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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 18.09.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-09-18
- Sprache
- German
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-190909187
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-19090918
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-19090918
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Druckfehler: S. 719 [i.e. S. 726]
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1909
- Monat1909-09
- Tag1909-09-18
- Monat1909-09
- Jahr1909
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Erscheint Dienstag, Donner«,,, 'und Sonnabend und wirb am Abend vorher auiigegeben und versendet. MerteljahrSpret» l Mark 20 Psenntge aurschlteßltch Boten- und Postgebühren. Bestellungen werden In unserer Expedition, von de» Boten, sowie allen Postanstalte« angenommen. «iheiidlutt Inserat» jwerden mit io Psenntge« für dt« «-gespaltene tkorpudzeilc berechnet und bi» mittag» 12 Uhr de» dem Tag« de» Erscheinen» vorhergehende« Tage» angenommen. Für Nachwei» und Offerten-Annahme >0 Psennig« Extragebühr, Fernsprech-Anschluß Nr. 12. für Zschopau Wjun- Umgegend. Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmannschaft Flöha, sowie für das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Zschopau. ^ 11«. Sonnabend, den 18. September 19««. 77. Jahrgang. NirvdvavorstLuassltrllils Dienstag, den 2t. September d. I., nachm. 5 Uhr. Bestellungen auf das Wochenblatt werden jederzeit in der Expi diiion und bei allen Zcitungsdotcn angenommen. Die Expedition des Wochenblattes. Aus Sachsen. Zschopau, den 17. September 1909. — In der Mittwoch abgehobenen außerordentlichen Haupt versammlung des Benin» »Rat und Tat" legte Herr Psarnr Wals Insolge seine» Weggänge» da» Amt al» Vor sitzender nieder. Seit 1888 hat er an der Spitze diese» Benin» segen»nich gewirket und manche Not ungesehen gelindert. Seiner Anhänglichkeit gab er beim Abschied Au»druck durch «ine namhafte Spende. Möge ihm Gott ein reicher Vergelter sein sür all' seine Liebe und Güte, die er den Armen erwiesen hat. Zum neuen Vorsitzenden wählte die Versammlung ein stimmig Herrn Psarnr äss. Thiergen, welcher in ent gegenkommender Weis« die Wahl annohm. — Heute Freitag abend wird Im Kolsersaal al» letzte» Gastspiel de» Metzerschen Operetten.Ensemble» «Die Sprudels««" zur Ausführung gelangen. — Au» Augustu»burg wird dem .Chemnitzer Tage blatt" gemeldet: Herrn Bürgermeister a. D. Rosen selb hier ist, wie verlautet, seiten» einer großen Anzahl Wähler au» dem Mittel- in»b«Iond,re Handwerkerstand« die Kandidatur für unseren städtischen Landtag»wahlkrei» (umsostend dir Siädte Augustu»burg, Marlenberg, Okderan, Olbernhau, Thum, Zöblitz und Zschopau) angetrogen worden. Hierbei ist der Wunsch ou»grsprochen worden, daß sich Herr Rosenseld im Falle seiner Wahl nicht einer bereit» bestehenden Fraktion, sondern einer neuzubildenden Wirtschaftlichen Bereinigung an- schließen möchte. Man hofft, daß Herr Rosenseld, welcher be reit» 12 Jahre im Wahlkreis wohnhaft und wegen seine» gemeinnützigen Wirken» im Wahlkreise besten» bekannt ist, die Kandidatur annimmt — Zur LondtagSwahlbewegung schreibt da» .Chemn. Tageblatt': Au» dem 34. ländlichen Wahlkreise, der sich aus eine Anzahl Orte tm Erzgebirge erstreck:, wird ge meldet: Die Kandidatensrage im Kreise erscheint nunmehr vollständig erledigt zu sein. Die Konservativen haben an Stelle de» au» ihrer Partei au-geschi,denen seitherigen Land- tagSabgrordneten Hübner den Im Erzgebirge bekannten Ockonomterat Or. Pct ermann In Chemnitz, früher Direktor der landwlrtschasllichen Schule in Annaberg, ausgestellt. Die Nationalltberalen haben beschlosten, von der Ausstellung eine» eigenen Kandidaten abzusrhen und den sretstnnigen Mandat»- bewerber, Seminaroberlehrer Or. D leie l» Annaberg, zu wählen. Der seitherig, Landtog»obgiordnete Hübner In Zschopau erklärte bekanntlich in seinen tm Bezirk« bereit» gehaltenen Wahlreden, sich nach seinem Abfall von der konservativen Partei den Nationalltberalen onschlteßeri zu wollen. — lieber Au»legung»sragen beim Wahlgesetz schreibt da» omtl. .Dr«»dn. Journ": Die von den Wahl behörden verschieden gehandhabte Beurteilung der Steuerrückstände sür die Siimmberechtigung zur Zweiten Kammer der Stände« versammlung hat, wie un» von zuverläsfiger Seite mitgeteilt wird, dem Ministerium de» Innern Veranlassung gegeben, die nach Z 19 de» Wahlgesrtze» zur Entscheidung über erhobene Einwendungen berusenen Behörden zur Beschleunigung ibrer Entschließungen anzuweisen. Auch ist Vorsorge getroffen, daß die ergehenden endgültigen Entscheidungen d » Oberverwaltung». geeicht», soweit möglich, noch vor Abschluß der Wählerlisten am 12. Oktober tm ,Dr«»dn. Journ." bekannt gegeben werden, und e» ist eine entsprechende Anweisung der Wahlbehörden vorgesehen, den bekannt gegebenen endgülrigen Entscheidungen allgemein und sosort nachzugehen Soweil endgültige Ent scheidungen über verjährt« und solche Gemeindeonlagenrückstände, deren Nachzahlung nicht möglich gewesen ist, weil die Unterlagen fehlen, nicht feste Richtlinien geben sollten, Ist gleichsall» der Erlaß einer allgemeine» Anweisung tu Aussicht genommen. Hiernach steht noch vor Abschluß der Wählerlisten eine ein heitlich- Au»legung streitiger Fragen mit einiger Sicherheit zu erwarten. Wenn von anderer Seite eine einheitliche Regelung der Streitsragen tm Wege der Auslegung oder der Au«sllhrung de« Gesetze» im gegenwärtigen Zeitpunkte angeregt worden ist, so wird übersehen, daß eine solche Aullegung oder Au«sührung». bestimmung durch da» Ministerium de» Innern die nach dem Gesetze zur Entscheidung berusenen Behörden gegenüber dem Wortlaute de» Gesetze» nicht binden könnte. Eine solche Maß nahme würde auch nur geeignet sein, Verwirrung hervorzuruien, wenn die endgültigen Entscheidungen andere Au»legungen zeitigen würden, al« von dem Ministerium de» Innern seiner Auffassung zugrunde gelegt wären. Von der Stellung de» Obrrverwaltung»- gericht» zu den einzelnen Zweisel»sragen wird e» zunächst ab- HLngen, ob und welche Maßnahmen al»dann noch von der Regierung zu treffen sein werden. — Eine posta lIsche Neuerung wird in kausmännischen Kreisen begrüßt werden. E» war bither ein sehr beliebte» Mittel, zum Au»gletch kleiner Verbindlichkeiten Geldsendungen mit Postmarken de» Herkunft»lande» obzuschicken. Oft aber wußten die Empfänger auch nicht, wa» sie mit den Marken onsangen sollten. Diesem Uebelftand soll jetzt so obgeholjen werden, daß zwischen denjenigen Ländern, die der Vereinbarung über die Antwortscheine im Scheckverkehr beigetreten sind, an Stelle der Wertzeichen Scheine in der Höhe de» Betrage» dem Briese beigelegt werden. Die Scheine werden bet der Postanstalt einsach vorgelegt und gegen Marken der Lande»währung ein- grwechsilt. — Ein Autodaib sank Mittwoch vormittag 10 Uhr tm Fernheiz- und Elektrizitätswerk in Dre»den statt. E» handelte sich um die Verbrennung der in den Terminen 30. Juni 1907 bi» mit 30. Junt 1909 tn Staatischutdbuch- sorde,ungen umgewandelten Staatischuldderschrelbungen über 3 prozrnttge jährliche Renten im Nennwertn von 11948700 Mk. nebst Zubehör sowie eine Anzahl eingeiauschie oder sonst wert los gewordenen StaalSpaptere. Zu dem Akte halten sich die Mitglieder de» Londtag»ou»schusse» zur Verwaltung der Staats schulden Wirkt. Geh. Rat Or. Mehnert, Oberbürgermeister Geh. Rat Or. Beutler, Rlllerguirbesitzer Or. v. Wächtler, Oberbürgermeister Or. Kaeubler (Bautzen) etngesunden. Bon stellvertretenden Mitgliedern war anwesend Geh. Hosrat Opitz Außerdem wohnten noch etwa 30 Personen der Verbrennung bei. Die Buchhallerei der Staat»schuldenverwaltung war durch ihren Rechnunglrot Israel vertreten In großen versiegelten Kisten wurden die Wertpapiere heretngebracht und, nachdem über den Hergang etn Protokoll ausgenommen worden war, dem Feuer übergeben, sodaß wenige Minuten später nur «in Häuflein Asche von ihnen übrig war. — Die Fertentagung der Bereinigung deutscher Studierender findet in diesem Jahre wiederum in Auguftutburg nach bekanntem Programm, und zwar in den Togen vom 25. bi» 27. September statt. — Die i> Inderselbstmorde häusen sich in unseren Tagen in einer Weise, die zu den größten Besorgnissen Anlaß gibt. Auch in Marienberg hat sich wieder eine solch Ilesbedauerliche Tot jugendlich er Bertrrung zugetragen. Mittwoch vormittag hat tm Oilstetle Gebirge der 11 jährige Schulknabe Eugen gtenert in der Scheune der seiner Mutter gehörigen Wirtschaft seinem Leben durch Erhängen ein Ende bereitet E» wird an genommen, daß er die Tat au» Furcht vor etwaiger zu er wartender Strafe begangen hat. — Am Sonntag sand aus dem Hartenberg bet Roßwein durch Bürgermeister Rüder die Wethe de» vom Männergeiang- veretn .Ltederkranz" errichteten Bi»marck»enkmal» statt. Da»- ftlbe, etn großer Stelnblock mit Bronzereltes de» Altreichskanzler» uad Widmung, steht Inmitten einer FelSgrotle, von wo au» man einen prächtigen Blick aus die Stadt und da« Mulden- tal hat. — Bet den Manöverübungen zwischen Crossen und Erlau verunglückte am Sonnabend der Kanonier Germer vom 08. Feldartillerte-Regiment dadurch schwer, daß ein Geschütz abgeschoff.n wurde, al» er vor der Mündung de» Rohre» stand. Die erlittenen Brandwunden sind aber nicht so schwer gewesen, daß der Verunglückte gestorben wäre, sondern da» Befinden Germer» ist gut. Ec befindet sich tm Garnison- lazarett tn Döbeln und wird bald bi» zur Dtcnstsähigkeit wieder hergestellt sein. — Der Bau de» Lehrer-Seminar» in Zwick nu hat be gonnen. Da» Landbauamt Zwickau leitet dliiftlben. Au»- illhrender ist Baumeister Frey. Der Bau Ist auj 1025 867 Mark veronichlagt, etnschtteßlich 82447 Mark sür die Au»- flottung. 57000 Mark sür Orgeln und Klaviere samt Lehr mittel, 5000 Mark sür Umzugtikoften, Einweihung usw. Die Stadt zahlt dazu bekanntlich 500000 Mark. — Einen grausigen Absturz von der 77 Meter hohen G ö I tz s ch tn l b r ü ck e bet Netzschkau hat obermal» rin lebens müde» Menschenkind, diesmal eine Frauensperson, verübt. Gestern früh wurde die Unglückliche bi» zur Unkemttlichkei verstümmelt aus dem mittleren Pseiler tot ausgesunde». Man vermutet, daß e» sich um die Ehefrau de» Handlungtgehtlsen Seidel au» Netzschkau handelt, die seit Mittwoch abend ver schwunden ist. Die Frau war schwermütig. — Bei der am Dien»tag Abend «rwlgten Schlußsitzung sür da» in Großenhain obgehaltene Parksest, der auch Herr Bürgermeister Hotop al» Ehrenvorsitzender beiwohnte, wurde dt« ersreuliche Mitteilung gemacht, daß da» Fest den ansehnlichen Reingewinn von über 3200 Mark erbracht habe. Da» Geld kommt bestimmungsgemäß an gemeinnützige, wohltätige und sonstige der Stadt zum Wähle grrelchende Verein« und Ein richtungen zur Verteilung. — Bei dem Kompse zwischen einer Schar Schmuggler und zwei sächsischen Grenzbeamlen, der, wie bekannt, kürzlich an der sächsisch-böhmischen Grenze betOel»nitz stattsand, Ist an scheinend ein beim Schmuggeln ganz unbeteiligter Mann er« schossen worden. Den Paschern gelang e», mit ihrem Dutzend Ochsen, da» sie heimlich über die Grenze bringen wollten, zu entkommen, man sand aber unweit brr Stelle, wo da» Feuer gesicht stattgesunden hat, den tm Sterben liegenden Einwohner Robert Roßbach au» dem Grenzorte Bergen I. S. E» hieß alsbald, daß sich Roßbach nur zusälltg tm Wald« besunden habe, al» die Schießerei in seiner Nähe lo«ging, und er sei dann aus der Flucht von der Kugel eine» Grenzbeamten tödlich getroffen worden. Jetzt teilt der Bruder de» Erschossenen, Baumschulenbesttzer Arthur Roßbach au» Roßbach t B, dem .B. A." mit, daß sein Bruder Robert am Abend de» 7. Sep tember »m '/«8 Uhr von seiner Wohnung tn Bergen noch Gettengrün gegangen set, um Pretßelberren zu lausen. Er habe dabet einen Korb bei sich gehabt. Da» könne durch viele etnwandsrele Zeugen, welche Ihn kurz vor der Katastrophe gesehen hätten, bestätigt weiden. Robert Roßbach set voll ständig unbeteiligt gewesen. Die Staairanwalischast in Plauen beschäftigt sich mit der Angelegenheit und wird hoffentlich Klarheit schaffen. In den letzten 5 Jahren find übrigen» bereit» 5 Personen von Grenzaussehern angeschoffen worden. Im vorliegenden tragischen Falle ist da» Mitleid mit dem Getöteten um so größer, al» Roßbach in der ganzen Gegend beliebt und wohlangefthen war, eine Witwe mit drei kleinen Kindern htnterläßt und die bedauern»wert« Frau die Geburt eine» vierten Kinde» erwartet. Lagesgeschichte. Deutsche- Reich. -- Der .Deutsche Oekonomtst" veröffentlicht eine Ausstellung über de» Umsatz der deutschen Banken sür da» Jahr 1908, die verschiedene sehr tntereffante Zahlen enthält. Die Zusammen stellung enthält den Abschluß von 214 Banken gegen 203 tm Jahre 1907 und 188 tm Jahre 1906. Diese 214 Banken schließen out beiden Setten mit der gewaltigen Summe von 27000 000000 Mark ab gegen 26,24 Milliarden im Vorjahre. E» ist ein Aktienkapital von nicht weniger al» 3647,9 Millionen Mark vorhanden (3568,5 Millionen im Vorjahre) Dazu treten 1024.2 (986 8) Millionen Mark Rücklagen sowie 11779,9 (11150) Millionen Mark in Banknoten und Piandbriesen. An Wechseln hatten die sämtlichen Banken 4310,1 (4459,8) Millionen Mark im Bestand«, an Lombard» 1677,2 (1635,1) Millionen Mark und an Wertpapieren 1832 (1454.3) Millionen Mark. Den Ausständen von 7540,4 (7304) Millionen Mark stehen 5314,6 (4982.8) Millionen Mark lautende Schulden gegenüber, seiner waren 3753,2 (3377,20) Millionen Mark Einlage« und 2038.9 (2175.8) Millionen Mark Akzepte vorhanden. Der erzielte Rohgewtnn beträgt 611,3 (587,9) Millionen Mark. Unkosten ersorderten 186.3 (169.2) Millionen Mark. Ab schreibungen, Rückstellungen 65,1 (60,3) Millionen Mark, Ge winnanteile 22,1 (23,7) Millionen Mark, An Dividenden wurden 277,1 (276,2) Millionen Mark auSgeschüitet — 7,65 Prozent aut «in Akttenkapital von 3624,3 (7,78 Prozent aus ein Kapital von 3550,2) Millionen Mark vertrtlt. — Ueber die Charlottenburger Schülerselbstmorde Hai der preußische Unl«>rtchl»minist«r an da» Königliche Prooinzialschul- kollegium in Berlin eine Vertilgung erloffen, in der «» heißt: Aus Grund der eingehenden Ermittelungen, deren Ergebnt» mir vorgelegt worden ist, trete ich der Ansicht de» Königlichen Provtnztaftchulkollegium» bet, daß an der beklagenswerten Tat der beiden Schüler de» Realgymnasium» tn Charloitenburg,
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