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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 11.03.1916
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1916-03-11
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19160311021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1916031102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1916031102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1916
- Monat1916-03
- Tag1916-03-11
- Monat1916-03
- Jahr1916
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wurde solle »ten Druck ,» schwäche», de beschlossen, bah General . die Offensive ln Galant KW? ien Lloyd an gefugter Stelle wegen berv «stbteßu n g " («je Auf berselbe« Konferenz Garratl «-fehl dekvmwe» Galontkt zu ergretfen. u,v»at. Serüicher «M «chßsches. Greeden. jv. ML> io fe- D n Llo»^. ^ ihre» Dampfer» „Bandoeng" t« Mtttelländt Reer« durch «tn Unterseedoot Vorstellungen erhebe». ^, wtr von zuständiger Stelle erfahren, spielte sich der Vorfall folgendermaßen ad: „Bandoeng" Übtest auf größer« Ent- ernuug dnrG Alagaenstgnal den Vefehl, zu stoppen. An- att dies,, Aufforderung nachzukommen, drehte der Dampfer mit voller Sahn direkt auf da» Unterseeboot zu. Der Kommandant mußte au« dtesem Verhalten der »Van. doeng" notwendigerweise schließen, daß er etnen unter holländischer Slagge fahrenden englischen Dampfer vor sich bade. der zu« Angriffe vorgeht, und nahm ihn deshalb unter Keuer. Später stoppte der Dampfer und sandte zur Prü- fnng dar Gchtffgpaptere ,t« Boot, «uf Befrage« erklärte der in diesem Schtsfdbooie befindliche holländische Schiffs- offtzter, der Kapitän de» Dampfer« habe nur zur schnelleren Erledigung der Formalitäten näher an da« Unterseeboot »««I ^ 10ll herankommen wollen. Der Kommandant des Unterseel dopte» war zu der Annahme, einen maskierten englischen Dampfer vor sich zu haben, um so mehr berechtigt, al» die Engländer, wie bekannt, die holländische Flagge mtbvräuch ltch benutzen.) Englische Uebergrtffe gegenitder -Raub. Amsterdam. 3m „Hanbel»blatt" wirb mitgeteilt, daß Effekt« »senbun gen der holländischen Post von den englischen Behörden beschlagnahmt wurden. Nach Telegramme» au» Nenyork ist nur ein Teil -er angekün- digtcn Effekten und Coupons dort eingetroffen. E« wurden auch Coupon« au« rein holländischem Besitz zurückgehalten. Die englischen Behörden haben die wenig tröstliche Mit. teiluna nach Holland gelangen lassen, baß die zurttckaehal- tenrn Effekten vor ein Prisengericht kommen sollten. (WTB) England «ud seine Kolonie«. Land»». Bei einem zu Ehren de« australische« Pre mierminister« Hughes abgehaltenen Frühstück sagte Bonar Law u. a.: Wtr haben schon früher unsere Be reitwilligkeit gezeigt, die Dominion« zu unseren Beratun gen zuzulassen. Aber die Dominion« haben so viel für un« getan, -aß die Lag« nach dem Kriege nicht dieselbe bleiben kann. Air hoffen, nach diesem Kriege ein Reich zu schaffen, da« für alle Zetten einheitlich aufgebaut ist. Der Minister fuhr fort, seiner Meinung nach hänge dt« Zu kunft davon ab, wa« die Dominion« unternehmen würden. Da» Mutterland würde jeden von ihnen gutgcheihenen Vorschlag annehmen. Dinge, die vor dem Kriege unmög lich waren, würden nach dem Kriege leicht sein, und ein großer Schritt nach vorwärts würde nicht schwerer fallen al» ein kleiner. sW. D. B.) s Griecheulaud und der «lerverdand. Athen. sAgenee Hava«.) Der Ministerpräsident SkuludiS und der französische Gesandte Gutllemin haben am Mittwoch «inen freundschaftlichen Gedankenaus tausch über die zurzeit schwebenden Frage», vor allem über die Leöensmitteloersorgrmg der Truppen in Saloniki, ge habt. (W. T. B.) Die Verwaltung de» ObereEpirn«. Amsterd«». Die „Linkes" erfährt au« Athen. baß be> schlossen wurde, die militärische Verwaltung de« Ober- Epiru» abznschaffcn und mit dem lokalen Verwaltung», system der neuen griechischen Provinzen zu verschmel zen. lW. T. B.) «»» Garibaldi» Tagebuch. l-l. Budapest. (Eia. Drahtmeld.) Der Sofioter Korre spondent de« »Az Est" erhielt Einblick in da« Tagebuch Garibaldis, de« Enkels de« großen italienischen Frei heitskämpfer«. Da« Tagebuch war in Belgrad von deut schen Soldaten gefunden worden. Au« diesem Tagebuch, das von Garibaldi selbst geschrieben worben ist. geht her vor, dah dieser am 4. August 1914 -er englischen Regierung un- dann, al» Liese e» ablehnte, der französischen Regierung in Pari» seine Hilfe anbot. Einig« italienische Republi kaner traten mit französischen Republikanern und Frei maurer« tn Verbindung, und e» wurde ein Projekt aus gearbeitet, demzufolge -te ttaltentsche Regierung durch ein« Revolution gezwungen werden sollte, tn den europäischen Konflikt mit Waffen etnzugretfen, fall« es sich tu den Ver handlungen mit Oesterreich - Ungarn mit einer Grenz- verichtignng begnügen sollte. Giuseppe Garibaldi war aber gegen diesen Plan, und nach längeren Verhandlungen wurde der Plan dahin abaeändert, dah die italienische öffentliche Meinung durch Agitation »um Kriege gehetzt werden sollte. Eine Renterweldnng au« Amerika. Washington. sReuter.) Staatssekretär La «sing hat eine nachdrückliche Erklärung veröffentlicht, in der er die von einigen Blättern gebrachte Nachricht, die Ameri kaner würde» eine indirekt«, aber wirksame Warnung vor der Benutzung bewaffneter Handelsschiffe erhallen, von Anfang bis Ende für falsch erklärt. lW. T. B.) Die japanisch«merikanische« Beziehung«». London. Da» Reutersche Bureau erfährt, daß bei einem Festmahl in T o kt o am v. d. M., an dem der Bot schafter der Vereinigten Staaten, der japanische Minister präsident und der Minister de» Aeußeren teilnahme«, dieser folgende Erklärung über die japanisch-amerikanischen Be ziehungen abgab: Die Beziehungen Japans zu Amerika feien niemals besser oder so gut gewesen wie Sente. Die Beziehungen würden von Jahr zu Jahr idealer und freundschaftlicher werden. lW. T. «.) chreede», ja. März. Majestät der Kb»1g »ah« heut« vprmtttag Meldungen und dt« Vorträge der Herren ter »ud de» Sabi»ett«sekrerärö entgegen. in der Land«»«,statt AruDdvrf. Gei«« Sntg besuchte vorgestern, «te schon kurz ^,tgl. - - -- ' ^ " Gc. «a militärisch« " Gtaat»«»ntft«r Majestät*-« , ^ berichtet, die Löntgl. Gächs. Heil- «nd Pfleganftalt Ar»»dorf. Er traf -egen 10 Uhr vormittag» auf de« Bahnhof« Arndborf ein und war begleitet von Ministertal dtrcktor «eh. Rat Heini, General der Kavallerie Freiherr» v. Müller, Oberst Baron V'Bnrn und Major Freiherr» v. Fritsch. Nachdem der König an dem mit noch sechs andere» Gebäuden der Anstalt dem Reservelazarett über- lassen«« Krankenhan» die Meldungen de« Chefärzte» de» Referoelazarett« und de» Direktor» der Anstalt entgegen- grnommen hatte, fand zunächst ein Rundgang durch da« Krankenhan» statt, wobet Se. Majestät die Verwundeten nach Heimatsort, Truppenteil, Art und Ort der Verwun dung befragte und für jeden Einzelnen ei« Wort der Tetl- mchwe und der Aufmunterung fand. Weiterhin ließ er si^ Röntgen-Anfnahmr» »orführen und besichtigte mit sichtliche« Interesse Ergebnisse de» Handferttgkettsnnter rtcht«. Hieran schloß sich unter Führung des Anstalt« btrektor» Geh. Medtztnalrat« Dr. Schulze die Besichtigung der Anstattskirche, der Kochküche, des Festsaals, der Ge bäude für männliche und wetbtiche Uebcrwachungsbedürf- tiae, sowie der neu errichteten Gebäude für Kranke der obertn Berpfleaklafse, wobet G«. Majestät sich eingehend über Krankhettsformen und »Ursachen und BehandlungS Methoden berichten lieh. Kurz vor 13 Uhr kehrte der König von Bahnhof ArnSdorf »ach Dresden zurück. * Zur Reubefegnng »er Sesandtenpvft-n in Berlin und Wie». Wie bereits gestern mitgetetlt. finden in den sächsische» diplomatischen Vertretungen an verschiedenen Höfen in nächster Zeit bedeutsame Brränderunaen statt. Än Stelle unseres Gesandten in Berlin. des Herrn Ge heimen Rats von Salza und Lichtenau, tritt Herr Geheimer Rat v. Nostitz-Drcewiecki. während der derzeitige Amtshauptmann in Leipzig. Herr v. Nostitz - Wallwiv. als Gesandter der sächsischen Regierung an Stelle de« ver storbenen Grafen Rex nach Wien geht. Herr Geheimer Rat v. Nostitz-Drcewiecki ist vermählt mit einer Tochter des verstorbenen Geh. Kommerzienrats Jordan in Dresden, deS früheren Seniorchef« der weltbekannten Firma Jordan u. Timaeu«. Herr Amtshauptmann v. Nostitz-Wallwitz in Leipzig ist vermählt mit Helene von Beneckendorsf und üinbenburg, einer Großnichte des GeneralfeldmarsHallS von Hindenburg. KriegSanszeichnnnge«. Prokurist Albtn Weid au er. Schühen-Reg. IW. zurzeit schwerverwunbet im Reservelazarett Zeithatn, erhielt dasEtserneKreuz 2. Klasse. —* Gei« fünfzigjähriges »ürgrrjnbilän« beging am 9. d. M. der prtv. Kammachermeister Karl Ernst Faul- ring, Alaunstrahe 22. SS wurde ihm ein Glückwunsch schreiben der städtischen Körperschaften überreicht. * Beteiligung de» Heere» an der neue» Kriegsanleihe. Das K. G. Mtlttär-BerorbnnngSblatt veröffentlicht einen Erlaß des KrtegsmintsterS betreffend Zeichnung auf die vierte Kriegsanleihe durch Heeresangehörige. So weit die dienstlichen Verhältnisse e» zulasten, was nament lich beim BesahnnaSheere zutreffen dürfte, wird eine kom- pagniesusw^wets« Sammlung der Zeichnungsscheine und der abzuführenden Geldbeträge empfohlen. Urland an Bienenzüchter. Das Sächsische Krteg»- mintsterium macht bekannt: »Der Bienenwtrtschaftlichc Hauptverrtn i« Königreich Sachsen hat gebeten, daß die- tenigen im Heeresdienste stehenden Bienenwirte sJmker), deren Bienenstände 10 und mehr Völker aufweisen, im April und September, soweit darum nachgesucht wird, einige Tag« Urlaub erhalten, da in die genannte« Monate die wichtigsten Arbeiten in der Bienenzucht fallen. 3m volks wirtschaftlichen Interesse werden die Truppenteile ersucht, derartige Gesuche wohlwollend zu prüfen." —* »Der Mephisto unter SnrvpaS Völkern", Hundert- jahrertnnerung und ZukunstSwarnung, lautete der Titel des Vortrages, den Fräulein 3. H. Schlender gestern abend im leider nur mäßig besetzten Saale deS „Künstler- Hause»" hielt. Der Erlös der Veranstaltung kam dem Verein „AriegSkreuz" zugute. Die Vortragende, eine Dresdner Pensionatslehrerin, schilderte nach einer vater ländisch gehaltenen Einleitung England als unfern stärksten Gegner, al« den Feind der deutschen Einheit «Wiener Kongreß 1816). England gemahne an Goethe« Mephisto in seinem Wirken. Die Rednerin hob die prak tische Lebensweisheit Großbritannien« hervor t„Grau ist alle Theorie und grün des Lebens golbner Baum"), seine Erfahrung und kluge Berechnung, sein Ergreifen des Augenblicks („Doch der den Augenblick ergreift, baS ist der rechte Mann!"), seine schla» abgefahren Verträge mit an deren Völkern, seinen Kampf gegenüber lebenskräftigen Nationen» die als Nebenbuhler gefährlich sind („Ich bin der Geist, der stets verneint, und das mit Recht; denn alles, n»aS entsteht, ist wert, daß cs zugrunde gehe"). Eine Charakterisierung des Inselreichs schloß sich an. der Vor züge infolge der Lage, de» Englands unter Königin Elisa beth und Cromwell. Der Gvrtrag streifte sodann die Lage Deutschland« nach dem »Ojährtgen Kriege, die Auswan derung nach England, di« britische Machtentfaltung durch die KoalittonSkriege, Englands Kämpfe gegen Spanien. HpAnnd »>U> Frankreich, »te «apoleontsche» Krieg«. dttz Schlacht bei «atttloo al» ttwtsche» Beispiel für d^ an» lischc Politik und ihre» Grundsatz: Mögen ander« blnta», ich spare meine Kräfte und ernte Ruhm und Macht! Nach einer GegenüberstelluiM der Charakter« Blücher» und Welli^ton» legte die Vortragende dar, daß England n»» , zum Stillstand zwingen wolle, wie Mephiftv dr« Fan» ! «„Wenn ich beharre, bin ich Knecht!"). Aber Lurch unsere» 1 Widerstand gegen da« englische Machtaelüst werde» unsere Kräst« »ur Höchsten Entfaltung gebracht. England ist „ein Teil der Kraft, die stet« La« Böse will und stet« da» Gute schasst". („Des Menschen Tun kann allzuleicht erschlaffen, er liebt sich bald die unbedingte Ruh'. Drum gab ich gern »hm Len Gefährt«» zu, der reizt und wirkt un- «uh als Teufel schassen") Wie Faust aber schließlich sein« eigene« Wege geht, so auch wir Deutsche. Mit einem hoffnunchd» volle» Ausblick schloß die Rednerin ihre beifällig ausgenom men«» Ausführungen. Unter ihre» Zuhörer» befanden sich Prinzessin Reutz, Polizeipräsident Köttig und mehrere Dresdner Pcnstouate. —* Warnung vor «ine« »»bekannte« Betrüger. F« letzter Zeit ist hier ein angeblicher Cramcr ausgetreten und hat in Bernickelungsanstalteu rin« Flüssigkeit zum Ver nickeln, Verzinken usw. angeboten. Er hat sich in mehrere» Fällen 30 Mark Vorschub auf die Bestellungen zahle« lasten, ohne die Flüssigkeit zu liefern. Er ist 45 bis SO Jahre alt, 1,70 Meter groß, dunkelblond, hat ziemlich starke» schwarzen Schnurrbart, volles Gesicht und spricht schwäbischen Dialekt. Sr war bekleidet mit dnnklem An zug, Hellem Ueberzieher, weichem dunkelbraunen FilzLnt und schwarzen Schuhen. Geschädigte werden ersucht, sich bei der Kriminalpolizei zu melden. —* Leipzig. In -er Stacht zum v. März starb hier im 8O Lebensjahre Herr Iustizrat Tr. Julius Gens«!. Seine Haupttätigkeit hatte er der Handelskammer gewidmet, als deren Syndikus er sich unvergeßliäze Ver dienste erworben hat, länger als ein Durchschnittsmcnschen- alter. Bei der Feier seines 80. Geburtstages am 18. De- zcmbcr v. I. wurden seine mannigfachen Verdienste ge bührend gewürdigt. —* Kreiberg. An der Lokomotive -cs Mittwoch abend 8 Uhr 52 Min. von Dresden hier cingetrosfenen Eilzugcs fand man den Leichnam eines jungen Mannes hängend vor, dem die Beine abgequctscht und auch fönst schwere Verletzungen bcigebracht waren. PersonaUeu waren aus den Vorgefundenen Gegenständen nicht sest- zustellen. Die Ermittlungen ergaben, daß zwischen den Eisenbahnstationen Klingenbcrg - Colmnitz und Nieder bobritzsch an der sogenannten 17-Brücke der vollständig zer stückelte Leichnam eines jungen Mädchens ge funden worden war, dessen Aushebung durch die Ortspoli zei in Colmnitz im Beisein von Bahnbcamten erfolgte. In der vollständig zersetzten Kleidung des Mädchens fand man ebenfalls nicht das geringste was über die Per sonalien Aufschluß geben konnte. Es war nur festzustellen, daß die Tote eine mit Pelz gefütterte Krimmerjacke und ein schwarzes Kleid getragen, sowie dunkles Haar hatte. In der Nähe wurde ferner ein Schlüsselbund gefunden. Dem Anschein nach handelt es sich um ein den besseren Ständen angehörendes junges Paar, das deu Tod gesucht hat. Man vermutet, daß die Getöteten aus Dresden stammen. —* Zwickau. Bet seinem letzten Besuche auf dem öst lichen Kriegsschauplätze hatte der König aus dem Unter stände des Landwehr-Jnfanterie-Rcgimcnts Nr. 133 ein Begrüßungstelrgramm an das Reserve-In fanterie-Regiment Nr. 133 gerichtet, bas mit den Worten schloß: „Die Nummer 138 hat in diesem Kriege einen herrlichen Klang in meiner Armee." Ein Tele gramm des gleichen Wortlautes hatte der König auch an das aktive Infanterie-Regiment Nr. 133 ge sandt. Bon diesem ging jetzt folgende Antwort ein: „Eure Majestät wollen allergnädigst geruhen, den aller untertänigsten Dank für das aus dem Gefechtsstand des Landwehr-Jnfanterie-Regiments Nr. 138 an das Zwickauer Regiment allergnädigst gerichtete ehrenvolle Telegramm, besten Inhalt das gesamte Regiment mit größtem Jubel und unaussprechlichem Stolz erfüllt hat, entgegenzunehmeu. Für diesen erneuten allerhöchsten Gnadcnbcweis geloben wir Eurer Majestät auss neue unwandelbare Treue bis zum Tode. Kollmann. Oberstleutnant und Kommandeur." —* Schwurgericht. Der 19 jährige Grubenarbeiter Adolf Borsutzkn aus Zaborze in Schlesien hat sich weacn ver suchten Mordes zu verantworten. Die Staatsanwalt schaft vertritt Staatsanwalt Dr. Mau: die Verteidigung des Angeklagten, der gefesselt in den Schwurgerichtssaal ein- aefithrt wird, führt Rechtsanwalt Rudolf. Der Verhand lung wohnt als Sachverständiger Hofbüchsenmachermeistrr Gründig bei. Borsutzkys Strafregister weist trotz der Jugend des Angeklagten eine große Reihe Vorstrafen auf, die ihm nach der Begehung des unter Anklage stehenden Verbrechens Anerkannt wurden. Abgesehen von mehreren weniger schweren Strafen ist Borsutzkn am 7. Oktober 191-", vom Kriegsgericht Glciwitz wegen schweren Raubes A» 7 Jahre» Zuchthaus, später vom Landgericht Glciwitz zu 3 Jahren Zuchthaus verurteilt morden. Am 19. Februar 191«j wurde er unter Einrechnung aller ihm früher An erkannten Strafen vom Landgericht Dresden wegen einer Reihe neuer, in Gemeinschaft von vier Genossen verübter EinvruchSdiebstühle zu einer Gesamtstrafe von 12 Jahren 2 Monaten Zuchthaus verurteilt. Borsutzkn war mit vier anderen Genossen von Schlesien nach Sachsen gekommen, um hier Arbeit rn suche». Da cs ihnen nicht glückte, beschlossen Novglis, ^Anteilnahme Le« ganzen per Wesen«. Al« starke Abschlußwtrkung war Hölderlins Ode „Der Tod für« Baterland" gedacht und an den Schluß de« ersten Teil« gesetzt. Der zweite Teil, von bei» Cellisten — nicht ganz im Sinn« de« Abends — mit einem Mozart-Adagio und einer eigenen Gavotte im alten Stil cingelettet (am Flügel Käte Zuleger-Boeßneckj, brachte dann Gedichte von Uhlanb, Chämisso, Heine, Lenau und Mörtke, darunter viel de« Bekanntesten, woraus der Sprecherin der Vorteil des leichten AnklingenS im Hörer, aber auch die Schwierigkeit fesselnder Gestaltung erwuchs. Auch daß manche Lieber die Tön« Schumann« oder Hugo Wolf«, mit denen sie «un unablüslich verbunden scheinen, «nnerllch erklingen machten, erschwerte manchmal die rein rezttatorssche Wirkung. Und doch vermochte die Sprecherin dt« innerlich geschauten Bilder und gefühlten Stimmungen der so töneretchcn und farbenvollen romantischen Lyrik mit utcht gewöhtzlicher AudbruckSkrast wiederzugebön. Sie hat damit bemerkenswertes poetische« Verständnis und schon gut entwickelte Gcstaltungsfähiakcit bewiesen. Auf die PliUttk de« einzelnen Wortes, auf die Verlebendigung feine« vorstellungstnhatte« darf sie hier und da noch mehr Sorgfalt verwende». Eine eigentümliche Vertauschung beging sie tn der DerSbchanblung. Während sie in strophi schen Gedichten mitunter da« Metrische noch über dem Rhythmischen der inneren Form zu sehr Hervortreten lteß7 lüste fte das strenge antike Metrum der Hölberlin- schen Obe unrtchtiaerwetse fast tn freien Rhythmus auf. Hier und i« der Abtönung der lyrischen Grunbsttmmunaeu der verschiede»«» Dichter gegeneinander liegen noch Not wendigere« der Weiterbildung Jedenfalls zählt^, nach diesem ihre« ersten vssentlichen Abend in Dresden Maria Ftschüach ,« den beachtenswertesten Gprechkünftlern, und cs ist zu hoffe«, bah ihre schönen geistigen und techntschen Mittel sich noch zu freieren und tieferen Wtrkuugen «nt> wickeln werden. Der Abend fand lebhaften Beifall, k. 2. s* I« dritte» Kammermnfikabrnd der Erlösergemelnde » da». A-Moll-Quartett vö» Schubert sowie Beethoven» kam Saiten wert« »-Quintett ^L-Dur) -ur Aufführung. Kürz« der Veranstaltung, deren Reiner! riegSaeschädtgten gedacht ist, verdient >WWW»WWW>tNW einertrag zugunsten lo^e »er Krtessgeschädtgten gedacht ist, verdient Nachahmung. Sie beugt Ermüdungen vor und erhält dem Hörer Gvav». kraft pnd Aufnahmefähigkeit. Auch die Au-wahl ist »u lobe». D.ie beiden Meisterwerke folgten in wirksamer Steigerung und zeigten Eigenart und Genie ihrer Schöpfe rn blendendem Lichte. Der Liederkünig erstand mit dem vollen Reichtum seiner Melodtenpracht, gehoben von har monischen Retzen tn bestrickender Schöne. Des Titanen gewaltige C-Dur-Dichtung mit der wunderseinen Ge dankenentwicklung de« ersten Satzes, dem poesteerfüllten, tn seinen Tiefen kaum auSzuschöpsenben Adagio, dem tn Ungebundenhttt und Uedermut bahinjagenden Scherzo und dem merkwürdig gestalteten Schlußsätze mit seinen Sturm- mottven und Marschrhythmen, gegen Ende hin zu sieges bewußter Kraft sich «mporrtngenb» brachte auss neue die Ueberzruguim, daß da« in seinem Ideengehalt leicht zu verstehende Werk den bedeutendsten seiner Gattung bei- »uzähle» ist. Die Wiedergabe beivies rühmliche Sorgfalt bei der Vorbereitung, lobenswertes Zusammenspiel und vcrständnisretches Eingehen auf die Einzelheiten der beiden Losiwcrke. Der begeisterte Beifall, den die Herren W. Reiner, C. Kosche» A. Eller, H. Etclzncr und S. Große ernteten, erschien als ein wohlverdienter. Der VortragSfolge waren allgemein verständliche Erläute rungen, auch über den Aufbau klassischer Kammermustk- wcrke» beigegeben, sowie Verdeutschungen der ans die Zeit maße sich beziehenden Satzüberschriften. Die Veranstal tung war gut besucht. Volle Unterstützung verdient das weitblickende Streben, Scelsorac i» der Gemeinde auch außerhalb der Kirche durch Vermittlung^ edelster Musik anzubahne«. Ueber dem Ab Weihe. . s* Dn» DreüÜMp,^ >wi» Ltl bend lagen Stimmung und L. l>. Orchest« -nt unter erstenmal errungen, ^ Spiel- zell vereinbart wurde«. Die uns vorliegende« Kritiken der Görlttzrr Blätter stnd ooll des Lobe« sowohl sür das Orchester selbst, al« für seinen Dirigenten. Gespielt wur den Werke von »rahm». Schubert. Weber und Wagner. s* De« Misst»»» Zeh««, der kürzlich au» Trankebar in Ostindien zurückgekehrt ist, wurde auf «rund seiner TamultschenKirchengeschichtevonb« Universität Leipzig dte Würbe eine» Doktor« ehrenhalber ver liehen. Zehnie. der seit 1891 in Ostindien gewirkt hat. ist der Sohn deS ehemaligen Pfarrers Zehme in BricSnitz bei Dresden und Schwiegersohn des früheren Hofprediger« Oberkonsistortalrat Dr. Löber. s* Hnmperdlnck schwer erkrankt. Wie aus Bruchsal ge- meldet wirb, ist Professor Engelbert Humperdinck, der so eben seine Gattin durch den Tod verloren hat. dort schwer an Lungenentzündung erkrankt. Sein Zustand gibt Anlaß zu ernsten Besorgnissen. j-* Wilhelmine ». Hilleru. Die bekannte Schriftstellerin Wilhelmine v. Hillcrn begeht am 11. März ihren 8 0. Geburtstag. Frau v. Hillern, eine Tochter der Bühnenschriftstellerin Charlotte Birch - Pseifser, hat eine große Anzahl viclgelescncr Romane geschrieben. Besonders der Roman „Gcyerwally" hat Len Namen der Ver fasserin in wette Kreise getragen. Der Roman wurde auch dramatisiert. Lange Zeit lebte Frau v. Hillern in Oberammergau, wo sic sich ein Hans gekauft hatte. Dte in Oberammergau durch die Passionöspicle empfangenen Eindrücke legte sie in dem Roman „Am Kreuz" nieder, dessen Hauptperson auf den Christus-Mayr, den damaligen Darsteller des Christus in den Passionsspiclcn, deutet. Ferner schrieb sie die Romane „Ein Arzt der Seele", „Und sie kommt doch", „Friedhvfsblume", „Ein alter Streit", „'s Reis am Wege". „Der Gewaltigste", „Ein Sklave der Freiheit", sowie einige Lustspiele. Ihr Haus tn Obcr- ammergau war durch seine Gastfreundschaft und edle Ge selligkeit berühmt. Wilhclmine v. Hillern war verheiratet mit dem badischen Landesgerichtsrat Hermann v. Hillern, der 1882 starb. Sic lebt jetzt in Hohenaschau bei Prien. f* Ein« AbteUnng sür Bücherei wesen »et« Brüsseler Ge»nr»l«»»»erue«e»t. Tie vom Generalgonvernenr Frei herr» v. Btssing in Brüssel ins Leben geruftne Bll- dungszentrale weist auch eine Abteilung für Bttcheretwese« auf. Setter ist Dr. Iaeschk«. Dieser konnte von der frühe ren Büchersammelstelle rund 10000 Bände übernehme», auch wurde dieser Bestand sehr bald durch weitere Zu sendungen au« Deutschlarid wesentlich erhöht. Japanischer Ersatz für Galvarsaa- Den russischen Apotheken wurde der Verkauf rine« in Tokio fabrizierten Präparates als angeblicher Ersatz de» Galvarsan» gestattet. — Bekanntlich war der Japaner Hata als Assistent Ehr lich» bei der Erfindung de» Galvarsan» mitbrschäftigt.
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