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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 28.01.1854
- Erscheinungsdatum
- 1854-01-28
- Sprache
- German
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-185401286
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-18540128
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-18540128
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1854
- Monat1854-01
- Tag1854-01-28
- Monat1854-01
- Jahr1854
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Preis.- »ierreliäh, rige Pränumeration S ngr. in'S 4»us, v, ngr. bei Abho, ,ung in der Expe dition. Wochenblatt für Zschopau und Umgegend. (Jeden Sonnabend eine Nummer.) Insertionsgebühren werden di« Zeile oder deren Raum mit i ngr- berechnet. M 4. Sonnabends, den 28. Januar 1854. Abenteuer des Kapitän Dan Henrie. Eine geschichtliche Skizze aus dem Südwcsten der Vereinigten Staaten. (Schluß.) „O Gott!" stöhnte er laut; „war es für mich nicht Prüfung genug, jene Flammenhölle dort durchreiten zu müssen? bin ich nur darum dem Feuertode entgangen, um hier ein tausend fach schrecklicheres Ende zu finden?" Er betrachtete sich nun sein Pferd; auch dieses, nur theilweise erquickt, schien nun die neue Gefahr zu ahnen, die ihm von dieser Seite drohte, denn es blickte mit stieren, blutunterlaufenen Augen auf die gierige Meute der Wölfe, die sich rasch auf der Ufcrlehne sammelte. Schaudernd schnaubte es und erhob mit einem so wilden, kläglichen Wiehern den Kopf, daß Dan in seinem ganzen Leben keinen wehmüthigern Ton gehört zu haben wähnte. Nur Ein Trost lag in diesem Gebühren des Thieres — es zeigte wenigstens noch Stärke genug, um für seine Rettung zu rennen. Er stieg auf, schoß seine Büchse wohlgezielt in den dicksten Haufen der Wölfe hinein und sprengte dann mitten durch sie hindurch. Sie sprangen nach ihm empor, schnappten nach seinen Füßen, nach den Läufen des Pferdes, allein dieß war allzu tödtlich erschreckt, um nur einen Augenblick inne zu halten, und. trat sie unter seinen Hufen nieder. Er ritt mitten durch ihren Haufen hindurch, das Roß flog ordentlich über diePrairie hin. schnaubend vor Schreck, und griff auö, als käme cs frisch vom Ställe; hinter ihm her tobte aber heulend, schnaubend und bellend - die blutgierige Meute der Wölfe. Es waren schon ihrer mehr als hundert, und noch jede Minute schien ihr Haufe größer zu werden, — wohin Dan's erschrockenes Auge blickte, sah er allerwärlS ihre tückisch funkelnden Augen und die dampfenden, weitge öffneten. rothen Rachen, — auö allen Himmels richtungen kamen sie heran, um an dieser wilden Jagd theilzunehmen. Jetzt waren sie ihm schon -ganz nabe, etliche davon nur wenige Pferdelän gen hinter ihm. Die größten und stärksten darun ter waren vom Feuer beinahe kahlgesenkt, und wenn so der weiße Schaum aus ihren Rachen flog, jo boten sie mit den großen rothen Mäulern und der langen Zunge das häßlichste Bild über menschlichen Entsetzens, das nur die Phantasie schaffen kann. Dann feuerte er seine Pistolen unter sie ab, allein es machte keinen Unterschied; sie heulten nur um so lauter und liefen desto wuthender, während für jeden erschossenen gleich sam fünf andere in die Reihe zu treten schienen. Fiel das Pferd, oder gingen ihm die Kräfte aus, so wurden Roß und Reiter unfehlbar von den Wölfen in Stücke gerissen. Diese fürchterliche Ueberzcugung veranlaßt- Dan Henrie. all seine Geisteskräfte darauf zu concentriren, daß er sein Pferd im vollsten Rennen erhielt, denn auf diesem allein beruhte nun die einzige Hoffnung. Ec bemerkte inzwischen zu seiner großen Freude bald, daß die Wölfe weit hinter ihm zurückblieben, denn auf die Dauer vermag sich kein Prairiewvlf mit dem Pferde an Schnelligkeit zu messen. Dan begann nun einige Hoffnung zu hegen, und die aberwitzige Eile und Geschwindigkeit seines Pferdes legte einen immer größerenZwischen- raum zwischen ihn und die Wölfe, — der schau derhafte Tod, welcher ihm drohte, schien in die Ferne gerückt zu werden. Schon konnte er ihr Geheul nicht mehr hören und nur in weiter Ferne sah er ihren langen, schlangenähnlichen Zug über die wellenförmige Prairie fegen. Vor ihm tauchte Wald am Horizonte auf; er stieß in einer Auf wallung jubelnder Freute ein Triumphgeschrei auö, denn dort hielt er sich wenigstens für ge borgen: er konnte auf einen Baum klettern — aber im ersten Freudenräusche vergaß er, daß sein armes Pferd nicht auch klettern konnte. Auch das Pferd witterte den Wald und scheint sich darüber zu freuen, denn für alle Geschöpfe der Prairie scheint eine gewisse Sicherheit und Be haglichkeit in dem Anblick eines Waldes zu liegen. Aber wehe dem armen Thiere! kaum hat es den Forst erreicht und ist einige hundert Klafter weit zwischen die stattlichen Bäume hineingeritten, so brickt das treue Thier zusammen, und kann nach mehren vergeblichen Versuchen, dem mahnen den Sporn zu gehorchen, sich nur stöhnend und
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