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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 30.12.1914
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-12-30
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19141230019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1914123001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1914123001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1914
- Monat1914-12
- Tag1914-12-30
- Monat1914-12
- Jahr1914
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 30.12.1914
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" am Mittwoch morgen. Die sleUvernelende,, Ko»n»«niöieccnöen Genccaie er lassen für den Bereich des l:'. >»'d l". Armeekvrps eine 'Be- kaniumachnng, durch die sie die P > e s, - n » d 'B e r s n in ,n - l u n g s s r e i h e i t anher Kraft ictzen. Die Kriegsberichte der sranzösischen Presse „der die Front der Dentschen in T l«'n «V " neben de» Mihersolg der sranzöiiich englischen Onensive zu. In den letzten acht Innen »alle» die englischen Truppen dreiinnl „>» Wassenslittsiand zur Bergung ihrer Inten nnd 'Brrivundrteii „nchsnchen müssen. 'A'mb einer Meldung „ne. Havre n>,irden dort wieder 40«'«», Man» englischer Truppen gelandet. Die Offensive der verbündeten deutschen und öfter reichisch nngnriichen Heere uns den, rechten Pilsen User südöstlich von TvmaIow schreitet erfolgreich fort. In der eiigliichen Presse ivird n„geregt, die Städte der Ost tune Englands sollte,i n„s ilire Koste» llntersee boote zur Slbivelir einen dentschen Vorsiohes beschnfsen. Das Zenlraltomitee den Stolen Grenzen l» Genf stellte fest, das, de», 0» o i e n Halbmond der »olle Schutz der Genfer >!onoenuon gebiilire. .»wischen :>i n in n » i e n » » d Sl e g „ p t e » wurden liniert,andl»»gen über den ?Ill,ck,t»s, einen neue,, Haiidels- verlrngen mit der Meiübegünüign»gsklaii>el angeknüpfl. Wenera„läge der niiiil. iäcki«. V n n d e n >v eile r ,v n rte: Lüdwenliche Winde,' wechselnde Bewölkung: mild: kein er heblicher 'Niederschlag. dessen schreitet die O s f e n , i o e d e-r verbiindete» deutschen und osterreichiicki lingnilniien Heere in, .»entrinn der strnleg ichen Schtachksront ans dem rechten Piliea-ltser südösilicl, >«on Toniaszoi» erfolgreich fort. Die Russen sind hier weiter nach Oiste» ,'»„>siitgedrnngt worden. Ebenso gewinnt der 'Angriff der dentschen Truppe» im Vzura- Abschnitt, a!iv gegen den 8,'ord'iügel der Russen, stetig Rn ii in. Die Russen geben Warschau ans'? Ilninersn!" in Bntaren nerössentlichi eine 'üietdung seines Petersburger .guereinvitdelireu, da« die russische Heeresleitung geinillt «ei, W a r s cki a n tampftvs ans z u g e b e n. Der .Kvrreipvndeni schreibe, das, in militäri schen .«reisen der russische., Hanrnnnd! die Meinung vor wiegend sei, das« die Räumung der Teüuug Warschau die Lage des russischen Heeres verbessern werde, da in diesem Talle die nicht unbeträchtliche Besatzung iinn Trontdiensi verwendet werden könne. Lie cnqlifchc ^t,vl,sw»öfttccht. »Fi der „Daiin stA'ai!" tvird angeregt, die Städte der D st t it st e Englands ,ollten ans >l,re neuen llntersee boote »nr Atuvelir eines deutschen Borstastes beschassen. Eine »ene Art der 2'lockade. Die englische Peene, die .. ümes" an der Spitze, ist slels gern bereit, die vortnindetieil Niegeln des Deetriegsrechts im englischen Sinne ansrnlcge't, oder tvenn dies mit dem beite» Willen nicht möglich in. neue, selbstverständlich den englischen Interest,» eng angevasne Bestimmungen erfinden nnd annnnellen. Die dasür leitenden Grundsätze la'scn sich wie folgt znstimiiienfasten: l. Wirksam sind allein solche Bestimmungen, hinter denen die Macht stellt. B Das A und das 'S aller .Kriegführung in Gewalt: jede Mästigung ist Dnuniilieit. Do »>, lesen in den „Times" vom Ul. und vom 8. De zcmber Istll. Der Umstand, dag in e n a i - s cl, e » Küstengewassern von deutschen Schissen Minen gelegt worden sind, in, ivie betannt, von der englischen Admiralität als Borwand benitNr worden, um die g a n g e A' v r d > e e als militä risches «Ke bi er »n erklären, in welchem eine Sch i E- fahrt, auch rine solche diirci, die Zentralen, verboten ist. Diese Mas,reget sinder selbstverständlich den 'Beifall der „Times", iveläie dnrch iliren Macineiu.tarbeiter dazu so! geudes anssü!>ri: „Da Blsneu innerhalb des militärischen «Kebietes liegen müssen, Ul es nicht unsere Dache, ihre ge naue Vage densenigeit bekannt',»machen. die es nicht lassen können, dvrt nmher.'.nfastrci,. Eine allgemeine Warnung sh erlassen wurden, und wenn etwaige B l o ck a d e h r e ch e r ans die Minen anslansen, dann ist es e den i l, re eige n e Dchnld. Mir >«st ein Bvrwiirs gemacht ivordcn, weil ich von Btortadebrechern ivreche. iveil doch England nicht die Blockade iiver die dentschen Lüsten verhängt habe. Genau genommen in das richtig, avcr liirr seör ivieder eine falsche 'Borstebiilig ein. Die 'Blockade, wie man sie in früheren .'leiten kannte, in durch die '.Hüne und den Torpedo abgetan. Wir erklären nicht mehr die 'Blockade, die ledein schisse uei bietet, ein heniinmtes, durch die Anwesenheit eines Blockadegeschwaders teniulich gemachtes «Kebiek cki passieren. Wir machen üalk denen bekannt, dass alle ein bestimmtes Seegebiel besabrenden Schisse das ans eigene Gefahr lun. Die Minen besorgen das übrige. Das sind Ansnahmemah- >,ahmen, die den neuen Bedingungen, unter denen dieser Krieg geführt ivird, angepastt nnd." Alan ivird «ich diese Ausführungen inerten müisen. Hoffentlich werden die „Times" nicht allziischr schreien, tvenn eines Tages der Sviest nmgcdreht ivird, und diese „den nenzeillichen Bedingungen entsprechenden Mcnst- nahmcn" auch einmal gegen England zur Anwendung kommen Die englische Kriegsanleihe und die lieber,;eichner. Wie den Londoner „syjnaneial News" »n entnehmen ist, herrscht in den Kreiselt iener Zeichner ans die Kriegs- anleihe, die etivas >nel>r, als in ihrer ernsten Absicht lag, gezeichnet Hallen, ll n ; n i r i e ü c n h e i t darüber, dag von ihnen nun der volle Bei ch n nngsbelrag g e for dert wird. Das Publikum war, wie ein Mitglied der Stock Exchange in dem genannten Tina»,bla:t aussnhrc, be wogen worden, etivas mehr zu zeichnen, als in seinen finanziellen Kränen siehe, damit es bei der ',eichn,ina auch wirklich erhalte, was es wolle. Die „grone EnNäuschnna" habe »lim Teil die Tagespreise a», dem «'«ewige!', n«e>l sie das Pnblikn», irresührle. Bei der nächsten gronen Kriegs anleihe könne man die verhängnisvolle Wirkung des Zwanges sehen, nbcr.ieschitete 'Betr.ige abnehmen ,.n niüssen. <^in nrabischeS ^luqblatt qcqcu die cttglisch- frattjüsiichett Lüge». Rachslehenoes .Tlngblatt, das wir in der Zeitschrift „Gröberes Deutschland" sinden, ivird in allen arabisch mohammedanischen Kreise» verbreitet: Bin -Rainen «Kultes des barmherzigen Erbarmers! Gott segne unseren Herrn Mohammed und seine Nächsten und seine Gefährten und gebe ihnen Heil! Ge priesen in Gott, der Mächtige, der Gewaltige: Und Heil und Segen über den, der die Macht des «Klaubens mit der «schärfe des Schwerts ansdebute, und mir seinen Nächsten, den Helsern, die die nnnbwcndvare Pflicht erfüllen. Und nun. beim Herrn der Her.lichtest! Die sVranzvsen ver breiten unter euch lügnerische 'Nachrichten, da» sic die tapferen Deutschen besiegt haben. «Kokt verfluche die Lügner! Gesagt hat er in irineni herrlichrn 'Buche: „An einem Tage wird sie Gott alle auswecten, nnd sie werden ihm schwören wie sie euch schivvren. und werden glauben, dah es ihnen etivas helfe. Aber sind sie denn nicht Lügner!'?" Tie wahre» Nachrichten sind aber die: die Deut s ch e n habe n ü Vera u s herrliche Sic g e errungen über dir l n g ncrl s ch e n eindc , die nicht wissen, das« Allah Gott ist. Und unter den Siegen der Deutschen ist der glänzrndste die voUtommenc Ei» Festungen, den einen Gott: in seiner Hand liegt der Sieg und vvn ihm kommt der Beschl Ulr» dle gute Negierung, denn er hat Macht über jegliches Ding und bringt in Ordnung alles Schwierige, nnd Seine Majestät der Deutsche Kaiser ist der freund des »>slain und bei der Wallfahrt Seiner Majestät »ach Sem heilige» Jerusalem bekam er durch die ihm zu Ehren veranstalteten glänzenden .Testlichkelten sür immer einen erfreulichen Eindrnrt vom Islam, lind die Hohe Psvrte — «Kokt leihe ihr 'Bestand — ist aiifrichtig be freundet mit dem Deutschen Reich nnd wünscht ihm Stege über seine Ieinde. Groste, Gott! Mitten im groben inohammedaiilsche» Bairaiiisesl hat Seine Majestät der Groniultau und Stellvertreter Gottes aus Erden Meh- med H- dem englischen, französischen und russischen Reiche den Krieg erklärt. Allah Heise dem Sulla» und de» inosleniinischen Soldaten: und die türkische Ilvtte bewarf mit >>eis,e», neuer ibeschos, erfvlgreichi die Rnssen i»> Schwarzen Meer. Die Beit der Befreiung ist gekommen, befreiet euch und eure Brüder von der Herrschaft der ivranken ül'er euch nnd werdrt frei von den Bedrückern ivie die zivilisierten Bölkcr. Käinvset gegen die Reiche, die das erhabene Kalifat bekriegen und den Untergang des BslainS wünschen. Gott, Gott, ihr Anbeter Gottes! Befreiet eure Herze» und eure Ehre! Waschet, ihr Einsichtigen, die Gewänder eurer Mannheit rein von der Schmach und kämpfet unter Dnransehnng vvn «Km und Blut zusammen mit dem Reich des erhabenen Kalifats, znm Ruhme des Islams und seinem Siege und dem Siege des Thrones dcS Kalifats, denn der Dirhem für den Heiligen Krieg wiegt 70W andere ans! Leid wie ein Mann in gegenseitiger Unter- üühniig und gutem Einvernehmen und freut euch der Ber- kündnng göttlicher Hilfe und naher Eroberung. Der Rote Halbmond Hai an das Rote Kreuz in «Kens einen Protest ge richtet, iveil die russische Regierung dnrch den italienischen Botschafter der Pforte bekannt geben liest, sie werde den stoten Halbmond nicht respektieren. Das Zentralkomitee des Rolen Kreuzes in «Kens hat seht nach Kviisiantinopel mitgeleill, das« dem Roten Halbmond der volle Schub der Genfer «vliventivn gebühre, und dast es deshalb in Peters burg durch das russische Rote Kreuz inlervenieren werde. v rlüss der Kaiserin. Nachstehender Erlast der Kaiserin wird vcr- osfenlUchl: 'Beim Jahreswechsel gedenke ich mit besonderer Bnnlg- keit und Dankbarkeit aller, die im Baterlande in Einmütig- leit und gröstter Opferivilligkeit mitgehvlfcn haben, unseren lavieren Kriegern durch Liebesgaben und den Bcrwnn delen dnrch sorgsame Pflege Erleichterung zu verschaffen Slams und Gemeindebehörden haben Hand in Hand mit Bercinen und Einzelnen in nie rastender Arbeit sich bemüht, auch sür die zurückgebliebenen ,Tranen und Kinder zu sor gen und den vor dein Tcinde stehenden Soldaten damit die Bi'verncöi zu geben, das; in liebevoller Weise ihrer gedacht ivird. »ich bitte, von Ser sonst üblichen Absendung vvn «K l ü ck w ü » s ch e n a u m e i n e P crsvn im Hinblick ans den Ernst der Zeit diesmal s r c n n d l i ch st abz »sehen und in deutscher Treue ausznharren und weiter z» bauen an unserem Liebeswerk znm Segen des teuren Baterlandes. bis zu einem ehrenvollen Trieben, zu dem uns Gott bald führen möge. Berlin, den 27. Dezember lüt-i. A n a u st e B i k t v r i a, l. k. 'Belgien unter deutscher Berwaltung. Der „Norddeutschen Allgemeinen Zeitung" wird aus 'Brüssel geschrieben: Während im Osten unsere Heere »itüberwiildlich Vor dringen und im Westen im zähen Ringen sich der herrliche «Kein der 'Armee jeden Tag vvn neuem bewährt, ivird hinter der Trviit in dein eroberten und beichten Belgien eine Arbeit geleistet, die sür den endgültigen AuSgang deS Krieges von nicht geringerer Bedeutung ist. Gilt eö doch, sin Interesse des Heeres in seinem Rücken Ruhe und Ord nung aufrecht zu erhalten, in dem vom Kriege schwer heimgesnchten Lande geordnete Berhältnisse herzustellen und für die Znkilnft Grundlagen zu schassen, auf denen nach Triedensschlust wcitergcbaut werden kann. ES scheint in manchen Kreisen zu Haine die Meinung verbreitet zu sein, das Zepter würde in dem eroberten Lande zu milde ge führt. es sind Stimmen laut geworden, die „Werde hart!" rnse», die den Borwurs erhebe», das Teindesland werde ivie eigenes behandelt, Stimmen, die tadeln, dast die denlsche Regierung in 'Belgien sich um Wiederaufleben vvn Handel und Industrie bemühe, statt das ganze Land ivirtschasnich zu dezimieren und seiner Konkurrenzfähig keit den Toöcsstost zu versehen. Solche Kritiken zeugen von einer kurzsichtigen 'Beurteilung der Aufgaben, die in 'Belgien zu erfüllen sind, nnd dessen, was bisher ge leistet worden ist. Selbst dem kümpseiiden Tcindc gegen über, wieviel mehr dem Bewohner des eroberten Landes gegenüber must Gerechtigkeit walten: eine starke Hand und ein gerechter Sinn müssen sich zusammenfinden, um ein Land niiter solchen Verhältnissen zu regieren. Jede übertriebene Milde, jede Sentimentalität must vermieden werden und wird vermieden, aber wahre Stärke wird immer gerecht sein, im 'Notfälle streng, aber nicht unnötig hart! Mit solchem Prinzip verfolgt der Eroberer nur sein eigenstes Interesse. Oder soll er etwa durch Quälerei und Willkür das ohnehin schwer gereizte Volk im Rücken des eigenen Heeres zur Verzweiflung treiben'? Tic deutsche Regierung in Belgien tut ihr möglichstes, um Handel und Wandel wieder in Gang zu setzen, um den arbeitenden Klassen 'Verdienst und 'Brot zu schaffen, nicht um Belgien damit Liebesdienste zu erweisen, sondern um zu verhüten, dast Hungersnot und Krankheit hinter der Tront unseres HcereS dessen Sicherheit und Gesundheit gefährde. Sie hat daher gern ihre Hand dazu geboten, dast aus neutralen Landern Nahrungsmittel sür die notleidende 'Bevölkerung beschafft werden, um die heimischen Vorräte zu schonen und die eigenen Truvvcn gegen Entbehrungen zu sichern. Sie hat die T-örderung der nötigen Kohlenvorräte gestattet. Eine Konkurrenz gegen die heimische Produktion kann hier durch nicht entstehen, denn in Belgien kann nur soviel ge fördert werden, als zum knappen Bedarf des frierenden 'Volkes und der ein mühsames Dasein fristenden Indikstrie nötig ist. Mit weitsichtigem Verständnis bemüht sich die Regierung, auch für die Zukunft soziale Türsorgceinrichtun- gen einzuführen, was die belgische Negierung — vielleicht aus Rücksicht auf die dadurch bedingte Erhöhung der Pro duktionskosten -- bisher verabsäumt hatte. Wenn so allmäh lich die Arbeit und Produktivität im Lande wieder gesteigert ivird, so hat sowohl das Land wie die okkupierende Truppe davvn den Vorteil, die ja ebcnsalls für ihren 'Bedarf ans die Erzeugnisse des Landes angewiesen ist. Und dann, wie soll Belgien denn die ihm auferlcgten sinanzicllcn Leistungen aufbringen, wenn ihm der Lebens nerv nnterbnnden wird? Das Recht des Siegers mi die Pflicht gegen die eigene Armee ist es, das eroberte Land zu sinanzicllcn Leistungen hcranzuziehcn, die, un beschadet späterer Kriegsentschädigung, in Form von Kontributionen aus dem Lande gezogen werden. Wir ver langen jetzt vvn Belgien eine binnen Jahresfrist raten weise zu leistende Zahlung vvn 4 8ü Millionen. Wie manche andere, so haben sich nun freilich auch die Begriffe vvn Geld im Laufe des Krieges etwas verwirrt und diese halbe Milliarde erscheint in den Augen nmiichcr als eine lächerlich kleine Summe. I» Wnhrheit aber stellt sie die «Kreuze der augenblicklichen Leistungsfähigkeit des durch de» Krieg ick,wer mitgenommenen Londeö dar. Tic bisher durch Vernichtung vvn Werten in Belgien erlittenen Ver luste werden schätzungsweise auf über ö Milliarden be ziffert. Tic Kontribution muh zu diesen Zahlen dazu ge rechnet werde» nnd der ganze Betrag muh von Belgien nähme des belgischen 'Antwerpen mi« seinen TestungenZ erarbeitet werden, denn in diesem Lande, dessen Reichtum und alle diese deutschen Siege haben sie euch verheimlicht! in erster Linie aus seiner Industrie beruht, fehlt der kleine jW ihren falschen Nachrichten. Die Deutschen glauben an Rentner, der beispielsweise in Frankreich den glühten Teil des Nationalvermögens in barem Gelbe und leicht reali« siervarcn Werten in Händen hält. Die reichen Leute haben Belgien verlassen und ihre Gelder anher Landes geschafft. 'Bares Geld ist daher nur in geringem Mähe zu erhalten. Will man alsv den günstigen Eingang der Kvntributto» sicherstellen, so muh man die Quellen wieder erschliehe». aus denen das Geld flieht, d. h. man mns, sich bestreben, Handel und 'Wandel z» beleben, der Industrie und der Laiidwirtschast »ns die 'Beine zu helfen, kurz, überall die Mögltckikeit des Geldverdienens zu fördern. Die deutsche Regierung, die sich diese Sorgen angelegen sein läßt, ban delt demnach in wohlerwogenem Interesse des Baterlandes und des ihr anvertrauten Gebietes. Nochmals englische Zcitnugovertretcr in Tentschlanb. Wir erhalte» ans Dresden folgende Zuschrift vvn einer Lehrerin: »In Ihrem geschätzten 'Blatte brachte» Sie am l. Dezember einen Artikel: „Englische ZeitnngSkvrrespvn» deute» i» Deutschland." Sie sagen selber, sollte man es für menschenmöglich Hallen, dah gegenwärtig, da die ganze Welt im Bunde gegen uns steht, die schlimmsten Lvndvner Hetz blätter in nller Seelenruhe Korrespondenten in Berlin nnterhalleii? Weiter: Wir meine», ei» Deutscher, der jetzt in Lvndvn einer dentschen Zeitung als Berichterstatter dienen wollte, würde bald am nächsten Laternenpfahle hängen. Wgrnm ivird hei uns mit diese» Verrätern nicht derselbe kurze Prvzeß gemocht?! Gleichgültig, ob er Engländer oder Amerikaner ist. Das ivird uns von unsere» Feinden nicht als Edelmut ansgelegt. der es wirklich ist, sondern alS Schwäche. Wir müssen u » s e r e n K e i u ö e n mitun-- » a ch sichtiger Strenge begegnen. Nur dadurch er ringen mir ihre Achtung. Unsere 'Behörde, die doch in jeder Beziehung und überall so Hervorragendes leistet, wird sicher nnd in u st Mittel und'Wege finden, diesen Unsng zu bestrafen und z» verhindern. Das Schlimmste in diesem Kriege sind die Lügen und böswilligen Verleumdungen unserer Feinde. Dagegen muh mit aller Energie und Hintansetzung aller Rücksichten zu Felde gezvacn werde», sonst verspritzen unsere tapferen Krieger da diausten iui Felde umsviist ihr kostbares 'Blut. Keine Strafe ist groh genua sür die Schandtat dieser fortgesetzten Verleumdungen nnd Hetzereien. Und die sollten wir in unserer eigenen Hauptstadt dul de»! Die grvhmülige Rücksicht gegen die Gräfin Marie Luise de Merode verurteile ich von ganzem Herzen. Wenn nur ein Schatten vvn Verdacht aus ihr ruhte, durste sie nicht freigelassen werden. Wer weih, welches Unheil diese Kran noch anrichte» ivird! Werde» wir Deutschen denn nie von unserem Gefühlsdmel ziirückkommen? In diesem s u r ch t b a r st en alle r Kriege darf die Sti m in e des H e r z e n s n i ch l in i t s v r e ch e n. Wir müssen unserem Feinde zeigen, dah wir auch grausam und unerbittlich sein könne». Landgraf werde hart! I» Vorstehendem ist nicht nur meine Ueherzengniig ausgesprochen, sondern die Ueber- zeiignng vvn -Hunderttauseiiden. ja, ich hehnnpte kühn, der Mehrzahl unseres deutschen Voltes." Die dentschen „Barbaren". Von einem Leser unseres Blattes in Durlach wird uns nachstehender Brief eines französischen Kriegsgefangenen zur 'Verfügung gestellt. Der Schreiber bat unseren Ge währsmann. eine» Brief au seine Familie aelangcn zu lassen. Da ihr Wohnort in dem von Deutschen besetzten Gebiet liegt, so gelang es mir dnrch den im Felde stellenden Sohn unseres Lesers, den Brief dahin zu bringen. Bereit willigst gestattete ihm sein Hauptmann, die 20 Kilometer zurückliegende Stadt ailszuiucheu. Der Gefangene dankt für diese Bemühungen, indem er schreibt: 'Verehrter Herr! Ich habe soeben Ihren Brief be kommen und auch den Brief vvn meiner Frau, der beigelegt war. Ich weih nicht, wie ich Ihnen und »'ihrem Sohn für den so grvhen Dienst danken soll, den Sie mir erwiesen haben, und, glauben Sie mir, ich werde meine Dankbarkeit beweisen, wenn ick wieder frei bin. Tanken Sic Ihrem Svhn in meinem Namen. Durch das, was er für mich ge tan hat, hat er bewiese», das« die Deutschen weder so unehr lich, noch so barbarisch sind, wie sic die französischen Zei tungen uns sehr mit Unrecht darstellen. Ich wünsche auf richtig. das, die deutschen Gefangenen ebenso gut behandelt werde» mögen wie wir. Sobald ich Ihre Briefe bekommen hatte, ries ich meine Landsleute, deren Namen meiner Frau initgeteilt worden sind, zusammen und habe ihnen davon Kenntnis gegeben. Nach dem Verlesen der Briefe machte ick einige Bemerkungen und sagte zu ihnen u. a.: „Glauben Sie. dah man in Frankreich in ebenso ritter liche r W eise an einem unglücklichen Gegner Handel » w ü r d e?" „I ch glaube es ni ch t." war die 'Antwort, »sch habe hinzugefügt, das, es meiner Ansicht nach nberallin D e u tschl a n d soi st, ich habe mich, ja auch Uber die deutschen Behörden keineswegs zu beklagen. Sic sind von einer vollkommenen Ritterlichkeit mrü Liebens würdigkeit. Tie Zeitungen haben u n s g e,t ä u sch t, die Deutschen sind zu gebildet, als das, sie sich der Ver brechen schuldig machen konnten, die man ihnen vorwarf. Wie der „Nürnberg" ein Kabel zerschnitt. Die Zerstörung des wichtigen englischen Kabels von Fanni » g Island durch den „Nürn berg" hat höchst unliebsames Aussehen bei unseren Feinden erregt. Wie öas Schiff diese wichtige Tat vollbrachte, das schildert anschaulich der Brief eines auf der Fan»ing-Insel wohnenden Engländers an seine Mutter in Australien: „Die Dentschen sind gekommen und wieder gegangen, nnd wir sind alle noch lebendig und wohlauf. An Stelle aller der furchtbaren Gerüchte, die herumschwirrten. hier ein 'Bericht über das Erscheinen des „Nürnberg". Die Deutschen kamen am 7. September. Ich hatte Nachtdienst, nnd so um 5 Uhr morgens wurde gemeldet, dah ein groher Dampfer heran nabte. Wir gingen nach der Küste, sahen aber nichts. Als ich um 0 Uhe wieder heruntcrging, kam ich gerade zurecht, um einen grvhen Dampfer mit drei Lstwrusteinen hcrannnhen zu sehen. ES war schon ziemlich hell. Der Oberaus,eher, zwei Ingenieure, der Koch und ein Arbeiter waren mit mir zusammen die einzigen, die sich an der Küste befanden. Als das Schiss ans wenige hundert Meter hcranaekomincil war, iahen wir. das, es voll war von bewaffneten Matrosen und dah ein Maschinengewehr auf- acstelll war. Im Nn hatte der Dampfer Boote ansgesetzt, bewaffnete Männer sprangen ans Land, Gewehre waren auf »ns gerichtet, nnd ein Offizier sagte: „Hände hoch, Sie sind meine Gefangenen!" Das alles vollzog sich im Hand umdrehen. so das, wir gar nicht zur Besinnnna kamen. In wenige» Minuten war die Maschine nnbrauchbar gemacht nnd eine Kette vvn Soldaten »m alle Gebäude gestellt. Die Schlafende», die »och in den Betten lagen, wurden durch das Krachen der Altilmiilatvren nusgeweckt und kamen heraus, um zu sehen, was los sei. Das erste, was sie sahen, wäre» Gewehre, und zugleich kam der Ruf „Hände hoch!" 'Wir befanden uns alle an der Küste, von den Deutschen um geben, »nd es dauerte nicht sechs Minuten, bis wir alle Ge fangene waren. Dann waren die Acxtc geschäftig bei der Arbeit, und in wenigen Sekunden war das Bureau für drahtlose Telegraphie, waren die Batterien eine wirre und wüste Masse. Nun hatte auch ein anderes Boot gelandet, und man gestattete »ns. ei» wenig ans nnd ab zu spazieren, obwohl das am Strand ausgestellte Maschinengewehr gerade keine» angenehmen Anblick twt. Das nächste, was sie taten, war die Sprengung des Mnschiiienraumcs. Zunächst mar die Maschine zum Stehen gebracht worden, indem man llincinfcuertc: »nn wurden wir davvr gewarnt, näher hcranzugehen, und dann erfolgten zwei furchtbare Explo sionen. Das Dach und die 'Wände krachten nnd stürzten ein, und die Maschine war sür immer zerschmettert. Ich glaube, das, sic Schiehbaumwolle verwendeten. Die Küsten- cnden der Kabelanlage wurden ans dieselbe Weise behandelt:
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