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Chemnitzer Anzeiger und Stadtbote : 29.11.1883
- Erscheinungsdatum
- 1883-11-29
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512382794-188311299
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512382794-18831129
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512382794-18831129
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungChemnitzer Anzeiger und Stadtbote
- Jahr1883
- Monat1883-11
- Tag1883-11-29
- Monat1883-11
- Jahr1883
- Titel
- Chemnitzer Anzeiger und Stadtbote : 29.11.1883
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Nr. 110. — 3. Jahrgang. e r A»/?/ Donnerstag, 29. November 1883. Mil slaMote. llu-artettsches Tageblatt sir Chemnitz m» »ie Borotte: «Itchemnitz, «Ikendorf, Bernsdorf, Förth, Gablcnz, Ms«, Helbersdorf, Hilbersdorf, Kappel, RenstM, Sch»«« 2tbonneuie»»ts: vierteljahrl. 1 Mk. 25 Pf. (Zutrageu 40 Pf.), sowie monatlich 45 Pf. (Zutragen 15 Pf.) l Jnfertionspreis: die schmale (Ijpaltige Corpuszeile) oder deren Raum 10 Pf. — Die 2 spaltige nehmen entgegen die Verlagsexpedition und die Ausgabestellen des Chemnitzer Anzeigers in Chemnitz und! (auf Textbreite) unter Eingesandt 30 Vf. — Auf große Annoncen und Wiederholungen Rabatt. — obigen Vororten, sowie sämmtlichc Postanstalten. (Postzeitungs-Preisverzeichmß: Nr. 1036. 13. Nachtrag.) I Annoncen - Annahme für d'e nächste Nummer bis Mittag. — Ausgabe jeden Wochentag Nachmittag. Verlags-Expedition: Alexander Wiede, Buchdruckerei, Chemnitz, Theaterstraße 48 (ehemaliges Bezirksgericht, gegenüber dem Casino). kii'oÄsrlsgs vor 6koeols6sn-, 2uvkvr>vsLron- u»6 iKlaffsI ssktdrllr von «L Vr«8Seii. I ik. Cowürr-, Vanlllg- u. OssuQäkglts-OkooolnäSll. Ono»», 6»o»opu1vsr (Spso. r ,,v»o«»o -vsro") rrot,. ^ ^ »/- ^ eia.-voss 8.50 S.- 15V 75 kltz- vliooolnäsn-guppsllmskl, Logl. I'raolitdolldons, Osssortdondons, VLsInnyon. Vonännt. vonbonlSrsn, ^ttrapea, Vnrtonnaxvn, vakes unä Ltsvnlts >/» Ho. v. 90 »n, Runs. u. Lkln. Ikes's, '/, Lo. von 8,40 an, L krilolrts i. Oliissrn, tioebk. Llqueur«. Olilna- u. 4upitn->Vaaiell in roiokst. Xusvnkr olsx. u. prsot. 6sloxonbsits-6gsobsnksu bosonäers Zsvissnst S Speeialitäten: feinere 8errell-V'ä8oIi6 u. 8trinvpk-Va.Lrell. Unbegrenzte Auswahl. Gute Schnitte. Niedrige Preise. Tadelloses Passen. Altes Renommü. M. V. IiMtzv8trri886 13. 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Kühl, im Allgemeinen ziemlich heiter, nach Westen und Süden zu mit einigen Niederschlägen; meist in Spätnacht Frost. Morgens kühl, meist Frost, aus Mittag zu Haufcnwolken, ört lich zu Schnccfall geneigt, örtlich aufgehcitert, zumal nach Norden zu, nachmittags aufgeheitert bis schön, nachts Niederschläge zumal im Süden. Die Wasserstände steigen mäßig. 30. November Freitag. Kalt mit Frost, tagsüber meist heiter, morgens Hausengewölk, nachts relativ mild, im Süden Niederschläge, meist Schnee. Frühmorgens heiter bei Frost, auch tagsüber meist heiter, aus Mittag zu in westlichen und südlichen Lagen Haufengewölk, nachmittags auf gebessert, nachts sind Niederschläge zu erwarten. Telegramme des Chemnitzer Anzeigers. Vom 27. November. Berlin. Der chinesische Gesandte Li Fong Pao soll, wie unter Reserve mitgetheilt wird, heute in Friedrichsruh den Reichskanzler besuchen. Wien. Großes Aufsehen erregt die bereits gestern gemeldete Resignation des Universitätsrektors Wedl. Man sagt, Wedl habe vom Unterrichtsminister eine Rüge erhalten, weil er anläßlich der Demonstration gegen Maassen nicht scharf genug eingeschritten sei. Gewiß ist, daß der Dekan Exner, dessen Verhalten der Rektor lobend anerkannte, eine Rüge erhielt. Die Professoren bemühen sich, Wedl zur Zurücknahme der Demission zu bestimmen und die Studenten bereiten große Ovationen vor. London. Nach Ansicht des „Standard" deutet Alles darauf hin, daß England abermals gezwungen sein wird, Truppen nach Egypten zu senden. Demselben Blatte wird aus Kairo gemeldet, daß der Transport der Gensdarmerie nach Suakim mehrere Tage in An spruch nehmen werde. Die türkischen Offiziere sind gemeinsam zu Baker Pascha gekommen und haben sich geweigert nach dem Sudan zu gehen, unter dem Vorwände, daß sie kontraktlich nur zum Dienst in, Egypten verpflichtet seien. Die egyptischen Offiziere lehnten zwar nicht ab, aber weinten, sobald sie ihren Bestimmungsort erfuhren, an welchem sic nach Ansicht der Eingeborenen ein sicherer Tod erwartet. Man fürchtet daher, daß auch die egyptischen Offiziere dem Beispiele ihrer türkischen Kollegen folgen werden. Das Kritische der Lage kann kaum übertrieben werden. Ein Kopte, welche aus dem Sudan ent kommen ist, sagt, daß die Metzelei nicht so allgemein gewesen ist, wie angenommen wird, da viele Egypter die Erlaubniß erhalten haben, sich den Truppen des Mahdi anzuschließen. Madrid. Die hiesige Rechtsakademie beschloß den deutschen Kronprinzen zu ihrem Ehrenmitgliede zu ernennen. Madrid. Der Kronprinz wird wahrscheinlich nicht nach Andalusien reisen, sondern über Genua zurückkehren. Madrid, 28. Nov. 10 Uhr Vorm. Der König und der Kron prinz sind gestern Abend von Toledo zurückgekchrt und besuchten die Operilvorstellung. Mittwoch wird anläßlich des Geburtstags des Königs großer Empfang nnd Abends Concert stattfinden. Der deutsche Kronprinz in Spanien. Um seinem erlauchten Gaste den spanischen Humor zu zeigen, befahl König Alfons bei dem am Sonntag abgehaltenen Stiergefechte lachend, eine Offenbach'sche Polka z« spielen. Die Folge war, daß die Zuschauer, deren man gegen 15,000 zählte, sofort zu singen begannen. Unter Anderem besuchte der Kronprinz am Montag, in Be gleitung des Königs Alfons, die Armeria, eine von Philipp ll. gegründete Waffensammlung, in welcher das Schwert des letzten Maurrnkönigs Boabdil,, des Cid, Fernando Cortez', Karl's V. auf bewahrt sind. Die Serenade, welche, wie bereits telegraphisch gemeldet, am Montag Abend unserm Kronprinzen dargebracht wurde, gewährte einen köstlichen Ohrenschmaus und gestaltete sich zu einem prächtigen Schau spiele ; denn mit der Ausführung von Musikstücken war ein glänzender Fackelzug verbunden. Nach dem Festesten im königlichen Schlöffe, das zu Ehren der Generalität gegeben war, entwickelte sich gegen 10 Uhr ein farbenreiches Schauspiel, von allen Ecken und Enden der Stadt zogen Militär-Mnsikbanden nach dem Platze vor dem Schlosse, Man zählte ihrer zwanzig, jede umgeben von einem Kranz glänzender Fackelträger. Im Zuge bildete ein hochgethürmter, blumengeschmückter Festwagen den Mittelpunkt, und zwar war derselbe mit einem goldenen Löwen gekrönt, dessen Pranken eine Riesenvase, die eine Krone trug, hielten. Das Militär von Madrid brachte diese Ovation dem kaiser lichen Gaste dar. Um den Wagen ritten prächtige Kavallerie-Kapellen und ein Trupp malerischer Gestalten mit Piken und Windlichtern in der Faust. Die Serepgde begann mit „Heil Dir im Siegerkrauz". dann folgten Piecen aus Wagners „Tannhäuser" und MeyerbÄrs „Nordstern". Ueberhaupt wurden nur Tonstücke von deutschen Meistern gespielt. Innerhalb des Schloßhofes bildeten die Fackelträger ein Geviert, in besten Mitte die Musiker Aufstellung nahmen. Gegenüber dem Ballone, auf welchem unser Kronprinz, umgeben von dem Hofe, Platz nahm, flammte in Riesenlettern als deutscher Gruß das aus strahlenden Lichtern gebildete Wort: „Willkommen!" Ganz Madrid war auf den Beinen. Beim Empfange des diplomatischen Corps äußerte der Kronprinz gelegentlich, daß er es sehr bedauern würde, wenn er auf den Besuch Andalusiens verzichten müßte, doch solle seine Reise eben nicht den Charakter einer Vergnügungsreise annehmen. Nur wenn die Königin Jsabella, welche in Sevilla residirt, dahin zurückkehrt, wird die Reise erfolgen, weil dann ein officieller Anlaß zu derselben gegeben wäre. In Madrid wohnhafte Franzosen äußern spöttelnd, daß der Kronprinz durch die Seekrankheit eingeschüchtert worden sei und des halb die Rückreise zu Schiffe scheue. Diese Angabe ist jedoch durchaus falsch; der Kronprinz hat gar nicht an der Seekrankheit gelitten. Frankreich und China. Mehr und mehr spitzt sich der Conflict zwischen Frankreich und China zu. Dieses Factum läßt sich nicht wegleugnen und doch ergeht es in Bezug auf dasselbe vielleicht sogar dem zunächst betheiligten Cabinet, dem französischen, ganz ähnlich wie der öffentlichen Meinung in Europa überhaupt — überall Unsicherheit und Ungewißheit. Wäre China ein europäischer Staat, so könnte allerdings kein Zweifel über den schließlichen kriegerischen Ausgang obwalten. Doch die daselbst herrschenden Verhältnisse sind vom europäischen Standpunkte aus betrachtet so eigenthümlicher und abweichender Art, daß man zur Zeit noch keineswegs in der Lage ist, irgend welches sichere Urtheil abzu geben. Man weiß von China, daß dieses Land in den letzten Jahr zehnten mancherlei Elemente europäischer Kultur ausgenommen hat; daß dieselben keine durchgreifende Umwandlung des ungeheuren Staates, seiner ungezählten Bevölkerung hervorgebracht haben, ist sicher; doch ob davon auch nur di« regierenden Kreise so weit beeinflußt worden, daß es nicht zu völlig verkehrten Ergebnissen führen muß, wenn man die nunmehr zu erwartenden Maßnahmen der chinesischen Regierung sich nach europäischen Begriffen vorstellt, das ist höchst zweifelhaft. Wer ist überhaupt die chinesische Regierung? Der Kaiser ist ein Knabe, für den eine Regentschaft die Herrschaft führt; von den Persönlichkeiten, aus denen dieselbe besteht, weiß man wenig, ebensowenig über das Vcrhältniß derselben zu den Gouverneuren der einzelnen Tbeile des ungeheuren Reiches. In dem letzteren sind schon oft genug Anzeichen hervorgetreten, welche auf keinen sehr festen Zusammenhalt der einzelnen Theile zu schließen gestatteten; kann gegenwärtig von einer Ccntralgewalt die Rede sein, welche mit Sicherheit, und im Falle von chinesischen Niederlagen auf die Dauer über alle Kräfte Chinas zu verfügen vermag? Diese und andere Räthsel stellen sich sofort als Hindernisse des Urtheils ein, wenn man die Aussichten eines französisch-chinesischen Krieges erwägt. Jedenfalls aber ist die Möglichkeit eines solchen Krieges noch nie so nahe gerückt gewesen wie jetzt. Die Ersetzung Challemel-Lacours durch Ferry kann an der Sache, wie sie nun einmal liegt, wohl kaum noch irgend Etwas ändern. Die Art der französischen Kriegführung in Tonkin hat einen Eindruck bei den Chinesen hervorgerusen, welcher sich nicht so leicht verwischen lasten wird, zumal auch die Berichte des Marquis Tseng, des chinesischen Gesandten, über die inneren Verhältnisse Frankreichs das chinesische Urtheil über den gegenüberstehenden Gegner noch bestärkt haben werden. UebrigenS würde dem Cabinet Ferry ein Krieg mit China zur Zeit nicht un gelegen kommen, da in diesem Falle die Republikaner sich fest um die Regierung schaaren würden. Aber kennt Frankreich seinen Geg ner, steht es nicht geradezu dem Unbekannten gegenüber? China, das heutigen Tags europäisch geschulte und bewaffnete Truppen be sitzt, das weiterhin über eine ziemlich beträchtliche Flottenmacht ver fügt, ist jedenfalls ein bedeutenderer Gegner als damals im Jahre 1860; denn in China sind Menschen ein sehr wohlfeiler Ar tikel, und eine gar zu große Ueberzahl kann auch europäischen Waffen gegenüber entscheidend ins Gewicht fallen. Ueberdies hat China bisher Zeit genug gehabt, eine hinreichende Zahl von Truppen an die annamitische Grenze zu bringen — alles dies sind Umstände, welche seine auf einmal so energische Sprache Frankreich gegenüber erklärlich erscheinen lasten. China wäre am leichtesten von der See aus zu fassen; jedoch wäre eine Blokade der viele hundert Meilen langen Küste ein Ding der Unmöglichkeit und eine Beschränkung derselben aus die großen Häfen würde sich gleichfalls als unmöglich Herausstellen, da die euro päischen Mächte, und unter diesen vor allen Dingen England, eine solche nicht zugeben würden; überdies würde auch ein Bombardement der chinesischen Hafenplätze mehr europäisches als chinesisches Eigen- thum zerstören. — Zn Lande ist China schwer faßbar; die anTou- kin grenzende gebirgische Provinz Jünnan ist noch sehr ungenügend erforscht, und der Zug Napoleon's nach Moskau wäre ein Scherz ge wesen, im Vergleich mit einem Vordringen der Franzosen zu Land gegen Peking. Zu Land könnten die Franzosen China nur Abbruch thun, wenn auf ihrer linken Flanke Rußland operirte. Daß letzteres, welches erst vor Kurzem große Landstriche als zunächst noch unhalt bar an China wieder abgetreten hat, für eine Offensiv-Allianz gegen dieses Land nicht in Betracht kommt, ist selbstverständlich. Viel eher als eine umfassende Operation zu Lande von Tonkin aus, könnte eine solche vom Meere aus gegen die Hauptstadt Peking in Betracht kommen; aber zu ihr würde die Entwickelung großer maritimer Streitkräfte, einer starken Transportflotte und einer beträchtlichen Armee gehören. Allem Anscheine nach beabsichtigt man französischerseits die even tuelle Kriegführung so zu gestalten, daß man sich einfach TonkinS bemächtigt und es alsdann den Chinesen überläßt, sich an dem fran zösischen Besitzstände die Köpfe einzurennen. Diese Taktik würde ohne Zweifel politisch wie militärisch die richtigste sein. Sie könnte nur freilich dann zur Unmöglichkeit werden, wenn die Franzosen etwa, bevor ihre dortigen Streitkräfte genügend verstärkt wären, eine Niederlage erlitten, welche der Ehre der Fahne wegen zu weiter greifenden Operationen nöthigte. Vom sächsische« Landtage. Die zweite Kammer beschäftigte sich am Dienstag mit der Be- rathung über die Einrichtung eines Staatsschuldbuchs für die 3proc. Rentenpapiere. Die Verhandlungen gewährten ein wesentlich friedlicheres Bild als die vom vorhergehenden Tage über das Berg gesetz. — Abg. Philipp bringt mancherlei Bedenken gegen den Gesetz entwurf vor. Das Staatsschuldbuch, meint er, werde wegen der Sicherheit und Beweglichkeit des Eigenthums, welche es den StaatS- gläubigem gewährleiste, den Staatskredit steigern. Der Kurs der Zproc. Renten werde steigen, aber freilich nur auf Kosten des Grund kredits und des Hypothckenverkehrs. Der größte Theil der Stiftungen und Mündelgelder werden den Hypotheken und dem Grundbesitz ent zogen und ins Staatsschuldbuch wandern, welches rem Kapitalisten alle Annehmlichkeiten und Vortheile der Anlegung von Geldern in Grundbesitz gewähre und zugleich die Sicherheit des Staatskredit» biete. Er als Landwirth müsse sich gegen jede Benachtheiligung des Grundkredits wehren. Nicht minder befürchtet Redner eine abermalige Vermehrung der Beamten. — Abg. vr. Schill theilt diese Be fürchtungen nicht. Seiner Meinung nach bezwecke das neue StaatS- schuldbuch einzig, denjenigen Kapitalisten, die im ruhigen Besitz ihrer Staatsrente bleiben wollen, Erleichterungen und eine Sicherheit gegen jede Art von Vernichtung ihrer Rententitel zu bieten. Ueberdies zahle man nicht baares Geld ins Staatsschuldbuch, die Rentenbesitzer reichten nur die Schuldetet ihrer bereits angelegten Kapitalien zu» Aufbewahren ein, so daß dem Hypothekenverkehr Geldmittel nicht ent zogen werden könnten. Eine Beamtenvermehrung fürchte er nicht, da die Gebühren für Benutzung des Staatsschuldbuchs den Aufwand decken würden. Minister v. Könneritz erwidert, daß der Regierung Nicht ferner gelegen habe, als den Grundkredit zu schädigen; ein hervor ragender Landwirth habe den ersten Anstoß zum Erlaß dieses StaatS- schuldbuchgesetzes gegeben. Es handle sich einfach darum, de» Gläubigern des sächsischen Staats dieselben wirthschafllichen Bortheile zu bieten, wie sie sie in andern Ländern besitzen. Eine Schädigung
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