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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.07.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-07-28
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187307288
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18730728
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18730728
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1873
- Monat1873-07
- Tag1873-07-28
- Monat1873-07
- Jahr1873
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.07.1873
- Autor
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OMI Wich pH 6»/, Uhr. zch-mlgasi« ». . Fr. HSüur. d. Nrdactiou !Il-U Utzr »«»»-t ah» der ftlr die nächst- Ruunuer bestimmtm ^ « «achkntagru bi* i'«»ch»ittL-s. an Tonn- MGk»frIhbi-'/,»Uhr. , str Z»sttttr»l»«h«r: UmvrrfitLtSfir. 22. ,'Äsche. Hamstr. 21. Part. und TagrblaI! Anzeiger. AmMatt des Kvnigl. BczirkSgerichts und des Raths dn Stadt Leipzig. Aöauunueutnnats vierteljährlich 1 Thlr. 15 Ran, iucl. Bnngcrlohir 1 Thlr. 20Rgr. Jede einzelne Rümmer 2'/, Agr« Belegexemplar 1 Ngr. Gebühren für Extrabeilagen ohne Postbefvrderung 11 Thlr. mit Postbrsvrdrrung 14 Thlr. Zaseratr 4gesp»ltenrBourg»i--«ile 1'/,Rgr. Größere Schriften ' laut unserem Preisverzeichnis »erlmoen nntrr d Xedacltonoßrich die Spaltzeile 2 Ngr. Montag den 28. Juli. 1873. Bekanntmachung. Am Uu-süllung des Gerbergrabe»* zwischen de« Lagerhos und dem Thüringer Bahnhof wird ^ter Schutt angenommen, und da* mindesten* 1,r Mir. haltende Fuder mir 7*/, «jp bezahlt. Sechzig, den 25. Juli 1873. Da* RathS-Bananat. Bekanntmachung. )u der Krankfurier Straße soll eine Schleußt III. Claffe in einer Länge von 32 Metern erbaut Diejenigen, welche die Arbeiten zu übernehmen beabsichtigen, werden hierdurch ausgefordert, »gen und Bedienungen im RathS-Bauamte einzusehen, «o auch Anschlagsformulare zu er- l fiuv Die mit Preisen und RamenSunterschrist versehenen Anerbieten sind unter der Auf- : „Schleußenbau in der Frankfurter Straße" bi* z»»a 3L. J«lt d. I, Abend* S Uhr, stzch-dauamte versiegelt abzugeben. KW. den 24. Juli 1873. De* Rath* Bau-Deputation. Bekanntmachung. Zum Behuf der gegen da- Ende jede* akademischen Halbjahre- zu haltende« Revision der Universitätsbibliothek werden diejenigen Herren Studierenden, welche Bücher au* derselben entliehen haben, hierdurch ausgefordert, diese während der Zeit vom 30. Juli bi* 1. August gegen Zurück nahme der Empfangsbescheinigungen abzuliefern und zwar wird die Ablieferung in der Weise zu geschehen haben, daß Diejenigen, deren Namen mit einem der Buchstaben von A. bi* H. an fangen, am 30. Juli, Diejenigen, deren Namen mit I. bi* Sk. beginnen, am 31. Juli, und die Uebrigen am 1. August abliesern. Alle übrigen Entleiher werden ausgefordert, die an sie au-geliehenen Bücher am 4., S. »der v. August zurüchugeben. Während der Revisionszeit kann eine Ausleihung von Bücher« nicht Statt finden. Ebenso wird während derselben daS Lesezimmer geschlossen bleiben. Leipzig, den 26. Juli 1873. Die Dertualtuua der Universitätsbibliothek. Dr. Krehl. LrschlW Ich» tu Lrr plrnnrßhun; vom r. Juli 1873.*) I ..l in Bnathung über die Auswahl aus den , in Sewerbekammer zum Besuch der Wiener " lang aus städische Kosten vorgeschlagenen .... digeu Gcwerbtreibcnden gelangte man r llcherzruguna, daß, da in Wien die Porte- »sadnkalion und daS Maschinengewerbe auf loben Stufe der Entwickelung sich befinden, j in Auswahl diese beiden Branchen mehr als , zu berücksichtigen seien, und beschloß, die lammer um Vorschläge in dieser Richtung > pc ersuchen. Lchst wurde im Interesse der hiesigen 't beschlossen, zweien Beamten dieser An- Besuche der Wiener Ausstellung eine ! un je 106 Thlr. zi» gewähren. 2. -wehwiguna der Lagerhofrechnung auf > Jahr 1872, »ach Bewilligung einer Unter es de» Eteckuer'schen Geschenke und lhchche» Beitrages von 1*0 Thlru. von 5 1814 «b an da- dem öffentlichen In- : diande Museum für Völkerkunde. Sie ii»ch vorhandenen Zinsenüberschüffe Kn-e'hhai Stiftung für Konservatoristen -»Aahre 1871, den Vorschlägen de- Direc» bei Lonservatorii entsprechend, an zwei reu de- Letzteren, und die Arbeiten behufs Neubau der Schleußen in r Mendelssohn-, West-, Plagwitzer, Schreber- und 'ahe an den Mindestforderndeu, Herrn aeisterWinckler.fürdenGefammtprei* von lhlr. 7 Gr. 7 Pf., jedoch vorbehältlich immung der Stadtverordneten »u den ritungen der Kostenanschläge für die und Echreberstraßen-Schleuße ver min wird die Lieferung von je 27,500 Ctr. liän Pechkohle an die Gasanstalt für 25 Thlr. Brgzon 4 100 Eeutner den Grubcnvor- ten de» Korst- und Wilhelmschachtes auf lbetriebljechr 1. September 1873 bis 31. Aug. 14 s»wie die Abfuhr dieser Kohlen vom Bahn- I och der Anstalt an die Lohnfuhrwerksbesitzer «a Hafchke, Oertel uud Miethe für 4V, Pf- . latuer unter den von der Deputation vor- puen specicllen Bedingungen übertragen, »d endlich nach Mittheilung der Zuschrift der stdnordneten in der Tageblatt--Amtsblatts- ,! dn Entwurf einer Vorstellung deS RatheS i»S königliche Ministerium de- Innern und "liell au daS Königliche Gesammtmiaisterium > die in dieser Angelegenheit dem Rathe und 's dessen Vorsitzendem ertheilten Verweise «kämen gegebenen Mißbilligungen ein- Mhmigt. 3. Ue Stadtverordneten haben zu den Conten '> 11.12 der Rittergüter einzelne Postulate für Eh Herstellungen daselbst abaelehut, weil " >»ach chrer Ansicht contractlich den Pach- ' c», zu andern dagegen zugestimmt: der letzteren wird daS Erforderliche der ersteren die Pachter zur Aus» hä^^erstellungen aus ihre Kosten auf- Vstrich der Stadtverordnete» an de« tmkosteu ftir daß Nonnemuühlengrundstück, > b«u Klag« über nicht genügende Ordnung !b» Aittrraüter« »erden ebenso als deren schlaffe-, gegen die bei» Io- »cm auSaeschachteten städtische» 51, S3 der Thonbergflur vom Io- deren Parcelle Nr. 57 daselbst zunächst den betreffende» Deputa- Pn Begutachtung »benoiesen. WS La^blattr* Vom 5. Juli 1873. L Nach feierlicher Aushändigung der BocationS- urkunde an Herrn Karl Franz Giesel als Di- rector der hiesigen Realschule 1. Clafse wird die Einladung deS Zweigvereines der Gesellschaft für Verbreitung von Volksbildung zu der am 6. Juli stattfindenden Generalversammlung zur Kenntniß gebracht, von den Zuschriften der Stadtverord neten in Betreff der Mobiliarbeschaffuug für die ncuerbauten zwei schulen am Floßplatz'e, über die erhöhten Gehalte der Lchrcr an den Gymnasien uud der Realschule, in Betreff deS Antrages der Stadtverordneten, an dieselben Gesuche um Zuschüße aus der Stadt- casse zu Staatspensionen der Lehrer erst dann zu bringen, wenn die Pension»ung deS betreffenden Lehrers vom Staate bereits beschlossen ist, Mittheilung gemacht und beschlossen, letzteren Antrag ebenso wie die beiden ersteren Angelegen heiten. soweit Zustimmung nicht vorliegt, den betreffenden Deputationen zur Begutachtung zu überweisen, im Uebrigen aber, soweit Ueberein- stimmung vorhanden ist, die Gehalte auszuzahlen, ohne damit der weiteren Entschließung Über die uoch obwaltenden Differenzen vorzuareisen. nud endlich daß erforderliche Schulmovittar mit den bewilligten Beträgen, soweit damit auszukommen ist, im SubmisfionSwege anzuschaffen. 2. Der Kirchenvorstand hatte das Gesuch de- Deutschen Protestantenvereine-, ihm die Nicolai kirche am 13. und 14. August diese- Jahre- zu einem darin abzuhaltenden Gottesdienste zu über lasten, mit 14 gegen 3 Stimmen zu genehmigen beschlossen: dagegen hat der Vorsitzende des KirchcavorstandeS diesen Beschluß fistirt und die Kircheninspection gebeten, die Kirchcngemeinde bei ihrem Bekenntniß uud Recht ru schützen und vor Verwirrung bewahren zu helfen, und der geist liche Coinspector sich diesen Motiven angeschloffen. Der Rath vermochte jedoch nirgend- einen Be weis oder eine Erklärung dafür zu finden, daß durch Gewährung de- Gesuches die Kirche iu ihrem Rechte und Bekenntniß bedroht sei oder von irgend einer Seite her verwirrt werden solle, fand daher die Sistiruug de- Beschlüsse- de* Kirchenvorstaude« durch dessen Vorsitzenden nicht gerechtfertigt, und beschloß bei dieser Meinungs verschiedenheit die Angelebenheit der Königlichen KreiSdirecttou zur Entscheidung vorzulegen' Hieraus wird 3 beschlossen, die Uferwände de- Nonnenmühl graben« mit einem Aufwande bis zu 450 Thlr. zu reparireu, diese Reparaturen jedoch nur aus da- Nothwendigste zu beschränken, da bei Aus führung der daselbst in Aussicht genommenen Straßen eine Veränderung, bezüglich Veräuße- rung de- ganzen Grundstücke- vorzunehmen ist, und den ThomaSschulncubau nach den von Herrn Architekt Btehweger vorgeleaten Plänen mit einem Kostenaufwande von 1*3,000 Thlr. auszuführen; ferner wird die vacante Stelle der untersten Lehrerin au der höheren Töchterschule besetzt, die Herstellurm der Warmwasserleituna in den zu erbauenden Gom«erbar«cken d«S Stadtrranken- hause- an den Mindestfordernden, Herrn Lösche, für 134 Thlr. 10 Ngr., der Kaltwasserleitnug au Herrn Miethe für 8S Thlr. 12 Nar. 5 Pf. uud der Gasleitung an Herrn Schade für 14* Thlr. t Ngr. übertragen. die Au*wahl von 12 unselbstständigen Gewerb- treibenden, welche auf städtische Koste« die Wiener Weltau-stellung besuchen und Einsicht von den Wiener industriellen Anstalten nehmen soll«, an* den von der Gewerbekammrr Borgeschlagenen vorgenommen, dem Anträge der Stadtverordnete«, da* neue Theerbasfi« der städtischen Ga-austalt mit de« alten zu verbinde«, unter BerwiLigung der Koste» an 5*4* Thlr. 28 Ngr. 5 Ws. hierstr, beigetrete«, and die Au*fähruog dem Mindestforderndeu Herr« Klemm Übertragen, an der Realschule unter Entziehung einer pro visorischen Stäle eine IS. Oberlehrerstelle mit 700 Thlr. etatmäßigem JahreSgehalt unv 100 Thlr. persönlicher Zulage für den 3. Mathematicu*, um die erprobte Kraft deS jetzigen Inhaber* dieser Stelle dem hiesigen Schulwesen zu erhalten, be- gründet, ein Gesuch um verkauf der Parcelle 11 deS ParcellirungsplaneS für die Waldstraße aus freier Hand, ebenso wie zur Zeit deren Licitation ab- gelehnt, der Bebauungsplan für daS Areal der vor maligen Speiseanstalt am Königsplatz bchuf» dessen Veräußerung festgcstellt, und endlich die Besetzung der 14., 15., 16., 17. und 18. Lehrcrstclle an der Schule zu Lindenau, bezüglich durch Aufrücken vorgenommen. 4. In Folge der Differenzen, welche über die Dampfmaschinen für die erweiterte Wasserleitung entstanden waren, wurde eS nothwendig, die der v. Arnim'schen Berg- und Hüttenvcrwaltung übertragenen Lieferungen dazu zu fistiren. Die Verwaltung hat nun hieran« neuerdings Schädenansprüchc im Betrage von ca. 11,800 Thlr. abgeleitet, die theils auf entzogenem Gewinn und verloren gegangenen Zinsen, theilS aus der Er höhung der Materialien- und Lohnpreise basire»; 6*00 Thlr. anstatt der obigen Summe begnü gen will. Nach Lage der Sache wurde dieser Vergleich vorbehältlich der Zustimmung der Stadt verordneten angenommen 8. Die Befürchtung, daß auch in hiesiger Stadt die Cholera oustreten könne, hat den Rath, ob wohl für diese Befürchtung jetzt ein bestimmter Anhalt fehlt, schon länger ctwanige Vorsichts maßregeln und die Vorbereitungen hierzu inS Auge fasten laßen; vor Allem aber ist sich der Rath klar, daß beim AuSbruch dieser Krankheit rasche- Handeln erforderlich ist, die- aber und wirksame- und rechtzeitiges Eingreifen bei der dermaligen Verfassung, welche Beschlußfassung durch den gesammten Rath und Zustimmung de- Stadtverordneten-Collegii zu den erforderlichen Vorkehrungen und den nicht unbedeutenden Kosten hierfür bedingt, unmöglich erscheint; zur Ver meidung der hierau- entstehenden großen Gefahr ist eine Abkürzung de- Verfahrens nothwendig, und wird demgemäß beschlossen, für den vorliegen, den Fall eine specielle Commission au* Mitglie dern de- RatheS und 8 Stadtverordneten zu bilden, welche von den beiderseitigen Collcgien bevollmächtigt werden, ohne vorherige Zustim mung derselben die nöthigcn Vorkehrungen gegen die Cholera und deren Weiterverbrertung zu treffen und die erforderlichen Kosten hierfür zu verwilligen, dieser Commission den Stadtbezirks- arzt beizuordnen und so oft e« zweckdienlich er scheint, Sack^erständtge zuzuziehcn. LKzrrzrschichtliche Aedersichj. Der deutsche Journalistentag, diese regelmäßig wiederkehrende Versammlung von Ber tretern deutscher Zeitungen uud Zeitschriften, wird in diesem Jahre m Hamburg, und zwar am 16. August, zusammeatreten. Die Berathungen werden am Sonntag und Montag, den 17. und 18. August stattfinden, und zwar stehen dabei auf der Tagesordnung: Jahresbericht de* Bororte* München, die Zeitungen und da* Telegraphen wesen, die Tagespreise und die Annoncenvureaux, und endlich Anträge der Mitglieder in Sachen der Rechte uud Jnterissen der periodischen Presse uud anderer/städtisch«« Localttäten, eine vor- stell««« im Thaliatheater und et« AnSflug auf der Elbe bi* Helgoland oder Kuxhaden auf einem von der Direktion der Hamburg - Amerikanischen ' Uchaft dargeboteuen Damds- nommea. Bereit* haben bi* etzt 25 Eisenbah«directio»eu eine Fahrprei-er- Mäßigung bewilligt. Anmeldungen wrgm Tafel- karten bittet der Comitö bis zum 14. August bei Herrn Eugen Richter in Hamburg zu bewirken. Eine im preußischen Justizministerium auS- gearbeitete Statistik der Schwurgerichte hat Ergebnisse zu Tage gefördert, welche m der Streit frage , ob die Geschwornengerichte im Deutschen Reiche durch Schöffengerichte abzulösen seien, die Schale wesentlich zu Gunsten der ersteren Herabdrücken müßen. Weder im Jahre 1870 noch im Jahre 1871 sind, laut jenen Ergebnissen, Fälle vorgekomme», in welchen die Geschworuen zum Nachtheile des Angeklagten sich geirrt hätten und eine Rechtssache von dem Gerichtshöfe vor ein andere- Schwurgericht verwiesen worden wäre. Dagegen ist die Anzahl jener Fälle nicht gering, in welchen gerade die Rechtsgelchrten bezüglich der formalen Fragen Jrrthümern verfallen sind. Für die Gegner der Schwurgerichte ist diese» Resultat ein arges Hinderniß, über welches alle ihre Argumentationen nur schwer hinwegkommen werden. Die gefürchtete päpstliche Allocution ist also vom Stapel gelaßeu. scheint iudeß leidlich gemäßigt ausgefallen zu sein. Dieselbe enthielt weder namentllche Excommunicatiouen, noch wurde Deutschland» oder der Schweiz besonder* gedacht. Den Hauptgegcnstand der päpstlichen Ansprache bildete da* italienische Klosteraefetz, da* al* gegen jede- menschliche uud weltliche Gesetz verstoAch bezeichnet und bezüglich dessen die Excouummi- cation von den Urhebern und Votanten de* Ge setze* auf die Käufer der Güter au-gedehnt wurde. Der Papst klagt, daß seinem Amte die nothwen digen Mittel mehr und mehr entzogen werden, die Unbilden gegen die heilige Sache und der Kirche nahestehende Personen sich häufen, ja sogar Vorkehrungen gegen eine freie Papstwahl versucht werden. In der Anhänglichkeit de* Episkopat* und dessen Festigkeit gegen ungerechte uud usur- patorische Gesetze, sowie in dem der ältesten Kirche würdigen Eifer aller Katholiken erblickte der Papst ein Eingreifen der Vorsehung. In England hat sich unvermutbet eine be- deutende Wendung vollzogen. Da» Ministerin« Gladstone, dessen Sturz von allen Seite« al* nahe bevorstehend angesehen wurde, hat eine plötzliche Schwenkung ge,nacht, welche dasselbe voraussichtlich wieder auf einige Zeit sicher stelle« dürste. In der Unterhaussitzung vom 23. d. M. erklärte der Unterricht-minister Förster im Namen des erkrankten Premier- Gladstone ganz uner wartet, daß beide Minister der von dem Radi- calen Trevelhan beantragten Ausdehnung de» Wahlrechte- auf die Bevölkerung der Landarbeiter beistlmmten. Diese Beistimmung wurde zwar ausdrücklich von ihnen in chrer Eigenschaft al» Parlaments- und nicht als Regierung-Mitglieder gegeben, nichtsdestoweniger ist entschieden, daß die Regierung al- solche die betreffende liberale Schwenkung machen will. Damit ist der torhisti- scheu Oppositionspartei ein wirksame* Agitation*- Mittel au» der Hand genommen und die »arneut- lich von DiSraeli mit Hülfe alter Verbindungen angestrebte Eoalition der Torie* mit den Radi kalen auf lange Zeit hinaus vereitelt Word«. Ob diese abermalige AuSdehuuva de- Wahlrechts an sich eine heilsame Maßregel ist »nd ob dm Gladstone und Förster mit chrer vehauptimg von der Reise der Landarbeiterbevölkeruug sllr die Ausübung politischer Thätigkett Recht haben, ist freilich eine ganz andere Krage. Die englische Regierung hat, der „ Morntug Post" zufolge, wie früher in Irland, so auch jetzt in England, de» Staatsbeamte» bei Strafe der sofortigen Lntlaffuua verboten, Nach richten, welch« sie zu amtlicher Kenntniß erhalt» haben, der Presse mitznthelle». Die Beamt» sollen ein» hieraus bezüglich» Rever* unte.'- schreiben. Die Nachricht Über die von unserer Paitzer- fregatte „Friedrich Karl" dnrch Wegmchme der „BMante" in de» spauische» Gewässer» au-geführte LriegSthat bälätigt Ach, ob« aber ihren etwa* verwunderlichen Charakter zu ver lieren. Die „««laute" k-K» Hasen von «N- cante »nd dorttzat dte Mannschaft de* Heine» Dampfer* sich der Jasnrrection »»geschlossen,
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