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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 27.05.1854
- Erscheinungsdatum
- 1854-05-27
- Sprache
- German
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-185405275
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-18540527
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-18540527
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1854
- Monat1854-05
- Tag1854-05-27
- Monat1854-05
- Jahr1854
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Pr«!»! virneljä!» rige Pränumeration v ngr. in'S HouS, « ngr. bei Abho« lung in der Exp«, dieion. Wochenblatt für Zschopau und Umgegend. (Jeden Sonnabend eine Nummer.) Jnsertion-gebühren werden di« Zeit« oder deren Raum mit i ngr. berechnet. 21. Sonnabends, den 27. Mai 1854. Eine Elenn-Jagd im Staat Maine. (Fortsetzung.) Wir hatten sogleich Halt gemacht und jeder von uns einen der Hunde am Halsband erfaßt, welche wir zu beruhigen versuchten, denn sie hatten bereits das Wild gewittert. Uebrigenö konnten wir nickt an dem Orte bleiben, wo wir standen, denn wir waren noch mindestens dreihundert Schritte von dem Wilde entfernt, und so weit trugen selbst unsere schweren Gewehre nicht mit Sicherheit. Auch konnten wir nicht an sie heran schleichen, denn es war kein Gebüsch da, das uns schützen konnte, und die Bäume standen hier nur vereinzelt und hatten keine so dicken Stamme, daß wir uns hinter ihnen hätten verstecken können. Es blieb daher nichts anderes übrig, als die Hunde loszulassen und sie auf das Wild zu Hetzen. Wir wußten, daß wir erst nach einiger Verfol gung zum Schüsse kommen würden, allein wir glaubten, es dürfte keiner langen Hatze, weil der Schnee uns sehr günstig war. Die Hunde waren nickt so bald von der Koppel gelassen, als sie mit lautem Bellen davonjagten, während mein Freund und ich so rasch als möglich folgten. Der erste Laut, welchen die Hunde von sich ga ben, war übrigens für unser Wild das Zeichen zur Flucht, und wir konnten ihre gewaltigen Körper durch das Unterholz drecken sehn, als sie davonsetzlen. Sie liefen über eine offene Blöße, in der unverkennbaren Absicht, den jenseit derselben liegenden, rauhen Hockwald zu erreichen; auf dieser Blöße lag wenig Schnee und als wir aus dem Dickicht auf dieselbe heraustraten, hatten wir den vollen Anblick unsers edlen Wildes. Der alte Hirsch lief voran, die anderen folgten eines hinter dem andern. Keines sprang oder gallop- pirle, was sie nur selten thun sollen, sondern alle liefen in einem schlenkernden Trott, der aber so ausgiebig war, wie der Paßgang eines tüchtigen Reitpferdes. Die Köpfe trugen sie ganz wag recht. mit vorne ausgestreckten Schnauzen und der Hirsch lehnte sein mächtiges Geweih im Lau fen ganz auf die Schultern zurück. Beim Lau fen schlugen sie die Sckaalen ihrer gespaltenen Hufe zusammen, was rinrn Ton gab wie daö Zer schlagen von Zündhütchen und bei diesen vier Thieren ein ordentliches Gerassel gab. Binnen Kurzem hatten wir sie aus den Augen verloren, hörten aber das Gebell der Hunde noch immer, und folgten nun so flink wie möglich auf der Fährte, welche die Thiere zurückgelassen hatten. Wir mochten etwa eine englische Meile weit waldein ge drungen sein, als das Bellen der Hunde immer lau ter und grimmiger wurde und uns anzeigte, daß das Wild nun zum Stehen gebracht, verbellt war, und es drängte uns gewaltig, zum Schüsse zu kommen. Als wir übrigens den Ort erreichten, wo die Hunde Standlaut gegeben hatten, fanden wir, daß nur der Hirsch Stand gehalten hatte und mit Erfolg damit beschäftigt war, sich mittels der Läufe und des Geweihs die Hunde vom.Halse zu halten. Das Thier mit den beiden Kälbern war davon gegangen und nirgends mehr zu sehen. Als der Hirsch uns gewahrte, wandte er sich abermals zur Flucht und trabte weiter, verfolgt von den Hunden; wir fanden, daß an der Stelle dieses kurzen Halts seine Fährte sich von der der drei anderen getrennt hatte, da er beinahe die entgegengesetzte Richtung eingeschlagen. Ob er dieß mit Absicht gethan, um die Hunde von seinen schwächeren Gefährten abzuhalten, oder ob vielleicht unser plötzliches Erscheinen ihn so ver schüchtert hatte, daß er davon lief, ohne sich seinen Weg zu wählen, weiß ich nicht; auch blieb mir nicht Zeit hierüber nachzudenken, denn mein Freund, dem es vermuthlich mehr um das Fleisch des Wildes als um das Waidwerk selbst zu thun war, schlug sogleich die Fährte des Thiers und der beiden Kälber ein, während ich, von anderen Be weggründen geleitet, mich an den Hirsch hielt. Ich war in allzu großem Eifer, um auf einige Ermahnungen zu hören, die er mir noch zurief, ehe wir schieden; als unsere Wege auseinander gingen, hörte ich ihn noch rufen, ich solle mich wohl in Acht nehmen und mich nickt zu früh verfeuern; allein bald gingen unsere Fährten so auseinander, daß wir nichts mehr von einander sahen oder hörten. Ich verfolgte mein Wild noch eine gute halbe Meile weiter, geleitet von der Fährte im Schnee
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