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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 23.11.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-11-23
- Sprache
- German
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-188011233
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-18801123
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-18801123
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1880
- Monat1880-11
- Tag1880-11-23
- Monat1880-11
- Jahr1880
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13S. Wochenblatt IMS. für Mops« und Amgegend. Amtsblatt für die Königl. Amtshauptmannschaft zu Flöha, sowie für das Königl. Amtsgericht und den Stadtrath zu Zschopau. Erscheint Dienstag, Donnerstag und Sonnabend und wird am Abend ÄiertelsahrSpreis 1 M. excl. Botengebühren und Postspesen. . 48. Aavrgarrg Dienstag den 23. November. Inserate von 3 Zeilen an die gespaltene Zeile 8 Pf. Annahme derselben lüngnen« bis Mittag 12 Uhr des dem Tage des Erscheinens jedrvmal vorhergehenden Tages. Donnerstag den 25. November 1880 findet von Mittags 12 Uhr an öffentliche Bezirksausschußsitzung im hiesigen Verhandlungssaale statt. Tagesordnung ist im Canzlei- gebäude angeschlagen. Königliche Amtshauptmannschaft Flöha, am 18. November 1880. von Weisscnbach. Dtch. Textliches und Sächsisches. — Die Betheiligung ander am Sonntag voll zogenen hiesigen Kirchenvorstands-Ergänzungswahl war eine recht rege. Bon 280 in die Listen ein getragenen hiesigen Stimmberechtigten haben 239 ihr Wahlrecht ausgeübt. Es sind wieder- bez. neugcwählt worden die Herren: Kirchenrcndant Wilhelm Uhlmann, Postdircctor G. F. Hüttner, SchuldirectorOtto Rade, Kaufmann Gustav Matthcs, Stadtrath A. W. Bär. — Sonntag, den 21. d. M. hielt der hiesige Zweigverein der Gustav-Adolf-Stifung im Saale der Lötz'schen Reauration seine diesjährige General versammlung ab. Dieselbe wurde programmmätzig mit dem Gesänge der Motette „Wohl dir, o Volk ic." eröffnet. Nach der hierauf erfolgten Begrüßung der Erschienenen durch den Vorsitzenden, Herrn Kantor und Oberlehrer Uhlmann, hielt Herr Se minardirektor Israel einen Vortrag „über das Ver hältnis« zwischen Wissen und Glauben". Die Anwesenden zollten dem einstündige», klaren und höchst ansprechenden Vortrage vom Anfang bis Ende die gespannteste Aufmerksamkeit und belohn ten den Redner am Schluß mit vielstimmigem Bravo und Erheben von den Plätzen. Die so dann vom Vorsitzenden gemachten geschäftlichen Mittheilungen gaben eincsthcils Rechenschaft über die Thätigkeit des Zweigvcreins und die Ver wendung der cingesammelten Gelder im verflossenen Jahre, sowie über die Thätigkeit des Gesammt- vereins seit seinem Bestehen und entrollten an- derntheils ein Bild der noch zu lösenden hohen Aufgabe. Durch Acclamation erfolgte weiterhin die Wiederwahl der ausscheidenden Komitcemit- glicder Herren Stadtrath Bär, Postdirektor Hütt ner, Seminardirektor Israel, Pastor Mosen und Kirchenrendant Uhlmann. Mit dem Vortrage des Quartetts „Der Herr hat alles wohl gemacht" durch die löbl. Kantorei wurde die Versammlung geschlossen. Der Berichterstatter kann mit Freu den konstatiren, daß der Besuch dieser Versamm lung ein zahlreicherer war, als derjenige im Vor jahre, doch kann er nicht umhin, zu erwähnen, daß noch mancher Platz hätte besetzt sein können. — Ihre Majestät die Königin hat, um den auf den 21. d. M. fallenden Namenstag ihres erlauchten Gemahls an dessen Seite zu feiern, die beabsichtigte Reise nach Paris aufgcgebcn, und traf am Sonntag Morgen, über Leipzig von Frankfurt kommend, auf Schloß Strehlen bei Dresden ein. — Die soeben beendete 5. Elaste der königlich sächsischen 98. Landeslottcrie hat wie noch nie zuvor Berlin mit Gewinnen überschüttet, und die dorthin gekommenen Summen erreichen nach ober flächlicher Schätzung Hunderttauscnde von Mark. Sogar der bis zuletzt im GlückSrade verbliebene Hauptgewinn von 30 000 Mark ist auf 30 099 am Donnerstag nach Berlin gefallen. Es parti- cipiren daran nur arme Leule, so eine Wittwc, zwei Dienstmädchen, ein Kellner, zwei Tischler- gcsellen. — Die „Sozial-Korrespondenz" schreibt: Wie die Giftpilze auf Sumpfboden im Herbste, so sehen wir in Städten, Vorstädten und Dörfern immer neue und neue Kneipen niederer Gattung emporschießcn, ganz außer Bcrhältniß zum Wachs thum der Bevölkerung, auf Schritt und Tritt nichts als Restaurationen, Destillationen, Wein-, Bier- und Branntweinschcnken! — blickt man hinein, so findet man sie selten leer, sogar in den Morgen- und Vormittagsstunden; entschiede sich also hiernach die „Bedürfnißfragc", so müßte sie fort und fort bejaht werden. Mit den Schauk- stättcn verhält cs sich aber genau wie mit den Spielhöllen: je mehr Gelegenheit geboten ist, dem Glückspiel und der Völlerei zu fröhnen, um so mehr wird gespielt, gezecht, „gelumpt". Wo Zucker ausgestreut ist, sammeln sich die Fliegen. Sind die Zeiten gut, so heißt's: „wir haben's ja und können dranfgehen lasscü," sind sie schlecht, so „müssen die Sorgen vertrunken werden". Jst's kalt, so soll „von innen erwärmt werden" (be kanntermaßen erwärmen Spirituosen nur die äußere Haut und bringen so zwar das Gefühl der Wärme, entziehen davon aber desto mehr dem Körper), ist's heiß, so „muß doch der Durst ge löscht und die äußere Hitze durch innere auSge- trieben. werden". Immer häufiger kommt cs vor, daß bäuerlicher und städtischer Grundbesitz ver äußert werden muß, weil der Besitzer sich tief in Schulden gesoffen hat! — Mit Seufzen und Ka puzinern ist aber nichts gebessert. Warten wir auch nicht, bis die Erhöhung der Branntwein steuer endlich durchgesetzt ist. Sehen wir uns lieber um nach Mittel», die das Nebel wenigstens etwas mindern und ohne Aufschub ausgcführt werden können. Ein solches Mittel besteht in der Verabreichung von Kaffee oder Thee an die Handarbeiter anstatt des bisher üblichen Schnaps! Auch in der deutschen Armee sieht man neuer dings von der Gewährung geistiger Getränke an die Soldaten ab. — Vom Stadtrath zu Dresden ist der Ge brauch sogenannter Gasspar-Apparate mit Gas- ätherfüllnng verboten worden, weil die große Ex plosionskraft des Gasäthers eine Gemeingefähr lichkeit der Apparate bedingt. — Glückliche Aktionäre! Die Aktien-Lager- bierbraucrci zu Schloßchemnitz vertheilt dies mal eine Dividende von 54 M. pro Aktie. — Wie aus Zwickau berichtet wird, ist auf Stangendorfcr Revier am Mittwoch bei einer Treibjagd der Gutsbesitzer August Rudolph aus Dorf Auerbach geschossen worden. Die Verletzungen haben am folgenden Tage seinen Tod herbeigc- führt. Rudolph hinterläßt Frau und sechs Kinder und war 39 Jahre alt. Der bedauerliche Un glücksfall soll dadurch herbeigeführt worden sein, daß eine Gewehrladung Rudolph in den Rücken gegangen sei und hierbei edle Thcile verletzt habe. — Wie groß im Ausland noch immer das Vor- urtheil gegen deutsches Fabrikat ist, illustrirt ein Brief eines schwedischen Kaufmanns, welcher dem „Oschatzer Tageblatt" von einem dasigen bedeu tenden Fabrikanten zum Zwecke der theilweisen Veröffentlichung mitgethcilt wurde. Der schwedische Kaufmann (langjähriger Abnehmer des Oschatzer Fabrikanten) schließt seinen Brief folgendermaßen: „Ich verkaufe diese Maaren als französische, weil die Menschen glauben, daß die französischen Maaren viel besser als die der Deutschen sind, und bitte ich deswegen, daß Sie, wie bisher, keinen Namen auf die Waare setzen." Wie viel deutsche Maaren aller Gattungen werden wohl unter fremder Flagge ins Ausland eingeführt! — In Olbernhau breitet sich die Masern krankheit immer mehr aus, doch nimmt dieselbe mit Ausnahme einzelner Fälle keinen bösartigen Verlauf. — In Plauen i. V. verschluckte vor einigen Tagen ein zwei Jahre altes Kind eine Nadel. Zur Freude der Eltern ist diese Nadel jedoch wieder zum Vorschein gekommen. Um ihr Kind von dem gefährlichen Gegenstände zu befreien, haben die Eltern demselben auf Anrathen viel Leberwurst zu essen gegeben. Dasselbe Mittel ist bereits vor mehreren Jahren ebenfalls in Plauen an einem Knaben, der auch eine Nadel verschluckt hatte, mit Erfolg angewendet worden. — Wie aus Schandau mitgethcilt wird, läßt Fürst Edmund Clary - Aldrungen (Teplitz) in der Nähe des Prebischthores, jenes von der Natur selbst gebildeten, 1317 Fuß hoch gelegenen Fclsen- bogens, ein neues Nestaurationsgcbäudc errichten. Der rechts- und linksseitige Flügel des Neubaues wird auf Felsengrund ruhen, hingegen der mittlere, diese verbindende Thcil sich über eine viele Klaf tern hohe Felscnspalte erheben. — In Allenberg wird cs wieder Licht werden, wenigstens hat der dortige Stadtgcmcindercith eine Commission gewählt, die über Mittel und Wege bcrathcn soll, die Straßenbeleuchtung mit thunlichstcr Schonung der Stadtfinanzcn wieder cinzuführcn. Uagesgeschichte. Berlin, 19. Noveniber. Nach der „N. Pr. Ztg." erhält sich die Annahme, daß der Reichs kanzler gegen den 8. December von Friedrichsruh hierher zurückkehren wird. — Die Stadt Berlin war am Donnerstag Abend in nicht geringe Aufregung versetzt wor den. Wie ein Lauffeuer hatte sich die Nachricht verbreitet, Fürst Bismarck sei in Friedrichsruhe vom Schlage getroffen worden, und nicht viel später hörte man, wie der „M. Z." aus Berlin gemeldet wird, der Kaiser von Rußland liege im Sterben. Das Hotel des Reichskanzlers wurde von Fragenden förmlich bestürmt, und auch auf den Redaktionen der größeren Blätter nahmen die Anfragen kein Ende. ES stellte sich dann heraus, daß an der den Fürsten betreffenden Nachricht auch nicht ein wahres Wort sei. Völlig unaufgklärt ist es, wie die Nachricht entstanden. Auch die Angaben bezüglich des Kaisers von Ruß land sind, wie das genannte Blatt versichert, in dieser Form unbegründet. Doch leider scheint sie nicht ohne allen thatsächlichcn Anhalt zu sein. In Kreisen, welche in diesen Dingen Glauben verdienen, wollte man wissen, daß neuerliche Ner- vcnanfälle den Kaiser arg mitgenommen hätten. — lieber die Hochzeit des Prinzen Wilhelm mit der Prinzessin Auguste Victoria von Schleswig- Holstein-Sonderbnrg-Augustcnburg erfährt man, daß nach wie vor der 26. Februar k. I. als Tag der Vermählung festgchalten wird. Die näheren Bestimmungen über die Hochzeit, sowie
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