Dresdner Nachrichten : 22.06.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-06-22
- Sprache
- German
- Digitalisat
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- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19240622
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1924
- Monat1924-06
- Tag1924-06-22
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- Dresdner Nachrichten : 22.06.1924
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>8. Jahrgang. M 22« Sonnkag, 22. Juni 1924 »«chitch»«, U-ngpr-ch-r.S-mm-Untmm-r^ 20 241 «» fttr «»cht, sprich«-. 20 011. tz/ lXakao, LekokolaSe. EIsonfs^inen. Lucker'v^fen. firma »ko«'. VMi * Ist m^I «4E»**»S und Ikav^chstst^«»«! Ivart«»Nr,tz» SS/40. ««K-, Mq»«ch » «eich«»»» >n »r«,d««. P,«ch«d.»«ü» 10SS »r«»»». . Sl«L»ng»Iuch« »d>» 4H»»1I«I«-tHoKsiKv l«. »>,»./«. Ad,>lL-l.»w»tm-l.2usl»U. lr,t/;au»l.»0voldm,rk.las^,^i^an.cn-aika D>» 2>N»!0,N werden nach «xldmark d,r«chn,I i di, llpall. N Mio dr. 3»>!«zoz, t. ,»,W.»L NomUtmani»iaen u. 1 , OnAUgS vvcvllyt P»i>d,jus»,r«>» I.Mon«> Juni 2.SVS..M. SInj»l»,«»« 1» V.-Vtl- I <1UAeIgLU-4>rLljL. Vada» IU4, aubrrd-Az, dt»80mn> dr»U,««l>>am»j»il, I»oz,auberh.A04. 0!l«rt«na»düdr wz. Au»w.AutNS»»ge».Dvr<>u»b,iadI. llachdru» nur mti »-ulNOnr 0u,ll»n»n,»d« «,Dr»»dner V,chr.-> »ulLM«. — Unverlon,!» Schnttllü», »erden nicht auldnuahrl. SiBNLNgLS ^ONLLVt fÜV 1IiLR?tLttOHL-JNusiK VILdlS^^O, den 24. )uni, nscsim. >/,5 Ulir, im grollen 3»»Ie der Ksukmsnnsckakt, Ostraallee: IViederkolune u. Leveiterunx der Vorträge »ut dem Internstionslen diusückestival in Prag und des sirsnkkurler lonlcünstler-siestes y. bis 15. )uni IY24. tllteelrlienile: Prof. Xl.018 p^ex, Prot. IXr/ /UM» . ^ ^ isi von cler plrm» >VQV81'PÜK8Hiir. I üben Oenre^v,Ide kvre>!6n. pekrNi- ffeirdl. SLkfkpLklkff, peeiclirix. «je» prenkiurler lanküneiicrkesieL, prüf. ID/HM»'s IR FUMW»F>MVNU>WNF»FDU I»ie<Ierl!>er ^e>»enii»u»?tr. 8>, im ^ukir. lies Xui>usml»i,termms in pr»e erbeut XVOt.5 ktivdieli «Violine,, Uil^ird. lies ^-c-pelieCkor, IU2I. ffreniik. ». iN. I/»U^I5tß5sR VlS^F/V»IlFMA <IMVllAö5»5 »IsUTßßtR ^ ^ ^ser einmeii«. Vorkükr. bereilvviiiiest rur Vertiixune xesteiit «or6en. Korten bei p. NIk5, Xemk»»,, und >Uc>t/8^ i > I >l, Woisen>i»u<-,tro>!e 8 tLentret-'ftieeler-pessexe,. Das Wüten der französischen Kriegsgerichte. Riicksichkslose Forlsehung -er Gewallpolilik Poincares im befehlen Gebiet unter Kerriol. Dreilschei-s Besuch bei Aerriol. — Nolle! für Forl-auer -er Auhrbesehuug. Die „Erleichterungen" im befehlen Gebiel. ^rahtmeldrrng unsrer Berliner Schrlftlettung.) Berlin» 21. Juni. Schon vor einigen Tagen wurde von amtlicher Stelle darauf hingcwiesc», daß die Vage im besetzten Gebiet zu keinerlei Optimismus Anlab gibt, wen» and, in letzter Zeit einzelne Erleichterungen von den Besatzungs- Mächten zugestanden wurden. Wieweit aber die gegenwärtigen Vcrhältnisie im besetzten Gebiet von einem wirklich gesetz mäßigen Zustand entfernt sind, geht allein daraus hervor, das; «ach immer etwa 40 000 deutsche Familienväter, zu» sammen mit ihre» Angehörigen insgesamt «ngcsähr 100 000 Personen, der Rückkehr in die Heimat harre«. Vesovder- drastisch zerstören aber die französische« Kriegs« geHMtzL dt« auch unter HerrtotS Zevter walten wie in Potn- eä»z» «elttv. »Itt Illusionen. So sind setzt «e«e «sihrecken». «teil« von französischen Kriegsgerichten in Landau gefällt Vörden. .Der Student Ludwig aus Mannheim wollte im März, dieses Jahre- in einem Paddelboot die Studenten Herrgott und Serffltng. die keinen Paß hatten, in das unbesetzt« Gebiet aus der Pfalz übersetzen. Sie wurden dabei von den Franzosen ertappt und verhaftet. Das französische Kriegsgericht konstruierte aus diesem Falle Spionage und Gehctmbiindelei und entsprechende Anklage. Deutsche Verteidiger wnrden den Studenten verweigert. Es wurden verurteilt: Ludwig zu einem Jahr Gefängnis und die Studenten Herrgott und Serffling zu je zwei Jahren Gefängnis und je 8 VON M k. Geldstrafe. Vom gleichen Kriegsgericht wurden ein Student namens Schilling er und ein gewisser Schneider zu je drei Jahren Gefängnis und je 8000 Mk. Geldstrafe verurteilt. Vor dem französischen Kriegsgericht in Düsseldorf hatten sich gestern zwölf junge Leute wegen ihrer Zugehörigkeit zu einer politischen Vereinigung zu verantworte». Von den Angeklagten waren vier erschienen. Sie erklärte», datz sie vor dem Verbot Mitglieder des Deiitschnationalen JngcndbundcS gewesen seien, nach dem Verbot hätte» sie einen Jugcndbund Düsseldorf unter sich gebildet. Sic Hütten nicht geglaubt, etwas Verbotenes zu tun, und auch nie etwas gegen die Besatzung unternommen. Das Gericht verurteilte die vier Erschienenen zu je drei Monaten Gefängnis und Geldstrafen von 200» bis 8000 Gold mark. Die acht Nichterschiencncn wnrden in Abwesenheit z» je einem Jahr Ge. fSngniS und 6000 Goldmark Strafe verurteilt. Ferner ver urteilte daS Kriegsgericht den Kassierer Moerbeck in Ab wesenheit zu einem Monat Gefängnis und lOOOO Mk. Geld strafe, weil er Mitglied der im besetzten Gebiet verbotenen Dcntschsozialen Arbeiterpartei gewesen sein, soll. Die neue Behandlung der BegnadigungsanirSge. Genf, 21. Juni. lPriv.-Tel.f Das „Echo de Paris" meldet, das Kabinett habe am Donnerstag die Direktiven an die Strafvollstreckungsbehörde» der Vesatzungsarmce gegeben für die Behandlung der Begnadignngsanträge, Die Anträge sind innerhalb Monatsfrist an den Kriegsminister zu leiten, sofern sie von den Gefangenen, ihren Angehörigen oder den deut schen Behörden des besetzten Gebiets ansgehcn. Dem „Echo" zufolge sind die ersten Amnestierungen für September dieses Jahres zu. crwprtcn. FkWZVsischer Raubbau in -en WLl-ern -er Pfalz. Kaiserslautern, 20. Juni. Die Klagen der holzverarbeiten den Industrie der Pfalz über den Raubbau der Fran zosen in den beschlagnahmten pfälzischen Staats wal dun gen haben sich in der letzten Zeit noch verstärkt, seitdem die französische Forstregte zu Geheimvcrkänfen grosser Holzbeständc auf dem Stamm übergcgangen ist. Die von der französischen Forstregic bisher gefällte -Holzmcnge entspricht etwa dem Bestand eines ganzen pfälzischen Forst amtes, Die Verträge, die von ihr mit zum Teil nach unbekannten Firmen abgeschlossen wurden, lausen bis zum Jahre 1027. Wenn Frankreich in Ausführung des Sach verständigengutachtens eines Tages die Waldungen znrückgibt. so ist das Pfand durch die vollendete Tatsache des völligen Raubbaues erheblich entwertet. <WTB.) Saarlänvlsefter Prvlefl. Saarbrücken, 21. Juni. Im Saarländischen LandeSrat kam es zu einer energischen Kundgebung sämtlicher politischer Parteien gegen die Praktiken der Schulverwaltnng des Saar- gebietcs. Der Schulverwaltung wird der Vorwurf gemacht, das, sic die Französicrnngsbcstrcbnngcn fördere, sich gegen die Selbstverwaltung der Gemeinden vergehe und eine einseitige Pcrsonalpolitik treibe. Besonders wurde dagegen protestiert, dasi zwei Lehrer, die Abgeordnete sind, wegen ihrer poli tische» Stellung im Laudesrat von den Schulbehörden ge mäß r e g e l t worben sind. <W. T. B.) Herriots Zweideutigkeit über die RutrrSumung. Serrlok weich! einer Aufklärung über -ie Ruhrformel aus. Berlin. 21. Juni, lieber die gestrige Unterredung des deutschen Botschafters in Paris mit -Herriot wird gemeldet, daß Herr v. -Hoesch um Aufklärung darüber gebeten habe, was Herriot in seinem Programm nnter den erforderlichen Garantie« im Rithrgebie» nach Anwendnng der Sach verständigenberichte gemeint habe, die für eine Nänmung des Jndnstriebezirks für die französische Negierung unerlässlich seien. Der französische Ministerpräsident habe In seiner Ant wort darauf hingewicsen, dasi auch in dieser Frag? sehr viel von seiner Besprechung mit Macdonald abhänge. Erst wenn er sich mit London und Brüssel verständigt habe, könne er erschöpfende Auskunft geben. Deulschlan-s Bemühen um bal-ige Räumung -er Ruhr. Paris, 21. Juni. Der „Petit Parisicn" meldet ans London, dasi der deutsche Botschafter in London, Sthamcr, gestern Macdonald ein langes Memorandum der deutschen Regierung überreicht habe, in dem, wie man in Londoner politischen Kreisen annimmt, di« Bedingungen anseinandergcsctzt sind, unter denen die Berliner Regierung bereit sein wird, an der In. krastsetznng deSSachvcrständigenberichts mitzuarbcite«. Diese Demarche, so schreibt der „Petit Parisicn". die am Vor abend der Ankunft -Herriots erfolgte, sei von ausicrordentlicher Bedeutung, und die eventuelle Haltung Deutschlands werde die Aufmerksamkeit der Premierminister bei ihren Besprechungen besonders beschäftigen. Wie das Pariser „Journal" meldet, hatte der deutsche Botschafter in Paris, v. -Hoesch, heute früh eine neue Unter haltung mit dem französischen Ministerpräsidenten -Herriot, in deren Verlauf von dem ungefähren Datum die Rede gewesen sei, an dem die Räumung des Nuhrgebiets durchgcsührt wor ben sein könnte, ferner von der Lage im Rheinland und West falen. sowie von den Verträgen- im besetzte» Gebiet, Diese Unterhaltung wird in unmittelbare Beziehungen gebracht mit den Bemühungen der deutschen Negierung, um von den Alli ierten und insbesondere von Frankreich das formelle Ver sprechen zu erhalten, dasi das Rnhrgeb^ct geräumt wird, und gleichzeitig auch Düsseldorf, Duisburg und Ruhrort, und zwar in einer bestimmten Frist unmittelbar nach Annahme der ge setzgeberischen Maßnahmen über die Anssührnng des Sachver- ständigcnberichts durch den Reichstag. Nollel gegen jeüe RuhrrSumung. Berlin, 21. Juni. fEig. Drahtber.f Wie wir er fahren, ist der deutsche Botschafter in Paris beauftragt worden, vom Ministerpräsidenten Herriot eine anthentischc Er klärung über die neue Stellungnahme des neuen franzö sischen Kabinetts herbeiznsühren zur Frage der Ruhr- bcsetzung pnd der Festhaltnng der Pfänder. — Durch die Pariser Havasagcntur ist gestern abend der schweizerischen und der holländischen Presse Mitteilung von einer Ansprache des Kriegsministers Rollet gemacht worden, in der General Rollet gesagt hat, eine Räumung der Ruhr und eine Freigabe der Pfänder würde in keinem Falle nach An« nähme des Dawcs-Gntachtens erfolgen, wie Deutschland irrtümlicherweise glaubc, sondern erst, nachdem Dcutschlanb bas Dawcs-Gutachtcn in allen seinen Teilen erfüllt habe. Das Matz des deulsrhen ..guten Wittens". London, 21. Juni. Nach englischer Auffassung dürfte die militärische Besetzung noch so lange dauern, bis Deutschland ausreichende Beweise seines guten Willens gegeben habe. I« ChequerS solle scstgestellt werden, welche Beweise deS guten Willens genügen sollen. Man denke dabei entweder an eine Erklärung der Repko, dasi sic von den von Deutschland getroffenen Maftnahmcn zur Anwendung des Dawcs-Gut- achtens befriedigt sei oder dasi von Deutschland und von den Alliierten in Form eines Protokolls eine Einignn-g über diese Bedingungen erzielt werde, die erfüllt sein müssten, damit bas Nnhrgcbiet völlig geräumt werde. Einen zweiten Bcratnngsgcgcnstand würden die Bedingungen bilden nnter denen die französisch-belgische Eiscnbahnrcgie beseitigt werden solle. Die Ausnahme Deutschlands in den Völkerbund wird möglicherweise den dritten Gegenstand der Beratungen abgebe». Unbegreiflichkeiten. Hindernisse auf dem Wege zum Preisabbau. Befinden wir uns überhaupt noch auf dem Wege zum Preisabbau? Als sich die ersten Folgen der unter dem Druck der abbröckelnden Valuta von der Reichsbank etn- geleitetcn Kreditabdrosielung bemerkbar machten, schien es so, als sollte jetzt der grosie Preisabbau beginnen, der nicht nur auf unsere Handelsbilanz, sonder» auf die aanze katastrophale Lage unserer Wirtschaft mildernd und heilend cinwirken sollte. Nach Monaten geringsüaigcr. aber doch anhaltender Steigerung gingen zunächst die Grosihandclsztfscrn und dann die Reichs richtzahlen für die Lebenshaltungskosten zurück. Und von jedem Volkswirtschastlcr wurde diele Entwicklung begrüsit. die allein eS mit sich bringen konnte, dasi wir a»f dem Weltmarkt wieder wcttbewerbnngSfähig werden, dasi billigere Inlandspreise der in- Masilose gesteigerten Einfuhr der billigeren Auslandswaren den Anreiz nehmen und dasi von innen heraus die Grundlage geschaffen wird, auf der überhaupt eine Ankurbelung der deutschen Wirtschaft durch AuSlandskrcdite erfolgen kann. Man vernahm die Botschaft deS Reichsbankpräsldentcn in Hamburg, der als ein Ziel der Kreditabdrosielung den Zwang zum Verkauf der Warenlager gnkttndigte, auf dem Handel und Industrie festsasien. Man hörte die Botschaft, aber der Erfolg des Preisabbaus blieb aus, obwohl inzwischen die Waren in weitgehendem Masie verkauft wurden. Denn die Grosihandelszifscrn blicbcr- plötzlich stehen, und wenn wir fetzt die unheimlich wachsende Zahl von Zahlungseinstellungen in der Industrie und be sonders im Grosihandel betrachten, so werden wir erkennen müssen, dasi die deutsche Krise auf einem Punkte angelangt ist. von dem wir noch längst nicht wissen, ob es der -Höhepunkt der Krise ist, der aber zweifellos den Anfang eines grvsien Massensterbens der WirtschaftSbctriebe ist. an dem die Wirt schaft zugrunde geht. Wir wissen, dasi gegenüber dem tiefsten Stand der Arbcitslosenzisfer. Ende Mat- die Arbeitslosen von Woche zu Woche in Sachsen um Tausende steigen, wir missen, datz z. B. in der Crimmitschauer Textilindustrie ebenso wie in anderen Revieren zahlreiche Betriebe nur noch drei bis vier Tage in der Woche arbeiten, dasi sogar im Nnhrgebiet di« Urproduktion von Kohle, von der wir gar nicht genug fördern können, da sie zum mindesten wertvollstes Export- material barstellt, eingeschränkt werden soll, well man mit der billigen englischen Kohle nicht mehr konkurrieren kann. Niemand kann sagen, welch furchtbares Elend bereits in den nächsten Wochen über die deutsche Bevölkerung hercin- znbrcchcn droht. Und wen« der Vizepräsident der Reichsbank noch am Donnerstag vor dem Industrie- nnd Handelst»« an dem Ziel der Reichsbank scsitiielt. durch die Krcditdrosic- lung einen stärkeren Warenverkauf und damit einen Prciö- abbcm zu erreichen, so wird man doch mit grösster Skepsis an die Frage herantretcn müssen, ob das jetzt angesichts der Stockung des ganzen Wirts^->stsperkchr8 noch möglich ist. Denn in der Volkswirtschaft berrscht der Grundsatz des WtederbeschaffungSpreises als nnnmsiösilichcs Gesetz. Kein Betriebsleiter kann irgend einen Ausweg aus seinen Zahlungsschwierigkeiten sehen, wenn er seine Waren z» einem Preise absctzt, der ihm nicht zugleich auch eine Nenpro- dnktton ermöglicht. Niemals kann er unter den Preis hcr- nntergehen, den ncnproduzierte Ware kostet, da er sonst in heillose Vcrlustwirtschaft gerät Er wird vielmehr ans den Weg des Konkurses gedrängt, weil er mit Aussicht ans dauernden Verlust nicht arbeiten kann. Dieser Neu- prodnktionspretS ist aber durch eine unverantwortliche Politik der einzelnen Reichsresivrts so erhöht, die Möglichkeit für eine Senkung anderseits so künstlich verbaut worden, dasi man heute seine Hoffnungen ans einen Preisabbau auf ein Minimum zurttckschraubcii mnsi. wenn nicht eine grundsätzliche Aendcriinq der ganzen deutschen Wirtschaftspolitik cintritt. Hier beginnt die Kette jener Unbegreiflichkeiten, über die der Bolkswtrtschaftlcr nur den Kopf schütteln kann. Denn hier handelt es sich um ein energie- und zielloses Dnrch- cinaiidcrarbcitcn der Ressorts, daS jede einheitliche Einstellung vermissen läßt. Noch niemals hat man einen Preisabbau durch eine allgemeine Lohn- und Gehaltserhöhung einletten können. DaS ist eine Binsenweisheit aus der Inflationszeit her. Und wenn die Reichsbank, wie cs nicht anders sein kau», nnter Billigung des Kabinetts sich den Preisabbau znm Ziel setzt, so durfte niemals der Rcichsstnaiizministcr die beträcht lichen Gehaltserhöhungen eintreten lassen, mussten der Reichs» arbeitSmtnistcr und auf seine Weisung hin die Schlichtuugs, bchörden die Lohnerhöhungen so lange unterlassen, bis sich ein klares Bild über Erfolg ober Mißerfolg des Preisabbaues
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