Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 18.06.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-06-18
- Sprache
- German
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-188906185
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-18890618
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-18890618
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1889
- Monat1889-06
- Tag1889-06-18
- Monat1889-06
- Jahr1889
-
427
-
428
-
429
-
430
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
^°71. 1889. Wochenblatt für Ifchopau und Mmgegend. Amtsblatt für die Königliche Amtshanptmannschaft zu Flöh«, sowie für das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zn Zschopau. Erscheint Dienstag, Donnerstag und Sonnabend und wird am Abend vorher ausgegeben und versendet vierteljahrSvreiS 1 Mark ausschließlich Boten- und Postgebühren. 57. Jahrgang. Dienstag den 18. Juni. Inserate werden mit 10 Pf. für die gespaltene Korpuszeile berechnet und bis mittags ,12 Uhr des dem Tage des Erscheinens vorher- ' gehenden Tages angenommen. Zwangsversteigerung. Das im Grundbuche mif den Namen Heinrich Hermann Harnisch eingetragene Hausgrundstück, welches bisher als Strumpffabrik in Gebrauch gewesen, Folium 250 des Grundbuchs und No. 4l 6 des Brandkatasters für Krumhermersdorf, mit 4510 Mark Brandkasse belegt und auf 3030 Mark — Pf. geschätzt, soll an hiesiger Gerichtsstelle zwangsweise versteigert werden und ist Ser 27. Juni I88S, Bormittags '/.II Uhr, als V e rste i gc ru » gst er m i n, sowie der 4. Juli 1889, Bormittags '/,I1 Uhr, als Termin zu Berkiindung des Bertheilungsplans anberauint worden. Eine Uebersicht der auf dem Grundstücke lastenden Ansprüche und ihres Nangverhältnisses kann in der Gerichtsschreiberei des Unterzeichneten Amtsgerichts eingesehen werden. Zschopau, am 6. Mai 1889. Königliches Amtsgericht. Tobias. Baumgärtel, GS. Bekanntmachung? Wegen des auf der alten Marienbergerstraße abzubrennenden Frendenfeuers bleibt dieselbe Mittwoch Abend von 8—12 Uhr für den Wagen verkehr gesperrt. Zschopau, den 17. Juni 1889. Der Stadtrath. Kretzschmar. S. Bei der auf Dienstag, den 18. Juni 1889, Vorm. 11 Uhr anberaumten Auktion kommt auch ein im Hofe des Nathhauses stehender Last- schlitten mit zur Versteigerung. Hering, Gerichtsvollzieher. DaF GauS Wcttin. Von Franz von Hohcnthal. II. Nehme» wir den generalogischen Faden auf und lassen wir die Fürsten der albertinischen Linie flüchtig vorbei passieren. Es gebührt Al brecht dem Beherzten, dein Ahnherrn derselben, der Ruhm, daß er, von dem natio nalen Gedanken durchglüht, ein Bundesgenosse des Kaisers von Treue, Aufopferung und Un eigennützigkeit war. Er unterstützte den Kaiser Mathias gegen die Ungarn unter Corvinus und stand ihm auch tapfer bei, als der Monarch die Gefangennahme seines Svhncs mit den Waffen rachen wollte. Als Generalstatthalter reiste er nach den Niederlanden und erfocht am 21. Juli 1490 einen glänzenden Sieg über die holländischen Hoeks. Ein unvergängliches Ver dienst hat sich Albrecht um die Verfassung sei nes Landes erworben, indem er die Idee einer Unteilbarkeit der Lande und der Einheit in der Regierung schärfer und deutlicher in seinem Testament hervortreten ließ, wie ein Wettiner vor ihm. Sein Sohn Georg der Bärtige war mit Eifer bemüht, sein Land dem Einfluß der be ginnenden Reformation zu verschließen, ohne daß er das Rad der Zeit aufhalten konnte. Um die Entwickelung und Ausbildung seines Landes erwarb er sich manche Verdienste. Einen direkten Gegensatz zu seinem Bruder bildete Heinrich der Fromme, dessen kurze Regic- rungszeit mit der Abschaffung des katholischen Gottesdienstes und der Einführung der Refor mation ansgefüllt war. Ein volkstümlicher und leutseliger Fürst, verkehrte er auch mit dem Geringsten wie mit seinesgleichen. Sein Sohn Moritz gehörte zu den klügsten und staatsmännischsten Fürsten seiner Zeit. Gleich hervorragend in der auswärtigen wie in der inneren Staatskunst wurde er der Besieger der Uebermacht Karl V., Stifter des Relrgivns- friedens und erwarb sich große Verdienste um sein Land. Der am 2. August 1552 zustande gekommene Passauer Vertrag giebt den besten Beweis von seinem diplomatischen und kriegerischen Genie. Während sein Bruder August I. ein Friedensfürst im edelsten Sinne des'Worteswar, konntemanJohann Georg I. als einen unglücklichen Herrscher bezeichnen, da er die Elend- und Leidenszeit des 30 jährigen Krieges durchmachen mußte. Johann Ge org III. dagegen ragt unter den Fürsten des 17. Jahrhunderts durch seine Tüchtigkeit und Mannhaftigkeit hervor, mit Recht wurde er ber „sächsische Mars" genannt, war er doch der Besieger der Türken lind der Retter Wiens, sodann der Feldherr gegen Frankreichs Ervbe- rungsgier! Man weiß, daß er 1683 mit 20000 Sachsen im Verein mit Johann So- bieski, König von Polerl — das von den Türken belagerte Wien entsetzte und bei dem Kriege zwischen Frankreich und Oesterreich für- letzteres 10000 Sachsen an den Rhein führte; er beteiligte sich an der Eroberung von Mainz, ging 1690 mit denr Kurfürsten von Bayern über den Rhein und erhielt 1691 den Befehl über die Neichsarmee. Mit Friedrich August I., dem späteren König von Polen, bestieg einer der üppig sten und luxuriösesten Fürsten den Thron. Feste und Lustbarkeiten aller Art zeichneten seine ganze Regicrungszeit aus. Bei einem Natio- nalaufzng z. B., den der Hof am 9. Juli 1697 durch die Stadt Dresden hielt und der mit einem maskierten Karussell am Rathause schloß, erschien der Kurfürst, von Spahis und Janitscharen umgeben, als Sultan. Die pol nische Krone übte einen solchen Reiz auf ihn, daß er für deren Erlangung kein Opfer scheute, ja sogar zur katholischen Kirche übertrat. In der That wurde er am 5. September 1697 zu Krakau zum König von Polen gekrönt; als solcher hieß er August II. Die neue Würde crheischte viel Aufwand, verschlang viel Geld und bereitete ihm manche bittere Enttäuschun gen. Sachsen hatte ihm übrigens große Monu mentalbauten, wie z. B. den Zwinger, die Frauenkirche, das neue Opernhaus rc. zu ver danken. Der mit so seltenen Gaben ansge stattete August der Starke hätte seinem Vater lande Grotzes leisten können, wenn er nicht durch unheilvolle politische und kriegerische Wirren daran gehindert worden wäre, ihm allein zu leben! Sein Sohn Friedrich August II. —als König von Polen August II1. — war gleichfalls ein hochherziger Förderer der Kunst und Wissenschaft, wovon schon die herrliche Dresdener Gemäldegalerie ein immer währendes Ruhmeszcichcn ablegt. Mit ihm starb der letzte König von Polen ans dem Hause Wcttin und dafür wurde Friedrich August III., der Gerechte (1762—1821), wie schon erwähnt, der erste König von Sachsen. Er war nach Kräften bestrebt, die Wunden, welche die vorhergehenden und späteren napoleo- nischen Kriege seinem Volke geschlagen, zu heilen. Er führte eine weise und gesunde Staatswirt schaft ; ein duldsamer Fürst, gab er den Katho liken, Lutheranern und Protestanten dieselben Rechte. Das Danaergeschenk der polnischen Krone wies er zurück, weil er sich nur der Wvhlfahrt des eigenen Landes widmen wollte. In den Kriegen Napoleons trat er dem Rhein bünde bei und zeigte sich als treuer Bundes genosse des schrecklichen Korsen. 1813 wurde Sachsen zum Schauplatz eines entscheidenden Völkerkampfcs mit allen seinen Verheerungen und Gräueln: ebenso verursachte der Bann des Völkerrechts, den die Verbündeten über den nach Frankreich zurückgekehrteu Kaiser Napoleon aussprachen, neue kriegerische Anstrengungen. Nach dem Einzug der Alliierten in Leipzig wuroe der König gefangen genommen und er kehrte erst nach 20monatlicher Abwesenheit wieder zurück. Obschou durch die Beschlüsse des Wiener Kongresses größere sächsische Lan desteile an Preußen abgetreten werden mußten, glich doch seine Rückkehr einem Triumphzuge. Ihm folgte sein Bruder Anton d e r Gütige (1827—1836), der seinem Laude u. n. eine mit den zusammenbcrufenen Landständen vereinbarte Verfassung gab, ebenso wirkte sehr segensreich sein Neffe, König Friedrich August III. (1836—1854). Ein ebenso hochgelehrter, sitten strenger, wie edler Fürst war König Johann der Weise (1854—1873), dessen Denkmal am 18. Juni in Dresden enthüllt werden soll. Der Vater des jetzt ruhmreich regierenden König
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- No fulltext in gridpage mode.
- Show single page
- Rotate Left Rotate Right Reset Rotation
- Zoom In Zoom Out Fullscreen Mode