durchmärsche von Franzosen, Bauern und Italienern, welche sich meist gut betrugen, besonders die Bayern. Zn Ende April war der Kornvrcis in kurzer Zeit bis 5 Thlr.. die Gerste 8 Thlr. der Hafer 2 Thlr 12 gr. Den 20. Mai früh um 4 Uhr fuhr der Kaiser Napoleon hier vor bei nach Schlesien, nachdem er etliche Tage in Dresden ge wesen wgr. Der Ocsterrctchische Kaiser, der König von
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