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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 27.10.1926
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-10-27
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19261027028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926102702
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926102702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1926
- Monat1926-10
- Tag1926-10-27
- Monat1926-10
- Jahr1926
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irr. 506 Seite 2 — »Dresdner Tl«-richten" — Mittwoch. 27. VNober 182« Beschwerde l> "ber mit einer interessanten Vorgeschichte, vom Rrichsverba .er», 8. Oktober an das preußische StaatS- ministcrium »,«el. st bi» heute ohne Antwort geblieben ES entsteht »»n Frage. wevhalb die preußischen Ve- Hörden diese auSläudiici > Firma bevorzugen. Vielleicht »eil sie eine größere Verl lung der Bilder im Ausland« ver» spricht? Aus diese SI» de ist zu aiitivvrten: Die im Reich». verband zusammengci ssenen Bildberichterftatter tFirmen und Persvnc»> stehen n . allen in Krage kommenden ausläubi» sche» und inländischen Leitungen, Zeitschristen und Bllbver» mittlnngsstellen in ständigem Verkehr und AuStaulch. Dl« denischen Bildberichterftatter gewährleisten demnach ein« um- sassende 'Verbreitung ihrer Bilder in der ganzen Kulturwelt. (LS muß also etwas andere» sei», wa» -er Keyftone Company das besondere Wohlwollen preußischer Zentralbehörde« ein« gebracht hat. Anläßlich der Weihe de» Denkmals für die gefallene« Studenten der Berliner Universität am 10. Juli d. I. waren zahlreich« Bildberichterstatter anwesend, um den denkwürdigen Tag im Bilde sestzuhaiten Während mehreren deutschen Vild- berichterstaltcrn durch die Absperrung Schwierigkeiten bereitet wurden, konnten die Keystonrleute ungehindert die Absperrung passieren und von den besten Stellen aus photographieren. »Aufnahmesi-ung he, Ritt,, »,» s,»eigen Kren»«»". IBelbft. verständlich war dieser u. a. auch im ^.Ubr-Abrndblatt" er. schienen.» Wir erleben also da» erbaulich, Schauspiel, bah sich Ausländer und Vertreter preußischer v,Hörden in der politi scheu Verhetzung de» deutsehen Volke» ans gleicher Linie be wegen. Und s» erklärt sich die Sicherheit de» taktlosen Aus treten» ausländischer Bildberichterstatter ln Berlin. Sie werben auch sonst bei ieder Gelegenheit verwöhnt Am Dienstag war aus der Werst von vlohm ä> voß in Hamburu der Stapellaus de» neuesten großen Hapagdampser» .Ne uqork*. Au» mancherlei Gründen «in wichtige» Gr« eigai». Kür die vildlournaliften gab » also Arbeit. Rechtzeitig kamen einig« der deutschen Herren um dl« Erlaubnis »um Knipsen ein. In der sichere» Erwartung der Zusage macke« sie sich reisefertig. Am Montag, einen Tag vorher, tritt» dt« Absage ein. Nur die Vertreter von zwei ausländischen Gesellschaften erhalten die Erlaubnis slir die Bildberickternat« tung bei der Feier «ine» neuen Triumphe» deutscher Ar beit. Mit langen Gesichter» tragen die deutschen Bildsourna listen ihre Apparate nach Hause: grinsend fahren die Au» länder ab. Ein Wunder, wenn ihnen der Kamm schwillt? Von ihrer Anmaßung — diese» Mal aus dem Gebiete der »kunftberick» T,e deniicken Bildberichterstatter ,steiften zahlreiche Aufnahmen l erstattung — erzählt eine in der Zeitschrift .Licht. Bild non den verschiedensten Teilnehmergrnpve» und ver schiede n st e n Phase» der Feierlichkeit her. De» Vertretern von Keystone lag offenbar daran, für ganz bestimmte politische Zwecke Ausnahmen des Reichspräsidenten zu erhallen. Sie griffen eine Studentengrnppe mit Hakenkreuzsahnen heraus, gerade als sich diese in der Nähe Hindenburgs befand. DaS Bild erschien dann auch prompt im Berliner ^-Uhr-Abend blatt" mit folgendem Begleittext: .Wie man auf unserem Bilde sieht, zeichnete fick die Berliner Studentenschaft wieder einmal durch ausgiebige Verwendung von Hakcnkrenzfahnen ans. und eö ist nur zu bedauern, daß diesem Umsug nicht einmal der Respekt vor der Person des Reichspräsidenten Einhalt gebieten konnte." Bringt schon ein Boulevardblatt der deutschen RelckS- hauptstadt zu ganz eindeutigen politischen Zwecken ein solche» Bild, so kann man sich leicht vorstellen. mit welchem Eifer auS- ländische Zeitungen sich seine Verbreitung zn gegebener Zeit angelegen sein lasse» werden. Der Text wird dann nach der jeweilige» politischen Absicht deö Blattes abaelaßt. sicher nickt Bühne" — Nr. I8S vom kll. August — erschienene Geschickte Man lese dort nach, wir sich ein ausländischer Bildbericht erstatter an eine ncuentdeckte deutsche Filmdiva heranmackt seine Dienste für die Lancierung ihrer Photo» lm AnSlande anbictet und ihr dann die Gegenrechnung aufstellt: nur «ine gemeinsame Weekendreisel AIS diese» Ansinnen bestimmt ab gelehnt wird, kommen die Photo» zurück mit der unver hohlenen Andeutung im Begleitschreiben, die Dame möge ihre Bilder von demjenigen placieren lassen, mit dem sie ihre Weekendrcise mache. .Ist das in Amerika üblich?" fragt die genannte Filmzeitschrist. Der Herr von der Keystone View Eompany hat diese Frage obendrein noch übel genommen. Sic ist eine chronisch« Krankheit, die .AuSländcrei an der Deutschland leidet. Eine Ihrer Erscheinungsformen, di« jede» gesund« nationale Denken mit besonderem Widerwillen erfüllen müßte, haben wir gezeigt. Hoffentlich lernen die jenigen. di« es angeht, etwas daran». Mehr noch erwarte» wir, daß alle maßgebenden Stellen, auch die deutschen Parla um Rußen Deutschlands Man braucht nicht besonders kritisch! mente, den Kamps des Reichsverbandes der deutschen Bild veranlagt zu sein, um herauSzusinden. daß dieses Bild berichterstatter gegen diese Ausländerei unterstützen. Bei den " ' .... .. vorbereitenden Arbeiten zum neuen ReickSpressegesetz wäre außerdem zu überlegen, ob nicht die vorsätzlich falsche Bild als eine seine Einfühlung der Keustonelcute in die Wünsche einiger Machthaber der Berliner Polizei ausznsassen ist. Denn im Berliner Polizeipräsidium war ja. aus Weitung .von oben". . . , ^ - .. ^ die berüchtigte Hakenkrenz-Photograoble vom deutschen Kn- Deutschlands Ansehen lm Ausland schädigt, mit empfindlicher Klux-Klan entstanden, der gefälschte Bildbericht einer Strafe zu belegen ist. berichterstattung. wenn auch nur anzunehmen ist. daß Ne Der -ritte Landsberger Prozeß. Kowalewski zu 6 Jahren Zuchthaus verurteilt. iDurch Funkspruch.> Berlin. 27. Oktober. I« Landsberger Fcmemord- prozcß wurde der Angeklagte Sowalcwski wegen Beihilfe zum Morde zu scchö Jahren Zuchthaus verurteilt, wegen Beihilfe znr Hehlerei wurde er sreigesprochen. Der Gang der Derdandlungen. Landsbcrg a. d. Warthe. 27. Okt- Am Mittwoch behandelte das Landsberger Schwurgericht den dritten Fcmemordprozeß. Anaeklagt ist der 21iährige Werkmeister Kowalewlki. Diesem ^ vvraeworsen. in der Nacht zum 3. August 1023 in Ge meinschaft mit dem damaligen Zeitfreiwilligen Feldwebel F a h l b u s ch. der flüchtig ist und steckbrieflich verfolgt wird, d"> Elektromonteur Alfred Brauer, damals zcitfreiwilliger Unteroffizier, getötet, und ferner eine Ulir mit Kette, drei Ringe, ein silbernes Zigarettenetui. Geld und eine Bricftaiche mit Inhalt. die Brauer gehörten, sowie einen Revolver, der dem Militärsiskus gehörte, sich rechtswidrig angecignet zu haben. Der Angeklagte hatte die Aufsicht über die Kraftwagen der Abteilung und über die Fahrräder. Ta im Fort Tscher- now Fahrräder fehlen sollten, so wollte er dorthin fahren. Unterwegs habe er Fahlbnsch und Brauer getrofsen und sei mit diesen in einem Auto zum Gastwirt Weitzel gefahren, wo tüchtig gekneipt wurde. Tort habe Falilbusch ihm gesagt. Brauer hätte alles verraten, man müßte ihn ins Nasser werfen. Ich erwiderte aber, ich wollte nichts damit zu tun haben. Daraus sagte Fahlbusch, ich sollte nur fahren und mich nicht umgucken Ans der Rückfahrt mußte ich an der Kanal brücke das Tempo mäßigen. Fahlbusch stand vom Rücksitze aus und rief: Schnell weiter, eS kommen Leute? WaS er dort hinten gemacht hatte, konnte ich nicht sehen. Dann ries er: Mensch halr an! Darauf habe ich mich umaeseben und er kannt. daß Brauer hinten im Wagen saß nnd den Kops her« nnierbängen ließ. Ich war sehr erschrocken Fahlbnsch sagte: Mensch laß an! Ich erwiderte: Ich kann nicht! Daraus hak mir Fahlbnsch gedroht: Du kriegst eins «nrs den Kops! Ich habe daraufhin die Pistole gezogen und ihm gesagt, er loste mich in Ruhe lassen, woraus Fablbu'ch erwiderte: Mach kein« Dummheiten, pan ans? — Ich habe dann grseben. daß Fablbnsch den Brauer aus dem Wagen zog. babe «ich aber mit dem Motor b«- ichäfiigt. Ich habe mich n« nichts weiter gekümmert, mir war es gleichgültia. ob Leute kamen oder nicht. — Bors.: Hat Fahlbusch nicht oorber schon gesagt, daß Brauer ein ..Schweine hund" sei. und daß er beseitigt werden müßte? — Angekl.: Ich Hobe nie etwas davon gcbört. — Der Vorsitzende hält dem Angeklagten demgegenüber reine Aussage in der Vorunter suchung vor. Ter Angeklagte erklärt, er sei bei der Ver nehmung sehr aulgereat gewesen. Bors, tunwilligt: Hier wird immer der Untersuchungsrichter als der schwarz« Mann hin- aestellt. Sie müssen doch wissen, was Die aussagten! — Oberstaatsanwalt Rohrlack: Der Angeklagte ist nicht einmal, sondern mehrmals vernommen worden. — Bors.: Sie haben also Gelegenheit gehabt Ibre Auslage zu ergänzen. Bors.: Sie sagten, die Sache sei Ihnen unheimlich vor- gekommen, und nun ist Brauer gefunden worden, in einen Sack gesteckt, mit eisernen Schienen beschwert. DaS alles soll Fahlbusch allein gemacht haben? — Angekl.: Ick habe davon nichts gesehen. — Borst: Wo hat denn Fahlbusch daS alles hcrgezanbert? — Angekl.: Ich habe anaenommen, daß er es unter dem Verdeck gehabt hat. — Bors.: Sie wider sprechen sich immerfort, drückt Sie nicht Ihr Gewissen? Ich habe aus Is>ren Briese» den Eindruck, daß Sie mit sich kämpfe». — Angekl.: Ich habe mein Gewissen ja gleich gegen über Leutnant Adam erleichtert und habe ihm gesaat, daß ich daran keine Schuld habe. — Vorst lunwilligj: Ist das keine Schuld, daß man duldet, daß ein Mensch, mit dem man soeben noch vergnügt getrunken hat. durch einen Schlag von hinten getötet wird? — Angekl.: Wenn ich Fahlbnlch entgegen» gearbeitet hätt-, hätte ich auch ein Ding ans den Kopf gekriegt. Der Vorsitzende macht daraus dem Angeklagten schwere Bor» würfe und sagt, er babe erbärmlich gehandelt. Verteidiger Dr. Sack bittet als Zeugnis für den seelischen Zustand des Angeklagten einen Brief an seine Braut zu oerleie». Hier heißt es: Dieser Brief wird wohl der letzte sein Ja. das Schicksal ist hart und bitter. Ich habe Mitleid mit Euch asten. Du brauchst nicht schlecht von mir zu denken. Ich selbst habe noch keinen Menschen »mgcbracht. bin aber damit verwickelt. Ich war damals 20 Jahre »nd wohl noch etwas unenlmickclt. Ich grüble nicht mehr. Man muß Fa talist sein. Daß ich hier alles verschwiegen habe, geschah Euret wegen. WaS man anSgefresien hat muß man auch anSbaden. Man will doch nicht feige sein und hinter den anderen znrück- stehen. Nach der Verlesung des Protokolls über die Leichenschau und die Ortsbesichttgung wird der Student Saga als Zeug« vorgerufen, der im Gegensatz zu den Bekundungen de» An geklagte,« Kowaicwiki angibt, daß noch ein »ierter Mau» in dem Mordauto gewesen sei. — Es werden dann noch ver schiedcne Zeugen vernommen, so zwei Arbeitgeber, die Kvwa leivski daS beste Zeugnis ausstcllcn. einige Vorgesetzte, die Wassenschtebungen Brauers auf die Spur gekommen sind Familienangehörige Brauers, die von diesem sehr gut aus sagen. Der Vater Brauers gibt an. lein Sohn babe nie mit den Kommunisten in Verbindung gestanden: er sei mit Leib und Seele Soldat gewesen. Der Zengc Maler Stürmer hat die Leiche Brauer» beim Angeln gefunden. Er glaubt nicht, daß oin Mann allein die Leiche und die schweren Eisenschtencn von der Ebaussee auf einem schmalen Pfad an den Tümpel zn schleppen vermag. — Der Angekla^t bleibt tobest weder Bllfchiug «och ei» anderer habe an der Fahrt teil" "imcn. Anch er selbst habe nicht angcsaßt. — Gastwirt 2 ' sagt ans. die Hand habe dem Fahlbusch sehr locker g. und er habe jeden eingeschüch tert. — Zcngc Bauingc» . r Adam hatte den ermordeten Brauer als tüchtige», braven Soldaten kennengelcrnt. Wenn Kowalewski gewußt hätte, worum es sich handelte, hätte er das Auto nicht gesteuert. Der HauptbelastungSzenge, der zunächst versucht hatte, sich der Vernehmung durch das Schwurgericht zu entziehen, Kauf mann Osten, der zunächst nicht vereidigt wird sagt folgendes aus: Als die Leiche gesunde« war. sagte Kowalewski mit lachendem Ton einmal zn mir. er sei dabei gewesen. ES war damals eine ausgeregte Zeit, und ich hatte selbst kurz vor meiner Vernehmung einen Nervenzusammenbruch gehabt Vielleicht habe ich manches gesagt was ich heute nicht mehr auf meine» Eid nehmen kann. — Bors.: Sie sind mit einem bei dem Küstriner Putsch erschossenen Schreiber zusammen gewesen. Sie hörten rin Gespräch dieses Mannes mit Kowa lewski, als Sic zufällig an der Tür des Zimmer» vorbei- qingen, in dem die beiden miteinander flüsterten. Kowalewski soll da dem Sinne nach gesagt haben: Wir haden Nraner «tt dem Hammer erschlage«. Zeuge: Gesprochen wurde viel darüber, aber ich kann daS auch von anderer Sette gehört haben. — Bors, sumvilligj: Man kann wohl eine allgemeine Aeußerung wtcdcrgcben. bi« inan gerüchtweise gehört oder gelesen hat, aber wer wollt« etnxrS wissen von dem Hammer? — Zeuge: Ich Hab« damals doch so viel in de« Zeitungen gelesen. Da ist eS «öglich. daß der eine oder andere Gedanke i« Zusammenhang damit ans« getaucht ist. Kowalewski sagte mir ja in scherzendem Ton«, er sei dabei gewesen, als Brauer erschlagen wunde. Zum Schluß sagte er aber noch: Da» ist sa alles Unfug, wa» ich gesagt lwbe. — Bors.: Die haben früher auSgesagt. Kvwelewski habe erklärt, der Sack sei mächtig schwer gewesen, sie hätten tüchtia »u schleppen gehabt. Soll das nun auch ln den Zeitungen gestanden haben? — Zeuge: ES ist möglich, daß er das gesagt hat — Bors.: Wie kann m<rn so leichtsinnig sein, wenn eS sich um das Leben eine» Menschen handelt. Zenge Osten: Ich kan« nnr sage«, baß Kowalewski gesagt hat. er sei dabei gewesen. Daß mit de« Hammer geschlagen worden sei ns«„ kan» ich nicht »lt Bestimmt heit sage«. In fragendem Ton hat allerdings Kowalemski zn mlr gesagt: WaS würdest D« sagen, wen« ich de« Brauer abgemnrlst hätte? Die 87 jährige Mutter de» Angeklagte« bekundet, ihr« sieben Kinder seien sämtlich gut geraten, aber der Beste vvn allen sei doch der Angeklagte immer gewesen. Wenn er tat. sächlich an der Tat tetlgenommen Hab«, bann lasse sich daS nur so erklären, daß er verleitet worden fei. — Nach einer kurzen Pause nimmt Oberstaatsanwalt Nohrlack das Wort zu seinem Plädoyer. Das Aeichsipruchaerichk. Bettln. A». Oktober. Dem ReichSrat liegt »nrgett ein Gesetzentwnrs zur Wahrung der Rechtseinheit vor. Rach diesem Entwurf soll au» Mitgliedern de» künftigen RetchS- verivaltungSgerichtS, des ReichSfinanzhofe» und der Lber- verwaltungsgertchte der größeren Länder «in ReichSsprnch» gericht gebildet werde». Diese» Sprnchgertch« soll «« alle« Fällen grnndsästliche Entscheidungen tresse«. »e«n zu be fürchte« ist. daß die OderoerwaltnngSgerichte de» Reiches oder der Länder in der Auslegung oerwaltnngSrrchtUcker Vorschriften nicht übereinftimmen. Di« Notwendigkeit dieses Gesetzes wird u. a. damit begründet daß über da» Fret- zsigigkeitSgesetz seit fünf Jahrzehnten kn Deutschen Reich kein« einheitliche Rechtsprechung zu erztelen war, und daß anch daS VeretnSgesetz von den einzelnen Ober- oerwaltungSgcrtchtcn verschiedene Auslegung erfahren hat. Sämtliche Entscheidungen des Rrichsspruchgericht», sollen in einer amtlichen Ipruchsammlung zusammengesaßt und publiziert werden. Verhüllung eines Spions m ' ans. Oder «,» «In LtebeSv .ättntS? Part». 27. Ott. Die Morgenblättrr beschäftigen sich eln- gehend «lt der am Sonntag «rsolgten Verhaftung de» lm Reklamationsbureau der Ellenbahngesellschast Part»—Lnon-- Mtttrlmeer ln Pari» beschäftigten Chart»«, über dtr die Agentur Hava» gestern unter anderem berlchtrte. Sharton wurde al» spionageverdächiig kelt «lniger Zelt br> obachtet. Er reiste mehrfach nach K ö l n a. Rh. »um Besuch einer Krau, mit der er ein Liebesverhältnis unterhielt. «I» er am Avnntag «ieder nach Köln reiten wollte wurde er ver- haftet. In seinem Besitze wurden mehrere mUitärwissen- chaftlich« Werke vorgesunden. vor dem Untersuchungsrichter protestierte er gegen seiier Verhaftung und die Verdächtigung. Sr habe lm Gegenteil militärische Angelegenheiten Deutsch. landS lm Interesse Frankreich» erkunden wollen. Die Unter suchung wird sich besonder« darauf erstrecken, ob Lharlon mit dem unter Sptvnageverdacht verhafteten Fräulein Tarbieu. der Freundin eine» ehemaligen französischen Offizier« David, der kür Deutschland Spionagedienste geleistet hatte, in Ver- bindum, steht. Im ..Matln" wird mttgeteUt. die Polizei wisse, daß Chartvn Im Interesse der Sicherheit Frankreich» geheim. ,»haltende Nachrichten einem deutschen Agenten übergeben habe. Frau Charta n erklärte einem Vertreter des ..Mali»". Ne glaube nicht, daß ihr Mann Spionage getrieben habe Sr habe den Krieg als Untero'slzier mltgemacht. sich später als einer der Ersten freiwillig für den Sisenbahndtenst Im Rnhrgebiet gemeldet und sei nach Düren ilbergesiedelt. Dort ha'' r die Bekanntschaft einer Frau Schneider gemacht, zu der e die Beziehungen auch nach seiner Rückkehr nach Frankreich ausrcchlerhiclt. Verdächtig machte sich Ebarton dadurch, daß er ein", Kollegen bat. für ihn «»kommend« Briese ln Empsana n nehmen. Ob eS sich hierbei um Schreiben militärischen Inhalte» oder um Briese der Frau, deren Bekanntschaft er in Deutschland macht«, gehandelt hat, steht noch nicht fest. lW. T. B j Eröffnung -es kommunttttschen Parteitages in Moskau. Moskau, 27. Okt. Der 15. Parteitag der Kom. munistischrn Partei der Sowsetunion wurde heute unter Be. letligung von 8l7 Delegierten im Kreml eröffnet. In da» Präsidium wurden 37 Personen gewählt. Den ersten Bericht über die internationale Lage erstattete Bucha rin. lWTVj Aeue DermtMrmgsversirche im engttjche» Bergbau. London. 27. Oktober. Gestern fand zwischen Vertretern deS GeneralrateS der Gewerkschaften. Baldwin, Churchill und dem Bcrgbauminister eine Anssprache statt, die. dem amt lichen Kommunique zufolge, sich mit der Lag« im Kohlenberg bau befaßte. Di« Gewerkschaftsvertreter werden auf der hcu- ttgen Konferenz der Gewerkschaften über den Verlaus der Unterhaltung berichten. Der „Daily Herold" meldet, daß die Gewerkschaftsvertreter an den Ministerpräsidenten einen neuen dringenden Appell gerichtet hätten, eine« wei. teecu Versuch zu mache«, die beiden Parteien zn einer direkte» Anssprache znlammenzobriuaeu Im Zusammenhang mit der Sondersitzung des Unterhauses ist dl« Negierung auch von Vertretern der Kirche erneut dringend aufoefordert worden, sich für eine Herbeiführung des Friedens tm Bergbau einzu- ictzen. sTU.j aiA'chrSnkuntz«« im Schiffsverkehr. London, 27. Oktober. Die Bcrgener Dampfschiff, sahrtügesellschaft hat bekanntgegeben, daß si« den regelmäßigen Verkehr von Bergen nach Newcastle vom 80. Oktober ab wegen Kohlcnmangels cinstellen wird. <TU.) Verringerung -er englischen ArbeUslojeu. London, 27. Okt. Die Zahl der Arbeitslosen in Groß britannien ln der am 18. Okto-»r endenden Woche betrug 1520500, das sind 15 832 Personen weniger als in der vorhergegangenen Nocke, aber 283 312 mehr als vor einem ^abre. Die durch d«-» Bcrobaukviifltkt arbeitslos «"'wordenen Personen «nd in d:r Z-ckl nicht cinbeo^lsfen. sT. U.j Aeln Blohlenmangel in Oetterrelch. Wie», 27. Okt. Unter dem Vorsitz de» HandelSmtnttter» and gestern ein« neuerliche Beratung über die KohlenauSsuhr auS Oesterreich statt. ES wurde fesßgestellt. daß kür den Augen- blick keine Besorgnisse beständen. IT.U.j Siinfliger SefchSttsgang b»lm SlahfharI«N. Paris. 27. Okt. Die in Luxemburg erscheinend« Zeitung Echo de L'Jndustrir", das Oraan des StahlkartcllS. erklärt, kok, der Gana der Stahl- und Eisenwerke aus dem Kontinent so gut sei. baß man eine Erhöhung der Tonnagcztkfer für die Konttngentieruna erwäge. Italiens Auheripotttlk. Keine Diskussion über Güdtirol «nd Oesterreichs Anschluß. Rom. 26. Okt. Ein Leitartikel de» „Lavor d'Jtalia" sucht den Einwurf der Opposition zu widerleac». daß Italien in der anSwärtiaen Politik isoliert sei. DaS Blatt meint, daß die Politik Mussolinis die Aufmerksamkeit der ganzen Welt auf die italienischen Probleme und Bedürf nisse gezogen Hab«. Italien sei durch feste Bande mit Eng land verbunden. Die Bedrohung infolge einer etwaige» deutsch-sranzösischcn Verständigung sei ein Hirngespinst, int« man deutlich au» dem Zögern und den Zweifeln, oie Pari» und Berlin in den letzte» Tagen bekundet hätten, ersehen könne. In bezug aus Deutschland und Frankreich habe Italien nur friedliche Absichten. In bezug auf Deutsch, land sei«» di« in den beiden bekannten Reden Mussolini» ausgestellten Forderungen »nantastbar, so daß keinerlei Dis kussion über sie Rechte Italiens in Güdtirol oder über R« Einverleibung der österreichischen Republik in daS Dentlch« Reich .gestattet" sei. Anßerhalb dieser beiden Kragen seien alle Abkommen niöalich. Frankreich müsse die Gewohnheit ablegen, die italienischen Klagen mit Stillschweigen zu über gehen. als ob Italien ein Kleinstaat sei. den man an der Rase herumführen könne. iW. T. v.s St« Demen« -er rumSnttchen Vefonvrfchafl. Die Königlich Rumänische Gesandtschaft in Berlin teilt mit: Einige rumänische und ausländische Zeitungen behandeln von neuem die Frage des Verzichts des früheren Kron prinzen Larol. gelegentlich der Unterredung, die in Parts zwischen der Königin und dem Kronprinzen stattgefunben hat. Diele Zeitungen ziehen Schlüsse von politischer Bedeutung auS dieser Unterredung die ganz und gar eine familiäre An- gelegenhett ist. »nd benutzen diese Angelegenheit, um «ine ganze Menae Sensationsnachrichten über eine eventuelle Rück kehr nach Rumänien und Wicdereinsetzuna de« frühere» Kronprinzen in seine Reckte mit Genehmigung de» KvnisS zu verössentltchkn. DaS «achdrücklichfte Dementi wird ttrr, «s« diesen gänzlich «naenaneu «ad ossenNckftlich tendrnUöse« Rachrichte» gegeben, die nnr die öffentliche Meinung »er- wirren tollen. MV Ilnsdkn ASkten f»r vg»r» IW7 «i, 0,»-ri»ll»« I ,1»»« «u. I«,»» »g„n. >r»«u,„ch»»1, Dr»«o»» » U»I., »rc-u»», MoIi-oMr-z« >7 /^N7Ul: LSSS1 unä L4SS1
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