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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.04.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-04-02
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188604025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18860402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18860402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1886
- Monat1886-04
- Tag1886-04-02
- Monat1886-04
- Jahr1886
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.04.1886
- Autor
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1880 B« Ausschuß beaniragi: der Vorlage »nzuftiwmen Mach Verlesung der Borlage uad Hlnwei» aus de» de» HW» gliedern tngegangenen Vortrag de» Herrn Stadtrach l)r. Wangemaan theitt der Herr Resereai mu. das, die Vorlage t» Gegenwart de« Herr» Stadtrath vr. Wangkmann beralhen wardea sei, welcher der »nsschustsitzung aus Einladnn, beigewvhai »nd i» derselben »och einig« weitere statistisch« Niittheiluagea gemacht habe. Der Ausschuß war einstimmig der Ansicht, da st ei» vedürsnist g»r Errichtung des vom Raihe beschlösse»«, OrtSstainie« vorliege, «eiche Ansicht der Herr Reserent d»rch eine Schilderung der bestehenden Zustände begründet, unter Hervorhebung der durch di« übermäßige Zunahme der Gast- und Schonkwirthschaste, vernrsachte« Uebelftüud«. I» der Haaptiach« ward« »nr ein v«de»ke» a»geregt, »Lmlich ob es sich etwa empsehl«, mU Rücksicht ans ein »» erwartende» Branntweinmonopol vorlüufig nicht» i» der Sache »o Ihn». Sin Alltrag wurde nicht gestellt und dagegen daraus hingewieseu, dast einerseits »um Branutwemschank schon jetzt Lonression ersorderlich sei, dast ober andererseits, abgesehen davon, ob da» Branntwein- «oavvol erngesüdrt werde, schon mit Rücksicht aus die bloste» vier- schaukstätteu nutzt mit der Errichtung de« Ort»ftatnt» grwanet «erde» ktznne. Fernrr wurde augeregt, ob man etwa durch eine schürsrrr Prü fung der Oaalificaiion der Loucessionsuchendea »um Ziele kommen würde; allein bei den enge» Grenzen, welch« die Gewerbe- ord»»«g in dieser Bejiehong steckt, würde dieser Aulweg wohl nicht viel geholsea haben. Wa« die praktische Handhabung onlangt, so bebt der Herr Reserent hervor, dast e« in der Absicht de« Rothe« lieg«, die betreffende Commission immer aus eineu längeren Zeit raum »u wühlen. damit eine m-glichst consiaate Praxi» sich bilden könne, und dast der gleicher Qualifikation und sonstigen Verhält nissen unter mehrere» LonresiionSgesuchea sür dieselbe Gegend die Priorität der Anmeldung den Bor»ng haben solle. Mit der Fassung de» OrtSstatut» war mau ebensall» einverftandea, Insbesondere war man nickt dasür, Specialbeftimmnngen — wie sie i» anderen Städten bestehen — in da» Ortsftatnt auszuaehmen, theil» weil man die Detail« lieber der Aussübrung überlassen wollte, theil» weil man ». B bezüglich der Anrechnung einer Restauration aus ein« bestimmte Persoaeuzahl (wie die» ». 8. anderwärt» ge schieht) eine allgemeine Norm bei den verschiedenen Verhältnisse» der einzelnen Staüttheile und Bevölkernugiclasse» überhaupt nicht sür zweckmäßig bez. angezeigt hielt. Schließlich sprach der Herr Reserent im Namen de« Ausschusses oech den Wunsch au», daß der Rath bei Prüfung de« Vedürtnist- »achweije» lieber strenger versahceu als »u rveite Grenzen ziehe, mückte. Der Ausschustantrag wird einstimmig angenommen. E« folgt Bericht de« Herrn Meißner sür de» Van-, vcto»»«ic- n»h FinanzanSschust über: «i» Abkommen mit den Herren Gebr. Engel, als Besitzern de» Grundstücke» Elsterstrab« Nr. 14, wegen Abtretung de» ge lammte» in die sestgestellte Stravensluchllinie der Prvmeuade»- ftraße hiueinragenden Arealstreisen» de« nnrerwähaien Srn»d- stücke« zum Zwecke der Verbreiterung dieser Straße betr. And beantragt der V«rr Reserent Namen« der vereinigten AnSschüff,: di« Rathvorlage zu genehmigen. De« tritt man einstimmig bei. sch ^über^ 8« re» d berichtet sodann sür den Oekouooiieaus- Lo,to > „Schleuste»" de« Hau»holtplane» aus da» Jahr 1886. Hierzu liege» solgende AaSschußanlrüge vor: 1) »usgavrn Abschnitt l al« neue Position einznstellen: ,,A» die königl. 8taol«eisenbah»en sür Durchsührung von Schlensten- waffer durch den Bayerischen Bahahos 1b ^l ordentlich" st) Ausgaben Pos. 26 „Ban der II. südlichen Borslutbschlenste (I. Rate) 50,000 » außerordentlich" zur Beschlostsassung bl» zum Eingang delaillirter Kostenanschläge auSzusetzen. ^ S) u» Uebrige» da« Conto in Einnahmen und Ausgaben zu ge nehmigen. Al» »eue Ansgabe-Positio» «verde» i» Abschnitt I die vertrag», mäßig »» zahlenden 1b ^l jährlich a» die königlichen EtaatSeisen- bah»«» für Durchführung »o» Schle»ste»wasser durch den Bayrische, Badahof all ordeatlicher A»satz einznstellen sein, da diese Einstellung bisher übersehe» worden ist. Z» Ausgabe» Pos. 19 (Umbau einer zu stach gelegten Schleuste i» «arsnstgästche») wird der Wunsch ausgesprochen, dost Schleusten- arbeite» i» rnge» Gästchen der innere» Stad«, die einander sortsetze», nicht gleichzetttg. sondern eine nach der ander» t» Angriff genommen tvsrdEN mögen. 8» A«»gaben Pos. »s lUmba» der Schleuste läng« der Nord- fette de» Nieolaiktrchhof«) wird gewünscht, dast über di« Regnlirnug de» stlicolaikirchhofe» vom Rath« recht bald et» Pla» »orgelegt wer- de» möge. 8» Aasgab» Pos. st» (Umbau der Rohrschleuste i» der Schul- straste i» eine Schleuß« III. Elaste) wird bedauert, dast nicht seiner Zeit t» richtiger Erkenntnist der Verhältnisse der Jmmobiliengesell- schaff dt« Anlegung einer entsprechende» Schleuste ansgegeben wor den fei. Z» Attsgaie» Pos. st« ,,Ba» der ll. südlich» vorstuthschkeuste" betreffend lieg» »och kein« Pläne und kpecialanscklüge »ar. Ban sachverständigen Mitgliedern de« Ausschusses sei die Ansicht ausge sprochen warben, daß die Summe von 480,000 von welcher letzt die . erste Rate mit ÜO.OOO^l budgetirt ist, bei Weitem »icht ouSreich«, sonder» hast ca. 700,000 -sl erforderlich sein werden; vielleicht wird auch ei» Dheil der Ausgabe», die bade, »n machen sei» werde«, aus Stamm, vermöge» genommen werden masten. Der Ansschust beantragt daher, die Beschlnstsastnna über diese Positiv» bi» Eingang delaillirter Kostenanschläge ou»zuletz». Zu Ausgaben Pos. 27 (Umbau eine« Dheilr» der Waldftrasten- schleuste) wird bedauert, dast ein so bedeutende» Stück der erst vor einige» Jahren erbauten Saldstrastenschleuste schon jetzt wieder leparatuididiirsi q sei, wa» doch wohl daraus schließen laste, dast s. 8 die Aussühruug keine vollkommen gute gewesen sei» möge. Herr Schneider möchte die Aufmerksamkeit de« Rothes ans die hier «»gewendeten Schleuß» - Einsallsttine lenkr». Hier müsse» dieselben, wenn die Waiserveischläjse sich verftops», stet» herauSgknvmmra werde». I» Dresden sind«» andere Schleuß», »insallsteine Anwendung, bei welche» dnrch eine im Niveau de» Trottoirs angebr ichle und mit eine« verschließbare» Deckel versehe»« Oestnung «i»e leichte Aussühruag der Reinigung ermöglich« sei. Herr Etadtrath l>r.W-agemanu will, da de, eigentlich« Ver treter der Schlrußensacheu beim Rath« nicht anwesend ist, wenigst»» ans einige Puncte eingehen. Die lü ^l pro nvno an die königliche» Staatsbahne» seien nicht vergessen worden, sondern erscheinen mit unter de» Ausgaben vom Berrchnungtgeldr für Sckleußenreinigung; er bitte, d» Antrag 1 abzulehnen, weil, wenn in ähnlichen Füllen diesem Antrag« analog verfahr» werden solle, das Budget sehr umsünglich werde« würde. Wa» die Schleuß« in der Sckulstraste betrifft, so sei dies« Siroste gar »icht von der Ittimobiliea-Gelellschaft, sonder» vo» der Stad« gebaut wo, den. Herr Referent «ritt zu Antrag 1 von seinem Votum im Aurschnst mit Rücklicht aus die AuSsührungcn de« Her» ktadtrath vr. Waage mann zurück. Herr Po mm er erklär», er habe in den Acte« selbst gelesen, dast dir Liesbauoerwaltung in einem Berichte ihr Bedauern auSsprech«. dast der Immobilie» G. sellsckall s. Z der Bau einer Thourohrschlenst« in der Schutftraße gestattet worden sei. Herr Stadtraru llr Wan ge mann will sich noch näher darüber orieatiren, muß oder vorläufig seine Behauptung „isrccht erhalt». Bielleicht habe sich auch die Liesbauverwalluiig geirrt. Herr Reserent bedauert, daß c» der Decernen« de» Rathel in Schlenstensochen nicht sür angezeigt gebatten habe, bei der Berathung de« Conto« hier zu erscheinen und dast man daher a»s AnSkünff« eine» andere» RaihSmitqliede», die man übrigen» dankbarst «nt- gegennehme, angewiesen lei. Antrag 1 nnrd mit großer Majorität abgelehnt, Antrag 2 nutz 3 einstimmig angenommen. Herr vr. v rend reserirt weiter für d» Stift»»-»-, Vn»- »»d Veknnomieansichlust über di« Vorlage» betr.: de» bedingungsweise» Verkauf der auf dem Plaue Nr. 693 mit Nr 2. 3 ü. 6 bezeichnet»», a» der Albert. »ud Victvria- praste in Reudnitz gelegene», de« JohannlSdospital zage- hörigen Bauplätze van 190.7. bez. L93.0t, 230 »nd rirca 238.0 Quadratmeter Flächengehalt für 18 ^l pro Quadrat- Meter. Der Au«schnß schlägt vor: die RatliSvorlaqe abznlehne». Di« AnSichüise sind der Ansicht, dast der betr Grnad »nd Bade» seit 1882 wesentlich an Werth gewon,«n habe. Herr Zimmermeister We»ck habe Plätze ganz „ der Nähe zu 28 ^ pro Quadratmeter verkanff. Man halte daher den hier afferirten Brei» für viel zu »tedria »nd glaub», dast mindesten» 26 > pra Quadratmeter, siir he» Eckplatz aber bi« etwa 30 pro Quadratmeter z, erziele» stie». Der Ausschustantrag findet einstimmig Annahme. Hieraus berichtet Herr Vicevorsteher vr. Zenker nach Abgabe de» Vorsitze» an Herrn Vicevorsteher Seidel sür den Stistuu-SanSschust über die Nathsmtttheil»,, bezüalich den Erhöhe, dM Sttftmchs- «pitals dn Llckorins-Sttff»-,. Nach Mltt-eNuug de» Inhaltes der RathSvarlage und Vottrag > der derielben deigegebenen Erläuterungen verliest der Herr Reserent den AuSschabaatrog: zu beantragr», dast künftig den Rechnungen über die Cickoriu». Stillung die gegebene Erläuterung biiisichtlick der Erhöhung de» Sliffu»q»«aplta!S mit vorangeschrieden we>d-n inöckie. welcher gestellt wird, damit in Zukunft Unklarheiten und Bitten um Anskuasl in der gedachten Beziehung vermiede» werde». Herr St-dtrald vr. Sauge«,,, erklär«, daß der Rath dem Anträge de« SuSlchujse» sehr gern entsprechen würde. Den AuSschustaulrag nimmt mau ohae Debatte einstimmig an. Herr Vicevorsteher vr. Ze»ker berichtet weiter sür denselben Ausichuß über: Verwendung d«S beim Leibnitz-Denkmal-Fouds sich ergebende» Ueberichuste« von 1625 ^tl 50 ^ zu einem „Leibuitz-Stipe». dium" sür würdige Primaner der Nirolaisckule und di« Rech nung über deu Lcibuitz«Denkmal-Fond» pro 1884 und die Schluß rechnung betr. Der Ausschuß empfiehlt: Zustimmung znr RathSvorlage. sowie Nichtigsprechu,g der beiden Rechnungen. Dieser «otra» wird ohne Debatte einstimmig angenommen. Weiter reserirt Herr Vicevorsteher vr. Zenker über folge»d« Rechnungen pro 1881: über 1) die Hei»kich Biom - Stiftung, 2) die Acbeiter-KüNoen-Wohnungs-Stisiuaa. 3) die Grafstsche Sttftnug. 4) die PSlitz-Seeburg'jch« Stiftung. 5) die Pölitz'sche Stiftung, 6) da» SchlimniinsiisiungStiau«, 7) die Frege'sche kttftung z» Erbannng billiger Mielywohnuugen, 8) da« Golsstsche Legat, 9) di« Johanna- Stiitung sür Feuerwehrleute, 10) die Slockensiiftnng, 11) da» Hesse'schc Legat für da» JobaunlshoSpttal, 12) de» bi» mit de« Jahre 1868 an da« IohaaniSdoSpital abgegebene» Ertrag der Hunde- neuer, 13) di« Kordmacher-Gehilsea-Krankencaste der ansgelöste» Korbmacher-Innuog, 14) die Bürstenbinder-Gehilfe»-Krankencasse der ansgelöfte» Bürste»binder-Jnnung. Ib) die Zimmergesellen-Ver- psltgnngScasse der ausgelösteu Zimmerer - Innung, 16) dir Kamm- macherÄthilsen-Krankencostr der ausgklöfteu Kammmacher Iunuug, 17) die Gelbgießer-Gehilsei-Krankencaste der eusgelößea Gelogirster- Innung, 18) die Lasse der ansgelöfte» Gürtler-Iunuug. Ler Ansschust deantragt: oll« diese Rechnung«, richtig »» spreche». Dieser Antrag wird einstimmig angenommen. Herr Vicevorsteher übernimmt de» Vorsitz wieder. Hieraus reserirt Herr See «an» sür de» Schnlausschust über folgende Specialbndqet« de« Haushaltplaue» a»f da« Jahr 1386: X. Sperialb»dget „Thowasschuli^ beanttogt der Ausschuß: in Eiaaahme» »,d Ausgobeu mit Ausnahme der Pos. bS, VS »nd 83 der Ausgabe» z» genehmigen. Z» Pos. 23 (vom Direetorium der Gewandhouscoacerte ISO ^1) der Einnahme» wird bemerkt, dast die Vergütung der Gewaudhaa«. eoncene für die Beihilfe der Thomaner etwa« sehr »iedrtg sei. Ei» Antrag wird aber in dieser Beziehung nicht gestellt. Der AuSichnstaatrag wird einstimmig angenommen. Zu de» »ochdezeuhnete» Specialdudget» wird — entsprechend de» bezüglichen Ansschustanträqeu — «»stimmig beschlosten: S Specialbudget „Nicolaischnlr" in Einnahme» und Au-gaben mit Ausnahme der Pos. bä der Lutgaben zu genehmigen; 6. Speeialbndget..Real-ym»asiam" in Einnahme» and Ausgaben mit Ausnahme der Pos. bL der Bu»gabea zu genehmigen; v. Specialbudget „Realschule" i» Einuiihmen und «u«gabe» mit Ausnahme der Pos. bl der Ausgaben zu genehmigen; Specialdudget „Höhere Schul» für Mädchen" in Einnahmen und Ausgabe» mit Ausnahme der Pos. 24 der Ausgaben zu genehmige». 3» K. Specialbudget „Gewerbeschule" ist es dem Ausschuß ausgesalleu, dast die Frequenz der Lagesschule lehr abgenommen Hab«. Sei auch dagegen di« Freauenz der Abend- schule gestiegen, so find« «an doch de» Aufwand für diese Schule im verhältaist zu der Schülerzahl »ad de» erzielten Resultate» sehr hoch. Doch wollte man kei»e» Aatrag stelle», da der Rath selbst vielleicht mit einem Reiormpla» bezüglich dieser Schule »«geh«, wa» m daran» schliche, dast der Rath abgelehnt Hab«, srrnerweit ständig» Lehrer a» der Schule auznstrllru. Uebrige»« sei auch im Putschist bespräche» «ordr», ob man etwa die Schule ähnlich wie di« Handwerkerschale» in Preußen mit be stimmte» Fachclaste, orgautsirea solle. Der Anslchustautrag: da» Conto i» Einnahme» und Ausgabe» mit Ausnahme der Pos. 24 der Ausgad«» zu genehmigen wird einstimmig angenommen und hieraus die öffentliche Sitzung geschlossen. Es folgt sodan» eine nichtöffentliche Sitzung. Rahme» des Tecundairschulwel«»» feit 1881 die staatliche» höheren Mädchenschulen (l-zccöaa äa jeunaa ÜUea) getrete». Geichaffeu durch da» vielumsochteue Gele» 6»millo Lä« erfahre» d,e>r Aasiallc» eine ganz besonders sorgfältige Wege durch die Re- g'kiung. D:e Einrichtung derselbe» ,st von derjenigen unserer höhere» Mädchenschule» sehr verschiede»; der Ueberdkrdung sucht mau durch die vaa dem Herr» Referenten sür sehr glücklich ge haltene. nach Beendig»», de« volkSschulpslichtigea Atter« eiutrereade Trcnuuii, der UutcrrichtSgegeastünd« i» obligatorische mrd sacuttatio« varzudenge». 3) Da« französisch« ValkSschnlwese» ist seü einige» Jahre» a»i völlig neue durch da» Gesetz geschaffene Grundlagen geslcllt worden n,d sch, ,nt eine große Zukunft zu habe». Zur Geschichte der Volk«, schule bemerkt Referent: Der allgemeine Bolttunterricht ist in Frank- reich erst im vorigen Jahrhundert durch die grast« Revolution ,» den Krei» der Erörterungen getreten; durch Napoleon!, wnrde er »icht qesördert. ede» so wenig durch die Reftauran»»«regier»»g. Die An- säuge eine» Volk«schulwese«» schuf da« Gesetz von Guizot 1833; die R-qier»ng von 1848 liest durch de» Unterrictztsminifter Tarnst eine» Gcietzeutw»rs ausarbeiten, der aber vo» der Natiaoaloersammlaag »icht angeaomme» ward, ja Thier« betrachtete de» Elementarunter richt al» ei»e» Luxus Da« dafür z» Staude gekommene G setz von 18bO bezeichnet kemen Fortschritt. Eine lebhaftere Thüngkeit ans de« Gebiete de« VolkSschulwesrn« begann erst wieder gege» End« der sechziger Jahre durch de» hochverdiente» Minister Duruy. Aber wen» schon seiue Bestrebungen gehemmt wurde« durch den Mangel an Geldmitteln, so wurden sie völlig anterbrachea durch den große» Krieg vo» 1870—71. Gleichwohl gab da» Jahr 1870 de» Snftost zu einer nmsassende» großartigen Reform de» Primürschnlwcsent. De» ersten vorbereitenden Schritt that 1876 der 11ntcrricht»miuister Waddingto», der durch Untersuchungen seftstellte, dost der Neubau von 17,320 Schnlhüusern «ad i, 19,857 anderen die «»»rüstuug vom Staate zu ergänze, sei, wa» eiue Ausgabe von 250 Million«,, vernrsachte. 1878 erschien vom UnterrichtSminifter Bardoux eia Gesetz über die Lehrer- und Lehrerinneaseminare. Der rührige Minister Ferry erlangte die Bestätigung der gejctzgebendeu Organe sür 3 tief eingreifende Gesetz«: Das Gesetz über besondere staatliche Lehrerprüfung«», denen fortan jeder an einer öffentlichen oder private. Schule »nterrichleudr Lehrer unterworse, sei» soll; da» Gesetz über di« Unentgeltlichkeit de» gelammten Volk«, unterricht», und da» Gesetz über die Einführung de» Schul- zwange«. Au» de» durch da« Gesetz von 1882 sestgeftellten UnieiiichlSgeqeiiständen hebt Referent besonder» den Moralunterricht hervor, der sür da« katholische Frankreich wohl eine Nothweadigkeit sei, für nulre deutschen Berbüttn-ste aber ein Unding wäre. Auf die al« besondere Schoßkinder der Behörden gepflegten Seminar« vermag Referent der stürze der Zeit wegen nicht einzugehe», berührt aber »och die «msaffende und kostspielige Abieadung langer Lehrer in« Ausland, die großartige pädagogische Bibliothek zu Pari« (das Nuaö« pääaxveiqus) »nd schließt mit dem Hinweise aus di« opser- srendige Arbeit der Franzose» an ihrer nationalen Wiedererhedung. hierbei warnend vor dem abfälligen verheilen über Frankreich, dem ma» in der deutschen TageSpresse häufig begegnen kan». Diesem umsaagrrichea »ad mit lebhaftem Bestalle ansgenommenen Vortrage konnte eine eigentliche Debatte nicht folge»; Anfragen, die die Versammelten an den Herrn Vortragenden richteten, beant wortete Derselbe mit großer Bereitwilligkeit. Herr Pros. vr. Hos- mann, der die sranzösischea Zustände kennen gelernt hat. sprach die Ansicht au», daß die gebildeten Franzosen zwar voll Bewunderung für da» Deutsche seien, aber zu dem Volke dürfen sie aus keinen Fall so reden; wir dürfen un» nicht täuschen lasten über da«, wa» erstrebt werden soll und wirklich erstrebt wird; der klerikale E-u- flust, der dem sronzüsischen UnterrichtSwesen verderblich gewesen sei. mache sich noch immer geltend. — Mit nochmaligen Worten de» Danke« de» Herrn Vorsitzenden gegen den Herr» Vortragenden schloß die Sitzung. kl. Pädagogische Gesellschaft. Leipzig, 30 März. Ja der Sitzung vom 27. März hielt Herr Oberlehrer vr. Wychgram eine» sestelnde» Vortrag „Ueber da» Sssentliche Uaterrichtswrsen in Frankreich". Ein- leitnid bemerkte Rescrent, dast er. wen» auch eiue gesammke Dar- ftellung de» gegenwärtigen Zustande« de» französischen Unterricht», wesen» dnrch dt« Kürze eine» Abend» ausgeschlossen sei, einen mehr objektive» Bericht gebe» werde, dem aber seiue persönliche» Beob- achtungen nicht fehlen sollte», die ihm «in verhälrnißniäßig langer Ausenthalt i» Frankreich und da» »ugemeiu liebenswürdige Entgegen- kommen der französischen Behörden reichlich boten. Reiereai will »ach einer kurzen Orienlirung über di« französische Unterricht-, vrrsastnng übergehen zu dem Universität»- und Gymnasialunterrichle »nd zu den Resormbestrebunqr» de» Bolktichulweien«. 1) Da» sranzöiiiche Unierricht«w»Ien bewegt sich hinsichtlich der äußere» Bersaisuug noch in den dnrch Napoleon I. geschaffene» Forme». Er schuf im Jahre 1808 di« große llairvraitt eie ?r»nee und bezeichnet« damit, entgegen der uralte» Bedeutung de» Worte» Uaiversilät, di« Gesammtheit de» lm Aufträge de» Staate» ertheille» Unterricht», Hoch-, Mittrl- und Bolksfchnlr» znlammr-genommeu. An der Spitze derselben steht der äliniatr« äa i'iiwtructioa publique et eie» Lenuu-.ärt«, ihm znr Sette ol« beratdende Behörde von sehr großem Einfluste der oberste Unterrichtsrath (Qouaeil aupär ä'inatr. pndi.) »nd al« »ussührend« Behörde sein Bureau, dessen einzelne Ab- tdellungen de» sogenannte» lospectenri günänun unterstellt sind. Ganz Frankreich ist eingrtdrilt in 16 Akademie bezirke, zu deren jede» etwa 5—6 Departement» gehöre». An der Spitz« jeder dieser Akademien, welche Schulaufsichtsbehörde« »nd etwa de» prenstiseden Provinzial- scknlcollepien zu vergleichen sind, steht et» ttaetenr ä'mwckämi«. ihm zur Seit» ein Conoeil nemiäwiqu« »nd die Inapectenr, ä'mwelämi«. Ihne, ist da« qesammlr UnterrichtSwesen de» Bezirke« »nterstellt von der Hochschule bi» »um Kindergarten. Dies», Inq». ä nemi sind für di« zahlreiche» Bolksickulen log. Inup. primair«» Untergeordnet, welch« etwa unser» KreiSichnliiispectocen entbreche». 2) Hochschulen in nnjerm dentfchen Ginne -iebt r< i» Fro»k- reich überhaupt nicht, »« bestehen «nr gesonderte Firnltäte» (rm-altö,), die den praktische» Zweck verfolgen, sür die verschiedenen Aemter in Staat. Gemeind« und Kirche »ine möglichst fachmännische Vorbildung zu qrbe». Einen klare» Einblick i» dieselbe giebt Karl Hillebrandt (VSlker, Zeiten und Menschen), der selbst lang« Jadre französischer UniverfitätSprosestor war. Doch strebt ma» hier Re- iormr» an »nd ha» sich ba« dentlch« Hochschulwesen z»m Muster grnommrn, nachdem Männer wie Lreysn»-vris«. be sonder« aber Michel vrtal die Ucberlegenhe» dentscher Univer sitätSbilbnnq qeskierl baden. Die Bciirebungr, de» heutige» UnlerricklSminifter- Gablet erfahre» vom Resere»tk, ri»e eia- gebende Würdigung. Imerefsant ist e», m dev Motiv,runge» diese« Neuerungen ganz ähnlichen Lrwägiinqr» z» begegne», wie sie der »ründnng der Univerfitä, Berlin in den Jahre, 1808-10», Gr»,de lagen; überhaupt betrachtet man in Frankreich da» Unglück vo, I87l>—71 nntrr ähnlich«, Gesichtsp»»««». wir wir dir Ereignisse vo, 1806-7. Da» mittlere Unterricht»»«?«», an» 2 Echulgattnnge» bestehend, de» l-zee»«» (elwa nnsrrr, Gvmnasirn) „» ttodliwommw ä'-aneurnemant «<vn<i»ire ^4ci»l (elwa »nsrre, Realgvmuafte, nad de« dSderen Gewerdeichnlen z, verglenhen). steh« i» vielleiiht »och höherem Maste an der Schwell» giostartwer Umgestaltung»». De»» di» Uedelftänd« (das von de» J-sutlen überkommeue Inienwt). da« Aditnrientenexamen (Kac-colourSat) und da» sehr entwickelt« Evstrm der Eoncurle. sowie die sckadlonenbaffr. »ur »in, gewisse Drrsinr rrzrngrnde Metdodr, vom Resrrenlra ringebend beienchlet, werbe, »ick« blo» vom betbriligten Public»«, londer» auch vo, de, Brdörden erkannt, ond ma» bars «»»»hme». vast t» »er- -ältuistaiäst g kurzer Frist die drei qroste» Umwanvtttnge» Vvll- zogr, sri» werden, um di« e» sich dirr handelt, nämlich ». »« mögüchstr Ves»ikig»ng de» Internat«, h. Nmgcstaltuug de» Abi- «nrientenexamen«. wohrickeinlich »och dentßhrm Muster, o. Um- gnioltung der Methocr» aus psvdoloatsch« Gr»»dloge- a»ch hier werde» die bestich»» Methode». welchr »w, i, Fra»krrich gena» kr»»t, a»»schl,ggrbe»d sei», »l» dritte Kategorie st,d t» de» Lachsen. s Dresden, 31. März. Der Dresdner Bezirks- Verein siegen den Mißbrauch geistiger Getränke veröffentlicht soeben seinen 2. RechenschastSbericht, den Zeit raum vom März >885 bis März 1886 umfassend, au» welchem zu ersehen ist. daß sich der Verein fortdauernd einer gesunden Weiterentwickelung zu erfreuen hat. Wie in ganz Deutschland und den benachbarten Ländern, so hat die Bewegung gegen de» AlkohsliSmu» auch im Königreich Sachsen an Umsang und Tief« gewonnen und diese« Fortschritt ist auch dem Dresdner Bezirk,verein zu Gute gekommeu Die Mitgliederb-iträge I baqen7^J^i^^^°d7ube"q7'Ju'^ius" Wolf sind zwar w-n'g gestiegen, aber d:eM,tgl,-berzah'. 'st «rbrß. > Dernbura . Luvwia «i.tkck . 2 lich gewachsen, und zwar von 1319 im Vorjahre auf 1586, also um 267 Personen. Der Zuwachs resultirt in der Hauptsache auS einer größeren Delbeitiguna der arbeitenden Elasten. So hat sich z. B die Zahl der Fabrikarbeiter im Verein von 44 aus 225 erhöht. Die 50 zahlenden Mit glieder sind von 207 aus 458. die Markzahlenden von 257 auf 296 gestiegen. Dem Vorstand sind diese niedrigen Beiträge ebenso willkommen wie die stöberen. D>« Ende 1885 vorhandenen 1586 Mitglieder vertheilen sich aus 1877 oder 86.8 Proc. männliche ond 209 oder 13.2 Proc. weibliche Personen. Au« allen Ständen ist dl« Belheiligung an den Bestrebungen de» Verein» eine rege, nur der ärztliche Stand, der doch wie kein anderer Gklegen- hcit bat. die verderblichen Folgen de» AlkoholiSmuS tagtäglich zu beodachken, zeigt ein auffällig geringe» Interesse. Die Mitzliederbeiträge beziffern sich gegenwärtig aus 3937 70 Die Gesammt-Einnahme betrug 6290 ^2 (gegen 7569 im Jahre l884). während die Gesammt - Ausgabe sich aus 5N5 ^2 (gegen 4938 im Vorjahre) belief. DaS Vermögen des Verein» wuchs von 2630 -ck im vorigen Jahre aus 3805 ^2 Unter den Au-gaben erscheinen 2925 -ck sür Agilalion, 92 >ck! für Unterstützung der Kasieestuben, 29 ^2 sür individuelle Trinkers.siege, l3l8 -c2 sür Bureau-Aoswand und 750 ^2 Abgabe an den deutschen Verein. Die Gering sügigkeit der Au-gaben sür Kasieestuben erklärt sich dadurch, daß die Abschlüsse sür die größeren Verwendungen nach dieser Richtung erst im Jahre 1886 erfolgt find. v. Pirna. 31. März. Von einem Kiodesmord muß au» Dobma berichtet werden, woselbst gestern durch den hiesigen königlichen BezirkSarzt vr Era» die Sectio» «ne in einem Aborte ausgesuadenen Kindellrichnam» vorgenommen wurde. Der Befund war dabei, daß das brdaueruswerth« kleine Wesen nach der Geburt gelebt hatte und also eine gewaltsame Törtuna in Betracht kommt. Die unnatürliche Mutter, eine Dienstmagb, ist bereit» in da» Dresdner Ge» sänqniß eingeliesert worden. — An Polizeistelle Hierselbst erschien jetzt ein dnrch lange« .Walzen' ziemlich hrrab- grkommene« Individuum, da« alsbald die Selbstanklage machte, im Jahre 1880 den bei der Firma Beck L Sohn zu Herrnhuk vor- gekommenenDirbsta hl verübt zu haben Der angeblich von Ge wissensbissen geplagte Vagant wurde dem hiesigen Amtsgerichts Gefängniß übergeben und bat nunmehr die weitere Unter suchung zu ergeben, wir stark da« srübrre Sündenconto de« Jnhaftirten belastet ist. — Der Frauenverein zuKünig- stein hat für seine Zwecke eine verkauf'.Ausstellung arronqirt, welche eine ungemein reiche Unterstützung gesunden. Ihre Majestät die Königin, deren liebevolle und niemals er müdende Antbeilnahme alle derartigen Unternehmungen fördert, spendete em Paar prächtige venetianische Vase«. — Flotte« Turnerlrbea wird am nächste» Sonntag in unserer Elb stadt herrschen, da di« Pirnaer Turngemeiude ihr vierzigjährige« Jubiläum begeht. E« stehen zahlreiche Ehrengäste von auswärts zu erwarte» und dürfte di« G«- sammtseier einen sehr solennen Eharakter erhalte». — Al« am Dienstag früh der Schisser Gräfe zu König stein eine dem Schiffseigner Richter in Halbrstavt gehörige Schaluppe von dem linken nach dem rechten Elbufer fahren wollte und dazu dos Segel ausgespannt hatte, schlug da» Fahrzeug in Folge eine» heftigen Windstoße« aus der Mitte de« Stromes plötzlich um. wodurch Gläfe in große Lebens gefahr qerirth. Dnrch hinznkommend« EchiffSleutr konnte er bann aber »och rechtzeitig au« seiner drangvollen Lage befreit werden. — Das Panoramabild .Der Xeichenane» Krach" ist aus polizeilich« Anordnung hin aw Montag Nachmittag aus dem Endlich'schen Panorama in Zitta» entfernt worden. Herr Endlich gedenkt, gegen die Anordnung Recms z» er greifen. — Ans Freistrrg wird gemeldet: >m Sonntag begaben sich mit de» Eonrierzng« von Frriberg 1! Begüterte bez. Sachverständige au» de» Ortschaften Bobritzfch rc. «ach Bayreuth in Bayern, um daselbst den Ankauf einer größeren Anzabl Zuchtbullen edler Raffen zur Ausführung zu bringen. Di« Thiere werden von Bobritzfch au« an verschied«»« Gemeinden zur Verlheilung gelangen. In vielen landwirlh- schastlichen Kreisen scheint überhaupt die Einführung der berühmten bayerischen Raste» immer mehr und mehr gewünscht zu werden, denn tagtäglich sieht man ganze Wagenladungen dieser Thiere über Hos herein nach allen Therlen des Lande« und darüber hinaus mit der Bahn befördern. — Den Beschluß des Rathe« von Annaberg. die städtisch« Leibanstalt auszulösen, lehnten die Stadtverordneten ab mit der Begründung, daß die Anstalt eine WohllhätigkeitS- anstalt in Zeiten der Noth sein solle und deshalb keinen Ueberschnß zu erzielen brauche. Stvllbsrg. 3t. März. Wie gefährlich e< ist. wenn un« verständigen Kindern scharfe Instrumente oder Werkzeuge zugänglich find, hat sich hier in diesen Tagen wieder gezeigt, indem am genannten Tage der Knab« Hermann Hosmann de« 7iährige» Knaben Bruno Gräaz veranlaßte, auf einem Hackeklotz Strob zn halten, welche« der erster« zerhacken wollte, wobei er demselben 2 Finger an der linken Hand ab hackte und noch 2 andere beschädigte. Wolkeostein, SO. März. Die hiesige Stadt hat ihren allgemein geachteten und geliebten Bice-Äürgermeister Herrn Otto Felder, der zugleich Commandant der Feuerwehr nab sehr rhätige« Mitglied anderer Corporationcn war, und in allen seinen Thätigteitea Umsicht, Uncigeanützigkeit und wo möglich Milde zeigte, durch den Tod verloren. Gestern ward seine sterblich« Hülle in« Grab gesenkt. Groß war Vir Trauer, allgemein die Theilaahme bei seinem Begräbnisse. Rschlitz. St. März. Angeregt durch die Aeußernngen der Aerzte unserer Stadt, daß Rochlitz infolge seiner Lage besonder» geeignet fei, eine Curstation sür Leidende, insbesondere sür solche zu werden, welche sich einer Oertel'- fcheu (Schweaingrr'schen) Cur unterziehen müssen, sind vorigen Montag 20 Bürger zur Erörterung der Frage zu- sammengetretru, ob e« sich empfehle, die günstige Lage der Stadt in der bezeichnten Richtung zum Woble der Bürger- fchast auSzubeuten. Aus Grund der von ärztlicher Seite ge machten Mittheilungen und der sonstigen Erwägungen hat man einstimmig beschlossen, die Sache weiter zu dcrsolqen und zunächst sür Montag, den 5. April, eine allgemeine Ver sammlung zu berusen, um die Ansicht der Bürgerschaft zu hören. Vermischtes. — Berlin. 31. März. Heute Vormittag hörte der Kaiser zunächst den Bortrag deS Ober-Hos- und HauS- marschall» Grasen Perponcher und nahm dann später die Meldungen mehrerer höherer Militair« entgegen. Mittag» conserirte Se. Majestät längere Zeit mit dem Bicepräsidenten de« Staatsministeriums. Minister de« Innern v. Puttkamer. und arbeitete vann noch etwa eine Stunde mit dem Ehes de« Militaircabinet«, Generallieutenant v. Albedyll. Bor dem Diner halte der Kaiser noch eine kurze Spazierfahrt gemacht. — B er li n . 30. März. Die Trauerfeier für vr. Julian Schmidt fand heute Mittag 12 Uhr in der Wohnung de« Entschlafenen, Schillstraße 14. statt. Den in dem ArbeitSzimiuer deS Verstorbenen aufgebahrten Sarg schmückten zahlreiche Kränze, welche die Mitglieder der Berliner Presse, die „Rational-Zeitung" u. a. gewidmet hatten. Eine große Trauervrrsammlung hatte sich eingesuuden, um dem Verstorbenen die letzte Ebre zu erweisen. Man bemerkte den StaatSminister Hobrecht, Ministerialdirektor Greifs, Regierungs- Präsident von Tiedemann. Geheimrath von Löper, Geheimräthe Duncker. Hirsch, Wehrenpsennig. Rößler, Pros. Zeller. Brunner, von Cuny, vr. Goldschmidt, Abgeordneten vr. Weber, au» Schrissteller- und Journalisteukreiseu Friedrich Spiet- Karl Frenzel, Friedrich Dernburg. Ludwig Pietsch, Paul Sctücnlher, Adolf Glaser, Heinrich Pröhle. der gleichzeitig da» Lehrer - Collegium de» Luisensiädtischen Realgvmnasium«, an welchem Schmidt in den vierziger Jahren unterrichtet batte, vertrat, vr. Moritz Gumbmner, einer der wenigen Ueberlebenben de« RedactioaSpersonal« der seiner Zeit von Julian Schmidt geleiteten „Preußischen Allgemeinen Zeitung" u. A.. ferner Hoscapellmeister Radecke, Bauratb Hobrecht und Vertreter anderer Kreise. Consistorialrath Professor vr. Weiß hielt am Sarge die Gedächtnißrede, die in scharfen Umrissen ei» Bild des Wirken«. deS Geistes- und GemüthSleben« de« Verstorbenen gab. Bei Uebersührung der Leiche zum Mattbäi» kirchhose gingen Schüler der oberen Classen deS Luisen städtischen Realgymnasium» mit florumhülllen Marschallstäben zu beiden Seiten de« SargeS, dem eine lange Reihe Wagen folgte«. Nach ein Uhr hatte der Zug die Höh« de« Kirch hof« der Matthäi-Gemeinde erreicht, langsam unter Regen schauern. bewegten sich die Trauernden dem Grabe zu: es liegt auf der linken Seite des Mittelweges. Ein Gebet und ergreisende Abschied-worte deS Professor-Weiß beschlossen die ernste Handlung. — Au« Olmütz schreibt man dem Wiener ..Fremden blatt": In der Nackt vom 24. zum 25. d. M. hat sich der Guardian de« Olmützer Kapuziner-Convents. Pater Jrenäu» Sopatschek, erschossen. Pater Kopatfckek war am Donnestag »icht aus seiner Zelle gekommen. Die Klostergeistlichkeit hierüber besorgt, da sie vermuthete, dem Obern sei eia Unfall zugestoßen, ließ um halb 12 Uhr vor mittags die versperrte Thür der Zelle, in welcher der Guardian wohnte, öffnen. Beim Betreten der Zelle fand man den Guardian todt »eben dem Bette aus dem Boden liegen: veben ihm befand sich ein Revolver, aus welchem er einen Schutz gege» die rechte Schläfe abgegeben hatte. Der Tod maßte aus der Stelle eingetreten sein. Von dem Schüsse hatte ma» im Kloster nichts vernommen. — Die StadtSmyraamit einer Bevölkerung von etwa einer viertel Million Seelen sah sich vor kurzer Zeit geaöthigt, ans den Genuß de« Fleische« zu verzichte». Da« kam. wie man der „Diener Zeitung" au« Smyrna vom 15 März schreibt, in folgender Wesse: Der Gemeinderath beschloß eine Erhöhung der Fleischsteuer um 10 Para« die Oka. Am l3 März sollte dies« Steuererhvhung Platz greifen, allein sämmtliche Fleischhauer schloffen ihre Läden und weigerten sich, dieselben wieder zu öffnen, bevor die Erhöhung rückgängig gemacht sei. Da» mangelhafte Gemeindestatut gewährt keine wirksame Handhabe gegen derlei Streik«. Es wird Sach« der Regierung sein müssen, Abhilfe zu schaffen, zumal der Generalgouvernenr Halil Risaat Pascha deu Ge- mrinderathSbeschluß gut hieß. Einstweilen hat die Seweiode eine FleischauSschrotrrri eröffnet, bei welcher es Wege» d«S »asseahastc» Andranges sehr stürmisch zuqeht. E» Pkak»'« Werke. S. Dir Staat. Uebersetzt »ff Einleitung n»d Anmerkungen versehen vo, ». He st. Zweiter Va»p. Berlin »nd Stntt-ar». Verlag vo, W. bvr«»»». Collection Spenw»» Nr. 127. Wenn einer der alte» Philosophen verdient der Lege», wart al« Spiegel vorgehatte» z, werde», so ist es Plato, mit sei«» Ideale». Dieselbe, sind belehrend sowohl i» positiver, wie in negativer Bezieh»,g, dnrch die hohe» Wahrheit«», di» sie de Fände», ch v»rch dir Jrrihämrr. dir »echt fehle». Unsere skr«liste» sich dnrch je« begeistern, »»srrr Doetrtnairr durch diese laste». Nicht genug ka», d«r»»s hinaewirse» werde», vast »n sittliche «eltort,»», sich in der Jvee de« Stmtte« offe»lmri «d darin zn» >nsdr»ck «langt, dabei bars aber »ich» sttersehe» werden, ! daß bas Platonische Staai-ldeol z» Folger»»a«, Vrranlaffmq gtebi. wchche^i» chrer Abstraktheit all« real«, her Acktdr^wr sÜchSÄÄÄ^. L.
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