Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 31.12.1859

Drei«, «ienelljh» rige Prönumeratwn 9 n,x. in'« Haus, Wochenblatt 8 ngr. bei Abho lung in der Expe dition. für Zschopau und Umgegend. (Jeden Sonnabend eine Nummer.) M 53. Sonnabends, den 31. December 1859. Nenjahrsgruß. ^ie Herzen auf! ein neues Jahr bricht an Uyd neuer GotteS-Segen strömt hernieder, Die Herzen auf zu Gott, den Blick hinan, Und danket ihm durch frohe Jubellieder. Wo ist ein Menschenherz, das kalt und todt Am ersten Tag des neuen Jahres bliebe? O wer erkennt im ersten Morgenrot!) DeS neuen Jahres — nicht den Gott der Liebe? — Die Herzen auf! sind auch die Felder weiß, Wird neues Leben sich doch bald entfalten; Die Hoffnung grünt auch unter Schnee und Eis; Woll'n wir im Herzen Kälte denn behalten? Umwölkt und trüb' scheint uns die Zukunft zwar, Doch Muth gefaßt — noch Schlimm'res ward bestanden, Gott nahm sich gnädig an in jedem Jahr All Derer, die ihn gläubig Vater nannten. Die Herzen auf! den Blick hinaufgesandt Zu ihm, den eure Lippen Vater nennen; DaS Leben Aller steht in seiner Hand, Und was uns frommt, kann nur allein er kennen. D'rum seid getrost, er, der den Wurm erhält, Der jedes Haar auf eurem Haupt gezählet, Er, der sie schuf, — er liebt und trägt die Welt Und giebt den Seinen gern, was ihnen fehlet. esgeschi chter Sachse«^ Vom künftigen Jahre an wird eine neue und sehr zweckmäßige Einrichtung ins Leben treten. Das Justizministerium beabsichtigt nämlich, sämmtliche Untergerichte ohne Ausnahme ron Zelt" zu Zeit durch Näthe aus seiner Mitte revidiren zu lassen. Das k. Finanzministerium macht bekannt, daß vom 1. Januar ab das Pferdeausfuhrverbot,über die Zollgrenze wieder aufgehoben ist. In Zittau kommt vom 1. Jan. 1860 an in Gemäßheit stattgefundener Ablösung die Abentrichtung von Beichtgeld in Wegfall; nur auf Privatbeichten in der Sacristei und zu Hause erstreckt sich diese Ab lösung nicht. In Dresden versuchte am 19. Dec. ein Lackirer in seiner Wohnung bei Spiritusfeuer Firniß zu wär men und hatte dabei das Spiritusgesäß auf ein mit Wasser gefülltes Waschbecken gestellt. Als er die Flasche herunter nehmen wollte, war der Boden herausgegangen, der Firniß angebrannt und hatte den Tisch, sowie mehrere Gegenstände im Zimmer in Brand gesetzt; er selbst hatte sich dabei im Gesicht und an den Händen nicht unbedeutend verletzt, doch ist weiterer Schaden nicht geschehen und das Feuer von den Nachbarn alsbald gelöscht worden. Aus Plauen theilt man vom 20. Dec. mit: Gestern Abend wurde der auf der Bahn gehende Holzaufseher K. F. Gläß aus Zwickau von einer Locomotive, deren Annäherung er wahrscheinlich nicht gehört, erfaßt und ungefähr ^ Stunden weit geschleift. Sein bedeutend verstümmelter Leichnam wurde, gänz lich von Kleidern entblößt, bei Schönberg, sein rech tes Bein aber erst bei Herlasgrün von den Bahn wärtern gefunden. Er hinterläßt 6 unmündige Kinder. Vor einigen Tagen traf auf dem Reichenbacher