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Dresdner Nachrichten : 02.03.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-03-02
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192403023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19240302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19240302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1924
- Monat1924-03
- Tag1924-03-02
- Monat1924-03
- Jahr1924
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 02.03.1924
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Sonnlag, S. MSrz litt« Ai. Jahrgang. »«chrich»«, Dr,,»«». S»rn>»r««0»r - Samm-tnumm-r 20 241. Lu» ftr Nachlgelprlch»: S0V11. 3SMO !,iq a »«Ichardl m Dr««d«. alv lOSS »,„»«>. Gegrvndel 18SS D-iugs-Sebühr »u An,«,«, »«o«n na» »«^,n« . d>» «m»oU>a» « mm Anzeigen-Preise: aahndald «oÄ». SI»r-nn-dllin 10 VI». Au»w. NuINäg» Doraurd»'« «achdru» nur m« druIUcher vu»0»n»n,ad, ,.«t»»dn»r Aachr.'» ,ul«g,. - Un»«I,n^» SchriNMi», w«rd«, ,l»i auidnvlchN. ^8)ohnungseiurichtungen -Ä?" Hermann Hohlfeld LTL'LZ QbLvkettLte. rstinstLinlösLnale ! c»ccs «»d s»>«s»x«e»»>i c» »»«ib»,,,. Probte»«, Sie, urteilen Sie «eldrt! , Reue Staatsmonopole siir Deutschland. Ein einstimmig angenommener Beschlutz der Sachverständigen. Degeislerle Kundgebungen für Ludendorss. - Verminderung der preuhischeu Mgeordneken um die SAste. Die Äeichsregierung hegt keine grund- sötznchen Bedenken. (Drahtmelbung unsrer Berliner Lchrtstleitung.i Berlin. 1. März. Rach dem „Petit Parisien" sind die Sachorrständige« in der «eitrigen Diskussion Uder dieMouo - Pollrage einstimmig z« der Ansicht gekommen, daß die »o» den Spezialisten vorgeschlagene« Monopole in Deutschland errichtet «erde« solle«. Etz handelt sich dabei «m die Monopolisier«»« dev TabakS. derZü « dhöl, er und »och i» «eitgehe«derem Sinne als bisher, des Alkohols. Die Einnahme» »»S diese» Monopole« sollen dann direkt der Re- pnrationskasse znslicstc«. Deutscherseits wird dazu der Stand punkt »ertretea. daß di« indirekte« Steuer« auf die in anderen Länder«. ,»m Teil i« Ltaatsregie betriebe»««, hier i« Frage kommende« Gewerdc de« Fiskus so hohe Erträge ltcsern, das, «Pch et«, pollständige Monopolisierung keineSsallSmehr -kt«Ke» «strste. Auf der anderen Seite hätte der burean» de«ke» k«i»e« grundsätzlichen Widerstand gegen diese »on de« »elgische« Sachverständigen ausgehende« Vorschläge herleite«, sauber», wen« damit das Zustandekommen internationaler An- keihe« z« sicher« «Lre. nacheinemMlttelwegesnchen. Die inlerualionale Debeulung -er belgischen Kabinettskrise. Loudo«, 1. März. Der diplomatische Berichterstatter des „Daily Tc cgraph" schreibt, die internationale Bedeutung der belgischen Mtnisterkrise könne aus dem Raume ermessen werden, den die Pariser Presse ihr gewidmet habe, wo sie offen als die ernste st e Hemmung angesehen werde, die di« Rnhrpolitik Poiucartztz bisher ersahren habe. Aber ganz abgesehe« von der Rnhrbesetznng könne man mit Sicher» heit ««nehmen, dast. welches Kabinett auch immer ans das von TheuniS solge, es weniger geneigt sein dürfte, weiter der Führung Frankreichs in der Rcparationskommission oder svgar i» de« SachverstLndigenauSschüsse« z« solge«. Der Be richterstatter meint deshalb, eS würde gut sein, wenn die Be deutung der belgischen Stimme bei allen alliierten Zusammen künften in britischen Kreisen klar erfaßt würde» und wenn eine etwaige Schwenkung der belgischen Politik in naher Zu kunst nicht im voraus entmutigt werden würde durch Mangel an Entgegenkommen. Dasselbe gelte übrigens für die englischen Beziehungen zu Italien. Wenn die italienische Presse stark kritisch und sogar bitter ge stimmt sei in ihren Hinweisen auf die britische Politik, so sei das nicht zurückzuführen auf irgendwelche Feindschaft gegen England, noch auf das Verlangen nach einer unverzüglichen Regelung der Jubalandfrage. Die hauptsächlichste Beschwerde Mussolinis sei, daß er trotz seines guten Willens, mit Großbritannien in europäischen Fragen zusammenzuwirken. nicht in der Lage sei, seine Unterstützung zuzusagcn, da er von London keine klare Darlegung der britischen Politik und der von Großbritannien beabsichtigten Methode, sowie der Bedingungen, unter denen die italienische Mitwirkung angenehm sein würde, erhalten habe. IW. T. B.1 MU"S ral und Milllärkonlrvlle. tLtguer Drahtbericht der .Dresdner N a ch r t L t e n".i Paris, 1. März. Ter Alliierte Mtlitärrat unter Vorsitz Fachs ist in Versailles zusammengetreten, um die Macdonaldschen Vorschläge der Umänderung der Milttär- kontrolle i« Dentschland für den Botschafterrat zu begut achten. Tie Beratungen waren Freitag abend noch nicht ab geschlossen, jedoch machen sich im Mtlitärrat ernste Bedenken gegen eine Durchführung der Vorschläge Englands geltend. Italien für mildere Handhabung -er Miiitär» Kontrolle. Zürich, >. März. „Corriere dclla Sera" meldet aus Rom, »ach Mitteilungen Mussolinis an römische Senatoren ist der Botschafter in Parts angewiesen worden, für eine milde Ans- lcgnng der Kontrolle in Deutschland einzutreten. Eine völlige Aufhebung der Ucberwachung erscheine zurzeit »och nicht an gebracht, da Deutschland selbst den Bestand großer Mengen Waffenmaterials im illegalen Besitz zngebc, für den auch die fortgesetzten Waffcnsundc in Sachsen »nd Thüringen sprächen. Wachsende Regsamkeit -er Kommunisten. Einbruch in -ie Räume -er Berliner kommunistischen Parieizenlrale. sDrahtmelbung unsrer Berliner S christleitun g.) Berlin. 1. März. Die »on der politischen Polizei «er» siegelte» »nb ««irr de« Schutz der Schupo gestellte« Räume der S,«««nistischen Partei sind trotz aller Siegel «nd trotz »olszeilichrr Bewachung erbrochen worden. Man hat ans de« Zimmer« EinrichtnngSgcgenstände. Telephonapparate. elektrisch« La«»««. Schreibzeug«. Fenstervorhänge und der» gleiche« gestohlen. Der Diebstahl ist erst entdeckt worden, altz bke Räume der Partei sreigegcven wurde«. Man hat die Kriminalpol zei mit der Aufklärung der Diebstähle beauftragt. Man gla«bt, dast ortskundige Leute aus de« komm«, »iftisch««Reihen selbst als Täter in Frage komme«. Ansteckung eines kommunistischen Komplottes in Ungarn. Bela Khn« regt sich wieder. Wien, l. März. Wie der „Neuen Freien Presse" aus Budapest gemeldet wird, hat die Budapcster 't anzet e>n kommunistisches Komplott in Ungarn ausgedcät «nd führt gegenwärtig Erhebungen in ganz Ungarn. Berlin. Prag und Wien. Es wurden bereits in Ungarn mehrere Verhaftungen kommunistischer Elemente, die mit Bela Khun in Verbindung stehen, vorgcnvmmen. Einer der Ver haftete« hat in der GertchtSzelle einen Selbstmordversuch be gangen. Ma« glaubt, dast es sich «m ei«e »o« Bela Shnu eingerichtet« weitverzweigte kommunistische Agitation handelt. Es k»««t« aber bereits sestgestellt werden, dast ste gegen, «ärtig keine besonderen Erfolge ansznwetscn hat. PaiLvivgue «eissagl da» Snde der Sowjet, herrfrhast. Paris. 1. Mär». Der frühere französische Botschafter in Petersburg, PalLologue, sagte gestern in einem Bor trag über dir gegenwärtige Lage Sowjetrußland. der Bolsche wismus habe, wie jedem Mitglied«! der Sowjetregterung ge nau bekannt sei, eine gefährliche Krise zu bestehen, dir die einer Katastrophe führen werde, falls der ausländische Kaptta'ttzmuS dem Sowjetstaat nicht selbst zu Hilfe komme. Das Vorspiel der Katastrophe werde ei« Ansbruch der Volks- »ui gegen die Ivden sein. Paieologue versicherte, alle von ihm befragten Kenner Rutzlands seien sich darüber einig, das, der Beginn deS Zusammenbruches der Sowjctherrschaft durch eine unerhörteJn den Verfolgung etngcleitct werden würde, ine Erplosion des Antisemitismus werde von einer politischen Verschwörung in Moskau gefördert, die bei einem militärischen Staatsstreich in Erscheinung treten werde. Paltzolügne glaubt, dast die Sowjetherrschaft dann mit einem Schlage vers-siwinde« werde. Eine ziemlich lange Periode des Elends, der Gewalt und der Anarchie «erd« voraussichtlich solge«. Ein Vesehl v. Seeckts an -ie Reichswehr. Der Dank des Chef« der Heeresleitung für die Pflichttreue Berlin» 2g. Febr. Der Chef der Heeresleitung General der Infanterie v. Seeckt erläßt folgenden Befehl an die Reichswehr: Bei Aushebung des militärischen Aus nahmezustandes allen Angehörigen der Reichswehr Dank und Anerkennung für ihre Pflichttreue. Sachkunde und unermüd liche Tätigkeit auszusprechen, ist mir lebhaftes Bedürfnis. Wenn das Deutsche Reich diesen Winter Überstunden hat, ohne auseinander zu fallen, ohne sich im Bürger krieg z« »erbluten und ohne in wirtschaftlichem und sozialem Elend zu versinke«, so verdankt es bas dem selbstlosen Wirken seiner Wehrmacht. Die Wiederherstellung der Rrichsautvrität ist in einem Umfange geglückt, wie eü noch im Herbst vorigen Jahres für unmöglich gehalten wurde, und. unser Wirt schaftsleben hat sich allen schlimmen Voraussagungen entgegen in der durch die Reichswehr geschaffenen Atmosphäre von Disziplin durchschlagend gebessert. Diese Tat sache« »nd die Sorge, di« scharse Masse des militärischen Aus nahmezustandes nicht stumpf werde» zn lasten, habe« mich veranlastt. die Aushebung des Ausnahmezustandes zu be antragen. Ich bin mir nicht im unklaren darüber, daß die staatliche und wirtschaftliche Sanierung Deutschlands erst an gebahnt ist und noch viel, sehr viel bis zu einer wirklichen Gesundung zu tun bleibt. Ich bin aber der Ansicht, daß die Reichswehr dabet keine Alltagsarbeit leisten soll, sondern für außerordentliche Zeiten und Ausgaben unverbraucht und aktionSsähig erhalten bleiben muß. Deshalb wirb der Reichs wehr das jetzige HerauSnehmc» aus der Politik und die aus schließliche Beschäftigung mit militärischen Aufgaben in der nächsten Zeit besonders guttun. Ich bitte die Herren Kom mandeure. in diesem Sinne an der Festigung der Truppe zu arbeiten, damit die Reichswehr das überpartei liche. nur dem Baterlande dienende scharf« In strument bleibt, als datz sie sich in den letzten Monaten glänzend bewährt hat. gez. v. Seeckt. lW. T. v.) Das fehlende Geld. Dir Gesundungskrise, die für die deutsche Wirtschaft mit dem endlichen Erwachen aus dem Wahn der selbstmörderischen marxistischen Wirtschaflslehrc eingesetzt hat und von der wir leider immer noch nicht wissen, ob sie auch wirklich zur Ge sundung führt, wechselt in ihren Formen, schiebt bald die Krise der Währung, bald dir der Durchsetzung des neuen Geistes zur Mehrarbeit oder des Preis- und Lohnabbaues in den Vordergrund. Diese Tetlkrisen sind gewiß noch nicht überwunden, aber sic werden im Augenblick in den Hinter grund gedrängt durch die ernste Frage, woher wir die Mittel nehmen sollen für den großen Wicderantrieb der deutschen Wirtschaft, die Mittel, die Betriebe in allen ihren Teilen bis zur vollsten und rationellsten Ausnutzung wieder in Gang zu setzen. TaS zusammengeichrumpste deutsche Kupital ist dazu nicht in der Lage, und damit wird die immer drohender anwachscnde Krcditnot nicht nur zu einer brennenden Frage der inneren, sondern noch mehr der äußeren Politik. Es ist darum auch gewiß kein Zufall, daß sowohl der Außenminister, als auch der Reichssinanzminister in gleicher Weise gerade die Krediinot in den Mittelpunkt ihrer letzten Neichstagöredcn gestellt haben. Lange genug hat mau selbst in den Kreisen der Wirtschaft die in einer starken Ver minderung der Produktivität liegenden ungeheuren Gefahren zu leicht genommen: denn während das Zerreißen des Jnftationsschleiers sehr bald Klarheit schaffte über die Wir kung der Inflation auf Währung, Preise. Produktivität und Kalkulation, wurden die unermeßlichen Schäden, die der jahrelange Raubbau an der deutschen Wirtschaft infolge von sozialistischen Theorien und ungehemmter Geldproduktiou für die Substanz der Wirtschaft und das Produktionskapital mit sich gebracht hat, erst allmählich klar. Heute wissen mir nicht nur, daß der Notendruck ledig lich eine Verschleierung der Tatsache war, daß wir das große, durch harte und schwere Arbeit von Generationen angesam- meltc Spar- und Rcntcnkavital aufgczehrt haben, heute wissen wir auch, daß sich die Betriebe zum großen Teil „arm verdient" haben. Aber auch diejenigen zahlreichen Betriebe, die in durchaus anerkennenswerter Politik das in der Inflationszeit freiwrrdende Kapital als Sachwerte in neuen Anlagen investierten, die ihre Betriebe erweiterten, neue Maschinen anschafsten nnd die Grundlage für eine ver mehrte Produkiton schufen, sind heute in ernsten Schwierig leiten: da sic ohne finanzielle Antricbdnrittcl die neuen An lagen nicht genügend verwerten können, dir Sachwerte in flüssiges Geld umzuwandeln aber bei dem allgemeinen Geldmangel nicht ohne schwere Verluste möglich ist. Vielleicht gab diese Art Anlage des überschießcnden Geldes der Inflationszeit den ausländischen Sachverständigen Be, anlassung zu ihrer, wie es heißt, optimistischen Auffassung von der späteren deutschen Zahlungsfähigkeit: denn dicw Wcrtc können später einmal nutzbringend arbeiten. Wesen« lich schlimmer steht es aber um die in ihrer Höhe gcmrinbtn stark unterschätzten Summen, die der deutschen BoltSwftt schaft verlorcngegangen sind dadurch, daß man sie in tote» Sachwerten, wie Schmucksachcn, Möbeln. Luxuogegenständcu Kleidern und sonstigen Vorräten, angelegt hat. Diese Lummen liegen heute brach und können der Wirtschaft nicht ans dem Wege des Kredits z» produktiver Verweil düng zugesührt werden. Dazu kommt das nahezu vötftge Fchlen irgendwelchen Sparkapitais. und was das bedeute,, gehl aus Ser Tatsache hervor, daß im Dezember Ißl8 allein die Deutsche Staut über ein Eiulagcnkapital von UM» Mit ltoncn Goldmark verfügte, während die ganzen Renten markkredite für die Wirtschaft sich aus >r>cnig mehr als eine Goldmitliardc belaufen. Von Tag zu Tag wird die Kredit not größer: denn auch die geringen Auslandskredite deut scher Betriebe sind btsbrr unter so drückenden Bedingungen gegeben worden, und meist nur für werbende Anlagen, daß der tatsächliche Zustrom flüssiger Geldmittel in Wirklichkcii nur gering war. Wenn aber selbst die größten Betrieb,- bet der Retchsbank auf sehr dringliche Vorstellungen nur Kreditsummen erlmlten, die für eine Beschäftigung von wenigen Tagen ausreichen, so erkennt man die Grüße de. Gefahr für die Industrie, eine Gefahr, die im Augenblick aber noch bedrohlicher ist für die Landwirtschaft, die bei einem Reinerträge von ei» 'Viertel bis ein Drittel der Vor kriegszeit. bei einer Steuerlast, die mehr als die Hälft, des Reinertrages verschlingt, und bei dem irasscn Mtßve, HÜlmis zwischen den Preisen ftir landwirtschaftliche Produkte und den Bedarfsartikeln ohne ausreichende und billige Kredite die gegenwärtige intensive Bestellung zum unermeßlicbeii Schaden der Volkswirtschaft nicht ausrechterbalten kann. Die ländlichen Krcdftkasien sind leer, lind wenn bei timen heute, wie Dr. Heim kürzlich aussülirte, Ansuchen um ganz be
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