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Dresdner Nachrichten : 09.02.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-02-09
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192902098
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19290209
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19290209
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1929
- Monat1929-02
- Tag1929-02-09
- Monat1929-02
- Jahr1929
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 09.02.1929
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n> llabesany. Ar. «8 Sonnabend. ». Februar isr» »ro»>mU»riIt: «-»Ockiten «kerb«, ff-rnw,«it>«r.Lammelnun>me-: »»>»» Nur lür PaUiigewrtche: Nr. L00tt Lckircoiellung u. k-auvt«eIiIiKl»!>eUe: »retden-A. t, Mariknlttabe »0/1» kf8tK!S88>g68 ^68tSUI-SNt ILgüe^ 4 lemr-Isö »e>«a»gebühk vom >. bi» l». Februar I9SS bei tSglich »welmalioer ZusteNun« frei -Ml» 1.70 Mi. Pollbe»ug«pre>» für Monai Februar 3.1V MI. ohne PollzusleUungSgkbiUir. <k>n»elnuu»„er IN Pjg. Außerhalb Tretdeni IS Big. Anjeigeiipreile: Die An,einen werden nach Golbmar« berechne«: die einfpallige 30 mm breile Zeile »S Psg.. für auswirl» «a Psg. Fami>ienan,eigen und LieUen- »efuche ohne Rabatt lS Pia., außerhalb iS Pfa., die SN mm breite RcNamereile ran Psg.. außer halb »so Pfg. Lllertengebühr SV PIg. Auiwärllge Aufträge gegen Borautbezahlung „Vssbssins" ^psgsr Steaks / preitbaknslf-sks Dnick a. Llkpsch L Neickiartzt, Dresden. Poiffckieck-Klo. 1068 Dresden Nachdruck nur mil deutt.L.ueUenont,abe (DreSdn. Nack'r.'zuläiu^. Unverlanate Lchnststücke werben nicht ausdewalirl Kb6s^8 8 Olif: v38 f'Sk'Kstt dsl- 3Ü65 Welt Ankunft -er Sachverständigen ln Varls Die deutsche, -ie englische und amerikanische Delegation treffen fast gleichzeitig ein Der Einzug -er Gaste Paris. 8. Februar. Der Einzug der Sachverständigen zur Pariser NcparationSkonscreuz bat begonnen. Am frühesten waren die Belgier und einer der beiden Japaner zur Stelle. Heute mittag folgten die Deutschen, die Amerikaner, die Eng länder und die Italiener. Die deutsche Delegation tras unter Führung von Ncichsbankpräsidcnt Dr. Schacht heute mittag mit dem Nordexpreß in Paris ein. Insgesamt zähl» die deutsche Delegation, di« in dem Hotel Royal Monceau Quartier bezieht, etwa 26 Personen. Sr. Schacht ist von den Mitgliedern dcS Neichsbauk- direktorinms Rorthofs und Huelse begleite». Bom »eichswirtschaftsministcrinm ist Gchcimrat Klassen. vom Retchssinanzministerium Ministerialrat Berger der Kom mission beigegcbcn worden. Die Kricgslastcnkommisslon ist »erstarkt worden, um für die Auskünfte, die die Sachverstän digen benötigen, die Verständigung mit Berlin zu er leichtern. Die deutschen Vertreter wurden vom Gesandt- schastörat Dr. Riester und dem Vorsitzenden der Ständige« iiricgslastenkommission, Ministerialdirektor Dr. Nuppel, so wie einem Vertreter der französischen Negierung begrübt. Sie begaben sich sofort in das Hotel Monceau Royal. Die offizielle Tagung der Lachvcrständigcnkonserenz wird am Montag im Hotel Moria beginnen. Äorher sollen bereits eine Reihe gesellschaftlicher Veranstal tungen de» Kontakt zwischen den Sachverständigen Her stellen. Die ersten Znsammenkünste sollen vor allem dazu dienen, die Frage des Vorsitzes zu klären. Allgemein schein, der Wunsch zu bestehen, den Amerikaner Qwcn Noung zum Vorsitzende» der Sachverständigenkonscrenz zu wählen. Man hofft, dast er trotz der ablehnenden Haltung, die er und Präsident Coolidge in Amerika eingenommen haben, dazu zu bewegen sein wird, das Präsidium zu siihrcn. Deutschlands Tributzahlunoen 1928 Berlin, 8. Februar. Das Büro des ReparationSageiitcn veröffentlicht soeben die Uebersicht über die im fünften Annuttätsjahr bis zum 31. Januar Eg vorgciivmmcnen Transfers und über die verfügbaren Gelder. Danach ergibt sich an verfügbaren Geldern auf Bargrundlage und umgercchnct in Goldmark ein Saldo per 31. August E8 von 189-188 0-14 86 Reichsmark. Die Einnabme» aus Rechnung der fünften Annuität bestehen hauptsächlich ans dem Haushalt- bcitrag von 620833 333 33 Reichsmark lim Monat Januar 1929 104 166 666 66 NM ». Aus der Besörderungs- steuer von 96666666.64 RM. <24 16666666 RM.s, und aus der Verzinsung und Tilgung der N e t ch s b a h n - Re parativ nSschnldv-rschreib ungen von 220 Millio nen <66 000 000 RM.s. Unter Berücksichtigung einiger kleiner Posten ergibt sich danach für das fünfte Annnitätöjahr bis zum 31. Januar 1929 ein Gesamtbetrag von 1 106 678 744.16 RM. <183 081 072.63 RM.s. Die in ausländischer Währung vvrgcnommcnen Trans fers belaufen sich ans 500 798911.14 <106 074 168.79 RM.s. Durch Zahlungen in Reichsmark erfolgte für S a ch l i e s e r u u g e n, B e s a tz u n g s t r u p p c n, Kosten der Interalliierten K o m- Missionen »sw. ein Transfer in Höhe von 399279903,20 <73 733 124.96 RM.s. Insgesamt betrugen die Transfers also 900 078 814 34 <179 807 283.75 RM.s. Der Saldo per 31. Januar 1929 beläuft sich also ans 206 409 929 81 RM. Die vor- ncnoinmcnen Transfers verteilen sich ans die gröberen Glänbigcrinächte wie folgt: Frankreich 466 689 314,61 Reichsmark «92 211 196.17s, Britisches Rci ch 203 868 803.41 Reichsmark <39 620 627,96», Italien 66 006774.72 «1227483836 Reichsmark», Belgien 46 398 010.86 NM. <9 666 818 86». Die Gesamtsumme der Transfers an die Mächte betrug 860 652 364,03 RM. «171.623 725,26». Das ArbeitsschutMseh Im Reichstag wird die Verabschiedung der Vorlage über das neue Arbeitsschutzgesctz nicht sehr schnell vor sich gehen, denn von allen Seiten sind Bedenken gegen Einzclbestim- mungcn geändert worden, und zahlreiche Besserung s- a «träge der Parteien werden im Laufe der Debatte im Plenum und im Ausschuß zu erwarten sein. Aber bei aller berechtigten Kritik an diesem oder jenem Abschnitt des Ge setzentwurfs kann man jedoch die Grundzüge der Vorlage wohl begrüßen. Denn das ArbeitSschutzgcsctz bringt nicht nur die Zusammenfassung der in den verschiedensten Gesetzen und Verordnungen enthaltenen Bestimmungen zum Schutze der menschlichen Arbeitskraft und schasst so gegenüber der früheren Zersplitterung nicht nur kli-rerc Verhältnisse, son dern es wird auch im allgemeinen den berechtigten Forde rungen der Wirtschastskrcise, ihre Produktivität sicherzu- stellcn, sowie dem Wunsche der Arbeitnehmerschaft, ihre Ge sundheit und Arbeitskraft zu schützen, gerecht. Tie in sozial demokratischen und dcmokrattschcn Kreise» erhobene Klage, daß die erstrebte Vereinheitlichung der Lchutzbestimmungen nicht restlos alle Arbeitnehmer umsaffe, ist durchaus unbe rechtigt. Es lassen sich nun einmal trotz der demokratischen Gleichhcitöprinzipie» nicht alle wirtschaftlichen Betriebsarten über einen Kamm scheren. Darum muß ein Arbeitsschntz- geictz, das doch nicht nur einzelnen Bevvlkcrnngökrciscn, sondern dem Wohl der Gesamtheit dienen soll, auch ans die besonderen Lcbcnsbedingungc» und Bedürfnisse bestimmter Wirtschaftszweige Rücksicht nehmen. So ist es nur zu begrüße», daß für die Betriebe der Land- und Forst wirtschaft. der Tierzucht, der Fischerei, der Seeschiffahrt, der Luftfahrt n. a. m. S o » d e r g e s e tz e geschaffen werden sollen. Von einem Ausnahmerecht für die Arbeitnehmer dieser Wirt- schaftsgrnppcn, wie die sozialistische Presse bereits lamentiert. Wmmts Elsaß-WM gebilligt Sie Kammer gehl unter Ablehnung ber a«1onm»W»en Aüniche zur Tagesordnung Mer Paris. 8. Februar. In der heutigen Vormittagssitzung der Kammer wurde die Debatte über die clsässische Frage abgeschlossen. Es kamen nur clsässische Redner zu Wort. Der Auwnomift Brogly führte unter anderem aus: Das elsäsnsche Unbehagen wurde verursacht durch die Jrrtümcr und Langsamkeit der Verwaltung und wurde durch den Terror verschärft, dessen Opfer meine Freunde ge worden sind. Im Jahre 1922 habe ich mich mit dem Minister präsidenten über die Heimatbuudbcwegung auseinander- geicvt. Der Heimatbuud verfolgt den Zweck, die elsäistichen Ansprüche zu verteidigen. Ich habe Poincars jedoch nicht Überzeuge» können. Er hat es abgclchnt, die gegen die Unter zeichner des Heimatbiindmaniscstcs getroffenen Sanktionen »urnckzunehmen. Man stellt den Autonomismus als Separatismus hin. aber im Elsaß gib« e« keinen Separatismus. Der französische Gedanke ist im Elsaß nicht bedroht. Wenn jemand im Elsaß Kritik üben will, ist er gleich ein Feind des Vaterlandes. Brogly forderte sie Wahrung des religiösen und Schulstatntes im Elsaß, Amnestie für die im liolmarer Prozeß Verurteilten. Maßnahmen zugunsten der Beamten. die das Hcimatbuudmanifcst unterzeichnet haben, das regionale Regime im Nahmen Frank reichs und den zweisprachigen Unterricht. Er erklärte: Wäbrcnd des Krieges haben die deutschen Behörden in Ge meinden mit französischer Bevölkerung zuerst die französische Sprache lehren lassen. Diese Methode mnst hcnte für deutsch- lprachige Gemeinden gelten. Der folgende Redner, der clsässische Nbg. Bilger «Dem.» behauptete, daß verschiedene bei den Haussuchungen im Elsaß beschlagnahmte Dokumente nicht zu den Gerichlsakten ge nommen, sondern verschwunden seien. Potnears be- zcichuct dies als Lüge und Verleumdung. Im übrigen legt Bilger ein TreugelöbniS für Frankreich ab. Abg. Weridmann. der Führer der neuen katholischen ellässischen Partei, letzt da» Programm seiner Parteifreunde auseinander. Sie lehnen den AntonomiSmus ab. weil ein autonomes Elsaß schnell deutsch werden würde. Ter neugewählte autonomistische Abg. Stürmer «Altktrch» »klärt. Autonomismus habe nichts mit Separatismus zu tun. Der autonomistische Abg. Ha uh aus Aolmar spricht im Sketchen Sinne. Zu Beginn der Nachmittag ssihung gab Bouisson bie Tagesordnungen bekannt. Die von der Regierung «»genommene Tagesordnung de- Abg. Thomson (Radikale Linke» lautet: „Im Vertrauen ans die patriotische Anhänglichkeit der Bevölkerung von Elsaß und Lothringen an die Republik und das einheitliche und unteilbare Frankreich geht die Kammer unter Ablehnung aller Zusatzanträgc zur Tages ordnung über." Die sozialistische Tagesordnung verlangte Schaf fung eines elsaß-lothringischen Parlamentes, sowie Zurück weisung jeder AuSnahmegesetzgebuiig und die Einführung der Latengesetzgebung. Die Kammer hat mit 889 gegen S 6 9 Stimmen die von den Sozialisten über die Verhältnisse im Elsaß cin- gebrachtc Tagesordnung verworfen, nachdem Poincars die Vertraucnösragc gestellt hatte. Poinears nahm bie Tages ordnung Thomson an, lehnte jedoch den Zusatz ab, in dem die Kammer die den drei Provinzen gemachten Ver sprechen feierlich erneuert, weil dies eine Wiederholung dessen sei, was er im Jahre 1828 in seiner RegicrnngScrklärnng gesagt habe. Mit 486 gegen 19 Stimmen wurde dann, nachdem PoincarS die BcrtraucnSfragc gestellt hatte, die Tagesordnung Thomson ohne den Zusatz angenommen. Saö SM Mk« »en AiKeiwmisimis Paris, 8. Februar. Der KainmerauSschuß für Gcsetz- gebungsangclegcnhciten hat nunmehr im Einverständnis mit der Negierung einen Gesetzentwurf fcrttggestellt, der in der Hauptsache die autvnviuisttsche oder rcgionalisttschc Bewegung treffen soll. Das Gesetz besagt, baß jede propagan distische Handlung, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu gefährden, und die bezweckt, einen Teil des Ge bietes über das sich die Souveränität Frankreichs erstreckt, dieser Souveränität zu entziehen, mit Gefängnis von einem Jahr bis füns Jahren bestraft wird. zranztliicher Krlmiimlbeamler alSRulMm Franksnrt a. M., 8 Februar. Im Frankfurter Stadtteil Höchst, der noch zum besetzten Gebiet gehört, lärmten in der »ergangenen Nacht einige Betrunkene aus der Straße. Als Polizcibeamte Ruhe gebietend einschrittcn, wurden sie von einem ber Betrunkenen tätlich augegrisfcn, so daß sie Ihn fcst- nehmen und zur Mache bringen mußten. Dort weigerte er sich, seine Personalien anzugeben. Aus seinen Papieren wurde sestgestellt. daß es sich um einen französischen Kriminal, beamten handelte. Der Mann blieb einige Zeit aus der Polizeiwache, bis er von BcsahungSangchörigen abgeholt wurde. kann natürlich keine Rede sein. Auch diese Arbeitnehmer genießen, genau wie bie Arbeiter, die von dem neuen Gesetz erfaßt werden, ausreichenden Schutz ihrer Ar beitskraft. Ist doch jeder Arbeitgeber verpflichtet, seinen Betrieb so ciuzurichtcn, daß der Arbeitnehmer gegen „Ge fahren für sein Leben, seine Gesundheit und seine Sittlich keit" geschützt ist. Ja, der Staat greift zum Schutze der Ar beitskraft sogar in die Sphäre der Produktion ein, indem nämlich die Verwendung von Maschinen, die als gefährlich erkannt sind, verboten werden kann. Ferner ist auch den be- rechtigten Wünschen der Arbeitnehmerschaft nach Erweiterung des Mutter- und Kinderschutzes, sowie des Schutzes für jugendliche und weibliche Arbeitnehmer weitgehend will fahrt morden. All diesen Bestimmungen kann man wohl auch vom Standpunkte der Wirtschaft und von der Arbcitgcberseitc zustim- mcn. Dagegen aber wird es Aufgabe der staatScrhaltcnben Parteien sein, die Verordnungen über die Arbeitszeit und über die Durchführung des Gesetzes unter eine scharfe Lupe zu nehme», um eine Schädigung der Produktion und das Entstehen einer neuen kostspieligen sozialen Bürokratie zu verhüten. Grundsätzlich proklamiert die neue Vorlage den Achtstundentag, indem 8 11 besagt: „Die Arbeitszeit des einzelnen Arbeitnehmers darf acht Stunden täglich nicht überschreiten." Diese alte Forderung der Gewerkschaften hat sich also das Gesetz zu eigen gemacht. Um nun aber mit diesem gewiß menschlich vcrständl'chen und auch berech tigten Anspruch des Arbeitnehmers aus bestimmte Freizeit die Bedürfnisse der Wirtschaft in Einklang zu bringen, sind von der Arbciiözcitbcstimmung verschiedene Zweige der Ur produktion, wie z. B. Landwirtschaft, Bergbau. Familien betriebe. Bäckereien u. a. m. ausgenommen morden. Sogar der sozialistische Arbcitsminister Wisset! hat sich eben nicht der Erkenntnis verschließen können, daß der schematische Achtstundentag für die unter den Dawestrtbnten ächzende und mit dem Ausland in schwerem Konkurrenzkampf stehende deutsche Wirtschaft einfach nicht tragbar ist. Die Genossen sind natürlich erbost über diese Maßnahme, die wohl der wirtschaftlichen Einsicht des Ministers Ehre macht, aber den GcwcrkschaftSwünschcn gar nicht entspricht. Darum schlagen sie schon wieder die Trommel zum Sturm lauf gegen diese gerechtfertigten Ausnahmebestimmungen. Vor allem ist cS den Sozialisten oller Schattierungen um bie Beseitigung des Abschnittes zu tun, der für bie Beschäftigung von Arbeitnehmern in Betrieben, in denen nicht mehr als fünf Arbeitnehmer tätig sind, unter gewissen Bedingungen eine andere Regelung der Arbeitszeit zuläßt. Sie sehen in dieser Bestimmung eine Bedrohung beS geheiligten «chk. stundentage-, well von S48VV74 gewerblichen Betrieben allein
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