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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.01.1892
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1892-01-18
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18920118010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1892011801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1892011801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1892
- Monat1892-01
- Tag1892-01-18
- Monat1892-01
- Jahr1892
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Al« Abladeplatz für Schnee und Eis sind für den gegen- tviirtigea Winter di« nackverzeichneten Plätze bestimmt worden und ist deren Benutzung jederzeit allen Leipziger Einwohnern gestattet. 1) Parcel!» Nr. 2786 der Stadtslur, gelegen recht« vom Fahr- Wege noch dem Berliner chüterbahnhos; L) die z» dem Mute Thonberg gehörige Parcelle Nr. 67 alt 170 neu der Flur Thonberg, gelegen am Windmühlenwege; 8) die Ablheilungcn l, 2, 3. 4, 5, 6 des Eilenburger Rode- lande«, gelegen zu beiden Seiten de« Wege« von der Heiligen Brücke nach der ehemaligen Raihsziegelei; 4) Ablheilung 2 und 3d der Raniiädler Viehweide, gelegen recht« am Leutzicher Wege hinter dem Perlitz'schen Ziinmervlatz; b) Parcelle Nr. 888 von Reudnitz, gelegen an dem von Anger. Crottendorf nach Stötteritz führenden CominunicationSwege vor der Verbindungsbahn : 8) Abthcitung SO der Nanslädter Viehweide, gelegen vom Küb- thurm und der Lindenauer Chaussee, recht« vom Wege, welcher vom Kuhthurm nach dem Leutzscher Weg sührt: 7) Adtheilung > der Gohliier Mühlwiese. gelegen am Godliscr Wehr im Rosenthale, gegenüber dem Kaiierpark. Die vorgedchten Plätze sind durch Placaltaseln bezeichnet. Da« Abiverfen von Schnee und Ei« aus den Grundstücken aus Straßen und öffentliche Plätze ist ebenso wie die Ablagerung desselben aus Privatareal, welches unmittelbar an den ösfentlichen Verkehrs- raum angrenzt, bei IS »l Strafe für jeden Zuwiderhandlungssall verboten. Leipzig, am S. Januar 1892. Ter Math der Stadt Leipzig. H 13601. vr. Georgb Stahl. Bekanntmachung. In dem der Stadtgemeinde Leipzig gehörige» Eckgebäude an der Markthalle — Kurprinistratzc Nr. 14 — sind folgende Mieth. räume, al«: 1) da» an der Brüderslraße gelegene verkaufSgcwilde X von 87,74 qw Flächengehalt mit einem Nebenraum von 17,80 qio und einem im Kellergeschoß unter dem Gewölbe befindlichen Lagerraum von 88,10 qm, L) das an derselben Straße gelegene Verkaussgew-ld« A von 88,19 qm Flächengehalt mit einem größeren Ntbenraum von 15,80 qm und einem kleineren von 2.35 qm, sowie einem im Kellergeschoß unter dem Gewölbe befindlichen Lagerraum von 21,70 qm, 3) das an derselben Straße gelegene vrrkaussgcwölde 0 von 32,10 qm Flächcngekalt lohne Nedenraum) mit dein darunter im Kellergeschoß befindlichen Lagerraum von 2l,?0 qm, 4) da» an der Ecke der Brüder- und Kurprinzstraße gelegene vrrkaussgrwolbe v von 56,30 qm Flachengehalt (ohne Nedenraum) mit dem darunter im Kellergeschoß befindlichen Lagerraum von 45,50 qm, sofort aus jech« Jahre zu verinlelhen. Mirthgesuche werden «us dem Nathhause, I. Obergeschoß, Zimmer Nr. 8, entgegengenommen. Leipzig, den 12. Januar 1892. Der Aath per Stadt Leipzig. vr. Tröndlin. Krumbiegel. Ilutz- und Lrennliolz-Äuction. Dienstag, den IS. Januar d. I., sollen von Vormittag« ! 9 Uhr an in, Forstreviere Connewitz aus dein Mittelwaldschlage Abth. 15a und 16a ca. 50 Rmtr. Eichen-Nutzscheite, « 170 - Eichen. l - 4 - Weißbuchen- I . 13 . Rüster». jvrennschklte » 5 » Ellern- ! und - 15 - Ellern-Rollen unter den im Termine auskängenden Bedingungen und der üblichen 1 Anzahlung an Ort und Stelle meistbietend verkauft werde». Znsauiiiicnlnnst: Aus dem Holzschlage im Slrcitholze an der neue» Linie Himer der Stadtwasirrkunst. Leipzig, am 5. Januar 1892. TrS Raths Aorftvrputation. Nutz- und Lrennholz-Äutlion. Tonnerstaa. dru LI. Januar d. I., sollen von Vormittag« 9 Uhr an im sogenannten vrrschlossrnc» Holze aus dem Mittel- waldschlage in Ablh. 32 a, b, c und 33 a. I> Le« Vnrgnuer Forst- tzenhausrs eite 1. u. 11. El. schaumig von dem Verhältnisse der lomnit in der Regierungsvorlage mag ihm sehr komisch erscheinen, in kiese», Augenblick von kein Führer einer Partei, die sich .freisinnig" nennt, al« besiegt und abgctban hingestcllt zu werten. Indessen mag außer der Kurzsichtigkeit auch die Verlegenheit ihren Aull,eil an dem denkwürdigen Aussprüche des Herrn Richter haben Nack der Anbringung dieser Vorlage geht es den» dock nickil 123 - Eichen- 23 - Buchen- 30 - Ruslern- 11 Ellern- 12 - Linden- und 10 - Eichen. II. Uealschule, rrftrafzr Di» A««elhungrn zur Lftrrautnahme werden Montag, den 18., Dienstag, den 19., Vormittags von 10—18 Uhr, und Mittwach, den 80. Januar, von ll—I Uhr angenommen. Bet der Anmeldung sind Tauszeugniß oder Geburr«schein, Imps-1 schein und letzte« Schulzeugniß vorzulegen. Leipzig-Steudnitz, den 2. Januar 1892. I V: De. 4. Larghdarckt. Lekannlmachung. Der Preis für den in den städtischen Ga»anstalten erzeugten Kok« beträgt loco Gasanstalt I und loco Ga«anfialt ll: für den Hektoliter Sttinkohlea-Grobkok« 1 20 /H, - - - - Kleinkok« — - 85 - « - - zerkleinerten Steinkohle»!»!«, sogenannten Meidinger-Kok« 1 » - - Steinkohlen-Perlkok« — » - « Braunkohlen-KokS — SttlnIoblentokö-GruS 25 60 55 25 Prei« bei Abnahme größerer Posten nach Vereinbarung. »rö. Die Marken zur Kok«- und Grus-Entnahme sind gegen Vaar- zablung, soweit die Borräth« an Kok« re. reichen, in den Geschäst«- ftellen der Gasanstalie» z» erbalten. Zur größeren Bequemlichkeit des Publicum« liefert die Gar anstalt den Kok« auch frei in« Hau« Leipzig. Die Kosten bieriür betragen bei jeder Sorte 15 H?1ir den Hektoliter. Die Lieferung geschieht dann ln ploinbirten Säcken. Etwaige Bestellungen wolle man entweder mündlich oder durch die Post in den Geschäftsstellen der Gasanstalten oder in der Rechnung«- und Tassenverwaltung der Gasanstalten, Kurprinzstraße 14, machen. Ferner haben wir bei Herrn Fr. Rohr'« Nach?.. Inh. Herr Karl Kleine. Sidonienstr. 5. Herren Bernd. Franz K vo., Endplatz 8 und Letpztg-P Gletrsiraße, ra I. G. Steindorn. Zeitzer Straße 17, A. Damm. Peter«slelnweg LI. arl »äppel, RanNndlcr Slklnweg 25, jl. Hrlbig. Davldstraße 3, Udert Thtrme. Emritzlcher Siraß« 19, Günther, Davldstraße 8. Araban, Leipzig-Neustadl, Allecstraß« 72, lodert Rösnirr. Leipzig. Lindcnau, Kaiser Wilhelm- strotze >9 28. rn Fr Lchnierdnsch, Windmilhlemveg. »ritz Varwols, Leipng.Plagwitz, Nonnenstr. 17, ituSolpd Hrinrich Nach!.. Leipzig-Plagwitz, Glri«I Loni» Köckt. Lelpzig-Eoniiewix, verinannslraß» G Gröber. Lkipsig-Entrialch. lurnerstraß» 8, ». 8. SchlichtiNg. Leipzlg.ihonberg. Reitzenhain» Sir 22, «ranz Bnrgdnnse». LelpzigLonntwitz. Am Bahnhof 81, »ari Eide, »örnerstras;« 4«>. D. Schmidt. Tülitz-Leipzlg, Otto Uiehe, Lcipzig-Tdonberg, Kirchstraße 7, Karl schmt»». «rndislraße >3. Juli»« Uchlahttz. Körnerstrabe KO. ». F. Haferlorn. KSrnersiraße 88. ^ Emil Fahr, Leipzig-Tdonberg. -ikitzenb-iner Sir. rin Lager der säinmtlichen Koklsorten errichten lassen und kann LIe Entnahm» zu den obenbezeichaelen Preisen auch an diesen Stellen -eschehen. an »eicht» per Koka edenfai« in ptomhtrt, Gaeken gehalten »trh Setptzto, am l«. Januar 1892. De« «itttzs Dttmtatto» »n pe» GaGmKal»«». vrennschrtte unter den öffentlich au-hüngenden Bedingungen »nd gegen die üb liche Anzahlung an Ort und Stelle meistbieicnd verkauft werden. Zusammenkunft: aus dem Schlage iu Abth. 32 », b, e. Leipzig, am 13. Januar 1892. Des Rath« Forftdrpntation. Leipzig, 18 Januar. * In dem Befinden de« Biccpräsidenlen des Staat« Ministerium« vr. von Bo etlicher ist, wie die „N. A. Z? dort, bereit« Besserung eingetretcn. Der Minister konnte beute Vormittag das Beit wieder für einige Stunden verlassen. * Die Neuordnung der Gehälter der preußischen Unter beamten soll nach dem neuen Staatshaushalt vom l. April I8SL ab derart stattfinden, daß da« Mindestgehalt sich erhöht um bestimmte AlterSzulagen nach Maßgabe der Dienstzeit seit der ctatsmäßigen Anstellung. Die Alters Zulagen werten gewährt von drei zu drei Jahren und bc tragen je nach den verschiedenen Bcauttenkatcgorien 60, 80 und 100 Mark. Für die Mehrzahl der Beamlcnkategoricn sind sieben AllerSzulagen vorgesehen, so daß da« Höchstgehalt nach 21 Jabrcn erreicht wird. Bei einzelnen Kategorien aber wird daS Höchstgehalt schon »ack 15 bis 18 Jabrc» erreicht. Der Gefamiittaufwand an Gehältern für Unterbeamte wird nach völliger Durchführung de« Systems nicht großer sein als gegenwärtig. Vorher aber treten vielfach Mehrausgaben ei». Bei einer Beförderung soll der Beamte keinesfalls einen Gehaltsabzug erleiden, sondern in diejenige AltcrSclasse dc- neue» Amt« eintreten, der sein bisheriges Einkommen entspricht. * Der DolkSschulaesctzentwurf bat, wie jetzt ver lautet, auch im preußilcken StaalSministerium starken Widerspruch gefunden. Es werden zwei Minister genannt, welche dagegen gestimmt haben. Die „Naiioiialliberale Eorrespondenz" schreibt: DaS Schicksal des Volksschulgrseye- wird vorzugsweise von den konservativen adbangcn. Sie können ohne Zweifel mit Hilfe des Ccntrums daS Gesetz im Wesentliche» nach dem Zeklitz'schkn Entwurf zu Stanke bringen. Wenn man dir „Kreurzeitung" hört, so wäre dieser Verlauf der Ange legenbeit schon so gut wie sicher. DaS hochreactionäre Blatt ist ganz begeistert von dem Entwurf, warnt daS Eentrnm nur vor noch weitergebenden Forderungen und bemängelt die finanzielle Grundlage, die Verwendung eines Tbeils der Uebcrfchüsse auS der Einkommensteuer zu Schulzwecken statt zur Herabminderung der Grund- und Gebäutesteuer. Man würde indessen irren, wenn man diesen Stantpunct ohne weiteres als denjenigen der ganren conservaiiocn Partei ansehen wollte. Die „Kreuzzeiiunz^ stellt je länger je mehr nur die Anschauung der extremsten Gruppe innerhalb der konservativen Partei dar, und au« Unterhaltungen »ist gemäßigteren Mitgliedern dieser Partei kann man dcut sich erfchen, daß auch aus der Rrchlrn schwere Bc denken »nd Einwendungen gegen che» vorliegenden E»l wurf erhoben werde». Die Zustimmung der conservativen Partei >» ibrerMkbrbrst wird schwerlich ohne einschneidende Ab änderungen der Vorlage zu erlangen sein, und ob dadurch nicht wiederum daS Eentrnm abgeftoße» wird, ist eine heute noch nicht zu beantwortende Frage. Nach der Zusammen sctzung de- Abgeordnetenhauses müßten etwa zwei Drittel der conservativen Partei mit Eentrum und Polen zusammen stimme», um eine Mehrheit zu bilden. Lb die« zu erzielen sein wird, ist der „springende Punet" der Siluation. Die conservalive Partei steht vor sebr ernsten Entscheidungen und die schon lange herrschenden Gegensätze in ihrem Schooße werden aus das Schärfste auseinander stoßen. Die Nei, zu immer weiteren Liebesdiensten an de» KlerikaliSmu« dürste doch allmälig auch in der Stimmung der prolrstaittischrn conservativen Wähler eine Grenz» finden. * Man schreibt der „Bert. Börs.-Ztg ": Nachdem die „Paraphirung" der Windtdorst'schen Schulanträae durch die konigl Slaattregierung erfolgt ist. werden Wohl die Fragen, ob rin „neuer Eur«' eingeschlagrn ist und in weicher Richtung er sich bewegt, verstummen. Die erlangte Aufklärung läßt an Deutlichkeit nicht« zu wünschen übrig. Ebenso merkwürdig wie er selbst sind dir begleitenden Um stände. Der ob seine« politischen Fernblicke« allerding« nickt berühmte Abgeordnete Richter bat in der ReichStaaverhandlung vom Dienstag feststellen zu dürfen geglaubt, Stöcker« Uhr sei ab- «laufen. Achtundvierzig Stunden spater erschien diese« olksschulgcsctz und mit ihm der Bewei», daß die Uhr dieses Herrn eben erst die Politik und kommen gleich Ideen Hofprrdi Sieger, und an rändert, wenn iMMUNg "ünsch« Für Leute, ist e« voll frisch au gezogen worden war. nicht per önliche Hetze treiben, > »b Slvcker zur Zeit de« Triumphe« seiner ;rr oder Privakprekiger ist. Er ist der irser Tbatsache würde nicht einmal etwas seldsi die »Ine oder di« andere Be sogar über seine Stöcker'« Au wenn er selbst die «ine oder de« volklschulaesetze« al« so htnau«gehr»d bekämpfe» sollte. mehr a», vor Leuten, die noch etwa« Ander« al« Freihändler sind, die vom Deutschsreisinn besorgte Bcweibra»ch»ng des neuen EurseS zu rechtfertige». Uno — was »och bitterer ist — in welchem Lickte crsckciuc» nun die frübcren und die heutigen Besckimpfniigen de- Fürsten BiSma rck, unter dessen Minister-Präsidentschaft — uin nun vom Schulwesen zureken — cm Mübler ging und ein Falk kam, und Falk vielleicht nur deshalb einem Puttkamer weichen mußte, weil die Deutsch- sreisiiiiiigcn die Schul und Kirckenpolitik de« leitenden Ministers im Sticke ließe». Die Reactio», die man unter Wilhelm I. und Bismarck unausgesetzt als kommend" an meldete, ist jetzt wirklich da. eckt >i»L reckt. Aber nickt der mit dem glühenden Haß der Demokratie verfolgte Bismarck ist es, der sic über die Sckwelle geleitet! Noch niekr als dies: Von Konstanz diS Königsberg fände der Deulschfreisinn keine» Menschen, der nicht mit Hohnlacken die Versicherung beaiitworlen würde, daß arick unter dem Ministerium Bismarck ein solche» Schul gesetz möglich gewesen sei. * Die Wahl sür da« bisher von dem Sladldircctor ramm innegehabte eine LandlagSmandat der Stadt Hannover findet am 25. Januar statt. In einem Artikel über die Beendigung de« Buch druckerstrcikö sagen die „Münchner Neuesten Nachrichten": ^b freilich ein dauernder Friede möglich ist, so lauge die ictzigcn Führer, welche mil allen, auch de» bedenklichsten Mitteln, mil Lügen und Trüge» den Streik so lange hinaus gezogen, daS Vertrauen der Gehilfe» ^cnießcii, muß leider bezweifelt werden. Darum wiro es -Lacke der Principalr sei», ihrerseits durch Schaffung einer Organisation, die den Arbeitern Garantie» sür die Zeit der Krankheit, ArbcilS losigleik und Invalidität bietet, diesen gewissenlosen Elementen den Boten abzugraben und die Gehilfenschaft sestcr und sicherer an daö Gewerbe zu fesseln, al« dies bisher der Fall gewesen. Es ist erfreulich, daß die vorbereitenden Schritte zu diesem Unternehmen bereits so weit gediehen sind, daß das Gelingen des Werke« nur noch als eine Frage der Zeit erscheint. Nach dem „Schwäb. Merkur" ist eine neue Probe eines Waffen rockcS für daS XIII. (Württembergische) Armee corp- angeordiict Worte». Der Waffcnrock soll nach preußischem Muster nur eine Knopsreihe haben. » * « Bon Wien aus war die Nachricht verbreitet worden, der neue Präsident der österreichischen Staats bahnen, Ilr. von BilinSki, habe seine Tbäligkeit damit begonnen, daß er seinen gaiizischen Landsleuten, den dortigen Mühlenbesitzern, einen llprocentigen Tarisnachlaß ge währte, eine Begünstigung, zu welcher sich die frühere Karl Ludwigbahu nie verstanden habe. Heute erhält aber die Vossifche Zeitung" bereits folgende Nieldung: Wien, 16. Januar. Die polnischen Blätter widerlegen die Nachricht, daß Bllinski seine Thätlgkelt mit Gewährung von Resaclien an die gaiiziichen Mühle» eröffnet habe. Die Re sactir habe bereits bestanden. * Im österreichischen Abgeordnetenhaus führte bei der svrtgcsctzlcn Debatte über die Handelsverträge der Handelsministcr MarqurS Bacquehe« auS, die Opfer, welche dabei von den Eontrahenten getragen würden, müßten als Versicherungs-Prämien für die zwölfjährige Dauer der Handelsverträge angesehen werken. Wa« »och erübrige, „liege »ach Osten". Die Regierung sei über zeugt von der großen Bedeutung der dort liegende» Absatz gebiete sür die Prodiictr der österreichischen Industrie und werde in dieser Beziebung nichlS unterlassen. Sic befinde sich hierbei in vollem Eiiikerständniß mit der ungarischen Re aierung. Der Minister bcspraH hierauf die einzelnen Handelsverträge und bvb dabei die Borlbeile des Handels verlragc« mil Deutschland auf laiidwirthschaftlichci» Gc biele hervor. Jedoch dürfe nicht behauptet werden, daß die Verträge nur im Interesse Ungarns abgeschlossen seien; der erleichterte Absatz der ungarischen Bodenproducte werde auch Oesterreich zu Gute kommen. Der Minister wen dete sich ferner gegen die Jungczechrn, welche gegen die Ver träge opvonirten, weil das Büntniß mit Deutschland ihre Sympathien nicht besitze. Der Minister erklärte weiter, bei der Abfassung der Verträge habe der feste Entschluß obgewaltet, dir übernommene» Verpflichtungen in vollem Umfange auszu führen, auch jene bezüglich der Eisendahnlarifc. An diesem Beschluss» würden alle Brlbeiligten frsthaUrn. Er beabsichiige demnächst mit der völligen Aushebung der PiiblicationSdiSpeiise bezüglich der Nefactien vorzugehcn. In dem Vertrage mit Italien sei der Leinenzoll die einzige verschlechterte Position, wa» durch bahntarismäßigr Erleichierungen ausgeglichen werden solle. Dir Bestimmung detresss der Weinzölle bedeute dlos die Aufrechtbaltung des statu« quo. Italien werde auch nach dem l. Februar 18Ü2 von der Klausel voraussichtlich keine» Gebrauch machen, nachdem e« die« nicht einmal bei dem Aus bruch des Zollkrieges mit Frankreich gclhan habe. Er appellire an die Tyrolcr Abgeordneten, sich ihre Abstimmung gut zu überlegen. Ter 1. Februar >892 würde durch die Verträge zum Geburtstag neuer positiver Schöpfungen. Lester reick-Ungarn Hab« in dieser großen Action eine gute Roll« gespielt und habe sich hierbei rinmütbiger Zustimmung erfreut, weil die Zielpuncte der Verträge allgemeine Sympathien besäßen. Der Minister schloß, Orftrrrelch- Ungarn halte treu an dem politische» Bllndniß mit Deutschland und Italien fest, welche« di« TiHerung de« europäischen Frieden« bezwecke: binzuaetreten s« di« Ver einigung zur Sicherung de« wirthschasllichen Frieden« ebenso aufrichtig, ebenso mächtig, indem die eine dir andere erbeb«, ergänze und festige. (Lebhafter wiederholter Beifall, gri Bewegung.) Nach dem §>anvrl«ministrr sprachen di« Abu« ordneten Laginja und Spinvlrr argen di« Verträge, der Ab geordnete Exner sür dieselben. Hierauf wurde dH verhand luna abgebrochen. * Der französisch» Botschastrr in Bern hat «it Bezug lauf dir Hanbel«d «zieh nagen zwischen der Schweiz Kirche zum Staate I und Frankreich nach dem 8l. Januar mit Herrn Bundes- rein zum Ausdruck, cS f rath Droz verschiedene Besprechungen gehabt, welche die Schwierigkeit der Lage nur bestätigt haben Auf der einen Seite muß der Bundesrath aus de» wachsenden Widerstand gegen jede- Zugestandniß an Frankreich Hinweisen, welcher fick in der Schweiz zeigt, sofern Frankreich nicht mehr als den Miittinaliaris bieten sollte, aus der andern erklärt sich die sranzösische Regierung sür gebunden. Herr Arago soll nach der Lausanne,: „Revue" auf Belgien hingcwiesen haben, welche« den Minimaltaris angenommen bade, worauf aber bedeutet wurde, Belgien habe dafür ans andern Gebieten Zugeständnisse erkalten. Die Unterhandlungen der Schweiz mit Italien scheinen sich in der Tbat so schwierig zu ge stalte», daß man amiehmen muß, es werde bi« zum 12. Fe bruar, dem Zeitpuiict de« Erlöschens des alten Vertrage«, noch kein neuer abgeschlossen sein. Die Verhandlungen nehmen zwar ihren Fortgang, aber in den Hauptfragen soll noch leinerlei Verstä»digii».z erzielt worden sein. * In der italienischen Deputirtenkammer erklärte der Ministerpräsident di Rubini aus eine Anfrage de« Depu- tirten Giovagnoli, eS sei unrichtig, daß die Unruhen in Marokko mil Vorbedacht herbcigesüdrt und daS Werk irgend einer europäischen Macht seien. Es bandle sich nur um einen Alisstand der Eingeborenen gegen den Pascha von Tanger. Die Regierung habe ein Kriegsschiff zum Schutze der Italiener dorthin entsendet. Sic werte weitere Maßnahmen treffen, wenn die Ereignisse eS nötbig machten. Giovagnoli nahm die Erklärung des Ministerpräsidenten zur Kennlniß. Da« Hau« setzte sodann die Debatte über die Handelsverträge fort. Eolaianni (äußerste Linke) bekämpfte die Verträge mit Deutschland »nd Oesterreich Ungarn, welche nur durch die Idee der Eonsolidation der Tripelallianz eine legitime Bc-' rechiigniig hätten. Die wahren wirtbschastlichen und nationalen Interessen Italiens verlangten die Wiederherstellung der Handelsbeziehungen mit Frankreich, welche« Italien durch die Äiisnuvung der Müiizeonvcntion schwer schädige» könne. — Balle sprach sür die Verträge. — ViScki erklärte sich gegen die Handelsverträge. Dieselben eröffnete» den italienischen Weinen leine neue» Absatzgebiete, Oesterreich-Ungarn habe keinerlei Zugeständnisse gemacht. Redner forderte die Re gierung auf, mil Oesterreich-Ungarn betreffs provisorischer Anwenduna der Klausel über die gegenseitige Herabsetzung der Weinzölle in Unterhandlung zu treten. * Der Jnslizministcr FalliörcS bat in der Kammer einen Gesetzentwurf tingebrackk, we beit der Associationen unter gewissen Bedingungen auö- spricht, jedoch gleichzeitig Keren Besitz an beweglichen und unbeweglichen Gütern durch Verordnungen regelt. Die Asso ciationen, denen Fremde angehörcn, sollen durch RegierungS- decrel aufgelöst werken können. Der Pariser Gemeinderath bewilligte, wie bereit« gemeldet, sür die streikenden Kutscher der Eompagnie urbaine loooo FrcS. Im Zusammenhang mit diesem Be schlüsse darf darauf bingewicscn werden, daß jetzt bereit- in der sranzösische» Hauptstadt Besolguisse geändert werden, weil in diesem Jahr die Wahlen für den Gemeinderath aus den >. Mai fallen. Einige Blätter fordern auch bereits die Regierung aus, einen andern Termin sür die Gemeinde- ralbSwahlen zu bestimmen, damit nicht die an diesem Tage feiernden Arbeiter die Gelegenheit für günstig krackten, der Bourgeoisie eine besondere (Überraschung zu bereiten. Da gegen wird von anderer Seite geltend gemacht, daß durch eine solche Kundgebung der Bcsvrgniß rer 1 Mai in de» Augen der Socialisten eine besondere Weihe erhalten würde. „Hieße eS nickt gewissermaßcn auf dem Wege der Gesetz gebung beschließen, daß dieser Tag für die Erneute bestimmt und daß der regelmäßige Lauf des öffentlichen Lebens aus- geboben ist?" DaS „Journal de« D4batS", da« diese Frage auswirft, kann sich denn auch nicht mit dem Plane befreunden, de« „ArbeitersciertageS" wegen die Gemcindcrathswablen in diesem Jadr auf einen andern Tag al« den i. Mai zu verlegen. * Der Tod de« Herzog« von Clarence nimmt fort gesetzt daS öffentliche Interesse in Anspruch. Tie Kund gebungen tiefster Theilnabme au« alle» Tbeilen de« britische» Reiche« niedren sich stündlich. Die am Hose von St. Jame« beglaubig««,, Bolsckaflcr und Gesandten der fremden Mückle »lachten Lord Salisbury im Auswärtige» Amt ihre Auf wartung und übermittelte» BtileidSboischaften ihrer Re gierungen. In einer amtlichen Kundmachung wird der Tod de« Herzogs al« beklaaeiiSwerthcr Verlust für die Königin, sür feine erlauchten Ellern und Anverwandten bezeichne« französischen elcher die Frei- ezeichnel Die Osficierc der Armee und Flotte legen Trauer für sechs Wochen an. Der deutsche Kaiser wird bei der Bestattung durch den Prinzen Heinrich, der Zar durch seinen zweite» Sobn vertreten sein. Der Großherzog von Hessen wird i» England erwartet, desgleichen der dänische Kronprinz, sowie ein Milalied de« österreichischen Kaiserhauses Seit Donner« tag Häven nahezu 2500 Personen der höchsten Stände, alle in tiefster Trauer, ihre Namen in da« in Marlborouah House ausgeiegl« BeileitSbuch eingeschrieben. Die Prinzen», von Wales und die Prinzessin von Teck sind »ntzäßlich. Von maßgebender Seite wurde vorgeschlagen, die für Hochzeit« gescheute gesammelten ansehnlichen Geldsummen der Prinzessin von Teck äi« Nalionaltribut tiefster Tbeilnabmc zuzuwenven. — E« kann jetzt kein Zweifel mehr darüber walten, daß der Herzog sich eine schwere Erkältung beim Bearäbniß des Prinzen Victor von Hohenlohe zuzog, und daß die Vernach lässigung derselben die schreckliche Krankheit zur Folg« hatte. Begräbnisse im Winter sind eine Gefahr sür die Leidtragenden, welche leider nur zu wenig gewürdigt wird. Au« der warmen Stube gebt es hinaus in die eisige Kälte zum Grabe, wo man mit entblößtem Hauplc dem Wind und Weller trotzen muh. Nur Wenig« lönnen sich die« ungestraft zumutden; für schwächliche Naturen ist e« aber geradezu leben«,zesäbrlich — und der Herzog war durchaus nick« krittlig anaeleal Er balle vermutdlich gedvfft, di« Erkälliinq durch scharfe Bewegung im Freien au»zu>vers«n; denn ohne fick etwa« merken zu lassen, nahm er an zwe« Tagen dinlereinandcr an Treibjagden in der Näbe von Tandringbam Ibeil. Am zweite» Tage,Ubcrkam ihn «ine solche Erschlaffung und Kälte, daß er sich genöldigt sah, vor Ende de« Spor«« nach Hause zurückzukedren. Di« Krankheit halt» sich mittlerweile, d. h. ehe ärztlich« Hilfe ang«,usen wurde, auf die Lungen geworfen und derartig entwickelt, daß dir Aerzt« rin« Retlnng für kaum möglich eracht«». Nach
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