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01-Vorabendblatt Dresdner Nachrichten : 21.03.1924
- Titel
- 01-Vorabendblatt
- Erscheinungsdatum
- 1924-03-21
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19240321019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1924032101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1924032101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1924
- Monat1924-03
- Tag1924-03-21
- Monat1924-03
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Lorabend-Mall iS Jahrgang. Ai »1 Freitag, 21. MSrz 1S2« Gegründet 1SSS EinhImtOrtsi! N<chNchI»» Kr««»», E«nt»»»ch»r- Sammelnummer - SN S42, An» A» A»cht>«i»»»ch»' ao 011. Dezugs-Gebühr na» »eidm« «Ir» »VI» daib L er »«nrdll», >0 Anzeigenpreise: L? auherhald wer»«, na» y„dm«» d«r»chn»>: v>, »mwaa>^« Nr «iiemlr » ist Ptg. A»wll»non>»t,»n un» Si»l>,n^»>>^« ^n» " ' lbH ouderdaii b» VUer, di» I« min vmU» I >0PIg. Nu,w. AuIIrOq, l>»g»n V,n>u»d»>ab n» «I deutlich« 0u»U»u,r«>,, i.Dieeduer «°chr.-> nilllfi«. — Uuuer'.ou-'t, SchrinUach» n>»rd»n nichl »utdewudet. SchrV»<km>, und Kau»t,»lch»fktl«tt»» Werienstreü« SS,40. »u. Verla, ven viipsch » Vetchardl In Drred«». VeMchech.Kenl» ISS» Dreede». Die tschecho -slowakisch-französische Sphinx. Ausweichen Mac-onal-s in -er Frage -er Revision -er Frie-ensveririige. London glaub! nicht an ein Eingreifen Amerikas vor den Wahlen. Gesandler Tusar beschwichllgl. Berlin, 2V. März. Der tschecho slowakische Gesandte in Berlin Blasttmtl Tusar veröffentlicht in der «Boss, Zig." «ine längere Erklärung zu den gestrigen Veröffentlichungen französisch-tschecho-sloivakischcr Dokumente. Er sagt: SS werde debai^.et. der Vertrag richte sich gegen Deutschland, «der habe dte Tschecho-Slvwakei irgendwelches Interesse. Deutsch land anzusallcn? «Frankreich auch ntcht? Red.« Die Tichccho- Glvwaket wolle eine Polttik des Friedens mit allen ihren Nachbarn. Der Gesandte bestreitet dann die Echtheit der Dokumente. Dte Fälscher hätten offenbar daS Formular trgendeincS Vertrages nvr sich gehabt, e» aber ntcht richtig zu benutzen gewutzt Inhaltlich liehe sich alle» widerlegen. Er Habe in seiner ganze» politischen Praxi» nie ein Dokument von lächerlicherer innerer Unmöglichkeit kennen gelernt. Al» -a» Markantest« hebt Herr Tusar hervor: „Bei einem Kriege Polen» mit Dentschlaa» treten beide Vertragsparteien an dte Gelte Polen»". Herr Tusar konstatiert. Polen habe bisher mit der Tschcrho-Slowakei keinen Vertrag. ES sei eine glatte Unmöglichkeit, dah die Tschecho - Slowakei sich verpflichten würde. Polen zuliebe tAber doch wohl Frankreich zuliebe? Red.» in den Krieg zu gehen, während seitens Polens nicht dte geringsten Gegenversichcrungen bestünden. Die Besetzung Oesterreich» durch tschccho-französischcS Mllltär sei eine ..fürch terliche Erfindung". Oesterreich stehe unter Kontrolle und da mit unter dem Schuhe de» Völkerbünde». Die tschechische Politik sei immer gegen irgendeine militärische Intervention in Oesterreich gewesen, wenigsten» damal», al» gewisse Wiener Kreise dir» wünschten Darüber könnte er al« erster diploma tischer Vertreter der Tschechoslowakei in Wien au» elgenen Erfahrungen manche» erzählen. Mae-onal-un-ÄevMon-erFrie-ensverkrSge London. SO. März. Da» Parlamentsmitglied Hall fragte den Premierminister, ob die vom Gchatzkanzler abge- aebrke Erklärung, dah eine vollständige Revision der Friebenövertkäge eine notwendige Bedingung für dte Befriedung und die Wiederherstellung der wirtschaftlichen Wohlfahrt Europa» sei, mit Billigung der Negierung erfolgt sei- Macdonald erwiderte, dte Negierung habe keine Be fugnis. Erklärungen ab.ugcben über die Ding«, die erfolgten, bevor Ne sich im Amte befand. «W. T. B i A«ch die englischen Liberalen gegen die R»brbese«u»ng. kE»a«rr Drahtderlchi der .Dresdner A « ch r t ch t e a».i Rotterdam, SV. März. Der „Courant" meldet au» London: Nach Macdvnald» Rede im Unterhaus ergriff der Liberale Simon da» Wort. Er sprach die Zustimmung der Liberalen zu der Auffassung MacdonaldS a»S, wonach Grostbrilauuic« di« Legltiuntät des Ruhretnmarscheö nicht anerkennen könne und Nechnnnglcgung für die bisherigen Einnahme« der Ruhr» besctzuug fordere. London und Sie ameriilanlschen Reparallons- metdungen. '«taner Drahlbertchi der .Lr'ddnrr K a ch r t ch « e »".« London. SV. März. Die bereit» erwähnten optimisti schen Berichte au» den Vereinigten Staaten, welche au» der üblichen Washingtoner Pressekonferenz stam men, werden hier mit groszer Skepsis ausgenommen. In RrglerunaSkroisen ist inan überzeugt, das, vor der Beendigung der amerikanischen Wahlen kein aktive» Bvrgchen weder von der Regierung, noch von Privaten bezüglich der Reparation», frage denkbar ist. vte Renlenmark al» WeUwunder. London, Sv März. Ter Pariser Berichterstatter de» „Daily Expreh" schreibt: Eine hochstehende britische Finanz- autoriiät habe in einer Unterredung erklärt, das Mysterium der Ncntenmark sei eine» der Wunder der Welt. Tic Rentcn- mark könne wertvoll blclbcn, so lange da» deutsch« Volk selbst Vertrauen darin setze. <W. T. B.« Australischer Protest gegen die Aufgabe von Llngapore. Melbourne, 19. März. Ter Premierminister von rtustr»^ lirn Bruce hat in einem Telegramm an Macdvnald nach- drückllchft auf dir Notwendigkeit der Errichtung eine» Flottenstützpunkte» in Singapore hingcwlesen und erklärt, der Bestand und da» Ansehen de» Britischen Reiches würden in Gefahr kommen, wenn der Stützpunkt nicht be stände. Eine Gefährdung des Reiche» aber bedeute einen Schlag für den Völkerbund». <W. T. B.« Kusselns Kalisalspläne. Jerusalem, 19. März. König Hussein hat beschlossen, einen beratenden AuSichuft für die K a l i s a t » I r a g e einzuictzen und eine Weltkon seren- von Mohammedanern etnzubc- rusrn, die allgemein die mohammcdanilchcn Fragen erörtern soll. iW T.B.i Schwierigkeiten im neuen Ägyptischen Parlament. London, 19. März. Rcuier meldet au» Kairo: Das Par lament wurde bis zum 22. März vertagt, da c» zu auf geregten Szenen gekommen war. Zahlreiche Mitglieder verlangten gleich.eilig das Wort »nd weigerten sich, den Wei- sungcn de» Vorsitzenden zu folge«. iW.T. B.j Ein -eulscher Vorschlag über -ie Mlilarkonlrolle. Der Völkerbund als ausübendes Organ. kLrthtmeldung unsrer Berliner Lchrtttleitung.« verlt», SO. März. Dte ReichSregieruna hat. wie verlautet, Verhandlungen mit der englischen Regierung et», geleitet, die darauf abziclcn, bab sich dte Entente ctnverstaudku erklären möge, bie militärische Kontrolle durch be« Völker» »u«b von Fall zu Fall avSitbcn z» lasse«. Deutschland solle dann zu den Verhandlungen dcS VölkerbundSrat» zngczogen werden. In London besteht die Geneigtheit, diesem Verlangen ftattzngeben, aber cS wird betont, daß es rötlich sei, in end gültige Berhandlnngcn erst nach den ReichStagSwahlcn ein. zutretrn. Inzwischen soll t» einzelnen Fällen die Konirvlle durch die bisherigen Organe anSgeübi werden, wobei auf die Gefühle der deutschen Bevölkerung möglichst Rücksicht genom men werden solle. Vrey über Sicherhellslragr und Völkerbund. London, 20. März. Wie der parlamentarische Spricht- erstatter der „Daily New»" mittetlt. betonte Lord Grcq gestern in einer Ansprache aus einer privaten Zusammen kunft liberaler Parlamentsmitglieder zur Erörterung der au-wärttgen Angelcacnhettcn. die Sicherheit Frankreich» sei öle einzig «»gliche Grundlage einer europäische» Regelung. ES könne keine Sicherheit für Frankreich geben, wenn nicht Deutschland daran Anteil lmbc. Deutschland müsse dem Völkerbund beitrcten. Deutschland. Frankreich und Grvst- brttannien mühten eine Vereinbarung schlichen, dcrzuiolgc zwet Mächte gegen die dritte zusammrnstehcn sollten, wen» diese sich im Falle eines Streites weigere, die Maschinerie des Völkerbundes zn verwenden. lW. T. B.i Lhlnoflsch. russischer Konflikt. London, 2V. März. „Talln Mall" berichtet a»S Peking: Die chinesische Regierung hat dem russisch:» Sowlct- avgrsandten ln Peking. Karachan, bcsobkcn, China z« verlassen. Die dafür angegebenen Gründe sind, dah Karachan daS chinesisch« auswärtige Amt in scincn Noten beleidigt habe. Die letzte dieser Noten sei aus ein Ultimatum hinauSgelausen, da» China drei Tage gewähre, innerhalb deren r» die Sowsct- rcgirrung offiziell anerkennen sollte. Die Lage ist lehr ge spannt. Die Bolschewisten haben die Kontrolle über die Ndnngolei und können durch die Mandschurei marschieren. ES ist zweifell-ast, ob der Gencralgouverneur der Mand schüret versuchen würde, sie auszuhaltcn. kW T. B.i Dle Wahlresvrm in Frankreich. Pari». SV. März. Die Kammer hat in ihrer gestrigen VormtttagSsitzung die AuSsvrache über dte Militär- »«form bl» Artikel 7 fortgesetzt. In der Nachmlitagssitzung trat dte Kammer nach Erledigung einer Anzahl Gesetzentwürfe in dir Au»svrachc über die Wahlrcsor« ein. die nach ihrer Annahme durch den Senat zum zweiten Male vor die Kammer gebracht worden mar. DaS Hau» genehmigte den Geicl-eS- vorlchlag. der die Zahl der Abgeordneten auf S8s sestsetzt. Die Zusicherungen -es Unlersuchungs- ausschufses für die Psalz. Frankfurt, iS. MSrz. Nie au» der Psalz gemeldet wird, macht sich die Wirkung der InsvckiivnSrcije de» Sonderaus schusses der Nhrinlandkvinmijsion In verschiedenen Erleich terungen seitens der VcsatzungSbchördcn bemerkbar. Sv hat schon vor einer W.chc General de Metz erklärt, dah der Wiederbewa,snung der entwassnctcn deutschen Polizei und Gendarmerie kein Hindernis mehr im Wege stehe, falls die be stehenden Vorschriften eingehalten werden. Was die Entwaff nung der Separatisten anlaugt, hat sich der SondcraiiSichuh dahin ausgesprochen, sie sei nicht nur ein Recht, sondern auch eine Pflicht der deutschen Behörden. Schliehllch änhcrtcn sich die Mitglieder des Ausschusses bet der Besprechung über die Rückkehr der Anügewieseaen dahin, dah, so,reit die Aus weisungen durch die Rhetnlandkommissivn erfolgt seien, eine Erlaubnis zur Heimkehr nur von dieser erteilt werden könne. Indessen hat der französische Kreisdclcgierlc bereits zugcsichcrl, dah er es an einer Befürwortung derartiger Gesuche nicht fehlen lassen werde. tW. T. B.i Ein neue» französisches GewalturteN. ttk ' t> n « r D r a o , II e r i ch, orr „D » e a o » e r 21 achkichtk n" > Landau, 1». März. Der Fabrikant und Führer der Demo kratischen Partei Tr. Friedrich Naschig ist vom französischen Kriegsgericht in neuer Verhandlung zu t Jahr Gefängnis und zu rvliüa Franken Geldstrafe vcrurtellt worden, well sich in seinem Betriebe zwei R a n g I c r m a i ch i n c n vorgcsundcn batten, die Dr. Naschig seinerzcii von der deutschen Eikenvahn- vcrwaltung zur Benutzung erhalten und beim Ucbcrgang der Bahn an dir Regie nicht an diese abgelicscrt hatte. In der ersten Verhandlung mar Tr. Raschig in Abwefcnhelt zu fü ns Jahren Gefängnis und !>vv Franken Geldstrafe ver urteilt worden. Verhaftung eines kommunistischen Stadtverordneten. Bcr.in, lv. März. Nach einer :o-clduiig des „Bert. Lotal- anzciger" ist der Berliner kommunistisct)« Stadtverordnete »nd Köpcntcker Stadtrat Nawrocki in FricdrtchShagcn ver haltet worden. Gegen ihn schwebt ein Versahrcn wegen Hoch v e r r a t Oesterreichs Lage beim deutsche» Kanzlerbesuch. (Bon unserem Wiener Mitarbeiter.! Wien. 2U. Mär, 1M4. Reichskanzler Tr. Marx und A u h e » m i n > ft e r Tr. Sirescmann weilen i„ diesen Tagen ln Wien und wäre» sofort in den Mittelpunkt dos öfiontlichen Interesse» gestellt. Es handelt sich dabct zunächst um die Erwiderung de» Besuches Tr. Seipel», den dieser in den für Oesterreich so denkwürdigen Augnsttagcn von 1922 in Berlin abstattete. Oesterreich mar damals am Rande dcS Abgrundc- und wollte sich in Berlin sozusagen di, Wohlmeinung Deutsch landS für den Fall erbitten, dah im Gefolge einer aus die siuanziclle Mitwirkung der Entente gestützten Sanierung»- aktiv» zugunsten Oesterreich» die Anlchluhidec aus lange Zeit zurllctgestcllt werden sollte. Tr. Strcsemann als Reichs kanzlcr war wiederholt auf dem Sprunge, Dr. Seipel aus österreichischem Boden — geplant war als Ort der Zn sammcnkuust Bregenz — zu besuchen: die verhängnisvolle Entwicklung in Teutschiand zur Zeit des Nuhrmiderslandc» liehen den Plan scheitern. Nun ist es unter vcrhältniSmähig besseren Auspizien doch zur persönlichen Aussprache der führenden Siaaismänncr in Wien gekommen. Naiurgemäh sichen heute Wirtschastüsragen im Vordergrund. Vor allem der Abschiuh eiuc» neuen Handelsvertrages mit Oesterreich cinschlichlich zolltarisarischcr Bindungen. ES kam schon 1920 zu einem WtrtschaftSüberetnkommen zwischen Oesterreich und Deutschland, da» neben der Meis, bcguustiguiigöklauscl Wohl nur formelle Bestimmungen ent hielt, später aber durch Kvnlingcntverclnbarunacn den gegen sciUgcn Warenverkehr wesentlich erleichterte. Der wichtig stcn Frage, nämlich gegenseitig die Zollsätze »u binden, muhte man ausivcichcn: hauptsächlich fühlte sich Deutschland hierzu aus der Erivägung heraus veranlaht. dah e» HändeISiaktisch vortciihasier sei. zuerst mit Frankreich und England Zoll vertrüge abzuichitche«. und später erst mit Oesterreich. Im gegenteiligen Falle hätte nämlich Deutschland die Oester reich gewährten Begünstigungen auf Grund der Meistbe gllnsligung automatisch auch den Wcstitaaten rinräumen müssen und wäre so mancher kompensatorischer Vorteile ve, lustig gegangen. Diese Erwägung besteht natürlich auch heute noch weiter und änhcrt sich darin, dah man setzt, bei Vor bcreuung des österrcichisch-deuischen ZollvcrtragcS nur eine» kleineren Ausschnitt ans dem gcsamlcn Zollschein« gegen iriiig vertraglich regelt, also vorerst nur jene Zollpostlion, » berücksichtigt, die hauptsächlich im österreichisch-deutschen Han dclövcrkeür eine NoUx spielen, während man die andcrweiun imercsianien Positionen zurllckstcilt. Es ist daS ia nur ein kleiner Schritt, immerhin aber ein Fortschritt gegenüber dem bisherigen Zustande weitgehender gegenseitiger Av ipcrrung. Auch in der inneren Politik Oesterreichs dominieren WirtschaftSfrageu. Der autonome österreichische Zolltarif von den Ministerien längst fertiggcstclli. kann nicht in parlamentarische Beratung g. zvgeu werden, da die Agrarier Vieh-, Flcisär-, Mehl- und Gcircidczvllc verlangen als Kompensation für dir vorge schlagenen Indnstriczöllc. Tiefem Verlangen aber glaubt dw Negierung schon im Hinblick a»s die scharfe Haltung der Opposition nicht Rechnung tragen zu könne». Acuhost schwierig ist auch die Frage deö Abbaues deS Mieter schutzcS, der zudem dringlich geworden ist. da einige österreichische Gerichte bereits in ihren Urteilen grundsätzlich die Valorisierung der Hypotheken auerknunt haben. Es mühte sohin in gleichem AuSmahc eine Valorisierung der Mietzinse erfolgen. Zu eincm Konflikt zwischen Kleinbauer:! »nd Grohgruiidbesib führte der Kamps um daS „Wieder b c s i c d I u n g S ge sc tz" und um dir Au frech terhal t ii ii g des ,.P a ch t c r sch „ tz e S". Cchlichlich ergaben sich bei der Durchführung des SanierungSprogrammeS gewisse Schwierigkeiten. Merkwürdigerweise rauft man sich hie, um die ans -cm Völkcrbundkrrdtt verbliebenen Neste. Die Regierung will damit die Rückzahlung der Schulde» licginncn. während die Opposition um daS Geld Wohnhäuser bauen lasse» will. Ob ans Demagogie oder Naivität, ist nicht recht ersichilich. Jedenfalls aber hat es die Opposition in -er Hand, wie bisher die parlamenlarlschc Arbeit lahm zulegen, und den Weg erst nach Kvmpromihverliandlnngen srcizugcbcn. Vvn dieser Möglichkeit aber macht die Oppo fitivn den weitestgehenden Gebrauch, io -ah bis heute die wichtigsten und dringendsten Gesetzentwürfe, wie ngm.'iitlich daS ..Abi'abcnlcilungSgesctz" zwischen Staat und Ländern un erledigt sind. A»ö diesem Dilemma einen AuSn-eg zu finden, ist »n gemein schwierig, zumal wieder kulturpolitische Fragen stark in den Vordergrund treten. In den jüngsten Tagen wurde eine änhcrst erbittert« Polemik zwilchen Tr. Seipel »nd dem Wiener Bürgermeister Sei» geführt, wo bei erstcrer letzterem eine bcivnhic Untcrstiitn.ng porno graphischer Er-csie zum Vorwnrse machte. Eine andere Schwierigkeit liegt darin, dasi ein politisches Zusammengehen zwischen Christlichsozialei, und Sozialdemokraten den nnve dingten Rücktritt Dr. ScipclS zur Voraussetzung hätte. Seipel aber ist heute durchaus noch nicht politisch verbraucht: lauste,Sem ist mit seinem Namen das Samcrungswerk ver knüpft. das ncch keineswegs zu Ende aesühri ist und bei allen Schwächen und Vedenklichkeiten Oesterreich über cine tLebenskrtse momentan hinauSgcbracht hat. Di« Entschet-
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