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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 09.08.1851
- Erscheinungsdatum
- 1851-08-09
- Sprache
- German
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-185108090
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-18510809
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-18510809
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1851
- Monat1851-08
- Tag1851-08-09
- Monat1851-08
- Jahr1851
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Wochenblatt Preis r vierteljäh- rige Pränumeration v ngr. inS Han«. 8 ngr. l>«> Alcho« lung in der Expe dition. (Jeden Sonnabend eine Nummer.) berechnet. 32. Sonnabends, den 9. August 1851. für Zschopau und Umgegend. JnsertionSgebühren werden die Zeile oder deren Raum Die Räubergrotte an der Arrisge. Erzählung. Die Ufer der Arriöge in dem Theile, der sieb von dem furchtbaren Felsen von Foir bis zu der Gränze von Spanien und Andorra erstreckt, bil den wohl eine der merkwürdigsten Landschaften der Welt. Unter Baumen in dem tiefen Bette verborgen, das der Fluß sich zwischen den unzu gänglichen Absätzen der ganz mit Höhlen durch furchten, obenauf mit Burgruinen bekränzten Gra nitberge ausgehöhlt har, verräth er seine Anwe senheit nur durch das Geräusch der Sprünge über die Felsblöcke hinweg, welche ihm ohne Unterlaß von den Strömen, die sich jenseits der staffel weise vertheilten Dörfer und der Fichtenwälder, weiche diese vor den Lawinenstürzen schützen, von den schneeigen Gipfeln der Pyrenäen herab er gießen, zugeführt werden. An einem kühlen Oktobermorgen zogen zwei Reisende durch diese malerischen Gefilde und ka men in- das Dorf, wo sich die Mine von Vic d'EssvD, eine alte und bedeutende Eisengrubc, be findet. und fragten nach einem Führer, der sie nach den Tabo-Seen und nach dem Gipfel St. Berthelemy, des höchsten der Berge in diesem Theile der Pyrenäen, führen könne. Bald war auch dieser gefunken, und die Reisenden machten sich in seiner Begleitung auf den Weg. Unter den vielen Felshöhlen der Arriöge ist eine einzige, die eine Art Regelmäßigkeit aufzu weisen hat, und in welcher sich durch behauenes Gestein die Arbeit von Menschenhänden beurkun det. Dieses ist die Eschellengrotte, eine wunder same gewaltige Grotte, in die sich selten Jemand hineinwagt, „weil dort Nachts gräuliche Dinge Vorgehen," wie der Führer, indem er über diese Höhle Auskunft gab. hinzusetzte. Der geheimnißvolle Ton, womit der Führer diese Worte auösprach, reizte die Neugierde der Reisenden, und sie beschlossen, die wundersame Grotte zu besichtigen; aber wie sehr sie auch in den Führer drangen, dieser war nicht zu bewegen, sie weiter als bis zum Eingänge der Höhle zu geleiten, Sein Sohn jedoch zeigte sich beherzter. er zündete ein paar Fackeln an und ging den Reisenden voran in die Höhle hinein. Während dem kauerte der Vater sich unter einem Felsen vorsprung nieder und versprach den Fremden, ihnen nach ihrer Rückkehr das furchtbare Drama zu erzählen, das hier in den unterirdischen Tie fen vvrgefallen sei. Lebhaft von dem grandiosen Anblick ergriffen, den die Höhle darbielet, kamen die Reisenden wieder heraus und erinnerten nun den Alten an sein Versprechen. Der Greis, welcher die Zeit indessen zu einem Schläfchen benützt hatte, be gann nun auch seine Erzählung und schilderte folgende tragische Begebenheit, von der er selbst Zeuge und Mithandelnder gewesen war: Es war gegen Ausgang des spanischen Krie ges, als die Grenze noch von GuerilloS überlau fen war, und eine Menge junger Leute aus dem Departement der Arrivge, um sich dem Militär dienste zu entziehen, sich in das Gebirge war fen und als Deserteurs und Schmuggler einen zwiefachen Kampf gegen die Gensdarmerie und die Douane zu bestehen hatten. Die Eschellen grotte, die damals noch nicht so leicht zugänglich war, wie heutzutage, war wegen ihren Würdigkeiten zu allen Zeiten berühmt geweM: Diese Höhle, welche vermöge ihrer natürlichen Beschaffenheit sehr leicht zu vertheidigen war, war zu der Zeit, die wir hier im Auge haben, der Schlupfwinkel einer Bande von vierzig bis fünfzig kriegerischen, entschlossenen Männern, de ren Räubereien sich bald über alle benachbarten Länder erstreckten. Unter der Anführung eines mit allen Schlichen und Hülfsmitteln des Par tisanenkriegs vertrauten vormaligen Miquelets- chefs ihre Streifereien auf der einen Seite bis nach Saint Girons und auf der andern Seile bis nach Air ausdehnend, wurden die Räuber von der Arrioge bald der Schrecken der Heer straßen und der isolirten Wohnungen. Durch den Erfolg ermuthigt. hielten sie nicht allein die Diligencen und die Reisenden an. sondern auch die Convois der Regierung, deren Fourgons sie plünderten, nachdem sie die Bedeckung niederge macht hatten. O
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