Delete Search...
Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 21.01.1854
- Erscheinungsdatum
- 1854-01-21
- Sprache
- German
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-185401214
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-18540121
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-18540121
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1854
- Monat1854-01
- Tag1854-01-21
- Monat1854-01
- Jahr1854
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
Preis i vierteljäh rige Pränumeration » ngr. in'S HauS, v ngr. bei Abho lung in der Exp,» dirion. Wochenblatt für Zschopau und Umgegend. (Jeden Sonnabend eine Nummer.) .JnsertionSgedützeen werden di« geil, oder deren Rönne mit » ngr berechnei. M 3. Sonnabends, den 21. Januar 1854. Abenteuer des Kapitän Dan Henrik. Eine geschichtliche Skizze aus dem Südwesten der Bereinigten Staaten. (Fortsetzung.) Er merkte nun, daß er abermals um sein Le ben rennen müsse, und ein einziger Blick, als er sein Pferd berumwarf, zeigte ihm, baß dieRothhäute die Pferde seiner Gefährten bestiegen. Ein Wett rennen mit den Pferden der Indianer hätte er nicht so sehr gefürchtet, weil sein Roß dem besten von den ihrigen überlegen war; allein die Pferde seiner Kameraden waren ebenso flink wie das seinige, und hatten in diesem Moment noch den Vorzug vor dem seinigen, daß sie minder abge trieben waren. Er verwünschte nun den leicht sinnigen Fürwitz, der ihn veranlaßt, die Spur der Rothhäute zu verfolgen; allein es war keine Zeit zum Grübeln oder müssigem Bedauern; er sprengte den Hügel hinab, so rasch sein halb er müdetes Thier ihn tragen konnte — dem ersten besten Walde zu, denn er sah nur darin Rettung, daß sic ihn auö dem Auge verloren. Er hörte ihren scheußlichen Kriegeruf von ferne, und eS war für ihn kein Sirenenklang; zwar hatte er einen Vorsprung von ungefähr einer Meile, allein dieß war natürlicher für ihre frischeren Pferde «ine Kleinigkeit. Er hatte nun kein« Zeit mehr zu Befürchtungen, sondern mußte nur an die Aufgabe denken, die vor ihm lag. Sein Zweck war, ihnen so rasch wie möglich aus dem Gesicht zu kommen, denn sie mußten dann viele Zeit damit verlieren, ihn wieder ausfindig zu machen. Er strengte sein Pferd fürchterlich an, und es gelang ihm. ä>enn wenn der Wind ihm von Zeit zu Zeit ihr Kriegsgeschrei zu Ohren trug — ein Zeichen, daß sie die Höhe eines Hügels erreicht hatten, — und er sich umsah, konnte erssre nicht zu Gesicht bekommen. Dieß machte ihm etwas leichter um'ö Herz und ließ ihm Zeit, auf die besten Mittel zum Entkommen zu denken. Noch immer aber bot sich ihm wenig Aussicht auf Rettung, denn er war noch mehr als sechs engl. Meilen vom nächsten Walde entfernt. Da er innerte er sich plötzlich, daß er schon seit mehren Tagen einen dichten Rauch in südlicher Richtung bemerkt hatte, und als er sich nun in jener Himmelsgegend umschaute, sah er dort den ganzen Horizont mit düsteren schwarzen Wolken bedeckt, die nur wenige Meilen entfernt zu sein schienen. Dieß brachte ihn auf einen andern, freilich ver zweifelten Einfall; er spürte an dem schweren Auftreten seines Pferds, daß dieses die tolle Hetze nicht mehr lange werde ausdauern können, daß . es daher für ihn vielleicht die einzige günstige Chance biete, wenn er geradezu auf denheran- nahenden Prairiebrand lvsreite und den Versuch mache, sich durch die Gluth hindurch zu schlagen. Lag diese feurige Schranke zwischen ihm und den Rothhauten, so durfte er sich für gerettet ansehen. Gedacht, gethan! ohne langes Ueberlegen warf er sein Pferd herum und ritt gemächlich dem Feuer entgegen. Es währte nicht lange, so traf er auf die Vorhut dieses Brandes, nämlich den dichten qualmenden Rauch, der am Boden hin kroch, und ihn bald den Blicken seiner Feinde entzog. OaS Feuer selbst mochte etwa eine Meile noch entfernt sein. Den Augen der Indianer entrückt, fühlte er sich nun ziemlich sicher, sprang daher vom Pferde und traf sogleich Anstalten, um sich auf seine Feuerprobe vorzubereiten. Zunächst schnitt er seinen Teppich in Streifen, und verband mit einem derselben seinem Pferde die Augen; aus einem andern machte er eine Art Kappe, die er dem Thiere über den Kopf zog, um ihm damit Maul und Nasenlöcher zu verhüllen. Nun machte er sich selber ein ähnliches Visier von demselben Material. Der Teppich war von grobem Ge webe, und ließ Luft genug hindurch, um wenig stens für einige Zeit das Leben zu fristen, während doch der dicke Qualm von der Lunge abgchalten wurde. Schon hörte er das Geschrei seiner Ver folger ganz in der Nähe, konnte aber nichts sehen, denn er war in förmliches Dunkel gehüllt. Rasch schwang er sich nun in den Sattel und sprengte sein Pferd gerade in das Feuer hinein; fort ging'S in sausendem Galopp, ohne zu wissen wohin; die Zügel wurden straffer angezogen und Sporn und Peitsche mit der Wucht der Verzweiflung gebraucht.
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview