Delete Search...
02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 05.09.1924
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1924-09-05
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19240905029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1924090502
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1924090502
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1924
- Monat1924-09
- Tag1924-09-05
- Monat1924-09
- Jahr1924
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
SS. Jahrgang, ^is 356 Abenö-Ausgabe Freilag, S. Seplember 1924 GegrUndel 1838 1 rahtantchnIN Itachrtcht»« Drc»d»n. Aemtprecher-Sammelniiinmkr LS 241. Nur tür Nachtgeiprachc: 20 011. -lÄnlx'ik,»- v. > >!>« >^. SepliMder lvri bei lägl.zweimaliger^uilellunu srei.6,1»-. I.!MNo>dm-»-k. Poslbezugspreis s. Monat Seplember I lSoidmarb. Einzelnummer IlilLolbplennig. Dl» Anzelge» werden »ach (üoldmarli berechnet l dle elnipailige ili Mlll vrellc sts» Zeile «I Pta., IUr auewarls D Pjz. Famlllenan,zeigen und Slellengciuche vbne TU>o«-lZPIl'1dl lllsH. Naball Ii> PIg., aukerkalb 20 Plg., die SV »in, dreile Neklamezeile >üv Piq.. auberbalb 2VU Psg. Oilerlengedilbr lOPsg. Ausw. Aultrage gegen Vorausbezokl. Schrislleilung und .kauptgeschästsitelle: Marlenjlraiie 38/40. Druck u. Verlag von Uiepich L Netchart» in Dresden. Polllcheck-stonlv 1083 Dresden. Nachdruck nur nnl deullicher Quellenangabe «.Dresdner Nachr.-> zulällig. — Unoerianqie Schrijlsliicke werden »ich! auibewahrl. Ser Andruck der Rede Die Generalinspektion Deutschlands beginnt am 8. September. Finanzminisler Klotz über das Nechl Frankreichs, das linke Aheinuser und die Brückenköpfe besetz! zu Hallen. Macbonald im Widerspruch mit sich selbst. Das Urteil des „Berliner Hokalanzeigers". Berlin, 5. Lept. Znr gestrigen 11,'ede Niaedotialds in «stens schreibt der „ H o k a l a n z e i g e r ": Nla» ivird sich selir bald davon iibcrzeugcii müssen, das; die barten Tatsachen des Völkerlebcns auch mit dem schmniigvvllste» Gedanlenslug >>ichl llt'ii bente ans morgen aus der Welt zu reden sind. Bor lausig dürfen wir uns des nnitinwundenen Eingeständnisses freuen, das; ohne Deutschland die gros;en internationalen Probleme nicht zu lösen sind, eine Erleunlvis, die die Wesl- inachle schon nnaieich sriiber illid nilaieich billiger ballen ge winne» können, wenn il,rc führenden Männer liicht solange in dcm oerblcndetcn Li e a e r b v ch m n t des Bersaiber T-erlrags vcrsirirkt gelvesen ivären. Maedonald seist sicii aber mit sich in Widerspruch, ivclln er jetzt ans die lalsulia Deutschlands in den Bölierbnnd so entscheidendes Ge wicht legt, naclidem er eben erst ans der V v n d o n e r ston- srreliz durch sciil Znrückweichen oor Herriol »erliinderi lial, das; Deutschland mcniastens so loeil ov» den Fesseln des 'T«er- sailler Bcrlrags befreit iviirde, »in als wirtlich gleichherech- lialer Ltaat in den internationalen Bestien der Nationen ein- ireten zn könne». Deutschland jcdensalls kann die F-raae der «Tnimililartsicrnng der Ltaateli, die sich rings um unsere Grenze berum, bis >iber die Zähne hinaus bewassnet Iiaben, mit lrbbastcr Neugierde gegenüberstelien. Für nlis ist die Abrüstung ein Problem von gestern. Wann w»bl wird es sür Frankreich, England, Belgien, siir Polen und Rußland ei» Problem vo» hcntc werden? Macbonalbs Rebe — nur eine Demonstration 7 Berlin, 5. Lc;>t. Der „Deutsche » A l l g. Zeit» n g " loild ans Genf berichtet: Die grobe Bede, die Bk a e d o »old beule »or dem Vvllerbnnd geballen bal ilnd die mit so leb hafter Lpanniiiig crivartet worden war, Hai, wenn man sie als eine blöke Demonstration betrachtet, alle Erwar- langen erfüllt. Wesentlich anders lieget, die Dinge, wenn man die nnwittelbare praktische Bedeutung der Bede ins Auge sabt. Für Dcntscbland war cs seit sechs fahren eine der wichtigsten Begcln politischer Hebcnssührnng, schöne Beden englischer Ltaatswänner noch n i äi t als politisch' Taten zu nehme». — Zn dcm Znsawinenhanac ivird ans de» Zwische»iall beziiglich der oberschlcsischen Fraae hingennesen .llni Beiveisc dafür, das; eine solche Unterscheidung auch in diesem Falle notwendig ist. — Der svzialdemolralische „Vorwärts" erklärt, dast die oon N, a e d o n a l d crössnete Perspektive cs siir die deutsche Arbeiterklasse zu einem zwingenden Gebot innclste, mit aller Energie daraus zn drängcli, das; der von Maedonald in «'lens gewiesene Weg oon der Begieriiiig eifrig verfolgt werde. Dir „strenzzcitung", die z» der Rede Macdonalds »och nicht L t e l I n n g n i m m t, sagt in einem anderen Zusammenhänge: Der Mibersolg, den die Bcrlreter Deutschlands auch bei den V o n d v n e r B e r b a » d l u » ge n zu verzeichnen gehabt habe», ist bekannt. Aber es besteht heute die Auffassung, mit den Berhandlnngen in Hondoii hätten die wirklichen Friedens- verhandliingcn erst h c g v n n c n. Englische Blätterstimmen. London, 5. Leptemher. „Dailn Herald" schreibt zur Genscr lliede Bi'aedvnalds: »eine Maschinerie zur Bcrhindcrung von striegen werde arbeiten, wen» nicht dir Bölkrr der Well selbst mithrUrn. Zedes Vaud »nd bcsvlldcrs dir Arbeiterbewegung jedes Handes wiißten nicht mir der Hosung svlgen: „tNic wieder strieg!", svnderil es wüstte eine unablässige Propaganda zu diesem Zweck geführt werden, die die wirtscbastlichen Ursachen des Krieges ansdecke. ..Dal!» Be ms" ziel,! einen Berglcich zwischen Maedonalds «'lenser :>!ede nild der oom russischen «'leivertschastsvertreter Tonisii in Hub gehaltenen und loinmt zu dein Lchlns;, der Preniierniinister ermahne nicht die Welt, das stlasscnbewnßt- scin zu stärten illid die Gegensätze innerlialb der Bölkrr zu oergröberii, sondern er schlage vor, das Wrltgewisscn zn stärken, gcweinsanie ist'echte nnd gemeinsame Interessen an- znertennen nnd nnparteiiscl; zn beurteilen. Dir Entwicklung der Macht des Bölkrrbuudrs durch Schiedsgerichte nnd Ab rüstung ivrrdr langsam vonstattcn gehen, aber doch schneller und sicherer als nach dcm Norschlag des russische» Vertreters. Das Arleil des Genfer Franzose,iblaUes. lsteus, 7>. Leptember. „Journal de Gentve" stellt den groben Erfolg fest, den Maedonald mit seiner gestrigen rliedc dgvoiigetrggeil >>abe, meint über, das; er keine b e iv u n- d e r il s lv e r t e n 'B v r s ch l ä a e gemacht habe», und das; der 'Beifall mehr seiner Person und dem englischen Reiche als seinen Vorschlägen galt. Man habe in der Tat erwartet, das; sich seine ininpailstichen und edlen Anreanvgcn in einen; lon- lreten, genauen und sofortigen A n l rage kristallisieren wür den. Z» der Zrage des deutsche» Beiiritles sei das schwel ,er Bolk mit ihm einig, nnd man müsse annehme», das; er seinen kategorischen Vo> schlag ans Aufnahme Dentschlanhs in der gegenwärtigen Tagung im Einverständnis mit D e n l i ch l a n d nnd zweifellos mit F r a n k r e i ch gemacht habe. lW. D. B.j Am Deulschlands Beiiritl zum Dölkierbund. Berlin, Lept. Wie die Pariser „Znsoringtion" berichtet, wäre acster» früh in gewissen streisen des Bölkerbnlidcs er klärt worden, dast die kl andidatnr D e il t s ch l a n d noch in dieser Lessio» vorgelcgt werden könnte. Es bleibe unr ein einziger Pnnti z» regeln, nämlich der, zn wissen, ob Dcmschlaiid das Becht sür einen ständiaen Lih im Bäte, ivie die anderen E,robi»ächlc, erhalte» iverde. Ans B c n il » r l wird bcrichiet: ,cn aintliären >>reisen Waslnngtolis billige man die 'Anregung Maedonalds, das; Deutschland in den Bölkerbund ausgenommen werde. Die voraussichtliche Dauer -er Tagung. Deschweröen -er Georgier vor dem Völkerbund. lE i g n e r D r a h t b e r i ch t der „Dresdner A a ch r t ch t e Basel, Leptember. Der „'Basler Anzeiger" meldet ans <>>e»k: :>!ach den Dispositivnci; des Präiideitten o t t a bleibt die Bölkerbnndstggvng bis E-nde Leptember znsamme». D e A b st i m m n n g e i; iiber die einzelnen Tggesordnniigen beginnen erst, ilachdem die üvmniissionen 'Bericht erstgitel habe», also früheste» Ende nächster oder übernächster Woche. Der schweizerische B >> n d e s r a t Hai l Million , v r a n I e n siir die Bcriiandlnngsdaner bcreitaestellt. Eipnf ist auch eine georgische Delegation eilig, trosscn, »m den Bölkerbund über die »»erhörten 'Tlerbrechen Lomjet- rustlands in Eirorgien zn informieren, wo tillMlb Vandes- bewohnaer innerlmlb der leisten Zahrc ans Befehl der Lowjci- kommissare hingerichtct worden sind. Französische Mitzsiimmung in Gens. l^ens, Lepieliiber. 'Bei dem gestrigen Abendempsang d>-r irgnzösiscl'en Presse durch die Deieaalian inar, wie berichtet > d hie Erregung gras;. Der sranzösischc Delegierte de Zonvengl betonte wiederlioli, das; die sronzösische A»s- sgssnng sich mit der englischen decke nnd dos; dgs Mislverständ- nis vösiig gnsgekiärt sei. Der Dolmetscher E o ln l» e r l i n l, der nns sämtlichen .stonsercnze» der lehten sülls Zobre die Beden der oernniiovt tlichen Ltgatsmänner »berscht hat, wohnte der Anssprache bei und gab folgende Erklärung ab: Bach Z-eststclinng des authentischen Textes sei er bei Maedo nald gewesen und babe mit ihm die Angelegenheit besprochen. Zn der ol> crschlesi ch c » ,v r g g c imbe er die Worte Mae donalds richtig wiedcrgegcbeii. Der Zusgmmeuhglig der Bede des englische» Premierministers beweise jedoch, das; dessen Worte nicht einen Angriff ans den Bölkerbund bedeuten könnet;. In der .st ricgss ch uldsrage sei dein Dolmetscher ein Bersche» unterlaufe». Er habe, als Maedonald er klärte, die Lckmld am st l ieg könne erst mich fünfzig Zghren sest- gestellt werde», das Wort „heute" cingeschobe»: die striegS- schuld könnte erst heule nach db Jahre» festgestcllt iverden, nnd dad«rch den Eindruck erweckt, Maedonald spreche von dem WrltirslPr. Nach diesen Borgängcn sieht man heute morgen mit groster Lpunnung den Erklärungen Hcrrivts in der Boll- versginmlung entgegen, dem; mährend Maedonald den Zwischenfall nicht ernst nehmen will, herrscht a»s seiten der französischen Delegation trotz aller Ableugniingsvcrsuchc starke Mißstimmung. Ein französisch-englisches Programm? lDurch Funkspruch.» Genf, 3. Lept. Wie der (stcnser Londerbcrichterstaiter d-s „Pelit Journal" zn melden in der Hage sein will, wird am Lonngbend die srnnzösische i;nd die britische Deleggtion zn einer gemeinichastlichen Litsting z»>gmmentrete», „m die groste» Hinie» eines gilge meinen Progrgmms sest- znlegcn. Dieser bede „ tZgme n Z n s g in m c „ k „ » s < wird ein geinclnsgmes Essen svlgen, bei dcm beide Premier- ininister Bede» hnltc» würde». sW. D. B.s Die anderen Redner. lD » r ch Z- » » kspr » ch.t t^ens, ö. Lept. In der hentigen Litzung werden g»s;er Herriot »och der belgische Ministerpräsident Tbeunis, Lglgndrg IZlalienl »nd Bcnesch lTscheäw - Lionnileil dgs Wort ergreifen. kW. T. B.s Ein Diner Kerrivls in Genf. ID » > ch o n n l s v r » ch.t tstcns, i>. Sepl. Der srgnzösische NlinisrcroräsidenI Herriot gab gestern in seinem Hotel ein großes Diner, an dem die sranzösischeii Delegierte», das Präsidium der Bölkerbvndsoersaminlnng. die Z-ührer der Delegationen, Bertrcier des Bölkerbnndssekretariats, ß"»ic die Lpitzcn der sranzösischen stolonic usw. teilnahmen. lW.T.B.s Mac Adoo befuchi den Präsidenten Molla. tD » r ch sl » » ks p > u ch t lstenf, ö. Lept. Mac Adoo, der Schwiegersohn Wilsons, besuchte gestern die B ö l l e r l> n n d s v c r s a m in l n n g nnd stattete dcm Präsidenten Malta einen Besuch ab. Malta sprach hierbei die Dantbarleil der Lchweiz nnd des Bölter- biindrs dem verstorbene» Prastdcntrn Wilson gegenüber ans. tW. T. B.s Acbrr preutzische Innenpolitik. Zn den Mängcln der angenbiicllicheii preußischen Znncn- pvlitil macht die ,,'NativnaIlibcralc stvrrespondenz" folgende Bemerkn »ge»: 'Bekgnntlich hgt Minister Lcvcring durch einen Erlas; ,nis die zivangsweise tsteleUigilNg der preußischcii Beamten bei den 4^ e r f a s s n ii g S f e i e r n Hingewirk!. Im preußischen Hauptausschnß wgndtc sich gelegentlich der Etntsbergtung üer Iührer der Dciitschcil 'Bvlkspgrtei, Abg. Dr. v. Egmpe, anis schärssic gegen diese» Erlaß. Herr v. Egnipe betonte, das; ein naiionglcr I-esttag vom Eicsiilil des ganzen BvlkeS getragen sein miisse. Die außerordentlich geringe Beflnggnng der Häuser mit schwarz-rot-goldenen Jahnen hat gezeigt, daß das bei den Berfgssnngsfciern nicht der Iall ist. Der Erlaß ist in einew außerordentlichen Lchnlnieislerton gehalten, was prenßischen 'Tleawten gegenüber gänzlich unangebracht ist. Auch die Pvlitil des Innenministers den vaterl ä n d i s ch e n B e r b ü n d e » gegenüber fand rückhaltlose Bcnirteiliing durch den Iübrer der Deiitschen BollSparlei. Der hkegicrnngspräsident von Merse burg, ein Lvzigldenivkrgt, gefällt sich in einer offensichtlichen Bekämpfung der vaterländischen Bcrbünde. Er ist darin so weil gegangen, daß er die t-öcnehmigung vvn Umzügen »nd Ver sammlungen davon abhängig gemacht hat, daß ihm Gewähr für die Nichtbcteiligiing vvn Ltahlhelmleuien gegeben iverde. Das ist untragbar. Dr. v. Eampe wies daraus hi», das; der Erlaß des Ministers über die Teilnahme der Beamten an vaterländischen Verbänden, wie Stahlhelm, Inngdeutschc r Orden usw., vfscnsichtiich den Erklärungen des Minislerprän deuten über die pvlilische Betätigungsireiheit der Beamten widerspricht. Es ivird liier mit doppeltem Maß gemessen. Ter Erlaß steht in ausfallendem Gegensatz zu der Förderung, die der Oberpräsideiit H ö r i i n g dem „iB'eichsbanncr Schwarz-rot- gold" zuteil iverden läßt. Bei diesem Verband handelt cs sich aber ziveifellvs »in einen ansgesprochen politischen Verband. 'Auch a» der P c r s o n a lv o l i t i k des Ministers übte Dr. v. Eampe scliarse stritik. Bisher sind 177 Außenseiter in die innerpoiilische Verwailung ausgenvmnicn ivvrden. Der oolksparteiliche Iiihrer schilderte die I-vlgen, die dies aus die ArhcitSfreudigteit der nlleu preußischen Beamten haben »inn. Dabei ist die Auswahl des Ministers durchaus nicht immer glücklich, und gegen Beamte, die sich den Anforderungen nicht gewachsen zeigen, geht der Minister vielfach nur zögernd vor. Noch immer gibt es auch sogenannte Beigeordnete lGciverl- schgstlcr nnd dergleichenj bei den Behörden ldrci beim Polizei Präsidium in Berlin, je einen in Magdeburg nnd stielt. Ibre Beibehaltung läßt sich dem Begmtenabbau gegenüber nicht gut rechtfertige». Der Minister antwortete auf diese Beschwerde ini ganzen recht unbesriedigend. Er verkannte die tatsächlichen Einpsindnngeii des deutschen 'Volkes, wenn er in den Ver- fgssuiigssciern das geeignete Mittel siebt, um die Volksgemein schaft zu pflegen. Zwar gab er zu, sein Erlaß Hütte höflicher sein köiiucii, aber an der grundsätzlichen Seite der Frage, der Wahriing der versassungsmäßigen Rechte der Beamten, ging er vorbei. Noch weniger glücklich war sein Versuch, seine un paritätische Ltellungvahme den vaterländischen Verbänden und dem „Reichsbanner Lchivarz-rot-gold" gegenüber damit zn rechtfertigen, daß er letzterem gutschricb, er habe sich die Vertcidignng der Verfassung zum Ziele gesetzt. Immerhin scheint er mit der vssenen einseitigen Unterstützung des Reichs banncrs durch Hörsing, der doch immer nach aktiver Ober- präsidcnt ist, nicht ganz einverstanden zu sein. Hier wird jeden falls nvch manches zn sagen sein. Tief bedauerlich ist eö aber anderseits auch, daß, wie Dr. v. Eampe fcststcllte, bei der Annahme des Taivcs-Gutachtciis im B c i ch srat die preußischen Ltiinmen wiederum nicht ein hcitltch abgegeben ivurden. Zwei Provinzialvertretcr lOsl preußen »nd Pommerns haben dagegen gestimmt. Auch a» diesem Vvrsall stellt man, wie berechtigt die 'Bestrebungen der Deutschen Voll spartet sind, durch A endernng der gesetzlichen Bestimmungen endlich eine einheiliichc Ltiwmenghggpe ini Beichsrat, wie sie die Gröstc nnd Würde des preußischen Staates gebieterisch fordert, zu ermöglichen. Daß Preußen gerade letzt sich aus seine besonderen unver- zichlbaren Ausgabe» besinnen muß, zeigt ein Blick ans das besetzte «'lebtet, wo größte preußische Belange in Frage kommen. Die Deutsche Vollspartei bat im Hgiiptausschun durch ihre» Führer die Aiismcrksamleit der preußischen Staatsrcgicriing ans die Verzögerung der Räumung Dortmunds gelenkt, die offenbar später erfolgt, als die Bevölternng nach den ersten Veröffentlichungen hat gnnchmen könne». Der Minister bat versprochen, ans schleunige Räv mung hiiizmvirten. Wie Stagtsselretär Meister mitleiltc, ist bisher «>1«> stommnnglbegnitcn nnd 81 nnmittelharen preußischen Staatsbeamten die Einreiseerlaubnis versagt >vv, den. Man muß erwarte», daß die preußische Staatsregicrnng auch in dieser Beziehung alle ihr zur Verfügung stehenden Mittel ergreift, um das hier wallende Unrecht zu beseitigen. Man darf sich aber auch freue», daß der Staatssetretär siir die Regierung erklärte, daß Preußen mit allem Nachdruck dal»» wirten iverde, die allgemeine Verwaltung im besetzten «'lebtet möglichst bald wieder voll ans Preußen zu übernehmen und dafür zn sorgen, daß dann ordnungsgemäß gearbeitet iverde. Preußens 'Berns ist nvch nicht erfüllt. Daß der Volksentscheid in Schgnmbnrg-Vippe und Detmold, wie der Minister mitteilt, iei,st für den Anschluß an Preußen a» -gefallen ist, ist ein schönes Zeugnis sür die Hebens- und Anziehungskraft des preußischen Staates und ein 'Beweis, daß auch sür ihn Ser Weg wieder auswärts gehl.
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview