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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.11.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-11-13
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188911132
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18891113
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18891113
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1889
- Monat1889-11
- Tag1889-11-13
- Monat1889-11
- Jahr1889
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.11.1889
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7197 ist die teste Wirkung«, und LrziehungSflätte sür unsere Töchter Dir Arbeiterfrau, die selbst in die Fabrik gebt ober die. welche in Schmutz versunken, ist aber hierzu nicht geeignet. Wir sind daher gezwungen, Nothanstalten zu schaffen, die un» wirthschasttiche Frauen heranbilden. Diese aber sollen dann aus ihre eigene» Kinder einwirkeu und diese Anstalt überflüssig machen. Man hat in erster Linie an die Volksschule gedacht. Dort Werden den Müocheu ja die wirtbsrbastlichen Tugenden gelehrt, sie werben an Ordnung, Sparsamkeit und Fröminigke», ge- wöhnt» in den Landarbeiten unterrichtet und in Nakurlehre, Naturgeschichte, Rechnen, Zeichnen rc. werden Sachen au» dem «irlhschastlichen Leben behandelt. Redner verliest rum Be weis den Lehrplan i» der Naiurgeschichte in der I. Claise der Lindenauer Mädchenschule. WünschenSwerth ist e». daß auch die Lesebücher nach dieser Seile hin speciell sür unsere Mädchen eingerichtet würden. Hieraus bespricht Herr Schuldirector Poche eingehend die durch Frl. Förster getroffene Einrichtung in Kassel, wo am Sonnabend Vormittag theoretisch und praktisch un der Volks schule wirthschastlicher Unterricht betrieben wird. Die An stalt besteht seit einem halben Jahre, zahlt 56 Schülerinnen und bat gute Resultate erzielt. Allein den 13—14jährigen Mädchen fehlt nicht allein osl eie körperliche Krast, sondern auch da- Interesse und das Verständniß sür den Ernst der Ausgabe, eS mangelt ihnen der Einblick in die praktischen Verhältnisse. DaS richtige Alter ist nach beendeter Schulzeit. Redner kam sodann aus die besonderen Anstalten zu sprechen, die sür die Erziehung unserer weiblichen Jugend zur Wirthschastlichkeit zu treffen sind und sührte au-, daß hier die sreie Privat» und VrreinSthätigkeil einzugreisen habe. Er schilderte dann die TageS- und die Abendschulen und nahm sür dieselben die von echter Menschenliebe getragene Thätigkeit der Frauen in Anspruch. Früher oder späler aber habe der Staat oder die Gemeinde einzugreisen. Da- sächsische VolkSschnlgesetz von 1874 giedt den Gemeinden das Recht, sür die Mädchen einen zweijährigen obligatorischen Fort' dildungSschulunterricht einzuiühren. Von diesem Recht bat nur Plauen Gebrauch gemacht. Schülerinnen der Bezirk-' schule und zweiten Bürgerschule, sowie die von au-wärt- kommenden, aus einfachen Volksschulen entlassenen Mädchen bilden die Schülerinnen. Die Resultate >n der Planerischen Anstalt sind nach jeder Richtung hin befriedigend. Auch in Leipzig wird die Frage der Gründung einer obligatorischen Fortbildungsschule sür solche Mädchen, die auS der Schule entlasten sind, eine brennende werken. Da die Familie der Mittelpunkt und der Träger alle- Fortschritte- im nationalen Leben ist, so muffen alle B strebunge», die aus Befestigung de- FamilienledeuS Hinziele,>, unterstützt werden, eingedenk de- Pestalozzi'schen Grundsätze-, daß alle- Heil in der Familie ruht. Dem Vortragenden wurde lauter Beifall zu Tbeil. Herr vr. Gensel sprach ihm sür seinen interessanten Vortrag den Dank der Versammlung auS. In der anschließenden Di-cussion bemerkte Herr vr Schwabe. Bo>stank-,nitglied vom Marthahcim, daß die Ansorderungcn des Redner-, die er als vollständig begrüntet erachtete, im Marthaheim zwar nicht vollkommen erfüllt würben, aber aus dem besten Wege seien, cS z» werden. Herr Direclor Vr. Nöldeke suchte den Grund für da- Fehlschlagen so virler Arbeiterehen im zu frühzeitigen Heiralhc» und wünschte, daß da- Beispiel Plauen- Nachahmung fände. Herr Schuldirector Arnold-Kleinzschocher sprach sich in demselben Sinne auS und hob besonder- den großen Einfluß hervor, den der Schulbesuch aus die Sittlichkeit bat. Herr Sladtrath Schars hielt den obligatorischen Mädchen-Fort dildungSschulunterricht sür Alt - Leipzig sür undurchführbar: Bürger- und Bezirksschulen hätten hier gleiche Lehrpläne und der Fortbildung-unterricht würde nur al» Strafe sür da- weniger bezahlte Schulgeld angesehen werden. Nach einem kurzen Schlußwort de- Herrn Tstrcctor vr. Pache wurde die Versammlung geschloffen. Gerichts-Verhandlungen. KSntgltches Schwurgericht. VIII. Sitzung * Leipzig, 13. November. Bereits i» der vorigen Nummer haben w,r den Veg-nstand der achten Schwurgerichtssitzung gegen den Fabr,kspinner Netnka und den verlaus derselben mitgetheilt. LS erübrigt nur noch, auS der Beweisaufnahme da- Wesentlichste Wiede,zugeben Die Vorletzten selbst baden den Reluta al- denjenigen bezeichnet, welcher sie gestochen und nach ihrer Sachdarstellung soll auch der Angeklagte sofort nach dem HerauStreten aus die Straße von seinem Messer Gebrauch gemacht bade». Zwei Zeuginnen sprechen sich dagegen dahin au-, daß sie gesehen, wie die „Bayern" mit Knüppeln vor der Wirthschast gestanden und daß. als Netuka um Hilfe gerufen, di« Böhmen hinau-geeilt seien und ein allgemeine» Handgemenge sich entwickelt habe. Darüber, ob außer Netuka auch Ändere au- der Menge gestochen, ist volle Klarheit nicht zu erlangen gewesen, schon in Rücksicht daraus, daß die Vorgänge sich zur Nacht zeit abgespielt haben rc. Nach den letzteren hauen sich die Streiten den und darunter auch Netuka wieder in der W.'scheu W rthschast veriammell und e« war daraus gedrungen worden, daß eine Durch suchunq nach den Messern stattstnde. Nach den Auslagen eines Zeugen ist nun Nciukn sofort in den Hos gegangen und dort Hai man allerdings ein Messer vorgesunden. Nach geschlossener Beweis ausnahme hielt die küaigl. SiaalsanwalischasI oie A> klage ausrecht, enthielt sich indessen, wa- die Annahme Mildernder Umstände an langt, eine- bestimmten Antrag-, während die Bertheidigung ledig lich ASiperverletzung al- erwiesen erachtete. Nach dem Wahrjpruche der Geichworenen, »welche die Schuldsragen wegen versuchten Todi schlag- verneinten, wohl aber vorsätzliche Kö perverletzung in 4 Fällen und mildernde Umstände annahmen, wurde Neluka zu 1 Jahr 3 Monaten Gesängniß veruriheilt. * Vom königlichen Schwurgericht wurde in der neunten Sitzung der frühere Lassirec und Svurcasscnvcrwaller bei der Gemeinde Lieberiwolkwitz, Kaufmann Friedrich Gustav Sperling au- Paun-vors, welcher angekiagt war, in den Jahren 1883 bis 1887 mehrere Posten der ihm auverlrauien Gelder unterschlagen und zur Verdeckung der Veruntreuung unrichtige Buchungen bcnnrk- ftelligt zu haben, zu 2 Jahren Gesängniß und b Jahien Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte vrrurtheilt. Königliches Landgericht. I Strafkammer. * Leipzig, 12. November. 1. Der Seilergehilse Heinrich Rein, hold Engelmaun au- Schaasstädt ist bereit- wiederholt bestraft. Er war zuletzt in Lei-nig bei Herrn L. d,schäitigt. Die ihm dort gebotene Ge,egeaheit benutzte er, seinen Dienslherrn im August und September Feigen, Zucke,kand und mehrere Psund Perlkaffee zu stehlen, welchen letzteren er verschenkte. Auch entwendete er da- Material zu einem Seil und einer Hängematte. Am Ist. September erbrach er den mit einer Laitcnihür veisch offenen Keller de- dortigen Fabrikanten B und stahl tuns Fla chen Wein. Der Angeklagte war im Ganzen geständig. Die königliche Staatsanwaltschaft besüiworltie die Annahme mildernder Umstände, da es sich in der Hauptsache um Genußmiltelentwendung gehandelt. Ter Gerichtshof erkannte aus t Jahr 4 Monate Gesängniß und 2 Jahre Ehrverlust. II. Unter der Anklage der Sachbeschädigung staub d,e am 13. Juni 1839 geborene HauSbefftzerSehesrau Auguste Baumann aus Haubitz bei Borna vor Estricht. Als am Morgen de- 5 Scp. teinber der Gutsbesitzer Dietrich in Haubitz sein Ziviebelseld b>jah, fand er dasselbe in einem trostlosen Zustande Der größte Tvei, der Zwiebeln war zerschlagen und aus dem Feld ze g e» sich Fuß, sparen von großen unv »einen Absätzen Der Bcidoau lenkte »ch oui die Baumann und deren Dochier. Die Baumnnn war aus An trag D.'S zu 5 Grldstrase veruriteilt worden, weil sie halte ihre Hüvner aus dessen Feld lause» taffen und hegte deswegen einen gewiffen Groll gegen D. Auch fand man in ihrem Haute bei der Durchsuchung ein Beil, drffen Schneide in bi» Benetzungen der Zwiebeln paßte. B» dem Beile aber besanken sich noch den «u-sagen de- Sachverständigen, Herrn Proselsor vr. König Svure» von Zwiebe n und in den an dem Beile hän'enken Erb, tdritchen war Znneb löl zu finden. Gegen die vereh-Ilchtc Baumaii» w«>de daher da- Straiveriohren wegen Eachbeichadiqung er öffnet. In der Houptverhandlung leugnete sie und e- war daher die AbbSiAug von süas Zeugen nöryig, darunter auch die T.cher der Ao-eklagtru, welche aber, weil ebenfalls der Lhai verdächtig, n cht vereidet ward. Aus Grund der vewetSoufnahm» btekt di« königl. Ltaai-anwalischast den Beweis sür erbrach,; während dies dir Ver- theibigung (Herr Rechtsanwalt Frey tag l) bestritt und namentlich betonte, die Zwirbelieste und die Erkudeilchen mit dem Zwiebelöl könnten auch bei de, Einpassung de- Beils in die verletzten Zwiebeln an dem Beile basten geblieben sein Er beantragte deshalb Frei sprechung Der Gericht-Hof erkannte auch im Sinne brr veriheidiguag aus Freisprechung. Der Gerichtshof bestand au- den Landgerichlsräthen Bieter (Präiid.), Sachße, Wo'f, Wolfram und Assessor vr. Bartag. Herr LiaalSauwaltschasiSaffiffor Vr. Groß führte die Anklage. IV. Strafkammer. I. Der am 1. Oktober 1842 in Planichwitz bei Oelsnttz geborene Maschinenschlosser Karl Friedrich August Schmalsuß Hot bereit« viel Mil de», Echick'al zu kämpfen gehabt. Krankheit und Tod habe» in seiner Familie osl Einkehr gehalten u»b 'S verdiadert, daß trotz redliche» Streben- er vorwärts kommen konnte. Im vorigen Javre war er nach längerer Krankheit ohne Arbeit geweien, rnd ich glückte es ihm, in einer Maschinenfabrik in Plagwitz Unterkommen zu finden. Er verdiente dort wöchentlich 18 .üi Frau uod Kinder vlieben in Wurzen, wo er zuletzt sich ausgebalten baue. Sie wohnten beim Schneidermeister D. zur Mieidc sür 124 jährlich. Swinalsuß war jedoch mit dem monatlich zu zablenben Mietbzins im Rückstände, er batte sür das Jahr 1889 noch »iUnS bezahlt, auch war vom Jahre 1888 ein kleiner Rest von 1 » 50 oj sieben geblieben. AIS nun Schmal suß am 1. Juli zum 1. August kündigte, kam T. zu Frau Schma!- iuß und forderte Zahlung, eiklärte auch, daß er bezüglich der Näh maschine, einer Commvde und eine- Sovhas von seinem Zurück- haltungSrechte Gebrauch mache. ES wurde ihm ober sofort erklärt, daß die Nähmaschine nur aus Abzahlung genommen sei und daher nicht zucückdedalten werden könne. Gegen Ende Juli kam T. noch einmal zu Schmalsuß und wiederholte seine RetentivnS- erkläiung. Mittlerweile war aber die Nähmaschine schon nach Plag- witz geschafft worben. AlS am 3. August Samalsuß auSzog, nahm er die Lommode mit, daS Sopha war wegen Altersschwäche au»- kinaudergesallen und in Stücke zerhackt worden und sollen, wie ein Zeuge ve,sichert, geringe Holztheile m t sortgenommen worden sein. Schmalsuß will allerdings nichts davon gewinn haben. Ja der Haupt- Verhandlung gab Schmal'uß, der noch undestrast ist, an. die Lom« mode lei seiner Frau, die sie bereu« zweimal mit je eiaem Dhaler au-gklöst hätte und der er sic geschenkt habe. Sein« Frau dab« idm üderdauvt. al- sie noch nicht verheirathet waren, zum AuSlöseu se ner Sachen bas Geld «»geben und da bade er >hr seine aanzr Wirihichait dafür übeilassen Der GeeichiShos sprach Schmalsuß vou der Psandversikickung bezüglich der Eowmode und keS Sopha-frei, indem er als erwiesen annaüm, daß die Lommode Eigeatdnin der Frau sei und die Fortichaffuag der Holztheile deS Sophas dem An geklagten nicht bekannt gewoiden sei. II. Die Näderin Alma Thekla Schmieder, geboren am 15. Februar 1667 in Brnßuitz bei Dresden, ist trotz ihrer Jugend schon dreimal wegen Diebstahl» vorbestraft. Anfang September zog sie von Wurzen nach Leipzig und orbeilele zuletzt im Pelzwoareu- Geschäft von E sür 9 die Woche. Bei einem Besuche, de» sie ihrer srüherea Wirthi» im Brühl abstattete, benutzte sie die Gelegen- beit, als die Frau aus einige Augeubl cke da» Z mmer verlassen hatte, um auS einem Wäscheschrank, in dem die Frau ihre Erspar- Nisse verwahite, zwei Zwanzigmarkllücke zu stehlen. In Anbttiacht reffen, daß bei ihrer Jugend eine Befferuug durch eine längere Gesängnißsiras« noch möglich und daß sie in Noth gcweieu sei. billigte der Gerichtshof der rückfälligen Diebin noch einmal mildernde Umstände zu und erkannte aus 1 Jahr 3 Monate Gesängniß III. Der Gui-besitzer G. in Mockau hatte der W'scheu Bausabuk eine Feldscheune in Auftrag gegeben. Nachdem aus dem Zimmer platz die Hölzer hergerichtet worden, wurde ter am 29. August 1835 geborene Ziinm-rmann Jodann Edristinn Friedrich Starke auS Schnaditz de, Düben, zu etzt in Mockau wohnhaft, beauftragt, die cheiine auszuvaueu. Er begann mit sechs Gehilfen und einem Burschen am 27. August die Arbeit, am 31. August fand der inspicirende Bausübrer M. alle- ln Ordnung. Am 2. September BorniitlagS '/,10 Uhr batte Starke drei Mann nach oben gesch cki, es sollte» die Binoesparren auf den fertigen „Stuhl" gezogen werden, da plötzlich neigte sich der Stuhl und stürzte krachend zusammen. Nur einer der drei Leute hatte Starke'S Warnruf: Springt aus den Feim (ein solcher stand in unmittelbarer Nah-) folgen können. Der Zimmerer Wtlich erlitt eine» Arnibruch, während der Zimmermann Säubert eine Bebirner schünerung davontrug, an deren Folgen er Tag« darauf starb, «taike stand deshalb unter der Anklage der sahriissigen Tödtung der sahrlä sigea Köipervecletzung und de» Zuwiderhandelns argen die Regeln der Baukunst angeklagt, da er die die Stuhlsäulen nützenden Bindesparren hat wegiiehmen lassen und diesem Um staube der Zusammenbruch de» Stuhle» zugelchrteben wird. Die Verhandlung gestaltete sich sür den Angeklagten sehr günstig. ES wurde m hrsach bekundet, doß der Angeklagte bei v r Anordnung der Arbeiten sorgfältig gehandelt hatte unv wenn auch ber Sachverständige, Herr Zimmermeister Wangemann, daS Wrg schlagen der Bindesparren als einen Fehler bezeichnet batte, io kannte er doch nicht mit Bestimmlvett behau»:»», daß dies r allein den Zusammenbruch verschuldet Hobe und daß nicht vielleicht auch eine Veriückung der nach nicht beseitigten Schwellen den Anlaß zu dem UngiückSsall gegeben habe. Der Gerichtshof sah sich daher nur in der Lage, eine Berurtheilung nach H. 330 auszusprechrn und setzte eine Strafe von 3 Wochen Gesängniß fest. Dem An. geklagten stand al- Veitheidiger Herr vr. Felix Zehme zur Seite Der Gerichtshof bestand auS de» Herren LandgerichiS-Direclor Lehmann iPräüdent), Lanbgerichis-Räthen Adam. Schubarth-Eugel tchall, Asscliore» Vr. Pöschnianu und vr. Leißner. Die Anklage ui I. sührte Herr Staatsanwalt vr. Lange, zu II.— IV. Herr SiaalSanwalt Vr. Nagel. * Von der dritten Strafkammer de- diesigen königlichen Landg erichlS wurde deute der Handarbeit,r Karl Ernst Prock ,sch auS Heisenberg wegen Rück^ll-diebstahls zu 3 Monaten Gesängniß strafe veruriheilt. f Plauen. 11. November. Heute hat vor dem königl. Schwur gerlcht Plauen die Hauptverhandlunq gegen den deS Mordes an der 5>ädrigen Hulda Ranst au- Pausa angeklagten Ziegelstreicher Stückig aus Pausa begonnen. Heber das Geityndlliche des trauriges Vorganges sei Folgendes miigelheilt: Am Montag, den 15. Juli d. I., etwa in der zweiten Nochiniltagsstunde. wurde die 5jährige Hulda Ranft, Tochter des G ndarmen Raust in Pausa, von einem in der Nähe der elterlichen Wohnung gelegenen Platze, wo dieselbe mit zwei bjährigcn Knaben spielte, durch eine fremde MannSperso» weggelockt und in der Richtung nach dem Babndos Pausa geführt. Am folgenden Tage um Mittag wurde dasselbe von der Pausaer Feuerwehr, welche in opferwilligster Weise der 'Absuchung der Geländes sich unterzogen hatte, in der so genannten „Rciboldsgrün" (,m Staalssorstrevier) al- Leiche auf, gesunde». Der Befund an derselben ergab, daß daS Kind in einer hier nicht näher zu beschreibende» Weise mißbraucht und aus da« Grausamste adgeich achtet, auch verstümmelt worden war. Zwei Tage daraus wurde d,r Ziegelstreicher Friedrich Stückig von Pausa a dieses Verbrechens verdächtig gesaugüch eingezvgrn. Heute srüv '/,9 Uhr erichien derselbe alS Angeklagter vor den Schranken deS königl. Schwurgerichts. Inhalts de- rn der Verhandlung vorge- tragenen Erössnung»bclchl>isseS ist derselbe angeNagt, am 15. Juli d I». an der 5>ahilg,n Hulda Rmst au- Pausa da- Verbreven nach 8. 176, 3 t»S R.-Lir-Ges.-B. verübt und dieselbe vorsätzlich und m t U,Verlegung getödtet zu haben. Ueber die P rsonalien de- Angeklagte» bem.rk,n wir, daß derselbe mit volle», Namen Friedrich Gottlob Stückig heißt, am 23. Juni 1849 in Mühltios geboren, jedoch in Pausa wohnhaft, in kinderloser Ehe verheirathet. von Srano Weber und Ziegelstreicher, vielfach und auch wieder oll mit Zucht aus vorbestrosl ist. Nach Bo, trag des EiöfsuuiigSlnsch.uffes wurde der Gericht»!) schiuß verkündet, laß die Orffenllichkeit auS- zuichließen sei. Um I I Uhr wurde unter M tlührung de» ->ng t agten vom ganzen Gerichtshol und unter Theiliiahmc der königl. Suuris anwallschait (Oberstaatsanwalt vr. H itman»), der Vclthcivigung (Rechtsanwalt vr. Schumann-Plauea). sowie der Geschworenen eine Jab« nach Pausa ongelretca behufs Vornahme einer Local b e s i ch t > g u » g. s Plauen, 12. November. Tie gestrige Orl-besichligung Seiten« de« königlich n Schwurgericht- Plauen i» Sach.n ter An klage gegen den Mörter ver 5>ah, gen Tochter des Gendarmen Ranst in Pausa hat dazu geführt, die Anklage gegen den Mörder zu de festigen. Tie Expedition, an welcher auch Herr G H.-Rath Häusel auS Dresden Ihe iluahin, erregte in Pausa großes Ausieh n. 29070 30075 33555 SS17S 3534S 39629 44413 48740 52862 54442 55933 607, 6 61071 61848 63220 63246 63999 64399 65'66 67272 68756 68953 68977 69847 736l6 7-199 74201 82 .32 89503 91110 94612 98596. Gewinne z» IVO« Mark. 10002 15459 1663 2 21223 32856 :38903 41079 43370 47926 49(69 53948 56037 57058 62151 63400 6668t 69448 7t»)70 71562 71751 75242 77618 81805 83167 84630 84664 89975 90507 93829 96740 97045 97446 Nr. 4543t 67l15 83674 99212. Nr 25537 38150 61909 7457? 92644 42006 4l342 l 48367 51474 51971 55213 63774 1U946 669,0 67216 67465 67519 76740 78866 78900 79966 80328 80555 93917 95913 95924 98201. «cwoine zu 300 Mark. Nr. 341 1213 274 l 3085 3803 3d09 4486 5709 5927 8298 9393 9562 11213 11690 12154 13647 1407t 14556 15061 15267 15458 15664 16932 17715 17730 19403 19558 20920 24048 33211 47,82 53813 «>5206 73884 84215 94064 99585 21645 31327 40696 50,08 60328 68882 79323 88194 97911 Gewinne 5. v lasse t lS. königl. sä»,'. LantzeS-Lottrrte. Gezogen in Leipzig den 12. November 1889. tbne Sta-eruS verdorr«. Ar Mars. Tovecllon. 55177 40000 bei Herrn E. L Metz. Leipzig. >4224 5000 - -IG Her,mann, Leipzig. 4ittl3 .",000 - » Mar Treiber, Weimar. 93366 5090 - - E F. Eloiiß Ld mn tz. «kwinne zu 2090 Mart. 271? 5750 10155 10678 17081 19498 23665 26707 27L09 «ewinnr zu 500 Mark. 3160 4861 5013 14572 14682 19547 21783 26028 26488 26778 27975 28590 29773 25297 38358 59099 67690 82699 25365 37646 61321 69261 90575 22457 31592 41804 50547 61154 72,74 80364 89934 98274 22719 32621 44001 51855 62315 730139 83371 90567 98622 23941 33023 45024 52098 62816 73051 83520 91132 99047 2«!589 35637 48567 57533 68219 76678 84733 95035 26696 37138 -9o83 57664 68282 76770 85473 96206 21567 309O4 39,136 49818 60215 68694 78874 85759 96241 25749 133449 48443 54862 65274 7400« 84297 94715 99683. «ewinne z» 2LV Mark. 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November. Mit dem Eourierzilg der Bayerischen Bahn traf Keule Morgen 3 Uhr 30 Minuten Te. königl. Hoheit Herzog Mar Emannel in Bayern mit E)ejolge »nb Dienerschaft von München hier ein und reiste aus ver Magdeburger Bahn mit dem Schnellzuge früh 6 Uhr 35 Minute» weiter nach Paderborn. * Leipzig, 12 November. Nachdem eine B sprecbung mit den Gemeindevorsländen cerjenigen Orte, deren Aus nahme rn den Stadtbezirk Leipzig noch in Aussicht genommen ist, stattgesuiiden bat und hierbei beschleunigtere Ausnahme der fraglichen Gemeinden mit angeregt worden war. ist vom Rath ker Stadt Leipzig nach de», Anträge der Anschlußkcpulaiio» beschlösse» worden, Eutritzsch bereit-am . Januar l890 auszunehmen und die Ausnahme der änimtlichen übrigen iin Frage kommenden Vororte am l. Januar 1891 zu bewirke». * Leipzig. 12. November. Die vom Stadtverordneten, Collegium wi.dergewählten Herren StadlrLthe Dürr, Ullrich und Meißner hatten bereit- in der nächsten der Wahl jolge»ken Plenarsitzung de» Rathe» demselben die An nähme der Wahl angezeigt. Auch von Seite» der neu gewählten Herren Etadträlhe Vr. Wittmar Schwabe nnd Stadtverordnete» Ramdohr ist kein Rathe eure gleiche Er klärung zugegange». * Leipzig, 12 November. An die Stelle de- Reicb- gertchtSralhS Derscheid, welcher uin die Versetzung in ten Ruhestand nachgesucht hat. wird, wie au» Straßburg berichtet wird, der Ministcrialralh Förtsch >n Straßburg treten; seine Ernennung steht unmittelbar bevor. Die Deischeik'sche Ralh-stelle ist nämlich eine von den dreien, welche Elsaß- Lothringen vom Reichsgericht zu besetze» bat. Herr Derscheid war ursprünglich Landgericht-Präsident in Eolmar und wurde l87S an da» Reich-gericht berufen. Er ist jedoch daselbst nur wenig in Tdätigkeit getreten, da er Mitglied ker Eommissio» zur Ausarbeitung de» Bürgerlichen Gesetzbuch»- war und als olche» vollauf beschäftigt wurde. Sein Nachfolger, Herr Förtsch, ist von Hau« auS preußischer Jurist au« dem Gebiete de« LandrechlS; er trat bald noch dem deutsch-französischen Kriege in ten reich-ländischen Justiztieust, wurde zunächst Landgericht-ralh in Zabern, demnächst Landgerichtskirector n> Metz und dann Oberlanke-gericht-ralb in Eolmar. di» er im Jahre 1882 in da- Ministerium berufen wurde. Herr Förtsch, der auch schriftstellerisch «hälig gewesen ist, gilt al» ein tüchtiger und vielseitiger Jurist. Wer an die Stelle de» Herr« Förtsch treten wird, ist noch nicht bestimmt. De» reich-länkischen Juristen ist übrigen« ein solche- Freiwerden höherer Stellen wohl zu gönnen; denn da- Vorrück,» im Gehalt unv Rang erfolgt nur sehr langsam, da im Jahre >87l fast nur verhäitnißmäßig junge Leute al» Justizbeainl« au» Deutschland nach Elsaß-Lolhringen Übertritte,. * Leipzig. 12. November. Dem Vernehmen nach bat Herr Generalkonsul Tbieine in danken-werlher Weise auS seiner Stiftung vo» 66 Gemälden älterer Meister sür da- Städtische Museum die d,s jetzt noch in seinem Besitze gebliebenen 6 Gemälde deni Museum definitiv über wiesen. womit »un sämmllicbe Gemälde in da« Eigenlhum de» Museum» übergegangen sind. — Die auf dem Blücherplatze gegenüber dem Gebäude de» erbländisch ritlerscbasllichen EreditvereinS zu errichtende Wärmstube ist >m Rohbau nunmehr vollendet, sodaß das Hau- gerade zur rechte» Zeit fertig wird, um seinen humanen Bestimmungen bei ter nun eintretendcn winterlichen Kälte zu bienen. Da- Häuschen ist übrigen» auch im Aeußern ge schmackvoll au-gestattet worden, sodaß eS dem Blücherplatze nicht zur Uiizierte gereicht. — Dem KreiSooergenvarm Gramm hier ist von Sr. Majestät dem Könige da- Ritterkreuz 2. El. vom Alb recht-- orden Allergnädigst verliehen worden. — Von dem in Leipzig noch in bester Erinnerung stehenden Fräulein Alice Pölitz, jetzt Hosschauspielerin ,n Dresden, enthält die die-wöchentliche Nummer ker Allgemeinen Modenzeitung (Verlag der Dürr'schen Buchhandlung hier) Biographie unv als besondere Beilage cm vortrefflich auSgesührteS Stablstich-Portrait der gefeierten Künstlerin. Die Nummer mit Stahlstich ist sür 50 ^s, Stahlstich alle n sür 30 durch jede Buchhandlung zu beziehen. — Im W elt-Panorama. PeterSstraße 10.1.. sind gegen wärtig die Ansichten ter Prachtschlösser de« König« Ludwig H. von Bayern, Linderhof. Neu-Schwanstein und Herrenchiemsee, ausgestellt. — Die von unserer Damenwelt vielbeachtete lAus stellung MeißnerSmyrna-Teppich-Knüpsarbeitcn im Hotel de Russie hier, veranstaltet von der Firma F. Louis BcNicb in Meißen, ist nur „och bis heule Mittwoch Abend geöffnet und bietet sich also dort »o.lr Gelegenheit, prei-werthe Einkäufe direct von der Fabrik zu bewirken. * Leipzig. 12. November. Die gestern Abend stattgc- sundcne zahlreich besuchte Versammlung der Maler und Lackirergehilsen berwtb den vom Vertrauensmann au-gearbettete» und vorgelegten Lobnlarif. Nach demselben soll bei neunstündiger täglicher ArveilSzeit ein Stundenloh» von 50 ^s gewährt, die Accorv-, Sonntag«- und Ueberstnnden arbeit thunttcbst eingeschränkt, sonst aber mit 100 Proeenl Zuschlag bezahlt werden. Bei auswärtigen Arbeite» wird eine Auslösung von 1 50 sür den Tag und freie Fahrt gewährt. Lehrlinge dürfen nicht über 10 Stunden täglich beschäftigt werde». Die Arbeitgeber dürfen keinen ankeren Arbeitsnachweis al- den der Gehilfen benutzen. Die Tans- vorlage wurde im Wesentlichen von der Bersanimlung a»g,- nonimcn unv deren Durchführung in, nächsten Frühjahr nölhigensall» unter Anwendung de» Mittel- der Arbeits einstellung beschlossen. Ferner beschloß die Versammlung die Gründung eine- ll»terstüy»ng-sond-, zu welchem verheiratlote Gehilfen eine wöchentliche Beisteuer von 30 ^s, unverheiratbcle eine solche von 50 wahrend einer Arbeitseinstellung 5o bez. 1 -E z„ leisten haben. (L. Z ) — Der Localverbaud Leipziger Kegelklubs leiert heute Mittwoch, den 13. November. Abend im großen Saale der Eentralhallc sein vierles StlstungSsest, bestellend iir Eoncert, Gesangs- und deklamatorische» Vorträgen, sowie Ballsest unter Mitwirkung ver Damen Frl. Jelinek, Frl. Flösse! und Frl. Göhr», sowie de« Herrn Anton Ha t- inan», sänontlich Mitglieder de- hiesigen StaktlbeateiS. und de» Pianisten Herrn Paul Oeser. Demnach verspricht da» Fest ein sehr genußreiche» zu werken. Der Localverbanv bat am 1. Oktober sein sünsteS VerbandSjabr anqetreten und eS gehören chm zur Zett 38 Kegelklubs a». Vor einige» Tagen hat der Vvrstanv an einige Clubs, deren Name» ihm bekannt waren, ei» Rundschreiben, in welchem zum Bettr lt ansgesorkert wurde, erlassen und bürfle dasselbe in H „sicht ani die zahlreichen Anncbmlichklilen, die der Localverbanv >»> langen Kreisläufe des Jahre- seinen Mitgliedern gewährl, allseitig Beachtung sinken. — Der Milrtair-Verein ehem. 134er sür Leipzig und Umgegend, welcher zur Zeit 75 ordentliche Mitglieder zählt, seicit heute Abend von 8^ Uhr ob ini Saale von Bonorand sein 4 StlstungSsest, verbunden mit groß, in Eoncert vo» der Capelle des 134 Regiment- mit daraus solgenkem Ball. * Leipzig, 12 November, lieber den Verlaus de lO. SlistunqsscilcS de» Gesangverein» „Karl Krause" ist »» Awchlnß an len in dem inusikanscheii Tbeil der gestrigen Nummer unseres Blatte- rntbalkenrn Bericht noch initziilbeile», dag an der Feier sich der Ehes ker Firma nebst leinen saminllichcn Familienangehörige», ferner der technische Direclor der Fabrik, Herr Höscr, mit seiner Familie, sowie säininlliche Beamte und Angestellte der Fabrik belbettigte». und daß der herzliche und sreiindschastliche Verkehr, der hortet zwischen Arbettiiebnier nnd Arbeitgeber zu Tage trat, einen »heraus wohltbnenden Eindruck machte. Seile»« ker Arbeiter schaft aelangte die- zum Ausdruck durch den vom Vorstände ce» Gesangverein», Herrn Krabl, vorgelragencu Prolog, i» welchem sur da« fernere Gekeiben der Firma Karl Krause die besten Wünsche zur» Ausdruck gelangten, wahrend anterer^eit- Herr Krause den Arbeitern seine Anerkennung dadurch knuS gab, das; er dem Dirigenten de« Gesangverein- einen prächtigen, not Silber reich verzierten Tackirstock zur Erinnerung an die
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