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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 08.01.1916
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1916-01-08
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19160108019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1916010801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1916010801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1916
- Monat1916-01
- Tag1916-01-08
- Monat1916-01
- Jahr1916
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 08.01.1916
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so. Jahrgang. Ai 7. ISS« Drahtanschrift: Nachricht«, Dersd«. Jernsprichtrx-anunekmmmrr: «»41. »iertelltihrlich «» Dl«»d«n dei pvetmoll-er Juttazun, tan Sonn- und Montag«, mal) L.« M.. in d«n Bororten ».«> M. «et «tnmatt,« Zaftellu», duech dt« Post S M. <ohn« B« «a^t^n-Vrats«. Dt« etnlpalttg« Zette <«t»a 8 Silben» so Pf.. »orMg«ptt>d° und Anzeigen in Nummern nach«»»». undMeiertagen laut Tarif. —«uswtlriigeSusttöge nur gegen Borauabezahiung. — Beiegblati MPs. Sonnabend, 8. Januar 1818. ÄG» liontagen nur ein- tohn« Bestellgeld). Schriftleitung und Hauptgeschäftsstelle: Marienstraße S8/4«. Druck u. Verlag von «irpsch L Reich ardt in Dresden. Rachdruck nur mit deutttcher Quellenangabe t.Dreodner Nachr.') Mittstig. — Unverlangt« Schriftstück« werden nicht aulbewahrt. Lornpklasler be-eitixt l^ÄlITSNaULSN uM KtOflTtlSUt 50 ?k. Versauft nach auswärts. LüillLl. llolspotdskv, vrssäo»-^., Sooresnlor. Die „vpssclnss black rioklsn" beriekt man in Sei Hustenreiz "0l8VNSPP8I ISgllVN L MÄl kür monatlich lckark 1,10, vierteljährlich diark OSO fturch Holm kcktiarck, kllMsiiüIliiig. pol8cliappel. Versclilelmung, Heiserkeit, rtinimlicker Indisposition leisten bronctiimsntliol- psstillsn, L Oias 1 ätarl!, und Sroncmrnsnttiol-Nondons kür Kinder, Sckrckiel 40 pkennig, vorrüxlicke Dienste, indem sie deu lästigen ttustenreir sokori stillen uiui den Sclilcim lösen. Lcl>» mit Wappen. Versand n. ausvärts. Ivresäon, ikVsrsilbsm, VsrAvIclsn, VsiTinksn usw., nsursillicfts lVIstLllfärburiAsn Or'ssünsr' VsrnrckslungssrrstsLI OHO Vl'ssdsli-H., kalkensli-alZs 1—3. - ^srnspreclior 27359. Aunahme der Wehrpflichtsvorlage im englischen Unterhaus Weitere drei englische Maifter inriickgetreten.—Verbot aller Proteftversammlungea in Großbritannien.—Rassische Mißerfolge in »eßarabien na» an der Strdva. — SI llOll Mann rnWsche Berlnfte. — Sefterreichisch-ungarische Fortschritte in Montenegro. Ser mntiiche decksihr KrkgrberW. <Rmtlich.l GroßesHanptqnartier.7. Jannar ISIS. Westlicher Kriegsschrmplatz. Nichts Neues. Oestticher Kriegsschauplatz. Aus dem Kirchhofe nördlich von Czartorysk. in dem sich achter« eiue russische Abteilung festaesclrt hatte, «urde der Feind heute «acht wieder oertriehe«. Balkan-KriegSschauplatz. Die Laae ist ««verändert. lW. T. BF Oberste Heeresleitung. Sefteneichlsch-nngarischer Kriegsbericht. Wien. Amtlich wird verlautbart den 7. Januar: Russischer Kriegsschauplatz. Der gestrige Tag verlief im Nordosten verhältnismäßig ruhig. Nur amStyr kam es vorübergehend z« Kämpfen. Der Feind besetzte einen Kirchhof nördlich von Ezartoryök, wurde aber von österreichischer Landwehr bald vertrieben. Heute früh eröffuete der Gegner wieder seine Angriffe i« Ostgalizie». Turkestanischc Schütze« brachen vor Tagesanbrnch gegen unsere Linien nordöstlich von Buczacz vor und drangen an einem schmale» Frontstücke in unsere Gräben ein. Die Honved»Infanterie - NegKnentcr Nr. IS und 2t warfen aber den Feind in raschem Gegcnangrifse wieder hinaus. Es wurden zahlreiche Gesangene «nd drei Maschinengewehre eing^bracht. Wie ans Gefangenenaussagen übereinstimmend hervor geht» ist vor den letzte« Angrifsen gegen die Armee Pflanzer-Baltin der russische« Mannschaft überall mitgetcilt worden, daß eine grobe Durchbruchsschlacht bevorstehc. die die russischen Heere wieder in die Karpathen führen werde. Zuverlässigen Schätzungen zufolge betrage« die Berlnfte des Feindes an der Hebarabischen Grenze «nd an der Strypa mindestens SV vvv Man». Italienischer Kriegsschauplatz. Die Geschützkämpse dauerten an vielen Stellen der Front fort und waren im Gebiete des Col di Lana. dei Flitsch, am Görzer Brückenköpfe «nd im Abschnitte der Hochfläche von Dvberdo zeitweise ziemlich lebhaft. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Die Trnppe« des Generals v. Koeveb habe« die Montenegriner bei Mojkovac. am Tara-Knie, bei Godusa, «»rdlich von Berane und ans den Stellungen westlich von Rozaj «nd halbe« Wegs zwischen Iper «nd Plav, nach hef tige« Kämpfe» geworfen. Unsere Spitze« find 1v Kilometer von Berane entfernt. Der Stellvertreter d«S Chefs des GeneralftabS: lW. T. BF v. HSfer. Feldmarschall-Lentnant. Sn Kamps um die Wehrpflicht. ES tst noch gar nicht so lange her, -atz so ziemlich die gesamte englische Presse in ein Triumphgeschrei über de« Erfolg des Derbyschen Werbefeldzuges ausbrach. Zwar wurden keine Zahlen genannt, allgemein aber hieb cs. daß der Bedarf an Mannschaften vollkommen gedeckt worden sei. Kur» darauf zog sich Lord Derby von der Werbetätigkeit. Li« ihm angeblich so groben Ruhm ei-ngcbrachi hatte, still zurück. Die unionistifche Presse fing ans skeptischer über Len Werbeerfolg zu urteilen und schließlich sogar wieder die alle Weise von der Notwendigkeit -es Dienstzwanges auszunehmen. Eine Ueberraschung, und keine sehr an genehme. war es aber doch noch, als Asquith nach Weih nachten im Kabinett eineu Gesetzentwurf über die Ein führung der Wehrpflicht ankündigte. Man mußte annchmcn, daß Lord Derbys Werbefcldzug kläglicher ausgefallen war, als die Regierung gehofft hatte. Mittlerweise sind die zahlenmäßige» Ergebnisse der Derbyschen Propaganda be kannt geworden: Rund 2^ Millionen Männer haben sich in die Listen einschrciben lassen, eine für englische Verhält- nisse stattliche Zahl. Man sollte meinen, sie Hütte genügt, die ewigen Klagen der Vcrbandsgenossen Uber Englands mangelhafte Unterstützung zum Schweigen zu bringen. Denn daraus kam eS dock) in erster Linie an. England be trachtet es, wie in der englischen Presse immer wieder her- vorgeüvben wurde, auch in diesem Kriege nicht als seine Pflicht, möglichst viele Soldaten inö Feld zu stellen. Dafür Ist doch Frankreich da und Rußland und Italien, dafür hat man auch Kanadier und Australier, Indier und Fidschi- Insulaner. Den Söhnen Old Englands sollte es erspart bleibe«, ihre Haut zu Markte zu tragen. Als das nicht in dem Matze durchzuführen war, wie man erst gehofft hatte, weil der Krieg einen ganz anderen Verlauf nahm, als sich die Weisen in Downingslreet gedacht hatten, setzte der Wcrbefeldzug ein. Er wurde um so nachhaltiger be trieben, je unerfreulicher die Lage auf dem Kriegsschau plätze wurde und je lauter und eindringlicher die Klagen der Freunde herübcrschallten. Durch eine letzte große Anstren gung hoffte man, aus allen Schwierigkeiten hcrauszu- kommen. Ist es gelungen? Wenn man die Zahlen, die Reuter über die Ergebnisse der Derbyschen Werbearbeit veröffent licht hat. ansicht, müßte man die Frage eigentlich ''Zähen. Wir wissen zwar nicht, wieviele von den 2)i Millionen Männern sich ohne Einschränkung dem Vatcrlandc zur Ver fügung gestellt haben, immerhin heißt es, daß über 200 000 Männer zum sofortigen Dicnsicintritt bereit seien, auch wird versichert, daß mir ungefähr 600OOÜ verfügbare Unver heiratete sich nicht freiwillig gemeldet hätten. Da erhebt sich nun die Frage, hat Asquith dieser 600 000 wegen den folgenschweren Schritt getan, vom Unterhaus« die Ein führung des Dienstzmanges zu verlangen'? Hat er ihret wegen das über Bord geworfen, woraus bisher jeder Eng länder ganz besonders stolz mar, worauf die englische Presse seit Kricgsbcginn solche Lobcshymnen sang, Englands demo kratische „Freiheit"? Es ist schwer zu glauben, um so mehr, als es andere Mittel gibt, die säumigen Junggesellen zum Dienst fürs Vaterland zu zwingen, als den komplizierten und in England nur mit den größten Schwierigkeiten anwend baren Apparat des Dicnstzwanges. Man weiß doch, wie bisher die „freiwilligen" Meldungen zustande gekommen sind. Die Arbeitgeber haben ihren Angestellten gekündigt, und wenn dieser materielle Zwang noch nicht ausreichte, so hatte man zahlreiche Mittelchen, die Betreffenden moralisch zu zwingen. Man brauchte diese Methode nur mit einiger Rücksichtslosigkeit anzuwcnden, hätte damit voraussicht lich alles erreicht, was erreicht werden mußte, — und die englische Freiheit und Demokratie wäre von dem fürchter lichen „Militarismus", zu dessen Bekämpfung man doch ausgezogen war, gerettet gewesen. Wenn Asquith aber dennoch den folgenschweren Schritt gewagt hat. so hat er dafür zweifellos andere und gewichtigere Gründe gehabt, als eben den, ein paar hunderttausend Junggesellen mehr für den Dienst fürs Vaterland zu pressen, und diese Gründe sind, das bestätigt sich immer mehr, in den Beziehungen Englands zu den Berbandsgenossen zu suchen. Den Fran zosen fällt eS immer schwerer, den nötigen Ersatz aus zubringen. in Italien mache» sich die Verluste am Jsonzo ebenfalls recht schmerzlich geltend, und auch Rußland steht sich trotz seines angeblichen unerschöpflichen Menschenreich- tumS außerstande, irgendeinen erfolgversprechenden Bor- stoß zu unternehmest. Hinzu kommt, daß,je länger desto mehr die Krage der Verteidigung Aegyptens in den Vorder grund tritt. Man weiß in London die Bedeutung Aegyp tens recht wohl zu ermessen und möchte darum nichts unter lassen. um den Suezkanal unter allen Umständen zu sichern. Da»u braucht man. wenn man nicht -die englische Front in Flandern und Nordfrankrcich entblößen will, die Hilfe Frankreichs und womöglich apch Italiens. Diese Hilfe aber war nur zu bekommen um den Preis der Wehrpflicht. Auch der junge Engländer soll in den Schützengraben gehen, anders tun cs die Franzosen nicht mehr. Es hat lange ge dauert, bis sic zu der Erkenntnis gekommen sind, wie schmäh lich sie ihre Bvlkskrast, an der sic wahrlich keinen Uebcrsluß haben, von England haben mißbrauchen lassen. Schließ lich ist es aber immer besser, einen Fehler spät einzusehcn, als gar nicht, und so hat Vriand wenigstens jetzt, wo Ser bien verloren und das Dardanellcn-Unternchmcn als hoff nungslos erkannt ist, einen Druck auf den Freund an der Themse ausgcübt. Asquith hat uachgcgeben, und Las Unterhaus hat fürs erste ebenfalls nachgegeben, wenn auch mit unverhohle nem Widerwillen. In Frankreich aber hat man wieder einen neuen Grund, dem Volke den „Triumph der gerechten Sache" plausibel zu machen. Das ist immerhin etwas. In Wahrheit freilich wird durch das englische Wehrpslichtgcsetz kaum etwas geändert werden. Das geht aus der Rede, mit der Asquith den Entwurf im Untcrhanse begründete, mit aller Deutlichkeit hervor. Allem Anschein nach sind für die Drückeberger noch eine ganze Reihe von Türen vsscn- gelaffen, durch die sie sich dem verhaßten Dienst im Schützen graben entziehen können: dann besteht auch die Wahrschein lichkeit, daß man noch eine Reihe von weiteren Einschrän kungen in das Gesetz einfügt, um Schmierigkeiten im Kabi nett möglichst zu vermeiden und eS nicht zu Neuwahlen kom men zu lassen. Die Hauptsache ist, daß England ein Ge setz bekommt, das man als Einführung der Wehrpflicht bezeichnen kann. Ob dann späterhin eine größere Anzahl von Truppen in England aufgebracht wird, das ist eine Frage von geringerer Bedeutung, solange cs in Frankreich noch Achtzehnjährige und Siebzehnjährige gibt, die hinaus- gcsandt werden können. Im übrigen bereitet die englische Presse die Verbündeten auch schon darauf vor. daß Englands „unbegrenzter Zuschuß von Soldaten" die Folge haben müßte, daß in Zukunft die Verbündeten nicht mehr in dem selben Umfange wie bisher mit Anleihen unterstützt werden könnten. Mit ängstlicher Sorge wachen die Eitylcute dar über, daß ihr Anteil am Geschäft nicht großer werde, als durch die Aussichten auf daS endliche Ergebnis gerechtfertigt ist. Diese Aussichten aber sind, das sieht man nachgerade auch an der Themse ein, nicht gerade glänzend. Die Engländer handeln also nur als vorsichtige Geschäfts leute, die sie ja immer waren, wenn sie ihren Anteil am Kriege nicht übermäßig vergrößern. Diese Ueberlegung wird auch auf das Wchrpflichtgcsetz bestimmenden Einfluß gewinnen: daran will Asquith nichts ändern, Brianh kann es nicht. Annahme der Wehrpflichtvorlage im Unterhalts. Mit 403 gegen 105 Stimmen hat das Unterhaus in erster Lesung die Wchrpflichtsvorlagc angenom men. fW. T. BF Gegen den Gesetzentwurf stimmten 58 irische Nationa- listen. 3« Liberale, l2 Abgeordnete der Arbeiterpartei. Zu diesen Liberalen gehörten die früheren Minister Simvn und Burns. Die Arbeiterführer Bowcrmann, Hvdge, Bar nes, Wilkic, Duncan und d'Grady stimmten für das Ge setz. Die drei zurückgctretencn Arbeiter-Minister waren ab wesend. In der Debatte waren noch der unabhängige Sozialist O'Brien und der Kanzler des Herzogtums Manchester für die Vorlage cingetrctcn. Ebenso die Liberalen Robertson und Beard. Der Liberale Jones kritisierte den Entwurf, versprach aber, dte Regierung zu unterstützen. Der Marine minister Balfour erklärte, es handle sich um eine außer gewöhnlich wichtige Ehrensache. Die Vorlage sei der grüßte Rückschlag, den man dem freisinnige» Leben in England geben könne. England habe mehr getan, als seine Freunde und Feinde und die Nation für möglich ge» halten hätten. Das Ergebnis der Abstimmung wurde mit lebhaftem Beifall begrüßt, da die Minderheit zum größten Teil aus irischen Nationalisten bestand und kleiner war, als mau erwartet hatte. Rücktritt dreier Minister. Die Arbcitsministcr Henderson. Brace «uh Roberts sind znrückgctreten. fW. T. BF
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