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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 18.09.1924
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1924-09-18
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19240918026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1924091802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1924091802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1924
- Monat1924-09
- Tag1924-09-18
- Monat1924-09
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»radlanIchrM: N,chrINi>«,> Iee»»«n. 8«rn>»r»ch«»-Sammelnummer: SS 241 Nur Mr NachlgelprSche: 20 011. Bezugs-Gebühr Di» Nnjeiaen werden nach Soldmard derechnei! di» »inlpaftia» L> nun ereile Anzeigen-Preise: Ä°' -uhnldal» M Mg- 0y»rl»n^dad, «»Via- Nuaw. Aufträge «egen v»rau»de,abl. «achdruc» nur mft deutlicher vueftenangad, i.Dieddner v-chr.'I «utälftg. — Ilnverlanal» Schrlftftüch» werden nicht auldewahN. öchriftleilunj, und KauplgelchLftsftelle: tvarlrnllraftr 3S 4O. Druch u. Verlag va» Ulrich » Veichardt in Dresden. Poftlchech. Aonlo 10SS Dr«,de». Herriots Finanzprogramm. Keine neuen Steuern, aber bessere Erfassung -er schon bestehenden und größte Sparsamkeit. Die Konkollkommission hal Ausstellungen zu machen. — gunehmen-e Gefiihr-ung -er Spanier in Marokko. Frankreichs Kamps gegen -ie Inflation. »er Drahtbertcht der „DreSdn/er Nachrichten".! Paris, 18. Sept. Der Finanzmttarbcitcr des »Journal" , ,ustt sich in einem längeren Artikel mit den Ftnanz- problemen der französischen Regierung. Zunächst dementiert er die Börsenberichte. wonach die Regierung eine zwanzig- prozentige Steuer aus die Kapitalien schassen und ein Gesetz herausbringen wolle, daß der Staat an dem Reingewinn der Aktiengesellschaften betei ligt würde. Ansterdem stellt er i» Abrede, dast der Finanzmintster eine tiefgehende Umänderung des gesamten Stcuerprvblems vvrhabe. Fundamentale Abändcrnngcn ver langten Zeit und Rachdenken. Da man es aber mit der Ausstellung des Budgets eilig habe, werde sich die Regierung damit begnügen, ein Budget vorznlege», das vollständig das Gleichgewicht hält, das aber weder neue Stenern bringen, noch die alten Steuern abschassen, das vielmehr sein Gleich gewicht aus einer besseren Erfassung der bestehen de» Steuer« und der Sparsamkeit gewinnen werde. Tie Ausbesserung der Bcamtengehälter wird wahrscheinlich von verschiedenen Kommissionen geprüft werden und wird sich später in den Grenzen des Budgetgleichgewichtes halten. Hin. sichtlich der Besteuerung der mobilen Werte wünscht der Finanzmintster große Steuergerechtigkeit. Anderseits sei es schwer, zu vermeiden, dast die i m A u s l a n d b e s i n d l i ch e n Werte jeder Steuerkontrolle entgehen. Aber diese Frage» so meint der Ftnanzmitarbetter des »Journal", sei ziemlich komplizierter Natur und ihre Lösung verlange eine Reihe von Vereinbarungen mit den neutralen oder alliierten Ländern, die so glücklich seien» in ihren Grenzen fremde Kapitalien zu behalten und zur Förderung ihres Wirtschaftslebens zu benutzen. Ftnanzministcr Elemente! sucht in erster Linie ein Maximum des Ertrags aus der Steuer für die beweglichen Güter zu erzielen. Man war, so schreibt der Ftnanzmitarbetter des »Journal" weiter, über zeugt, dast die Regierung gezwungen sei, zu einem so be queme», aber gefährliche» Mittel zn greise«, wie es die In flation ist. Aber dann hört man, dast kaufmännische Geschüste durch einfache Schecks erledigt werden können, und dast der Lombardztnssatz der Bank von Frankreich von 7 ans 8 Prozent erhöht morden sei. Diese beide» Mastnahmen haben als Ziel, den Rhythmus der Papieransgabc zu »ästigen, d. h. die Inflation zu bekämpfen. Die Regierung ist fest entschlossen, dem Beispiel des Deutschen Reiches nicht zu folgen, das die Papiermark durch die unerklärliche Geld- sabrikation in den Abgrund stürzte. <!s Kurz, das wahre Pro gramm des Kabinetts Herriot kann wie folgt zusammen- gesastt werden: Gleichgewicht des Budgets, größte Erträgnisse und direkte Verteilung der Stenern, progressive Vernichtung der schwebenden Schulden, Rückzahlung der Vorschüsse der Rank von Frankreich, Kamps gegen die Inflation, Regelung der alliierten Schulden, deren Existenz eine ständige Be drohung für unsere Währung ist. Parallel damit beschäftigt sich die Regierung mit den Mitteln zur Hebung der indu striellen Produktiv», zur Entwicklung unseres Exportes und unserer Handelsbilanz. Es sei also, so schließt der Artikel, bei einem derartigen Programm eine endgültige Stabilisierung und dann eine Besserung der französischen Währung voraus zusehen. Loesch am Quai -'Or ay. Deutscher Protest gegen die Uebernahme der Nnhrbesatznngs» koste». «Eigner Drall «bericht de» »Dresdner Nachricht» n."> Gens, 18. Sept. Das Pariser »Journal" meldet, daß der deutsche Botschafter v. Hoesch am Dienstag über eine Stunde im Auswärtigen Amt gewesen ist. Die Erklärungen Hoeschs hätten n. a. einen Einspruch Deutschlands gegen die lieber» nähme der NuhrbcsatzungSkofte« gebracht und die Ankündi gung eines Protestes bei den alliierten Kabinetten. Die Ent scheidung der Pfänderkasse in Koblenz werde von der deutschen Regierung nicht anerkannt. Berlin dementier! -ie Aiiumungsmel-ungen. lDrahtmeldung unsrer Berliner Schriftleituug.l Berlin, 18. Sept. Bo« «astgebeuber Stelle wird mit geteilt, dast die iu der Presse verbreiteten Meldungen, welche die Truppenbewegungen i« besetzten Gebiet als RSnmuugs- mastnahmen darstellen, durchaus »»richtig seien. Ins besondere seien die Meldungen über eine Räumung der Oberhausener und R« ck l i» - h a »s e« e r Zone voll kommen aus der Luft gegriffen. Der Fortgang -er wirtschaftliche« Räumung. Die Aushebung der Zovposte« an» Rhein. Berlin, 18. Sept. Wie das »Mcho de Rhin" ans Koblenz berichtet, hat die Interalliierte Rheinlandkommrssion unter dem Vorsitz TirardS die Matznahmen getroffen, die für das zweite Stadium der wirtschaftlichen Räumung nach dem Londoner Protokoll vorgesehen sind, das am 21. Sep tember beginnt und eine Uebcrgangspcriode znm Endtermin bis znm 21. Oktober Vorsicht. Z« diesem Zwecke hat nach dem »Scho de Rhin" die Rheinlandskommission eine Sierordnnng erlassen, di« Aufhebung der Zoll posten entlang des Rheines verfügt. Ansterdem hat die RhcinlandSkommission verfügt, dast die Zollbehörden, Ein. und Anssuhrstelle« usw. von jetzt an die deutschen Vorschriften zur Anwendung bringen. Die inter alliierten Stellen sollen bis zum 21. Oktober in Kraft bleibe». Die Franzosen ziehen ihre Posten zuriieh. Darmstadt, 18. September. Die Franzose» haben seit gestern die Sperren, Drahtverhaue und Posten sowohl am Bahnübergang Griesheim, wie auch an der Loko - motivwcrkstätte bzw. Wcrkstättenamt 2 zurückgezogen und Posten jetzt wieder hinter dem Walbfricdhofe aufgestellt, wo sie vor der Ruhrbcsetzung ausgestellt waren. Die Loko- motivwerkstätte ist vorläufig noch besetzt. Jedoch schweben über ihre Räumung Verhandlungen. (W. T. B.) Der Ausslan- in Georgien. Entrüstung -er Sowjekpresse über -ie Inlervenlionsabsichlen -es Dölk rbun-es. Moskau. 18. Sept. Di« Moskauer Presse äustcrt ihre Entrüstung über den B ö l k c r b n n d b e s ch l u h, wodurch der Bölkerbundrat mit der Auffindung von Maß nahmen zur Herstellung irormaler Verhältnisse in Georgien betraut wird. Sic betont, dast der Völkerbund auf die Initiative Macdonalds und Herriots hin ge handelt habe. „JSwestisa" nennt diesen Schritt des fran zösischen und des englischen Ministerpräsidenten eine seind- liche Haudluug gegen die Sowjetunion und eine Einmischung in ihre inneren Angelegenheiten, durch die ein neuer Beweis für das Interest« und die Teilnahme der regierenden Kreise des Westens an der Vorbereitung und Durchsübrnng der mißlungenen mcnscheivistischen Aktion in Georgien vom 28 August geliefert wurde. Herriot. der soeben eine Kom mission zur Untersuchung der Bedingungen, unter welchen die Anerkennung der Sowjetunion stattsinde» könnte, ein gesetzt habe, übersehe, dast Georgien ein Mitglied der llnion der Sowjetrepubliken sei. Ebenso verletze Macdonald die in dem englisch-russischen Vertrag übernommene Ver pflichtung über die gegenseitige Nichteinmischung in innere Angelegenheiten beider Länder. „Prawda" erklärt, dast die Prvtcstc der georgischen Emigranten auf Lüge und plumper Taisachcneittstellung be ruhten. Die m c n sche w i st i schc Aktivn am 28. August in Wcstgeorgien. die von Paul Bvncour in der Bvlkerbund- sitzung als allgemeiner Bolksaufstand hingcstcllt worden sei, habe nirgends die Lmnpathie der Bevölkerung gefunden und sei von vornherein daraus eingestellt gewesen, eine» intcr- nationalen Skandal hcrvorznrnsen. Bczüalich der non Bvncour und Rcnaudcl ausgestellten Forderung einer Volksabstimmung in Georgien schreibt „Prawda". der Aus stand des georgische» Volles gegen die Menschrwiste» Regie rung im Jahre 11121 lei die beste Volksabstimmung. Der Widerstand der Bevölkerung gegen die »icnschew bischen Banden am 28. August sei eine Wiederholung dieser Volks abstimmung gewesen. Das Blatt gibt der Hoffnung Aus druck. daß die Sowsetregierung die Einhaltung der englischen Verpflichtung über die Nichteinmischung fordern werde. „Prawda" veröffentlicht den Originaltext eines Brieses des Führers der georgischen Emigranten Gordania an einen der Führer des Aufstands, Tsch t k w i sck w t l i, der bereits einige Wochen vor der menschewistischen Aktion ver faßt worden sei. Darin warnt Gordania vor einer Sonder» aktiv» Georgiens und gibt die Anweisung, die militärische Basis in die kaukasische Gebirgskette zu verlegen, da nur tn diesem Falle Europa den Aufstand beachten und unterstützen werde. Laut „Prawda" war dt« georgische Regierung schon vor dem Aufstand darüber unterrichtet, dast die Führer der georgischen Emigranten mehrere Besprechungen mit Doumergue, Herriot und andere» französischen Regierungs mitgliedern gehabt hätten. «Schließlich veröffentlicht „Prawda" einen Brief Rcnaudcls an Zeretelli. worin der französische Sozialistensübrer die Hoffnung ausdrückt, dast dir bevor stehende Anerkennung der Sowjetunion die Möglichkeit einer Intervention in der georgischen Angelegenheit bieten werde. Ausnahmezuslan- in Bulgarien. Graz, 18. Sept. Wie di« »Tagespost" aus Sotta meldet, hat die Regierung über ganz Bulgarien den Ausnahme zustand verhängt. Die Stadt ist in ein Militärlaqer ver wandelt. Jedes politische Siergehen wird mit dem Tode be straft. In Sofia müssen alle Lokale um 8 Ubr abends schließe«. Die Bevölkerung must zu dieser Zeit in ihren Woh nungen sein. ES sindcn heftige KLmpse zwischen den An hängern der mazedonischen Autonomie und den Anhängern der föderalistischen Idee statt. Nach weiteren Meldungen wurden aus Befehl der revolutionären Organisation -er Ddazedonier neun be kannte Persönlichkeiten in Sofia und anderen Orten ermordet. Kümpfe an -er fü-flawlfchen Grenze. Graz, 18. September. Die »Tagespost" meldet aus Bel grad: Im Raume von Pctric Djunajg an der süd slawischen Grenze kam cs zu einem heftigen Kampf -wischen Anhänger» von Protogcrow Alexandrow einerseits und Alcjka-Pascha und Oberstleutnant Athanasow anderseits. ^ Regierung dorthin entsandt worden. Die Wahrheit über Bulgarien. (Bon unserem Balkankorrespondenten.1 Sofia, 16. September. Seit kurzer Zeit macht die Regierung tn Sofia große Anstrengungen, um das Ausland zu versichern, daß überall in Bulgarien Ruhe und Ordnung herrsche und dast alle Gerüchte, die das Gegenteil behaupten, Erfindungen vo» Leuten seien, die mit Hilfe der Moskauer Inter nationale die Macht im Lande an sich reisten möchte». Ausstandsversuchc an verschiedenen Orten sind non den Regterungstruppen mit Leichtigkeit niedergeschlagen worden. Die Regierung Zankvw fühlte sich berufen, Bulgarien vor der Revolution zu behüten, durch welche die Moskauer Sowjets festen Fuß aus dem Balkan fassen möchten. Zu diesen Be hauptungen stehen die Mitteilungen der in Sofia erscheinen den Presse aller Parteien im s ch r e i e n d c » W i d e r s p r n ch. Auch läßt sich mit ihnen nicht das dringliche Ansuchen ver einbaren, das Bulgarien beim Völkerbunde und den an grenzenden Nachbarstaaten um Erhöhung der Präsenzstärke seiner Armee gestellt hat, die nach Ansicht des Kabinetts Zankow zu schwach ist, um Ruhe und Ordnung im Lande aus- rechtzuerhalten. Die Forderung der Vergrößerung der bulgarischen Armee ist eine allgemeine und wahlberechtigte, ihre Begründung eine Tatsache, die eben im Widerspruch mit der Beteuerung des Ministeriums Zankow steht, daß die Ruhe und Ordnung im Lande eine ungetrübte sei. Wäre dies der Fall, so würde ja das Sofioter Kabinett nicht das Aufgebot eines großen publi zistischen Apparates benötigen, um der Welt einzureden, daß Bulgarien, vom Bolschewismus bedroht sei, dessen gewaltsame Ntederhaltung das gegenwärtige System im europäischen Interesse besorgt. Wie reimt sich aber damit wieder die Er klärung von Regierungsscite zusammen, dast der Kom munismus in Bulgarien keinen Nährboden habe, weil dort mehr als achtzig vom Hundert der Bevölkerung als freie Bauern aus eigenem Grund und Boden leben? Nach dem unglücklichen Ausgang des Weltkrieges für Bulgarien sind die dortigen bürgerlichen Parteien regieruiigs- unfähig geworden. An ihre Stelle trat der aus dem Kerker geholte Bauerntribnn Alexander Stambolijski, der unterstützt von der bürgerlichen Demokratie eine neue Politik in Angriff nahm. Die bürgerlichen Parteien, die in seinem Kabinett ursprünglich durch Todorow, Madjarom und Buren, vertreten waren, begingen den Fehler, sich von der Regie rungsbank verdrängen zu lassen und dem Bauerntribnn das Feld sreizugcben, der daraus durch eine bloß aus seine Partei zugeschnittene Bcrsassung die gesamte bürgerliche Oppo sition von der Nationalversammlung aussperrt c. Dieses dilettantische Experiment, eine vorhandene Opposition verschwinden zu machen, rächte sich an Stambolijski blutig. Die ausgespcrrte Opposition verwandelte sich naturgemäß in eine Verschwörung, bei welcher die von Stambolijski besonders befehdeten verabschiedeten Offiziere der bulgarischen Armee, unterstützt durch die Führer der revolutionären Mazedonier, die Ausführung übernahmen. Stambolijski wurde er mordet und unter seinen Anhängern ein wahres Ge metzel angerichtet. Die überlebenden Führer der Bauern partei setzten vom Auslände aus ihren Kampf gegen das Kabinett Zankow fort. Dieses Ministerium, durchwegs aus jungen, unerfahrenen Kräften bestehend, konnte den Uebergang zu einem demokratischen Parlamentarismus nicht finden und verstrickte sich immer mehr in jene terroristischen Methoden, welchen es seine Entstehung verdankte. Eine lange Reihe von politischen Morden wurde von den verschiedenen Rcgierungsorganen verübt, um sich in Stadt und Land zu behaupten. Kein Wunder, daß in ganz Bulgarien die Ent rüstung über dieses System im Volke selbst immer tiefere Wurzeln schlug und schließlich alle in einem Lager vereinigte, die sich durch die Maßnahmen des Kabinetts Zankow in ihrem Leben bedroht, in ihrem Eigentum gefährdet, in ihre» bürger lichen Rechten verletzt fühlten. Heute gibt es in ganz Bulgarien mehr als 60 Bauden, welche sich gegen die Regicrnngsgewalt auflehncn und in ge wissen Kreisen die eigentliche Macht in Händen haben. Das Kabinett Zankow bekämpft diese Erhebung der nationalen Bauernschaft durch Mazedonier unter Führung Lodor Alexandrows, von welchen erst iün'st -ttnc Vist»' «ici Burgas bis auf den letzten Mann durch die bulgarischen Bauern ausgerieben wurde. Unter den Au,«länsl,u,eu, oie sich gegen die Regierung Zankvw als Exponenten der Sofioter OfftzierSltga empörte», wird nicht nach Parteizugehörigkeit gefragt. Sie sind eine Vereinigung aller Ele mente, welche den Sturz der gegenwärtigen Militärdiktatur erzwingen wolle». Klar er kennt man, dast der eigentliche Uiirnhcncrreger in Bulgarien die Regierung Zankvw ist, hinter der heute keine Partei mehr steht und die deshalb unfähig ist, eine Sanicrung der bestehen den Berhältnissc hcrbctzusühren. Innerlich selbst von der Un- haltbarkcit seiner Situativ» überzeugt, klammert sich das Kabinett Zankow dennoch krampfhaft an die Macht, weil cs genau weist, dast seine immer notwendiger werdende Ablösung durch eine Koalitionsregierung für die meisten Mitglieder des Kabinetts den Weg in den Kerker beritte» ist die gegenwärtige Lage in Bulgarien. Der allgemeine Un wille, der sich gegen die Methoden der Regierung in »ou,„a>le» erhoben hat, ist so groß, dast er selbst einem Manne wie Todo- row ermöglicht hat, trotz seines während des Weltkrieges ge übten gemeinen Hochverrats auf der politischen Bildflächc wieder zu erscheinen und beim Ansturm gegen das Kabinett Zankow eine überlaute Rolle z» spielen. Alle Freunde des so schwergeprüften Landes wünschen, daß die Militärdiktatur Truppen, Polizei nnd Gendarmerie sind von d«r Zankow. dt« der Bauerndiktatur Stambolijskis folgte, fo rasch äilS möglich «tn Ende finde.
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