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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.09.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-09-18
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189009185
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18900918
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18900918
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1890
- Monat1890-09
- Tag1890-09-18
- Monat1890-09
- Jahr1890
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.09.1890
- Autor
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«1Z eint täglich üh 6'/, Uhr. Lkd«c1i«n und LrprdUio« Johannesgaff, 8. Hprrchllun-cn drr Urdattion: «onnlttag» 10-12 Uhr. Nachmittag- b—6 Uhr. -Ar di« IktlS^de etn,»u»tter Muuulerirte stch tu Ae»««,»» i>,»t eerdindlicy. «nnotz», »er für »i« nä»stt-I,en»e »d,««rr »efttmmtrn Inserate an S-chentagru vis 3 Uhr Nachmittags, anGoau-- und Festtagen fr« h bis '/^> u,r. 3> de» ^iliatrn für 3ns.-Ännahmr: vtla Ulttum S Sarttm. tAlfrrd Haha). Universilätsstraßr 1, Lauts Lösch,» Kathartneustr. 14 pari, und KöntgSplatz7, nur bis ' ,3 Uhr. eimiger.TllgME Ameiger. Organ för Politik, Localgeschichte, Kandels- «nd Geschäftsverkehr. ^ 261. Amtliche Bekanntmachungen. Lekanutmachung. Hierdurch bringen wir zur öffentlichen Krnntniß, daß wir beschlossen haben, die Ost-TtraP« in Leipzig-Reudnitz «mzununeertreu, und zwar wie nachersichtlich, auf der einen Seite mit geraden, auf der anderen Seite mit ungeraden Hausnummern. Bon der Reitzenhain» Straße auS: Auf der linken Seite, Auf der rechten Seite. Donnerstag den 18. September 1890. General, ob die Wahl ^ ^rtev 'rgendtvelchen A^iaend Grund habe, der General «w'dertt V ^ Wahl de« »nd fügte hinzu, daß die Zweckmaß g Manöver in Jetzt am Hause befind!. Brand- kataster- Nr. Neue Strahen- Nr. ISS 169 S 1690 1738 Bemerkungen. —' I 14S 1—11 Baustellen (St. JohannlS-Ho-pital) vlgt H«heut«lleru-Ttratze 13 IS 17 folgt Josef,hinensttatze 19 21—23 ! Baustellen (St. JohanniS-Hv-pital) folgt Platzmauu-Ltratzq I 2ö > Kinder-Hospital folgt Schwarzen »erg-Lttatze l 27-29 - - - — — 31 33 194b 33 35 194V Sb 37 194 L 87 — 194? 39 —- —- 41 4L 194II 43 45 19S so^gt « — — 47 — — 49 — ISS 51—53 Schule (Stadl Coaunnn, 2 Eingänge) icciilS-stratze Baustelle (St. Johannis-HoSpttal) t Mnnftrr-Stratze Salomon-Ettft, 8 Eknging« folgt Mtebnk-Strabe Leipzig, de» IS. September 1890. Id S081. Jetzt am Hause befahl. Brand- Kataster- Rr. Neue Straßen. Nr. 2 4 8 8 10 28 3V 44 46 48 1680 1688 168 167 174 178 179 186 187 188 Bemerkungen. 2—12 Baustellen (St. JohanniZHoSpital) olgt Hahenzalern-Sttake 14 16 18 20 22 folgt I, ei 24-26 28 30 32—42 44 46 folgt Munster-Strobe folgt Phinrn-Stratze Baustelle» (St. JohanniS-HoSpital) Baustellen div. Besitzer Baustellen Ntebrck-S trabe. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Rüli ling. Sekannlmachung. Die Leuchtkraft des städtischen Leuchtgase- betrug io drr Zeit vom 8. btS 14. dieses MouatS im dlrgand- brenner bei 2,d Millimeter Druck und ISO Litern stündlichem Consum das 18,7 fache der Leuchtkraft der deutschen Normal kerze von SO Millimeter Flammcnhöhe. Da« specifische Gewicht stellt sich im Mittel auf 0,457. Leipzig, am 1«. September 1890. DeS RathS Deputation z« den Gasanstalte«. Lekannlmachung. Dir bei dem diesigen Lechbause iu den Monaten Oktober, November und December 1889 versetzten oder erneuerten Pfänder sollen, sofern sic nicht bis zum 30. October 1890 eingelöst worden sind, an, 2. -November I8k»t» und an den folgenden Tagen im Parterrclocale des Leihhauses öffent lich versteigert werden. Von» 3V. Oktober I8tt0 an erlischt das Recht zur Einlösung chlcher Pfänder und können letztere nur auf dem Wege des Erstchens wieder erlangt werden. Dagegen nimmt das Geschäft des EinlöfenS und Versetzen- anderer Pfänder Während der Auction seinen ungestörten Fortgang. Leipzig, den 16. September 1890. DeS RathS Deputation für Leihhaus «nd Spareasse. Grotzherzagthu« Sachsen-Weimar. verkauf von Lichen-Uuhhch. In dem Großherzoglich S. Forstrevier Allstcdt-Landgrafroda sollen ca. 40V ebm Eichenstarkhötzcr, welche in dem Wirtschaftsjahre 1890/91 zum Einschlag kommen, aus dem Wege des schriftlichen Aufgebotes verkauft werden. Die Hölzer befinden sich 10 bis 12 bin von den Bahnhöfen Oberröblingen a/Helme, Sangcrhausen und Qurrfurt entfernt, und werden dieselben aus Verlangen von der Großherzogl. Forstvcrwaltung zu Allstedt bei Oberröblingen a/Helme den Ikausliebhabern vorgezeigt. Die ist«, bote sind aus das Kubikmeter nach Maßgabe der ttausbedingungen, welche bei der genannten Großherzogl. Forstverwaltung eingciehen oder von der Unterzeichneten gegen Einsendung einer Schreibgebühr können, schriftlich von 60 ^ bezogen werden können, Schreibgebühr und verschlossen bis zum IN. October d. I. hier abzuaeben, und ist dabei ausdrücklich zu erklären, daß der Bieter den VertaufSbcdingungen sich unterwirft. Die Eröffnung der Schreiben findet Montag, den SN. Oktober d. I.. vorm. IN Uhr. in dem Geschäftszimmer der Unterzeichneten statt. Die Auswahl unter den Bietern und der Zuschlag wird dem Großherzoglicheu Staats-Ministcrium, Departement der Finanzen, Vorbehalten. Weimar, den 12. September 1890. Tie tsiroirhc»,oglich Sächsische Sorstinspectlo«. Grotzherzogthum Sachsen-Weimar. Verkauf von Eichen-Nutzhlch. In dem Großherzogl. Forstrevier Hardisleben sollen ca. INN «dm EichenftarkhSlzer. welche ln dem Wtrlhschastsjahre 1890 91 zum Einschlag kommen, auf dem Wege des schriftlichen Aufgebotes verkauft werden. Die Hölzer befinden sich ca. b km vom Bahnhof Buttstädt entfernt und werden dieselben aus Verlangen von der Großherzogl. Iorstverwal. tung Hardisleben bei Buttstädt voraezeigt. Die Gebote sind auf das Kubikmeter nach Maßgabe der Kausbedingungen, welche bei der betreffenden Großherzogl. Forstverwattung eingesehen oder von her Unterzeichneten gegen Einiendung einer Schreibegcbühr von 60 ^ bezogen werden können, schriftlich und verschlossen bis zum 19. Okto ber h. I. hier abzugeben, nick ist dabei ausdrücklich zu erklären, daß der Bieter den VerkaussRdingungen sich unterwirft. Die Eröffnung der Schreiben findet Montag, den 2N. Ottader ». A., Bormiltags 10 Uhr in dem Geschäftszimmer der Unterzeichneten statt. Di« Auswahl unter den Bietern und der Zuschlag wird dem Großherzogl. Staat-ministerium, Departement der Finanzen, vor- behalten. Weimar, den 13. September 1890. Dt, «r,ktzer;»gl. Söchs. Sorsttnsprrttsu. Die Laiferbegeguung in Schlesien. Z' >lh Die seit längerer Zeit mit Spannun ia erwartete Zusammen kunft der Kaiser Wilhelm und Franz Josef hat bestimmungS- Bel pa ^ ... gemäß gestern stattgesunden. Unmittelbar nach Beendigung der Manöver in Ungarn ist Kaiser Franz Josef nach Schlesien abgereist und wird dort an der Seite seine- Freundes und Verbündeten Kaiser Wilhelm den deutschen Manövern des V. und VI. Corps beiwohnen. Die Begegnung erhält ihre besondere Bedeutung durch den vorhergehenden Besuch Kaiser Wilhelm's in Narwa und Pcterhof »nt durch die Hoffnung auf eine Annäherung der Nachbarreiche Rußland und Ocster- reich-Ungarn, welche sich daran knüpft. Wir wissen, wie amtlichen Kundgebungen war immer nur von den persönlichen Beziehungen der beiden Kaiser Alexander und Wilhelm »nd der beiden Mächte Deutschland und Rußland die Reke, die Friedensliebe der beiden Herrscher wurde als wichtiges Untcr- vfand für die Erhaltung des Friedens gerühmt, Oesterreich- Ungarns war niemals Erwähnung gcthan. Es lag darin eine unverkennbare Absichtlichkeit aus Seite Rußlands, die noch eine Berschärsung erhielt durch die Verbreitung von Gerüchten, welche das Verhältniß zwischen Rußland und Oesterreich-Ungarn als völlig kalt und gleichgiltig erscheinen ließen. Nur einmal bat das „Journal de St. Pötersbourg" eine Andeutung darüber gemacht, daß in den vertraulichen Ge sprächen der beiden Kaiser doch so Manches berührt worden sein könnte, was vorläufig noch mit dem Schleier des tiefsten Geheimnisses bedeckt ist. Es ist selbstverständlich, daß im vertrauten Verkehr von Person zu Person die Grenzen deS Gedankenaustausches weiter gesteckt sind als im Beisein von Zeugen, daß besonders zwischen Freunden Mittheilungen ge schehen, welche der diplomatischen Form entbehren und mehr den vorhandenen Wünschen und Empfindungen entsprechen, als dies im amtlichen internationalen Verkehr möglich ist. Das ist der Vorzug des mündlichen Gedankenaustausches, daß dabei der wahren Herzensmeinung Ansdruck verliehen werden kann und daß er Mittel und Wege findet, vorhandene Meinungsverschiedenheiten auszugleichcn und Schwierigkeiten zu überwinden, die durch die diplomatische Behandlung oft nur erhöht werden. Daß auch Kaiser Alexander rein menschlich fühlt und denkt und daß seine persönlichen Anschauungen die wohl wollendsten sind, dafürliegcn so viele Beweisevor, daß ein Zweifel unmöglich «st. Wir erinnern nur an den Cisenbahnunfall bei Borki. Mit welcher Milde und Nachsicht hat der Kaiser diese ihn und seine ganze Familie schwer schädigende An gelegenheit behandelt! Das ist so bezeichnend für den Charakter Alcxander's III., daß ihm immer nur die besten Absichten getraut werden können. Mit solchen Herrschern lassen >i auch vertrauliche Verhandlungen pflegen, und wenn dabei mit größter Zurückhaltung der Öffentlichkeit gegenüber zu Werke gegangen wird, so ist das eine nothwendige Wirkung der überaus schwierigen Verhältnisse, mit welchen Kaiser Alexander zu lämpseu hat. Kaiser Wilhelm wird dem Kaiser Franz Josef die er- sreulicke Mittheilung gemacht haben, daß an den friedlichen Absichten Kaiser Alexander'« nicht zu zweifeln ist. DaS ist mit Sicherheit anzunebmen, während der Inhalt der sonstigen vertraulichen Mrttheilungeo sich natürlich drr Kenntniß dritter Personen entzieht. Böswillige Zungen hatten die Tbatsache, daß im Königreich Polen 150,000 Mann russischer Truppen zu Manövern vereinigt waren, in einem Oesterreich- Ungarn feindlichen Sinne zu deuten gesucht, aber ohne Er folg, denn Oesterreich Ungarn wurde dadurch nicht zu Vor sichtsmaßregeln veranlaßt, die Kaisermanövcr fanden pro grammgemäß in Ungarn statt und nicht in Galizien, wie eS hätte geschehen müsse», wenn irgendwelche- Mißtrauen gegen die Absichten Rußlands obgewaltet hätte. Ein russischer Journalist, welcher den russischen Manövern in Wolhynien als Berichterstatter beiwohnte, fragte den commandirenden Anlaß ^Bei"all°r Friedensliebe wird Rußland niemals so wH gehen, das, waS eS als sein gutcS Recht bclnickstel, sch Grenzbest,tigungcn und eS trifft auch nr o > ^ Jnvaiio» Vorkehrungen, obwohl eine Folge eines vorangehenden russi ch-n D°? bulgarische Frage ist und dle.bt d'- w'cht.gs ^r°ge de Znkuns. für die Balkanhalb.nsel, mchtS st In Bulg?rttn,"'Ä "von seinem dort verfolgten Ziel LÄrhS'Ä^Bsllanhalbinsel ^7» w-nig- stciiS i» Bezug auf Serbien und Ruiuanicu eine sur die Wünsche Oesterreich Ungarn,- günstige ^->>all a>,geuo,»nM Wenn das Einverständnis, >u,t Ruman.cn stet- em voU ko»,.neue- war diS auf die leidige Anacleg-nheit dcS Ha-'d. s- vcrtrageS, so ist der sreundschasllichc Verkehr Mschen O r- reich Ungarn und Runiämcn in neuester Zeit besondcrS ü > v lieh geworden. Als ein »eucS Ei.ttgungSmoinent mit Serbien ist die Rcgulirung des Eisernen Thoreü l>inzugekoi>in,en. ^ > Reden, welche bei der Eröffnung der ReguI'N.ngsaUc lcn von. Grasen Szapary, dem ungarischen Ministerpräsidenten, gehalten worden sind, und d.e Aufnahme, welche sie aus serbischer Lc.te gesunden haben, werden »ut Reicht als der Beginn einer neuen Äcra in den Beziehiu'gcn Ocstcrrc.ch- UngarnS und Serbien« bezeichnet. Serbien hat bei diesem Anlaß gcsekcn, welchen Werth OesterreichJIiigarn auf autt Beziehungen zu Serbien legt, und die Bevölkerung hat gleich dem serbischen Ministerpräsidenten Vcrständniß siir die Lage gezeigt, der letztere durch die Versicherung, daß Serbien zu ausrichligster Freundschaft für Oesterreich-Ungarn bereit sei. Auch die Fortschritte, welche Oesterreich Ungarn bei der Verwaltung Bosnien« und der Herzegowina gemacht bat, sind wohl geeignet, als eine Bürgschaft ftr die Entwickelung der neuen Staatcnbildungcn aus der Balkan- Halbinsel anerkannt zu werden. Der Zug, sich m die be stehenden Verhältnisse einzuleben und sie zu dauernden zu machen, ist allgemein, und eö ist um so bemcrkenSwcrthcr, als die Vorbedingungen sür die Erhaltung und Befestigung des Bestehenden in verdien und Bulgarien sehr ungünstig liegen. Die Verhältnisse sind aber stark genug, um über alle durch einzelne Personen geschaffenen Schwierigkeiten zu triumphire», und diese Thatsache ist eS, welche besonder- accignct erscheint, die Hoffnungen, welche Oesterreich-Ungarn sur die Zukunft hegt, zu beleben und ru ermuthigc». Wenn das gute Einvernehmen zwischen Deutsä'Iand »nd Oesterreich-Ungarn noch einer Kräftigung und Steiaerung fähig wäre, so würden wir sic als die nothwendige Folge der Begegnung der beiden Kaiser in Schlesien betrachten, aber in dieser Beziebung bleibt kaum noch etwas zu wünschen übrig. WaS allein der Zukunft Vorbehalten bleibt, ist der Ausgleich zwischen den beiten Standpnnctcn Rußlands und Oesterreich Ungarns in Betreff der Balkaupolitik. Wir ver kennen die Unvereinbarkeit deS beiderseitigen StandpuncteS nicht, aber wir halten eö für möglich, daß die Ereignisse im Lause der Zeit eine Wendung nebnien, welche dem Bedürfnis) der Balkanvölker besser entspricht als die russische Uebcr- licferung. Bor allen Dingen dürfen die Schwierigkeiten nicht unterschätzt werden, mit welchen Rußland im Innern zu kämpfen hat. DaS ist der Punct, wo es sterblich ist. * Leipzig, 18. September. * Falls in der neuzubildenden Commission für da« Bürgerliche Gesetzbuch nicht der Justizmimster von Schilling selbst den Vorsitz übernehmen wird, dürste dazu der SenatSpräsideut beim Reichsgericht vr. A. B ingner ausersehen werden. Derselbe hat schon als Mitglied der Commission für die Straf- und Civilproceßordnuna einen bedeutenden Einfluß auf die Gestaltung der ReichSjustizgesetzc ausgcübt und neuerdings eine Kritik des Entwurfs de« Bürgerlichen Gesetzbuchs geschrieben, die nickt im Druck er schienen ist, aber nach dem Urtheile der Fachmänner zu dem Scharfsinnigsten und praktisch Verwendbarsten auf diesem Gebiete gehört. * Die von den Vorsitzenden der Schiedsgerichte für die Unfallversicherung dem ReickSver, icherung«. amte alljährlich einzurcichenden Geschäftsberichte ließen in der Darstellung der rcchtsprechcndcn Thätigkeit drr Gerichte bisher neben der Zahl der Berufungen in der Hauptsache nur deren proceffualen Verlauf erkennen. Da« ReichS-Ber- sicherungsamt hat nunmehr eine Erweiterung dieser Berichte angeordnct und zwar dahin, daß sie künftig auch ein üdcr- sichtlicheS Bild von dem den Berufungen zu Grunde liegenden Streitstoffe geben. * Die Adresse, welche von den deutschen Städten dem Generaiseldmarschall Grasen von Moltke am 26 October überreicht werden soll, hat nach der „Kreuz- zntung folgenden Wortlaut: Die stammende Begeisterung, mit welcher ganz Ä 1"""" Mollke entgegen,„bette, erneuen »Ä. . - Pc- neunten Jahrzehnts der geschichtlich so Va.Ä!^ "a.br">d welcher Ew. Exccllenz unjeren, nb """ Jubel kling, „ich! minder in dem erhebenden Gel,,dl der errungenen Wettslellung als seinerzeit in ^ Tagen de- Kampfes und der Siege. Leulschiand bewunden in ku Sch,achten, der die Heere von Si"g NS d°N°r?enumn^^e 'gew7.A^ Ew «7elle"n. 'kick '!! ">'d wo immer erw. «xcellenz sich ^ bethäimen hatte, gab eS nur den einen Leit- sinn, die unverbrüchliche Pssichi. Treue dem Kaiser, Treue km da-^c'uffch7«ott'"b^"-m"''!'r *7" L""" ^ «der auch Hellen» Treue um Treue. Es dank 7..? "«"hrt seinen Helden und es liebt den Man, Kr auf «°.r gewaltigen Höh. auch dem Gertngsten im Bolle vierteljährlich 4^/, MO tucl. Brtnaerloha 5 Mk., durch dir Post bezog«, 6 Mk. Jede ei»zrt», Nummer 30 Ps. «ettgemnplar 10 Pf. Gebühre» für Extrodriloar» (tu Tagki'lait'Format gesalzt, «it Postbesörderuug 70 Wk. Inserate 6qrspaltene Petitzeile SO Pf. Größere Schriften laut uns. PreiSverzetchniß. Tabellarischer u. Ztffernsatz nach h-herm Tarif. Ueclrnlrn unter dem Rrdacttoa-strtch dt« 4»»tpalt. Zeile SO Pf-, vor den F a m t l i» » » a ck r«ch t«a di« 6gespaltea« Zeile 40 Pt. Inserat« sind stet« an di« Exprmtton za seudeu. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung praenumsnmclc, oder durch Post« Nachnahme. 81. Jahrgang. menschlich nahe geblieben ist. Tw. Excellenzl Mit diese« weuigeu Worten, die von Herzen kommen, nahen wir, die Vertreter der Stabte deS geeinten Deutschen Reiches. unS Ihnen heute a» diesem bedeutungsvollem Tage. Möge Ew. Excellenz in ungebeugter Kraft, ein Jüngling an Herz und Seele, noch lange unter un- wandel», der Gegenwart ei» Stolz, den kommenden Geschlcchteru ein Borbild. Am 26. October 1899. * * » * DaS officiöse Wiener „Fremdenblatt" schreibt: .Der Breslauer Trinkspruch des deutschen Kaiser« giebt die Anregung zu einer nngeheurcn Vereinigung, einem mäch tigen Cartel: Staat, Herrscher und Bürgerthum sollen sich gegen den Umsturz verbünden; der Monarch erblickt im Gegensatz z» dem jüngsten Katholikentage in der Kirche nicht die einzige Macht, welche die Gesellschaft vor der socialen Revolution retten könnte, sondern nur die mit dem Bürger thum verbündete Krone bietet ihm eine SiegcSgcwähr.* * Wieder einmal geht die Nachricht durch die Blätter» daß in Rußland eine allgemeine Volkszählung statt finden werde, deren Kosten man sogar anzugrden weiß. In Bezug hierauf erfährt die „Kreuzzeitung^ vou einem Sach kundigen, daß für daS Jahr 1892 allerdings eine Volks zählung beabsichtigt wird. Ob dieselbe aber zu Stande kommt, erscheine bei alledem noch zweifelhaft. Der Plan besteht seit langer Zeit; der entgegenstchenden Schwierigkeiten aber hat man wegen der mangelhaften Einrichtung der so genannten .statistischen ComitvS", deren jedes Gouver nement eine- besitzt, bisker nur in den baltischen Pro vinzen und in TranS kaukasien Herr zu werden gewußt. Außerdem haben in einer Anzahl größerer Städte Zäh lungen stattgcfnnden, wobei sich für Petersburg — bekanntlich sehr unverhoffter Weise — eine Abnahme der Bevöl kerung ergeben hat; ein Umstand, der sich übrigens auch an- der Ungenauigkeit der früheren „Schätzungen" erklären mag, mit denen man sich gleichwohl auch jetzt noch in den meisten Fällen begnügen muß. * Zu der Liga, welche den Fürsten BiSmarck nach seinem Rücktritt vr iMst angreist, gehören außer social- demokratischen und fortschrittlichen Blättern natürlich auch die politischen accicksnt muleer der französischen Revanche- Presse. Der „GauloiS" enthält einen Artikel über Be ziehungen zwischen dem Prinzen von Wales und dem Fürsten von BiSmarck, der von Anfang bis zu Ende un geschickt erfunden ist. Nach dessen Inhalt müßte Fürst Bismarck mindestens 8 Tage in Homburg gewesen sein, welches der unwissende Erfinder mit Hamburg verwechselt. Zu der Zeit, wo Fürst Bismarck dem Prinzen von „Ham burg" aus geschrieben haben soll, badete er noch in Kissingen, »ach dem „GauloiS" müßte er allein fünf Tage lang die Rückkehr de« Prinzen von Wales von Holland (?) in Homburg erwartet haben und etwa eine Woche dort geblieben sein, während er am 3. September Abend» cintras und am 6. September wieder abreiste. Der Prinz von Wales verließ Homburg am 4. September, nachdem er vor der Abreise den Fürsten mit seinem Besuche im Hotel Riechelinann beehrt hatte; was bei dieser Gelegen beit zwischen Beiden gesprochen worden sein kann, wird am allerwenigsten der „Goulois" wisse», dessen Erfindungen an die Fälschungen erinnern, die vor zwei Jahren dem Kaiser von Rußland in die Hände gespielt worden waren. Man muß zu den Voll blut Parisern gehören, welche mit den Verhältnissen außerhalb Paris unbekannt sind, ui» a»f dergleichen Einfälle zu kommen. I» Deutschland würde der Artikel des „Goulcis" von Hause aus als Erfindung eines „Unwissenden" erkannt werden; dein Pariser baclauck kann man dergleichen bieten. * Seit nahezu zwanzig Jahren seiern französische und russische Ossiciere iu gemessenen Zwischenräumen Ver- brnderungSfeste. Wir batten bereits des Trink spruches gedacht, den der frühere SlriegSininister General Ferron auf dem Festesten zu Jonzac ausgcbracht hat. Heute geht der „Vossischcn Zeitung" über diesen Vorfall folgende ausführlichere Meldung zu: * Pari-, 16. September. General Ferron sagte beim Fest mahl nach Schluß der Feldübnnqen seines lbeS achtzehnten) Armee- eorpS in den, Trinkspruche aus de» anwesenden russischen Haupt- inann Chabalow: „Ich glaube, das russisch« Volk kann daS Wort Coalition ohne Erregung hören; denn es besitzt in seiner unver gleichliche» Armee eine sicheres Mittel, jede Koalition zu sprengen. Wenn ein Feldzug nicht genügt, wurde Rußland mehrere machen und schließlich siege». Leeren wir unsere Bläser auf die Schwester« keit deS Generals Ferron, in den Feld armee, die russische!" An der Bereitwilligk zügen mit Rußlands Heeren gemeinsame Dache zu machen, ist nicht zu zweifeln. Auch ist keine Täuschung darüber mög lich, daß die große Mehrheit der Franzosen der Ueberzeugung deS Generals beipflichtet. Eö muß aber Befremden erregen, daß ein Mann, der sich in hoher militairischer Amtsstellung befindet, Reden halten darf, welche den Charakter politischer Kundgebungen gegenüber dem Anslande tragen. * Die in Lissabon kürzlich stattgehabte Eröffnung der portugiesischen Kammersession findet eine politische Lage vor, welche an den Tact und die Mäßigung der Volksvertreter nicht geringe Anforderungen stellt. Der Abneigung gegen England, welche zu Anfang dieses Jahres an- Anlaß der afrikanischen Politik deS englischen Auswärtigen Amtes kritische Dimensionen angenommen hatte, verleiht da« kürzlich getroffene Abkommen. daS den afrikanischen Besitz stand zwischen England und Portugal definitiv abgrrnzt, an scheinend ncueNahrung. Wie damals,!» sind eS auch jctztdieFeinde des monarchischen Gedankens, welche sich am Tajo zu Vorkämpfern der nationalen Interessen answcrsrii, indem sic geflissentlich der Meinung im Volke Vorschub leisten, daß daS Konigthum sich znm Schleppträgcr der englischen Anmaßung herab- aewürdigt habe und in unverantwortlicher Weise mit den heiligsten Rechten deS Landes umspringe. Regierungsseitig scheint man drni republikanischen llnsug mehr Duldung zu gewäbren, als eS ini Interesse der Jntactcrhaltung des moralischen CreditS der am Ruder befindlichen Parkei- richtung gelegen erscheinen will. Die republikanische Opposition hetzt gleichermaßen gegen die Dynastie und daS Ministerium; gegen erster«, weil sie mit einem nicht unbe denklich erkrankten und erst in allerjüngster Zeit in der Genesung eingetretenen Monarchen nicht viel Umstände machen zu brauchen meinte, gegen letztere«, »veil es seine Unterschrift unter daS Colonialabkoininen mit England gesetzt batte, welche- von den VolkSaufwieglern als mit der natio nalen Würde unvereinbar verworfen wird. Man darf sicher aiinchmen, daß die tiefgehenden Zerwürfnisse, welche da« portugirsische Volk gegenwärtig entrwcicn, in drr Kammer nickt
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