Dresdner Nachrichten : 08.02.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-02-08
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- PURL
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- OAI-Identifier
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- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1916
- Monat1916-02
- Tag1916-02-08
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- Dresdner Nachrichten : 08.02.1916
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so. Jahrgang, 38. Dienstag. 8. Februar 1916. Drahtanschrift: Nachrichten Dresden. Semsprecher-Tammrlniimmrr: 2521l. -a» DreiEg-ZönSant-ZekokolaSe 'ch/ D«EN^-Ackoko!a6e E l>re4Et^-Kitzser-Aeliokvlaöe vrev^nrg- ^Cerkno, Derrerb. Schristicitung und HanptqrschSs^sicllk: Marienstrahe S8/4U. Tn;it u. Verlag ron Lirpsch 4 Rrichard« in Drrsdcn. B?rU0^-6FvUsisn- "^kljührUch In Drrsd-nbiizweimaligkr ^ulraqung tan Sonn-»nd Monlanrn nur einmal» r,8Ii M., I Kkil-vieivil-zUssii'o elnlpaliige ^ -0r^urjv-t2-l.l.>ui)l. in den Doiarlen s.so DI. B-t einmaliger Jusirllung durch die P°i> 3 M. tvhne Bclieilgeld». I --Ul.^lgcn-Preise. ,„dx;.,t«rlagcii Nachdruck »ur mi! deutlicher QueUenangade („Dresdner Nackir.") -Mliig. — llnverlangie Lchrisiitülke werden nicht aujbeiuahr!. jeile <e!wo 8 Silben» SO Pf.. Norjugspitlfje und An,eigen in Nummern nach Tenn- und geierlagc» laut Tarii. — Auewörlige Nusiriigc nur gegen Vreau'-bcza'ilung. -- Lrlegi-lati ioPf. vei ttuslenreir Var«dleimunx, >tci«rkcit, »timmlicker Indisposition leisien Sroncirimsnttiol- p»»tiil,n. t 6Iss 1 gtalic. uncl Sfoncmmsnttiol-Londons kur ttincler, Lctiacktcl 40 Nlcnnix, vorrukiiciic vionstn, indem sic den lästigen Hustenreiz svkori stillen und cicn Scliicii» lösen. peiit mit Wuppen. Versand n. ausviuts. InÜLvvi»-SputI»vIto, I>r««äen, Idlanitr ZciSenIiaus I'ruZer Stralle !4 dleue Rolle: Seiäenliasclnnir, Takt, Eüinalciepp, Lcülcierslolle, I'ips tt-Lamt lür Kleiüer unä ttluseii Ix'euL l-.rrktöne: schicker-, manne- u. pllLUiücnbsllU, weinrot, clnnllelgrün, braun, schwarr, ver.,1!. cilenkci» tesii kirttliln, ur»«1 k^ilrnpacks in allen Qröllen i» grollen I'osten stets um I.a§er. „t litl-si.I Nönigl. und Nein/i. ttoNioleran« A l I ILUI vreLcien-?».. Wsllstr. 25 Deutschlands Kriegsbeute. 1428871 Kriegsgesangene in Deutschland, 8788 Geschütze, 3808 Maschinengewehre erbeutet. - Die Mannschastsderluste unserer Feinde. — Die amerikanisch-deutschen Verhandlungen. - Ünterstaatssekretör Jimmermamr über den Unterseelrieg. Der amtliche deutsche Kriegsbericht. sämtlich.) Grobes Hauptquartier, 7. Februar. Westlicher Kriegsschauplatz. Heftige Artilleriekämpfc zwischen dem Kanal von La Bassec und Arras, sowie südlich der Somme. Tic Stadt LenS wurde in den lebten Tagen vom Feinde wieder lebhast beschossen. In den Argonnen sprengten nnd bcsctttc» die Fran zosen auf der Höhe 28S sVa F-ille Mortes, nordöstlich von La Chalade, einen Trichter, wurden aber durch einen Gegenstoß sofort daraus vertrieben. Oestlicher Kriegsschauplatz. Eine kn der Nacht zum V. Februar von uns genommene russische Feldwachstelluna anf dem Sstlichen Schara-Nfer an der Bahn Baranowrtschi—Lsachowitschi wurde erfolglos an- gegrifse«. Der Gegner mubte sich unter erheblichen Ver lusten zurückziehen. Südwestlich von Widsy fiel ei» russisches Flugzeug, dessen Führer sich verflogen hatte, unversehrt in unsere Hand. Balkan-Kriegsschauplatz. Nichts Neues. tW. T. Bf Oberste Heeresleitung. Seftkrrelchisch-iNlgacischec Kriegsbericht. Wien. Amtlich wird verlautbart den 7. Februar: Lage überall nnocrändcrt. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabs: sR- T. B.s v. Höser, Fcldmarschall-Lentnant. Deutschlands Kriegsbeute. Unser Berliner Mitarbeiter schreibt «ns: Die .Zahl der in Deutschland besindlichen Kriegs gefangenen beziffert sich anf nahezu llL Mil lion. nämlich 142SS71. Das sind aber nicht sämtliche Kriegsgefangene, die durch die dcntschcu Truppen gemacht worden sind, eine große Zahl solcher Gefangener ist in Oesterreich-Ungarn verblieben, und zwar des kürzeren Transports wegen. Die Zahl der erbeuteten und noch brauchbaren Gewehre ist fast ebenso groß wie die Zahl der Gefangenen. Neber die Zahl der feindliche» Gewehre, die anf den Schlachtfelder« zerschmettert wurde» «nd liege« blieben, lasse» sich natürlich keinerlei Angaben machen. An Geschütten wurden 9700, au Maschinengewehren etwa 3vvü »nd an Munitions, «nd sonstigen Fahr zeugen unserer Fciude, die in unsere Hände fielen. 7700 nach Deutschlaud übergeführt. Auch von all diesem Material ist natürlich vieles vernichtet «nd auf den Schlachtfeldern zurückgeblieben. Das, waS gesammelt wurde, ist im wesent lichen noch verwendbar. In bezug auf die Zahl der Ber- wundeten und Toteu der seindlichcn Armeen ist man nur ans Schüttungen angewiese«, um so mehr, als «nsere Feinde keine Verlustliste« veröffentlichen. Insgesamt dürste die .kahl der MannschaftSvcrlnste unserer Feinde, die Gefangenen eingeschloffeu, mit drei Millionen nicht zu hoch cingeschätzt sein, sh.) Amerika and wir. Vor einiger Zeit vernahmen wir mit einer gewissen Befriedigung, daß sich die Beziehungen zwischen der Negie rung der Vereinigten Staaten nnd Deutschland erheblich gebessert hätten. Der „Arabic"-Fall war ans der Welt geschafft worden, und zwar in einer Weise, mit der die Nnndesregicrung zufrieden sein konnte, cs hieß auch ein mal. über die Versenkung der „Lusitania" sei eine Ver ständigung erzielt worden. Gleichsam als Bestätigung der Entspannung vcrösfcntlichien amerikanische Zeitungen Vorschläge, die der Stnatssclrrtär Lansing den Krieg führenden zur Regelung des llnlersecbootlriegeS unter breitet hatte, und d!c in der Forderung gipfelten, das; der iVicrvcrbanü nushörcn solle, seine Haudelsschissr zu bc- > wassnen, und Deutschland »nd seine Verbündeieu in Zn- kunst lein Handel--schuf mehr ohne Warnung torpedieren j sollten. Ob eine solche Regelung den dculschen Fitteressen entsprochen hätte, vb sie vereinbar gewesen wäre mit den harten Nvtivcndigteitcn deä Krieges, vor die uns England durch seine Aushiingrriuigspolitil gegeilt hat. ist eine andere Frage. Es lag aber lein Grund vor, anzilnehiiiei!, daß eS Herr Lansing mit seinem Verschlage nicht ehrlich gemeint habe. Wenn auch seine Vorschläge für Teuischland schwer lich eine Grundlage für eine endgültige Regelung hätten abgcben können, so enthielten sie doch das Zugeständnis, daß Amerika den Uuterscekrieg nicht schlechtweg als un gesetzlich verdammte, »nie man aus früheren Aeußc- rungen der amerikanischen Negierung halte entnehmen müssen. Um so überraschender war cs für die Oessxiitlich- kcit in Deutschland, das; fast gleichzeitig mit dem Vrlaniit- wcrden der Lansingschcii Vorschläge eine Reihe non Meldungen über den Ozean kam, die als Anzeichen neuer ernstlicher Spainuingeu gewertet werden mußten. Wilson yGtte in einer Wahlrede davon gesprochen, daß Amerika vielleicht schvn „morgen" in den Krieg hinciiigezogen wer den könnte, hatte geheimnisvolle Andeutungen über De peschen schwerwiegenden Fnhalls gemacht, die ihm fedcn Tag zngingcn, und der Ueberzeugnng Ausdruck verliehen, daß Amerika als „eine Gemeinschaft von Fdealistcn eher bereit sei, sür große Gedanken, als nie Dollars ihr Leben zu lassen". Alle diese Wendungen waren so un bestimmt gehalten, daß sie an sich ebensogut ans England paßten wie ans Deutschland. Wir wußten freilich von An sang an recht gut, wer gemeint war, und die Engländer auch. Wenn aber überhaupt ein Zweifel darüber möglich gewesen wäre, so wäre er durch die plötzliche Wicdcraus- rollnug der „Lusitania"-Frage behoben worden. Am 7. Mai vorigen Jahre.? ist die „Lnntania" von einem deutschen Unterseeboote in den englischen Gciväncrn ver senkt wurden. Daraus entspann sich, wie man weiß, ein Notenwechsel zwischen der amerikanischen nnd der deutschen Negierung, seit langer Zelt aber schien die Frage zu ruhen. Erst jetzt, nach drei Vierteljahren, hat cS Herr Wilson sür gut befnnde». an die deutsche Negierung die siriltc Forde rung zu stellen, die Tat des Untcriecbvolslommandanlen für gesetzwidrig zu erklären. Wlr wissen nicht, welcher Art die Zugeständnisse im einzelnen sind, die Teuischland Amerika bisher gemacht hat. Daß aber die deutsche Negierung de» amerikanischen Wünschen entgegengekommen iß. »nd zwar sehr weit, gibt Untcrstaatssckretär Zimmcrmaiin in einer Unterredung mit dem Vertreter eines amerikanischen Nachrichtcnbnrcans zu. Auch ohne das wissen wir, daß seit Mai in der Irischen Sec und überhaupt an der Westküste Englands kein Schiss mehr versenkt worden ist. Die deutsche Negierung hat auch in dem „Arabic"-Fallc nachgegcbcn, trotzdem a»ö dein Be richt des Untcrsccbootskommandanten klar hervvrging, das; der Dampfer einen Nammversiich gemacht hat «nd deshalb mit Recht ohne weiteres versenkt worden iß. Ans alledem erhellt das Bestreben, daß nnscrc amtlichen Stellen ernstlich bemüht gewesen sind, alte ReibnugSslächen mit Amerika anSzuschaltcn. Man mußte annehmcn, daß dies auch im „Lusita»ta"-Falle sich ermöglichen lassen würde, um so mehr, olS durch die lange Vertagung der ganze» An gelegcnheit der Eindruck envectt wurde, daß über die grnnd sätzliche Seite des Falles Einigkeit herrschte. Wenn nun die ganze Frage unter Blitz und Donner gewissermaßen von lucnem ausgcrollt und in den Mittelpunkt der Verhand lungen gestellt wird, so fällt cs dem unbcsangcnen Zuschauer schwer, daran zu glauben, daß Herr Wilson sich von rein fachlichen Gründen hat leiten lasse». Alles deutsche En! gegenkommcii, all die Nachgiebigkeit unserer Regierung in dein „Arabic"-Falle und bei anderen Gelegenheiten iß v:r geblich gewesen, im Washingtoner Weißen Hanse hat man ffich, wie es scheine» mutz, min einmal ans den Gegensatz zu Deutschland eingestellt nnd das in einen, Augenblick, wo die amerikaiiischc Negierung viele Gründe hätte, sich über die englische Kriegführung zu beklagen. Feder Tag bring! neue Meldungen von englischen Willkürakte» zur See, unter denen der amerikanische Handel schwer leidet, die iw Grunde auch mit der Würde eines großen Staates nicht vcr- iräglich sind. Vor langer Zeii Hai die ainerilanitche Regie rung in einem ausführlichen Schrisiüncl nachgewiesen, daß Englands Prueiipraxis nngesetzüch iß, bis heute aber Hai sie ntthts getan, nur von England die Vernclsichtigung ihrer berechtigten Wunsche zu erlangen. Fm Gegenteil, amerila nische Mnnilionsfabrite» arbeiten beute mit demselben Hoch druck wie srnhcr sürEngland nnd seineVerbiindctcn, amerila nischcs Geld vcrhiiit unseren Feinde» »och immer zur Fort ietznng des Krieges, amcrilaniiche Häsen gewähren den eng Uschcn Kriegsschiffen noch immer die deutbar größte Unter Nützung. Amerila trägt, was auch immer England gegen amerikanische Fnieresicn nntcrnchmei, mag, nach wie vor dazu bei, unseren Feinden die „Niederwerfung" Deutsch lands zu ermöglichen und scheint jetzt die Vernichtung der „Lusitania" zum Anlaß nehmen zu wollen, Deutschland eine der wirksamsten Waffe», die cs im Kample gegen England besitzt, aus der Hand zu winden. Unter diesen Umständen ist die Frage berechtigt, ob die bisherige Politik der Nachgiebigkeit, des EinlcnlcnS und der Friedfertigkeit nur jeden Preis angezeigt erscheint. Wir müssen angesichts der Haltung Wilsons nnd seiner Re giernng leider annehmcn, daß man »ns in Amerila »icbl verstanden hat, vielleicht sogar nicht hat verßehcn wollen. Unser Friedenswille ist drüben als Schwäche nnsgelcat worden, unsere Nachgiebigkeit war gerade recht, um von Herrn Wilson zur Erreichung innerpoliliicher Ziele ans- gebentei zu werden. Wir begrüßen es deshalb, daß die Re giernng in der „Liisitania"-Frage nun das letzte Wort ge sprvchen bat und klipp und klar erklär!, nicbt weitcrgehen zu können. Welcher Art die letzten Vorschläge sind, d>' Graf Beriißvrss der amerikanische» Regierung nntcrbreiter bat, ist nicht bekannt, wir können nur hossen, daß von einer Ausgabe oder einer Abschwüchnng dcs Unterserbootkrirge-- geaeil England nicht die Rede iß. Deutschland steht in einem Kamps um Lein oder Nichtsein gegen einen Gegner, drnr jedes Mittel recht tß, der sich bisher um die von dem amerikanischen Präsidenten n n s gegenüber mit Unrecht so betonten Gesetze der Menschlichkeit nicht im geringsten gekümmert hat. Wenn wir in diesem Kampfe nicht alle Wasscii benutzen ,vollen, über die wir verfügen, dann kvmmt das znui mindesten einer Verlängerung des Krieges gleich, nnd die will doch auch Herr Wilson nicht. Nach seinen bisherigen Taten müssen wir freilich daran zweifeln, daß er einen raschen Sieg TenischiandS einem laugen Kriege, der möglicherweise mit gegenseitiger Erschöpfung enden würde, vorzicht. Fa cS ist sogar behauptet worden daß er im Grunde seines Herzens sich am liebste» offen ans Englands Seite stellen würde, um ans diese Weise den Krieg abznkürzcn. Wenn er das in Wirklichkeit täte, weil eS seinen persönlichen Lnmpaihicn entspricht, oder weil er für Amerikas Zukunft Vortrile davon crlwsst, so sehen wir drin, daS sei mit allem Nachdruck betont, mit ruhiger Entschlossenheit entgegen. Niemand i» Deutschland wird eine solche Wciidnng leicht nehmen, niemand würde aber auch dadurch in seiner berechtigten Siegeszuversicht er schüttert werden. Wenn aber der gegenwärtige Präsident der Univ» solche Absiclüen nicht hat — und seine letzte Rede scheint das z» bestätige» wenn er ans bloßen Wahlrüc'- sichtcn. um als starker Mann zu erscheinen, einen Theater donner inszeniert haben sollte, Sann müßte das als ein geradezu srevclhastrs Spiel bezeichnet werden, dem durch eine klare und entschlossene Haltung der deutschen R,;, giernng möglichst rasch ein Ende gemacht werden svllte. , » Eine Uiiteprednng mit Untepstaatssekretär Zimmer»»»»» b. Der Berliner Vertreter der „Associated Preß" hatte eine Unterredung mit dem U » t c r st a a t s s e k r e t ü r Z i M m e r n> a n ii, in der dieser die Hossniing anssprach, daß die neuen Vorschläge, die den Vereinigten Staaten bereits »orgelegt seien, die Giniidlige sür eine Regelung geben würden. Er »volle jedoch den Ernst der
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