Umschlag zu Nr. 92. Leipzig, Montag den 22. April 1918. 85. Jahrgang. Fertig liegt vor: Alfred Lichtwark Eine Auswahl seiner Schriften in zwei Bänden Einbandzeichnung von Prof. E. R. Weiß Preis gebunden in Japanpapier ZO Mark, in Halbleder 40 Mark Schriften Alfred Lichtwarks, von seinem Freunde Wolf Mannhardt besorgt, von Karl Scheffler ^ I eingeleitet. liegen nun in einer Auswahl, für alle Deutschen gesammelt, vor. Gerade im gegenwärtigen Augenblick wird das Erscheinen des literarischen LebenSwerkeS des seltenen Mannes als ein Ereignis begrüßt werden. Scheffler sagt in seiner Einleitung: „Die Hamburger Kunsthalle mit allen von Lichtwark gesammelten Kunstwerken kann durch Feuer vernichtet werden, die Anlässe, die Lichtwark zum Schreiben anregten, können von der Zeit alle früher oder später überholt werden, die Schriften aber würden in jedem Fall genügen, das Denkmal dieses Lebens zu sein. Zn ihnen ist daS Wesentliche rein bewahrt. LichtwarkS Menschentum lebt in den Worten und schwingt in der Sprache, ein unbedingt guter Wille spricht auS jedem Satz. In den Schriften ist der Geist des Fortschrittes, aber auch der charaktervolle Wille, alles historisch Gewordene von Wert zu erhalten und zu pflegen. Lichtwark gehört zu jenen pietätvollen Neuerern, von denen man wünscht: möchte das deutsche Volk sie immerfort aus seinem Schoß Hervorbringen! Wenn die Sammlung der Kunsthalle in dem neuen MuseumSgebäude. woran Lichtwark selbst noch so leidenschaftlich mitgearbeitet hat. das er aber nicht mehr vollendet gesehen hat, neu geordnet, und wenn auch diese Auswahlausgabe der wichtigsten Schriften erst in weitere Kreise des deutschen Volkes gedrungen sein wird, werden die Deutschen mehr und mehr erkennen, was Alfred Lichtwark als Kulturträger, als Lehrer der Nation und als harmonische Persönlichkeit bedeutet. ES wird mehr und mehr erkannt werden, wie sehr das Werk und der Mann eines sind. Das Lebenöwerk wird in die Geschichte der deutschen Kultur cingehen, aber die Persönlichkeit wird es auch. Beides steht beispielhaft da und wird fortdauernd in den Jünglingen die Sehnsucht nach dem Echten und Schönen erregen, wird sie anspornen, zu leben und zu arbeiten, wie dieser gute Diener seiner Nation gelebt und gearbeitet hat, und wird immer wieder den Ehrgeiz wecken, die persönliche Vornehmheit dieses Mannes zu einer Vornehmheit des ganzen deutschen Volkes zu erweitern." Die beiden schön gebundenen Bände kann ich nur bar liefern. Ein Prospekt steht zur Verfügung. Berlin. Bruno Lassirer, Verlag.