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Dresdner Nachrichten : 23.03.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-03-23
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192403232
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19240323
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19240323
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1924
- Monat1924-03
- Tag1924-03-23
- Monat1924-03
- Jahr1924
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 23.03.1924
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Bezugs «Gebühr Anzeigen-PrHe: »am >0. a>»ri.w» Pa»d«,u,»ar»>« » «>, «« Z» Pia., ,ü IKleSL^LSiLL» »«»«-Ni «„ «a,»,Ma» »P>». N<>m>l>»n->m«ii>«> uaa Still« Sonntag, rs.«Lrz 1«4 Gegr«n»er ISS« u. V»rt„ van Mapsch » «»icharvk in Pvi«I»^.«»nt» 10«S »»«»«. önmeit-flügel »ml Pianos Oi'vscisn-/^ E"* unvvrsr Siwvigkndi'IK ^oA»nng»oi'g»n»<««tt w»l,«nk»u»»is-. 24 i^abi-lkal Sk'stsn k^Äi^gss in mitllss-Ss- k^s-slslagS — Ssqusms ^asilvvsiss ^rü^isei-i vrssclsn-^. 24 WsIssnkLU»»^. 24 Ser erste Goldetat des Reiches. Die Ausführung -es Versailler Diktats erfvr-erl 1924 949 Millionen Gvl-mark. Wachserr-e Erregung unter -er Münchner Bevölkerung über die StrasantrSge im Killerprozeh. - Die Polizei greift ein. Dudgekausgleich. Verli», 22. März. Die Blätter veröffentlichen eine vor. läufige Uebersicht Über ben ReichsLaushakt für da» Rechnungsjahr 1024, der allerdings die Wiederherstellung der wirtschaftlichen Einheit, sowie der Brrwaltungs- und Steuerhoheit der Reiches und der Länder in den besetzten Gebieten zur Voraussetzung hat. Dt« Gesamtein nahmen des Reiches betragen danach 5,71, die Gesamt, au-gaben 5S7 Milliarden Goldmark. Im ordent'ichen, -tat werden die Einnahmen mit 5144 Millionen veranschlagt, denen fast ebenso hohe Ausgaben gegenüberstehen. Im außerordentlichen Haushalt werden ISO Millionen an Ein- ! nahmen erwartet, denen Ausgaben für verschiedene Zweckes so zur Beseitigung von Kriegsfolgen, für öffentliche Ge bäude usw., gegenüberstehen. Den wesentlichsten Teil des ReichShauShaltS bilden -te Nusgadrn zur Ausführung -es Yrtedens. verlrage». ier find »Äkgesehen Mr Reparati»»S»«hl»«ge» KUllone« Goldmark, für da- AnSgleichversabre« I MMioue» Goldmark. für die BesatzungSkofte« die un geheuerliche Snmm« von SSO Millionen Goldmark, für die Nheinlandkommikjion allein S4 Millionen Golb- «ark. Kür die übrige« alliierte« Kommissionen 18 Mil lionen Goldmark und für sonstige mit der Ausführung des Friedensvertrages znsa nmeuhiingende Ausgaben »70 Mil lionen Goldmark. Die durch das Versailler Diktat ans dem »erarmten deutsche« Volke heransaeprctzte Gnmme, die de« ehemaligen Feinden zngntc kommt, beträgt als- «4« Mil lionen Goldmark, eine Summe, die, roh gerechnet, de» vierten Teil des Etats des größte« deutschen Staates Preutze« darftellt. England un- -ie Verschwendung deutscher Slaalsgelder. London, tt März. Unter der Uederfchrift „Me das Geld »erschmendet wird', wendet sich der „Manchester Guardian" in einem Leitartikel gegen die „gigantische Verschwendung" des deutschen Vermögens zur Unterhaltung der BesatzungSkofte» und der sogenannte» Uedermachnngslommifsio«. Di« beispiellosen Summen, die Deutschland für dl« verfehlte« Zwecke ansbringeu miisfe, seien eine reine Verschwendung in dem Sinne, datz sie den Alliierten gar nichts einbräch en. DaS Nebel der Reparationen liege nicht darin, daß Dentschlands nichts bezahle, sonder« daß die Alliierte» iafvlge des gänzlich «»fehlte« Systems nicht- erhielte«. Der Deutsche Beamtenbund zur GehaNsregelung. Berlin, 22. März. Die Leitung de» Deutschen Beamten bundes erklärt sowohl die 13 prozentige Erhöhung der Grundgehälter, als auch die Gesamterhöhung der Äezüge für unzulänglich, da die Kaufkraft nicht nennenswert ge steigert werde und die Regelung somit keine Milderung der gegenwärtigen Lage der Beamten bedeute. Gegen die Absicht des NelchSflnarizmIntsteriuirS durch Schaf fung vollzogener Tatsachen kurzerhand von sich aus Art und Ausbau des bisherigen LrtSznschlage» völlig zu verändern, wird fetten» der Bundesleitung entschieden Verwahrung ein gelegt. Unter Htnmeis auf di« skr Staat und «vlk gleich verhängnisvolle» Fo'gen -er feil längerer Zeit betriebenen AnslandSpolitilk fordert d!e Le'tun« des Bundes ihre Mitglieder aus, die ihnen namentlich bei der SielihStagSwahl gebotenen Möglichkeiten avsznnützen, «m eine für die Be- rückstchtkg'Mg der Bcanteninteressen grobiüoige Zn- sammensetzung dieser gesetzgebende» Körperschaften »« er reiche«. Der Wahlkampf. Berlin, 22. März. In ganz Deutschland geht der Wahl kampf ln grostem Stile fort. Innerhalb der Sozialdemokratie einigten sich der rechte und der linke Flügel fast durchgehend, wobei der linke Flügel größtenteils die radikalen Spitzen- kandtdaten durchgcsetzt Hai. Auch ln der Deutschen ÄolkS- partel zeigt sich große Neigung, den interfraktionellen Kon flikt bis nach den Wahlen zurückzustellen. Die völkische Presse rechnet mit einem Einzug von mindestens 80 bis 4 0 D e u t sch v ö l ki sch e n in den neuen Reichstag, während die „Note Fahne" die Erwartung auf einen sicheren Gewinn von 70 bis 80 kommuntstlschen Sitzen aukspricht. Marx und Skresemanu wieder in Berlin. Berlin, 22. März. Reichskanzler Dr. Marx und Außen minister Dr. Stresemann sind in Begleitung des öster reichischen Gesandten in Berlin Riedl heut: vormittag wieder in Berlin eingetroffen. Reichskanzler Dr. Marr be absichtigt. entsprechend einer bereits vor seiner Wiener Reise getroffenen Disposition, heute ab:nd wieder ab'uresien. um am Sonntaa in einer Zentrumsoersammlung in Elber feld zu reden. Wie Venesch von Poincark gekauft wur-e. Dte rschecho-Slowaliei ist durch Kerabfetznng -er Reparollonsschul-en zum Abschluß -e» Geheim» adkommens gedrochl worden. ren Paris un- Prag Mg Deulschlan-s. Berlin. 22. März. Sine tnteress/ante Ergänzung zu der Diskussion über dte sranzösisch-tschrcho-slvwakischen Geheim dokumente bilden folgende Ausführungen von unterrichteter Der Auhhau-el eine schwere V Seite: Bekanntlich resultieren aus den FrtedenSverträgen von Gt. Germain und Trtanon gewisse ZahlunqSverpsltch- tungen der kleinen Entente gegenüber der ReparationSkom- Mission. Die Verhandlungen über dte angeregte Herab setzung dieser Verpflichtungen zogen sich jahrelang hin Die Tschecho-Slowakei befand sich während dieser Zeit «nd anch «ach der Einigung mit der Revko in einer «berans pein lich«« Lage. Da» Damoklesschwert der Schulden hing dau ernd über ihrem Haupte und die Gefahr, daß bei Bekannt- «erdrn der sehr hohen Verpflichtungen dte Tschechen, kröne stürzen würde, war nicht abzuleugnen. Nur dnrch «in« anberordentlich geschickt« Tchweigetaktik erreichte eS die Tschecho-Llowakei, daß über die geschuldete» Summen nicht» verlautete. Wen« Benrsch sie mit SSO Milliarde» Tfchechenkrvne« beziffert, so griff er dabei dem« bi viel,« niedrig. Der schuldige Betrag machte jedenfalls das Doppelte au», und zwar in Goldkronen. ES war der tschecho-slowaktschen Negierung natürlich darum zu tun. eine erhebliche Herab setzung der Verpflichtungen zu erlangen. ES gelang ihr auch, dl« Zustimmung Frankreichs dazu zu erhalten Di, Hanvtfrage ist nun. ans welche W eise die entscheidende Zvsttmmnng Frankreichs erreicht «nrde. Po in ca re hat sich seine Zustimmung ohne Frage schwer bezahlen lassen und dir tschecho-slowaklsche Regierung vermochte, da sic unter einem Zwange handelte, nicht nein zu sagen. All« Wahrscheinlichkeit spricht dafür, das, es die jetzt verössentlichte« Geheimabkommen sind, die Poinear« ««ranlabten, in die Herabsctznna der tschecho- - slowakischen »chnlde« -inzuwilligen. ^ Daß Venesch dabet daS von ihm reqterte Land ver sklaven mutzte, war ihm gewiß nicht sehr angenehm, desto mehr aber Potncars. Im übrigen habe auch, wird betont. Deutschlandan der Entwicklung dieser Dinge ein nicht un erhebliches Interesse. Für die Reparationszahlungen hasteten ursprünglich die besiegten Staaten insgesamt. Mittlerweile ist die Türkei nach Abschluß des Lausanner Vertrags auS- geschieben. Tie Vervflichtnngen der kleinen Entente sind von der gesamte« Reparationssumme abznsetze«. Eine nngerechtfrrtigte Vermindern«« dieser Verpflichtungen bedentet also eine we'entliche Benachteilig»«« der de, siegte« Staaten, mithin anch Deutschlands. Eine Anfrage an Poincarö. -wianer Drahtbericht der „Dresdner Nachricht«»»., Gens, 22 März. Die „HumanitS" meldet: Die sozia» lifti'che« Kammergruppen haben die Interpellation an Poin» carS eingebracht, -ine Regierungserklärung über die Berliner Meldungen von einem militärische» Geheim vertrag Krankreichs mit der Tschecho-Slomakei abzngehe«. I« Prag wir- weiter -ementierl. (Drahtmeldungunsrer Berliner «christlrttung., Berlin. 21. März. Dte von Venesch angegebene Methode getreu befolgend, erklärt man in Prag, an offizieller Stelle auch das heut« veröffentlichte Dokument eine» angeblichen tschecho-slowaktsch-französischen Gehetmver- trage» vom 28. Oktober 1018 für eine ebensolche Fälschung, wie die früher veröffentlichten Dokumente. Man behauptet, da» Falsifikat in Prag schon ein Jahr lang zu kennen. TS sei dort den Regierungsstellen angeboten worden und man habe eS aus Interesse sür „Fälschungskunde" er- worben. Etne ziemlich hilflose Ausrede, Neugestaltungen im deutsche» Berfassungslebe». Der Parlamentarismus hat bei uns auf der ganzen Linie versagt. An dieser Tatsache ist nicht zu rütteln. Unter seiner Herrschaft hat das Partetwesen eine Entwicklung genommen, deren unheilvolle Wirkung klar vor unseren Augen liegt. Unsere außenpolitische Ohnmacht, unsere innere Zerrüttung und Zersplitterung, mit einem Worte, unser ganze» natio nales Unglück hängt damit zusammen, daß dte Staats- gesinnung durch nackte Jnteressenkämpfe immer mehr unter graben und dte Partei über das Ganze gestellt wurde. So ist e» schließlich dahin gekommen, daß selbst die eifrigsten An hänger d«S Parlamentarismus nicht umhin können, den Zerfall ihres Ideals und. seine Unzulänglichkeit in der Praxis mit dürren W-rien ekitzntzestehen. -in besonder» scharfes Urteil hat jüngst der ehemalige deutsche ReichSmintster und demokratische Abgeordnete Koch gefällt. Er meint, dieser jämmerliche Parlamentarismus trage nicht einmal seinen Namen zu Recht: er sei nichts weiter als der Auswuchs des alten deutschen Erbübels von streitsüchtiger Rechthaberei und Sonderbündelci, die sich in erster Linie als Vertreter des Teiles und nicht der Gesamtheit fühlt. Dieser Hang habe sich heute bis ins Groteske gesteigert. Nach alledem ist es kein Wunder, daß weite deutsche Bolkskreise mit zunehmender Gleichgültigkeit und Abneigung dem parlamentarischen System gegenübertreten und baß ein starkes Drängen und Gären nach anderen verfassungsmäßigen Lebensformen, wie sie der deutschen Eigenart angemessen sind, stetig an Umfang zu nimmt. Der bayrische Antrag auf Revision der Weimarer Verfassung im bundesstaatlichen Sinne ist ein Beweis für die Kraft, die in dieser Bewegung enthalten ist, und im Reiche kommt sie neuerdings dadurch zum Ausdruck, daß eine be stimmte Richtung dem künftigen Reichstage die Befugnisse einer verfassunggebenden Nationalversammlung übertragen wissen will. Als Verteidiger dieses Vorschlages ist u. a. Ser Staatssekretär a. D. Freiherr v. Welser in der „Deutschen Allgemeinen Zeitung" ausgetreten. In einer solchen Stimmung der öffentlichen Meinung gewinnt ein genau entworfener, in der Zeitschrift „Deutsch lands Erneuerung". Lehmanns Verlag. München, veröffent lichter Plan einer neuen deutschen Reichsverfassung, der von dem BreSlauer StaatSrechtSlehrer Prof. Dr. v. Freytagh Loringhoven stammt, besondere Bedeutung. Di« beiden Kern punkte dieses Vorschlags bestehen darin, daß allgemein, sowohl im Reiche wie in den Einzelstaaten, die Rückkehr zum Zwei kammersystem vollzogen und daS Wahlsystem auf dte Berufs stände sowie auf die Gclbstverwaltungskörperschaften als ans die beiden führenden und maßgebenden schaffenden Kräfte unseres Volkslebens gegründet werben soll. Der berufL ständische Gedanke ist schon älteren Datums. Er erfreut sich großer Sympathien und hat noch unmittelbar vor dem Aus bruch der Umwälzung das preußische Herrenhaus ernsthaft beschäftigt. Ts war in der letzten kritischen Zeit der Kämpfe um das preußische Wahlrecht, als das preußische Oberhaus die Lösung der Frage auf dem Wege suchte, daß es sich selbst zu einer Vertretung der BerusSftände umgliedern wollte. Diese sollten zu dem Zwecke organisatorisch -usammengefaßt werden, und man wollte das Wahlrecht zu einem Mehr stimmenrecht nmbilden, durch dte Gewährung von Zusatz- stimmen an Wähler von Höherem Lebensalter, höherer Bil düng, selbständiger wirtschaftlicher Stellung sowie an Famt licnväter mit mehreren Kindern. Auf diesen Plan, der da mals unmittelbar vor der Verwirklichung stand, wenn ihn nicht der Strudel der November-Ereignisse mit fortgerissen hätte, kommt Prof. Loringhoven zurück, indem er empfiehlt, die Zweiten Kammern in den Elnzclstaatcn von den BerufS- ständcn wählen zu lassen, auf Grund eines Mehrstimmen- rechts. Die Heranziehung der Beruföstände zur Mitarbeit am öffentlichen Leben würde aber als einseitige Maßnahme dte Gefahr eines völligen Aufsehens der Politik in wirtschaft lichen Jntereffenkämpfen heraufbeschwören, und deshalb mutz den berufsstäudischen Zweiten Kammern ein Gegengewicht entgcgengestellt werben ln Gestalt von Ersten Kammern, die von ben GelbstverwaltungSkörpcrschaften gewählt werben. Hier tritt der BreSlauer StaatSrechtSlehrer mit einem ganz neuen Gesichtspunkte auf den Plan. Dte Selbstverwaltung hat in Deutschland ganz besonder» bedeutsame Leistungeu auszuwetsen, sowohl die städtische wie die provinzielle. Welch« innere Kraft der deutschen Selbstverwaltuna auch heute noch trotz der durch dte Umwälzung bewirkten Vernichtung der finanzielle» Selbständigkeit der Provinze» »nd Gemeinde»
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