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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.07.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-07-26
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188707260
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18870726
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18870726
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1887
- Monat1887-07
- Tag1887-07-26
- Monat1887-07
- Jahr1887
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.07.1887
- Autor
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421S Eapitai» z. Sec v. Werner, die Corvctten-Cavltaine Dautwitz. Tirpitz und Bnchicl, Cap laln-Licuienaut Crcdncr, OKHrimer Adnnralilitts- ralh Dietrich und die Adnüralitälaiäthe Lct'ulz« und Rotier: von Civilbehürde» der Oberpräsident Gras Behr-Negc»daiik, Regnruitiio- präsident v. Somincrscld, Landralh v. Mantcnfscl uiid Bürgermeister chiesebrecht; als Vertreter des „Vulcan": die Herren Commerzienralh Schluiow, Coiiimerzienrath vr. Delbrück und die Direktoren .Herren Haack, Stahl und Jüngermann: scrncr das Otcfolgc des Prinzen, der Flügel-Adjutant Corvetten-Capitain Jrhr. v. Seckendorjf und der persönliche Adjutant des Prinzen, Lapitain-Lieutcnant v. Uzcdom. DaS Menu war wie solch zusammengesetzt: 1. kota^'v Dortno « lairo mit 47cr Portwein und Sherry, 2. dilvt.» äs Lanckr« ü I» oonnnncko mit 74 er Rüdesh imcr Berg Riesling, 3. Itoantbsal garni, Saue« barckvlais« mit 80 er Olurtean In Llis-,ian und JosepliShoser Auslese, 4. Ootolottss üo eliovronil an» Irallvü mit 75» er l'iiatoa» Niieru Schloß-Abzug, 5. Oaneton« roti«. Lalaelo». Lompotto», mit lleick!«»e-< Ir Llooopoio (aus specicllen Wunsch des Prinzen). Ferner IlarioaU, vertu ä l'noglaiae. Olacs». t'romiigo. 1),-^ert. — Während der Tascl brachte Prinz Heinrich ein Hoch aus den Kaiser und später ein gleiche- aus den Kronprinzen aus. Weitere Toaste und Trink sprüche sanden nicht statt. Während der Tasel concertirte die Capelle de- 34, Infanterie Regiments. Gegen 6'/, Uhr wurde die Tascl vom Prinzen ausgchobcn und unternahm derselbe eine Stunde später ge meinschaftlich mit seinen Gästen aus dem Dampfer „Misdroy" noch eine etwa cinftündige Spazierfahrt aus der Oder bi- unterhalb Gotz- low und kehrte durch den Oder-Dunzig-Canal und den Dunzig wieder an die Stadt zurück. Gegen 8'/. Uhr traf der Prinz wieder im Hotel de Prüfst ein. Die Abreise de- Prinzen nach Swinemünde erfolgte heute Bormittag 11 Uhr 3 Min. mit dem vorpommcrschen Schnellzuge. * „Irene- ist ein Kreuzer mit Panzerdeck und dop pelter Holzbevlankung mit Kupscrbcschlag. hat eine Länge von 94 Meter, dte größte Breite beträgt 14 Meter, die Tiefe 9 25 Meter. Da» Schiss erhält eine Maschine von 8090 invicirten Pserdekrästen. welche dem Schiffe eine Fahr geschwindigkeit von 18 Knoten verleiht. Am 16. April vorigen Jahre« wurde die erste Kielplatte gelegt: da« Schiss soll gegen Ende diese« Jahre- der deutschen Admiralität übergeben werden. * lieber die Flottenrevue bet Sptthead meldet da» »Wolffssche Bureau": - Port-mouth, 23. Juli. Die Festlichkeiten zur Feier de- Regiernu-s-Jubiläum- der Königin haben heute mit der großen Flottenrevue beiSpithead ihren Abschluß gesunden, an welcher gegen ISO e»-lische Kriegsschiffe theiluahmeu. Die Königin verhetz Cowe« Nachmittag« S Uhr an Bord der Dacht „Bicioria and Albert", aus welcher fich auch die meisten Mitglieder der königlichen Familie besanden. Der Prinz von Wale- folgte der Aicht der Königin an Bord der Dacht „O-borne". Dir Königin suhr znnächst die Linie der an der Revue tdeilnehmeudeu ausländischen Schiffe entlang, wobei sie von den Mannschaften mit lauten Hochrufen begrüßt wurde, sodann ließ sie die in drei Reihen ausgestellte Flotte Revue passtre». Die Mitglieder de- diplomatischen CorpS, eine große Anzahl von Parlamentsmitgliedern nnd viele lausende von Zuschauern au- allen Ständen und BerusSclassen wohnten auf Trans- vortdampfern und Kriegsschiffen dem militairischcn Schauspiele bei. Die Fahrt der Königin entlang den Linien der Kriegsschiffe dauerte volle drei Stunden. DaS Wetter war prachtvoll. Nach dieser Meldung berichtigt sich da- Telegramm der „vossifchen Zeitung", nach welchem Prinz Heinrich von Preußen der Revue beigewohnt hätte. Se. k. Hoheit war mdessen zu dieser Zeit in Stettin anläßlich de» StapellausS der „Irene". * Die außerordentlichen Fortschritte, welche der Bau submariner Boote im Laufe der letzten 25 Jahre gemacht hat» treten sehr klar hervor, wenn man die primitive Ein richtung de- im Kieler Hafen gehobenen Bauer'schen Bootes mit der sinnreichen und complicirten Constructiou von Nordenselt'S neuestem submarinen Boot vergleicht. Diese« neue Boot, welche« im vorigen Monat Probefahrten mit sehr gutem Erfolge bei Southampton auSgesührt hat. ist größer und schneller als die beiden im vorigen Jahre für die türkische Regierung erbauten Boote, der Apparat zum Unter» tauchen, sowie alle Vorrichtungen zum Reguliren der Be wegung der an Bord befindlichen Maschinen und de» Boote« selbst haben wesentliche Verbesserungen erfahren, endlich sind Mittel erdacht, um dem Boote die Sicherheit zu gewähren, zu jeder Zeit au» der Tiefe mit großer Leichtigkeit an die Wasseroberfläche zurllckkehrcn zu können, selbst ohne Hilfe von Pumpen. Für den Fall, daß da« Boot eine zu große Tiefe erreichen sollte, welche für die Verbände gefährlich werden könnte, werden automatisch wirkende Ventile zur Wirkung ge langen, welche die Zuströmung de« Dampfe« zu de» Maschinen der beiden horizontalen Propeller Verbindern, wodurch daS Boot sofort gegen die Oberfläche de« Wassers aufsteigcn muß. Da- Boot gleicht in der äußeren Form einem Ähitehcav- Torpedo, e« hat 38 Meter Länge, 3»/, Meter Breite und ein Deplacement von 230 Tonnen. Die Schraube wird durch ein Paar Zweicylinder-Compoundmaschinen mit einer Gc- sammtleistung von lvOÜ Pserdekrästen in Bewegung gesetzt. Die Bemannung besteht au« neun Köpfen; comprimirte Lust wird nicht mitgesührt; die Quantität der im Boote ent haltenen Lust soll in Anbetracht der Dimensionen de« Boote« für längere Zeit auShalten. Aus Deck befinden sich zwei mit Gla«kappe» versehene Thürme» in welchen alle Apparate unter gebracht sind, welche sür die Fortbewegung, die Steuerung, für da« Versenken und Aufsteigen de« Boote« und da« Av- seuern de« Torpedo« nothwendig sind. Zum Untertauchen diene» zwei horizontale Schraubenpropeller, welche in Aus schnitten de« Vorder- und Achtersteven« arbeite;,. . Da« Boot kann durch volle fünf Stunden bei einer continuirlichen Fahrt von vier Knoten pro Stunde unter Wasser verbleiben. Musik. Neues Theater. Leipzig, 28. Juli. Neßler'S unverwüstlicher .Trom peter" fand nach längerer Paus« in nahezu gänzlicher Neu besetzung gestern einen freundlichen Empfang. Derselbe wäre wohl noch nachdrücklicher gewesen, wenn die Titelrolle sich i» de« Händen einer unserer ausgezeichneten Vertreter der selben befunden hätte; denn leider eignet sich Herrn Hett- jtedt'S etwa« spröde« Material wenig zur Ausführung der dielen lyrischen Partien und der Gast kann sich deshalb kaum mit den Herren Schelper und Perron vergleichen. Eine Schwäche de« fremden Sänger« trat gestern außerdem auf- sollend hervor, die ungenügende Höhe. Da» §. klingt müh sam, da« ^ kan« man. obne Beklemmung zu empfinden, nicht anhören; will der sonst hochbegabte Sänger auch hohe Baritonausgaben mit Erfolg lösen, so muß er seiner Stimme durch anhaltende Studien einige hohe Töne zu gewinnen suchen. Dem Spiel fcblte e« an der uölhigen humoristischen Leichtigkeit, ein Mangel, der bei mehr Bühnenroutine wohl beseitigt werden wird. Im Ganzen machte die Leistung den Eindruck, al« wenn sich Herr Hettstedt in der Partie nicht recht behaglich fühlt, mindesten« t raten seine Vorzüge weniger hell hervor al- bei den beiden ersten Gastspielen. Die Maria de« Frl. Gelber wich nicht zum Borthcil der Sache erheblick von dem Typu« ab, welcher durch eine Reihe vorzüglicher Darstellerinnen sür die Rolle geschaffen wurde. Man kann in derselben unmöglich da» Gretcken spielen; Maria ist ein srisckc«, beinahe kecke» Kind, welche« in dem ganzen Liebe-Handel die Initiative hat; klappt sie dock der spionirenvcn Tante die Kellerthür vor der Nase zu; ist sie e» dock, welche zuerst da« entscheidende Wort auS- spricht. Ein reizvoller Muthwille, eine anziehende Schalk haftigkeit kennzeichnen Maria'» Charakter, und von diesen beiden Eigenschaften zeigte Frl. Gelber'« Maria keine Cvur. Gesanglich war da« Meiste sehr ansprechend und so sicher, daß man wenigstens ruhiger sein konnte al« Frl. NeuhauS gegenüber, die entgegen ihrer sonstigen Tüchtigkeit überall zeigte, daß sie die Partie der Gräfin noch nicht beherrscht. Biel zufriedener konnte man mit der Darstellung der Män- nerpartira sein. In sehr zuverlässiger und zutreffender Weise führt« Herr Köhler feinen Freiherrn an«. Herr Toldberq findet sür die Komödie den geeigneten treuherzigen Ton, Herr Marion gestaltet den Damian zu einer ergötzlichen Epgode. Auch die Vertreter der kleineren Partie» verdienen Lob. so Herr Hinze als Wildcnslein uno vor allein Herr Degen al« Haushofmeister, der bei jeder ihm gegebenen Gelegenheit, einmal solisiisch hervorzutreten, bewegt, daß er mehr leistet, al« mancher College in stolzer Rolle. Glanz voll griff da» Ballet in dem Maiseste in die Handlung ein, da« Orchester spielte ausgezeichnet. Wenn man dem genialen Dirigenten der Meistersinger und de« Tristan, dem hinreißenden Interpreten de« Nheingold, der Walküre und Götterdämmerung da» Lob spenden soll, im „Trompeter" ein gutes Ensemble zusammengedracht zu haben, so könnte da« einen kleinlichen Eindruck macken. Aber trotz dem bleibt eö bewundernSwerth, wie HerrCapellmcisterNikisck sick jeder Ausgabe mit der gleichen Pflickltreue und Begeiste rung unterzieht, wie er e« versteht, widerstrebende Elemente — außer dem Gaste traten die Damen Gelber und Nenhau«, die Herren Köhler und Hinze zum ersten Male in den be treffenden Partien aus — zum harmoniscken Ganzen zu ver einigen. Manche Klippe, die weiteren Ausführungen den Tod bedeuten würden, vermied der bewundernSwerth« Steuermann in glücklicher Weise. Die Ausführung begegnete im Ansang einer kühlen Stimmung de« Publicum», die sich bald in ihr Gegentheil verwandelte. M- Kranße. * Leipzig, 26. Juli. Herr Arthur Friedheim tritt morgen Mittwoch in der Albert-Halle de« Krystall» Palastc« nochmal« al« Pianist aus. Nach seinem letzten Ersolge bedarf e« wohl nur eine« Hinweise«, um da« kunst- licbende Publicum zum Besuche der Concert-Oper zu bewegen. Für heute DicnS tag hat die Direction de« KrystaN-Palaste« einen Mozart-Abend arrangirt, welcher gewiß allseitig mit Befriedigung begrüßt wird. Man hat also heute Gelegenheit, fick an den Melodien unsere« großen Meister« Mozart zu ergötzen. * Leipzig, 25. Juli. Die Concerte im „Panorama" erfreuen sich bekanntlich eines sehr zahlreiche» Besuchs, und dieS war wieder am Sonnabend der Fall, an welchem Abend die Capelle des 7. Jnsanterie Regiments Nr. 106 unter Leitung ihres DirectorS Herrn Matt Key spielte. Bei der großen Beliebtheit der Militancapcllcn in unserer Stadt mutzte eS Herrn Mnsikeirector Matthey bald gelingen, sich eine Reihe von Concerllocalen zu sichern, umsomehr, als der selbe sich al« ein fleißiger und umsichtiger Dirigent bewährt, dem darum zu lbun ist, den nicht zu »iäßigen Ansprüchen de« PnbticumS entgegenzukommeri. Da« Programm zeigte eine sehr gute Auswahl von Nummern, und wenn wir an erster Stelle die treffliche Ausführung (in Militairmusik) der Ouvertüre zu „Egmont" und das Divertissement au« „Rhein- golv" erwähnen, so zeigt dies, daß Herr Matthe» auch Be dacht aus seine Zuhörer nimmt, welche ernste Musik gern entgegennehmen. Es kann nicht unsere Ausgabe sein, hier näher aus die Eiuzelheiten des Programms einzugehen, e» genüge die Bemerkung, daß die Capelle beS 106. Regiments unter ihrem neuen Dirigenten ebenfalls recht Gute» leistet. * Zum Schluß der Saison steht noch ein überau« interessante- Gastspiel im Kroll'schen Theater zu Berlin in Aussicht, nämlich das der Madame Lilia» Nordica auS London, einer Amerikanerin, die sich bei der Italienischen Oper bereit» einen hohen künstlerischen Rns erworben hat. * Emil Götze, welcher bei vr. Bürger in Bonn glücklich eine Operation bestand, begiebt sich zur Nachkur nach TaraSp. Hoffentlich findet der berühmte Tenor de» Kölner Stadttheaters nunmehr völlige Genesung. * Der Componist und Lehrer an der Neuen (Kullak'schen) Aka demie der Tonkunst in Berlin, Herr Heinrich Urban, dem neben Herrn Professor Gustav Engel die Berichterstattung über Opern und Concerte sür die „Vossische Zeitung" obliegt, ist zum Professor ernannt worden. * Die Eiasührung einer einheitlichen Tonstimmnng bei den Militaircapellen in Deutschland ist schon seit lange Gegenstand einer eingehenden Berathung im KrlegSmiinsterium ge- wesen, wie es seit Jahren der Wunsch der gelammten Mnsikwelt, der Jnstrumentensabrikanten und hauptsächlich der Militairmusiler ist, in der Musik eine Normalstimmung zu haben. Im August 1885 hatte auch die „Zeitschrist sür Instrumentenbau" in Leipzig an den Reichskanzler eine Petition behuss Einsührung einer Nornialstimmung in Deutschland eingcreicht. DaS Kriegsniinistcrium hat sich i» dieser so wichtigen Angelegenheit nunmehr sür die Einsührung der Pariser Stimmung ausgesprochen, welche darin besteht, daß im Jahre 1859 das sogenannte Pariser 3. der eingestrichenen Octave, dessen Schwin. gungszahl auf 670 einfache oder 435 vollständige, das heißt Doppel- schwingungen fixier wurde, in Frankreich gesetzlich und im weitesten Umsange eingcsührt wurde. Nachdem da» Kricgsministerium bisher nicht» Definitive- nach dieser Richtung hin idun konnte, weil eS nicht möglich war, beim Reichstage sür diese Angelegenheit einen großen ersordcriichen Geldbetrag zu beantragen, wird eS jetzt einen Schritt tbun, der allgemeine freudige Zustimmung finden wird, da es mit Liebe der Sache im Interesse der Kunst zugethan ist. Das- selbe hält die Förderung der Kunst der Militairmusik auch im militairischen Sinne sür sehr wesentlich und sieht eS als nothwendig an, daß der Militairmusik Gelegenheit geboten wird, auch bei sonstigen großen künstlerischen Ausführungen mitzuwirken. DaS Kriegsministerium wir» daher, wie der „Rh. T." ersähet, die Be- slimmnng ergehen lassen, daß vom 1. Oktober 1888 ob die tiefe, sogenannte Pariser Stimmung eingcsührt wird und zwar jede» Jahr bei den Musikcorps mehrerer ArmeccorpS derart» daß die letzten Armeecorps am 1. August 1891 im Besitze der neuen Stimmung sein müssen. ES kann jedoch diese Einsührung seiten» der einzelnen Armeecorps auch schon früher, resp. vom 1. October 1887 eiutretea. -pt- Wer die Berichte aufmerksam verfolgt hat, welche über die von Deutschen veranstalteten großen Sängerfeste in Amerika in den Zeitungen der „Neuen Weit" ab und zu erschienen sind, den hat eS ungemein sympathisch berührt, daß der deutsche Gesang dte Herzen immer wieder mächtig erschlagen läßt für daS alte Vater- land. DaS la» man zwischen den Zeilen heran»: die deutschen Brüder aus den amerikanischen Sängerfesten einte der deutsche Gesang. Bei dem Hasten und Treiben, welche» dem Kamps »mS Dasein in Amerika ein so charakteristisches Gepräge verleiht, konnte zwar da» Nationalgefühl der Deutschen in Amerila zeitweilig in den Hintergrund gedrängt werde», aber bei den Sängerseste», da loderte es wieder mächtig empor. Ja der Arbeit ist der emgrwanderie Deutsche Amerikaner geworden, aber beim Gesänge, da faßt ihn die alte Liebe, die nimmer aushSreu kann — die Liebe zum deutschen Baterlande. Nachtrag. * Leipzig, 25. Juli. Mit dem gestrigen Schnellzug der Berliner Bahn Abend« 9 Uhr reiste der königl. bayerische Gesandte Graf von Lerclienfelb, welcher sich einige Tage aus Schloß Knauthain ausgchalten, wieder nach Berlin zurück. * Leipzig. 25. Juli. Am heutigen Tage hat Herr Kreiöhauptmann Gras zu Münster seinen Urlaub an- getreten, und e» ist daher mit der Stellvertretung Herr Geh. RegierungS-Rath Gumprecht beauftragt worden. * Leipzig, 25. Juli. Mit dem t d. M. ist rin durch praktische uni» wissenschajtliche Arbeiten hervorragende- Mit glied de» ReichSgcricktS, der NeichSgerichtSrath Ur. v. Meibom in Pensionsstand getreten. Von Geburt ein Kurhcsse, widmete er sich anfänglich dem Justizdienste seine« HciinathlanvcS, folgte aber im Jahre 1858 einem Ruse zur akademischen Lausbahn, und zwar at« ordentlicher Pro- fester sür die germanistischen Fächer an der Universität Rostock, wurde von dort 1866 in gleicher Eigenschaft nach Tübingen und l873 nach Bonn berufen. Im Jahre 1875 trat er au den Vorschlag der preußischen Regierung al« Rath beS Reick»- oberhandelSgerichtS wieder in den praktischen Justizdienst ein und wurde mit der Errichtung de« Reichsgericht« Mitglied diese» höchsten Gericht-Hof», in dem er mit einer kurze» Unterbrechung dem ersten Civilsenat zugethcilt war. Meibom hatte sich unter seinen College« großer Anerkennung und in seiner amtlichen Stellung eine« bedeutenden Einflusses zu erfreuen gehabt; Theorie und Praxi« de« Juristen waren in ihm ui glücklichster Weise verbunden und verkörpert. Sein wissenschajtliche» Hauptwerk ist da» in Verbindung mit nainbaiten deutschen RecblSgclelirten berauS- gegebeue deutsche Hypotbekcnrecht. eine Darstellung der >n Deutschland geltenden PsankrcchtSsvsteiuc; außerscm bat Meibom zusammen »>it Pros. v. Roth das kurhessisch: Privalrecht bearbeitet und als Festsckrisl zur vierten Säcularseier der Universität Tübingen eine kleinere Abhand lung über die Entstehung de« Pfandrecht« durch Arrest er scheine» lassen. DaS Vorschlag-recht znr Wiedcrbesctzung der durch Meibom'» Abgang erledigten Ratbstello ain Reichs gericht sieht der preußischen Krone zu. Binnen Jahresfrist sind außer Meibom auch die NeickSgerichtSrälhe Hartman» und LangerbannS in den PensionSstand getreten und »ach den Ferien steht noch dir Pensionirung de« NeickSgerichtSrathS Lester zu erwarten. Aus diese Weise wird „ächsiden, säst die Hälfte von dem ursprünglichen bei Err chtnng dcS Reichs gericht» vorhandenen Persvnatbestande erneuert sein. Im Austrage der kaiscrl. Ober-Postdirection wurde am Somitog Vormittag dem bei dem kaiserl. Postamte 6 an- gesteltten Poslpackmeistcr Hösel da« ihn, in Anerkennung einer langen und treuen Dienste von Sr. Maj. dem Könige verliehene allgemeine Ehrenzeichen durch Herrn Posicassirer Ramsrld in Gegenwart de» Beamten« und Unterbcamlen» lersonal« überreicht. * Leipzig. 25. Juli. Ja Anbetracht der sich sort- während mehrenden Gesuche zur Gewährung von Branntwein kl einhandel, RestaurationSbetrirb u. dgl. m. hat der Bezirksausschuß beschlossen, eine bedeutend eingehendere Prüfung aller Gesuche, al« wie solche zeit- ber stattgefundcn, eintrelen zu lassen. Die Prüfung aller in Betracht koniinenden Verhältnisse, wie der Bcdürfnißfrage, der Baulichkeiten :c., erfolgt daher persönlich von einem oder mehreren Mitgliedern de« Bezirksausschüsse«, so daß die Be hörde stet« auf Grund der erhaltenen Informationen ihre Entscheidung abgeben kann. E« braucht kaum hinzngesiigt zu werden, daß mit der Erlaubnißertheilung in allen Fällen sehr ireng Verfahren wird, um eine übergroße Mehrung der Schankstätten zu verhindern. * Leipzig, 25 Juli. Vor wenigen Monaten erst wurde von hiesige» Buchhänbler«gattiirnen die Idee angeregt, dem Börsenverein der deutschen Buchhändler ein würdige« Banner zu stiften, welche« bei allen festlichen Gelegenheiten und wenn möglich zum ersten Mate schon bei Einmeil'ung der neuen Buchhändler-Börse entfaltet werden oll. Zu diesem Zwecke wurde eine Sammlung unter den Frauen und Töchtern der BereinSmitglieder angestellt, welche :i» glänzende» Resultat geliefert hat; denn die Summe der reiwilligen Spenden beziffert sich bereit« aus rund 4469 »6 E« ist dies ein Betrag, von welchem allerdings sich ein prächtiges Banner anschassen läßt. — Stadttheatcr. Am kommenden Sonnabend wird im Neuen Theater die erste Aufführung einer Schauspiel novität siatlsinden. E« ist Alphonse Daudet'« sünsacligeS Schauspiel „Die Arlesierin", welche« an diesem Abend zum ersten Male gegeben wird. Der bekannte ,Carmen"- Conipouist George Bizet hat zu dem Stücke eine Musik ge schrieben, welche auch bei der hiesigen Ausführung mit zur Ausführung gelangt. * Leipzig, 25. Juli. Wie schon kürzlich mitgetheilt wurde, findet da» diesjährige Leipziger Fischerstechen am 3. August Nachmittags aus den Teichen der Leipziger Gastwirlhe in Linbenan statt. Die Fischer-Innung ist be strebt, dem Publicum auch diesmal einige angenehme Stunden zu bereiten. Unter Anderem kommt a»s einem schwimmenden Podium die Pantomime „Der gestörte Scatcongreß" zur Aus führung. während die Fischer den Wasserkampf früher al« bisher eröffne» lassen werden; deshalb beginnt auch der her kömmliche Umzug durch die verschiedenen Straßen der Stadt bereit» >/»l Uhr Mittag« und um 2 Uhr da« Eoncert aus dem Festplatze, auf welchem die leibliche Verpflegung der Fest- lheiliiebnier Herrn Brandt (Drei Linden) in Lindenau über tragen worden ist. --- Eine» unserer ältesten Restaurant«, dasjenige von C. F. Kunze (Grinnnaischer Stcmweg und JchanncSgasse) ist seit Kurzem in die Hänte eine» neuen WirlhS. de« Herrn Robert Preuße, übergegangen, lvetcher durch seine bisherige Tbätig- keit im Restaurant .Sophicnbab" sich einen guten Ruf er worben hat, so baß sich auck sür die Bewirthschastung de» alten renominirten Kunze'schen Restaurant« nur da« Beste erwarten läßt. Bekanntlich gekört zu dem Restaurant ein großer schöner, mit alten schallenspendcnden Bäumen bestandener Garte», der nainentlich in der jetzigen Zeit einen angenehmen Aufenthalt gewährt und von zahlreichen Familien mit Vor liebe besucht wird. H Leipzig, 25. Juli. Am gestrigen Sonntag belief sich die Persone nsrequenz auf der Bayerischen Bahn aus 7200 hier angekommene und 8190 von hier abgcrciste Personen, auf der Dresdner Bahn auf 7920 abqereiste und 1180 hier angekommene Personen, auf der Magdeburger Bahn aus zusammen 15,090 Personen, auf der Thüringer Bahn aus ll.459 angekommene und 19,375 von hier ab gereiste Personen und auf der Berliner Bahn aus zusammen 3699 Personen. — In einer hiesigen Badeanstalt wurde gestern Nachmittag ein 13 jähriger Knabe darüber erwischt, wie er die abgelegten Kleid,,»gsslücke eine« andern dasigen Badegäste« diebischermcise untersucht und eine Uhr daraus entwendet hatte. Die Polizei nahm den kleinen Dieb in Beschlag. — Eine Cigarre nmacher-wittwe au« Zwenkau, welche sich gestern Abend besuchsweise in der Wcbergasse auf hielt, starb daselbst ganz plötzlich in Folge eines Cchlag- ansallS. Der Leichnam wurde nach de». Pathologischen Institut gebracht. — Aus dem Dresdner Bahn Hose am Ein gang zur Abgangshalle stürzte gestern Abend in der zehnten Stunde «in beurlaubter Lanbwehrmann der 2. reitenden Batterie de« Fcldartillerie-Regiment» Nr. 12 in Riesa, alS er im Begriff war, wieder von hier abzureiscn, plötzlich in Folge eines Krampfanfalles bewußtlos zusammen und tonnte trrtz wiedcrdolter ärztlicher Demühungen nicht wieder zu sich gebracht werden. Er wurde deshalb seitens der Militairbchörd« mittelst SiecbkorbeS nach dem Garnisonlazareth abgeholt. — In dem Nonuengehölz tra man gestern Nachmittag einen unter Anzeichen der Ver giftung erkrankten fremden Fabrikarbeiter an. Derselbe wurde mittelst KraukentranSportwagenS dem Kranken haus« zugesührt. — In der Winbmühlenstraße mußte den selben Abend ein wegen verübten Skandals aus einem Tanz- wate verwiesener Schlosscrgeselle, weil er sich wider setzte und an einem Schutzmann tbätlich vergriffen hatte, fest genommen und nach dem Naschmarkt gebracht werden. — Ebenfalls gestern Abend gab e» in der Tbalstraße einen großen Menschenzusanimenlaus, den ein D i« u st k n e ch t und ein Handarbeiter dadurch veranlaßten. daß sie sich gegenseitig schlugen, wobei der ein« sich eine» Bierglases zum Zuschlägen bediente. Beide trugen blutige Kopfverletzungen davon. Die Polizei schritt gegen die Excedenlen ein. — Ein anderer grober Straßcnexceß fand beute in früher Morgen, stunde in der Weststraße statt, woselbst sich späte Wirty»- bausgäste beleidigt hatten nnd ebensall» gegenseitig aus sich loSschlugea. Auch bzer gab e« blutige Kopfverletzungen und eS wurden beim Einschreiten der Polizei vier Excedenlen, ein Buchbinder» rin Tanzlehrer, ein Mechanik«; u»v ein Schieferdecker, sestgenommen und dein Naschmarkt zugesührt.— Auf dem Eilenbürger Babnhose wurde gestern Nachmittag eia daselbst spielender drcijabrigcr Knabe von einem nin- sallendea großen Brete getroffen und ihm dadurch der linke Unterschenkel gebrochen. Man brachte da» Kind ins kiesige Krankenhaus. — Heute Vormittag kam ein ArbeitSmann an« Wurzen mit einem beladenen Steinwagen den Peter«- steinweg herobgefahren. AIS er kabei bcuiübt war. wegen dcS abschüssigen Wege» da« Schleifung anznziehen, gericlh er mit dem einen Fuß vor ein Wagenrad, welches ibin über Len Fuß ging. Er erlitt dadurch so schwere Quetschungen, daß sich seine Unterbringung im Kcankenbause Mittel«! Trank- porlwagcnS nothwendig machte. — Ein hier wohnhafter verbciralheter Lohnkellner auS Mainz machte heute Rachiiiiltag in der Landsleischerballe in der Absicht der Selbstlörtnng den Versuch, sich die Pulsader am linke» Arni zu turchschneiden. Er brachte sich einen tüchtigen Schnitt in den Arm bei. tras aber die Pulsader nicht und wurde dem Krankenhause zugesührt. * Leipzig, 25. Juli. Von der Fericn-Stralkammer A. deS hiesigen kö »igl. La » vgererichls wurden in den heutigen Hauptverhandlnngen vcrnrtheilt: 1) der Schutzmann Fried rich Theodor Oeh ine ans Gohlis wegen Körperverletzung bei Ausübung scincS Amtes »»d Anwendung von Zwang?- niitteln (tz. 343 deS N.-Str.-Ges.-B) zu 1 Jabr l Monat ZiickthanS; 2> der Handarbeiter August Horn au: Pomßen wegen Diebstahls, Gmußnnttelenlweiivung, LaiivsircicheuS rc zu 2 Jahren 6 Monaten Gefängnis; und ll) Wochen Hast. * Eutritzsch, 25. Juli. Unsere Gemeinde gehl nun ebenfalls an die Erbauung eines Rath Hause», und die Angelegenheit ist »ach Möglichkeit im Genieindcratbe geför dert worden, so baß letzterer mit der Ausschreibung der ver- chiedencn Arbeiten bereits begonnen hat. Der Vau selb» wird natürlich nach Abschluß der Lieferungen unverzüglich in Angriff genommen werden; als Banareal ist der ehemalige, chon längst auSgesüllte Teich in Aussicht genommen. * Lindenau, 2t. Juli. Unser Som mertheater krackte am Freitag L'Arronge'S „Doctor KlanS" zur Aufführung und bewies damit von Neuem, daß die strebsame Direction ans dem betretenen Wege inuthig sorlsckrntct und dein Publicum in jeder Beziehung Abwcchjctung bietet. Die Borsicllnng war umso interessanter, als ein Gast. Herr Hoppö au« Königsberg, den I>r. Klaus dar- stellte und zwar recht trefflich. Die rauhe Außenseite deS GemüthSmeiijchen kam wirksam zur Geltung, abu auch dort, wo allein daS Herz spricht, fand der Darsteller die richtigen Töne. De» Gast unterstützte seine Familie Frau Direktor Dreßler (Frau I)r. KlauS), Fräulein Ziegler (Emma) und sein Schwiegersohn in sps Gerstel, Herr Kuhn, mit großem Geschick, während Herr Direktor Dreßler den Lubowökl prächtig anSarbeitete. Die sonst noch hervvr- trelenden Rollen Griesinger (Herr Tbiimmel), Julia (Fräulein Michael), Max von Boden (Herr Hartman») waren gut aufgehoben, und nickt zum Wenigsten trug dar gewandte Zusammenspiel zum Gelingen der Borstellunc; bei. Wurzen, 24. Juli. In der am 22. d. M ab gehaltenen Stadtverorvneten-Iitznng galt cS zuaächst zu dem Beschlüsse deS Stadtratbes vom 20. d. M. Stellung zu »ebinen, welcher dabin geht, c n ebc . :0g n Mnlben- thalbabnbos und den Tbeil des Damme» der clernallge» Muldenlhaleisenbab» zwischen der Tvrgaucr und Dresdner Straße nin den mit dem Slaatssiccns vereinbarten Gesammt preis von l 01,009 käuflich zu erwerben und dun Kauf preis aus den Mitteln der anszunebmendc» Anleibe am 1. Januar 1888 zu bezahle». Ter stadträthlicbe Beschluß wurde genehmigt. — Dan» erfolgte weiter die Genehmigung der vom Rathe beschlossene» Situation de« demnächst aus dem bezeichnetcn Terrain zu erbauenden Exercir- hause«, welches einen Kosteiianswaiid von ca. 312,099 ^ erfordern wird. Nach längerer lebbasler Debatte beschloß man noch aus Antrag des Stadlverorbiictcn Herrn Kaniß, beim Nalhe zu beantragen, fernerhin nickt mehr die städtischen Baulen an Gcsammtunterncbmer zu verdingen, sondern die verschiedenen Arbeite» den betreffenden hiesige» Gewerken be sonders zu vergeben.— Zur Vornahme von Bodenunter suchungen :c. behusS ev. Anlage einer städtischen Wasser leitung durch Herrn Civilingemcur Menzncr-Leipzig wurden 3699—4999 und zur Anschaffung eines Standard- Wascher S sür die Gasanstalt 6500—7099 .45 bewilligt. —r. Osch atz, 25. Juli. Wie sich berauSgestellt hat, ist daS am 22. d. M. in dem benachbarten Schönnewitz auS- gebrockene Feuer, durch welches die Mühle daselbst total »iederbrannle, von dem dort in der Lehre befindlichen lSjährigen Müllerlehrling verursacht worden. — Am 22. V. M. verunglückte der Gutsbesitzer List anS Merkwitz hier in der Leipziger Straße dadurch, daß fein Pferd durch ein vornbersahrendeS Bclocipcd erschreckt, durchging, den Gcschirrsnbrer schleifte und ihm nickt unerbeblickc Verletzungen zusügte. Außerdem wurde daS Pferd derartig verletzt, daß eS sofort gelövtel werde» mußte. — An demselben Tage kam eS dann noch in einer hiesigen Conditorci zwischen einem Pliotographen und einem Babnbeamlcn zu Thätlick- keiten, welche derart endete», daß diese Angelegenheit wohl vor dem Gerichte zur Entscheidung kommen wird. — Die Feld fr lichte sind hier in der Reife soweit fortgeschritten, daß der Nczgcnschnill heute seinen Ansang nimmt. -s Plauen. 24. Juli. Beim Haselbrunner Bahnüber gänge in Plauen hat sich beute Vormittag >/r9 llhr die Entgleisung einer GütcrziiaS,naschine ereignet. Die nahezu 890 Centner schwere Maschine „Loreley" deS nin jene Zeit von Neicücnbcich her auf dein hiesigen oberen Babnhose eintrcsfenden GUterzugcS entgleist: dadurch, das; sie die Weiche Nr. 3 ausgeschnitten hat. Sodann ist die Maschine eine kurze Strecke weit nur noch aus den Schwellen getänzen und hat diese, sowie einige Schienen und Lager zerdrückt und ge brochen. Einen Unfall hatte die Entgleisung nickt im Ge folge, wohl aber bedeutende Betriebsstörungen. Tie auS der Maschinenreparaturwcrkstätte zu Werdau telegraphisch bcrbci- gerufenen Arbeiter trafen Mittags an Ort und Stelle ein. Gegen Abend war die Maschine wieder auf die Schienen gehoben. Morgen wird daS gesperrte GlciS dem Verkehr wieder übergeben werden können. * Crimmitschau, 24. Juli. In der Buckskin-Fabrik der Herren Pictzscb L Eo. verunglückte gestern Mittag der Arbeiter Müller, indem er mit dem Hemdärmet an einer Feder deS Tambour» der Nanbmaschine hängen blieb. Müller wurde von der arbeitende» Ma'cbine mit Wucht auf den Boden gezogen nnd dabei von ei er Feder so unglücklich am Kopse getroffen, daß er eine große klaffende Wunde erhielt, schließlich wurde er von rer Maschine »och ein Stück in de» ArbcUSsaal geschleudert. Ter Verletzte wurde in seine Wohnung geschafft und wurde daselbst von dem berbeigerusenen Arzt behandelt. — Nach Feststellung der KreiSbauptmannschast betrugen im Monat Juni im diesseitigen Bezirke die Fourage- TurchschnillSpreise sür Haser 2 ^ 25, ^s, sür Heu 3 .45 50 nnd sür Strob 2 .^l 50 sür je 5,0 Kilo. —Der slatlgchabte Wcberstreik beschäftigt die hiesigen Arbcilcrkreise noch lebhaft und ist zur Erörterung dieser Frage sür nächsten DicnStag eine allgemeine Weberversammlung einbernsen, i» welcher „Ueber den partiellen Wcberstreik und weitere Beschluß fassung" berichtet werden soll. Hohenstein b. Ernstthal, 23. Juli. Heute früh >/r 3 Ubr entstand in einer der siins auf der hiesigen LiÄten- steiner Straße stehenden alten Scheunen ein Schadenfeuer, da» in kurzer Zeit vier davon in Asche verwandelte. Nur durch Nieberlegen der fünften konnte dem Elemente nach der Poststraße hi» Einbatt gcthan werden. Inzwischen hatte aber auch die Glnth »ack der entgegengesetzten Seite der Straße hin drei Wohnhäuser ergriffen; auch hier konnte nur durch Niederreißen der anliegenden Häuser weiter», Verderben vorgebeugt werden. 12 Familien mit 43 Personen sind ob dachlos geworden. (L. Z.) 1- Dresden, 2l. Juli. Internationale Backe rei« rc. AuSstelluna. Das vorläufig für den Central-VerbandL- Tag ausgestellte Festprogramm umfaßt nach der Sonns abend, >3. August, erfolgte» feierlichen Eröffnung der Aus stellung Sonntag Abend» 6 llbr Emn'angs-CommerS der anSwärtigcn College« im königlichen BelvedLr: (Brübl'schc Terrasse), dabei Instrumental- n:d Ver-U-Cevc.'rk. Montag
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