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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 24.12.1864
- Erscheinungsdatum
- 1864-12-24
- Sprache
- German
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-186412242
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-18641224
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-18641224
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: Beilage fehlt.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1864
- Monat1864-12
- Tag1864-12-24
- Monat1864-12
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18«4. ^ SL. MchenAaLt für Zschopau und Umgegend. Verantwortlicher Redactcur und Verleger: A. Schöne in Zschopau. NbonnementSprelS r 8 Ngr. pro Vierteljahr bei Ab holung ln der Expedition; 9 Ngr. bei Zusendung durch de» Voten; jede einzelne Nummer 7 Pf. ^ < Inserate werden bis Donnerstag Abend S Uhr aiigenom vtll 24. wen und die gespaltene Cicero-Zeile oder deren Raum ' ^ ^ ^ mit 8 Pf. berechnet. Sachsen. Wie man vernimmt, sind unsere aus Holstein zurückgekehrten Truppen auf dem ganzen Wege, besonders in Kassel, Eisenach, Meiningen, Lichtenfelö, Hof, Plauen, Rcichenbach, Zwickau und Chemnitz, ebenso herzlich als festlich empfange» worden. Mag man übrigens auch an bekannten Stellen über ihre THaien- losigkeit spötteln, sie bringen doch ein Ehrenzeug- »iß mit, daS eben so schwer wiegt, als „Blut und Eisen." An den General v. Hake ist auf sei nen Abschiedsgruß vom Segeborgcr Stadtverordneten - Collegium ein herzliches Dankschreiben erlassen worden. Ebenso wurde dem General in Hannover die ehrendste Anerkennung zu Theil, indem der König ihn „wegen des mit seltenem Pflichteifer, großer Umsicht und Fe stigkeit unter schwierigen Verhältnissen geführten Com- mandos" beglückwünschen und ihm seine besondere An erkennung und aufrichtigen Dank zu erkennen geben ließ für die Rücksicht und Fürsorge, deren sich die han- növerschcn Truppen und deren Befehlshaber während der ganzen Dauer seiner Commandoführung seinerseits zu erfreuen gehabt hätten. — Besonders erfreute die Heimkehrenden die Ehrenpforte, die an der LanveSgrenzc und zwar auf Grund und Boden des zum Rittergute GeilSdorf gehörigen Vorwerkes auf Veranstaltung deS Kammerherrn v. Naundorf mit den Worten: „Will kommen im Valerlande" errichtet war und an deren beiden Seiten während der Nacht Feuer von Holz und Relßighaufcn brannten. — Anerkannt muß auch die Fürsorge unserer Regierung hinsichtlich der Bekleidung der Truppen werben, indem außer feldmäßiger Winter- klcidnng jedem Soldaten vor ihren; Abmarsch aus Hol stein noch eine wollene Decke verabreicht worden ist. ,>P, Zur Begrüßung des aus Holstein heimkchrcnden 1. sächsischen Jägerbataillons hatten sich am 18. Dec. zu Leipzig die Osficicre der Garnison, Dcputirte des Stadtraths, sowie der Commandant und eine Anzahl Officiere der Commnnalgardc eingefunden; Officiere und Mannschaften wurden im Namen der Stadt durch Stadtrath Francke willkommen geheißen. Der Redner hob in seiner Ansprache hervor, daß den säch sischen Truppen zwar nicht vergönnt gewesen sei, im blutigen Kampfe den Lorbeer zu pflücken, daß cs aber noch einen andern Lorbeer für den Soldaten gäbe, nämlich den, unter schwierigen Verhältnissen in strengster Ordnung und Disciplin an dem ihm ange wiesene» Platze auszuharren, und diesen Lorbeer hätten sich die sächsischen Truppen entschieden errungen. In das von ihm auf die heimkehrendcn Krieger, welche in Holstein deutsches Recht geschirmt und geschützt, auögebrachte Hoch stimmten die Anwesenden begeistert ein. Der Commandant des Bataillons, Major Rehrhofs v. Holderberg, dankte hierauf in kurzen kräf tigen Worten für den freundlichen Empfang, und nun mehr verließ das Bataillon den Bahnhof und mar- schirte unter den Klängen der Musik nach der Cascrne. Ueberall wurden die wettergebränntcn Krieger von der vor dem Bahnhofe und in den Straßen anwesenden Menschenmenge durch freudige Hochrufe begrüßt. In der Restauration des Hern. Kitzing, woselbst sich nachmals mehrere der heimgckehrtcn Officiere Ungesun den hatten, wurde denselben von dem Wirth ein gro ßer blnmenbekränzter Pokal mit schäumenden; Gersten saft unter herzlichen und freudig aufgenoniinenen Wor ten als Willkommentrank kredenzt. Aehnlich war der Empfang in Chemnitz und Dresden. An letzterem Ort wehten auf den Bahnhöfen und in den Straßen, welche die Ankommenden passirten, munter die säch sischen und deutschen Fahnen, und dicht gedrängte Menschcumaffeu bildeten Spaliere, aus denen ein un- »nterbrochenes tausendstimmige« „Willkommen" schallte. Der König begab sich in Begleitung deS Kronprinzen zu jedem einzelnen Zuge auf den Bahnhof, um die Truppen zu begrüßen. Ein Privatconiitec, welches die Truppen auf den; Bahnhofe mit warmem Getränk bewirthen wollte, konnte bei dem enormen Audrangc deS Publikums die gewünschte Thätigkeit nicht ent falten. Das Comitee machte aber kurzen Prozeß, lud die Groggfässer ans und fuhr sie in die Caserne, wo dieselben ungestörter ihr« Schuldigkeit thuu konn ten, Uebrigens werden die Soldaten namentlich in Dresden aiich anderweitig gastirt. Civilisten reißen sich um einen „Holsteiner", den sie in irgend eine Restauration als Gast führen, ihn dort tractircu und sich von ihm erzählen lassen. Wohin man kommt, sitzen bunte Gruppen von Soldaten und Civilper- soucn in gcmllthlichster Unterhaltung. Der König hat in Begleitung der königl. Prinzen am 20. Dec. früh in Leipzig über die beiden Jägcr- bataillone Revue gehalten und sodann die eben auf de»; bairischen Bahnhofe über Hof angekvmmenc Reiterei begrüßt. Dresden hat durch seine Vertreter beschlossen, den hcimkehrenden sächsischen Truppen in Anerkennung der würdigen Haltung, d;e sie in schwierigen Verhältnissen bewahrt, anstatt sonstiger Empfangsfeierlichkeiten dadurch eine Aufmerksamkeit zu erweisen, daß dem General v. Hake 1000 Thlr. z»r Verfügung gestellt werden, um dieselben zu einer Ergötzlichkeit oder sonst auf eine an gemessene Weise für die Truppen zu verwenden. Außer dem sollte zu diesem Zwecke eine Privatsammlung ver anstaltet werden. Dem Toaste, welchen der Staatsministcr v. Beust bei Gelegenheit eines Festessens, das zu Ehren des Geburtstages des Königs am 12. December zu Dres den statlhatte, brachte, entnehmen wir folgende bezeich nende Stelle: „Eine schwere Prüfung trat an Sach sen heran, aber es hat fcstgcstandeu, eö hat seine Fahne hoch gehalten, cs hat seinen Platz behauptet. Warum aber sahen wir, wie unzweideutige Kundge bungen dies bezeugen, das sächsische Volk cinmüthig und entschlossen der Regierung zur Seite treten? Weil es wußte, daß Sachsen eine deutsche Bundespflicht zu erfüllen und ein gutes Recht zu vcrtheidigcn habe, weil cs wußte, daß sein König es so wolle, sein Kö nig, von dem eö inäuniglich bekannt ist, daß er gelernt hat, was Recht ist. Und eö verzagte nicht, weil eS einem König vertrauen konnte, der seine Entschlüsse nicht in den Anwandlungen der Leidenschaft, sondern in einer religiös strengen Prüfung des Gewissens rei fen läßt; darum aber auch nicht vor den Gefahren zu- rllckschrcckt, welche die Erfüllung der Pflicht in; Gefolge haben kann. Ich kann und darf nicht glauben, daß cs Unterthanen, daß eS Diener eines solchen Herrn geben könne, die seine Entschlüsse mit Zweifel oder gar mit Murren vernommen haben sollten, denn wahrlich, sie hätten sich an ihm und an sich selbst versündigt. Nein, Gott sei Dank! das ist nicht der Geist, den diese Tage offenbart haben, sie haben gezeigt, daß Sach sen das alte, treue, aufgeklärte Sachsen ist, welches einen Fürsten zu verstehen weiß, der es mit ihn; und mit Deutschland ehrlich meint, der für Beider Ehre, wenn cs noththut, die Krone darcinzuwcrfen Len Mnth hat, gleichwie er seinen Unterthanen die Segnungen deS Friedens zu erhalten und ihre Wohlfahrt zu för dern unablässig bedacht ist. Darum geloben wir ihm feierliche Treue immerdar und rufen aus voller Seele: Unser König Johann lebe hoch!" In Hohenstein kam am Abend des 17, Dec. in dem gefährlichsten Theile der Stadt Feuer aus, wo durch 4 Häuser cingeäschert wurden. Um dem Fetter Einhalt zu thun, wurde ein Haus niedcrgerifsen und von 3 anderen dcr'Dachst»hl abgetragen. Das in Leipzig neben de»; sächsischen bisher be standene preußische Telegraphen-Büreau wird mit dem 1. Jan. k. I. geschloffen. Dem Feldmarschalllieutenant von Gablcnz ist das Großkreuz des Militär-St.-Heinrichs-Ordens verliehen worden. Das „Dr. I." meldet zwei Naubanfällc. Zwi schen Dresden und Moritzburg ist am 14. Dec. Abends ein beurlaubter Soldat von 2 Kerlen angefallen, am Halse verwundet und seiner Baarschaft von ü Thlr. beraubt worden. — Schauerlicher ist ein Fall bei Oelsnitz im Voigtl., wo am 12. Dec. die Gast- wirthin Sippe au« Untertricbel ans dem Nachhause wege von Oelsnitz ermordet und der eingekauftc» Ma- terialwaarcn, in; Werthe von 1 Thlr. 5 Ngr., beraubt worden ist. Sie hinterläßt 4 Kinder, das jüngste ^ Jahr alt. Preuftcn. Während man bisher mehrfach wissen wollte, daß der Herzog von Angustenburg mit Preu ßen Verhandlungen eingeleitel habe, welche der nord deutschen Großmacht Zugeständnisse in Anssicht stell ten, die ihr nahezu eine „OberlchnSherrlichkeit" über das künftige Schleswig-Holstein einränmen würden, wird jetzt aus Wien versichert, der Herzog habe aller dings sich zu allen Leistungen bereit erklärt, welche etwa im allgemeindeutschen Interesse -— selbst auf Kosten seiner vollen souveränen Gerechtsame — von ihm gefordert werden möchten; er "habe aber ganz ent- sclneden abgclehnt, darüber einseitig und mit Preußen allein in Verhandlung zu treten. Man schreibt diesen Entschluß dem Einfluß desHrn. v. Wydenbrugk zu. Viel leicht soll es ei» Trumps daraus sein, wenn die Nordd.Allg. Ztg. eben jetzt bei Besprechung der Erbansprüche ver ständlich genug sagt: „Was die deutschen Großmächte anbctrifft, so dürften dieselben allerdings nicht nöthig haben, ihre Rechtsansprüche aus verstaubten Documen- ten hcrvorzuholcn, da für dieselben das neueste Docu- ment, das des Friedensvertrags, spricht, und cs ein allgemein anerkannter völkerrechtlicher Grundsatz ist, daß bei einem Friedensschlnß, der eine Territorialvcr- änderung mit sich bringt, alle Rechte dritter Personen hinfällig werden, wenn sie nicht in dem Friedensinstru ment besonders gewahrt werden." Um das Andenken der im schlcswig-hvlsteinfchen Feldzuge gefallenen preußischen Krieger zu ehren und zur Verewigung der Siege bei Düppel und Alscn beab sichtigt der König ein Schlachtendenkmal zu errichten. Der Einzug der Gardercgimenter in Berlin am 17. Dec. Mittags wiederholte wesentlich die schon früher stattgehabten Feierlichkeiten; doch hatte er mehr einen rein militärischen Character, als diejenige am 7. Dec. Die Gewerke, welche damals zu beiden Seite» der Straße „Unter den Linden" Spalier gebildet hatten, fehlten ganz; auch war der Andrang deS Volks bei Weiten; nicht so groß wie damals, ja. streng genom men, war von einer eigentlichen Bctheiligung der Bürgerschaft, die Ausschmückung der Häuser abgerech net, kaum etwas zu bemerken; das wenige Volk, wel ches man unter den Linden sah, bestand meist nur aus Neugierigen. Haniwvcr. In Hannover macht ein cigenhändi gcS Schreiben deS jungen Königs von Baiern an den König von Hannover großes Aussehen, welches kurz nach der vcrhängnißvollen BnndeötagSsitzung vom b. d. M. ciugctroffen sein soll. Es soll durch den Stem pel seiner Ursprünglichkeit und durch den frischen Hauch einer schwungvolle» nationale» Gesinnung einen tiefen Eindruck auf König Georg um so weniger verfehlt ha ben, als eS zugleich in der vertrauensvollsten und lie benswürdigsten Form gefaßt war. lieber den Inhalt dieses Schreibens erzählt man sich, daß es hervorhebe:
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