Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.11.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-11-29
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187311299
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18731129
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18731129
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1873
- Monat1873-11
- Tag1873-11-29
- Monat1873-11
- Jahr1873
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- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.11.1873
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> Erschein «glich früh e»/, Uhr. JvlMvi-gaste 2». Nedactrur Fr. gilt»«. Sprechstunde d. Nrdactioa »«» n—1> uh» R-ch«»»,« »», t—» u»k. der für die nächst. Rnanner beftimmtn» an «ocheutagen dt« ilhr Nachmittag-. an Lonu- «d-rsttagn» früh bis'/.V Uhr. Mete stk Z,sxatt»,»»ah«e: Vst» rNnnm. Univesttät-str. 22, > Lösche. Hamstr- 21. Part. TaMM ^ 20«v. r»/,«Ak. Anzeiger. Amtsblatt dkS Kvmgl. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. LdmmemeMaPrri» vtertett-hrllch I tncl. Bringrrlehn 1 Jede etnzäne Rnm Belegexemplar 1 Nstr. Sevührm sttr Extrabeilagen ahne Popbestrderung 11 Mr. «tt Postdefvrderüsg 14 Lhlr. Jastrate laut «nserem PrriSverzeichntß. Neri««» »ater d Lrdartteuiskttch die Vpaltzetle 2 Agr. W srr. Sonnabend den 2S. November. i«rr. Zm gksMye» Beachtmg. Ullsttt Erpedttion ist morgen tzomtag den 30. November nur Vormittags bi- '>.9 Uhr Mixt. LxpeÄM«» «lB8 Iaelpn>»«r Bekanntmachung, dt« Abhaltung de» dtesjeilhrtge» Ghrt-imar-t« gete«Ue«d. m de- am 17. December d. I begtnuendeu Christmarkt« verordnen wir F,lgeade»: 1) Diejenigen, welche den Markt benutzen wollen, haben fich di» z«« L Deeem diese» Ja z»« » U)ece«dee Jahre« bei un- zu melden. Später eingehende Anmeldungen müsse« un- berückficktlgt bleiben. 2) Der hiefige Wochenmarkt wird von und mit Dien»ta- den IS Deeember ab aus den Fleischerplatz »erlegt, auch während der Markttage den Verkäufern von Töpfer« und Steingutwaaren von de« vorgedachten Zeitpunkte ab die Benutzung de- sogen. Böttcher» und Töviermarkte- aestattet. S) Der Aufbau der Baden aus dem Christmarkt ist »o« 18 Deeeneber ab gestattet, während da» AuSpacken und Einräumen der Maaren nicht vor dr« IS. Deeeveder Vtztttag» 12 Uhr zu beginnen hat. 4) Der verkauf der Waareu hat überhaupt nur dt» 18 Uhr AbentzS de- 24. December gestattet. 5) die ans dem Markte errichteten Buden und Stände — mit alleiniger Au«nahme der beiden mit Glasdächern versehenen vudenreihen — sowie die aus dem Augustu-platz« zur Feilhaltuug von Lhristbäumen benutzten Plätze sind von den Verkäufern noch am 24. December dt» 11 Uh« Nd«»d» vollständig zu räumen. S) Der Abbruch der Buden und Stände ist am 24. December um 11 Nhr Abend» zu beginnen und dt» «» 7 Uhr Mora«»- des 25. December zu beendigen; nur die mit Glasdachung versehenen Vudenreihen dürfen während der Zeit vom 25 zum 27. December d. I auf dem Marktplätze stehen bleiben. 7) Es bleibt auch diese» Jahr nachgelassen, die Buden und Stände nach deren Abbruch vorläufig in größeren Partien zufammenzulegen, jedoch dürfen die Buden, welche zur ReujahrSmrste auf dem Augustn-platze Verwendung finden sollen, k-tne-saü- v»m Markte dorthin geschafft und daselbst während de- Weihnacht-feste- stehen gelassen werden. 8) Der Verkauf vonLhristbäumen wird bereits vom IS. December ab auf de«August««. bemeffenden »der Unvermögen« zig, den 2«. November Auvrd« unbedingt Folge zu leisten. en werden mit Geldstrafe di» z« 28 LHaler» mengen unsere« Marktvoiat« unbet Anwiderhandlnngen gegen diese Vorschrift 1« Falle de« Unvermögen« mit entsprechender Hast-rafe geahndet werden. 1873 Der Math der Stadt Leipzig. vr. -och. Mesterfchi chmidt. Bekanntmachung. Falcke ged. Landgraf gestiftete Sttpe»« »f diesiger Uatversitöit soll von und mit , und zwar zi Da« von Krau «»alte Friederike »er». F« di»« fSr eine« St«dirr»de» der Siechte auf Michaeli« d. I. an auf drei Jahre vergeben werden, und zwar zunächst an einen Nachkommen de« Kaufmanns Christian Gottfried Landgraf in Hohenstein, und erst in Ermangelung eine- solchen an ät die R. ^ ' einen anderen auf hiesiger Universität die Rechte Studirenden. Bewerber um diese« Stipendium fordern wir auf, bez. bei Verlust ihre« Anspruch« fich bi« um 1. Decrueder d. I. unter Beifügung der erforderlichen Zeugnisse und Nachweise schriftlich uu« anzumeldeu. Mpz,g, am 14 November 1873. Der Math der Stadt Dr. -och. dir KrdLchtuißseier für König Äohmm i» Leipzig. November. Vvn so verschiedene» »mH Berichte Sette» find na« nachträglich noch «er die tu ihre» Hanptzügeu bereit« Hanptzügeü bereit« «efchilderte HedLchtuißfeter für de« hochseligen Iluig Johann zugegangen, daß wir tu an«- ziemlich vollf »outa savntbild Weife ein ständige« Ge« «teudeut v Lechler auf Grnud de« vor«. schriebeueu Texte« Iacobi 1, 12. Sein Thema w«: Wir begehe» da» Gedächtuiß de« heimge« «augeneu -öa»g« al« da« eine« allenthalben be währt« Manne«; bewährt 1) in der Treue, 2) in der Lieb«, ,) in der Geduld. Äa der Nievlaikirche legte Herr Pastor Ihlfeld feiner Predigt da» Thema zu Grnnde: 8»tt hat einem treuen -ämpser die -rone de« kleine« " Leb«, geschenkt. 1) Ein Charakterbild Misere« entschlafenen -önig- Johann; 2) ei» Mck in seine Anfechtung, feinen -ampf und seinen Sieg; S) ein Blick auf die -rone de« Leben«. Zu bt. Pauli knüpfte Herr Lonfistorialrath v Baur an die Lrxte«wor1e: SeUg ist der Rann, der die Anfechtung erduldet x an und setzte au« einander, wre un« Die« auff»rdere 1) zu me» dankbare», zwar wehmulh-vollen, aber doch erhebenden Rückblick »nd 2) zu einem hoff- rmig,vollen Anfblick. Ä» der St. Iohaunisktrche hatte Herr vr. B r o ck h a n« da« Thema gewählt: Die Leben«» kwue unsere« tobten -önig«. Sie weist nu ll ans die Anfechtung, in der er sie erstritten 2) «ms die Liebe zu Gott, in der er sie be» stader Peter-kirche nahmen die mMtatrifcheu Behörde», an ihrer Spitze Herr Geuerallteuteuaut Xehrhostv.Holderberg, au dem dünste Theil. Auf Grund stac. 1, 12 predigte v. Kricke lernt hatte: der Name de« Herr» der in „der Herr hat'« genommen und sei gelobt." Da« Thema der in der Gemeinde-Syna goge gehaltene» Predigt war,: ein Fürst, nach de« Iefaia« XI gezeichneten Bilde. Ans solch eine« Kirsten ruht der Geist Gotte«, d. h. der Geist der Wahrheit »nd der Einsicht, der Geist der Besonnenheit «nd de« Mnthe«, der Geist der Erkenntnis und der Gotte«furcht. — Dieser Geist ist nach B- » gekennzeichnet 1) durch Gerechtigkeit, 2) durch Frömmigkeit, S) durch Treue. Ungewandt auf den verstorbe nen -önig, wird er betrachtet von Seiten 1) seine« Recht«fim»e« und feiner Beschäftigung mit der Rechtswissenschaft» 2) feiner Religiosität, vereint mit luerkenunng Dessen, wa», abwetcheud von seiner religiöse» Ueberzeugnug, Ander» heilig ist. ») feiner Treue, bewährt gegen Sachsen» Volk und Land «nd gleichzeitig durch fetue thättge Lheiluahme am Aufbau de« geeinte» deutsch« Vater laude«. Diese drei Pnuete, belegt »nd er« läutert durch Züge an« de« Lebe» de« verewigt« -önig« «nd gelegentliche AnSsprüch« degrlven, bildeten den Inhalt der de« Gedächtnisse »nd der Trauer um de» verewiate» -önig gewidmet« Predigt, «iugeleitet und beschloss« durch ent sprechende Psalm« «nd Gebete in hebräischer «nd ^De?S^Schtnißfeier i« Nieolai-Gtzmna- finm wohnte auch der Bieedürgermeister Herr vr. Stephani bei. Rach de« Gesäuge de« Looe qnomocko moritnr juilua hielt Herr vr. Prenß die Vedächtutßrede, in welcher der selbe ein schöne» und reichhaltige», mit warmer Empfindung und lieb Schmerze, d« der Heimgang de« -önig« ' «ch im ^ ' wie feierlich« Gotte«- de« gegebenen Texte nder da« Thema : Ehrenkrone. -reise , der Schule Unsere« Heimgegangenen -önig« S 1) Da« Edelmetall, au« dem sie gen diel Leid und Anfechtung; 2) der Me gewonnen, — rister, der sie geschaffen, — Gotte« auSrüstende Gnade und eigene Bewährung; S) die Schatzkammer, in welcher sie uu« rnederaelegt bleiben soll, — da« Herz unsere« unvergestend dankbar« Volke«. in der reformirte» war da» gelegt: „der r sie uu« UNiklkkl UU Der Gedächtnißpredigt in der res Kirche (Pastor vr. Dreydorsf) Schnftwort Hiob 1, 21 zu Grunde Herr hat e« gegeben, der Herr hat e« genommen, xr Name de« Herrn fei gelobt", al« ein Wort, «n besten Bethätiguug der verewigte -önig selbst ' >de, hätiauu^ sein ganze« Leben hindurch sich bemüht h war — soviel Menschen urtheil« können — mit s» glückliche« Erfolg, daß wir darin insbesondere de» weiland katholischen Fürsten auch slr seine protestantischen Unterthanen al« ein erhebende« und ihrer Rach- eisrruug werthe« Lotbild betrachten können. Die Di«v " durch de« Text selbst dtt -önig« »u einem sei» Volk gesegnet« machte, war 1) daß er fich i» mW mit Allem, «aß ihm gegeb« und ander- »ar, demselb« Wort unterstellt wußte: ... «c. -t« rrye, «orvtlv »erracyteu Di«pofitio« dieser Predigt war selbst gegeben, «aö da« Leb« einem für ihn, fett, Han« und »et« machte, war 1) daß er ^ em. wa« ihm gegeb« und anv -«»selb« Wort unterstellt »ns -Der Herr Lat'« gegeb«"; 2) daß er in 1 zichnng ans jede« verlorene Gut z« sprechen im ganz« Lande, so a hervorgeruseu Hab«, der er al« Pfleger «nd schützer der Listmschaft ganz besonder« nahe gestand«, schilderte Redner dm verblich«« Fürst« zunächst al« Menschen, und zeigte, wie fein Leb« dem ganz« Volke al« Vorbild voraogeleuchtet habe. Der Quell, au« de« alle rlicheu Bgmschaftm seine« Charakter» herrlichen Eigenschaften sei sein tiefe« religiöse« Gefühl gewesen. Gottvertr leine« Charakter» floss«, Gefühl gewesen. Diese« entsprang da« unerschütterliche Gottvertraum, da« ihn m allen schwer« Schicksal-schlägen nie verlie«. Eine schöne Seite seine« Herzen« habe sein überau« glückliche« Familienleben offeubart, in welche« er fich al« liebend« Gatt« und al« sorgsamsten Vater zeigte. Ueberhaupt aber sei« hohe Leut seligkeit, strenge Pflichttreue, wohlwollende Milde, unerschütterlichen Gerechtigkeitssinn im schönster Harmonie in feine« Charakter vereint gewesen. Zur Schilderung de« Gelehrten sich wendend zeigte der Redner, wie fich schon Prinz Johann mit besondere» Eifer den Recht«- und Staat«. Wissenschaften gewidmet »nd wie er und späten, Mit- al« Mitglied de al« Mitglied de« Finaozcolliginm», rath«, al« Präsident de« Staat-rath«, namentlich aber in seiner Eigenschaft al« Mitglied der Erst« -ammer von sein« tief« und umfassend« -euutniss« auf jenen Gebiet« beredte« Zeugntß abg>' Reben feiner juristischen »nd staal« Gelehrsamkeit habe er sich auch aus dem der Sprachwissenschaft« bewegt »nd nameutltch wandte er sich dem Stndinm der griechisch« Literat« z» und vertiefte sich in d« Leeture de« Homer, Thnkydide«. Plato» und Arist»tele« Nächst den classtschen Sach« fesselte ihn besonder« die italienische Literatur und hierin wiederum vor Allem Dante. Wie viel- seitig die gelehrte Bildung -önig« Johann ge- wes«, zeigte der Redner aber namentlich noch daran, daß er sogar eingehend «tt vergleichend« Sprachwißenschasten und de« Studium de« San-krtt sich beschäftigt, auch umfassende -enntniffe in den Natnrwiffenschaften fich erworben habe. Endlich schilderte Redner noch den Regenten und hob hier zunächst die gewiffmhafte Pflicht- treue de- -önig« in den Regierungsgeschäften hervor, besprach weiter die Reformen auf dem Gebiete der Rechl-pflege, d« Aufschwung, den Handel «nd Gewerbe genommen, die Hebung der Volksschulen, vor Allem aber betonte er da« un vergängliche Verdienst, welche« der Abgeschiedene um die vlüthe der Universität fich erworben. Endlich zeigte er »och, wie -önig Johann al« echter deutscher Fürst fich bewies« und wie unter seiner Regie««« Sachs« zu einer kräftigen Stütze nationaler Einheit geworden sei. Er schloß damit, daß bei de« Verdienste eine« mit so edlen Lugmdm, so reicher Gelehrsamkeit, so hoher Regentenwei«heit begabt« -önig« dem Volke doch der Trost büeb«, daß der Segen eiste« und feiner Thal« fort und fort trag« werde zu« Wohle de« vater- Die öffentliche Haudelö-Lehraustalt vers»««elte ihre Zvalmge beider Abtheiluug«, u« eine Gedächtmßfeier für den verstorbenen -önig Johann abzuhalt«. Herr Lehrer Werner «trollte ein LebeuSbtld des hohen Entschlafen«, da» bestimmt war, die edlen Eiaenschasten de« Monarch« in den Herr« der Zuhörer festzn- halten »nd der Trauer Ausdruck zu geben, welche da« Vaterland über den Verlust eine« in jeder Beziehung so ausgezeichnet« Herrscher« «tt R empfindet. kecht Sechstes Gewandhaus-Concert. Leipzig« 28. November. Da« gestrige Abonne ment - Loncert begann mit der Reformations- Symphonie von Felix Meudel«fohn-Vart- Holdy, desse» Todestag am 4. November »ar. Bekanntlich hat MeuvelSsohu selbst die« sein Äugendwerk zettleden« vor der Oeffentlichkeit znrückbehalten, und auch Hauptmann und Rietz, welch« in Gemeinschaft mit David und Moschele« :« Meister« Tod« best« musikalischen Nach« nach be laß revidirten, haben au« guten Gründen zuerst dasselbe gethau. Jetzt ist da« Werk gleichwohl in Drnck gekommen, und e« wäre unbillig, zu sagen, daß lediglich die in unsrer Zeit nicht fetten zu Tage tretend« Manie, von unfern verblichenen Tonmeistern alle« nnr trgend Brauch- bare zu publtciren, die Ursache davon gewesen Da« Werk hat feine großen Schönheiten, den zweiten Satz, eine reizend« Menuett, zählen wir zu dem Gelungensten, wa« Mendelssohn in dieser Art geschrieben. Ob man aber in der „Refor matio »«-Symphonie" eine Beziehung zu den geschichtlichen Vorgängen der Refor«»tion«zeit ist eine ziemlich «üsfige Frage Ob», Streichorchester wieder. -ämpse«m»thig ertönt darans der eiste Satz. Aber schon der zweite st so sonnenhell und maienfrisch, daß wir ihm ebenso gern feine Stelle in emer KrÜhling-symphouie einränmeu, al« irgend wo ander«. Der dritte Satz hat einen elegischen Zug; er kau» wie «tu Gebet im stillen -Lmmerlera gemahnen; eine ver langend« Bitte schließt ihn ab, »nd «tt dem Ein- tritt de« Choral« kommt die Gewißheit von oben: „Eta' feste Burg ist unser Gott l ^ Damit beginnt der letzte Satz; er motivirt also am deutlichsten die besondere Benennung, welche man der Eympbonte gegeben, aber er st nach unsrer Meinung auch der schwächste. Da« ResormationSlied Luther« wird ziem lich äußerlich in demselben durchgeführt, und wa- die Töne nicht sagen, muß eben die Idee hülfreich zu Stande bringen. Wie ander« in der Onverture zum „Paulu»" l — Wa« die A»«- svhrnog aulangt, so war dieselbe vollkommen geeignet, der Symphonie, welche «an fich immer hin fiten«, wird einmal wieder gehört zu haben, den rechten Eindruck zu sichern. Li» paar arge versehen kamen im Anfang vor, wo die Hott- bläser fich zweimal um yalbe Töne versahen; im Finale füllte ein verfrühter Emsatz, irre» wir nicht — der Posaune, eme Pause an». M» Seltenheiten können diese Vorkommnisse in da» Luriofitäteubnch unsere« sonst unfehlbare» Gm wandhauSorchester« eingetragen werden; Weiler« üble Nachwirkungen ans die Reproduktion doü Ganzen hatten sie nicht. Roch sei erwähnt, daß die Emleitung der Symphonie ans dasselbe Motiv fich baut, welche« LiSzt im Anschluß an eine ohn en Symb tlehut de« < seine -reuze»". Auch Me Motiv« öfter, z. v. im Lo ^ alter -trchenarchive. Sollten hier veide ei»«« in demselben Meßbuch« gelesen haben? Da« Orchester war in de« gestrige« Coueert außergewöhnlich in Anspruch genommen. Leistungen von vorzüglicher Güte bot die Ausführung der beiden Ouvertüren: von Rheinberger zur LPer „Die sieben Raben" und von Weber zu „Euryanthe". Daß die Direktion e« nickt Unter lasten, neben andern Novitäten auch die erstge- nannte den Coueertbesuckern vorznskhren, ist Dankbar anznerkennen. Da« Stück ist von ent schieden poetischem Werth; präci« in der Anlage, voll blühender frischer Gedanken, für sich einneh- mend in jeder Beziehung. Eine fernere Novität war da« Concertstück für Cello von Bernhard Coßman», inter essant hauptsächlich deshalb, weil e« vom Autor selbst zum Bortrag gevracht wurde. In vor trefflicher Weise die Mittel de« gesangvolle« Instrumente« beim Vortrag anSzubeuten, um die Freud« an besten -lang vei den Zuhörer« zu wecken, versteht Herr Coßmann; nicht allein nach dem obigen, an chronischer Zroertvnigkeit leidenden Eoncertstücke daher, sondern besonder« auch durch den Vortrag zweier Solostückr für Cello erudtete er reiche« B-isall. Dieselben waren: ein Not- turno von Chopin (tt dar, op. 32. ursprüag. lich für Pianosorte eompontrt), welche« Herr Coß mann für Cello in gelungener Weise übertragen hatte, und: Paptllon von D Popper, letztere« ein Liedltugsstück aller Cellovirtuosen. welcke wie Herr Coßmann eine exquisite Technik im Inter esse charakteristischen Vortrag« zu verwerthe» wissen. Ja demselben Sinne al« Mesterm zu rühmen st Frau LawrowSka. Auch sie übte ihre
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