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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 21.01.1915
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1915-01-21
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19150121020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1915012102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1915012102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1915
- Monat1915-01
- Tag1915-01-21
- Monat1915-01
- Jahr1915
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Ne,dner Nachrichten Rr.ri Arrv oitrsls ^lsfsv am Mittwoch abend. Malier Wilhelm sprach in einem Telegramm an die Graßherzogin Luise von Baden die feste Zuversicht aus, den Krieg siegreich durchzusühren. Nordwestlich Arras und in den A r g o n n e n nahmen vn,«re Truppen feindliche Schützengräben, wobei sie zwei Maschinengewehre erbeuteten. Im Walde nördsich Len „heim schritt unicr Angriss gut fort; der Hirzstcin wurde genommen. In Loisions beiinden sich nach einem französischen Ieiiungsberichle nur noch >56 bis Ml Einwohner; die Vcr- p, aviantierung sei nahezu unmöglich. Retchsranzler n. Bet st m ann - Hollweg ist zu kvizem Auienthalt in Berlin eingetrosfen. Tie »ochtiäglich zugelassenen Zeichnungen der An gehörigen unseres Feldheeres auf die Kriegsanleihe haben rund 26 Millionen Mark ergehen, wodurch die Ge- 'amtiummc aus 448l Millionen gestiegen ist. g le irrte» brachten den Engländer» hei einem 'Arab und in der Näv: nach liwen Angriis am r ich ad el von >«vr»a große 'Verluste bei. T ie a m erikanii M e Negier u n g protestierte gegen die unedel holte Verletzung der Neutratikäl gmerita .tticher Haien durch japauiict,.. Kriegsichisfe. Ileve> das r c s dner 2l l b c r i T h e a i e r in aus Antrag des Boistandes poin aussichr verhängt lovrden. Amtsgericht die Geichäsls- auiwetten. ohne das; jedoch die Gültigkeit der alten Beleg 'chcine beeinträchtigt wird. ferner wird nochmals aus drücklich bemerkt, da ft im Berkehr zwnchen zwei solchen Kirmen. bei denen Heide» die Bestände an Metall und me tallischen Waren beschlagnahmt sind, der Verkäufer von der § Eorderuug eines Bcteglcheines ab,ehe» darf, sofern eine entsprechende Klarstellung im Lagerbnch erfolg'. «W. T. B.« I Ter speist rm deutschen Bolle AuS dem Großen Hauptguartier erfährt W. T. B: Hier ist folgender Brief bekannt geworden, den ein Baicr « an leinen im Grohen Hauz'tauarkier als Krafttvagenlührer verwendeten John geschrieben hat: ..Klein Strelitz den II. Januar lstiä Mcm lieber Lohn! Temen leisten Briet haben wir erhalten und uns gefreut daß es Tir gür gehr. Warum schreibst Tu, uns denn nichts nom Schlachtfeld« in keinem Brie,!' Kommst! Tu denn nicht in Keucrstelluna bei Teinem Komando? Wieso bist Tu denn mit Teinem Regiment nicht ausgernctt zum Kamps gegen den Kein-- Wäre da-S nicht viel schöner für Dich gewesen Dich durch eine mutige Tat auSzuzcicbnen. was Tu b-r dem Komando wohl nicht kannst. Wie Tein Bruder August 'renvillig zum Parroliengang gemeldet traf ihn die Keiudes , kvgel gleich tödlich «o leid cs mir um ihn tut stolz bin ich aber! daß cr als braver Heid sein Leben fürs Vaterland gelassen hat bei einer mutigen Tat. Tein Bruder Kranz liegt auch rm Lazarett und wird wohl nicht mehr mitmachen können. Ich denke noch an Eure Tienstzcil wo ich stolz war daß Ihr alle drei zu Gefreiten ernannt worden scic noch großer wäre me«n Stolz wenn Ihr Euch alle vor dem Feinde durch eine kühne Tat ausgezeichnet hättet. Ich würde wenn ich aus die Beine wegköniue noch gerne mit machen mir gehen so die ganzen Gefechte von 1876 71 im Ge dächnüs durcb. Lieber Lohn dann erfülle Tu die Pflicht voll und ganz lür Kaiser und Reich und wenn es Tein Leben kostet Ich bin aber stolz sagen zu können, drei Löhne habe ich mir erzogen, alle drei habe ich dem Kaiser gegeben zur Ber teidignng des 'Vaterlandes und alle drei haben ihre Pflicht getan als tapfere Loldaten. Also bitte lieber Lohn schreibe uns ob Tu immer bei dem Komando bleibst oder zu Teinem Regiment zurückgehst nnd beschreibe uns auch alles was Ihr da macht. Aus Klein Llrclitz lind schon sechs Mann gefallen und acht ver wunden Anno war uns zu Weihnachten auch besuchen. Mutter kann ,ch garnicht beruhigen sie kann nicht darüber weg daS August so jilng sterben mußte. Lo behüte Dich Gott. Biele Grüße aus der Heimat senden D«r Tein Bater und Deine! Mutter." Krastwagenlührer Iaschko hat lich daraufhin zur Krönt gemeldet: «einem Ersuchen wird selbstverständlich Rechnung getragen. Ter Brief legt ein herrliches Zeugnis für den Geist im Bolke ab und mag allen uniern Keiuden, die etwa von deutscher Kriegsmüdigkcit faseln. zu denkeu gebeit. ,W. T. B., Eine Borstands,ästung des Bundes lTcuischcr 'Verkehrs- j Bcreiuc hat aus Anlaß der Bersammlung zur Körüernng der Bädert'ürlvrge Bestrebungen des Zentralkomitees »>om Roten Kreuz am 16. Januar in Berlin unter Leitung des stellvertretenden Vorsitzenden. Professors Roth ,Leipzigs, 'tattgesuiiden. welcher auch Geheim, ak R e it a u d vom '.vlini sterium der öffentlichen Arbeiten und Vertreter der deut- 'chen Eilenhahnverwalrungen, sowie das Ehrenmitglied des Bundes Wirkl. Geh. R>rt Dr. von -er Kleyen, beiwohnten. Vundesdtrektor Schumacher berichtete über die Tätigkeit -cs Bun-eS. Nachdem -ie meisten FriedenSarÜetten des Bundes durch den Krieg ins Stockerl geraten waren, haben die Landesverbände und Lrtsvereine ihre Einrichtungen in deu Dienst der freiwilligen Liebestätigkeit gestellt, und der Bund hat eine umfangreiche Tätigkeit zur Verbreitung deuZichcr Nachrichten im neutralen Ausland begonnen und viele Zeitungen. Zeitschriften und Aus. kiärungssm'iftcn durch ieinc BertrauenSttelle im Ausland verbreitet. Daraus hat sich ein erfreuliches und lebhaftes Zusammenarbeiten mit dem Auswärtigen A m t und der von den Reichsämtern begründeten Zentral stelle für AuSlcindsdienst ergeben, in deren Geschäftsstelle ii. a. auch der Geschäftsführer des Bundes berufen worden ist. (W. T. B i Ausländer an der Berliner Universität. b. M.in'ichreibr der „Dlich. Tageszta": In -er Presie und in wiederholten Schreiben an das Rektorat der Ber liner Universität ist der Bcrivunderuna darüber Ausdruck gegeben morden, daß noch eine Anzahl Angehöriger der mit Deutschland Krieg führenden Staaten au der Universitcu immatrikuliert sind. Zur Aufklärung dieier Erscheinung diene folgendes: Unmittcttzar nach Kriegsausbruch ist der fernere Be such der Universität den A n g e h ö r i g e n der f e i üb lich e n Staaten untersagt worden. Sie sind nickt nur von dem Besuch der Bortelungen, sondern auch von jeder Benutzung der Ilnioersitcusinstitute, Bibliotheken uiiv. ausgeschlossen worden. Vorbehalten blieben Aus nahmen aus ganz besonderen Gründen mit Genehmigung des Kultusministeriums. Solche Ansnahmen sind in einer lehr öeichränkle» Anzahl non Kästen gemacht worden. Im Sommer,einester Gl I waren noch immatrikuliert 12l Russen, 22 Lerben. 2 Belgier, 2 Montenegriner, I Engländer: :ur Wintersemester Istl-1 >'« iiud noch immatrikuliert 26 Russen, l Engländer. I Belgier: Serbien und Montenegro sind oec- ichwundcn. Ter in der Liaiistti als Engländer Ausgeführte halte ietne Eiübstrgcrvng als Deutscher beantragt und steht längst im deutschen Heere. Tas gleiche ailt von einigen Ser sogenannten Russen: im übrigen handelt es sich bei den Aitsnahmen großenieiG um Persönlichkeiten, d«c seit vielen Jahren «n Deukichland am'äisig sind. Kerner um Balten. Pole». Knrnläuder unv.. alia um fllngcflivrige der unter drückten Naiioiiatlcäicn. Der Zulassung ist tu jedem Kalle eine sorgfältige Untersuchung vorangegangcn. Tic Ja oancr erscheinen i» der nerosteuliichccn Llanstik nicht ge trennt, sie befinden sich in der Rubrik der Asiaten, deren es un Lommeriemcster 66 gab. während im Semester l'NI 15 nur A> grzähi! werden. Dies liegt daran, daß die Japaner ausnahmslos von der Universität verschwunden sind. Teutich bclgisüler Postaittucisiuigsvcrtchr. Tas SkmtSblatt des Reichs-Postamts teilt mit: Von jetzt an iind «m Verkehr zwischen Deutschland und den nachbezeich- nelen Poi'torren in Belgien Postanweisungen unter den folgenden Bedingungen zulässig: An dem Postanweisungs- dienste nehmen in Belgien zunächst teil die Postorte Alosr. Antwerpen. Arlon. 2lrh. Stvdenardc. Baßognc, Bever'oo , Trnppeuübuugsplav«, Braine lc Eomtc, Brügge, Brüiscl, Eharleroi, Ehimah, Eourtrai. Tiiiant, Gent, Hol, Hgjselt. Huu, gebracht und zur weiteren Behandlung nach Lveyer über« geführt. Die auf Grund der neuesten Erfahrungen er folgten Einrichtunaen des Zuges haben sich auf daS beste bewährt. iW. T. B.s Lnstfchiffe über tzsland. Der.relegraas" meldet aus Derschelliug amtlich: Hier sind heute mittag drei Luftschiffe durchgekommen, die in west« licher Richtung fuhren. lW- T. B » Russen als mutmahltche Vrandsttster. In OscherSleben brannten nier große gefüllte Feldscheunen nieder. Der Brandstiftung verdächtig sollen, laut „Lokalanz.". internierte Russen sein. iW. D. V.» Ter Lügrnseldju« Le» TreiverLauve«. DaS Reuterbureau hatte gemeldet, daß die Lage im Inner» der österreichisch-ungarischen Monarchie täglich gefährlicher werde, hauptsächlich infolge BrotmaugelS. In fast allen großen Städten fänden Demonstrationen gegen seit Krieg statt, die mitunter revolutionären Charakter annühmen. Es käme zn blutigen Zusammenstößen mit Polizeitruppen. Rach den „Dimes" hätten in Wien am Weihnachtsabend große Demonstrationen gegen den Krieg stattgeflinden, wobei das Voll! Pflastersteine gegen die Polizei geschleudert habe. DaS Wiener K. K. Korr.« Bur. bemerkt hierzu: Beide Meldungen werden nicht verfehlen, auch in dieser ernsten Jett Heiterkeit in der Monarchie und insbesondere in Wien hervorznrufen. Mit snIchen Ltigen ivirü in der Presse de» Dreiverbandes gegen uns Stimmung gemacht. «W T- B l Die neuesten Meidunqen lauten: Reichskanzler v. Bethmauu-Hollwcg in Berlin. Berlin. Der Reichskanzler v. B e th in a n n -H o ll ^ weg ist zu kurzem Aufenthalt in Berlin cingetroffen. «W. T. Bf Zeichnunfle« unserer Krieger ans die Kriegsanleihe. Berlin. Wie wir huren, haben die durch eine besondere Verordnung nachträglich zugelassenen Zeichnungen der An- gehörfgcn des IcldheereS auf die Kriegsanleihe den Betrag von rund 26 Millionen Mark ergeben, so daß die Gesamtsumme der Zeichnungen aus nahezu l48l Millionen gestiegen ist. Die Zahl der Einzelzeichnungcn be trägt 86>ll. Tie nachträgliche Zeichnungserlaubnis be zweckte nicht, das Ergebnis zu erhöhen, sondern ausschließ lich die Wahrung der Interessen der Angehörigen des Feld Heeres. Der H ö ch st betrag der Zeichnungen war für den einzelnen Zeichner auf lOM, Marl begrenzt worden. Be rücksichtigt man dies, sowie den Umstand, daß viele I-eld- zugsceilnehmer schon bei der Hauplzeichnung sich beteiligen tonnten, io darf das erreichte Ergebnis der Sonder.zeich- ninlg als kehr erfreulich bezeichnet werden. iW. D. B i Ein österreichischer Erfolg über die Russen. Berlin. iPriv.-Tel.j lieber die Kämpfe bei Zakln- v. z i n erfährt der Berichterstatter der ..B. Z. in Westgalizicn noch folgendes: Die Russen hielten die dortigen Stellungen für einen der Haiiptstützpunkte der ganzen I-ronk. Sie griffen deshalb unermüdlich immer wieder an. Besonders mar es ihnen um eine Höhe zu tu», zu deren Eroberung eni Waldrauui durchschritten werden mußte. Unsere Truppen erhielten davon Kenntnis, daß nach mehrtägigen vergeblichen Angriffen zn einer bestimmten 'Nachtstunde ein ibromont. Löwen. Litt,ich. Macseiick. Marche. Mariembourg. Z ^,-Acidender Liurm dreier russischer Regimenter erfolgen Mecheln. Mons, Namur, Reuchsteau iPrvvinz LuremburgGTer ArkiIleriekomma»dank ließ nun die gesamte Tongeren.' 'B»»Ls°uhd "'ton Die Postanwei' - "cringbare Ar.iiU-rie sich aus den WaldrE lungen sind in deutscher Währung anszustellen. Der Nicist- ervttiiete ans die,en ein derartig verntchtendes pceuer. benag wird aui Aik, M und die Gebühr auf 2«, Pi. ,oöer2ä c, daß die drei rimnchen Regimenter sa,t völlig aufgerieben iür je In M. oder einen Teil davon festgesetzt. Postanwemmgen j wurden. 'Allein von einem Bataillon sielen vier Koni- au Kricasge'augcne oder von solchen sind gebührenfrei. Zn. pagniesiibrer. oen Postanweisungen ist daS Iormnlar für den Auslandsver- Rnsflicke Uederläuicr in Weitaalizicn kehr zu verwenden. M rlteilnngcn des Absenders aus «„lin ttPrtt« Te , A.G ^e stg a liz ie n dem Postanweisungsao'chnttl smd unter keine» Um-> ' ^rtv.-Lei., .ms ^rstgarlsien ständen statthast Ebcnio ist das 'Verlangen der NT > g«-> icirci. bcst''lluug, der telegraphischen Ilebermiillung. sowie der Be- schaffnng eine» Auszahlungsscueins unzulässig. In Belgien wird bei der 'Auszahlung der Beträge daS Verhältnis von ltttt M. — l2ä Ir. der Umrechnung zugrunde gelegt. Die in Belgien eingehenden Postanweisungen werden den Empfängern am Poi'nchalter ausgczahlt. Tie Auszahlnngs-Postanstalt be nachrichtigt die Empsänger jedesmal vom Eintreffen der Post anweisungen. Inr die Beiiachrichtlgnng wird eine Gebühr von Itt c erhöhen, die an, der fliückieite der Postanweisung in Freimarken zn verrechnen ist. iW- T B.i Poststtihcit s,ir die Kriegsgefangenen in den französischen Kolonie». ,'Meldung der „Agence Hcwas"., Durch einen Erlaß ist den Kriegsgefangenen Postireihcit in den fran zösischen Kolonien und Schutzgeoiete», außer in Marokko und Tunis, gewährt worden. >W. T. B., Ter Lazarett;»» ,-tt 2" des R e i ch svc > ba n d e s sü, Lazarettzstge ..'Auguste 'Vik toria" hat von seiner ersten Iahrt nach dem westlichen Uederläuicr wird Tie Zahl der russischen Ueberläufer mehrt sich täglich. Iait in jeder 'Nacht kommen die vorgeschobenen russischen Posten freiwillig über eine Holzbrücke des Dunajec und begeben sich in Gefangenschaft. Sie erklären, daß die ruinichcn Loldaten kampfesmüde seien, da der Krieg nicht, wie ihnen versprochen worden sei, zum russi schen Ncniahrsseste beendet worden wäre. Die Kampfes- „nluit werde auch durch die schlechte 'Verpflegung gesteigert. Der Steuerertrag in Oesterreich. Wien. Ter Reinertrag der in Wien im Jahre 1l>14 ein- gczahlten direkten Steuern ivar um 2l Millionen Kronen größer als 1Ü13. Ter Ertrag der allgemeinen E r m e r b s st c n e r n betrug 806606 Kronen weniger, was darani zurückzuführen ist, daß bei der Steuererhebung bei deu Iamilien der Einberufenen mit besonderer Rücksicht vorgegangen worden ist. Ter Mehrertrag der Gin ko m m e n st e u e r bezifferte sich ans 16 Millionen Kronen. iW. T. B.i Guter Stand der österreichischen (tzetreidevorräke. Wien. Wie das „Iremdenblatt" erfährt, hat die gestern Ki «egsichaiioiat? 247 meist Schwerncimundete, in die. Heimat abgehaltcne Ministerkonserenz die Requisition der in Kunst und Wissenschaft. In der gestrigen Vor v* Königliches Opernhaus. .... . stellung non Bizets ..Carmen", deren Neueinstudierung! hier gewürdigt morden ist, sang Herr T a über an Stelle i aes durch Heiserkeit verhinderten Herrn V o g c l st r o m den Don Ioi'6 und fand, für sein Einspringen vom Publi-l kum lebhaft begrüßt, mit «einer elastischen Darstellung und« stimmlich glänzenden Durchführung der Rolle beifällige! Aufnahme. -r* Im Resideuz-Thcoier flatterten gestern abend die' ..Extrablätter" vor einem gutbesuchten Haufe zum: ck',. Male über die Bühne. Tie neun heileren Bilder aus ernster Zeit, die das Librettokleeblatt Bernauer, Lchanzer und Gordon in geschickter Weile mit reichlichem Soldaten^ öumor und einer kleinen Dons von Rührseligkeit aus-i gestattet hat, bereiteten den Zuhörern, vor allem unseren! wackeren Ieldgrauen, wieder größtes Vergnüge», zumal! auch das Auge dank der glänzenden 'Ausstattung hier ganZ be'vnders befriedigt wird. Darsteller und Orchester gaben! ihr Beites, io daß der Beifall kein Ende nehmen wollte. Mitteilung üea Alxert-Ihcaters. In der am Donnerstag! >,a«i»indendcn Erltaufsiihrnng ,.T ie erste Geig e", stustipiel in nier Akten non ck u st an Wird »nd IenS Petcrien wirke,, nit: die. Herren hioetzkc. Schubert. Robert Müller, Runberg, I Uzold. .Tonart, „nd die Tomen Karsten und Bänger. — Ta die "iitglieder des Reuen Theater Vereins I»! regelmähinen Spiel-! man Hauvimanns ..Michael .Kramer" nicht erhotien tonnen, ist innen eine besondere «dclegenheit dazu geboten, daS Stück am Trensiag. Januar, leben cu tonnen, gegen Entrichtung der! Bereins-Billeitpreisc. Eintrittskarten hierzu können letzt schon! -n der Tkeaterkaile gegen Vorzeigung der Mitgliedskarte, ent- i nnmmen werden. xxr Vorstand des Albert-Thcatcrs hat bcin,! Dresdner Amtsgericht den Antrag gestellt, über das^linier ! nehmen die G c i ch ä s l s a u f s i ch t zu verhängen. Tas Ge- j «ich» hat diesem Anträge bereits irattgcgeben. e- Die Bereinigung der Musikfreunde hatte bei ihrem geürigen zweiten Konzert im Bereinshome einen vollen Saal; die Seitengänge waren sogar noch mit Stühlen verengt; in der löarderobe mär ei» ungeheurer Andrang, wie wenn man zu Carusos Küßen edelstem Belcanto lauschen wollte; die Bedienung hätte, so flink sie war, bei weitem nicht' Hände genug, und «o nahm die 'Abwickelung des rühmenswert kurzen Programmes mit fast 15 Minuten Verspätung ihren Anfang. Wem galt dieser Zuspruch, dieser herzliche Anteil -ives io gewählten Publikums- Alten, lieben, verehrten Bekannten, und es hieße hundertfach Gesagtes wieder holen. mvllte. man über die hochintelligente, plastisch ge drungene Portragskunst eines Karl Perron sich von neuem auslaffen. Schuberts große Goerhc-Vertonungen, Prometheus und An Schwager Kronos standen im Mittel- und Brennpunkt. Hier bewährte sich der junge Kranz Wagner als lehr begabter Begleiter. 'Auch der in die«en Kriegslagen mit seiner wie Erz klingenden Sprechstimme oik gefeierte T h c o d o r Becke r war mit den kernigen Gc- harni,chten Sonetten Rückerts ans dem Programm ver treten. Vorher hörte man den Leivziger Pianisten I o i e s P e m b a ii r Beethovens d.--ci», -Lonatc vom Jahre 1862 spielen; hörre nicht nur. sondern erlebte mit. Wie monu mental gestaltete dieser deutsche Künstler, der in Korm und 'Ausdruck noch dem Höchsten strebt, den berühmten dritten Satz, den ..Trauermarich aus den Dod eines Helden", der, um mit Morr zu sprechen, soviel jchwarzlackierte Märsche nach sicy gezogen hat. Rechten wir nicht mit ihm ob ein zelner ungewohnter und befremdlicher Eigenheiten, denn wo eine runststrenge Persönlichkeit Seelcnwerte schafft oder vachschasst, da zieh' achtungsvoll den Hut! V'' Des Dresdner Tondichters Paul Büttner dritte Siufouic in Des-Dur hatte, wie uns unser O. Ix. Referent aus Lcivzig drahtlich meldet, heute mittag bei ihrer Ilr aufsührung durch Arthur N,tisch im Leipziger Gewandhause sehr herzlichen. Erfolg. Tic Siusonie ist das Werk einer sehr nach innen gerichteten, hochbegabten Musikernatur. ->-* Otto Rcutter Hai unter dem Titel .. Land wehr- m a n n und Pikardx " eine Kortteyung des Genrebildes ...Knrmärter und Pikarde" geschrieben, die im ,Iebruar an einer ersten Berliner Bühne ihre Uraufführung er leben soll. ck* Thcatsruachrichteo Kriedrich Lienh „rd hat ein neues Trama vollendet: ..Odysseus aus Ithak a". Tie. llraussührung ist im Meininger Hostheatcr sür den 24. Januar angesetzt. -- Otto 'Neitzcl, der kölnische Komponist, der schon wiederholt seine Stoffe den preußi schen Krieqszciien entnommen hat, vollendete eine neue Oper: ..Ter a l t e T c s i a u c r Tic Tichtnng des Wertes stammt non Paul Kurt h »nd die. llraussührung findet am 27. Januar im Kölner Opcrnhouse statt. — Kreilierr A. lcrandcr n. G leichen - Ruß io u r m , der Urentel Schillers, hat ein zeitgemäßes dramatisches Spiel geschrieben: .. K e i n d e ringsum". Es ist vom König lichen Theater in Kassel angenommen worden: die Uraiif- sührung ist am 36. Januar. Ser Wanüsbecker Note. Zum hundertsten. Todestage von Matthias Claudius 121. Jan. 1 st l 5». Von Tr. Kelii: Zimmer mann. Ende 1818 irrte ein 78jähriger milder Greis heimatlos zwnchen Kiel und Lübeck umher, durch die Franzoien- herrichalt aus «einem ärmlichen, trauten Heim in Wands beck bei Hamburg vertrieben. Matthias Claudius hieß er und war ein Literatus, der durch seine Mitarbeit an -es Buchhändlers Bode Zeitung „Der Wandsbecker Bote" sich selbst diesen Titel als Ehrennamen erworben hatte. Dem frommen Manne, der in seinen hohen Jahren wieder zu theologischen Gedanken und Schriften zurückgekehrt war. von denen er sich einst als Student in Jena zum spröden Jus abgewandt hatte, empfand die Not der Zeit bitter, ob wohl cr in seinem Leben Armut und Mangel oft und oft mit gottergebener Zufriedenheit getragen hatte. Sein Schmerz war der vaterländische über das Schicksal Deutsch lands. das er in einer Laienpredigt zum Neujahr 1814 be klagte: „Deutschland hatte seiner Ahnentugenden vergessen; ber Geist der alten Biederkeit, der Brudcrtrene und Mann- Kraft war gewichen und Irreligiosität. Wohlleben und Weichlichkeit waren an ihre Stelle getreten — und so ward einem unternehmenden Nachbar möglich, was ihm sonst un- ! möglich gewesen wäre ... Als aber eine edle Stimme !aus Norden cs weckte, besann cs sich sein; der alte Mut erwachte. Groß war die Menge der Helden — und die vereinte Kraft und Weisheit machte dem Unfug ein Ende . . . Doch das kostet, und hat gekostet. Deutschlands Berge und Täler triefen non Blut, seine Ebenen sind mit Leichen bedeckt, seine Städte und Dörfer sind öde und ver wüstet. »nd die Einwohner sind entflohen, und irren ver lassen und traurig umher. Es bleibt dem Edelmut und der 'Rechtlichkeit der Kürsten und Bäter der Bölker aus- i behalten, das Andenken der sür Baterland und Freiheit gefallenen Helden zu ehren, ihre Witwen und Waisen zu versorgen, die Flüchtigen zu sammeln und das geschehene Böse, so viel möglich, wieder gul zu machen." Solche schmerzliche Betrachtungen bewegten den Greis, der sein Bestes, die traute Familie, vermißte und ein Jahr lang umhcrirrtc, bis er endlich im Dezember 1814 im Hause seiner an den Buchhändler PertheS verheirateten Tochter in Hamburg wieder Boden fand, freilich nur, um .müde »nd gebrochen schon am 21. Januar 1815 dort zu ! sterben. Doch er starb in fester Zuversicht auf die Un- , sterblichkeit, au die cr als frommer Christ und getreue.,- Jünger Klopstocks unverbrüchlich glaubte, in welchem Geiste cr gesungen hatte: „Wie Gras auf dem Kelde sind Menschen Tahin wie Blätter! Nur wenige Tage Gehn wir verkleidet einher! Der Adler besuchet die Erde. Doch säumt nicht, schüttelt nom Flügel den Staub und Kehret zur Sonne zurück." Matthias Claudius war ein Man» des Friedens und der Zufriedenheit gewesen sein Leben lang. In einem Kriegslied hatte er gesungen: 's ist Krieg! s ist Krieg! Oh, Gottes Engel, wehre lind rede du darein! 's ist leider .Krieg — und ich begehre Nicht Schuld daran zu sein!
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