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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 21.05.1915
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1915-05-21
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19150521012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1915052101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1915052101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1915
- Monat1915-05
- Tag1915-05-21
- Monat1915-05
- Jahr1915
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 21.05.1915
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89. Jahrgang. As 140. Ve»»«»-«edürr »krlMhrl.,«» Dr«. den »ei iLgllch,w«t- m-l>g,rZulr,,n»n,<,n Sonn. n.WmNä««« nur einmal) r.dOM.. »mch onenör«« «nnahm». «teilen di, M. «,! einmaliger Zu. st-llun, durch di« Post IM. < o!>n» Bestellgeld). «u»>an». oitzer- reich-Ungarn »,4d nr., Schwitz ».«> Fr!».. Italien 7 17 Lire. - Nachdruck nur mit deutlich« Quellen« angud» s.Dreedner «achr.-lpiIMa. lln. oerlingte Schrtslstack« werd.nlchtaufdewahlt. Freitag, 21. Mai IMS. Telegramm-Adrefl«: Nnchrtchte» Dresden. 188S Druck und Verlag von tiepsch äc Reichardt in Dresden. Üauptgeschäftdftelle: Marienstraste 58/W. Sammelnummer für sämtliche Telephonanschlüsse: 25 241. Nachtanschlutz: 2VV1I. Anzeigcu-Pretfe Annahme »on Anklln« dlaungen dl, nachm. » Uhr Sonntag» nur Marienitrahe L« von ll dt, >/»> Uhr. Dt» einspaltige Zeile (etwa P Stldenl »0 Pt., die Iwetlpalnge Zeile aus lleriseiie 7» PI., di- Iweispalt. Reklamejette > -tt, PI. Familie». Nachrichten au» Dre»« den die einspali. Zelle 2L Pj. — Zn Rum. mer» nach Sonn- und Feiertagen erhöh«, Pretrsiltze. — Tturwür- «lge Autirilg» nur gegen Bvlauibezahtung — 2«de»BeIegdIattl0Ps. IilillLI'MI'kü Üö!iö ül11!l8! iidmck ^ /Xd oll E—Veemutck nach »umoöri^ - isalalog l-o.I-»lo.. KM! N knior Sltssio A. Salandras Sesetzentwmf in der Kammer angenommen. Mae krlllirung Salandras. — Kriegsstimmung der italienischen Ledntierten. ^ Wieder 7001 Russen gesanaen. — Schwere rusfische Lerlufte Wich Sararla«. — SrstSrmnng einer rnsfischen -anvtftellnng bei Sambar. — Dir englische Kabinettrlrise. Seftemichlsch'Ungarlscher Sriegrbericht. Wie». Amtlich wird verlautbart den 2». Mai mit tags: Oestlich Jaroslau und bei Sieniawa wurde« starke russische Angriffe unter schwere» Verluste« des Feindes zurückgeschlagen. Die verbündeten Tr»»»«» haben »ach Osten nnd Südoften Raum gewonnen. I« de« Kämpfen am oberen Dnjestr weitere 8660 Gefangene. Die Russen wurde« in einem Rbschuitte nördlich Sambor aus ihrer HauptverteidiguugSstellung ge, »orse». eine Ortschaft 1» Kilometer südwestlich Roseiska erstürmt. A» der Pruthliuie ist die Situation unverändert. Nördlich Kolomea brachte ein kurzer Gegenstob 1100 Ge säusene ein. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabcs: (W.T.B.j v. Hiiser, Feldmarschall-Leutnant. Sie krösftnmg der italieulscheu Kamm«. Rom, 20. Mai. s„Ag. Stefanies Bei Eröffnung üer Kammer ist der Saal ganz gefüllt. 480 Deputierte sind an wesend. die Tribünen gedrängt voll, cinschlieblich derer für daS diplomatische Korps, die Senatoren und die ehe maligen Deputierten. Auf der Tribüne der Diplomaten bemerkt man die Botschafter der Bereinigten Staaten. Englands, Frankreichs. Rußlands und Japans. Auf einer Tribüue erscheint Gabriele d'Annirnzio, von leb haften Zurufen im Saale und auf den Tribünen begrübt. Die offiziellen Sozialisten beteiligen sich nicht an dieser Kundgebung. Alle hervorragenden Persönlichkeiten des Parlaments sind anwesend, aubcr Giolitti. Um 2 Uhr tritt Präsident Marcora in den Saal, begrübt von stürmischem Beifall im Saal und auf den Tri bünen. Alle Deputierten, mit Ausnahme von 45 offi ziellen Sozialisten, erheben sich von ihren Plätzen, ebenso das Publikum auf den Tribünen, und rufen ..ES lebe der Präsident!" Als die Kundgebungen zu Ehren des Kammer präsidenten endigen, tritt der Ministerpräsident Sa- landra in den Saal, hinter ihm der Minister des Aus wärtigen Sonnino und die anderen Kabinettsmitglicöer. Die Versammlung erhebt sich mit Rufen von allen Seiten: „E s l e b e d e r K r i e g I" Im Zentrum ertönen Rufe: «Es lebe der König!" Die Ovation wiederholt sich, begleitet von immer mehr wachsendem Beifall. Unter Rufen: «Es lebe Italien!" erneuert sich die Kundgebung. Ministerpräsident Talnndra bringt darauf einen Gesetzentwurf ein, der der Regierung für den Fall des Krieges außer- ordentliche Befugnisse überträgt, und gibt folgende Erklärung ab: Seitdem Italien sich zur Staatseinheit erhob, hat es sich in der Welt der Nationen als ein Faktor der Mäbigung, der Eintracht und des Frie dens bewährt, und cs kann stolz vor aller Welt verkünden, dab cs diele Aufgabe mit einer Festigkeit erfüllt hat, die sich nicht einmal vor den schmerzlichsten Opfern beugte. In der letzten Periode von mehr als 80 Jahren hielt es ein Sustem von Bündnissen und Freundschaften aufrecht, die hauptsächlich zum Zwecke batten, auf diese Art das euro päische Gleichgewicht und mit ihm den Frieden besser zu sichern. Angesichts der Bornelnnheit dieses Zieles ertrug Italien sogar nicht allein die Mängel der Sicherheit seiner Grenzen und ordnete diesem Ziele nicht Nur seine heiligsten nationalen Wünsche unter, sondern cS mubte auch mit unterdrücktem Schmerz den methodisch angewandten Versuchen zusehen, den italienischen Charakter zu unterdrücke«, welchen Natur und Geschichte diesen edlen Landen unauslöschlich aufgedrückt hatte». Salandra fährt fort: Das Ultimatum, das im Jahre 1V14 Oesterreich-Ungarnan Serbien rich tete. machte mit einem Schlage die Wirkungen unserer lange andauernden Anstrengungen zunichte, indem es ein Abkommen verletzte, das uns mit diesem Staate verband. ES verletzte dieses Abkommen durch ein Ver fahren. in dem eS unterlassen wurde, mit uns, sei es eine vorgängige Berstänbtgung zu treffen oder uns auch nur «ine einfache Mitteilung zu machen, und verletzte es in der Dache, indem eS darauf ausging, zu unserem Nachteile bas empfindliche System territorialer Besitzungen und Einsluß- sphäre« zu ftvren. das sich aus der Balkanhalbinsel heraus- gebtldet hatte. Aber mehr noch als üer eine oder andere besondere Punkt wurde der ganze Geist verletzt und sogar unterdrückt» der diesen Bertraa erfüllte, indem in der Welt der schrecklichste Krieg entfesselt wurde. In direktem Gegensätze mit unseren Interessen und unsere« Gefühle» wurde das Gleichgewicht zer stört. welches das Bündnis sichern sollte. Und es erhob sich tatsächlich, aber umvidcostehlich das Problem der nationalen Unversehrtheit Italiens. Nichts destoweniger widmete sich die Regierung während langer Monate geduldig der Ausgabe, eine Verständigung zu suchen, die dem Vertrage seine Daseinsberechtigung, die er sonst verloren hätte, wiedergeben sollte. Diese Verhand lungen muhten indessen beschränkt sein nicht nur der Zeit nach, sondern auch durch die Würde, worüber hinaus die gesamten Interessen und die Ehre unseres Landes bloh- gestellt würden. Infolgedessen und um diese höchsten Ziele ausrecht zu erhalten, sah die Königliche Regierung sich gezwungen, der K. u. K. Ocstcrreichisch-Ungarischen Regierung die Zu rücknahme aller ihrer Bertragsvorschlägc, die Aufkündigung des Bundesvertragcs und die Erklärung, dah sie sich Handlungsfreiheit Vor behalte, zu notifizieren. Anderseits war cs aber nicht mehr möglich, Italien in einer Isolierung ohne Sicherheit und ohne Ansehen zu lassen gerade in dem Augenblick, wo die Weltgeschichte in eine entscheidende Phase tritt. An gesichts dieser Sachlage und in Erwägung der Schwierig keiten der internationalen Lage muh die Regierung auch politisch vorbereitet sein auf jede noch so schwere Prüfung, und ersucht daher die Kammer durch den vorgelegten Ge setzentwurf um die auherizxdentlichen Befugnisse, deren sie bedarf. Diese Maßnahme rechtfertigt sich nicht allein durch Präzedenzfälle bei uns und in anderen Staaten jeder Ne- gierungösorm, sondern sie stellt auch die beste Ordnung und sogar die mildeste Form derjenigen Befugnisse dar, welche unsere in Kraft stehende Gesetzgebung der Regie rung auch in anderen Fällen zumeist, wo es sich um das höchste Gesetz handelt, nämlich um das Wohl des Staates. Ohne prahlerische Worte und ohne Stolz, aber mit tiefem Verständnis für die Verantwortung, die uns in dieser Stunde zufällt, haben wir das Vemuhtsein, dafür Vorsorge getroffen zu haben, was die edelsten Bestrebun gen und die vitalsten Interessen dcS Vaterlandes erfor derten. Denn in seinem Namen und ihm ergeben richten wir bewegt unseren glühenden Appell an das Parlament und über das Parlament hinaus an das Land dahin, dah alle Meinungsverschiedenheiten bcigelegt werden mögen und dah von allen Seiten aufrichtiges Vergessen sich darauf herabsenkc. Die Partei- und Klassengegensätze, die in gewöhnlichen Zeiten immer zu achtenden persönlichen Ansichten, selbst die Gründe, die dem Leben den täglichen fruchtbaren Kontrast der Bestrebungen und Grundsätze geben, müssen heute verschwinden angesichts einer Not wendigkeit. die jede andere übertrifst und einer Idee, die mehr als jede andere begeistert, angesichts des Glückes und der Grütze Italiens. Alles andere müssen wir von heute ab vergessen und dürfen uns nur daran erinnern, dah wir alle Italiener sind und daß mir alle mit demselben Glauben und derselben Glut Italien lieben. Mögen die Kräfte aller in einer einzigen Kraft zusammengefatzt werden und die Herzen aller sich zu einem einzigen Herzen zusammenschlietzen. Möge ein einmütiger Wille zu dem geschworenen Ziele führen und Kraft, Herz und Wille ihren einzigen leidenschaftlichen und heldenhaften Ausdruck finden in der Armee und Flotte Italiens und in dem er habenen Führer, der sie zu den Schicksalen einer neuen Geschichte anführt. „Es lebe der König!" „Es lebe Italien!" Jeder Satz der Rede Salandras wird mit lebhaftem anhaltenden Beifall ausgenommen. Es folgt eine begeisterte Kundgebung mit den Rufen «Es lebe der König!" «Es lebe Italienl" «Es lebe die Armee!" Nur die offiziellen Sozialisten bleiben ruhig und erheben sich nicht von ihren Plätzen. Das Ende der Rede wird mit stürmischen Kund gebungen für dir Armee, den König und Italien aus genommen. Salandra beantragt sodann die Einsetzung einer Kommission zur Prüfung des Gesetzent wurfes und bittet, das, die Kommission, deren Mitglieder vom Präsidenten berufen werden sollen, noch heute zu- sammentrctcn und Bericht erstatten. Sein Antrag wird angenommen. Sodann erhebt sich Sonnino und legt das Grünbuch vor, von der Kammer und den Tribünen mit einer langen Sympathiekundgebung begrützt. Der Kammerpräsident teilt sodann die Namen der in die Kommission berufenen Deputierten mit. Die Deputierten drängen sich um die Plätze der Minister, um ihnen die Hände zu schütteln. Die Regierung verläßt die Kammer, um ihre Erklärungen vor dem Senat zu wiederholen. Der Vorschlag der Regierung, dem Entwurf die Dringlichkeit zuzuerkcniicn. wird in geheimer Abstimmung mit 867 gegen 54 Stim men angenommen. Die Kommission tritt sofort in einem Saale von Monte Ctttorio zusammen. Mit Aus nahme Turatis sind alle Kommissionsmitglieder anwesend. Die Kommission ernennt zum Präsidenten und Bericht erstatter Bo feilt als ältestes Mitglied der Kammer und. zum Sekretär Barzilai. Unterdessen wird die Sitzung der Kammer aufgehoben. " . - - . - Nom. Die Kammer nahm mit 407 gegen 78 Stim me» bei einer Stimmenthaltung den Gesctzcntwurs bctr. die Vollmacht der Regierung im Kriegsfälle an. Daraus fanden allgemeine Ovationen statt. IWTA.j Re italienische Irredenta. Ein süddeutscher Freund unseres Blattes, höherer Vcr- waltungsbeamter in Karlsruhe, sendet uns zu dem vor stehenden. durch die jetzigen Ereignisse in Italien hoch aktuell gewordenen Kapitel folgende Aussührunge», welche die Zwecke und Ziele der irredentistischeii Bewegung, ihre Vorliebe für Frankreich, ihre Feindschaft gegen Oesterreich, sowie ihre republikanischen Bcstrebnnacn kurz nnd treffend beleuchten, Hinzuzusiigen ist nur noch, daß die republita- insche Tendenz von Paris ans in letzter Zeit mit ganz be- sonderen, Nachdruck in den Vordergrund geruckt worden ist, weil die dortigen Machthaber den Augenblick für gekommen erachte», um die von ihnen gewollte „Union der lateinischen Schmcsterrcpublitcn" zu verwirklichen. „Es lag in der Bestimmung Savoyens, zur Gründung der italienischen Freiheit beizntragen und sich in dem Augenblicke von Italien zu trennen, als dieses ein grobes Volk wurde." Diese für französische Leser berechneten schwülstigen Phrasen des alten Larvuise, des noch heute be liebtesten Nachschlagewerkes der Franzosen, atmen einen etwas mageren Trost für Italien. Es mutz für seine un entwegten Vorkämpfer, die Irrcdentisten, auch nicht gerade angenehm sein, zu vernehmen, daß die Einwohner des Stammlandes der italienischen Krone, Savoyens, dann unter dem ungeschickten und unpassenden Benehmen vieler französischen Beamten zu leiden hatten. Und fast wie Ver höhnung klingt es, wenn dieser Brockhaus der Franzosen rühmend hcrvorhebt, daß dafür die Savoyardcn dem „Mutterland" ihre tapfere Treue auf den Schlachtfeldern von 1870/71 bewiesen halten. Der Vater der Irredenta, der alte Garibaldi, hat auch in der Tat für diese Aeutzc- rung des „edelmütigen" Frankreich wenig Sinn gehabt. Selbst ans Nizza gebürtig, hat er das Napvlevnischc Ge schäftchen, das de» Italienern offene Hilfe gegen Oesterreich versprach und sie im geheimen zur Abtretung ihres Stammlandes Savoyen und der Grafschaft Nizza verpflich tete, unzweideutig verurteilt. In der Folge hat dann Frankreich mit der ganzen Härte des zentralisierten Prä- fcktenstaatcö die ncucrwvrbcnen Gebiete sich anzuglicdern gewußt. Die Volksabstimmung, die sich für Frankreich iiuüsprach, war eine Komödie: Gewalt, Drohung und Be stechung spielten dabei — freilich nur insgeheim — eine große Rolle. Die ncucrwvrbenen Mbicte beraubte man klugerweise ihrer Intelligenz, die man mit allen Mitteln nach Altsrankreich zog. Die ans Savoyen und Nizza stam menden Beamten machten gute Karriere —, aber beileibe nicht in ihrer eigentlichen -Heimat. Ter italienischen Presse grub man vollends den Boden ab: vor Jahren hat man dort die letzte in Nizza erscheinende italienische Zeitung unterdrückt. Man gina dabei so rücksichtslos vor, wie noch neuerdinas gegen die Pfarrer, die bretonisch predigen woll ten, oder den Abgeordneten von Hazebrvnck, den Abbs Lemire, der zu seinen Wählern flämisch sprach. Frankreich hat eben den Gedanken des Nationalstaales ans dem Fest land«: zuerst verwirklicht, aber ivohlgemerlt nur den des französischen Nationalstaates! Den Staatsangehörigen italienischen Stammes gegen über verfuhr also Frankreich nach de», Wort „Und folgst du nicht willig, so brauch' ich Gewalt", Italien selbst gegen über aber nach dem anderen „Wer gut schmiert, der gut fährt". Diese Politik wurde auch durch die s, a „ zvsisch- r e p u b l i k a n i sch e S t a a t s f o r m. die vielen Italienern als Ideal vv,schwebt und die Neigung weiter italienischer Kreise, französisch zu spreche», oder zu radebrechen, unter stützt. So kam es, daß die Irredenta vor alle», das Trcntino und Tricst, nicht aber Savvnc n und Nizza aus ihre Fahne schrieb. Daneben erhob man sogar Ansprüche auf Dalmatien, in dem doch nur ein Teil der städtischen Bevölkerung italienisch spricht, Istrien und Görz. Nur zuweilen wurde von Irredentiste» der Licb- lingswunsch des alte» Garibaldi, seine Vaterstadt Nizza wieder italienisch zu sehen, erwähnt. Tann gab es auch hin und wieder einige Versprengte, die vom Tessin, von Eorsica und Malta sprachen. Aber die große Masse der Irrcdentisten wollte nur österreichisches Land, in dem sich bekanntlich die italienische Nationalität frei entfalten durfte, in dem es italienische Zeitungen. Banken und eine italienisch sprechende Staatsverwaltung gibt, nicht aber französisches Gebiet, in den, man das Italienerin», mit allen Mitteln auszurotten gesucht hatte. Die österreichische Besetzung vv» Bosnien nnd der Herzegowina, die bekanntlich die Belgrader Königsmvrder dem geträumten großse,bischen Reiche angliedern wollen, rief die Irredenta neu ins Leben. Die beiden Attentate auf den Kaiser Franz Joseph bewvgcu schon 1882 die italienische Negierung zu entschiedenem Einschreiten, und der große Praktiker Erispi, der als Süditalicner wenig Sinn für lombardisch-venezianische Verstiegenheiten hatte, hob die beiden größten Gruppen «Borsari und Oberdankianf. Frank reich und England taten alles, um dieIrrcdcnta auszn- stacheln, ihre Agenten versuchten versteckt nnd offen, finanziellen Einfluß ans die italienische Presse zu gewinnen. Aber diesem dunklen Treiben widersctzte sich bisher in der Hauptsache noch immer das Haus Savoyen und mit ihm die italienische Negierung. Sie hat die Wahrheit gesprochen, als sie vor wenigen Jahren in der Kammer den Irre- dentistcn vorwarf, ihr Treiben lause weniger auf Erwerb von Trient und gar von Triest, als auf den Sturz der Nach Wiederaufnahme der SitzunglMonarchic hinaus. Jetzt hat die so gekennzeichnete Irre «ammer auigeyooen. veacy Wleoerauinayme ocr «siyung, onara,, e yinaus. >ccyr yai oie ,o gerennzeicyncle zirre- wird Bosellt den Bericht der Kommission erstatten. >denta im Dienste des Dreiverbands die Zügel ganz au.
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