Preis: vierteljäh rige Pränumeration » ngr. in'S HauS, S ngr. bei Abho, lung in der Expe dition. Wochenblatt für Zschopau und Umgegend. (Jeden Sonnabend eine Nummer.) ZnsertionSgrdühren werden di« LeiiS oder deren Raum mit i ngr. berechnet. M 1V Sonnabends, den 1t. März 1854 Bekanntmachung des Ministeriums des Innern, die Brandkassenbeiträge auf das Jahr 1834 betr. Nachdem sich zu Deckung des in Folge der zahlreichen Brände in den Jahren 1852 und 1853 bei der Brandverficherungs-Kaffe entstandenen Mehrbedarfs eine Erhöhung des auf das laufende Jahr von dem Mini' sterium des Innern durch Verordnung vom 10. März 1852 mit 5 Ngr. 6 Pf. und eventuell 6 Ngr. 4 Pf. ausgeschriebenen Beitrags von je 100 Thlr. Berstcherungssumme auf 8 Ngr. oder halbjährlich einen Neu groschen von je25Thlrn. der Versicherungssumme erforderlich gemacht hat. und Demgemäß unter dem heuti gen Tage entsprechende Verordnung auf Grund von §. 88 der Verfassungsurkunde in dem Gesetz- und Ver ordnungsblatte erlassen worden ist, so wird dies unter Bezugnahme auf die letztere andurch bekannt gemacht. Diese Bekanntmachung ist nach §.21 des Gesetzes, die Angelegenheiten der Presse betreffend, vom 14. März 1851, in allen unter die Bestimmung dieses §. fallenden Zeitschriften abzudrucken. Dresden, den 21. Februar 1854. Ministerium des Innern. ' Freiherr Von Neust. ' Eppendorf. Die Auetion. Eine Erzählung bon Ferdinand Schmidt. 1) Das Zauberhäuschen. O welch ein Anblick! der Rhein mit seinen Bergen, Burgen und Städten war sckön, aber diese Schweizer-Landschaft übertrifft Alles, waS ich bis jetzt gesehen habe! — So sprach eine junge Engländerin zu ihrem Vater. Der Vater ließ den Wagen halten und stieg mit der Toch ter aus. Nachdem er dem Bedienten den Ort bezeichnet hatte, wo er ihn mit dem Wagen er warten solle, sagte er zu seiner Tochter: Komm nun mein Kind! Ich werde dich jetzt auf den Punkt führen, von dem aus die Landschaft betrachtet werden muß. Man wanderte rüstig einen Pfad entlang, der sich in einer Schlangenlinie zur Höhe zog. Bald war der Ort erreicht, den der Vater bezeichnet hatte. Bänke, in Stein gehauen und zum Theil mit Moos bewachsen, luden zum Sitzen ein. Der Vater zog einen kleinen silbernen Becher hervor, füllte ihn aus der Feldflasche mit Wein, und trank. Er bot auch der Tochter einen Labetrunk an, allein diese, in die Anschauung des reizenden Ge mäldes versunken, das die Natur ihren Blicken darbot, dankte und nippte endlich auf Zureden des Vaters ein wenig an dem Becher. Darauf holte sie aus ihrem zierlichen Reise täschchen ein in Gold und Roth gebundenes Album hervor, in welches sie mit Meisterhand manche Skizze schöner Gegenden eingetragen hatte. Sie legte eö auf ihren Schooß und zeichnet«. Der Vater, ihr zur Seite sitzend, blickte wohl gefällig auf die Marmorhand seiner schönen Toch ter, unter deren Bewegungen in fast zauberhafter Weise das Bild der Landschaft entstand. Sieh, lieber Vater, sagte die Tochter, der silberne Fluß in der Ferne, der See mit seinen im Sonnenglanz rosig leuchtenden Segeln, di« fernen Ebenen, Berge und Wälder, die sich am Horizonte im zauberhaften Farbendufte verlieren — dieß Alles, so schön es ist, erreicht bei mir nicht den Zauber eines Pünktchens der Land schaft. Sieh jenes Hüttchen dort am Bergrö- hange, gerade dort, wo unser Wagen jetzt hält. Der Anblick regt Empfindungen in mir auf, wie sie Mich erfüllen, wenn ich ein süßes Gedicht lese ober eine sanfte Melodie höre. Sieh, in grauem Silber leuchten die Giebel, in Braun und Grün das Moos, das nur wenig noch vom grauen Stroh des Daches sehen läßt. O wie glücklich muß es sich in dem Hüttchen wohnen! Ich glaube gar nicht, daß es für Menschen erbaut ist. Ge wiß hat die Fee des Berges eö hingezaubeit für sich, und es verschwindet vor unfern Augen, wenn wir uns ihm nähern. Dann hebt sie, meinst du, den farbigen Duft schleier hinweg, und wir erkennen, daß das poe tische Farbenspiel am lieblichsten oft gerade dort leuchtet, wo die innere Zerstörung am weitesten vorgeschritten ist! —