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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.05.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-05-09
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188905090
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18890509
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18890509
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1889
- Monat1889-05
- Tag1889-05-09
- Monat1889-05
- Jahr1889
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.05.1889
- Autor
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Herr Vogel «st für dl« A»pyaltir,,,. Daß d>» Akufikanffühnnige, «m Gewauvhaus« durch da» Tchlackengußpfioster nicht gestört werden, sei kein Grund gegen die Asphaltiruug der Grassistraße, da zur Zeit der «ossührungea im Gewondhanie kein Lastwageuverkehr slattfindct. Herr Oberbürgermeister vr. Georgi erwiderl, daß mit der ast. gemeinen Bemerkung Wege» Asphaltirung der Grassistraße kein Be» sckluß wegen Asphaltirung dieser ganzen Straße ouSgeiprochen sei» solle. Ferner pflichtet Herr Redner Herrn Vogel bei und befür wortet nochmals die Borlage wegen des starken Fährverkehr» in der Grassistraße, wogegen der Herr Referent erwiderl, daß der Fahr- verkehr ta der Beethoven» und Wächterslroß« «ah> ei» großer werde» werde, nicht aber der in der Grassistraße. Herr Roßbach Pflichtet den Ausiührnngen de» Herrn Ober bürgermeister« bei, bezeichnet da» ASvboltpslaster vor den betreffen den öffeutlichen Gebäuden al» rvüufchentwerlh und spricht für die Vorlage. Herr LIcevorsteher Herrman» bemerk», daß der Herr Bor- redner, welcher der AuSichußsitznng beiwohnte, damals gegen die Asphaltirung sprach, inzwlichea ober seine Ansicht geändert zu haben scheine. Er sei im Allgemeinen für den Aspbslt, bezüglich der hier fraglichen Strecke der Grassistraße aber dagegen, weil er hier die ASpholtirung nicht für nüthig halte. Im lllllgeuieinen bittet er den Rath, dafür zu sorgen, daß künftig dieASphaltirungca besser al» bisher auSgesührt werden. Herr Stadtrath Mechler thcilt letzteren Wunsch selbst und sagt lesscn Inobachluahme zu. Daß die Ausführungen bisher nicht allenthalben maagelloS waren, lag daran, daß sie zum Theil mit großer Eile und in ungünstiger Jahreszeit auSgesührt werden mußten. Herr Roßbach eonftatirt, daß er schon in der AnSschußsttzung für Asphalt gesprochen habe, wenn ec auch allerdings damals nicht dazu gekonimen sei, seine Gründe dafür näher darzulegea. Herr Rechtsanwalt vr. Pausa bemerkt, der Herr Referent habe mitgetheil», der Ausschuß-Antrag aus Ablehnung der Vorlage sei einstimmig beschlossen worden, was allerdings dem Protokolle wohl entsprechen werde; er müsse jedoch bemerken, daß seines Wissens 3—4 Mitglieder sür die ÄSphaltirnng gestimmt habe», worunter er selbst gewesen sei. Herr LandgerichtSdirector Bartsch fragt an, ob auch die Straßen neben dem Reichsgericht aSpbalurt werden sollen; im Allgemeinen giebt er zu, daß es sür öffentliche Gebäude, in denen künstlerische Anssür.rungeo, Unterricht oder Verhandlungen statl- sinden, allerdings sehr wünschenswerth sei, wenn nicht durch das Geräusch au> harter Pflasterung der Straße vor diesem Gebäude gestört werde. Herr Oberbürgermeister vr. Georgi «heilt mit, daß der Rath sich über Art der Pflasterung der Straße» am Reichsgericht noch »ich« schlüssig gemacht habe, daß aber wohl die Anforderung an die Stadt, wciiigslenS einige der in Frage kommenden Straßen zu aSpholtiren, nach Erbauung de» RcichSgcrichlS herautretea und kaum abjiiweis.'u sein werde. Herr Bicevorstcher Herrmann betont nochmals, daß Herr Roßbach Im Ausschuß gegen die BSplialliruiig gesprochen habe; er, Herr Redner, selbst habe sich entichlossen, gegen den Asphalt z» stimmen, gerade weil Herr Roßbach, als Erbauer der Universiläls- bibliothek den Asphalt dort nickt sür »üthig ei klärt bade. Herr Roßbach erwidert mit Genehmigung des Collegiums nochmals, daß er sür Asphalt gesprochen habe, und berujt sich aui das Zeuguiß deS Herr» Holle, weicher letztere dies bistniig», während Herr Frank der Ansicht ist, daß Herr Roßdach in, Ausschuß nicht Gelegenheit gehabt i abe, leine Ansicht vollständig vaizulegen. Der Herr Rrseren t constatirt nach bem Ausiwußproiokolle, daß zwar ein Mitglied sür die Aorloge gesprochen, aber alle dem AuSschußaniragc zuglstimml haben, »nd präcisirt gegenüber Herrn Sladlraih Mechler, welcher die Halibarkcii und sonstigen Vorzüge de» Asphalt heivorgedobeit Halle, nochmals ven bereit» srnher wiederholt hervorgehobencn Standpunkt des OekviiomieauSschusjeS, der die bisher mit dem Asphalt gemachte» Erfahrung»» »och nicht sür ausreichend hält, ui» ein abschließende-) Unheil z» rechtftrtigen. Nachdem »och Herr Conrector Prosestor vr. Gebhardt die Vorzüge des AsphaltpflasterS vor öffentlichen Gebäude», insbeson dere vor Schulen, hervorgehoben und deshalb sür die Vorlage ge sprachen hatte, wird der AuSichnbanirag mit 24 gegen 19 Stimmen aogeuviiimen. Herr Ehmig bcrichlct sür den Oekonomieauischuß über Verwendung von b90 -St Mehrkosten für An schassung eines Straße »iprcngwagenS mit Schleudcrvorrichtung a conto K „Unvorherge ieheneS" deS Rcudniper Hau Sh al t Pi a n e S sür 1889. Der Ausschußantrag aus Zustimmung zur Vorlage Wird einstimmig aiiqciiommen. Derselbe Herr Reiercnt berichtet sur den OckonomieauSschaß über die Vorlage, belrcjseud: bauliche Veränderungen in dem großen Schuppe» unler der I. Bürgerschule und au> dem städtischen Lagerplätze an der Ha rkortstraße mit 202 hez 190 Nunvand. Der Ausschuß beantragt: die Herstellung der aus den, städtische» Lagerplatze an der Horkortstraße projeclirtcn Planke am Schuppen der Gas anstatt ll. unlcc Abminderung der .«koste,i von 190 .ck aus ISO abznlehlien, »n Ucbcigcn aber die Vorlage zu ge uehmigen. Die Anbringung der proftctirten Planke aus dem Lagerplatze a» der Harkortstraße hält ma» sür uanüthig und auch iür nicht g»t möglich, wenn die Danipsstiaßenwalze nugel indcrt dort passireii solle Im Uebrigen wird Zustimmung zur Vorlage bcautiagt. Der Ausirdiißanlrag stiidct ei»st»ui»ige Annahme. Herr Ehmig reserirt weiter sür de» Okkono»iiea»>sch»ß übrr Asphaltirung der im Brei»S'sche» Grundstücke a» der Zeitzer Straße anzulegenden Fahritraße mit e«»em von der Stadt zu vergütenden Mehr» ns wände von 2814 -ck n conto 38 V. Der Ausschuß cmpsiehlt Ablehnung der Vorlage, da die Straße in der Hauptsache nur d.r Gi»iid>ück:-lcsitzcrin diene und für den Verkehr unwirhtig sei. Herr Stadlrath Mechler hiti»', die Vorlage, namenilich auch im Hinblick daraus, baß Frau Brems »»» die Mehrkosten der Asphallirung zur Hälfte tragen wolle, zn genehmigen. Der Ausichußaulrag wird gegen 3 Stimmen angenommen. Hcir Viccvvrstrhcr Herrman» hc>icht-t sur den Finanzau? schuß über die Rathsvorlage, belr. Uebernahme der in dem neuen Schlußsatz zu 8 der jctziqe» Sparcai>cnord»u»g der Sparcasse in der Paiachie Schöneseld zu Reudnitz vor gesehenen Garantie aus die Sladl Leipzig. Der Ausschuß beantragt, der Vorlage zuzustm»»ei>, da die Verhältnisse der Sparkasse derartige sind, daß ein Bedrnken gegen Ueberuahme der Garantie ausgeschlossen erscheine. Herr Referent macht hierzu nähere Mittheilungen a»S dem Geschäftsbericht und hezeichnet insdesoiiocre auch den verhältnißmäßig geringen Effecienbesitz dieser Sparcasse im Vergleich zum Hypotheken besitz als befriedigend. Herr Vorsitzender fragt noch an. ob, wie er annehme, die Slodt sür diese Sparcasse Dritten mit ihrem ganzen Vermögen hasten werde und die Beschränkung aus die Sleuereinheitenzahl sich nur aus de» Regreß einer andere» elwa i» Anspruch graommcnen Gemeinde beziehe. Herr Re «er «nt bestätigt die?. Der AuSschußantrag wird einstimmig angenommen »nd die Sitzung geschlossen. Verein sur Erdkunde. ' Ja der Sitzung am 4. Mai gab der Lorstyead-, Heir Prof. Vr. Ratzel, eine zuianinieniassciide ll ebersicht über d> Resultate der Stanley'ichen Expedition. AuS den vom engl,scheu Emin-Paicha-Comiiö vciössent.ichien Berichten und auS Privalbriescn geht hervor, welch' große Ausgaben Stanlev gelöst Hai und welche Förderung dabei die einzelnen Wissenschaftszweige er fahren haben. Bis Jambuga am Aruwimi konale der Wasserweg benutzt werden, später ging c» durch unwegsame Wälder, durch die auch das Stablboot mitgrschlkppi wurde. Ost hat die Sxpedit'vn bittere Roth gelitten, sciiiblichen Einwohnern die Nahrung »nt Ge wait entrissen und mit ibnen gekämpft. Von den sür Leniral-ckrika charakteristischen ZwergvöHr» wurden von Stanlev etwa lOV Dorier gezählt deren Bewobnec i»>> Giiivieilen bewaffnet waren Am 13. Tecember 1887 wurde eine 1600 m hohe Boden schwelle erreicht, von wo auS der Spiegel deS Blben-Njania sichtbar war. während sich in der Ferne rin hoher Schaeeberg erhob, der wohl mit dem schon früher von Stanley genannten Gordon-Bennett-Berg identisch sein mag. Der Albert-Se« scheint keine Verbind»»» mit den, südlicheren See zv^haben, der also wahr- icheinlich zum Song, abfließt, g» Mai 1<Ä »nrd« vHäckgetetzrt. «« dl« rückwärts gebliebenen Lrnppe» ond da» voot zn hole«. Leider war e« nicht möglich, bet der Zusammenkunft mit Emia Pascha diesem au«reichende Hiks« zn bringen. Zum zweiten Male kehrt« Staaleh »ach Süden zurück, um auch noch die Nachhut zu holen. Aus dieser dreimaligeo Expedition har er ungefähr 3000 üw unter den denkbar größlen Schwierigkeiten zurückgelegt. Seine Reise bildet In der Geschichte der Asrikasokschung eine einzig dastehende Leistung. Die wisseuichastlichen Ergebnisse sind bedeuiend, insosern die Wasserscheide zwischen Longo und Nil bestimmt ist. Ferner ist daS Gebiet de» oberen Congo aus den Karten niedergelegt worden und es wurden zahlreiche ethnographische Beobachtungen gemocht. Durch die Expedition ist auch die Stellung Emin Paicka'S gestärkt »nd die Eröffnung eines neuen HondelSwegeS durch dea Congostaot ermöglicht worden. Herr Pros. vr. Friedrich-Delttzsch sprach hieraus über Ninive. Etwa 2000 Jahre v. Ehr. wanderten babylonische Aus wanderer am TigriS aufwärts, 10 Tagereisen von Bagdad. Sie landen hier ein Land, da» zur Halite eben, zur Hälfte gebirgig war. DaS Klima war ini Ganzen mild, die Sommer heiß, aber die Winter nicht streng. Wasserreiche Flüsse durchzogen da» weite fruchtbare Gebiet, in dem Dattelpalmen, Mandel- und Aepselbäume, Getreide und Wein gediehen. In den Thälera reisten Nüsse und Granaten, aus den Bergen gab eS Piantanen. Eicken und Fichten, aui den Plateaus aber gute Weideplätze. Die Assyrer nanuten daher mit Recht ihr Land eia Gölteriand. Die Coloiiisten vereinigten sich am rechte» TigriSufer in Assur, welche Stadt ihren Namen vom Honpt- gotte der Aflyrer: Assur, d. i. dem guien Gotte, empsange» hatte. Der Name verblieb dem Gebiete und dem ganzen Reiche, das im Norden von den armenischen Bergen, im Süden vom kleinen Zab, östlich von Medien, umschlossen wurde und westlich über das Uscr- land des Tigris hinauSreichte. An der Spitze des SwaieS stand eia König, der in sich zugleich di« Würde eine« höchsten Priester- in.ir hatte. Im All gemeinen sind die Assyrer in Schrift und Sprache, in Kunst, Wissen, schalt und Gewerbe stets Babylonier geblieben. Eine hervorragende Eigenschaft war ihr unbändiger kriegerischer Geist, ihre Tapferkeit und Grausamkeit. Vor allen ihren semitischen StammeSgenossen waren sie durch hohen Körperbau und kräftige MnSculatur ausgezeichnet, eine Folge langdauernder zäher Kämpfe gegen di« Feinde. Ebenso waren sie van altcrSber tüchtige Jäger, die in den Eben'» und Steppen Nehe, Haien, Gazelle» und Wild- esel jagien, in Mesopotamien den Slephaiite» »achstellten und in den Bergen Wildochseii erlegten. Ein bedeut'»,»«- Wild war während der ganzen assyrischen Zeit der Löwe, der mit Vorliebe von den Königen gejagt und zu diesem Zwecke oft in besonderen Jagdgrünoe» gezvg n wurde. Sich nach allen Seilen gegen Feinde zu veriheidiqen, war die beste Kriegsichulc für das Volk, »ist dem aber jeder assyrische König olle KriegSstrnpgzen lheilte. Immer war daS Heer Gegenstand der Pflege iiiid Fürsorge. Es herrschte eine straffe Zucht, und von der Organisation des HeereS und den Verbesserungen desselben zeigen uns die Reliefs iresscnbe Darstellungen. ES war deshalb kann, zu verwundern, daß man bald zum Angriff aus benachbarte tauten überging. Babylonien wurde unlcrworsen. bis ans Mittelmecc vorgedrungen, wo TyruS und Sidou tribui- pslichtig wurden, und Egypten bi- Theben erobert. Ganz Asien zitierte vor der Unbesiegbarkeit der assyrischen Könige, welche die Völker mit Blut und Ersen zusammengekrtiet hatten. Reiche SiegeS- bente wurde unter die Tristpei, vertheilt, uad unermeßliche Schätze strömten nach Assur, Kclach »nd Ninive. Ninive (hebr. Ninewe) war noch im 12. Jahrhundert v. Ehr. eine Stadt zweiten ater dritten Ranges, ohne Plätze und Mauern, mit wenig Schmuck und ösjenilichen Gebäuden. Seine Lage am linken User de» Tigris, de», heutigen Mehul gegenüber, war sür den Handel erne äußerst günstig". Erst untcr dem 702 zur Regierung gelangten Lanherib wurde Ninive die große und erhabene Stadt, die Stadt des üppigen Lebensgenüsse». Jcpi zeiglcn sich die Aflyrer als Meister i» Terrassenbaute», die gegen Uebcrschw, in,,inngen uns Fiebe, dünste errichtet wurden. Die große Terrasse, aus welcher sich der Palast Sanherib's erhob, >„». laßte räumlich etwa ein Gebiet, daS „ach Leipziger Verliällnissen von dein Museum und der I. Bürgerschule übrr Nniversiläk und Nicolaikirche bis zur Crcditanllalt reicht, aber auch noch Schwanenteich, Theater und AngiistuSPlatz umfaßt. Die Höbe der Terrasse betrug elwa '/, der Höhe unseres MuscunS Ganze Nationen waren z»m Bauen nolhwciid'g, und viele Hnnbeitlaulende van KciegSgesangene» mußten Frohndienft« lhun Und welche Arbeit war zu bewältigen, als man noch keine Zugthiere hatte, sonder» nur aus Malzen »nd Hrl cllrast ang wiesen war. Nech vier Jahre» war die Terrasse vollendet, aus weicher dann der Südwestpalast gebaut wurde. Errichtet auS weiß m Marmor »nd Elfenbein, Cypresjenholz und andere» werihvollen Hölzern, war er der größte Palast der Aflyrer. Zu berücksichtigen ist hierbei, daß Ninive nur 100 Jahre vor dem Ende de» assyrische» Reiches seine größte Blüthe erreicht batte »ach Sanhcrib unter deiic» Soda Asarhaddon und dem Enkel Ajurbanipal. Der Herr Vorträgen"« gab vann eine lebensvolle Schilderung der Stadt und ihrer gioßartige» Palasibauten, d e sich auj den Terrassen erhoben, von dichte» Parkanlagen umgeben. Die Könige waren Freunde von sremden Pflanzen unv Thiercn. welche in den Parks gehegt wurden. Zwei Drittel der großen Terrasse wurden von einem Teiche eingenommen, der mit dem Ehusuflnsse in Verbindung stand. In geringer Entfernung von, Palast San bcrib's erhob sich der berühmte Nordpalast des Aiurbanipal. hier befand sich daS FrauenhauS (daS gottbegnadete Haus), in welchem die Königstöchter ganz BorderasienS dem aflyrilchen Herrscher du! diqlc». Herrlich war das babylonische Gemach, aus emoilliricr Backsteinen und Zedcrnbalken gebaut, in dem auf Alabasterplatten Riliksdarstellunge» aus den ayynschea Feldzügen vorhanden waren. Im Löwenzimmec waren Scupiurc» von Jaadsee e r und Pi»,ck- qärten enthalten, wudurch es iür uns das knnstges inchilich wich tigste ist. Tas heilige Zimmer der Assyriologen war aber tue erst l824 ausgesundeiie Bibliothek, beschriebene Scherbe» in eiwa 40 000 Thonlaseln. Ohne diese assyrische Bib.ioihek wäre es uamöglich ge wesen, aus viele Fragen der Wissenschaft Aniwoet zu gebe». Herrlich wird der Ausblick von Schloß und Terraii? geschildert nach der Stadt Ninive und hinab nach der von Felder» »nd Dörfer» besetzien Ebene. Die Sladl mar von einer mächtige» Mauel eingcschlofle», welche noch heute an ewigen Stelle» 12 in hoch ist Ein nusgegrabener Thoreingang zeigte eine Tiesc von 40 in. Ein iolch reiches Bild bot die glückliche Stadt, in der ein glücklich s Vost lebte. Aber schon nach 40 Jahren vom Zellpunele dieser Sch-id ru»g, im Jahre 608, wurde Stadt und Bock von den Medni: z>r stört und vernichtet. Seite» tritt der Fall ein, daß zugleich mit der Hauptstadt auch da- ganze Volk zu existirea aushört, und daß sich eine solche Katastrophe in so kurzer Zeit nach der höchste» Blüthe eines Reiche» ereignet. Nur 2,00 Jahre später, als Tenevhon mit seinen Zehniaiisend hier vorübcrzog, konnte ihm N,em.»>d mehr jagen, was unter den Schnnhügeln vervoigen lag. Erst 2200 Jahre später gelang eS. den Spaten in diese Rui»eii»iasi,n za ichla. c.i u d die Polastgemächer sür die Wiflenschost wieder erstehen zu lassen. Mittheilungen über Obst undGartenban. HerauSgegebea vom LandeS-Obstbau-Vereiu. Gartenbau-Kalender für Mat. Nachdruck verboten. Zu pflanzen ist, wenn noch nicht aescheben: Salat, Kohlrabi (vortheilhast ist eS, die Pflanzen vor k»m Setze» >iwiS zu deicknei- dr»), Sellerie, Blumenkohl; von Mute de- Monats ab, wenn keiac Fröste mebr zu fürchten sind: Gurken und Kürbisse, zu stecken '.'ohne». ^AlS Stangeubodne» hake» sich die neuen rn'siichcn Niejcu bahnen durch kralligstes WackSihui» und reichlichste» Ertrag, sowie duich groß re Wileistandsfähigkeil gegen den Frost roll bewährt.) Die i» lüpfen und Ärschen angeiricbenen Bohnen, Gurken »nd Kürbisse pflanze man ja erst >»S Freie, wenn man keine Fröste mehr befurchtet. Der Sellerie ist möglichst stach (nicht bis a»S Herz)e» pflanzen, er bedarf, wenn er sich voll entwickeln ioll, wenigsten» 1 Fuß Raum nach alle» Seiten hin; den Zwilch,nraiim kann inan mit Radieschen besäe», da diese abgeerntet sind, wenn der Seiler'« groß wird, lieber Haupt wird besonders der kieiae Gartenbesitzer iür Zwiichenculturen besorgt se.n, um von seinem Lande de» größtmöglichen Ertrag zu ziehe»; so können aus Spargelbeeten etwa» Radieschen, Salat und andere n cht tiefgehende und nicht lange ftehendleibende Gemüse ge zogen werden, doch uickt in solcher Zahl, daß sie der Haupisrucht Raum und Nahrung wegnebmen, ferner Salat und Kohlrabi zw scheu Kobi und Sellerie. Gemüsepflanzen zwilchen Möhren re. Eme zweite AuSlaat ist von Erbsen und Radieschen, sowie d>e erste von »om- merrettigen, Pfefserkraut, Dill, Bohnenkraut und Portulack vorzunch- men; letzterer, «in vorzügliche« Suppenkraut (besonder» ia Bonillon- suppe»), scheint an manchen Orten noch zu wenig bekannt zu sein und ist daher den auch selien aus dem Markt zu finden; er gedeiht am besten, wenn er zwischea ander» Pflanzen gesäet oder gepflinzt ist. End« Mat kann man w eder Kohlradt säen um ihn im Juni an», zuvslaazen, zum Wruterbedorf; der im Frnhiahr gepflanzte wird dar» und holzig, wenn mau ihn zu lange im Laude ftebea läßt. Bei den «eisten Saaten ist die Reiheusaat der dreitivurfigen vorzuziehen weil ma» ersten» dann de» Baden bequem behacke» und dann Unkraut tzrfirr besrttigr, kau». vrhgch» t» «är «ll» Garten- Hoden äußerst wichtig, well lockerer Boden di» Feuchtigkeit -n» der Lust begieriger ausomimt. al- seflrr, sie bester zurückbält, der Lust tirseren Zutritt gestattet, die Wurzeln sich leichter auSbreileu laßt und endlich Regcawasser viel bester ausnimmt und weniger wieder verdunste» läßt. Alle Sewüsesaatea verlangen besonders sorgsames Gießen; «rockuen sie in der Keimzeit. durch scharie Winde oder Sonaenichein, vollständig au-, io sind sie verloren. Die Lrbien sind zu behacken und zu behäufeln (ein kräftiger Blechlöffel ist sür letztere Arbeit lehr bequem) und mit Reisern zu »ersehen; wo letztere schwer zu bekommen sind, kann ma» sich, besonders anStacketeu, mit kleinen Stangen Hellen, die mau, etwa 3 m von einander eatfcrut, neben die Erbsen- pflanzen emsteckt uad mit Bindfaden verbindet, da» Letztere wiederholt man, so oft die Erbsen die oberste Bindsadenreihe überrage»; am Boden selbst giebt man zur ersten Stütze den rankenden Erbsen kleine -jweige von dem im Winter gebrauchten Deckreifig; fehlen gewöhnliche virkenreiser, kann man sich auch mit den Restern aus Beieu bedelseu. Es empfiehlt sich, den irühea Erbsen uod Bohnen die obersten Spitzen abzubrechen, um da» Hüherwachseu zu verhindern und dadurch die Früchte früher zur Reise zu bringen, zu vergrößern und auch zu ver- mehren. Ans dea besät-n Beeten sind alle zu dickt stehenden Pflanzen, besonder» Rad'-schen, Rettig, Kohlrabi. Möhren rc., bei Zeiten auszuziehen, u>.> vollkommenere Früchte oder kräftigere ßflanzen zu erziele». Bei trockener Witterung begieße ma» — und zwar allezeit lieber selten und re'chlich, al- häufig und oberflächlich — besonders Blumenkohl, der überhaupt viel Wasser brauch', und Erd- beeren (dock nicht »> die geöffneten Blüthe»), auch Spargel ist sehr dankbar dafür. Mau begieße früh, Io lange noch Fröste zu furchten i»d; von Mitte de« Monats a» AbendS; bei Sonnenschein zu gießen, ist theil- verschwendete Mühe, weil das Master schnell ver- dunstet, iheils sogar schädlich; erwärmtes Master indeß schadet, bei Sonnenschein angewendet, durchaus nicht, wird im Gegentbeil bei Gurken und einigen Blumenpflanzen besonterS empfohlen. Sellerie etzt am besten Knolle» an, wenn man ihn reichlich, mägl'chst wöchentlich, mit Gülle (verdünnter Jauche) düngt; reichliches W >ster- ,'ßen erzielt nur ungemein« Wurzelvermehrung. Bis Mitte Nai wüsten die großen Pflanzungen von Porröe, Pflauz- zwiebela und Majoran vollendet sein. Bor M>tte Mai Pflanze man die im März ongesäten Tomatenpflanze» an die wärmste» uad geschütztesten Stellen ieineS Garrens in tief gelockerte und mit Compost stark gedüngte Erde, jede Pflanze wenigsten» 1 Fuß von der anderen entfernt. Salaipflauzen haben im Mai und Juni an m, einem Mehlwurm ähnliche» gelben Drahtwurm (der Larve de» chwarzen SaatschnellkäserS, den uusere Kinder Schröter nennen und gern aus den Rücken legen, weil er sich da»a mit leisem Knistern in die Höhe schnell') einen gefährlichen Feind. Man muß daher jede welke Pflanze untersuchen, indem man mit der vollen Hand unter sie iahrl, sic aushebt, die Würnier herauSnimmt und tödt t. Wir ein« psehicn wiederholt, auch den Besitzern kleinerer Gärten, den Anbau vo» Rhabarber, der vom Mai bis Juli in seinen dicken Blattstielen eia auSg>z"ichnetcs und gesundis Eompet giebt; man kauft sich jetzt einige Pstanzcn und setze sie aus gut gedüngten Boden, ,» von einander ciufeint, jo daß sich jeder Stock vollständig ungestört entwickeln kann. Sind die Kerbelrüben abgestorben, was meist Ende Mai geschieht, so sind sie herouSzunehmen, nach der Größe zu sor- lirc» und in nicht ganz trockenem Sande (doch gegen Manie ge- ichcrt) au'ziibrwahrcn, die großen zum Essen, die kleine» von Eibien- größe zur Fortpflanzung. Die jetzt erscheinenden Sanienstengcl be- eitlgc mo» Liiich Abichneideu und lasse nur wenige der allerkräs- iigste» sieben zur Gewinnung von Samen, den sie ungemein reichlich tragen. Dea nun erscheinenden Spargel steche man, indem man mit der Hand oder einem Blechlöffel di- Erde möglichst ties von drr Pfeift entftrat, Io lang, als dies tbunlich ist, ohne die Zehen zn be schäl» g n; es ist ei» Boruriheil, daß das uulereEnde Wenigerzartist, man putze eS >i»r stärker als dir oberen Tbeile: kurz schneiden verringert i.icht nur den unmittilbaren Ertrag wesentlich, ionsern schädigt oft den ganzen Stock du-ch daSZurücksaulen des Stumpfes. DaS nun erscheinende Unkraut beirilige ma» gründlich mit den Wurzeln, sobald eS mit den Fing rn zu tasten ist, und nicht erst ipälcr, wo es dem Bode» ichon viel Nahrung entzogen hat; viele Mähe kann ma» sich er- pareu, w.nn min dasselbe an sonnigen Tagen mit einem Häckchen aush ckl — »otnr.ich »ur da, wo die Gemüsepflanzen weit genug steh n — und jo verdorren läßt. Daß Unkräuter, so lange sie noch n cht in Same» grichossen sind, eine» werihvollen Bestandihnl der Composthausen bilden, ist bekannt; i'vr scheide man iorgiältig von hnea »ns: Quecken, w.'-ße Winde, Eanerampser, Nesftl, Gänse, disftl, Fraiieuflich', und verbrenne sie oder kacke sie schichtenweift in; denn auch die kleinsten Wurzeliheile derftlbin behalte», selb'! ver- irocknet, Jadi e tang ibre Keimkraft. — Die Rose» werden theilw ije ichon Ende Arrll auigcbiinde» und verschnitten worden sein; bei dem Verschneiden Halle man die Krone licht und berücksichtige, daß dar oberste Auge dem künftige» Zweige die Richtung giebt; eine Düngung niit kräftiger Cvmposterde und spater, wenn sie in voller Vegetation sind, mit g-biauchtem Siisenwister ist sehr voriheildaft. Wo die Rosen an Mehltbo» (Roienrost) leiden, ist vorsichtiges Ve'pritzcn der bc alleuc» Stöcke nut Salzmasjcr (20 p; Kochsalz in 1 l Wasser gelüst) zn einpichlln. Alle Sonimerblnmen, die früher nicht erwähn! sind, säe man nun oder pflanze sie inS Frciland. Gin diolns, Corallenstrauch. Georginen, darunter auch die EactnS- Georgine (Dublin .lunre-rii). setze man »der vorsichtiger Weile erst nach Mitic Mai ei»; die Georginen binde man zeitig a» Psähle, weil ihre sasireiche» Zweige dem Windbi ilche ganz besonders leicht auS- fttzt sind. Blumenbeete. Rabatte» und Saatbeele sind zu jäten und aniznlocker», das zu d cht Ausgehende anszudünnen. daS Schwache an Liäbi; z» binden, überhaupt iür Lanberkeit und Nettigkeit zu sorgen. Feiner Rasen ist, wo r? nickt aus Gewinnung von Hru ankommt. aller 10 Tage zu »lägen, zu walze» und daraus möglichst zu de- wassern, lim dl Mute tes Monats dringe man seine Topfpflanzen ärterer Au i-s Freie; einige, wie Fuchsien, Veibenea, Lantanen, Pc argonien, e.aelia-rop, ('»>>>,»», topft man aus und vereinige sie zu Gri ppen. iLam- ilien b Hilten ihre KnoSpe» ain sichersten, wenn >,e auch ini Semm r 'in Zimmer bleiben, Rhododendron »nd Azaleen dagegen, wenn sie im Freien und recht sonnig stehen. Nach nte-en Enabrunge» — die V.-rsastcr auch »ichrsach bestätigt ge sunden hat — werde» indeß noch Caniellie» mit Boeiheil ins Freie, doch nicht in zu grellen Sonnenschein gebracht, um sie de» sür ihre Eaäv ck-lung besonder- werihvollen Nachttbaucs theilhaftig werde» zu loste». Azalee» Wersen die Knospen unsehlbar ab, wenn sie auch nur einmal im Winter oder Frühjahr lange trocken gestanden baden. Alle C ictuSarten Pflanze man j tzt m neue, nicht zu große Tüpse M i Laubecde, groben Sand und Katkichuit und senke sie im Sommer in ein der Sonne ausgeietztes Beet ein und gieße sie an warme» Tagen beivndcrS stark. — Die Zimmerpflanzen können, nun, soweit sie nicht zarter Natur sind und grelle» L cht und Sonnenichein, wie z. B. Blattpflanze», » cht gut vcrtcogea, außen vor da» Fenster gestellt werden (natürlich Hai man sie bei drohende» Frösten wieder '» da» Zniimee zu nehmen): sonst gelten die alten Regeln: sie fleißig, sobald die oberste Eree trocken wird, früh oder Abend» zu begießen, möglichst ojt zu bespripen (doch Beites immer mit laue», Wasser), die zarteren vor grellem Sonnenlicht durch Beschatten zu beschützen, Blnii- und Schildläuft durck Abbürste» oder eine Ta'ak-abkochung (Tabaks läiter mit heißem Wasser iwergossen. oder käuflichen Tabak exiract 1 Theil und 10 bi» 12 Thei e Wassir). die man durch rinen Verstäuber auf die beiallene» Zweige ipritzt, zu entfernen und endl ck di? Bodenvbrrsläcke sorgsam z» locker» und von Unkraut rein zu Hallen Wo die Form unschön ist, oder die Aeste zu eng stehe» und ineinander wachse», sind sic zu verschneiden und ausznästen; unschöne junge Triebe kann man während der ganzen Vegetationsperiode pin- cire», d h. mit dem Fingernagel nbkneipen. Alle», waS der Stütze bedarf, besonder» junge Soalpflanzen »nd Abftnker, versehe mau zeitig mit Stäbchen unv binde sic an; Pflanzen, die um de- Lichte» willen schiej zu wachten geneigt find, drehe man öfters, um allen Leuen nach und nach da» Licht zuzusuhren und sie so zn geradem Wachsthum zn bringen. Sollen indeß die Pflanzen, wie z. B. Myrte, Epheu, ein Fenster völlig bedecken, sind sie naiüilich nicht zu dreh n. Heut» Nachmittag fand ein Diner von A Gedecken statt, z« dem auch der cominandirende General de« VI. Lrmeecorp», Generallieultnanl von LewinSki, und die übrige Generalitäl Einladung erbalten halten. Außerdem hatten u. A. der Ein ladung noch Folge geleistet der Commandeur de» 2. Schief. Iäger-BalaiUonS Nr. 6 und der Erste Staatsanwalt Eber hard auS OelS Gestern waren die zur Herrschaft Sibyllen ort gehörigen Domainenpächter zur königlichen Tafel geladen. — Eisenach, 7. Mai. Seit Sonnabend streiken hier in verschiedenen Werkstätten dir Schuhmachergesellen. ----Lobenstein, 6. Mai. In der vergangenen Nacht hat eia Schadenfeuer in dem am Fuße de» Kulm ge legene» reußischen Dorfe Schlegel ein ganze» Bauern gehöft (WohnbauS, Stallungen und Scheune), dem Bauer Poschardt gehörend, sowie zwei einzelne Scheunen und ein kleineres Wohnbau« vollständig zerstört. Mil Mühe konnte VaS in der Nähe deS Feuerherde» befindliche Schulhau- ge rettet werden, doch sind sämmlliche Fenstcrlaseln diese» Ge bäudes von der Hitze zersprungen, auch ist da- Dach sehr beschädigt worden. — Magdeburg, S. Mai. Bier junge Leute hatten sich gestern Morgen einen Kahn geliehen, um mit diesem auf der Zollelbe und im Hafen eine Fahrt zu unternehmen. Zwischen 10 und l/,11 Uhr befand sich der Kahn mit seinen Insassen im Hasen in der Nähe der Schleuse. Einer der Betheiligten entkleidete sich hier, um ein Bad zu nehmen. In Folge de» Abspringens desselben vom Bord deS Kahn» schlug dieser um und die drei >m Kahn befindlichen Personen fielen in« Master. Bon diesen konnte nur eine gerettet werden zwei ertranken. ^ ^ — AuS dem oldenburgischenFürstenthum Birke«» selb wird der „Kölnischen Zeitung" geschrieben: Auch ia vnscrem Fürstenthnm besteht noch bei öffentlichen Ber- steigerungen die Unsitte des WetnkausskreuzerS. uad zwar sind hierbei derartige Mißstände zu Tage getreten, daß die groß- herzogliche Regierung von verschiedenen Setten um Beseitigung de» UcbelS angegangen worden ist. Soeben hat nun die hiesige groß- herzogliche Regierung folgende Verordnung erlassen: „Aus den von verschiedenen Seiten, insbesondere auch von einzelnen Gemeinde rüthen an die Regierung gelangten Antrag auf Beseitigung deS in den meisten Gemeinden noch bestehenden Gebrauches, wonach bei LiegcnschastSverkäusen von den Käufern sogenannte Weinkaufskreuzer, in der Regel 2 von 3 erhoben und dafür Getränke an die er schienenen Stetglicbhaber verabreicht werden, was häufig zu allerlei Unzuträglichkeiten — übermäßigem Genuß von geistige» Getränken, unüberlegtem Bieten, Zank und Streit, manchmal sogar Schlägereien und häuslichen Streitigkeiten — führe, sieht sich die Regierung ver anlaßt, daraus aufmerksam zu machen, daß nach Artikel 34 der Versteigerungsordnung vom 8. Vlvril 1871 bei öffentlichen Verkäufen Zehrungskostcn dem Käufer überall nicht zur Last gelegt werden dürfen, kein Käufer also verpflichtet ist, dergleichen WeinkaufSkrenzcr zu bezahlen. Wirihe, welche dem Mißbrauch Vorschub leisten und insbesondere betrunkenen oder angetrunkenen Steiglicbhabern geistige Getränke verabreichen, setzen sich der Gefahr auS, daß gegen sie aus Grund der Vorschriften der Reichsgewerbeordnung das Verfahren wegen CoiicessionSentziehnng cingeleitet werden muß." Die Unsitte des Weinkausskreuzers bestand auch in dem benachbarten Saargebiet, wo der Verein gegen den Wucher mit Ersolg dagegen ausgetreten ist. — Speyer, 7. Mai. Gedäcktnißkirche der Pro testation von 1529. AuS der Pfalz sind unS in diesem Jahre 47 000 .6 zugekommen, weitere 10 000 sind an- gckündigt. 11 000 von auSwärtS eingelaufen, so daß eine Gesaminlsumme von 70 000 demnächst erreicht sein wird. Gewiß ein hochersreuliche» Ergebniß in wenigen Monaten, jür testen Erlangung wir auch ver freundlichen Mitwirkung der Presse herzlichen Dank aussprechen. An demselben Parti- cipirle daS Königreich Sachsen mit rund l500 Preußen mit circa 2000 .< Baden mit 2400 Braunschweig mit 600 »ckl Leider habe» wir auch von mancher Seite eine mehr oder minder ablehnende Haltung zu beklagen, so namentlich in der Provinz Sachsen und in den thüringischen Staaten. Dagegen zeigt daS Ausland eine immer regere Tbeilnahme. Findet dies hier gegebene gute Beispiel auch bei unseren noch zurückstehcnden deutschen Glaubensgenossen die erwartete Nach ahmung, so dürfen wir mit Zuversicht einem JahreSerträgniß von l 00 000 cntgegensehen. ES fehlen dann immerhin noch 300 000 zur erforderlichen Bausumme. (Wiederh ) Vermischtes. — Sibhllenort. 8. Mai. Da» sächsische KönigS- paar unternimmt bei der anhaltend günstigen Witterung täglich größere Ausflüge in die prächtigen Waldanlagcn und aus die zur hiesigen Herrschaft noch gehörigen Güter.' Se. Majestät König Aibert pürschtc », de» letzten Tagen mehrfach aus Rehe. Der unmUtelbar am Schlosse gelegene Park prangt tm berrlichsien Frühling-schmucke und bildet einen LieblingS-AuscnIbatt Ihrer Majestät der König», Carola. Im Park sind in diesem Jahre mannigfache Verschönerungen in den gärtnerischen Anlagen bewirkt worden; zahlreiche Blumengruppen haben bereit» ihre Blülhru erschlossen und bieten ein anziehendes Bild dar. Der Gartenpark ist auch während de» Aufenthalte» Ihrer Majestäten dem Publicum zugänglich. Der nabegclezcne Wald mit seinen endlosen, reizenden, schattigen Promenadengängen wird von Ihren Majestäten fleißig besucht. Am Donnerstag, dem 9. d. M., gedenken Ihre Majestäten wieder nach DreSden zurückzukehren. Die Abreise von h,er erfolgt Vormittags mit einem Sonder zug« bi» Mochbern zum Anschluß an den um 10 Uhr 1b Min. varmtUaa« doa Bre«l-U abach«uv«, vmlll^r Loorirrrua, Literatur. Das Königreich Lachsen unv seine Fürsten. Für Schule und Haus bearbeitet von Dr. Johann August Ernst Köhler, erstem Ob rlebrer am Seminar zu Schneeberg. Mit 26 Bild nisse» sächsischer Fürsten. Leipzig, Verlag von E. L. Hirsch, seid. DaS voriiegence Buch ist eine Neubearbeitung der Geschichte Sc-cks:»- und seiner Fürsten, die seiner Zeit Pastor Stichart schrieb, und welche, von der Landesregierung begünstigt, im Volke wie ia der Schule die verbreiteiste Auinnhme fand. I» Anbetracht aber, daß die Umgestaltungen der Zeit erheischten, denselben Rechnung zu tragen, unternahm eS vr. Köhler, sich dieser Auigabe z» unterziehen. Zu Slichari'S Zeit schien die L ebe und Treue zum sächsischen Balerlande und seinen angestammten Fürsten in einzelnen Schichten der Bevölkerung in der Thal einmal erblaßt zu sein, während in der Geaenwart eine völlig veränderte, eine palriotstch treue Strömung durch da» Volk geht. Eine Hervorhebung Dessen, was aus der Voraussetzung beruhte, als ob i» der Mehrzahl de» Volkes und besonder» der Jugend, die alte Lachseutreue »n Niedergange begriffen sei, war daher überflüssig. Bon diesem Gesichtspunkte betrachtet, wurde die Umarbeitung vor- aenomnien, zugleich manches Unwesentlichere und der Schule ferner Liegende iveggelasscn. und der gewonnene Raum zu cultur- geschichtlichen Mittheilungen verwendet. Die Vervollständigung vrS Weile» bis aus die neueste Zeit war ebeusall- nüthig. Mit Geschick und ftincm Bersiändniß ist der Verfasser seiaer Ausgabe gerecht geworden. Dns Buch bietet nicht olle n einen Leitsadeu in der Hand dcS Lehrer», sondern eS ist zugleich auch spannenden In- halt» sür den Geichichtssreund, indem eS ihm tie Gcsch^e deS Sachsen- volle» und seiner Fürsten in Wort und Bild getreulich vor Augen stellt. E-Z handelt „Bon den früheren Bewohnern unsere» Vaterlandes; der Gcrinaiiisirung uud Bekehrung der Slawe» zum Lhristenthum; de» Marktraten au» dein Hause Wcttin ; den Markgrafen von Meißen und Landgrafen von Thüringen auS dem Hause Wettm; den Kur- fürsten von Sachsen bis auf den letzten Kurjürsten Ernestiaiicher Linie; dem Albertinischen Stammhaus und den demselben entsprossenen Kurfürsten von Sachsen und den Königen von Sachsen". Tie 26 Portrait» der Fürsten, von Kurfürst Ali-recht dem Beherzten (1464 bi» I486) bis König Albert, sind treu wredergegebeo und sehr sauber auSgesührt. Al- Ehrengabe sür daS 80vjähr>ge Regierung . Jubiläum de« Hause« Wettia verdient das elegant auSgeslattete Buch ebeusall» die «ärmste Empsehluag. 0. tl. « « >» MUttair-ZritUNO. Organ sür die Reserve- und Landwehr- Officiere. Verlag von R. Eisen sch midi in Berlin MV, redigirt vom Hauplmann a. D. Oettinger. Nr. 19 de» 12. Jahrganges Hai folgenden Inhalt: Da» neue Exercir-Reglement sür die Felo- Artillerie. (Schluß). — AncienaciälS-Liste der Officiere de» deutschen Heeres für 1889. — Die Beftftigung vo» Kopenhagen. — Da» schießen der französischen Infanterie nach den neuen Borschriiien. Bon C. H. Egli, Lieutenant. — Da- neue Wehrqeftd sür die öster- reichiich-nngansche Monarchie vom 11. Avril 1883. (Fortsetzung.) — Versailles und aus Vorposten vor Pari». Erinue,ungen ftne» Batterie-EhesS au« den KriegSjahren 1870/7l. (Fortsitzung) — Personal-Leränderungeu. — Bücherschaa. — Kleine militairische Mii- ^ Iheilungea. — Vermischte». » « ..Styl»«», schaeivt», pyramidal" (Leipzig.IuliuSBrehse) und „Der Lientena«» al» Zuftlntzrer. Familtendater u»V P»i«t" (Leipzig. Reinhold Werther). Zwei Militair- Humoresken von Alex, von Degen. Der durch seine Hnmoreekrn .Drei Jahre Soldat". „Incognitv". „Aus brr Kriegsakademie", .Der LeLriwurm" uad andere schnell eingeiübrie productive Militai - hiimcrist, besten Talent sür lebha te und schärft Zeichnung in seinen Werke» um so mehr zur Geltung kommt, al» der Verfasser ein genauer Kenner der M-litair.Lebensweise, bietet ia vorliegenden Humoresken höchst ergötzlich«, sowie nickt minder l-beuSwabr" Schilderungen au» dem Soldaten- uud Ossiciersleben, denen auch Derirniae, der nicht de» SöuiaSrock «trogen, mit lebhafte», sia»
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