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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 04.09.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-09-04
- Sprache
- German
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-188809043
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-18880904
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-18880904
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1888
- Monat1888-09
- Tag1888-09-04
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1888. für Mopail und Umgegend. Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmannschaft zu Flöha, sowie für das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Zschopau. Erscheint Dienstag, Donnerstag und Sonnabend und wird am Abend vorher qusgegeben und versendet DierteljahrSprei- 1 Mark ausschließlich Boten- und Postgebühren. äv. Jahrgang. Dienstag den 4. September. Inserate werden mit 10 Pf. für die gespaltene Korpuszeile berechnt- uno bis mittags 12 Uhr des dem Tage des Erscheinens vorheer gehenden Tages angenommen. Konkursverfahren. Ueber das Vermögen der Bäckereibesitzerin Amalie Emilie verehel. Wagner geb. Weistbach in Zschopau wird heute, am 31. August 1888, Vormittags 9 Uhr, das Konkursverfahren eröffnet. Der Rechtsanwalt Otto Weber in Zschopau wird zum Konkursverwalter ernannt. Konkursforderungen sind bis zum S. Oktober 1888 bei dem Gerichte anzumeldcn. Es wird zur Beschlußfassung über die Wahl eines anderen Verwalters, sowie über die Bestellung eines Gläubigernusschusscs und eintretenden Falles über die in Z 120 der Konkursordnung bezeichnet«» Gegenstände auf den 27. September 1888, Vormittags Voll Uhr, und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf den 18. Oktober 1888, Vormittags v»11 Uhr, vor dem Unterzeichneten Gerichte Termin anberaumt. Allen Personen, welche eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz haben oder zur Konkursmasse etwas schuldig sind, wird aufgegeben, nichts an den Gemeinschuldner zu vertbfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auferlegt, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, für welche sie aus der Sache abgesonderte Befriedigung in Anspruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 27. September 1888 Anzeige zu machen. Königliches Amtsgericht zu Zschopau, am 31. August 1888. Forkcr. Veröffentlicht: Baumgärtel, Gerichtsschreiber. Erlaß Sr. Majestät des Kaisers an den Minister des königlichen Hauses, veröffentlicht vom „Neichsanzeiger" am31.Aug. 1888. „Die letztwilligen Aufzeichnungen Sr. Majestät deS Kaisers und Königs Wilhelm I., Meines in Gott ruhenden Herrn Großvaters, enthalten ein herrliches Zeugnis erhabener Seelengröße, des edlen frommen Sinnes, dessen Kenntnis Ich Meinem Volke nicht vorenthalten will. Ich habe deshalb an dem heutige», für Mein Hans so bedeutungs vollen Tage beschlossen, diesen beikommenden Auszug auS den Auszeichnungen bekannt zu geben als ein Denkmal zur Ehre des Entschlafenen, als Vorbild für Mein Haus und für Mein Volk." Aus dem nun folgenden AnSzug aus den letzt willigen Aufzeichnungen des unvergeßlichen Monar chen seien nachstehende Stellen hier wiedergegeben: Berlin, 3t. Dezember 1866. Seit dem 10. April 1857, da Ich Meinen Abschicdsgrus; Meinen zu Hin terlassenden niederschrieb, hat das Schicksal mächtig in Mein Leben eingegriffen. Die Vorsehung bestimmte in ungeahnter Weise über die letzten Lebensjahre Meines teueren Bruders und beries Mich noch bei seinem Leben zu Seinem Nachfolger. Als Gott Meinen vielgeprüften König und Bruder von schweren Leiden erlöste, mußte ich den Thron Meiner Väter besteigen. Gegen Meine Neigung schritt Ich zur Krönung in tiefster Demut, um in Preußen mit den neuen In stitutionen die irdische Macht zu vergegenwärtigen, die zu dessen Heil, fest bestehen müsse. Diese Ueberzeugung leitete und stählte Mich in schweren Kämpfen, die Ich mit jenen neuen Institutionen jahrelang zu bestehen hatte. Diese Kämpfe erschütterten Mich tief, weil Ich Stand halten mußte gegen ein wirres Andrängen gegen jene irdische Macht, die Ich nicht aus den Händen geben durfte, wenn Preußens Geschichte nicht aufge- gebcn werden sollte. Ich vergebe allen, die wissentlich rmd unwissentlich sich Meinen auf Gewissensüberzeugung begründeten Absichten zum Wohle des Vaterlandes entgegensetzten, um die Macht der Krone zu schmälern und die Herzen der Preußen derselben zu entfremden. Vergessen mögen meine Nachkommen aber nicht, daß Zeiten möglich waren, wie diejenigen von I86t bis 1866. In dem Jahre, welches heute schließt, hat sich Gottes Gnade in einer Art über Preußen ergossen, die für Erduldetes reichlich entschädigt. In Demut er kenne ich diese göttliche Gnade, die Mich auserschen, in Meinem vorgerückten Alter eine Wendung der Ver hältnisse herbeizuführen, die zum Heile des engeren und weiteren Vaterlandes bestimmt zu sein scheint. Das Werkzeug, so Großes zu erreichen, die Armee, steht unübertroffen vor der Welt da. Der Geist, wel cher sie beseelt, ist der Ausdruck der Gesittung, welche die forgliche Hand Meiner erhabenen Vorfahren der Nation anerzogen. Die Armee finde in allen ihren Teilen in dir ernsten Scheidestunde des Jahres Meinen Herzensdank für die Hingebung und Aufopferung, wo mit sie Meinem Rufe folgte, vor Meinen Augen siegte, ein Erlebnis, wofür Ich Gott Meinen demütigen Dank stammele. Ganz Preußen Meinen Dank für die an den Tag gelegte Gesinnung. Wo solche Vaterlands liebe sich zeigt, ist ein gesunder Sinn vorhanden, der Nationen groß macht. Darum segnet sie Gott sichtlich. Heißesten Dank allen, die Mir halfen, durch schwere Zeiten zu dem Lichtpunkte dieses Jahres zu gelangen. Möge Gottes Segen über Preußen ruhen, Preußen sich segcnswürdig zeigen. Möge Mein Sohn und seine Nachkommen ein solches Volk und eine solche Armee um sich sehen und durch besonnenes zeitge mäßes Fortschreiten das Wohlgedeihetc beider sorglich fördern und Preußen diejenige Stellung sichern, die ihm von der Vorsehung sichtlich angewiesen ist. Das walte Gott in seiner Gnade! — Am 31. Dezember 1871 schrieb der Kaiser: Gott war mit uns; Ihm sei Lob, Preis, Ehre und Dank! Indem Ich am Schluffe des Jahres 1866 dankerfüllten Herzens Gottes Gnade für die unerwarteten glorreichen Ereignisse preisen durfte, mußte Ich glauben, das Mir aufgetragene Tagewerk sei vollbracht, und daß Ich dasselbe in Ruhe und Frieden fortbildend dereinst Meinem Sohne glück bringend hinterlassen würde, voraussehcnd, daß ihm beschcedcn sein werde, die südliche Hälfte Deutschlands mit der nördlichen zu einen. Nach Gottes unerforsch- ltchcm Ratschlüsse sollte Ich berufen werden, selbst die Einigung herbeizuführen, wie sie sich nach den von Frankreich aufs frivolste herbeigeführten, ebenso glor reichen, als blutigen siebenmonaiigen Kriege nunmehr darstellt. Wenn ie in der Geschichte sich Gottes Finger sichtlich gezeigt, so ist dies 1866 und 1870/71 geschehen. Der deutsch-französische Krieg, der wie ein Blitz aus heiterem Himmel kam, einte Deutschland in wenigen Tagen; die Heere schritten von Sieg zu Sieg und er kämpften nach schmerzlichen Opfern die Ereignisse, die nur durch Gottes Willen möglich waren. Dieser Wille stellte Mir Männer zur Seite, um so Großes vollbrin- cn zu sollen. Dieser Wille stählte die Gesinnung der , Ausdauer und nie gen lämbfenden in Hingebung, gekann ter Tapferkeit, so daß an Preußens und seiner Ver bündeten Fahnen sich unvergänglicher Ruhm und neue Ehre knüpfte. Dieser Wille begeisterte das Volk zu nie gekannter Opferwilligkeit, zur Linderung der Leiden, die der Krieg unvermeidlich schlägt. Mit de mütig dankerfülltem Herzen p reise Ich Gottes Gnade, die uns würdig befunden, s» Großes Nach seinem Willen zu vollbringen. Möge diese Gnade ferner unS zur Seite stehen bei dem Auf- und Ausbau des ge einten Deutschlands, zu dem erst der Grund gelegt ist, und Frieden unS beschieden sein, die Güter in Demut zu genießen, die in blutigen heißen Kämpfen errungen wurden. Herr, Dein Wille geschehe im Himmel, also auch auf Erden. Amen! Wilhelm. — Am 3t. De zember 1878, halb elf Uhr abends schrieb der Kaiser: Zu Ende geht das Jahr, das für Mich ein verhäng nisvolles sein sollte; Ereignisse erschütternder Art trafen Mich am 11. Mai und 2. Juni; körperliche Leiden traten zurück gegen den Schmerz, daß preußische Landcskiudcr die Thal vollbrachten, die am Schlüsse Meiner Lebenslage doppelt schwer zu überwinden war und Mein Herz und Gemüt für den Rest Meiner Tage finster erscheinen lassen. Doch muß Ich mich er geben in den Willen Gottes, der dies alles zuließ, aber zugleich seine Gnade und Barmherzigkeit walten ließ, da er Mir nicht nur das Leben erhielt, sondern Mich in einer Weise gesunden ließ, die Mich zu Mei nen Berufsgeschästen wieder fähig machte. So preise Ich Gott für seine Führung, worin Ich zugleich die Mahnung erkenne, Mich zu prüfen, ehe Ich vor den, Richterstuhl deS Allmächtigen erscheinen soll. Daher erkenne Ich in dm so sichtbar gewordenen Ereignissen die gnadenvolle Führung Gottes, die zum Guten führen soll, wie alles, was von ihm in Leid und Freude uns trifft. Darum preise ich die Vorsehung für die schmerzensvollen Ereignisse des ablaufenden Jahres. Sie haben Mir auch Erhebendes gebracht durch die Teilnahme, welche Mir von allen Seiten zu teil wurde. Zunächst findet hier Meine Gemahlin heißen Dank für ihre Liebe und Teilnahme, "die sie Mir, selbst leidend, schenkte, demnächst Meine Tochter, die in kindlicher Liebe mich pflegte und was mir so wohl that. Allen Familienglledern von nah und fern sage Ich Meinen liebevollen Dank für alles, was sic Mir Teilnehmendes in Meiner Schmerzenszeit be wiesen. Allen denen, die in so überraschender Weise Meiner gedachten, gebührt Mein inniger Dank Tagesgeschichte. Berlin, 31. August. Heute vormittag begaben sich die zur Tauffeier hier eingetroffenen fremden Fürstlichkeiten, von denen der König von Schweden, welcher si In suido der Marine gestellt und gleich zeitig selbst die Stellung L In suite der schwedischen Marine angenommen hat, vorher noch mit dem Kaiser im Potsdamer Wildpark eine Pürsche auf Hirsche abgehalten hatte, zum Besuch der Kaiserin Augusta nach Schloß Babelsberg und von dort zur Kaiserin Friedrich nach Schloß Friedrichskron. Se. Majestät der Kaiser nahm im Laufe des Vormittags noch die regel mäßigen Vorträge entgegen und erteilte Audienzen. Gegen '/«2 Uhr begaben sich die kaiserlichen und königlichen Majestäten vom Marmorpalais auS mit den Damen und Herren ihres Gefolges nach dem Stadtschlosse zu Potsdam, um der Tauffeier des jüngstgeborenen kaiserlichen Prinzen beizuwohnen. In der Taufkapelle gruppierten sich die Taufpaten um den Altar. Als Verehrteste derselben standen Ihr Majestäten die Königin Carola von Sachsen und König Oskar von Schweden zunächst; neben ihnen Se. Maj. der Kaiser als glücklicher Tauf vater. Weiterhin Se. Maj. der König von Sachsen, Ihre kaiserl. Hoh. der Erzherzog und die Erzher zogin Karl Ludwig von Oesterreich, der Groß herzog und die Großhcrzogin von Mecklenburg- Schwerin, die königl. Prinzen und Prinzessinnen und die am königl. Hoflager sich aufhaltenden jüngeren Prinzen deutscher souveräner Häuser. Ans dem Innern der Kapelle erklangen die Töne einer Hymne, gesungen vom Domchor. Der Ober hofprediger vr. Kögel trat an den Altar und voll zog die heilige Handlung. Der Täufling erhielt die Namen Oskar Karl Gustav Adolf. Beim Be ginn der heiligen Taufe lag der junge Prinz in den Armen Ihrer Maj. der Königin Carola von Sachsen, die ihn im Augenblick der Taufe dem König von Schweden überreichte. Während eines
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