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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 23.02.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-02-23
- Sprache
- German
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-189202238
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-18920223
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-18920223
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1892
- Monat1892-02
- Tag1892-02-23
- Monat1892-02
- Jahr1892
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23. 1892. für Zschopau und Amgegend. Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmannschaft zu Flöha, sowie für das Königliche Amtsgericht und den Stadtrach zu Zschopau. Erich«!»! D!er»!ag, Donnerstag und Sonnabend und wird am Abend vorher ausgegeben und oerlendel Elertella-rsvret» 1 Marl aullchließllch Boten« und Poltqebühren. 60. Jahrgang. Dienstag den 23. Februar. Inserate werden mit 10 Pf. für die gespaltene Korpuszeile berechnet und bis mittags 12 Uhr des dem Tage des Erscheinens vorher gehenden Tages angenommen. Bekanntmachung, betreffend die Gewährung von Beihilfen aus der Ariedrich-Wilhelm-Stiftung für den Kurort Marienbad in Böhmen. Nach Z 4 und § 5 des Statuts der Friedrich-Wilhelm-Stiftung für den Kurort Marienbad ist das Finanzministerium berechtigt, alljährlich bis Ende März drei Personen, welche die Marienbader Heilquellen und Bäder brauchen wollen, aber die Kosten einer solchen Kur aus eigenen Mitteln nicht zu tragen vermögen, dem Stiftungs-Vorstände zur Gewährung von Beihilfen aus Mitteln der gedachten Stiftung, die statutenmäßig entweder in freier Wohnung oder einer Geldunterstützung oder beiden zugleich bestehen können, vorzuschlagen. Die zum Ressort des Finanzministeriums gehörigen Beamten, die zum Gebrauche einer Kur in Marienbad in diesem Jahre eine solche statuten mäßige. Beihilfe zu erhalten wünschen, werden daher hierdurch aufgesordert, ihre diesfallsigen Gesuche und zwar, soweit das Finanzministerium nicht selbst ihre Dienstbehörde ist, durch Vermittelung ihrer Vorgesetzten Dienstbehörde längstens bis zum 15. März dieses Jahres anher einzureichen. Dresden, am 16. Februar 1892. F i n a n z - M i n i st e r i u m. v. Thümmel. Wolf. Bekanntmachung, die Aufnahme von Kindern in das obererzgebirgische Waisenhaus Pöhla betreffend. Mit Ostern dieses Jahres kommen im obererzgebirgischen Waisenhaus zu Pöhla durch den Abgang der zu konfirmirenden Kinder wieder mehrere Stellen zur Erledigung, wovon die Ortsarmenverbände des hiesigen Verwaltungsbezirks mit dem Bemerken in Kenntniß gesetzt werden, daß etwaige An meldungen von zur Aufnahme geeigneten Kindern unter Beifügung der erforderlichen Zeugnisse — vgl. Verordnungs-Blatt der Königlichen Kreishaupt mannschaft Zwickau vom Jahre 1882, Seite 8 flg. — spätestens am S1. März dieses Jahres bei der Königlichen Kreishauptmannschäft Zwickau zu bewerkstelligen sind Königliche Amtshauptmannschaft Flöha, am 17. Februar 1892. ——. von Gehe. Bekanntmachung. Die in Gemäßheit von Art. II 8 6 der Allerhöchsten Verordnung vom 21. Juni 1887 — Neichsgesetzblatt S. 245 flgd. nach dem Durch schnitte der höchsten Tagespreise des Hauptmarktortes Chemnitz im Monat Januar dss. Js. festgesetzte und um fünf vom Hundert erhöhte Vergütung für die von den Gemeinden resp. Quartierwirthen innerhalb der Amtshauptmannschaft im Monat Februar dss. Js. an Militärpferde zur Verabreichung gelangende Marschfourage beträgt für 50 Kilo Hafer 8 Mark 06 Pf., für 50 Kilo Heu 3 Mark 68 Pf. und für 50 Kilo Stroh 3 Mark 26 Pf. Königliche Amtshauptmannschaft Flöha, am 19. Februar 1892. von Gehe. Püschel. Aus Sachsen. Zschopau, den 22. Februar 1892. — Nächsten Donnerstag abends 8 Uhr wird im Saale des Meisterhauses hier durch Vermittelung der Deutschen Kolonialgesellschaft (Abteilung Zscho pau) im Gewerbeverein Herr Premierleutnant Giese einen Vortrag über „Deutsch-Ostasrika" auf Grund seiner eigenen Erfahrungen und Er lebnisse halten. Leutnant Giese ging im Früh jahr 1887 mit vr. Peters nach Ostafrika und wurde nach einem dreimonatlichen Aufenthalte an der Küste mit einer Expedition nach dem Innern gesandt, wo er dem in Kilwa s. Z. ermordeten Herrn Krieger unterstellt wurde, der den Auftrag hatte, in Mpuapua auf der Grenze zwischen Usa- gara und Ugogo eine größere Station zu gründen, die den Zweck haben sollte, den Karawanenverkehr dort gegen die räuberischen Wahähä zu sichern und ein geeignetes Handelscentrum für die um wohnenden Völkerstämme zu bilden. Herr Leutnant Giese War nach der Abberufung des Herrn Krieger ein Jahr lang Chef der Station Mpuapua und wurde bekanntlich in der Nacht vom 23. zum 24. Juni 1889 von Buschiri überfallen und gezwungen, die Station zu verlassen. Der Begleiter des Leutnant Giese, der deutsche Schiffsmaat Nicolsen, wurde bei jenem Ueberfall von Buschiri persönlich getötet Und Leutnant Giese gefährlich verwundet. Erst nach einer außerordentlich beschwerlichen Reise, auf der er nur des Nachts marschieren durfte, wegen der Feindseligkeiten der Einwohner der Landschaften, die er zu durchschreiten hatte, erreichte er uner wartet Ende Juli 1889 die Küste, wo er in San sibar sofort von Major von Wißmann als Chrs in die Schutztruppe eingestellt wurde. Die unge heueren körperlichen Strapazen und di« geistige Aufregung, in der er fast ein ganzes Jahr gelebt hatte, hatten ihn jedoch derartig körperlich geschwächt und ihm ein so starkes Milariafieber zugezogen, daß er infolgedessen gezwungen wurde, nach Europa zur Wiederherstellung seiner Gesundheit zurückzu kehren. Im Frühjahr 1890 trat Leutnant Giese wieder in die Armee ein und ist gegenwärtig zur Kriegs-Akademie nach Berlin kommandiert. — In Aussicht dieses einen genußreichen Abend bietenden Vortrages sei an dieser Stelle besonders hinge wiesen und der Besuch angelegentlichst empfohlen mit dem Bemerken, daß die Mitglieder des Ge werbevereins und der Deutschen Kolonialgesellschaft (Abteilung Zschopau) und deren Frauen freien Zu tritt zu diesem Vortrage haben; für Nichtmitglieder ist der gewiß sehr niedrige Eintrittspreis von 30 Pfg. festgesetzt worden. — Das evangelisch-lutherische Londeskonsistorium hat den Geistlichen und Kirchenvorständen derLandes- kirche empfohlen, unmittelbar vor der jährlichen Einziehung der Rekruten eine Kommunion zu halten, wesentlich zur Beteiligung der Rekruten selbst und ihrer Angehörigen. — Das „Frankenberger Tageblatt" und gleichzeitig die Roßbergsche Buchdruckerei daselbst, in welcher genannte Zeitung hergestellt wird, begingen am gestrigen Sonntag das Jubiläum des fünfzig jährigen Bestehens. Am 21. Februar 1842 wurde von Gottlob Roßberg die erste Buchdruckerei in Fraukenberg eröffnet und am 26. Februar desselben Jahres die erste Nummer des damaligen Wochen blattes, jetzt Tageblattes, ausgegeben. Besitz und Leitung sowohl der Druckerei, als auch des Blattes blieben von der Eröffnung bis jetzt stets in der Familie des Begründers. Gegenwärtiger Inhaber ist Ernst Roßberg. Der gestern erschienenen Sonn tagsnummer des „Frankenberger Tageblattes", der 8118. seit dem erstmaligen Erscheinen, waren zwei Sonderbeilagen: eine Kopie der ersten Numnier aus 1842 und eine Festnummer, beigegeben, die der Firma C. G. Roßberg bezüglich der Aus stattung wie des Inhaltes alle Ehre machen und den Abonnenten genannten Blattes gewiß eine Mitfreude an dem Jubiläum bereitet haben wer den. Außerordentlich zahlreiche Glückwünsche sind dem Hause Roßberg zu seinem Jubiläumstage von nah und fern zugegangen, und auch wir können nicht umhin, der altehrwürdigen Firma unfern kollegialischem Gruß und herzlichen Glückwunsch zu entbieten. — Im Jahre 1892 werden, wie s. Z. aus den Berichten über den dem Reichstage vorzulegenden Haushaltplan zu ersehen war, die Hebungen der Mannschaften der Reserve und Landwehr einen wesentlich größeren Umfang annehmen, wie bisher, indein die Einziehung von 22184 Unteroffizieren und 145 835 Gemeinen dieser Dienstklasse gegen zusammen 90 000 Mann im Vorjahre in Aussicht genommen ist. Wenn die deutsche Heeresleitung nunmehr von dem ß HO der Wehrordnung, der sie berechtigt, die Mannschaften des Beurlaubten standes zu zwei Neserveiibungen in Dauer bis zu acht Wochen und zu zwei Landlvehrübungen im 1. Aufgebote in Dauer von 8—14 Tagen heran zuziehen, einen ausgiebigeren Gebrauch macht und die bisher geübte Rücksicht aus Sparsamkeit, wie den Wunsch, die Reservisten und Landwehrleute möglichst wenig in ihrer Berufsthätigkeit zu stören, zurücktreten läßt, so ist sie hierzu durch die Vorgänge in anderen Armeen gezwungen, die, wie beispielsweise die russische und auch die französische schon seit zwei bezw. drei Jahren, alljährlichen Uebungen der Mannschaften des Be urlaubtenstandes in noch wesentlich bedeutenderer Ausdehnung eintreten zu lassen. Die Uebungsdauer ist in diesem Jahre auch nur auf 11—12, aus nahmsweise auf 14 Tage berechnet, und nur zur Vertretung des zur Ausbildung den Ersatzreserve befehligten Personals und zu sonstigen besonderen Uebungen werden einzelne der Rcserve-Jahrcsklassen Angehörende aus ca. 4 Wochen eingezogen. Die Uebungsdauer für die Ersatzreserve, wie für die Osfizieraspiranten bleibt die gesetzlich festgesetzte. (Inzwischen hat jedoch der Reichstag von der zu diesem Zwecke geforderten Summe im Militär- Haushalt eine bedeutende Zahl gestrichen, so das; die
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