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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 25.03.1854
- Erscheinungsdatum
- 1854-03-25
- Sprache
- German
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-185403258
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-18540325
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-18540325
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1854
- Monat1854-03
- Tag1854-03-25
- Monat1854-03
- Jahr1854
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Preis: vierteliäh» rige Pränumeration 9 »gr. in'S Haus, 8 ngr. bei Abho« lung in der Lxpe, dition. Wochenblatt für Zschopau und Umgegend. (Jeden Sonnabend «ine Nummer.) JnserkionSgedLhren werden dir Zeit» oder deren Raum mir i ngr. berechn«!. M 12 Sonnabends, den 25. März 1854. Die Abenteuer einer Nacht. Es war an einem regnerischen, stürmischen Novemberabend des Jahres 1799, als der öster reichische Generallieutenant Graf von Klenau, der mit seinem Hauptquartiere in Greisenfeld lag. den dortigen Forstmeister, Grafen von Arco, zu sich bitten ließ und ihm eröffnete, daß er eines vertrauten, muthigen, besonnenen Menschen be dürfe, der noch in selbiger Stunde mit einem Briefe an den Freiherr» Lg. in W. abgehen müsse, mit keinem Menschen aber von dieser Sendung spreche und die größte Vorsicht in Be wahrung und Bestellung dieses Briefes zu be obachten habe, indem bereits in der Nähe von W. ein französisches Corps stehe, vielleicht schon dessen Avantgarde dort eingerückt sei. Nach einigem Besinnen erbot sich der Forst meister, den Brief durch seinen Büchsenspanner, einen ganz zuverlässigen Mann, besorgen zu lassen, und der General gab ihm das Schreiben, wie auch 12 Dukaten als Reisegeld und Botenlohn für den Büchsenspanner. Wenzel Tomaschek — so hieß dieser — ein geborner Deutschböhme, wurde in die Sache ein geweiht, aufs genaueste unterrichtet, und nachdem die militärische Depesche zwischen das Leinwand futter der Waidtasche eingenäht war, von der Ortsbehörde mit einem Paffe versehen, worin angegeben war, daß Tomaschek von seinem Dienst- Herrn nach W. geschickt werde, um dort für den selben aus der Gewehrsammlung eines jüngst verstorbenen Forstcommissars mehrere Gewehre verschiedener Art zu kaufen. — Schon eine Stunde nach der Unterredung des Generals und des Forst meisters eilte Tomaschek aus Greisenfeld mit Waidtasche und Hirschfänger angethan, aber ohne Flinte, da ihm, bei allenfalsigem Zusammentreffen mit Franzosen das Tragen einer Feuerwaffe be deutende Unannehmlichkeiten hätte , verursachen können. Der nasse Abendwind blies ihm heftig ins Gesicht und verhinderte schon nach einigen Stun den das Erkennen des ihm bezeichnet«« Weges, der für ihn um so schwieriger einzuhalten war, früher ans Ziel zu kommen, auf ^ebenwegen angewiesen worden und er in dieser tsegend gar nicht kundig war. Seine Füße ver mochten im Schlamme nicht weiter zu waten und oft mußte er sich bücken, um seine Halb- dem Moraste zu ziehen, in dem sie stecken blieben und sich mit Schmutz und Wasser anfullten. Er blickte um sich, ob er nirgends ein freundliches Lichtchen glänzen sehen oder das Anschlägen eines Hundes hören konnte. Aber nirgends ließ sich die Nähe eines Men schen, viel weniger die Wohnung eines Gast» freundes erspähen; selbst das Schlagen einer Thurmuhr hatte er noch nicht gehört, das doch sonst dem einsamen Wanderer in weiter Ferne entgegentönt. Er vermulhcte daher mit Grund, daß er sich in einer durchaus unbewohnten Ge gend befinden müsse. Seine Lage wurde immer mißlicher, er war noch auf keinen trockenen Fleck getreten, der geeignet gewesen wäre, für ihn ein Nachtlager abzugeben, nicht einmal einen Baum, unter oder auf welchem er die Nacht hätte zu bringen können, erblickte er in der furchtbaren Dunkelheit, und jeden Augenblick mußte er ge. wärtig sein, in ein Sumpfloch oder einen Graben zu stürzen und sich zu beschädigen. Schon wanderte er eine geraume Zeit mit erstarrten Füßen und leerem Magen fürbaß, als ec einen matten, in weiter Ferne verhallenden Laut vernahm. Aufmerksam horchte er, ob sich nicht vielleicht etwas Helleres und Bestimmteres hören ließe, aber eine Weile war es still, nur der Sturm fuhr fort, ihm das Haar zu zersausen, bas durch keinen Hut mehr geschützt wurde, weil ein starker Windstoß ihm denselben vom äkopfe gerissen und weit in die Gegend Hineingetrieben hatte. — Nach einer Weile erschollen aber die Töne vernehmlicher, es schien, als wenn sie die Angst einem Menschen erpreßte; noch konnte er aber die Richtung nicht unterscheiden, woher die Jammertöne kamen; er horchte auf. vernahm aber nichts und ging rasch, so viel es der nasse Boden erlaubte, vorwärts. Immer gerade auS wanderte er und hoffte, doch einmal daS Ende dieser Moorstrecke zu finden; indeß ging er jetzt mit
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