02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 02.07.1916
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1916-07-02
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19160702024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1916070202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1916070202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
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- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1916
- Monat1916-07
- Tag1916-07-02
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Drahtanschrift: Nachrichten Dre-den. Fernsprecher-Sammclnummer: 25241. Nur für Nachtgespräche- 20011. /innsftms vsrrinsiicksr Ssrsiniaxsn. /in- uns Vsrkout von Wsttpspisrsn. kiniöaunL von lins-, Lswinnsnteiisciisinsn suszsioslsn Wsttpspisron. ---- Ki-stiitvsrftsftr Losen Wsrtpnpisrs unci Waren /in- unck Verstaut trsmcksr Lslctsorten. Setiscstvorstotir. Dre8Llnerilsn^e^bariil osl^-LügS /isttienASSsIIsetiatt llll l!«!' ÜSlllmgWMkt - 8L^3v?tz!!g!l'kKg 7 ÄeUiLkrsLl'LSö 8ö. ijüiii!tni-!i''l'lt!igil8. LEscftiosssnsr Wertpastets. Vermietung von teuer- unci oinbrucstsicbsrsn Ltslrltäestorn unter VsrsctzluO ckss lAisters unci lVUtvorLelstuO cker Lanst. Schwerste sranMche Verluste bei vergebliche Neue Fortschritte der Armee Linsingen: Znsgesamt 4371 Russen gefangengenommen. — zwei srlmzWsche Flieger abgeschossen. Auszeichnung des Leutnants Wintgens. — Das deutsche Vordringen bei Lrrzk. —Die Verzögerung der englischen LsienMe. Der amtliche deutsche Kriegsbericht» jAmtlich.) Grobes Hauptquartier, 1. Juli. Westlicher Kriegsschauplatz. Die an vielen Stelle» auch nachts wiederholten eng lisch-französischen E r k n n d n n g s v o r st ö st e sind überall abgewiese«: Gefangene und Material blieben mehrfach in unserer Hand. Die Nvrstöste wurden dnrch starkes Jener, dnrch Gasangriffe oder Sprcnqnngcn cingeleitet. Heute früh hat sich beiderseits der Somme die Gc- fechtstätiqkeit erheblich gesteigert. Nordöstlich von Reims i«««d nördlich von Le Meö- nil scheiterten kleinere Unternehmungen der scindlichen Infanterie. , Westlich der Maas fanden örtliche Jnfanteric- kämpse statt. Auf dem Oft ufer versuchte der Feind, «nsere Stellun gen aus der „Kalten Erde", an und im Panzerwcrk Thiau- mont wicdcrzunehmen, indem er, ähnlich wie am 22. und 28. Mai gegen den Donaumont, starke Masse« znm Sturm ansektc. Ebenso nie damals, hat er auf Grund unwesent licher örtlicher Anfangserfolge die Wicdcrerobcrung des Werkes in seiner amtlichen Veröffentlichung von heute nacht voreilig gemeldet. I» Wirklichkeit ist sein An griff überall unter schwersten Verlusten ge scheitert. Seine an einzelnen Stellen bis in nnserc Linien vorgcprellten Leute wnrden gefangen: insbesondere haben das ehemalige Panzerwcrk nnr Gefangene betreten. Deutsche Patrouillennnternehmungcn nördlich des Waldes von Parro« und westlich von Scnoncs waren er folgreich. Se. Majestät der Kaiser hat dem Leutnant Wintgens. der gestern südwestlich von Chateau-SalinS einen französi sche« Doppeldecker abschob, in Anerkennung der hervor ragende» Leistungen im Luftkampfe den Orden Ponr lc m 6 rite verliehen. Dnrch Gcschiikseucr wnrde ein feindliches Flngzcng bei BraS, durch Maschlncngcwchrfcuer ein anderes in Gegend des Werkes Thianmont «über Gefecht gesetzt. Feindliche Geschwadcrangrisse auf Lille verursachten keine militärischen Verluste, wohl aber haben sic. besonders in der Kirche St. Sauvcnr. erhebliche Opfer nnter der Re- vülkernng gefordert, die an Toten und Verwundeten SO übersteige«. Ebenso wurden in den Städten Douai. Va- panme, Peroune nnb Nesle durch französisches und englisches Jener, sowie Fliegerbomben zahlreiche französische Ein wohner getötet oder verwundet. Oestlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe des Generals v. Linsingen Westlich von Kolki. südwestlich von Sokul und bei Wiczny wurden russische Stellungen genom men. Westlich und südwestlich von Lnck sind sür nns er folgreiche Kämpfe im Gange. An Gefangenen habe« die Russen hier gestern 15 Offiziere, 1865 Mann, seit dem 1«. Juni 26 Offiziere, 3165 Mann cingebiitzt. Bei der Armee des Generals Grasen v. Bothmer hat der Feind vergebliche, südöstlich von Tlnmacz geführte Kavallerie-Attacken mit schweren Verlusten bezahlen müsse». Balkan'Kriegsschauplatz. Nichts NeneS. lW. T. B.) Oberste Heercsleit« na. Die Teeschlacht vor dem Skagerrak am 31. Mai — 1. Juni 1V1V auf Grund amtlichen Materials. 1 II. Die Tagschlacht. 5 Uhr 4g nachm, wird von uns auf etwa 13 000 Meter mit der schweren Artillerie im laufenden Gefecht das Feuer aus die feindliche Linie eröffnet, die sofort lebhaft antwortet. Die Luft erzittert unter den sich schnell folgenden Salven aus schwerstem Kaliber. Auf deutscher Seite sind 44- bis 80,5- und 28-Zentimctcr-Geschtttze, auf englischer 48- bis L4,3- und S0,6-Zcntimeter-GeschUtze in voller Tätigkeit. Nach etwa 15 Minuten des Feucrlampses, also kurz nach 0 Uhr, erfolgt auf dem Schlustschiff der englischen Linie, dem Schlachtkreuzer „Judcsatigable", durch einen schweren Ar- tillcrietrcsscr verursacht, eine gewaltige Explosion. Eine schwarze Qnalmwolkc, die wohl 100 Meter Höhe erreicht, schiebt himmelwärts, hüllt das Schiff ein, und als sie sich nach einer Viertelstunde verzieht, ist der Platz leer. Dieser Ausfall bringt eine fühlbare Entlastung. Auch bei uns treten natürlich Treffer ein. Tic stählernen Körper er zittern unter der Wucht der Schläge. Unter Führung der Ersten Offiziere beginnt im Schifssinnern der harte Kampf gegen die Verwüstungen der schweren Geschosse und der nachdrängcndcn Elemente, Feuer und Wasser, die, -gegen Freund und Feind blind wütend, ihre vernichtenden Kräfte entfesseln. Mancher Brave sinkt mit zerschmetterten Gliedern in ewigen Schlaf. Für die Verwundeten gibt es keinen sicheren Platz. Der Arzt steht wie jeder Kämpfer im feindlichen Feuer. Alles arbeitet mit höchster Kräfte- anspaunung, der Offizier, der Mann am Geschütz, der schweibüberströmte Heizer vor den Feuer». Trauben schlagen schwere Salven, masthohe breite Wassersäulen auf türmend, oft so dicht neben dem Schiffe ein, datz die heraü- stürzcndcn Wasscrmnsscn auf das Deck inedcrdonneru. Schwirrend sausen dichte Splittcrschwärme über Deck und durch die Ausbauten. Mächtige Stichflammen zischen lohend aus den Sprengwolkcn der Niescngeschvsse, alles, was sie treffen, zerschmelzend und verkohlend. Etwa 0 Uhr 20 nachm, schlicht an das scindlichc Schlacht- krcuzcrgcschwader, bei dem sich unsere Feuerwirkung bereits bemerkbar macht, aus Nordwcst als wertvolle Unterstützung eine Division von fünf Schiffen der neuesten, mit 38 Zenti meter bewaffneten schnellen Linienschiffe der „Qucen-Elisa- bcth"-Klasse heran. Nachdem sic einige Salven aus ihren gewaltigen tzleschützen gegen unsere Kleinen Kreuzer, die noch rückwärts der Panzerkreuzer stehen, auf etwa 24 000 Meter entsandt haben, schwenkt das Feuer der »uu hinzn- trctcndcn 40- bis 38-Zcntimeter-Gcschütze auf unsere Panzer kreuzer. Um die jetzt beim Feinde ciiitrctcndc erhebliche Ncbcr- legenhcit nach Möglichkeit auszuglcichcn, brechen 0 Uhr 20 unsere Torpcdvbovtsslottillcn zum Torpcdoangrisf auf die scindlichc Linie vor, ans der heraus sich ihnen etwa 15 bis 20 modernste grvhe Zerstörer der dl-Klasse cntgcgcuwcrfcii. Die vvrstürmcndcn Massen nähern sich einander bis auf 1000 Meter. Im Vorbeilaufcn kommt es zum Artillcriekampf, in den von unserer Seite auch der Kleine Kreuzer „Regens- bürg" eingrcift. Zwei unserer Boote werden infolge von Artillcrietrcffcrn bewegungsunfähig. Ihre Besatzungen können von anderen Booten unserer Flottillen mitten im feindlichen Feuer ausgenommen werden. Ein feindlicher Zerstörer sinkt infolge von Artillerictreffcrn. Ein anderer wird durch Torpcdoschub unserer Boote vernichtet. Zwei weitere Zerstörer, „Nestor" und „Nvmad", bleiben mit schweren Beschädigungen auf dem Kampfplatze zurück und werden später durch Schiffe und Torpedoboote unseres Gros nach Rettung aller Ueberlcbcndcn vernichtet.. Nach der Ent wicklung dieses Teilkampfcs ereignet sich auf dem dritten feindlichen Schlachtkreuzer*) von der Spitze, der „Queen *) Anmerkung: Zwischen unserem Panzerkreuzer und dem englischen Schlachtkreuzer, oattlc-cruiser, bestellt kein Unterschieb. Die Bezeichnungen sind lediglich -cm Sprachgebrauch entsprechend verschieden gewühlt. Maro", eine furchtbare Explosion, lieber der dunklen, von roten Flammen durchzuckten Wolke, sieht man die Masten des Schisses nach innen zusammenfnue». Roch che der Qualm verweht, hat sich das Meer über dem zerschmetterten Ricsenleib geschlossen. Leichen, Wrackteile und wenige sich an ihnen sesttlainmerndc Ucöcrlebende, die in einer späteren Phase des Kampfes von unseren Torpedobooten ausgenom men werden, bezeichnen die Stätte. Um diese Zeit wird unser Lintcnschisfgros, bestehend aus drei Geschwadern, in südlicher Richtung nördlichen Kurs steuernd, gesichtet. Die feindlichen schnellen Verbände drehen daraus nach Norden ab. Unsere Panzerkreuzer setzen sich auf nördlichen Kurs cinschwenkcnd, vor die Spitze des Gros. Damit ist nach etwa cinstündigem Kampfe der erste Gc- fcchtsaüschnitt, die Kreuzerschlacht, abgeschlossen. Er endet trotz zeitweiliger erdrückender Ucbcrlcgcnhcit des Gegners — » Schlachtkreuzer und 5 schnelle Liniciischissc gegen 5 Panzerkreuzer — mit der Bernichtung von zwei englischen Schlachtkreuzern und von 4 der modernsten Zerstörer gegen über dem Verluste von zwei unserer Torpedoboote, deren Besatzungen von uns gerettet werden, erheblich zu unseren Gunsten. Unterdessen ist cs etwa 7 Uhr abends geworden. Ter Flottenchef übernimmt von da ab unmittelbar auch sie taktische Führung. Es beginnt der zweite Gcfcchtsabschnitt. Der Gegner, der von Norden gerechnet in der Reihen folge: Kleine Kreuzer mit Zerstörern, Schlachtkrcnzer- gcschwader, Oueen-Elizabeth-Divisiun, mit hoher Fahrt vor der ihm scharf nachdrängenden deutschen Flotte nordwärts steuert, versucht im weiteren Verlause des Gefechts, sich in flachem Bogen vor unsere SpiOc zu ziehen. Unsere Panzer kreuzer bleiben dabei in cinem.au Heftigkeit zunehmenden Jcncrkninpse, besonders mit der QnecmElizabcth-Division, mit der auch die an der Spitze marschierenden Linicnschisss- divisioncn unseres Gros, kurz vor 7 Uhr beginnend, ein bi'S- weilen abreihcndcs Fenergcfccht ans grvstc Entfernungen führen. Die erste Ausklärungegruppc und die etwas vor geschobenen Kleinen Kreuzer mit den Flottillen stosten etwa in Sic Mitte des BogcnS in der allgemeinen Richtung auf das abziehendc Schlachtkrcuzcrgcschwadcr vor, das sich all mählich in der Ferne verliert und, soweit beobachtet, sich, wohl infolge bereits erlittener erheblicher Beschädigungen, später nicht mehr am Kampfe beteiligt hat. Bereits in dieser Phase der Schlacht macht sich die zu nehmende Unsichtigkeit, besonders nach Norden und Nord osten hin, unangenehm fühlbar. Der Bewegung dcS Fein des folgend drehen unsere Linienschiffsverbnnde non nord- nordwestlichen Kursen allmählich auf Nord und Nord- nordvst. Während die eben geschilderte GesecsttSlaac, noch als im inneren Zusammenhänge mit den: ersten Gesechisabschnttt stehend gcwisscrmnstcn als dessen Folge anznsclien ist. leiten die sich nun etwa 7 Ulir 50 entwickelnden GcfcchtS- handlnngcn bereits -nur dritten Gefechtsabschnitte, dem „Kampf mit der vollzählig versammelten englischen Hanoi- strcitmacht" über. Der Mißerfolg der r«i?srschcn T f?ci«sine m WoUilinicu. Zur russischen Offensive meldet der Sonderbericht erstatter der „Köln. Ztg.": Dieser für den Angreisiw an Menschen und Kriegsmaterial sehr verlustreiche Stof; brachte ihm in W o l h n n i c n einen etwa 00 Kilo meter tiefen Raumgewinn, den er biS heute f a st z ur Hälfte w jeder verlo r. Auf den wetten Kampfplätzen im Raume der 4. Armee sowie in Pvdolien und in der Bukowina ist der Taatcnstand grösstenteils ver nichtet. Aus die Offensive haben sich die Russen ein Jahr vorbereitet. Sie haben an Truppenmateria! alles, was irgend ging, neu ansgehobcn und anogebildct. Die ganzen Hoffnungen des Verbandes lagen in dieser Qsscnsive. Die Russen bezahlten ihre nnvermeidlichei'. Anfangoersvlgc mit Verlusten, die die österreichisch-ungarischen Verluste an Verwundeten und Gefangenen mindestens um das Anderthalbfache an Toten und Verwundeten über- trcsfen. Das deutsche Vordringen bei Lnck. l>. Der militärische Mitarbeiter der „Times" nennt den deutschen Angriss nördlich von Lnek das wichtigste Er eignis an der Ostfront und schreibt über die Kämpsc zwischen Stur und Stochoö:. „Die ganze G efahr dieser deutschen Angriffe ergibt sich daraus, dast bei nnr wenigen Meilen weiteren Vordringens der Feind die Bahnlinie Lnck—Kowcl bestreicht. Damit wäre der wichtige russische Brückenkopf am Stochvd nicht länger zu halten." Die „Times" bespricht dann die deutsche Eroberung von Liiiicwka in diesem Abschnitt und hofft, dast die Russen Swidniki und Sokul halten können, um die hart gekämpft werde. Die Wahrheit über die österreichisch - ungarischen Nerlnstc. Ans dem österreichisch-ungarische» KriegS- p r c s s e q >l a r t i c r'wird gemeldet: Scho» »ach dem russi schen Bericht vom 18. Juni wurde der vom russischen
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