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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.08.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-08-19
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188608199
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18860819
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18860819
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1886
- Monat1886-08
- Tag1886-08-19
- Monat1886-08
- Jahr1886
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.08.1886
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chti> «s: !. >7^t Erste Lcilage M Leipziger Tageblatt and Anzeiger. ^ 231. Donnerstag den 19. August 1886. 8«. Jahrgang. i»t igc. >«»t >r. Die hundertjährige Gedachtuissfeier des Todes tages Friedrich'- des Große». ** Berlin, 17. August. Die gesummte deutsche Presse, mit wenigen Ausnahmen, hat deS heutigen ErinnerungStageS «n den Tod Friedrich'- de- Großen gedacht und dem großen nationalen HcroS Leitartikel gewidmet. Selbst in antimonarchische» Kreise» kann die Bewunderung einem Friedrich nicht versagt werden. Wenn nun aber die Press« daS Spiegelbild abgiebt sür da- Denken und Fühle« de« Volke-, und wenn die Presse aus alle« Gebieten sich bewußt sein soll der heiligen Bestimmung, Lehrerin weiter Volks kreise zu sein, so macht eS einen betrübenden, einen erschütternden Eindruck, daß eS Ausnahmen giebt, daß einige Blätter sich nicht zu dem Bcrständniß haben auszuschwingen vermocht, was Friedrich der Große gewesen und waS er sür Preußen, waS er sür Deutschland geleistet hat. Es ist zunächst die »Germania", die .Zeitung sür daS deutsche Volk", da« .Orga» sür Wahrheit, Freiheit und Recht", welche zwar den IesuitiSmus sür deutsch erklärt, aber Friedrich den Einzigen nicht zu kennen scheint; e- sind sodann die socialdemokratischen Blätter und neben ihnen die demokratischen, wie die Berliner .BolkSzeitung", welche sogar soweit gehen, in der gehässigsten Weise daS Andenken Friedrich'» zu verunglimpfen. DaS wagen diese Blätter nicht nur ihrem Lcsepublicuin, sondern den Deutsche» überhaupt zu bieten. Die Ruhe, die Besonnen heit und die sprichwörtliche Gutmütbigkeit der Deutschen zeigt sich auch bei solchen Gelegenheiten. In keiner anderen Nation würde eS eine Zeitung wagen, den nationalsten Helden, den beliebtesten Fürsten, den anerkannt größten Monarchen nicht nur seines Jahrhunderts in solcher Weise zu begeifern, wie r-die demo kratische .BvlkSztg." in Berlin getha» hat, i« der Reich-Haupt- padt, in der ersten preußischen Residenz, wo noch heute aus Schritt und Tritt die Steine dieThaten Friedrich'- verkünden. Daß Wir eine solche ultramontane, eine solche demokratische Presse haben, welche so undeutsch ist und so den heiligsten Gefühlen jeder Deutschen Hohn spricht, ist ein nationales Unglück, doppelt beklag-nSwerth aber, weil diese antinational, Presse ihr Theil beiträgt, urtheil-unsähige Bolk-kreise zum Hatz und zur Opposition nicht nur gegen die Regierung, sondern gegen da« Vaterland überhaupt auszustacheln. In der Gedächtnitzrcde. welche heute in der Potsdamer Garniso >ikirche 1-r, Kögel vor dem Kaiser und allen Prinzen und Prinzessin»?» deS kaiserl. HauseS hielt, betonte der geistvolle Kanzelredncr u. A. auch die ties innere Verwandtschaft zwischen zwei scheinbar sich so sehr widersprechenden Charakteren, wie eS her Vater war. Friedrich Wilhelm I , und dagegen der Sohn, der größte der Hohenzollernsürstcn. Beide Könige wurden durch den höchsten Grad der Pflichttreue ausgezeichnet. Diese Pflichttreue ist eS auch, durch welche in so herrlicher Weise Kaiser Wilhelm hervorragt, welche den greisen Monarchen besähigt, in seinen, neunzigsten Lebensjahre noch regelmäßig Mid gewissenhaft die RegierungSgescbäste zu erfüllen, daß er ein Muster bleibt für den Jüngsten. Hintansetzung der eigenen Persou gegenüber den Forderungen d«S Staates, daS Ausgehen im Dienste deS Vaterlandes, siaS war e- und ist eS. was aus Kurbrandenburg da« Heutigc Preußen zun. Heile von Alldeutschland gemacht hat. And daß daS preußische Volk da- erhabene Beispiel seiner Regenten befolgt, baß eü sich ebenfalls jederzeit eifrig und opferbereit zeigte, wo seine Fürsten vorangingen, da- hat «s hewirkt, daß Preußen dem Napvleonischea Orkan gegenüber sich aufrecht zu erhalten vermocht hat. Aber wer nicht fort und fort arbeitet, der geht zurück. LS gilt jetzt zu erhalten, waS in den Bahnen Kriedrich'S Weitcrschreitend Kaiser Wilhelm geschaffen hat. Da- deutsche Reich, die erfüllte Sehnsucht eine« Jahrtausend-, ist groß und herrlich erstanden, aber auch heute wie früher heißt e-: „Feinde ringsum!" Da gilt eS Opfer sich auszuerlegen und sie gern sich aufzuerlegen. Und wenn wir durch die Ultramontanen, die Sccialdeniokrateu und dir Demokraten an unseren heiligste» Gedenktagen daran erinnert werden, daß wir auch im Junern gefährliche Feinde haben, welche an den Fundamenten de« RcichSbaueS täglich zu rütteln versuchen, dann ist es doppelt« Pflicht aller Anderen, in patriotischer Gesinnung zu wett eifern. de« Parteihader- zu vergessen, zusammenzustrhen und sich zu bewähren in der Sicherung guter Finanzen, i» der Sicherung eine- starken Heere-. Die nächste ParlameotS- session fordert die Erneuerung de- Septennat«. Wir glauben nicht früh genug daran erinnern z» sollen. Sorgen wir dafür, daß sich eine imposante Mehrheit zusammeofindet, welche z» unserem Kaiser «ud seinem Kanzler steht» einig, fest und treu gegenüber allen Elemente» de« Umstürze« und der undentschen Gesinnung. * Ueber die Gediichtnißseier in der königlichen Hof- nnd Garoisonkirche zu Pot-dam berichtet di« „Post": Die Feier, welch« a«s Beseht Geiser Majestät de-Kaisers z»m Andenke» a» de» 100jährige» Todeswg de- gr-sttea aller Hohen- zolleru-Farste» s,d Könige vo» Preußen, der dem Jahrhundert seine« Name» gegeben hatte, beste i» der Hof- a»d Gar»ilo»kirche zu Pot-dam vor de» offene» Thüren de« Grabgewölbe-stattsand, sollte kciae Tra»erfeier sein, mehr ein A«»drnck d«s Da«ke- u»d Lobe- an de» Allmächtige«, d»ß er dem Baterlaude eiae» solche« König gegeben hotte. Darum »irgend- in der Kirche schwarze Dra perie«, wie man sie »och vor kaum vierzehn Monaten gesehen hatte, als der barg de-dahisgeschiedenenPriazen-Feldmarschall«hiervor dem Altäre ftanv. Die rvthen Draperie« a» de» Emporen der Kirche zeigten sich an den weihen Gewölben in voller Farbeawirkaag, die Trophäen a»s den Befreiungskriegen zu Seite» der Kanzel, von 1866 »ud 187V/7t an den Pfeiler» zwiiche» den Emporen waren »icht umflort, roth leuchtete die damastene, mit bunter Seid« bestickte Altarbrkleidnag. Gejcheak der Mutter Friedrich'- des Große», roth der Teppich zu Füßen de- Altar-, Geschenke und Arbeit der hoch, seligen Königin Elisabeth, unserer Kaiserl», der Frau Kronprinzessin »nd der Prinzessin Karl. Dunkles Grün umgab den Altar und den Eingang zur Brust von dem Baume, „dessen Blätter unter dem Name» Friedrich szu rauschen beginnen". Die weißen Wände des enge», niedere» Grabgewölbe- waren mit Lorbeer- und Tannenrriseru au-geschmückt »ad der schwarz^raue Zinksarg, den kein königliches Emblem, k-ine In schrift schmückt, war mit einer Bnieloiid« von Lorbeer umkränzt. An den Teitenwänden des Grabgewölbe-, da« mit dem Fußboden der Kirche gleiche Flucht hat, brannte» aas Bronzelenchtera einige Lichter und im Hintergründe der Gruft erhob sich eine Bictoria von Bronze mit eincm Büichel von brennenden Kerzen. Nur ein enger Gang trennt den Sarg de- großen König« von dem schwarz- marmornen leines Vaters Keine Estrade, ans der sich die Särge erheben. Kein königliches Emblem, keine Inschrift schmückt Friedrich'« des Großen Sarg. Der darin nikt, der brauchte keine» solchen äußerlichen Ruhme- mehr. Wäre e< nach seinem Willen gegangen, so wäre er in der Gruft beigeseht worden, die er sich aus der Terrasse in San-souci bereitet hatte unter grünem Rasen, die hente »och leer ist. ä ai vscu ev ?kilo»«pl,o et je vom Lire eoterrö oomwe tel, »an, »ppnreil, na», kw-te. «an, pompe, hatte er In seinem Testa- mente geschrieben und so war es auch geschehen. Zu der Feier waren von den in Potsdam gornisonirendea Truppenkürpcrn oou jeder Lonipaqnie resp Eskadron 20 Mann im Paradeanzug commandirt, welche die Lmporrn ersüllteü, ebenso die ganze Kriegsschule, 100 Zöglinge des Ladettencorps und 50 au« dem Dülitair-Wnsenbau«. Die Kirchenstahle zu beiden Seiten de» Altar- waren vo» Oificieren der Garnison besetzt, die Plätze iveiter- hin im Schiffe von Angehörigen der Officiers-Familien und den Mitgliedern der Gemeinde, wie es heißt waren von Sr. Majestät dem Kaiser alle Prinzen d - königlichen Haules zu dieser Frier ent- boten worden, das ganze königliche HauS sollte in dieser Stande »m die Grnftstitte versammelt sein. Knrz »ach 11 Nbr erschien Se. Majestät der Kaiser in der der Kanzel gegenüber gelegenen Ofsftftr-rmpare. umgeben »oa Sr. kaiserl. and köaigl. Hoheit dem Kronprstize», Ihre» k»»igl. Hoheite» de» Prinzen Heinrich, Friedrich Leopold, «lbrecht. Alexander, Ihre» Ho heuen dem Herzog von Schle-wig-Holsteln, dem Prinzen Ludwig Wilhelm von Baden, dem Herzog Johann Albrecht von Meckleoburg-Schwerin, Ihre» Durchlauchten dem Prinzen Friedrich von Hoheuzollei n und de» Erbprinzen oou «ruß. In dem Kirchen- stuhl der K-»i>iu war Ihre Majestät die Kaiserin anwesend, um sie Ihre kaiserl. und königl. Hoheit di« Frau Kronpri»z«ssin mit Ihre» köuigl. Hoheüeu den Prinzessinnen Bictoria, Sophie und Marga- reth«, der Prinzessin Friedrich Karl, der Prinzessin Friedrich »vu Hoheazollern. I» der Empore de- Kaiser- befanden sich die ganze mMairisch« Umgebung, die Generale von Pape, von Winterfeld, die General,tät vo» Berlin »ud Pot-dam» die Minister Maybach. De. Lucius, Ober-Präsideut der Provinz vrandenbnrg, Etaat-ministee vr. Achen- bach. Unter^taatssecretarr Lncanus, als Vertreter deS Ministers deL Luitus, Oberst-Kämmerer Gras Otto Stolberg. Unmittelbar »ach dem Eintritt Sr. Majestät begann der «Sottet, dienst mit dem vom Domchor vorgetragenen Psalm: .Lobet den Herrn alle Welt, lobet ihn olle Völker", woraus die Gemeinde das Lied: „Allein Gott in der Höh' lei Ehr" anstimmte. Hieraus folgte eine kurze Liturgie, die Hosprediger 11. Rogge dielt. Ja derselben war folgendes, ans die Feier de« Tage« bezügliche Bebet eingelegt. „Herr unser Bott, barmherziger Vater, in wehmüthiger Er- inuerung und doch voll freudigen Danke« stehen wir hente au der Brust des großen König-, besten Gedächtniß wir heute erneuern. Air dauken Dir und preisen Deinen heiligen Name» für Alle-, was Du an ihm und durch ihn grthan und dadurch Du Dich an ihm und unserm Vaterland« so wunderbar verherrlicht hast. Wir danken Dir sür allen Sege», den Du ihm verliehen, für alle Hilfe mit der Du in schwerer Zeit und mannigsacher Bedrängniß ihm nah« gewesen bist, sür allen reichen Segen, der von ihm ans seine Zeit nnd die kommende» Geschlechter an-gegange, ist. Wir bitte» Dich, laß de, «Seift hcldeumüthiger Kraft, der ihn beseelte, de» Grift ernster Zucht »ud gewistenhaster Treue, den er im Dienste d«S Staate- dis ans End« bewährt hat. auch ferner unsere« BolkeS und Heere- Ruh« nnd Ehre bleiben. Laß es unserem Königsthron nie- mal« an Fürsten fthle», die dem großen König gleich über Preußen« «nd Deutschlands Ehre wachen, die mit Gerechtigkeit und Milde, mit Wei-Heit nnd Kraft da« Scepter führe» und ihre- Amte watten, und »nftrr Herrschern niemals an sieghaften Heere», a» treuen und gehorsamrn Untcrthanen. Hils nnS leben io Deiner Fnrcht wirke» in Lewer Kraft. Trr« halte» bi- a» de» Tod mit, endlich die Krone de« Lebens davon tragen, nämlich der Serie« Seligkeit. Ameu. Dft Besänge der Liturgie wurde» vom königlichen Domchor u»ter Leitung deS königlichen Mnsik-Director- Pros, von Hertzberg aus- gefühtt. Nach dem Besänge der ersten beiden Verse de- Ernst Moriv Arndt'schen Liedes: „Ich weiß, au wen ich glaube, ich weiß, wa« lest besteht, wenn Alles hier im Staube zu Staub and Rauch verweht —", bestieg Ober-Hosprediger, Beneralsnperintrndeot v Kögel die Kanzel zur BedSchtnißrede, welcher das Wort zu Grunde log. Sprüche 8, 15: „Durch mich regieren die Könige u»d die Rath-ljerren setzen da- Recht. Durch mich herrschen die Fürste» «»d alle Regntte» aus Erden." Der Redner legte den Grundgedanken seiner geistreiche» Be- trachtung in den Vergleich zwischen den beiden Regenten, die hier in der Brust zusammen ruhen, und in die ties innere Verwandtschaft zwischen den Charaktere, von Vater und Sohn, so widersprechend sie auch äußerlich erschienen — in die tieft Pflichttreue beider Könige. Während die Gemeinde da« Lied sang: „Ach komme zu der Väter Zeit", stieg der Kaiser und mit ihm all, die Seine- Hauses oder Srine« BeblüteS, die Treppe herab »nd »ahm Seinen Weg durch den Kirche», stuhl der Kaisern, in die erleuchtete Brust. In der Hand trug er eine» Lorbeerkranz, de» ihm die Kaiserin gereicht hatte, und den legte er als Huldigung Seine- Hause-, als Huldigung der Nachwelt au ftine» große» Vorgänger auf de» Sarg nieder. An derselben Stätte hatte», einst seine hochftligen Titern mit dem Kaiser Alexander ge- standen »nd rin Jahr später Napoleon I. Die Lorbeer», welche dieser au- dem Rnhmetkranze Preußen- gerissen hatte, wurde diesem heute um so voller und reichlicher dargebrach» und ans den karg Friedrich'« de« Großen von seinem Urgroßneffeu Wilhelm, dem erste» deulichen Kaiser, gelegt. Bnch der Kronprinz trug an sei»em Fell», herrnstab einen Kranz, auch die Frau Kronprinzessin trng einen, mit ihr gingen die Prinzessin»«» in die Gruft. Es war auch eia Kallerö- gang zum Grobe, aber wie glorreich! Rach der Brust hatte sich auch der Ober-Hofprediger v. Kögel begeben und hier den Segen über den Sarg gesprochen. Dft Sedächtnißfeier sollte sich aber auch bi- über dir Kirche hinaus erstrecken, »nd zwar ans da- Arbeit«, »nd Bersach-seld, welche« der große König durch seine ganze Regier»»g«zrit mit so rastlosem Eifer bearbeitet hatte, aus den Lustgarten, »v, dem au« so viel neue niilitairisch« Idee» de- große» Feldherr» in dir Zeit »nd tn die militairische» Wissenschaft«, überginge», die sich heute noch bewähre», wie sie sich in sei»e» Kriege» bewährt habe», »nd aus dir am», »e»a sie auch aus ewige Zeit vergesse» waren, i» »euester Zeit wieder zuriickgekoanae» ist. Znm Gedächtniß all Lesse», waS hier mttrr seinem Feldherrnauge geschah, war vo, Sr. Majestät dem Kaiser ei»e Kirchenvarade besohlen worbe» aus dem Platze, wo vor 100 Jahren in derselben Stunde dem Großvater de- Kaiser« der Fahneneid geleistet wurde. Dft Truppen maschirtr» um 11'/. Uhr tu den Lustgarten rl» »»d »ahmen derart Ansstrllnng wie bei der Frü»jahr«.Parade. Da- 1. Garde. Regiment z. F. ia Parade - U»z»g, ohne Gepäck w weiße» Unterkleider» »nd vlrchmütze». «hm dft Front dem Schlöffe »»d Marstall geaeuübrr und staub »»ter de» Commaadv de- Obersttftutenant« Freiherr» vo» Hauuncrsteiu, daran reihte sich da« Lehr-Jnsaaterft-Vataillo», coonmmdirt vom Oberst. Oeutrnant »o, Obernitz, dft U»trrossicftr^ch»l« nntrr Major Frei. Herr» von Schr-Uer, da» Garde-Jäger-Bataillo», cammandirt vo« Oberstlie»te»a»t von Wllczeck; den linke» Flügel bildeten die erste, zweite n»d fünfte E-codroa de« Regiment» der Barde« du Torp« unter Tommanda de- Major- Grift, za Solms - Sonne». Walde. Da« Regiment der Aarde-Hasare» unter dem Lomwudo de« Major- von Kleist, dft Erste, Barde-lUaae» «trr dem Befehl des Commandenr« Oberstlft»1e»a»1 Bringe» von Cray »nd ba ll. Garve-Ula»e»»Nrgi«e»t, ««imnrdltt vom Oberstlieatenaitt von Kleist, hotte» die Front »ach de« Hecken de- Lustgarten« gemnnme». Die -«sammle Infanterie stmid «trr dem Befehle de« Oberste» »nd Flü-el-Adj^ante» »a» Lwdegni-. di« Lavallerie wurde vom Oberstlienteuant von Belo» commandirt, die ganze Parade von dem Geueral-Major van Verse», de« Eommandeur der 2 Lavallerir-Bttgade. Nachdem dft Ausstellung geschehe» war. marschitten die Deputationen in den Lustgarten ei» und stellte» sich »wischen der Rampe and dem linken Flügel der Eavallerft aus. Vor der Rampe stände» die Kri,g«ich,Ie »nd die Eadetten. Kurz nach 11 Uhr, während von dem Baruisonkirchthurme da- Blocken- spiel, bewegt von dem Hos-Organiftr» Baltin, dieselben Melodien spielte, unter bene» die sterblich« Hülle des großen König- einst »och der Bar»iso»kirch« gebracht worden war, wurden die Fahnen »nd Standarten unter den üblichen Honurnrs von der rechten Seite der Rampe an- an di« Trnppentheile gebracht. Daun erschien Ke. Majestät der Kaiser an der Spitze der Prinzen ftine- Häuft- Var der Fron« und zog zu Ehren de- großen König« dreimal salnttrend den Degen. Der Vorbeimarsch der Infanterie erfolgte in Com- paguiefront, der Lavallerie in Halbescadrontsront. Von den Staat«, gemächeru an« sahen die Kaisen» und Prinzessinnen der Parade z». Nach der Feierlichkeit fuhr der Kaiser nach San-souci und verweilte einige Zeit tu dem Stttbrzimmer Friedrich'« dr< Braßen. Sachsen. * Leipzig. l8. August. Gestern Abend mit dem Persone»- zuge 8 Uhr 29 Min. traf Se. königl. Hoheit Prinz Georg, von Dresden kommend, hier ein »nd wurde am Bahnhose von Herrn Grnerallieutenant von Tschirschkv. Excellcnz, und den Herren Officieren feine« Stabe« empfangen. S«. königl. Hoheit nahm im Hotel Hausse Absteigequartier. * Leipzig, >8. August. Der 1. Cowmissar und Vor stand der königl. Lotterie-Direktion und Lotterie-Darlehns- casse, Herr Ober-Finanzrath Deumer» ist bi- zum 19. September l. I. beurlaubt, und ist «it dessen Vertretung der 2 Commissar. Herr Jiaanzrath vr. Fischer, braus« trogt worden. * Leipzig, 18. August. Wir empfangen in Bezug aus daS hiesige Sedanfeft folgende Zuschrift: Zahlreich sind dft Brthciligiinge» zu de» Feftzog »ach dem neuen Schützcnhaus eingegangrn und wir köane» nicht umhin, ans einige Uebelstäade bei dem Festzuge anfmertsam z» mache», welch« sich von Jahr zu Jahr verschlimmern. ES ist die- erstlich das Mit nehmer» vo» schnlpflichiigeu Kindern, ferner da- Tragen von Schirmen und Stöcken, sowie das Rauchen. Die- Alles sind Uebelstünde. welche durchaus iu keinen Festzug gehören, und wir bitten, gewiß im Sinne deS Zug - Ausschusses, die Vorstände der geehrten Eor- poratiouen, dahin wirken zu wolle«, daß derartig« Verunstaltungen eine- FeftzugeS nicht Vorkommen möge». Bei der Feier dieses Festes im Jahre 1885 wurde durch die Presse vielfach der Wunsch geäußert, dem Zug durch Darstellung von Gruppen seinem oioaotoneu Ganze» eine andere Richtung zu gebe» und mit Freuden begrüßte» wir dieses Ansinnen. Der Haupt- Ausjchuß des Festes ist auch kein Gegner diese- Projektes, nur will er nicht, daß der Ausschuß der Finanzen deS Festes in Anspruch genommen wird, und daß, was besonders hervorzuheben ist, daß die Gruppe keinen karnevalistischen Anstrich hat; bereitwilligst würde die Erlaubniß zur Darstellung einer Gruppe nach geschehener Anmeldung rrthrilt werben. Ein hiesiger Rudcrclub wird, wie mau spricht, die erste Grupp« dieses Jahr stellen. Da am 1. September Se. Majestät König Albert in unserer Stadt weilt, wird eS der Haupt-Ausschuß der Sedanfeier gewiß nicht unterlassen, S«. Majestät zn diesem Feste einzuladen und wird, wenn voraussichtlich Se. Majestät am 2. September noch hier ist, der Festzug am köuigl. Palais vorbeünarschire». Chemnitz, !6. August. Unter dem Commanto deS Premierlieutenants Klau« rückte» heute früh 2 Unterossicirrr und 18 Mann der zurückgebliebenen Garnison nach Leipzig ab. Dieselben waren mit der neuen Tornisterpackung und Ausrüstung versehen und werden in Leipzig nebst Ab theilungen der Übrigen Regimenter der 24. Division einen versuch mit der neuen Ausrüstung machen, um nach kurzer Nebung mit letzterer zu den Manövern der genannten Di vision abzurücken. — Der Bezirk-au«schuß der königl. Umt-Hauptuumnschast Zwickau Hot beschlösse», in einem Erlaß zu verbieten, daß sich Gäste >» Materialwaarealäden »iedersctzen und geistige Getränke erhalte», und zugleich bestimmt, daß solch« Läden im Sommer um 9 Uhr, im Winter um 8 Uhr zu schließe» sind. — Wohl nur wenige Dörfer Sachsens tverden sich eine- solchen ReichthumS rühmen können wie Bockwa bei Zwickau. DaS steuerpflichtige Gesaminteinkommen daselbst beträgt 2.020,560 Darunter sind 92,850 auS Grunde besitz. «53.560 auS Capitalieu, 566,155 auö Löhnen und Gehalten uud 734,540 -sk au» Handel und Gewerbe. 26,l25^e sind als Schuldzinscn vom Einkommen abzuziehen. Viele auS Bockwa stammende KohlenwrrkSbesitzer mit großem Vermögen befinden sich jetzt in Zwickau, sonst würde daS steuerpflichtige Einkommen iu Bockwa noch weit höher sei». s Plauen, 17. August. Nach Vornahme riurS umfaag- reicbrn Um- und Ausbaues steht daS ehemalige Juuuugü- hauS der Weber an der Bahnhosstraßr in seinem neuen Gewände volleudet da. Der jetzige Besitzer. Kaufmann Tb. Leippert, hat keine Kosten gescheut, da« Gebäude seinen jetzigen Zwecken al« Doh»- »»d Geschäftshaus entsprechend umzubaueo. Au« dem früheren alten Souterrain sind zwei Läden vo» großstädtischer Anlage geschaffen worden, von denen der eine mit seiner umlaufenden Galerie iu räumlicher Hinsicht i» unserer Stadt seine« Gleichen noch »icht hat Der Bau ist nach den Pläne» de« Herrn Architekten Jacob, kier anSgeführt worden. Die Fayadr nach der Bahvhosstraße zeigt die Formen der deutschen Renaissance. Herr Jacobi hat damit «in ebenbürtige- Werk geschaffen zu dem vou ihm im vorigen Jahre bewirkten Umbau deS BankgcbäudeS deS Borschußverein« Gereicht der Neubau dem Architekten zur Ehre, so gereicht derselbe aus anderer Seite der BahohosS- straß« zur Zierde. Ehrensrieder-dorf, 16. August. Unser Bahnhof geht seiner Vollendung immer näher entgegen. Di« Gebäude sind in der Hauptsache fertig gestellt »nv machen einen recht freundlichen Eindruck. Seit ca. 8 Tagen verkehrt zwischen hier und Herold eine Lokomotive, die da« Erdreich von einer Stelle zur ander» befördert »nd dadurch sieht da«Ga»ze sckwu recht betriebsmäßig au». Scheibenbera, 17. August. In Verfolg der von der hiesigen Bürgerschaft au da« königl. hohe Finanzministe rium gerichteten Petition um Erhaltung der a« Scheibeu- berge stehenden mächtigen, allgemein unter dem Name» »Orgelpseift»" bekannten Basaltsäule u fand sich gestern Nachmiltag Ubr eine köaigl. Commission an Ort uud Stelle ein, bestehend au« den Herren Geh- Rath Hrhmanu, Geh. Hofrath Geinitz. Geh Fmanzrath Köpft, Straßen» und Wasserdauinspector Kranz au« Dresden und dem Herrn Jnspeetiou-assisteotrn Pietzsch au< Annaberg. Zu dieser Besichtigung waren außer dem hier stationirten AmtSstraßeu- merster Gneßbach auch die Herreu Mitglieder de- Petition«- Comitäs geladen. Rach dem Urtheilc de« Herr» Geh. Hof rath Gei«tz solle» sich hinter den an der Nordostseite de« Scheibenßerge« befindlichen, 8—lO Meter hohen Basaltsäulen immer »«« derartige Steingebilde befinden. WaS nun die Quaütät der sonst i» »üchster Nähe zu Tage liegenden Basaltwacft» «mbelaugt, s» sollen dieselbe nicht uneryeblich schon verwittert sein, während aber in der Nähe der neuen Anlage», sowie am sogenannte» Schafbüschel der Basalt vo» Prima-Oualität ist. Interessant erschienen dem Fachmann, Herrn Geh. Hofrath Geinitz, namentlich die Basaltköpfe mil ihren charakteristischen Riffen und Sprüngen am letzt genannten Orte, wo denn auch der Krater gewesen und von dem au« sich seiner Zeit diese glühend flüssige Masse nach Nordosten zu ergossen haben soll. DaS Alter des Scheibeu- berge« zu bestimmen, war Herrn Geh. Hosrath noch nicht möglich; e« fehlen hierzu »och Koochenüberreste au« alter Zeit, von deren etwaigem Ausfinden man um Mitthcilung gebeten wordeu ist. Eine definitive Entscheidung darüber, ob di« mehrfach erwähnten Basaltsäulen stehen bleiben oder nicht, ist bi« jetzt noch nicht getroffen, vielmehr wird da« königliche Hohe Finanzministerium erst Entschließung fassen, nachdem da- schriftliche Gutachten de« Herrn Geh. Hosrath Geinitz bei dieser höchsten LandeSbehörde ein gegangen ist. (Annab. Wochenbl) V. Pirna, 17. August. Se. Majestät der König wird sich am morgenden Mittwoch früh w»eter nach Echan Vau und von dort auf rin benachbarte- Revier zur Jagd begeben. — Nächsten Montag erfolgt der AuSmarsch unserer Ar tillerie-Garnison zu den in der Zwickau« Gegend statt- findeuden großen Manövern. Es ist rin sechstägiger Marsch erforderlich, welcher einmal durch einen Rasttag unterbrochen wird. — Ueberglücklich sind unsere Cspitzer Nachbarn, da da« diesjährige Vogelschießen, die bekannte „Copitzer Vogelwiese", bi« zum Schluffe mit dem prächtigsten Wetter ausgezeichnet war und sich in Folge dessen ein ganz immenser Andrang auS der ganze» Elbgegend ergab. Heute Abend endeten die Freuden oben aus der Copitzer Höhe, welche al» Extrageschenk auch noch eine wundervolle Aussicht dielet, mit dem übluhe» FeuerwerkS-Effect. Die Dresdner fanden sich in diesem Jahre in Hellen Haufen aus dem Festplatze ein, was für die bekannte Vogelwiefen-Begeisterung derselben wieder einen neue» Beleg gtebl. — In unsere» Steinbrüchen wird fortgesetzt »it größter Emsigkeit gefördert, da der bc- ztzglichr vedars a» Va»dst^—'—' ^ ^ — strinmatrnal in Folge der gewaltigen Bautbäligkeit in Dresden und andereu Stadien. >7ie vo» hier auS beziehen, wirklich betculende Dimensionen angc- nommen hat. — I» dem S teinbruche Nr. 385 in Roll Wernsdorf beiPirna ist am Sonntag früh ein eigenthümlicher Unglücks- sall vorgekomnien, welcher eine,» Paar Pferde da« Leben kostete. AlS aus dem oberhalb der Bruchwand befindliche» Felde ein Knecht ackerte, kam beim Nniwenden deS Pfluge« daS ein« Pferd zu uahc an de» Rand der Wand, glitt auS und riß im Sturze da« andere Pferd und den Pflug mit »r die Tiefe de« Bruche» hinab, wo beite Thiere sofort tott blieben. Der Knecht, welcher glücklicherweise an einem Slranchc oben hängen blieb, kam mit dem bloßen Schrecken davon. Meißen, 17. August. Hoher Besuch weilte gestern Nach mittag längere Zeit in unserer Stadt. Prinz Albert von Altenbürg, Herzog zu Sachse», »nt feiner Gemahlin Marie, bekanntlich eine Tochier deS im vorige» Jahre ver storbenen berübmlcn Feldherr,,. de» Prinzen Friedrich Kart von Preußen, stattete vo» Dresden ans, wo er die AlbrecbtS- bnrg hinter dem Waldschlößchen bewohnt, der alle» Sachsen« stadt zum ersten Male eine» Besuch ab. In Begleitung de« herzoglichen Ehepaares befand sich die Gräfin Charlotte Hohenau, deren Sohn Gras Fritz Hohenau. Fürst Han« Heinrich Pleß und Freiherr von Moeller, Lieutenant >m l. Gardedragoner- Regimeut. Die Herrschaften traten im blauen Ster» ab, begaben sich sodann zu Fuß nach der AlbrrchlSburg, welche ebenso einaeheud besichtigt wurde wir der altehrwürvige Dom. Darnach hielt man Einkehr im Burgkeller und verweilte im Garten daselbst längere Zeit, die Rundsicht über Meißen genießend. Hieraus fuhren die Herrschaften nach dem Triebisch- thale und besuchten daselbst die königl. Porzellannianusactur» von deren musftrgiltige» Einrichtungen mit ebenso großem Interesse Kenutoiß genommen wurde, wie vorher von der künstlerisch volleudet« Ausstattung de< Stammschlosse« unsere« Königshauses u»d den seltenen architektonischen und anderen Schönheiten deS ältesten Gotte-Haufe» vom Königreich Sachsen. Mehrfach äußerte der Pr,uz und seine Begleitung ihre hohe Befriedigung darüber, die sehenSwerth« alte Stadt Meißen und ihre drei Hauptzierden: Burg» Dom und Porzellanmanufactur, auS eigener Anschauung kenne« gelernt zu habe». — Sehr häufig sieht «an vor Gasthäusern zum Schmuck stattliche Oleanderdüsch« ausgestellt, u«d gewiß ahneu nur Wenige, wie gefährlich dirse Pflanzen den Pferden werden können, die hier zuweilen ei»e kurze Zeit unbeobachtet halten. Bor einer Gastwirthschast bei Bern stadt hatte llirzlich da« Pferd eine« Arzte« von Oleaudergebüschen genascht und crepirte infolge dessen nach einigen Tagen. -f Dresden, l7. August. Lus Allerhöchsten Befehl wird am bevorstehenden Hochzeitstage Ihrer königl. Hoheit der Prinzessin Maria Josepha im Allstädter Hostheater der zweite Act von Weber'« „Oberon" als Festvorstellung anfgesührt werden, ivelcbcr e,» poetisches Festspiel vorauSaeht. — Da« diesjährige Gartenfest de« Atbert-VerelnS, welcbeS am nächsten Sonntag im königl Großen Garten ab gehalten werden wird, verspricht ein besonder« großartige« zu werden. Eine große Anzahl namhafter Kräfte, darunter da« Ensemble deS ResidenztheaterS unter Direktor Karl, hat ihre Mit- wirkmlgzugesagl.DaöarrangirtcMonstre-Coneertwirdda-qroß- artigste werden, daS je in Dresden gegeben wurde. An demselben werden sich nicht weniger al< 8 Militair-Capellei, mit mehr al» 300 Musikern bctheiligen, und zwar find die« die MusikcorpS sämmtlicher Regimenter der Garnison Dresden, sowie die der in Zittau und Bautzen garnisonirendrn beide» Jnsanterie- Rcgimeuter, die zur Zeit in der nächsten Umgebung Dresdens eioquartirrt find. Ferner sollen auf dem großen Teiche vor den, Palais Ueberrafchungen in Gestalt komischer Sccncn zu Wasser geplant sein. Sämmtliche Brauereien Dresden» haben zum Beste» der Zwecke de« Albert-BrreinS ansehnliche Bier- spenden gestiftet, die durch Organe der Brauereien in große« Bierzelten zum Ausschank gelangen. Außerdem ist für sonstige DolkSbelusttgungea besten« Vorsorge getroffen. Der ganze köaigliche Hof wird da« Fest durch seine Gegenwart beehren. Auch der hohe Bräutigam Ihrer lönigl. Hotirit der Prinzessin Maria Josepha, der Erzherzog Otto von Oesterreich, wird sich am AlberlSseste brtheiliaen (Weshalb veranstaltet behufs Verwehnmg seiner Mittel der Albert-Bcrein in Leipzig nicht auch einmal ein solches Sommersest? Wa« in Zwickau vor wenigen Tagen mit Glanz und großem Erfolg von statten gegangen, da« muß doch auch iu Leipzig möglich sein.) -f Dresden, 17. August. Ihre königl. Hoheit die Frau Großherzogiu vonMecklenburg-Strelitz. welche seit Beginn de« Sommer« aus ihrer romantisch gelegene» Be sitzung .^keppschloß" bei Hosterwitz verweilte, begiebl sich von dort morgrn auf kurze Zeit »ach England, um alsdann wieder »ach Neu-Strelitz überzufirdrl». — DaS 2. Jäger- Bataillon Nr. 13 ist heute von den Schießübungen bei Zeithain nach seiner Garnison Dresden znrückgekehrt. — In dem nahe gelegenen Dorfe Bühl an bei Löschwitz wurde gestern eine Wittwe gefänglich emgezogen, welche ihr kürzlich außerehelich geborenes Kind getvdtet, zerstückelt und im Ofeu ihrer Wohnstube verbrannt hatte. Im Ofen fand man noch Knochenreste d«S ermordeten Kinde« vor. Die KindeSmörderi» ist ihrer Thal geständig, bekuudet aber nicht die mindeste Reue über daS von ihr begangene schwere verbreche». — Die »Dresdner Nachr." schreiben: Bei dem von der königl. Staat«eisenbahn im Juli veranstalteten Extrazug über Eger nach Li»z und i»S Salzkammergnt hat mehrfach auf den österreichischen Bahnen die Verpfleg»,ig zu wünsche» übrig gelassen. Die an die sächsische Bahnvcrwal» tung gerichteten Beschwerden sind von derselben an die betr. österreichischen Eisenbahndirectionen weiter befördert worden. vermischtes. D Gera, 18. August. In So mmeritz bei S ch in öl ln ist nach kurzem Krankenlager der in weiteren Kreisen bekannte Geh. Mekiciualralh I)r. Ed. Marder gestorben, welcher lange Zeit al« Direclor der herzoglichen Irren- »nd Kranken anstalt zu Roda zum Segen der leidenden Menschheit wirkte. — In einem Hause der Thalstraße, welche dein allen Fried- Hose gegenüber liegt, sind mehrere Personen am TyphuS erkrankt und einige davon bereits gestorben. Zum Glück ist diese heimtückische Krankheit nur aus ein Hau«, in welchem ein schlechter Brunne» war, beschränkt geblieben, »nd eS siud keine weiteren Fälle brkanot geworden. Der Stadtratl» ftat mit Hilfe der Wasserleitung fämmtliche AbzugScanäle qrtznd- lich reinigen lassen, um dem Auftreten einer scuchenartigen Krankheit vorzubeugen. --- Görlitz. 16. August. Die „Görlitzer Nachrichten und Anzeiger" schreiben: Am 9. d. wurde in der Mittags stunde von Bewohnern in der Innern Bahnhossteaße «in Zug Störche beobachtet, die über die Stadt i» der Rich tung nach Südosten flogen. Seit rioigrn Tagen werken bei un« auch keine Sckiwalben niehr gesehen, die wabischrinlich auch schon ihre Wanderung angetreten haben. Dies wär^ sebr frühe im Jahre und würde, wenn diese Thiere. die vo»' Amphibie» und Jnseetrn lebe», da« richtige Vorgefühl halte,» aus einen zeitigen Eintritt von Frösten schließen lassen.
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