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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 05.11.1915
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1915-11-05
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19151105024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1915110502
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1915110502
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1915
- Monat1915-11
- Tag1915-11-05
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Diese« »leckt wird den L^ern E Dr««den und Umgebung am Lag« vorher bereit» al» vsradenüvlan zugefteM, «Wend e» dt« »oft.»«,Eher am Morgen in ein« Gesamiaurgabe erhalten. 6V. Jahrgang. AL SV7. Freitag, 8. November 1915. Drahtanschrift: Rachrichte« Dresden. Fernsprecher-Sammelnummer: SSL4L. L8TS veeua.-SebilHr viutUiihrttch in Dreeden bet zweimaliger Zntragang tan Sann, und Montagen nur ein. mal) r,8b M-, in den Vororten »,lx> M. Bei einmaliger Zustellung durch die Post » M. «ohne Bestellgeld-, «»geigen»Preis«. Die «inlpaliige Zeile <etwa « Silben) R-Pf.. vorzugepiLtze und Anzeigen in Nummern nach «»»»< und Feiertage» laut Tarif. -AuewilrtlgeAufirtlge nur gegen Voran,bezahiung. — Belegbiait lt> Pi. Schriftleitung und Hauptgeschäftsstelle: Maricnstrafte 38/40. Druck u. Verlag von Lirpsch L Reichardt in Dresden. Nachdruck nur mit deutlicher Quellenangabe („Dresdner Nach».") zuISisig. — Unveriangie Schriitllvcke werden nichi aulbewahrt. Die Bulgaren 10 Kilometer vor Nisch. kl» devtjcher Srsolg »tlkdlich von Mssigr». — Wachsende Sesangenearahlen im Wen. — Deutsche Fortschritte an der Mornloa, ISO Serben gelangen. — Dar Programm der neuen sranMchen Kabinetts. — Keine Sriedenrverhandlnngen. Der amtliche deutsche «rlegrbericht. lAmtlich.j Grobes Hauptquartier, 1. November. Weltlicher Kriegsschauplatz. Nördlich von Massiges stürmte« »usere Truppen eine« nahe vor unserer Front liegend«» franzüsiftlicn Graben in einer Ausdehnung von 80V Meter. Der gröbtc Teil der Besaitung ist gefallen, nur zwei Offiziere sdar- vnter ei« Majors und 23 Mann wurde» gefangcngenommen. Oestlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarschall» v. Hindenburg: Bor Düuaburg wird weitergckämpst. Au ver schiedenen Stelle« wiederholte« die Russen ihre Augrisfe, überall wurden sie zurückgeschlagen. Besonders starke Kräfte setzten sie bei Garbuuowka ei«: dort waren ihre Ver luste auch am schwersten. Das Dorf Mikulischki konnten sie im Feuer unserer Artillerie nicht halten, es ist wieder vonunsbesctzt. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold: Keine «csentlichen Ereignisse. Heeresgruppe de« General« v. Auslugen: Die Russen versuchte» gestern früh eine« Ucbcrfall auf das Dorf Kuchocka-Wola. In das Dorf eingcdrun- gene Abteilungen wurden sofort wieder hinausgeworsen. Ein abermaliger Versuch des Feindes» durch starke Gegenangriffe «ns den Erfolg westlich von Czartorysk streitig zu machen, scheiterte. Ans den vorgestrigen Kämp fen wurden insgesamt 5 Ossizicrc. 1117 Mann als Gefangene und 11 Maschinengewehre eingcbracht. Bei den Truppen des Generals Grafen v. Bothmcr wurde auch gestern noch in und bei Sicmikowce gekämpft: die Zahl der bei dem Dorfkampsc gemachten Gefange ne« hat sich auf Wtttt erhöht. Russische Angriffe südlich drs Ortes brache« zusammen. Balkan-Kriegsschauplatz. Gegen zähe« feindliche« Widerstand sind unsere Trup pen beiderseits des Koslcuik-Bcrglandco snörd- lich von Kraljcvoj im Vordringen. Ocstlich davon ist die allgemeine Linie Zakuta—Bk. Pcctica—Jagodina über schritte». Ocstlich -er Morawa weicht der Gegner: unsere Truppen folgen. Es wurden «30 Gefangene gemacht. Die Armee -es Geuerals Bojadjesf hat Balakonic und Bolievac sau der Straße Zajecar—Paracinj genommen und im Vorgehen von Svrljig auf Risch den Üalafat szchu Kilometer nordöstlich von Nischj erstürmt. IW. T- B) Oberfte Heereslei 1« ng. Asquith» Verteidigungsrede. Die Rede des englischen Ministerpräsidenten liegt nun In der ausführlichen, im Morgenblatte bereits mitgetciltcn Form vor, wie sic durch das Reutersche Bureau verbreitet worden ist. Hat schon der kurze Auszug den Eindruck er weckt. bah Herr Asquith mit aller Gewalt dem recht düsteren Bild der politischen Lage einige für England erfreulichere Lichter aufsetzen wollte, so ist aus der Rede im Zusammen hang mit bezeichnender Deutlichkeit das Bestreben zu er kennen, die englische Politik unter allen Umständen zu e n t- schuldigen und die gegenwärtige Regierung gegen all die offenen und versteckten Anklagen, die in England selbst und auch aus dem edlen Kreise der Bierverbandsgenossen erhoben worden sind, zu verteidigen. Als „Haupt -er Regierung" wollte Asquith sprechen und nicht als Misse täter. der aus der Anklagebank sitzt: je mehr er aber sprach, je ausführlicher er die gewaltigen englischen Anstrengun gen schilderte und angebliche Erfolge unterstrich, desto mehr fand er sich in die Rolle des Angeklagten oder bestcnsalls des Verteidigers hinein. Als Haupt Ser Regierung wäre es ihm zugckommen. ein klares Bild von der gegenwärtigen Weltlage zu geben, und die groben Richtlinien aufzuzeigeli, die für Englands Politik nach dem Balkansiasko bestim mend sind. Was tat er aber? Er rühmte den im Zu sammenhang des groben ganzen ziemlich bedeutungslose» englischen Feldzug in Mesopotamien, machte viele Worte über die umfangreichen Vorbereitungen, die für das Darda- nellen-Unternehmcn getroffen worden seien und fand sogar, daß das Unternehmen erfolgreich gewesen sei — denn ohne den Dardanellen-Angrisf wären „wahrscheinlich" die Russen i» ernstliche Gefahr geraten: Um den Russen aus der Klemme zu helfen, sind die Engländer also nach den Darda nellen gegangen. Diese Feststellung ist wirklich ganz neu. Bisher glaubten wir, glaubten die Russen und die Fran zosen, ja auch die Engländer selbst, denn Herr Ehurchill und andere Autoritäten haben es oft genug versichert, cs handle sich dabei um die Eroberung von Konstantinopcl, um die Ocsfnung der Meerengen, damit Russland wieder die nötige Lust bekäme. Nein doch, nur um die paar russischen Divi sionen im Kaukasus aus „ernstlicher Gefahr" zu retten, haben die Engländer ihre Schlachtschisse geopfert und Hunderttausendc von Soldaten durch das Feuer der türki schen Maschinengewehre hinmähcn lassen. Man wird ohne Zweifel ln England nicht weniger als i» Russland und Frankreich erstaunt sein, in dieser Weise von Herrn Asanith über Zweck und Ziel des Dardancllen-Angriffs unterrichtet zu werden. Uns will cs freilich scheine», als ob der eng lische Premier erkannt hätte, dab die Konstantinopler Trauben sehr sauer sind, und in seiner Not, einen Ent- schuldigungögrund für das missglückte Unternehmen zu finden, auf den kläglichen Ausweg der Nusscnrcttiing im Kaukasus verfallen sei. Ein Punkt aus dem Abgesang, mit dem Asquith seine Verteidigungsrede beschlossen hat, verdient noch hcrvor- gehvbcn zu werden. Nach dem Hinweis aus die ernste Finanzlage und ans das Nekrutierungsprvblem, mit dessen Lösung sich Lord Derb» abmüht, mach! das Haupt der eng lischen Regierung das Geständnis: „Wir Hütten uns von dieser ergreifendsten Tragödie der Menschheit fernhatten können." Er knüpft daran die rhetorische Frage, ob auch nur ein einziger Engländer das gewollt hätte. Es ist be zeichnend, dass das sonst so beifallsfreudige Unterhaus au dieser Stelle der Rede, wo doch Herr Asquith schön Beifall erwartet hat, riqch dem Reutcrbericht geschwiegen hat. Es scheint also doch, als ob cs in England und auch in: Unterhaus Leute gäbe, die die abgrundtiefe Frivolität, die in diesem Geständnis liegt, empfinden. Wir aber wollen »ns dieses leichtfertige Wort cinprägen. Wir wollen uns merken, dass ein englischer Ministerpräsident offen ausge sprochen hat, dass Englands Teilnahme an diesem Krieg keine nnghwendbarc Notwendigkeit gewesen ist, dass England auch anders gekonnt hätte. Die Stunde wird vielleicht „oft; lommcikj wo Herr Asquith für diese Leichtfertigkeit, die Krastgesühl Vortäuschen soll, znr Nechenschast gezogen wird. Dass Edith Cavell, die noch Recht Und Gesetz wegen Hochverrats hingerichtet worden ist, zu einem guten Ab gang hcrhaltcn urusste, ist nicht weiter verwunderlich. Wir legen Herrn AsquithS tränenfeuchte Worte über die Ver räterin kalt zu dem übrigen, und erinnern uns, dass die Engländer, als wie im Biirenkriegc ihre Interessen in Frage standen, Frauen und Kinder zu Hunderten kalt blütig gemordet haben. Eantphrascu verfangen nicht mehr. Deutsche Pressstimmen. Ter „Berliner Lokal-Anzeiger" sagt zu As- qniths Rede u. a.: Er hat durch Riesenzahlcn — Zahlen, die den Begriff eines Rekords cinschliessen, sind von scher im klassischen Lande des Sports gern gehört worden -- nachzuwcisen versucht, wie Ungeheures England unter seiner Führung in den 1a Monaten des Krieges geleistet hat. Aber er hat nicht sagen können, was England im Verein mit seinen Bundesgenossen durch diese überwälti genden Leistungen erreicht hat. Und weil er das nicht sagen konnte, darum ist seine Rede eine Lobrede aus Deutschlands ungebrochene Kraft geworden. Tenn man kann den Feind nicht höher vbcisen, alö wenn man ein- gcstchcn muß, dass man einen Aufwand an Kraft und Hilfs mitteln erfolglos vertan hat, wie ihn die Weltgeschichte größer nie gesehen. Lässt sich ein grösseres Lob ans unsere Armeen an der Wcstgrenze aussprcchen, als das Einge ständnis des vollkommenen Mißlingens der gewaltigsten Offensive, die die Weltgeschichte sah, das Eingeständnis, das die Worte enthalten: „Die Deutschen haben ans den west lichen Kriegsschauplätzen im ganzen seit dem letzten April keinen Futzbreit Boden gewonnen?" Ast es nicht ein un vergängliches Ruhmesblatt für unser Heer und ihre Führer, dass mehr als eine« Monat nach dieser grössten Schlacht der Geschichte der englische Staatsmann, der sich die Aufgabe stellt, seinem Volk aus der glorreichen Ver gangenheit Mut für die Zukunft zu schöpfen, zugeben muss, dass die Deutschen keinen Futzbreit Boden verloren haben? Tie „Deutsche Tageszeitung" beschäftigt sich mit Asqniths Ruhmredigkeiten über die Leistungen der englischen Flotte und meint dazu: Für den Ausbau der deutschen Flotte sind anderthalb Jahrzehnte verfüg bar gewesen, und tvährend einer Reihe von Jahren ist er verlangsamt worden. Als der Krieg «nSbrach, war sic lange nicht fertig im Sinne des F-lottcn- gesetzcs und sah sich gleichwohl der gesamten und ver einigten grotzbritannischen Flotte gegenüber, während die Sollstärke des Klottengesetzcs — wie die Begründung des selben 1W0 zeigt — nur unter der Voraussetzung als ge nügend angesehen wurde, dass G r o ss b r i t a n » i c u S Flotte ans politischen Gründen nicht vereinigt gegen die deutsche eingesetzt werden könnte. Wer das vorurteilslos in Erwägung zieht, der muss im Gegensätze zu Mr. Asquith zu dem Ergebnisse gclqngc». dass die grossbritannischc Admiralität eine sehr weitgehende Vorsicht zeigt, indem sic die Intaktheit der britischen Flotte über alles setzt, und alle ihre überlieferten Grundsätze Ser Scrkriegführung — „Sccherrschaft bedeutet vor allem die Vernichtung des Gegners" — beiseite setzt. Die Nnterice- bootsgcfahr erklärt dieses Verfahren nicht, wohl aber legt Großbritannien daS größte Gewicht daraus, möglichst mit ungeschwächter Flotte aus diesem Kriege heraus- und in die politische Zuknnst luneinzugclangcn. Wir begreifen aus der anderen Seite sehr gut, wenn Asquith und Ge nossen sich ärgern, dass die deutsche Flotte nicht geneigt ist. Harakiri zu machen, indem sie sich unter ungünstigen Ver hältnissen zur Schlacht stellt, sondern alS Machtsaktor bleibt und c-c> jetzt und später wirkt. Was der wehr ais doppclt jo grossen Flotic recht ist, ist der kleinen deutschen vierfnch billig. Asquith weis; das genau und ebenso die anderen britische» Politiker und F-qchautvritäten. Des halb eben haben sic grosse Worte nötig. Und schliesslich: wer von der deutschen Flotte so viel gesprochen hat, das sind nicht die Deutschen, sondern die Engländer gewesen, 1 dieselben Engländer, derselbe Asauith, die in F-ricdens- zcitcn wider besseres Wissen die Lüge verbreiteten, d i e den tsche Flotte stelle eine furchtbare Be tz r o h n n g G r o ss b r i t a n n i e u S und ein Angriff S- Werkzeug da r. In der „ K r e n z z c i t » >! g ", die vorläufig nur zu dem kurzen Auszug Stellung nimmt, heisst eS n. a.: Tie Anpöbelung gegen uns, dass wir das Eigentum unserer Verbündeten hinter ihrem Rücken verschacherten, lässl Asquith uusiibstau,',iicrt. Wir wissen nicht, woraus er sie ^ bezogen wissen will. Vermutlich ist sie ans dem schlechten : Gewissen erslosscn, das er Serbien'gegenüber hat, dessen I Eigentum man allerdings nicht hinter seinem Rücken, son dern vor seinen sehenden Augen zu verschachern suchte, nachdem man cs ihm gewaltsam abgcpresst hatte. Es ver dient aber Beachtung, dass in keiner englischen Minister- redc Proben übelster Heuchelei, wie eben diese, fehlen tonnen. Das gehört nun einmal znm englischen National- charaltcr. Tic „T ä g l. N n n d s ch." sagt znm Schluss ihrer Aus führungen: Wunderbar, wie hier Herr Asquith ans der Not eine Tugend macht und den starten Mann spielt, weil er sich nicht anders mehr zu Helsen wciss. Diese Worte des Advokaten ASqnith: „Fch bin entschlossen, diesen Krieg zu gewinnen", — diese Worte werden ewig stehen bleiben Mit ihnen wird sein Andenken leben, solange die Geschichte- der Völler und ihrer Kriege ausgezeichnet blcibsn wird. Von dem Erfolg wird es abhängcn, ob sic als das Denk mal eines der erfolgreichsten Staatsmänner europäischer Geschichte oder als der höchste Schrei eines verhängnisvollen Größenwahns im Gedächtnis der Menschheit lebe» werden. Wir wollen darüber h e n t e mit Herrn Asquith nicht rechten. Beim Friedensschluss wollen wir uns dieser Worte wieder entsinnen und dann an ihnen die Taten und Erfolge des Herrn Asquith messen. Bis dabin wollen wir dessen ein gedenk sein, dass dies stets bis zu ihrer letzten Stunde die Pose der „Männer mit leichten Herzen" war, ob sic nun Ollivier hießen oder Delcassä. Stets habe» diese Männer, ganz so wie eben Herr Asquith, erklärt, alle und jede Ver antwortung leicht tragen zu können: stets haben sic er klärt, nichts von allem, ivaS sic getan hatten, zu bereue». Selbstverständlich! Das ist die einzige Möglichkeit, sich in seinem Gewissen über io ungeheuerliche Fchlschägc, über so ungeheuerliche Verbrechen am eigenen Volke und an der ganzen Menschheit wcgschwindeln zu können. Und har! neben dieser Litancuposc in widerlichem Gegensatz der Truck ans die Tränendrüse, die melodramatische Weiner lichkeit über „die letzten Stunden Edith Eavclls". Da hat denn Politik, Diplomatie und Staatsmannschast gänzlich ansgehvrt, und der Hintertreppenroman in Lieferungen be ginnt. Englische ttnterhaicsdc-attc. E a r s o n sagte in seiner Rede im NnleVhause: Wir stehen im fiinszehntcn Monal des Krieges und geben täg lich ü Millionen Pfund Sterling aus. Unsere Verluste betrüge» eine halbe Million. Der Kriegsschauplatz er weitert sich beständig und droht sich auch im Osten aus die LcbcuSintcresscn des britischen Reiches auszudchncn. Wir scheu nach 1' Krjegsmonatc» die Feinde im Besitze Bel giens, eines Teiles von Frankreich und Polen, sie drohen, binnen kurzem Serbien zu zermalmen. Unsere Truppen in Gallipoli werden in Schach gehalten, die dortige» Kümpfe verursachen zahllose Verluste durch Verwundungen und Krankheiten. TaS bedeutet eine schwere Gefahr. Man wird nichts durch den Versuch gewinnen, die Gefahr vor der Nation zu verkleinern. Das Parlament und die Nation wollen wissen, ob die Hilfsquellen im Innern und das Kriegsmaterial vorteilhaft verwendet werden, ob grosse Rechenfehler vermieden werden konnten, und ob die Massnahmen der Regierung die zweckmäßigsten und wirl- samsten für die Kriegführung sind. Die Nation ist sehr beunruhigt wegen der Vorgänge auf den verschiedenen Kriegsschauplätzen. Der erste Stoss. den die Nation erhielt, war die schreckliche Enthüllung des Munittonsmangcls. Dass das Kabinett zur Kriegführung ungeeignet ist, erhellt daraus, dass keiner der 22 Minister jemals die Ursachen des MuintivnSmangcls hcraiissaiid. Ich begriff nie, wie alle 22 Minister blind dagegen sein konnten, dass eS ganz unmöglich war, die militärische Expedition nach den Dur danellen, die uns schon so lange wie ein Mühlstein um den Hais hängt, erfolgreich auszuführen. Keine Nation dürfe eine Expedition unternehmen, die einige hundert tausend Mann kostet und unbeschreibliches Leid verursacht, wenn sic nicht von den maritimen und militärischen Rat gebern die Versicherung erhielt, dass -er Erfolg wahr scheinlich sei. Gab cs jemals ein solches Beispiel falscher Berechnung als das, was au de» Dardanellen geschah? Der e r st e NcchcnschIer war die Flotienexp c d i- tion, -er zweite war die Truppenlandniig, die IkUiOii Mann kostete und mit zu schwachen Truppen ausgefiihic wurde, um vorwärts kommen zu können. Ein weiterer Rechcufehlcr war Sic Landung in der Snvla Bai, die eben-
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