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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.04.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-04-19
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189004194
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18900419
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18900419
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1890
- Monat1890-04
- Tag1890-04-19
- Monat1890-04
- Jahr1890
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.04.1890
- Autor
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LPrrchüuudru drr Urdaction: Vormittags 10—12 Uhr. RachmülaxS 5—6 Uhr. M dt« KüLiat« n»aktM>dlrr Wian»icri»le m-chi sich dt» »«»«crwn »ich« verbindlich. Ai«ah«e »er sür »te nächfts«l,rn»e <»««rr bestimmten Inserate «n vochrutasrn bi» 2 Uhr Nachmttt«,». «» r««n- «nb Acsrla,cu sr«hbts,VUHr. Zo den FMslea flir 2«s.-^nnahmr: vtta «km»'« »srlim. («Isreb Hayn), Unioersilär-5s!raße 1, L»«tS Lösche. Kathmineastr. 23 Part, und könIgSplatz 7, ««r bü ' .S U»r. WpMer Tastblaü Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- nnd Geschäftsverkehr. I«9. ElbVnnementchnkkfä vierteljährlich 4»/, Mk. incl. Brtnaeriohn ü Mk„ durch die Post bezogen 6 Mt. Jede einzelne Nummer 20 Ps. Belegexemplar 10 Ps. Gebühren tür Extrabeilagen -in Tageblatt-Format gefalzt ahne Pvitbeiörderung 60 Mt. mit Postbesörderung 70 Mk. Inserate >> gespaltene Petitzeile 20 Pf. Größere schrillen laut uns. Preisverzeichnis,. Tabellarischer u. Zifsernsatz nach höherm Tarif. Urclamen unter dem Redaction-strich dt« Sarspalt. Zet1e50Pf.,vordenFamtl<«unachricht«n di« kgespaltene Zeile 40 Ps. Inserate sind stets an die GrpesttiON zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben.» Zahlung prnenumernoäo oder durch Post nachnahme. 84. Jahrgang. Wegen-er Messe-W ist unsere Expedition morgen Sonntag Bormittags bis 12 Uhr geöffnet. LxpvMIoir ü«8I-elpxlxer l'uKeblLtles. Amtliche Bekanntmachungen. Ausschreibung, Reuba« d»r Lentralnrarklhalle t« Leipzig bete. Da« I. Los« der am Marktballettbau hirrselbst erforder lichen Lialer- und Anstreicher-Arbeite« soll ver geben werde». Die Bedingungen und Arbeit-Verzeichnisse können durch unsere Bauverwaltung im Bauburea» an der Windmühlen- goffe Hierselbst gegen Porto- und bestellgeldsreie Einsendung vcn einer Mark bezogen, bez. im Baubureau cingesehen werden. Die Angebote sind verschlossen und mit der Aufschrift: „Lentral. Markthalle, Maler« «nd Ala- streieher»Arbeiten" bi« 28. April er. Vormittag- 10 Uhr im Rathhau- allhier, ll. Oberaeschoß. Zimmer Nr. 5, portofrei eiazureichen. Der Rath behält sich die Auswahl unter den Bewerbern, bez. die Tdeilung der Arbeiten und die Ablehnung filmmt- licher Angebote vor. Leipzig, den 17. April 1890 Der Skath der Stadt Letp^. I». 2762. llr. Georgi. 1mg. Sekanntmachung. Wiederholt sind durch »uvorfichtigeS Gebahre» »tt Petrolea« >»d Spirit«», insbesvnvere dadurch, daß diese Flüssigteiten auf »och glimmende Holz- und Kohlentbeile oder i» da» Feuer gegossen worden sind, schwere, zum Theil lödlliche Verletzungen von Personen verursacht worden. Wir sehe» un» deshalb veranlaßt, eindrmglichst vor jedem mwoisichtigen Gebühren mit Splritus und Petroleum, in-- besondere aber vor der Unsitte zu warnen, brennbare Flüssig keiten direct in da- Feuer zu gießen. Ein vor einiger Zeit durch eine Gasexplosion cin- gelrelener Unglückssall, weicher den Tod eme- Mrnschrn berbeigesührt hat, giebt u»S fernrr zu folgender ernster Mahnnng Anlaß Wenn in einem Raume Gasgeruch wahr nehmbar und er» Desect der Gasleitung zu vermuthen ist, so schließe man sofort die Brennerbühne, dreh« den Haupthahn der Gasleitung ab, lüste den gaSeifüllle» Raum und schicke eiligst zur GaSanstoll oder zu einem GaSschlosier. Man hüte fleh aber unter allen Umstände», mit Licht in den delr. Raum einzutrete« ober gar die Stelle, an der man ein AuSströme» von GaS vermuthet, „abz«le«chten". A» Elter» »no Dienstherrschaste» ergeht vaS E»suchc». ihre üliider oder sonstige» Pflegebefohlenen und ihre Dienst leute Vorstehendem entsprechend zu verwarnen. Leipzig, den 8. Bpiil 1890. Der Stath der Stadt Leipzig. Ur. Trvndlin. Dietrich. VIll. 2249. Bekanntmachung. Wegen vorzunehmciider AnSioeißungS« und Reinigung«- arbeiten bleibt die Geschäftsstelle und die Expedition de- Ltchamte» Montag, am LL. and Dienstag, am LL. April geschlossen. Leipzig, am 9. April 1890. Der Rath der Stadt Leipzig. Dr. Tröndlin. Frryberg. Aubmisfionsausschreiben. Ter diesjährige Bedarf an Steinmaterial zur Herstellung von Pflaster und Trottoir in hiesiger Stadt soll im Sudmission-wege beschafft werden. Es gelangen zmn Verbrauch I2S0 lfd. m Bordsteine, 2000 qm Mosaiksleine und 950 qm Pflasterstein« mit glatten Kopf- und Teitenstächen und werdrn leistungsfähige Lieferanten aufgesordert, ihre Angebote versiegelt und mit geeigneter Aufschrift versehen innerhalb der nächsten 14 Tage und längstens bis zum 3. Mat er. KorminagS II Uhr an unser Stadtbauamt etnzusenden, von dem auch die näheren Bedingungen gegen Bezahlung von 50 Schrrtb- gebüdren bezogen werde» können. Ten Offerten sind Probestrine beizufügen. Zerbst. den 1«. April l 890. Der «sniftrat. Hünrfeld. vrrlii»fsi>»lki«t. Zum Zwecke der Au-einanderietzung soll da- den Erben de» Gast, wstih» Friedrich Heine ,» Destau gehörige, im Grundbuch von Dessau Band XXXlH Blalt 9 geführte 6tasthasagr«nbftück „Zum weißen Schwan" in Dessau. Zerdsterstroße k. 51» V. 2272 X. 738 von 0,1224 h» Fläche i» dem aus «»«tag, den 1». «ai 1890, vannittaa« l» Uhr ->n hiefi-wr Gerichtsstelle, Zimmer Nr. IS. anberaumten Termine mit »ei, vlait 6 bis 14 »er S«bhafta»i»n»ac»en X. </9» verzrichnetr» brwenlicheu ZndrtzSrftKckr« meiftdiriend verkauft werden. Das vollständige Subhaslaiionspaieul ist im Aahallischen Ltaat-- anzeiqer abgedrnck'. Deffau, den 26. März 1890 Herzoglich >«t«ltische» A«t»gericht. Jahn. Lau-Äreal, m nächster Räh« des votzntzofs uud krr Harttz»«I»N«» schön gelegm. hat billig zu verlausen »er Sta»tr«ttz z« ZwenI«». - Zur Feier des Geburtstages Sr. Majestät des Königs von Sachsen wird Mittwoch, den LS. April ds. Js.« Nachmittags S Uhr. ein Festmahl im Etablissement von Bonorand stattfindcn. -2-nk?lkarten zu Diejenigen Herren, welche sich daran betheiligen wollen, werden ersucht, v . ^ bis zum Abend des 19. dss. Mts. auf unserer Nuntiatur im .llathhause z , , Bestellung Daselbst werden auch Bestellungen auf Tafelplätze angenommen; ohne vorp g werden Plätze nicht belegt werden. ^ Leipzig, den 8. April 1890. Der Rath der Etadt Leipzig vr. Georgi. Größel. Vas Ende -er Krifis in Spanien. General Daban hat sich am 15. April nach Alicante be gebe», um die gegen ihn verfügte Strafe von zwei Monaten FestungSbast sür sei» Rnndschrkibeu au die Generale abzu- büße». Damit hat eine der merkwürdigsten Episcden, welche die neuste Entwickelung Spanien» auswrist, ihr Ende erreicht. Noch aus dem Bahnhof« machten die Gesinnungsgenosse,' de» GeneraiS. elwa 300 an der Zahl, den Versuch, eine öffent liche Kundgebung der Civiib vöikerung sür ihren Kainerakcn gegen die Regierung und die Mehrheit der Volksvertretung herbeizusühre», aber vergebe»-. Die Unbelheiligteii verharrte» in voller Gleichgiltigkeit, und er blieb dem verurtbcilten General nicht- übrig. aiS die Fahrt „ach der Festung a»zu- treten. Unter denen, »velche dem General da» Geleit gaben, befanden sich Marschall Martinez CampoS unv der frühere Krieg-minister General Eastola. Briten fehlte also da- Be wußtsein der Verwerflichkeit ihrer Handlungsweise vom mili- tairische» wie vom patriotischen Standpuncte auS. Auch vie Vermischung der Hochrufe aus General Daban mit solche» auf die Arme« und die Regeati», weiche bei der Abfahrt des gemaßregelten Generals rrtüaten, beweist nur die fast unbe greifliche Begriffsverwirrung, an welcher die frondirenden Generale hartnäckig frsthaiten. Sie glauben wirklich da» Recht zu hoben, der Regierung Widerstand zu tristen und die Regent»» zur Entlastung eine- ihnen nicht genehmen Ministerium- zu nöthigen. Die moralisch« Nieterlage der Generale sollte durch den im Abgeordnetenhause gestellte» Antrag de- General» Eastola verreckt werden, daß die Unverletzlichkeit der den, Militair» stänke angehörenden Abgeordnete» »nd Senatoren ausdrücklich anerkannt werde. Sagasta »»ovificirte den Antrag durch rinen Zusatz, worauf der Antrag mit diesem einstimmig angenommen wurde. Da» betreffende Telegramm sagt nicht, welchen Inhalt der Zusatz hat. aber r» ist klar, daß er die Unverletzlichkeit aller Abgeordneten und Senatoren betrifft. Eine Verletzung der dem General Daban in seiner Eigenschaft als Senator zustehenden Nrchte ist durck» die Verfügung der Arreststrafe gegen ih» ebenso wenig geschehe» ai- durch die Bestätigung dieser Strafe durch die Mehrheit de» SrnatS. Wozu also der Antrag? Die DiSciplinargewalt de» Kricg-minister- gegen die Keiierale erführt dadurch krine Aenderung, Generale, weiche die ihnen durch ihre Stellung gezogenen Schranken durchbreche», werden auch in Zukunst die gebührende Strafe dasür erhalten. Nachdem der Fall Daban seinen Abschluß gefunden hat, bleibt sür die sein Thun billigenden Kamrraden nur die Empfindung der Brschämung übrig, daß sie sür einen Unwürdigen Partei ergriffen haben, und dadurch hat natürlich auch die eigene Würde einen starken Stoß er halten. General Daban befindet sich in Alicante in Haft, während Sagasta die Zügel der Negierung fester al» se m ver Hand hält, und doch hatten es die Marschällc Jovrllar und Martine» Campo» und ver Minifterpräsivent unter AlfonS XII.. Canova» drl Castlllo, ander- beschlossen: Sagasta sollte seinen Ministersitz räumen und die Opposition sollte da- Heft in die Hände bekommen. Die Folgen, welche sich daraus ergeben werden, daß Sagasta den Sieg über Martinez Campo- und CanovaS des Castillo davon ge tragen bat. lassen sich noch nicht mit Sicherheit bestimmen, aber wahrschrinlich ist r» nun mit drr Herrschaft der conser- vativcn Partei in Spanien zu Ende, die Partei wirb sich mit der Nolle begnügen müssen, welche ihr die öffentliche Meinung in Zukunft zuerkennen wird, und diese wird nicht allzu rinffußre>ch sein. Sagasta bot eine mächtige Stütze a» der Armee gesunden, welche mit der Regierung und Volksvertretung darin über- einstimmt, daß die Handlungsweise de- Generai» Daba» sich mit seine» Pst chten gegen die Reqentin und die Negierung nicht in Eiiitlang bringen läßt. Die Armee steht außerhalb de» politischen Parteigetriebe-, sie gehorcht de» Gesetzen der Di-cipliu. und der Fahneneid verpflichtet sie zur Treue gegen den Monarchen oder dessen Stellvertreter, der in dem vor liegenden Falle dir Königin-Regenlin ist. Die historischen Ueberlieserungen. nach weichen vie Armee in Zeiten de» BUraerkriegeS und der allgemeinen Verwirrung über die höchste Gewalt in Spanien verfügte, paffen auf die Gegenwart nicht. Spanien ist seit dem Regierungsantritt Also«-' XII. ein Staat mit einer allseitig anerkannten nionarchischen Spitze, Vie Witlwe de« verblichenen Königs hat sich al- eine in jeder Beziehung würdige Nachfolgerin desselben seit mehr al- vier Jahren bewährt, zugleich fest und milde hat sie ihre» verantwortungsvollen Amte- mit nie rastender Pflichttreue gewaltet unv dadurch da» An sehen Spanien« im AuSlaube sehr erheblich vermehrt. ES ist also auch nicht der Schatten einer Berechtigung sür die Generale vorhanden, dam bestehenden Zustande rin End« zu mache» und «inen besseren an dessen Stelle zu setzen, die Zeiten de» Prätorianerthum« sind für Spanirn vorüber, und Martinez EampoS und Iovellac baben durch die Ausbauschuug de« Falles Daban nur den eigenen Einfluß vernichtet, die König!,Reqentin kann sie sorlan mcht mehr als Siützen de- Throne« betrachte». Wenn nicht die Vergangenheit Spanien- gezeigt hätte, daß die sonst anerkannten Regeln der staatlichen Entwickelung ans diese» Land keine Anwendung finden, weil von Zeit zu Zeit dort Dinge geschehen, welche aller BorauSsich! ipotten, van» war« sür Spanien jetzt der Augenblick sür kr» Beginn eine« neuen Zeitalter- gekomme:., nämlich desjenigen, in welchem di« constilutionelle Monarchie dort al» fest begründet gelten kann «nd in welche»» Spanien al- gleichberechtigtes Glied in de» kkrei» ver großen Siaatrn eintritt Formell ist da» schon feit der Zeit geschehen, da die spanischen Gesandt schaften bei den Grachten ^ Ä°Q>,s7mitte'l.' üb» welch- S?m..ei. ve.?ügt. seine g-ring- BeVöckeruttgSzahl gestatten ihm Groümächle zu erhebe», nur die stetige 'll. UnOmezb-wegungcn und Bürgerkriege kann ""'"U Wiedereintritt in den KrriS der ruropä,scheu Großmächte "'°E?!äßt sich nicht erwarte... daß di- ll'U-ksich- Beendigung der l^tzlen K^isi« sofort durchschlagende Wirkung m Sinne haben wird, daß b.e General,lät nun plötzlich herrschsüchtigen Neigungen abstreisen und sich aus zukonimende» Boden de» Gehorsam- Regenlin und ihre Negierung stellen wird. , Schritt auf dem Wege zu diesem Z'ele ist heule gtthan. ES fragt sich, ob die Regierung den Willen besitzt, um ihren Sieg nach allen Richtungen hm unv allen den Generalen den Laufpaß zu geben. Ache so geringe« Berständniß sür ihre Pflichten und slir ihre Zeit b-sitzen, daß sie sich »" Herren über die Geschicke Spanien- ausw-rsen wollt«,,. Daß die« g-s»ehrn müßt-, kann u'cht zweifelhaft sein, aber in Spamen ist zu berücksichtigen, ob dadurch nicht Kräste und Leidenschasten enlsrssclt werden würben, welche die Früchte sechzehnjährig» Bemühungen, in Spauien gesetzliche unv der Dauer sähige Zustände auszu- richten, zerstören könnten. Man darf drr Klugheit und Ein sicht Sagasta'« vertrauen, daß er da« richtige Maß staden wird, wa« durch die Verhältnisse geboten ist. Spame» bedar, vor allen Dingen der Nahe, um so mehr, al- dir Einführung de» Allgemeinen Stimmrechl- schon «me sehr fühlbare Be- weauag erzeugt hat, uud weil die republikanischen, socialistischrn «»dcorU,:isch«n Elemente der Bevölkerung eia« strtS gegen- wärtige Gefahr sür di« Monarchie bilde». * ohne de» er den» alle de» ihr gegen die Königin- aber ein tüchtig» t heute gethan. und die Macht an-zunutzen Leipzig, IS. April. * 2n englischen Blättern heißt e», Kaiser Wilhelm werde im August v. I. ver Königin Victoria während ihre- Aufenthalte« in Osborne wieder einen Besuch ab statten. * Fürst Bi-marck trifft, wie da» „Deutsche Tageblatt' wissen will, bereit« alle Vorbereitungen, um seine Le den S- Erinnerungen auszuarbeite». Die Hilfsarbeiter für diese Ausarbeitung hat Fürst Bi-marck sich bereit» »ach FrievrichS- ruh ko»,men lassen. Der En>e sei der bisherige Assistenzarzt von Professor Schweninger, ver die Rolle eine- Leibarztes schon ivirverholt vertrat und dabei da« Bertraucn veS vor maligen Reichskanzlers gewann. Der Zweite soll ei» jugend licher Privatgrlehrter auS Hamburg sriu und zwar auS den Kreise», die kein vormalige» Reichskanzler durch niehrjährigen persönlichen Verkehr nahe stehe». * Das durch Berliner Zeitungen verbreitete Gerücht von rinem Wechsel in der Lritung deSReichS-PvstamtS entbehrt nach dem „Deutschen Reichsanzeiger" jeder Bearünbung. Wir baden, wa- un» anlangt, von dieser Ente fortschrittlicher Zucht überhaupt keine Kenntniß genommen. * Nach rinem früheren Erlaß dcS preußischen Minister« sür Haiidel unv Gewerbe kommen di« de» den Fortbil dungsschulen etwa rintretenden Ersparnisse den Cassen der Gemeinden oder de» Vereinen, welche die An stalten errichtet haben, zu Gute. Diese« Berhältniß entspricht nach rinem kürzlich ergangenen neuen Erlaß desselben Minister- nicht mehr der Billigkeit in den zahlreichen Fällen, in welchen der Minister, um eine Brrbrsirrung der Schul« emrichiunge» möglich z» machen, mehr al« die Hälfte der Unterhaltungskosten bewilligt oder den Staat-zuschnß während der Etal-periovc erhöht hat. Der Minister beabsichtigt daher, wenn durch Ersparnisse der Aufwand riner Gemeind» oder eines Verein» erheblich hinter derjenigen Summe zurückgeblieben ist, w iche »ach der br> Bewilligung de» StantSzuschussrS vorauSgesetzlen Berthrilung der Koste,, von der Gemeinde oder dem Verein auszuwenden war, die Dis- serenz drr Gemeinde oder dem Verein bei der nächsten Be. ivilligung anrechiiei, zu lassen. Zu dem Ende hat der Mi- mster brstimmt, daß i» den Haushaltplänen der Anstalt, sür welche em derqesllgteS Muster al- zweckmäßig empfohlen wirv. re, den einzelnen Titeln anzugebeu ist, wie viel in jedem ckahre der lrtzlen Bewillig»,igSprriode von den Ansatz',, te sten Etat« verbraucht rrsp. erspart worden ist. Beiden Einnahme» soll unter ten Bemerkungen augegebe» werden, wre viel weniger von den Gemeinden oder Vereinrn in der Atzten «tat«per,ode zugeschossen ist, al« bei Bewilligung vr« Skaatszuschuffe« vorau,gesetzt war. * I» der jüngsten Sitzung der Zweiten hessischen «' welcher die von der großherzoglichru Regierung veranstalteten Ermittelungen über vie Lage der Landwirthschast der h'/rUber erstattete «n-schußdericht zur Verhandlung standen, äußerte der Staatsminister Finger, Vak er die Erscheinung Vr« «ntisrmiti«m»» aufrichtig beklage, zumal ch», bekannt sei. daß Tiener de» Evangelium« daran ^Theil ..-bm,.r und hochstehend- Person,., derselbe.. Wohlwollen ü Ak haben „Diejenigen - so fuhr „ wörtlich fort - die geglaubt haben, sie würden damit vielleicht der Religio, dienen oder konservativen Grundsätzen, werden sich täuschen Da« ver,Uhrte Volk wird ... aller Kürze eins-hen. taß d.c s!in,* d gebracht werden, und wird el'.nso seine Schuldscheine, die c« zurUckzueihalten hofft, nicht zurück- l 27^7. "7 7* Ad d'e Kolg, sein? 'Le Heiren hier I>,n !?"d»n sud dort «injmdrn. sie werdrn M Au» dem Grunde un«77.ii7. .? besonder» bedenkliche n»d unerfreuliche. Z» de« zwei Socialdemokraten gewendet, sagte ,r dann: „Was Sie im Auge haben, würde eine Bindung aller Kräfte sein, der Individualismus würde getövtrt werden mit allen Bortheile», die er der Gesellschaft zu bieten im Stande ist- Sie würde» die reinen Maschinen au» den Menschen machen und eine Maschine hinstellen statt eine« lebendig wirkenden Menschen. Der Zustand, den Sie sich au-malen. ist der Zustand der absolutesten Unfreiheit, der absolutrstrn Sclaverri." * AuS Bremen, 16. April, wird ver »Norddeutschen Allgemeine» Zeitung" berichtet: 'Da- Programm der (ffrundsietnleaung fürdaS Kaller Wilbelin-Tenkmal, welche am 21. April Vormittag« 11'/« Uhr slattffndet, tsl folgendes - Ter Kaiser begiedt sich zu Fuß von der Börse zum Kaiser Wilhelm-Plan. Beim Austritt aus der Börse inwntrt die Musik: „Seht, er kommt mit Preis gekrüut", woran sich ei» Vers des t»rsan>zes: „Lobe den Herrn, den mächtigen König der Ehren" anichiießt. sobald der hohe Gast vor dem Grundstein Ausstellung genominen, schweigt die Musik, und der Präsident de» Senats erbittet von Sr. Ma.estät die Erlaubniß zum Beginn der Feierlichkeit. Nachdem diese erthrilt, begrüßt der Vor sitzende des Lomitss s>lr das Denkmal, Herr Heiur. Glauben, den Kaiser mit einer Anrede, an deren Schluß er Se. Majestät ersucht, dr» Grundstein zu schließen. Dieser Act wird durch drei Hammcrichläge seitens des Monarchen vollzogen, worauf Herr Heinr. Glauben den Grundstein der Hut der Stadt Bremen hbergicbt. Herr Bürgermeister I)r Pauli übernimmt diese Pflicht und schließt die Feier i„it einem Hoch aus Se. Majestät, woraus die Musik mit „Heil Dir im Siegerkranz" eiasällt, dessen erster Vers von allen Anwesenden gesungen wird. — Für die Platz- verlhciluiig ist folgender Plan ausgeuellt: Der Raum zwischen dem Ratdbause und dein Grundstein bleibt sür den Kaiser und sein Ge- folge reservirt. Auf der Tribüne zunächst dem Rathdause nehmen die Dame» des Senats ihre Sitze ein. Zur rechten Seile des Grundsteins stellen sich da- Denkmalcvmits, die Geistlichen der hiesigen Kirchen, die Mitglieder der Handelskammer, der Gewerbe- kanimer und der Kammer sür Landwirthschast auf: eö folgen dann das Rtchtercolleaium und die Mitglieder der Bürgerschaft, während die Musik den -Festplatz nach der Lbernstraßr zu abschlteßt. Aus der ander» Seile der Straße werden an der Ecke des Markte« die Osficier« zu stehen kommen, neben ihnen die Reserveosficiere. ' Au- München. 17. April, wird un- geschrieben: Bayern kann die ersehnte politische Ruhe nicht finden, da- Tentrum braucht den Kampf, um seine Existenz zu rettrn, weshalb bei jeder Gelegenheit, ob passend oder unpassend, die Streitaxt tvieder aosgegraben wird. Die Eoncessionen der Regierung in der «ltkotholikenfrage haben nur einen Waffenstillstand auf einige Wochen zu erzielen vermochl, jetzt nach den Osterfcrien beginnt der Kampf aufs Reue, und weil die Etat« der Mtmster Lutz und LratlS- >m unter Dach gebracht sind, reibt die allezeit kriegslustige sich an a»deren Ministern. Heute kam der Justiz che s in ner und wurde vom Centrum ein stahlhartrr Ton angeschlagen. trnS der Ultromontane» wurde nämlich rin Antrag auf Aenderung de» ActiengesrtzeS in der Kammer «lngebracht und der bayerischen Regierung zugemuthet, in diesem Siunr beim Buude-rath vorstellig zu werden Dazu verspürt nun, in bayerischen Regierun-kreistn jedoch nicht die mindest« Luft und der JustiMintftrr erklärte kurzweg, einen solchen Antrag im Falle der Annahme durch das Hau» an Allerhöchster Strlle nicht empfehlen zu köuuen. Sofort erhob sich Namens der erbosten LeatrumSfraction der Generalissimus der kannneruttramontanrn, Aba. Walter, zu der fulminanten Drohung: Wenn die bayerische StaatSreairrung der Kammermajorität stet« so wenig rntgrgeukommr, könnte auch für das Centrum die Zeit nicht mehr ferne ein, welche die bayerische Regierung ebenso vrr- chwlnden mache, wie sie einen großen Staat»mann n Berlin habe verschwinden lassen. (Große Aufregung, LSrm. stürmische Protestruse.» — Man ist bei der bayerischen Centrums- sraction Mancherlei gewöhnt und derKammerkrieg der letzten Wochen hat an Ueberraschungen das Möglichste geleistet: daß aber von den Ultra- montanen Bayerns der Rücktritt BiSmarck'S aus solche Art gegen die bayerische Regierung sructificirt wird, setzt allen bayerischen parlamentarischen Sonderbarkeiten in der Thal die Krone auf. Die Wirkung dieser sensationellen Drohung ist schwer zu beschreiben, zweiselsohne worden die Angehörigen der Centnnnspartei, die gewohntermaßen ihren Führern blindlings folgen, von diesem Wink mit dem Zaunpsahl selbst überrascht und konnten gar viele erschrockene Gesichter beobachtet werde». In diesem neuen Falle eklatanter Unversöhnltchkeit kann die Regierung haarscharf die üblen Folgen ihrer übergroßen Concllianz erkennen. Wenn der Landgraf noch nicht hart wird, dam, kann da» Centrum wirklich einmal Recht bekommen mit seiner verblüffenden Propkezethung. Nachgiebigkeit und Geduld können an Stelle von ztelbewußter Energs» und kraft- vollem Einschreiten eben auch sehr schädlich sein. Im klebrigen braucht man die fulminant« Drohung nicht zu tragisch zu nehmen, das Centruin setzt auch nicht immer an Stelle der Worte intntster- stiirzende Thaten, und im direkten Verkehr mit Excrllenzen sah man Häuptlinge wie Soldaten de« CentrumS häufig in jener BäuchlingS- lage, in welcher die wohlerzogenen bezopften Söhne des himmlischen Reiches die Bambusschläge hoher Mandarinen zu erwarten pflegen. -» » * Die musikalischen Werke Friedrich'- de» Großen, welche Se. Majestät der Kaiser Wilhelm Herrn Iu le« Simo» übersandte, waren nach dem „TempS" von lolgendein Br>ese begleitet: Mein Herr! Nachdem Ich schon lange Sie als gelehrte» und philosovhischrn Schriftsteller schätze» gelernt hatte, habe Ich jetzt Ihre persönliche Bekanntschaft gemacht und wünsche Meinerseits dam beiz,»trogen, daß Sie ein gutes Gedenken der friedlichen und civili- satorischen Sendung, welche Sie in Meine Residenz führte, beivahren mögen. Ich sende Ihnen daher eine Sammluug ver musikalischen Werke meines Ahnherrn Friedrich'S de- Großen. Berlin. 31. März 1890. Wilhelm I. L. Herrn JuleS Simon. ES ist rin mit großer Pracht gedruckter Folioband, betitelt: „Musikalische Werke Friedrich'S brS Großen." Er enthält 25 Sonaten und 4 Stücke sür Flöte. Ein Faksimile ist bei gegebe». Veranlassung zu diesem Geschenk soll der Kaiser eine» Abend- genommen haben, als er bei T>sck» zu JuleS Simon sagte: „Ich habe soeben die letzten Werke meines Ahnherrn Friedrich'- dcS Großen drucken lassen n»d werde sie Ihnen als Andenken a» Ihren Aufenthalt in Berlin zu gehe» lassen." Der . TempS" begleitet diese Erzählung mit den Worten: „Man sicht, der Kaiser hat sich seine» Ver sprechen» erinnert." * Drr Präsident der französischen Republik ist auf der Reise »ach Corsika, die ihn vierzehn Tage von der Haupt stadt sernhalten wird. Es spricht sür die im Innern wie auswärts herr chendc Ruhr, daß Herr Carnot kein Bedenken getragen hat, sick» so lange vom Mittelpunkte Ver Geschäfte zu entfernen, und zwar zu einer Jahreszeit, in welcher Behörden und Einzelne »ictl zu seien,, sondern ihre volle BcrusSthälig- knt zu knlsaltcn pflogen. Man versieht sich von keiner Seite einer Störung und fürchtet offenbar kein« jener Ueber raschungen. denen bi« vor wenige» Monaten, man könnte beinahe sagen Wochen, die durch Jahre ängstlicher KrieqS- erwarlung überaus »ervv» gewordenen Völker Europa- Tag ""'Taff entgegensahc». C» ist nicht zmciselhast. daß die Reise de« Herrn Carnot schon aus diesem Grunde, schon
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