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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 24.02.1916
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1916-02-24
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19160224025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1916022402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1916022402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1916
- Monat1916-02
- Tag1916-02-24
- Monat1916-02
- Jahr1916
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Dkl» Matt «Kd den L«i«rn v»n Dr«d»n und Umgebung »m T«ge v«ch« bereit, al» v-rsdrna-MM jugestew, »ätzrrnd » di« Voft.»qich« a» Morgen in einer Eelamtm»gadi erhalten. SO. Jahrgang. AK 84. Donnerstag, 24. Fehrnar ISIS. Aegvrrrröel L8SS Drahtanschrift: Nach richte» Dresden, Kern prechu-Samme nummer: Rur ftlr Nachtgesprächr: LttOIt. «e,ug.«»ed»hr »lerletjührNch in r>k»d«n det r-etm-Iig» Zuttagun, tan Sonn- und Ntenlegen nur «in- mal) SM M-. tn den Vorarten S.S» M. Bet einmaliger Zustellung durch die Post ll M. «ohne Bestellgeld), «nzeigen. Preis«. Die etnlpalitge Zette <et»>a 8 Silbent Slt Ps. VorzugiplSge und Anzeigen >n Nummern nach «»»»- und Aelrrtage» laut larts. —AuewtlrttgeAusttllge nur gegen Borauedezahtung. — Betegdlat« t0PI. i-chriftleäung und Hauptgeschäftsstelle: Marienstrasie Z8/S0. Druck u Verlag von Liepsch ch Reichardt in Dresden. Nachdruck nur mit deutlicher Quellenangabe «„Dieedner Nachr.') rullilsig. — Unverlangt« Schristittiae werden nicht autbewahrl. Ueber Mll Franzosen gesangengenommen. Srotzer SeMadegewivn bei konsenvoyeAzannes am östlichen Maasuser. — Reiche Materialbeute. — bin Srsolg im Sberelsab. Siegreiche Lusttiimpse. — Sine Rede Sasouows in der Reichsduma. — Die deutsch-amerilalrischeil Berlehungen. -er amtliche deutsche Kriegsbericht. lAmtlichF GrofteSHauptquartier.ro. Februar. Westlicher Kriegsschauplatz. Durch eiue Lpreuqunq i« der Nähe der von und am il. Februar eroberte« Grade« östlich von Souchez wurde» die fetndliche« Stellungen erheblich beschädiat. Die Gr- sangenenzahl erhöht sich hier aus 11 Offiziere. 818 Mann. Die Beute beträgt drei Maschinengewehre. Auf deu Maashöhen dauerten die Artillcrickämpfc mit uuoermiuderter Stärke fort. Oestlich des Fluges griffen mir die Stellungen an. die der Feiud etwa i» Höhe der Dörfer Couseuvoue- 8zan»es seit lhst Fahren mit allen Mitteln der Bc- seftiauuaskuust ausgebant hatte, um eine für uns unbe queme Einwirkung auf unsere Berbinduuqen im nörd lichen Teile des Woevre zu behalte«. Der Angriff stieb in der Breite von reichlich IN Kilometern, in der er angesetzt war. bis zu 8 Kilometer Diese durch. Reben sehr erheblichen blntiqcn Verlusten biibtc der Feind mehr als 8 NN» Mann an Gefangenen und zahl reiches. «och nicht übersehbares Material ein. I« Obere! faß führte der Angriff westlich Heid- wetler zur Fortnahme der feindlichen Stellungen in einer Breite von 70» und einer Tiefe von INN Metern, wobei etma 80 Gefangene in unserer Hand bliebe«. Fa zahlreiche« vnftkämpfen jenseits der feindliche« Linie« behielten unsere Flieger die Oberhand. OestUcher und Balkan-Kriegsschauplatz. Unverändert. lW. T> B.f Oberste Heeresleitung. Cousenvoye liegt nordwestlich non Bcrdu» am östlichen Moasufer an der Bahnlinie Verdun—Stenay, Azan » cs reich lich zehn Stlometcr östlich davon. wie Eine Rede Tasouows in der Reichsdnma. Der Minister des Aeußeren Sasonow hielt, W. T. B. mitteilt, in der Duma folgende Rede: Mit Zustimmung des Kaisers bin ich zum vierten Male seit Beginn des Krieges im Begriffe, Ihnen ein G e s a m t - bild der politischen Lage zu entrollen. Der K a mpf geh t w e i t e r, ein Kampf, wie cs noch nie einen gegeben hat, ein Wcltkampf! Weniger als je ist es möglich, das Ende abzu scheu. Aber ich kann er klären. daß die Regierung wie bisher unerschütterlich bleibt in dem Entschlüsse, den Kampf bis zur Besiegung des Feindes sortznietzen. Das war und das ist der Entschlich des russischen Volkes wie unserer treuen Alliierten. Dieser Krieg ist das grötzteVerbrechen gegen die Menschheit, und diejenigen, die ihn verschuldet haben, tragen eine schwere Verantwortung, und in der gegenwärtigen Stunde sind sie zur Genüge entlarvt. Wir Wissen, wer die unzähligen Leiden entfesselt hat, unter denen Europa jetzt seufzt. Es wäre unnötig, hieraus zurück- zulommen, wenn nicht in Deutschland Staatsmänner und Prefle sich darauf versteift hätten, die Verantwortung aus uns zurückzuschieben und unsere Alliierten. Aber schlietzlich erklärt sich diese Hartnäckigkeit vor allem dnrch die Notwendigkeit für die deutsche Regierung, zu versuchen, sich vor der öffentlichen Meinung ihres eigenen Landes zu rechtfertigen: denn man sängt dort an etnzusehen, das, das deutsche Volk getäuscht worden ist durch diejenigen, die, falsch unterrichtet durch eine unfähige Diplomatie, glauben, die Stunde zur Verwirklichung langgchätschclter Raub- plane sei gekommen. Fn dem Mähe, als die Augen sich öffnen, wächst die Unzufriedenheit, und sie beginnt bereits zum Ausdruck zu kommen. Wir dagegen und unsere Alli ierten sind in diesen Krieg zur Verteidigung unse rer heiligsten Rechte M üincingezerrt worden. Wir haben ihn als unabänderliche Notwendigkeit kommen sehen. Daher unsere Ruhe trotz der Opfer und Verluste, die uns auferlegt worden sind. Die Gewähr unseres Erfolges liegt I» dem engen Bündnis mit unseren Alliierten und in der völligen Ncber- rinstimmNUg in ihren Anstrengungen. Diese Nebcrcin- stimmung war schwer zu crzs die Rußland von feinen wes sind jedoch alle Maßregeln zu gelangen. Unsere Bertrei len infolge der Entfernung, lichen Alliierten trennt. Es troffen, um zu diesem Ziele r, die mit den nötigen Voll machten versehen sind, nehmen lebhaften Anteil an der Be ratung aller Fragen, die von den Alliierten in ihren Kon ferenzen in Frankreich und England verhandelt werden. Außer zum Zwecke dieser politischen und militärischen Be ratungen haben die Alliierten gewünscht, ihre Vertreter zur Besprechung der Maßregeln zusamineiitrcten zu lassen, die zur Vorbereitung ihres künftigen wirt schäd lichen Bündnisses ergriffe» werden müssen. Die Wichtigkeit dieser Frage liegt auf der Hand. In der Tat, wenn das Bündnis unerläßlich ist zur Erreichung des Er folges in der Zeit deS Krieges so ist dieses Bündnis nicht weniger notwendig, um die Zukunft zu sichern in der Zeit, wenn der Frieden zurückgckehrt ist. Wenn man mit einem Feinde wie Deutschland z» tun hat, der sich in langen Jahren unter dem Deckmantel traditioneller Freundschaft die Aufmerksamkeit seiner Nachbarn einzuichläscrn bemüht hat. während cs gleichzeitig sein Schwert gegen sie schürfte, so ist es gut, beizeiten an nützliche Mittel zu deukeu, um einer Wiederholung von Ereignissen zuvorzukvmmeu, wie sie sich mit solcher Schnelligkeit vor anderthalb Jahren ent rollt haben. Die deutsche Regierung gleicht ihrem Bolle gegenüber ihren 'Olencralcn, die ihre Soldaten bei An griffen berauschen, um sie ungestümer zu machen. Die deutsche Regierung bemüht sich, um den kriegerischen Eifer der Masse» anzusachen, diese glauben zu machen, daß ihre Gegner eine vollständige Vernichtung des deutschen Volles wollen. Da ist cs nötig, zu sagen, daß eine solche Behaup tung sinnlos ist, denn wer könnte im Ernst daraus rechnen, eine Nation von 70 Millionen verschwinden zu lassen. Die Alliierten haben niemals einen solchen Gedanken gehöht. Sie fordern für sich das Recht, sich in Freiheit in ihrem Lande zu entwickeln, und rühren nicht an die legitimen Rechte anderer Nationen. Der Erhaltungstrieb fordert nur, dah sie dem unerbittlichen Egoismus und dem raub gierigen Appetit, den kennzeichnenden Zügen des Preußen tums. das nicht immer die Sympathien Deutschlands ge habt hat, ein Ende machen. Dieses Preußentum muß ein für allemal zur Machtlosigkeit ge zwungen werden. Wenn es anders wäre, würden alle Opfer der Alliierten vergebens sein. Wir sehen klar, ebenso wie unsere Alliierten, das Ziel vor uns, das wir erreichen müssen. Wie sie, folgen wir ohne Schwanken dem Wege, den wir uns vorgczeichncl haben. Dieses Bündnis habe» wir zu einem vollständigen gestaltet, ohne daß einer der Alliierten einen Teil seiner Unahhängigkeit und seiner Persönlichkeit zu vvsern braucht. ES ist nicht wie bei unseren Feinden. Dort werden die Alliierten Vasallen. Es ist in der Tat schwer, »vch von Oesterreich-Ungarn, der Türkei und Bul garien als von unabhängigen Staaten zu sprechen, dg die Hände -er Deutschen dort zähe in der Armee und in allen Zweigen der Verwaltung die Macht an sich gerissen haben. Die Gewohnheit enger Zusammenarbeit mit unse rem alliierten Frankreich hat beiden Ländern erlaubt, alle ihre Hilfsmittel leicht und schnell zu organisiere» und sie zu vereinheitlichen seit dem Tage, wo unser Bündnis die Feuertaufe erhielt. Ich bin glücklich, meine aufrichtige Be wunderung auözusprechen vor der Energie und dem Talent, die das französische Volk zur Vorbereitung deS Sieges ent faltet hak. Die von Frankreich aus diesem Geb'ete ge leisteten Dienste, die oft einem oberflächlichen Beobachter entgehen können, sind nicht weniger groß, als die glänzen den Erfolge seines tapferen Heeres. Das für die gemein same Sache vergossene Blut macht die Bande, die die beiden Länder vereinen, unzerreißbar. Ich bin glücklich, noch ein mal zu bemerken, daß die frü>>ere» Mißverständnisse, die lange über unseren Beziehungen zu England geschwebt haben, endgültig beseitigt sind. Sic schwanden, svbald sic klaren Blickes aus der Nähe betrachtet wurden, wie nächt liche Visionen beim ersten Licht des Tages verschwinden. Meine Herren Abgeordneten! Diejenigen von Ihnen, die bald unsere Verbündeten besuchen werde», werden mit eigenen Augen alles sehen, was von ihnen und ihren ruhm vollen Soldaten zu Lande und zu Wasser getan worden ist. Uebermitteln Sic Men persönlich bei dieser Gelegenheit die herzlichen Grütze des russischen Volkes. Die italienischen Truppen, die die Schwierig keiten eines Gebirgskrieges zu überwinden haben, treiben die Ocsterrctchcr Schritt für Schritt aus den Gegenden zurück (!j, deren Bevölkerung seit langem von der Rück kehr zum italienischen Vaterland träumt. Am balkanischen und am aüriatischen Ufer bekämpfen die Italiener gemein sam mit den Verbündeten den gemeinsamen Feind. Wir begrüßen die -wischen uns und Italien hergesteltte Brüder lichkeit der Waffen. Sie wissen schon, daß Rußland, Frank reich und England, um mit den von dem Feinde verbrei teten lügnerischen Gerüchten über einen von einem der Alliierten zu unterzeichnenden Sonderfrieden ein Ende zu machen, schon im Anfänge des Krieges erklärten, daß sie untrennbar verbunden seien und das denkwür dige l!) Abkommen vom 5. August Unterzeichneten. Letzthin haben sich unsere Verbündeten Japan und Italien angeschlosscn und den Vertrag, der den festen Entschluß der fünf Mächte enthält, nur gemeinsam Frie den zu schließen, am 30. November 1»18 in London unter zeichnen lassen. Man kann also glaube», daß von nun an die törichten Gerüchte von einem Sonderfrieden, die be ständig wieder austauchten, ein für allemal Lügen gestraft sind. Denn die Mächte, die diesen Vertrag unterzeichnet haben, betrachten eine internationale Verpflichtung nicht als einen Fetzen Papier, der sie zu nichts verpflichtet. Traurige Nachrichten gelange» zu nns aus den zeitweilig vom Feinde besetzten Gebieten. Sic sehen, was in Pole n, dieser unserer Schwestrrnation. vor sich geht, im heroischen Belgien, in dem so helmgesuckiten Serbien. Dort herrscht überall unversöhnlicher Schrecken, mit Elend vereint. Es genügt, an das ungeheure Beispiel der Ermordung von Miß Eavell zu erinnern, um das Leben unter der deutschen Herrschaft in den Gebieten zu würdigen, auf welchen Deutschland seine eisern« Faust ruhen läßt. Den unglück lichen Opfern, die unter harten Prüfungen schmachten, können wir inzwischen nur znrusen: Mut! Die Stunde der Befreiung hat geschlagen. Wie eine grausame Ironie schallt das Lob, bas die' Deutschen sich selbst erteilen für die Wohltaten, mit denen sic die Bevölkerung der besetzten Gebiete anaeblich überhäuft staben. Die deutsche Presse ist besonders stolz auf die G r tt n d u n g der polnischen Universität in Warschau. Das ist eine Falle (!), mit der man das Vertrauen des dnrch die Deutschen zer störten Polens zu gewinnen rechnet. Aber das Unter nehmen ist im voraus zum Mißerfolg verurteilt, Seit Be ginn des Krieges hat Rußland die Vereinigung der Teile des zerstückelten Polens aus seine Fahne geschrieben. Dieses Ziel, vom Herrscher gewiesen, vom Oberbeschlshaber der Armee lundgetan, liegt der russischen Gesellschaft am Herzen. Es hat die Billigung unserer Verbündete» er statten. Dieses Ziel ist unveränderlich das unsere jetzt wie früher. Wie sieht nun Deutschland diese geheiligten Be strebungen des ganzen polnischen Voltes an? Sobald cs Deutschland und Ocsterreich-ttngarn gelang, in Polen einzudZngcn, beeilten sie sich, diesen Teil bis dahin un geteilter polnischer Gebiete unter sich zu teilen. Um den Eindruck abzuschwächen, den dieses neue Attentat gegen die Verwirklichung des polnischen Ltrcbciis hervorgeruscn hat, glaubten sic, einigen untergeordneten Wünschen der pol nlschen Bevölkerung entgcgenkommen zu müssen. Deshalb wurde die polnische Universität gegründet. Aber man muß nicht vergessen, daß die Autonomie Polens, die hier auf dieser selben Tribüne aus Befehl des Kaisers vom Chef der Kaiserlichen Regierung proklamiert worden ist. die polnische Nattonalschule aller Grade. den Universitäts- untcrrichl cingcschlvssen, mit sich bringt. Man kann also nicht erwarten, daß gegen das von den Deutschen an 'gebotene Linsengericht das polnische Volk auf seine gc- > heiligten Bestrebungen verzichtet, vor der neuen, von ! Deutschland vorbereiteten Unterjochung die Augen ver schließt und seine Brüder in Posen vergißt, wo, um den deutschen Kolonisten zu gefallen, alle polnischen Elemente hartnäckig vernichtet werden. Man spricht vvn Absichten, die Deutschland haben soll, im Austausch gegen neue Bei sprechen und imaginäre Zugeständnisse in den okkupierten Gebieten einige Hu » d e r t t a u s c n d Polen anszuhcbcn, damit sic sich als Kanonenfutter für den Triumph des Germanismus (!> töten lassen. Ich will nicht glauben, daß das von hohem Nativnalgcftthl b^ sccltc polnische Volk, das sich gleich bei Beginn des Krieges beeilt hat, sich zur Verwirklichung des jedem Polen teuren nationalen Ideals den Russen anzuichtteßen, sich dazu ver leiten lassen könnte, ein,',«willigen, sein Blut sür die Tyrannen Polens zu vergießen. Ich lvmme zu unseren gegenwärtigen Be ziehungen zn den Neutralen, zuerst zu den skandinavischen Nachbar n. Oft habe ich erklärt, sei cs un Schoße der Duma, sei es in Unterredungen mit verschiedenen Persönlichkeiten und Vertretern der Presse, daß mir gegenüber Schweden keine anderen Gefühle hege», als die a n s r i ch t i g st e r Freundschaft I?).und nur wünschen, die engen Beziehungen guter Nachbarschaft aufrcchtzncrhaltcn. Unglücklicherweise gibt cs auf der an deren Seite des Bottnischen Meerbusens noch Leute, die durch die Macht eingewurzelter Borurtcilc und unter einem gewissen Einflüsse vvn Verleumdungen unserer Feinde Borurtcilc und Mißtrauen gegen uns hegen. Es ist indessen ganz klar, daß Rußland und Schweden von Natur selbst dazu bestimmt sind, i» Frieden miteinander zu leben und ihre gegenseitigen wirtschaftlichen Interessen Früchte tragen zu lassen. Der Vorwand von Kollisionen kann nur ein tünstlicher sein. Weder sucht Schweden nach den Worten seiner leitenden Männer eine territoriale Vergrößerung auf Kosten Finnlands, noch streben wir nach dem Gebiet unserer Nachbarn im Norden, Was sollte uns in der Tat in dieser Umsicht die skandinavische Halbinsel bieten? Einen eisfreien Hafen im Eismeer? Wir haben einen aus eigenem Gebiete, und die intensive Arbeit der russischen Ingenieure wird bald alles getan haben, um il», durch einen Schienenstrang mit dem Herzen Rußlands zu verbinden. Nicht »ach den skandinavischen Gestaden fühlt sich Rußland durch seine Geschichte hingezogen, nach einer ganz anderen Richtung muß cs einen Ausgang zum freien Meere gewinnen. Rumänien hat während dieser Periode die von ihm gewühlte Neutralität weiter aufrechtcrhaltcn. Die Ententemächte finden sich mit dieser Lage ab, überzeug» dah Rumänien seine eigenen Interessen nicht verraten und, wenn die Stunde schlage» wird, die nationale Einheit auf Kosten seines Blutes zu verwirklichen wissen wird. Es kann sicher sein, daß es bei denen, zu denen die natürlichen Sympathien seines Volkes gehen, wirittchc Unterstützung finden wird, wenn es sich gegen Attentate des gemeinsamen Feindes, gegen die Unabhängigkeit seiner Entschlüsse wehrt. In meiner letzten Rede habe ich der militärischen Unter nehnrung unserer Alliierten ans der Halbinsel Gallipoli Erwähnung getan. Ohne sich durch schwere Opfer abhatten zu lassen, haben sie hartnäckig gekämpft, um eine direkte Sccverbindung mit uns herznslelleii. Aenderungcn in der strategischen Lage haben die Ab reise dieser Truppen erforderlich gemacht. Ein Teil wurde nach «Saloniki geschickt. Was die Landung von Ab tcilungen der Alliierten in dieser Stadt und die Deutungen dieses Ereignisses in Berlin betrissi, glaube ich bemerken zu müssen, daß der deutsche Reichskanzler in einer Rede vom 0. Dezember die Beziehungen der Ententemächte zu Griechenland berührte und ihr Vorgehen mit dem Vor gehen der Deutsche» in B e l g i e n verglich. Nun sind der Einmarsch und die Verwüstungen Belgiens wahrhaft Bei letzungen heiliger Verpflichtungen, die Preußen im Jahre 188!) Übernommen hat. Aber in der ganz friedlichen (!> Landung der Truppen der Alliierten in Saloniki gibt cs nicht das geringste Attentat gegen das Recht. Der Artikel deS zweiten Londoner Vertrags vom 8. Februar 1880 gibt jeder der drei Schiitzmüchtc das Recht, Truppen auf griechi schcm Gebiet das sie befreit haben, zu führen, unter der Bedingung, daß die beiden anderen Mächte cinivilligen. Es ist unnütz, hinzuziifügeit, daß die Zustimmung Ruß lands von Anfang an unseren Verbündeten zugesichert war, und es sind alle Erfordernisse des erwähnten Artikels erfüllt. Außerdem wurde» die Truppen ans Verlange»
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