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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.01.1892
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1892-01-19
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18920119025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1892011902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1892011902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1892
- Monat1892-01
- Tag1892-01-19
- Monat1892-01
- Jahr1892
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42« Llle für diesen Lheü ki«Pt»i»i» Ferusprechmeldunge«. * Parts, 19. Januar. Ter Gemeiaoerath bewilligt« gestern mir 54 gegen 15 Sliinmcn die Emission einer Anleihe von 120 Millionen Francs sür Straßen da ulen. " Petrrsdurg. 19. Januar. Di» Moskau-Rjäian-Eisenbohn schloß unt der Moskauer Bank und Toljakoss zum Bau der Sasan-Rjasan-Linie eine Anleihe von 3<l Millionen Lredit- rubel ad. Wenn die Emission !>0 überslkigl, erhalten das Syudicat und dir Eiseubahngejellschast den Ueberjchuß. Volkswirthschastliches. ftnh W richte» «r» de, vernnkwnrllich«. desietbe» E. G. L«« s, — Lh«ch»ett: »»r »»» 10—U Ehr ««. »nd Uhr Telegramme. " Berlin, 19. Januar. (Privat-Telegramm.) In der Budget- Commission des Reichstag« gab der Minister Thielen über die Tarisresorin sür Le» Personen-Fernoerkehr die Erklärung ab, daß eineEruiaßiguug sinanziell bedenklich, daher wenig aussichtsreich sei. Anders sei es sür den Nahverkehr. Gegenwärtig mit dem Berliner Nah- verkehr veranstallete Bersuche würde» maßgebend sein sür eine event. weitere Anwendung. Ter wegen der schlechten Ernte eingesüdrte Gütersta sseltaris wirke sinanziell nicht ungünstig. Im Uebrigen sei die Reform sür Rohslosstarise aus finanziellen Rücksichten noch auszuschteben. 1VDB. Wien, 19. Januar. Obgleich die Verstaatlichung der Kaiser Fcrdinand-Nordbahn ans dem Programm des Präsidenten der Staalsbahnen steht, jo haben weitere Verhand lungen doch noch nicht siatlgesunden. IV Warschau, 18. Januar. Prioat-Telkgramm. Die Berliner Firma Siemens 6, Halske unter!,aiidelt mit hiesigen Eavitalistrn in Betreff der Errichlung elektrischer Beleuchtung in Privat gebäuden. Das Anlage,apital soll 500 00i)Rbl. bruagen, wovon hiesig« Capitalislea die Hälfte zu erlegen haben. Vermischtes. Leipzig. 19. Januar. Falsche Zweimarkstücke. Tie seit einiger Zeit cireu- lirende» falschen Zweimarkstücke sind aus einer Bleieomvositioo her- gestellt und sehen de» echten täuschend ähnlich. Tas Falsificat trägt den Kopf des Königs Ludwig I I. von Bayern und den Buchstaben It. Der aus der Rückseite befindliche deutsche Reichsadler ist sehr genau geprägt. x Aus dem Bogtlande, 18. Januar. Die im Boqllande und in einzelnen Gegenden des Erzgebirges in den letzten Jahren sehr flott betriebene Herstellung von Spitzengardine» hatte in der letzten Zeit einen sehr flauen Geschäftsgang. Das gehr schon daraus hervor, daß die Ausweise der amerikanischen Eoniulate in Plauen und Annaderg einen beträchtlichen Rückgang in der Ausfuhr dieser Artikel erkennen lassen. So sind z. B. aus dem Bezirke Plauen im 3. Vierteljahre 1889 noch sür '28 481 § und im 4. Viertel>ahre des nämlichen Jahres sür 19 522 tz Spitzenvorhange »ach den Ver- einigten Staaten gesandt worden, wogegen deren Werth im 3. Viertel jahre 1891 nur mit 5679 Z angegeben war und im 4. Vierteljahre 1891 solche Vorhänge überhaupt nicht zum Versandt kamen. Beim Annaberger Conjulale waren im 4. Vierteljahre 18R) noch für 29 236 h Spitzenvorhänge abgemeldet, wahrend im 4. Vierteljahre 1891 der Werth dieses Artikels nur mit 252l h angegeben ist. Das wäre ein Rückgang um 91 Proc. Die Ursache desselben ist darin zu suchen, daß der Zoll aus diese Gardine» durch die Mar tkinlcy- Bill von 40 aus 60 Proc. erhöht wurde. -r- Aus dem Erzgebirge, 18, Januar. Daß die GlacS- handschubfabrikaliun durch die Mac Kinley-Bill in der Ausfuhr nach Amerika Schwierigkeiten erhalten hat, ist leider Thatjache. Sv halte z. B. die Ausfuhr aus dem Eonsulalsbez,rle Anuaberg im 4. Vierteljahr 1890 in GlacShandschuhen noch de» Werth von 363 967 erreicht, während sie im gleichen Zeiträume von 1891 nur mit 320 123 .46 bewerlhet war. Sonach macht sich ein Rück- gang um 43 844 ^ oder 12 Proc. bemerkbar. Auch auS dem Leipziger Consulatsbezirke ist die Handschuhaussuhr nach den Ber einigten Staaten, wenn inan die Ergebnisse dieser beide» Vierteljahre miteinander vergleicht, von Ilil 81 l ans I43l,4>, also im Ganzen um 18 661 X oder über 10 Pror. gesunken. Bor dem Inkrafttreten der Bill waren die Ausfubrzahle» sur Glacehandschuhe allerdings noch niedriger, weil in den Jahren 1887 89 die Mode diesem Artikel nicht günstig war. So bewertheten sich die auS dem Bezirke A»na- 1>era nach den Bereinigten Staaten gejaudlen Glar>'handschuhe im 4 Vierteljahre 1888 aus 139 089 und in demjelbrn Zeiträume 1889 auf 226 492 .St s"s Dresden, 18. Januar. Dresdner Produeten-Bäcse. Die heute abgehaltene diesjährige ordentliche General Versammlung, an welcher sich 40 Mitglieder betheiligle», genehmigte eiustimmlg die mit einem Uederschusje von 844 ,4t abschließende Jaliresreckmung für 1891, welche einen Vermogensdestand von 24 971 .st auiweisi, und sprach ebenso einsliinmig die Entlastung des Reckinuugsiuhrers aus. Die Mitgliederbeilräge setzte man in der bisherigen Weise aus 60, 30 und bez. 20 ./» seit Ten Schluß bildeten die Wahlen. Tem Vorsitzenden des PvrstandeS Herrn Großkaiiinia»» L t I v Sieg von hier wurde sür seine bisherige ersprießliche Thangkeil Tank und Anerkennung gezollt. — Aus Tbüriugen, >8. Januar. Die Betriebsergebilisse der Werrabahn im Jahre 1891 haben sich auch wieder gegen das Vorjahr gebessert. Rach provisorischer Schatzung werben ll093r> Mark Mehreiniiahme »achgewiejen, davon entfallen 28 12.', >r aus den Personen- und 82 810 -4t aus Veit Güterverkehr. Durch sogenannte Transporteure ist es ,etzt möglich. d»S Ilmlade» der großen Waggons der Nonualipurbahneii in die kleinere» Waggons der Schmalspurbahnen abzuschasse». Ans der Scknnal- spurlinie Eisseld-Unterneubrn»» linden diese Transpoiteure bereits Anwendung. Durch diele praktiiche Elnrichtung sicht der Anlage des viel billigeren Schienenweges der Schnlalspurbahne» eine größere Zukunft sür Rebenlinien bevor I» Salzungen sind im vergangenen Jahre >9 67., l,^- Tabak aus Rieterlandisch- Jndien, Coluinbien, de» Vereinigten Staaten von RvrSainerika rc. verarbeitet worden, und in Ortschaften des Werragrundes der Salzunger tßegend wurden iin Ernteiakr l89t« «ll RiOlirr Tabak gebaut. — In Jlmena» soll der seither daniederliegende Bergbau wieder neu erschlossen werden Beigwerks-Tirerlvr Engler aus Dresden und Bankier Feller aus Berlin haben das gesauinile in der Jlmenauer Flur gelegene Grubenseld zur Geivinnung der darin anstehende» Materialien käuflich erworben und werden eine Gciell- schalt unter dem Ramen „Jlnirnauer und Rvdaer Bergbau" bilden. *— Werra-Ei len bahn Dieser Gesellichait ist seitens der Meininger Regierung gestaltet worden, die zweite Halste des An- ledens von 3tt00«>00 .4t mit l c'sXNXlO.st i„ mit 4 Pror. verzins lichen aus den Inhaber lautenden Schuldscheine» zu begebe». Snnneberg, 17. Januar I» der hiesigen Industrie herrscht se»t, wie immer zu Beginn des Jahres, große Ruhe und großer Mangel an Bestellungen Es ist eine Ruhezeit in dem sonst so regen (üejchäsisleben unserer Stadt Das Wiihiiackilsiesl, sur das hier säst ausjchljeßlich das ganze Jahr hindurch gearbeitet wird, ist kaum vorüber und schon bereitet inan i» allen Geschallen wieder die Muster vor, wonach sur nächste Weihnachten verkauft und das Jahr hindurch gearbeitet iverden soll, iur fernere Lander früher, iur »aber gelegene später. Saifonarlitel für ,etzt und für das Frühjahr sind Marbel, in welchem Artikel nierkivürdigeriveise nie der ganze Bedarf gedeckt werden kann, und Gußel und Tann» für Ottern: für Griffel ist in dem Rachbarort Steinach ztemliche Nachfrage vorhanden, speeiell in besseren Sorte», denen erfreulicher- und glücklicherweise auch von Seiten der Verwaltung der herzoglichen Grisfelbruckie jetzt belonderr Aufmerksamkeit gewidmet wird r. Meiningen, 18. Januar. Sender hat die Deutsch, Hnvv- thekenbank hier nur 4 proc. Psandb riefe niit Januar- und Juli - Coupons ausgegeben. Die Ansdehnung des Piandbriefe- llmlaufs laßt eS aber erwünickit erscheinen, die Couvonszahliingen auf mehrere Termine z» vertdeilen, und wird daher die Bank in Kurze zur Ausgabe einer neuen Serie von 4 proc. Pfandbriefen Übergehen, deren Coupons am 1. April und l October fällig werdrn. - Dabei soll mit Genehmigung der Aufsichtsbehörde die Gelegenheit wadrgeiioiniiie» werden, euie mehrjährige llnkundbarkeit — anftatt wie bei den lepigen Pfandbriefen mittelst öffentlicher Er klärung — durch einen in die Stucke selb» aufzunehmeiidk» Vermerk zuzufichern und zwar des Inhalts, daß bis zum l. Juli 1900 außer der Kündigung auch die Verloofung ausqelchlosien wird Tie mit dem entsprechenden llnkundbarkeitsvermerk venebene» Pfaiidbrie'e werden selbstverständlich an der Börse eine besondere Rotiz erballen: der dessalls erforderliche Profpect wird in den nachflen Tage» ver öffentlicht werden VVDtt Verl«». 18. Januar. zAusfuhrlicher Bericht.) In der heute unter dem Vorfitz des Herrn Geh. Com««rzl«»r«l-s Heinrich Heimaua stattgefundeueu Sitzung des AusfichlSraths der Ver einigten König»- und Lourahüttr berichtete die Tirectioo zunächst über die Resultate des I. Luartat» des Geschäfts jahres 1891/92 und verglich dieselben mit dein gleichen Zeit raum des Vorjahres. Hiernach ist dir Production in Stein kohlen und den Erzeugnissen der Walzwerke nicht unerheblich gewachsen, in Eisenerzen nab Roheisen dagegen zuruckgegangeu Der Abiatz der Product« hat mit der Producnonssieigrrung nicht nur gleichen Schritt gehalten, sondern ist io Steinkohlen noch darüber hinausgegangen. Daß dir Roheisenerzeugung geringer wurde, hat seinen Grund in dem Verbrauch der vorhandenen Bestände und in den Roheisenankäuseo von der Donnerrmarckdütle in Tarnowiy, deren Production bekanntlich der Oberschießsche Walzwerks- Verband für die Dauer seine- Brsiehens, d. i. bis Ende >893, angekaust hat. Die Brutto-BaarBli,inahme für verkaufte Producie aller Art betrug 8 302 000 .4«, d. i. 788 000 mehr als im I. Quartal 1890/91. Diese- PiuS entstamm! dem größeren Abiatz an Produkten (Steinkohlen und Walzwerksproductel und würde böher gewesen sein, wenn die Preise in Eisen und Stahl nicht sehr ab- traglich gewirkt batten. Dir diesbezügliche Mindereinnahme betrag! trotz des um 5786 t größeren Absatzes 365 000 -st Die Ver- werlhung der Watziverksproduct« ist um 27 ^t pro Tonne geringer gewesen, wahrend die Verwendung der Steinkohlen beim birecien Verkauf säst dieselbe geblieben ist. Hierbei wird bemerkt, daß der Steinkohtea - LieierungS - Vertrag sür da- nächste Geschäfts jahr n. e. bis End« Juli 1893, zu den bisherigen Bedingungen prolongirt ist. Der Bruttogewinn betrug 1 106000 >t, di. um 44o000 ,4t weniger als im 1. Quartal des vorigen Geschäfts jahres. Diese- Minus resultirt lediglich aus den geringeren Er trägen der Hüttenwerke, während die Ausbeute aus de» Steinkohlen, gruben und Landgütern gestiegen ist. Ende Tccember 1891 lagen Aufträge vor: bei den schlesischen Werke» 27 949 1 im Werihe von 3 846 500 ,4t, bei der Kalharinahüitc 3998 1 im Werihe von 431000 Die entsprechenden Zahlen des Vorjahres betrugen: Bei den schlesischen Werken 34 312 1 mit einem Werihe von 4 744 000 .4t, bei der Katharinadülie 2390 1 m t einem Werihe von 266 000 ,4t lieber den weilere» Gang der Geschäfte gaben die schon bekannten Ertragszahlen der Monale October und November Aufschluß. Tie Brullv-Erlräge dieser beiden Monate betrugen 405 000 und 413 000 .4t — Ter Gesainmterlrag der ersten 5 Monate des lausenden Geschäslsjadres beziffert sich demnach auf 1925 558 .4t, d. i. gegen den entsprechenden Zeitraum des Vorjahres um 5/18 000 .4« weniger. Tas Geichast in Slabeiien und Eisenblechen ging besonders in den beiden letzte» Monale» 1891 recht schleppend, beginnt aber sich auizubesiern, und man darf an- nehmen, daß es sich weiterhin lebhafter gepalte» wird, weit die Läger der Händler und der Cvniumenleu essectiv geleert oder wenigstens sehr zusanimengeschrumpst sind. Auch kan» der große Bedarf an Eiseiibahn-Matcrial, wie er zur Zeit besteht, nicht ohne Rückwirkung aus das Geschält in Stadesten und Blechen bleiben: die Schienenwalzwerke, Wagen- und Locoinouvsabrilen sind be kanntlich sehr reichlich mit Aufträgen versehen Hieraus legte der Vorstand den Bau-Elar vor, dessen Ausgaben sich vorzugsweise ans den weiteren Ausbau der Kohlengruben und die Reconstruction der Hohosenanlagen aus den Hüttenwerken richtet. Q Berlin, 18. Januar. Wie wir Horen, liegt es in der Ab sicht, einige Aenderungen der Allssnhruiigs-Bestimmungeu »nd Dienst- vvrschrstlen zu dem Gesetz vom 20. Juli 1879 über die Statistik des Waarenverkehres des deutsche» Zollgebietes mit dein Auslände vorzunelimen, einmal zu dem Zwecke der Ersetzung der- jenigeu Vorschriften, deren Ausführung au« Schwierigkeiten gestoßen ist, durch zweckmäßigere Bestimmungen über die Declaration der Herkunft und Bestimmung der aus dein haiilbnrgiichtn Areiha>en- gebiele ein- oder dahin ausgesührtcn Waaren. sodann uni eine Be- ichleunigung der Herausgabe sowie eine Verheuerung und Erweiterung der »ivnatiichkii Racknvestungen über den Waorenverketir des deutschen Zollgebiets herbeizultlbre». Drittens will der Entwurf die Ver einfachung des Hauvlwerks der Waarenverkekrsstatistik lJahres- »ack»veisu»gen> durch Beseitigung «0 der Rachweiiung des Waaren- verkehrs »ach den Grenzsiaate» des Eingangs und Ausgangs, b) der Nachweis»»,, über die Art und Zahl der vorhandenen Niederlagen für iinverzvllle Gegenstände, es der Ilehersichleii über den überseeischen Waarcnverkehr i» den wickstigeren Haienvlatzen, ,Il der Bewerlhnng der unmittelbareit Durchfuhr und des allgemeinen WaarenverkehrS verein fachen und i» Fvige hiervon insbesondere dir Veröffentlichung dcrHaupt- ergebistsse der Slalisltk des WaarenverkehrS nach Menge und Werth wie »ach Landern der Herkunft und Bestimmung beschleunigen. Sodann bezweckt der Entwurf eine Verbesserung der Werlhangaben in der Statistik des WaarenverkehrS und schließlich die Erlangung von An gaben über die bei der Abfertigung von Waaren in den freien Ver kehr des Zollgebiet- zur Aiitvendung gebrachten Zollsätze, sowie eine Vereinfachung der zur Berechnung des ZvllrrlragcS von de» Zoll stelle» ausgestellten Nachweise und der vom slaliststcheil Amte ver- vsseullichteu Berechnung des ZollerlrageS. Die Erreichung des zuerst ansgesührlen Zwecke« bedingt einige Aenderungen der Anssührungs- hesli»»ii»»qen Im Uebrigen sind nur Acuderungen der Tienst- vorschriste» erforderlich * Berlin, 18. Januar. Nach einem Erlaß des Ainanz-MinisterS ci» die Prvviiizial-Ltriier-Directore» wird die Controlgebühr sür abgaben freie« Salz vom I. April d. I. ab sowohl sür da zu laiitwirthschasilichen als auch das zu gewerbliche» Zwecken be- Iliiiimlc Salz ans 7 .H sür 100 seslgejetzt. Die jvnstigen Be- jiininiuiigeii über die Erhebung der Eontrolgebühr und die Be freiungen vv» derselben bleibe» uiiperändert i» Geltung. Wir haben berschtet, dich der Reichskanzler gegenüber Vertreter» der rheinisch-westsällschen Esten- »nd Stahl-Industrie sich bemüht habe» soll, die Besorgnisse zu zerstreiten, daß eine weilere Herabsetzung der Zölle ins Auge gesaß! sei Er bctonte, daß die Regierungen sich der Bedrulniig stabiler Vrrbaltnisse für die In dustrien klar bewußt seien, gerade mit Rücksicht hierauf sei eine ,zwölfjährige Tauer der Handelsverträge angestrebt und erreicht worden. Wie die „Post" weiter mmheilt, hat Gras Eaprivi in> Verlause drS Empfanges noch geäußert, wegen der Getreldezölle habe er sich nicht ausdrücklich binde» können, da ja irgend etwas Unberechenbares eintreten könne: bei de» Jndusiriezöllen liege ci» solches Bedenken nicht vor. *— Bei Ablaut des deutsch-spanischen Handelsvertrages am l. Februar scheint ein Zollkrieg zwischen Deutschland und Spanien bevorzusicbeii Nach der „Kol». Zlg." mackst die spanische Regierung den Vorschlag, sie wolle aus die Meistbegünstigung, also aus die i» den iieneii Handelsverträgen zugeslaiidenc» Zvllberabsetzuagen «ür die svanstckie Einsutir »ach Deutschland, verzichten und der driitickien Eiiisubr nach Svnisten auch sur die Waaren, sür dir im bisherigen dculich - spanische» Zollverlrag eine Bindung der Zvlliatze nicht vvrgesebcn ist, diejenigen Zvlliatze zugcslehcn, die visber aus Grund der drulschen Meistbegünstigung zu zahle» waren. Aber dir svsorlige Erhöhung des Braun tweiiizolleS au« 160 Pesetas bleibt unbedingte Voraussetzung Dieses Verhalten Svaniens gewinnt eine besondere Beleuchtung, wenn man erwägt, daß Spanien noch bis zum :>0 Juni d. I. gezwungen ist, den russischen und boUandische» Branntwein und Ligueur »ach wie vor zum bis herige» Sage von 21,10 Peseta- einzulassen, da die Verträge mit Rußland, England »nd Holland »och bis zu jenem Termine in Kraft bleiben. Svanien nnll also das bisher vertragsmäßig be willigte Meislbeguiistsguiigsrccht in Bezug auf den Branntwein TentschlanS gegenüber nicht inebr aufrecht erhalte», der denstche Branntwein soll vielmehr anders und ideurer als der russische und dolländstche verzollt werden. Spanien sieht sich vor einem Zollkrieg mit Frankreich, und es befürchtet daran« eine wesentliche Beeinträchtigung seine- Handels. Spanien glaubt mit Frankreich leichter zu einer Verständigung zu gelangen, wenn es Deutschland schlechter behandelt, und zu dem Ende will rS die Unterscheidung». Zölle siir die deutsche Vraniilweineinsudr unbedingt sofort durch führen Daran» ergicbt sich dann wieder sür die drustche» Regie rungen die Noldweiidigleit, ihrerseits van der Besuaniß Gebrauch z» machen, die Zolle für die spanische Einsubr um 50 Proc» nt zu erhöhen, also beispielsweise sür Flaschenweine von 48 ans 72. Berliner Maklrr-Verein. Dividende pro 1891 nach Vorichlag des AussichisraldS 10 Proc. (1890 ll Proc «. l> II.lick Köln a. Ph. 18 Januar. Di» Hauptversammlung der Vereinigung deuticder Maschinenbauanslolttii, aut welcher 23 Fabnken vertreten waren, sprach ihr Bedauern darüber au-, daß man vor Abschluß der Handelsverträge die betreffenden Gewerbsziveige »ich« gehört bade Die Versammlung verhandelte cinstimintg über die Mittel zur Vermehrung des Absatzgebietes durch Znruckdrangung der Einsubr und Hebung der Aussubr I> U.Iick. Käli» «. Atz.. 18. Januar. Die Rudrkodlenzechea- ge ine inschatt nmiaßt gegenwärtig Werke mit einer Gelammt- «örderung von 29 362 372 t. Weitere Werke mit einer Forderung von 169638! t werden beiiimmt noch vertreten Die Gemelistchall ist am 16. Jaiinar in« Leben getreu». LI« Gr»pp«»v«rhande de- ginnen nächste Woche ihre Thätigfrit, um di« Preisfrage der neuen Geschäftsabschlüsse zu erörtern. *— Rheinisches Kohleasänre-Sqadicat in Koblenz. Unter dieser Finna hat sich eine Actieugesellschast gebildet. Gegen- stand d«S Unlernedmeo» ist: der An- und Verkant von flüssiger Kohlensäure, sowie die inielhweiie Uedernahme und Anschaffung von Behältern, welch« zur Ausnahme und zum Transport von flüssiger Kohlensäure dienen. Der Vorstand der Gesellichait besteht zunächst »nr auS dem Kaufmann Herrn Wilhelm Nölle, früher in Düsseldorf, jetzt in Koblenz. Brsh Ilsede, 18. Januar. Tie General-Versammlung der Jlseder Hütte beschloß die Erhöhung des AclienrapilaiS um I 476000 -4i, auf welche den Acltoaairen eia Bezugsrechl al pari eingcräumt ist. *— Der braunschweig.hannoversche Zweigverein sür Rübenzuckersabrikatio» hat eine Ausstellung über die von den Fabriken des Verein« in dem letzten Jahre verarbeiteten Rüben- inenqen gemacht, welche die bisherige» Angaben über den schlechten Anssall der Rübenernte durchaus bestaligt. Es verarbeiteten dem nach in der Campagne 1889 90 72 dem Verein aagebürende Fabriken 36139010 Clr. Rüben, in der Campagne 1890 9l 74 Fabriken 39 483 530 Clr. und in der Camvagne 189192 75 Fabriken 33 758 428 Clr. Zieht man, um einen Vergleich zu machen, die Verarbeitung der 1891 92 neu hiazugetretenen Fabrik Oschersleben ab, io verbleiben 32 962 658 Ctr. oder gegen 1890 91 eine Minderverarbeilung von 17 Proc., wobei indeß noch zu be rücksichtigen ist, daß im letzten Jahre die mit Rüben bebaute Fläche vielfach eine nicht unwesentlich größer» war als im Vorjahre. Tie Minderausbeute an Zucker betragt privaten Mittheilungen zuiolge bei den meisten Fabriken 1 Proc., bei einzelnen Proc. *— Contanten - Einsuhr in Hainburg. Von London wurden 10 K. Conlanlen sür die Norddeutsche Affinen« zugesührt *— Bereinigung der transatlantischen Tampser- gesellsch asten. An den Verhandlungen der transatlanlischen Dampsergesellichaslen haben Vertreter de« Norddeutschen Lloyds, der Packetsadn-, Union-, Red Star-, der niederländisch-amerikanischen Gesellichait Ainslerdain, ferner der Allan-, Srade-American-, Anchor., Beaver-, Cunard-, Dominion-, Gnion-, Jnman-, National-, Warren-, White Star- und Wilsonlinic tkeilgenoinnien. Letztgenannte dreizehn Linien sind englisch. Die Verhandlungen beziehen sich auf die de- absichtigte Poolvereinigung behufs gemeinschastlicher Vereinfachung der Expedition von Zwischendcckpassagieren. I».1rUck. Lübeck. 18. Januar. Die hiesige Handelskammer reichte bei dem Reichstage eine Petition ein, er möge die Ausdehnung der Bestimmungen des Gesetzentwurfes über Tranjitogetreide auch aus Holztransitläger befürworten. I>v.11ck. München, 18. Januar. Tie General-Versammlung der Arlienbrauerei Münchener Kindl genehmigte Li« Anträge auf Zusammenlegung der Actien sowie die Ausgabe von 1 Million Prioritätsaktien. München. 18.Januar. Die Ausfuhr nach Nord-Amerika Im Jahre 1891 wurden auS dem hiesigen Consulalsbezirk nach den Vereinigten Staaten von Amerika sür 792 436,26 tz ausgeführt, das ist gegen 1890 um 438 482,84 K weniger. JV-n. Prag, 18. Iaiin. i. Vom böhmischen Braunkohle», markte wird der „Zeih.:,:, s. Eisend." auS Tepiiy geschrieben: Die Flauheit, wie sie schon im Teceniber bemerkbar gewesen ist, hält auch jetzt noch an. Da indessen anzunehmen ist, daß weder Inland noch Ausland mit »enncnSwerthen Borräthen an Brenn» material versehen ist, so steht mit Sicherheit in nächster Zeit ein lebhaftere« Geschäft zu erwarten. Reue Jahresschlüffe sind säst allgemein zu den bisherigen leidlich guten Preisen ver- einbart worden. Ter „Kohlen-Jnt." läßt sich über den Geschäfts- gang folgendermaßen vernehmen: „Der Koblenmarkt bewegte sich in den letzten verflossenen ersten JahrcSwochen im Ganze» und Großen fast im gleichen Umfange de« Vormonat«, wiewohl die Bezüge sür Jndupriczweckc zwar etwa« lebhafter einsetzten, was jedoch aus die winterlich erhöhle LeistungSsähigkeil der Werke keinen wesentlich lebhasleren Impuls beivorzubringen vermochte. In Haus- brandkvhlen durste sich das Geschält bei anhaltendem Winter wohl schon in der lausenden Monat-Hälfte gleichfalls etwa« beleben, wodurch die etwa hier und da gelagerten Depots wieder in Abfuhr gebracht werden können. In besseren Marken war di« Nachfrage in der letzten Berichiszeit noch anhallend." >V-n. Prag, 18. Januar. Voin Prager Zuckermarkte. In Ukbercinstiiiimuiig mit Len ausländischen Märkten war auch hier während der äbgclausenen Woche eine flaue Tendenz vor- herrschend, indem prompte Waare, zu Wochenbeginn mit 18,15 fl. einsetzenb, Sonnabend nur mit 17,90 fl. resp. vom Raffineur mit 17,95 fl. behoben wurde. Wir habe» in unseren Tagesberichten jene Umstände vud Daten erwähnt, weiche von einem Tdeile der Spekulation im ungünstigen Sinne ausgesaßt, die Ursache der PreiS- abbröckclung gewesen sind. Speeiell nach Bekanntwcrden der fran zösische» Deceinder-Stalistik, laut welcher di« Stocks eine Zunahme von '»0 000 t ausweise», erkaltete das Interesse sür den Artikel, um so mehr, als auch Licht in seinem letzten Bericht einer Ermäßigung der österreichischen Ernteschäpimg um 30 000 t die Erholung der russischen Ernte um das gleiche Quantum gegcnüberstellt. Als eine Besserung der statistischen Lage wäre anzusühren, daß nach de» letzlpubllcirten Ziffern die Wellvorräth« I 508 100 t gegen 1 473 935 in 1891 betrage», so daß das bestehende Plus der laufenden Campagne gegen den gleiche» Zcilpunct im Vorjahre von circa 140000 t aus circa 35000 t zurllckgegangen ist. Unsere Fabriken waren, wie gewöhnlich bei rückgängige» Course», sehr zurückhaltend und die Umlntze beschränkte» sich meist auf Verkäufe mit Lager- sreihcit bis April-Mai. Per Schiffsahrlserüffnung (nicht vor zweite Hälste Marz) wurde bis 18,50 sl. Aussig gehandelt, ein Posten Mai lieserung sogar mit 19,20 st. ani Wvchenbeginne incl. Sack bezahlt. Für October-Deceinder gingen bei schwachem Verkehr die Gebote an 16,10 st. Parität Aussig zurück. Der inländische Rasfinadenmarkt bleibt i» fester Haltung und der Cvnsum muß sich bequemen, dir höheren Preise zu bezahlen, La auch die Zwischenhand mit Abgaben vorsichtig zu Werke geht. Aut de» Pilömärklen war die Tendenz ruhiger. Triest bietet 19'T fl., England 16 » 9 ck für prompte Zucker. Bei 17 8 5 ck sür März-Juni sind Käufer überwiegend. *— Dux-Bode»bachcr Eifenbahn. Tie Einnahmen aus dein Personen- und Güterverkehr im Jahre 1891 betragen 2 835 000 fl. Wenn nun angenommen wird, daß die „verschiedenen Einnahmen" iWagenmielhe rc.l gegen 1890 unverändert geblieben find und somit 173 154 fl. erbracht haben, daß ferner die Richtigstellung der Ein nahmen im letzten Quartal» ein Plus von 50000 fl. ergeben wird, so würbe sich das Gefailiml-Bruttoergebniß ans 3 058 155 fl. stelle». Die Betriebskosten betragen nach der Zuiammenstellung der General - Direclio» der StaatSbabne» 114l 790fl., ko daß sich cin BetriebS-Nelloertrag von 1916364 fl. ergeben würde. TaS Nettoerlrägniß des Jahre- 1890 bezifferte sich init 1 896 041 fl., mithin beide Jahre zusammen init 3 812 406 fl. Ter Durchschnitt sür die beiden maßgebenden Belricl>s,ahre berechnet sich mit 1906 200 s!. Ter von der Regierung ermittelte Durchschnitt war um ca. 53 000 sl. niedriger. Von der EinIüsungSrenle von 1906 200 s!. gebt zu nächst die Steuer ab, welche init lO Procenk, demnach mit 190620 fl., aiizusctzeil ist Aus der Rente ist seriier die Verzinsung und Amor tisation der Privniaien zu bestreuen. Dieses Ersorderniß betragt in runder Summe 750000fl. Nach Abzug dieser beiden Posten verbleibt als Arrienrcnte der Betrag vonRiö580fl.:wirdiiun dieser Betrag aus41000fl. Stück ausgclhcilt, so entfällt aus jede Aktie eine JahreSrcnte von 23.55 fl. Es ist wobl zweifellos, daß die Regierung sich zu einer Abrundung dieser Reuir auf 24 fl. gleich 12 Proc. bereit sinden ließe, allein die Forderungen der Bcrwaitung gehen über diesen Betiag hinan« und werden dieselbe» mil der Schädigung begründet, welche die Einnahmen der Bahn durch die Ein'ubrung der ermäßigten Tarife erlitten Kaden. Die Verioaliung glaubt »in so medr aus ihren Forderungen bebarren zu müssen, als sie sür die Amorti sation des ActiencapitalS Vorsorge zu tresscn haben wird und diese Tilgung nur ans den SlaatSrenten erfolgen kann, nachdem die Amortisation der Pnorilätc» aus die ganze Soncessions- Tauer erstreckt worden ist. Ter Eapilalist, welcher die Dux-Boden- bacher Eisenbabii-Artien bei einer 25 fl.-Rente erwerben wird, wird iich unge'äbr 2 st. als Amortisalion rechne , müssen, nachdem di« Rente nur für 71 Jahre gewahrt wird. Außer der Rente werden den Actionairen die Erträgnis!« de« Jakre« 1891 Zuflüßen. Au« denielben wird jedoch eine Nachtragssleuer zu bestreiten sein; ferner dürste die »ormaie Steuer gegen 1890 eine Erhödung ,Dohren haben und endlich dürste iich die Noihwenbigkeit ergeben, einen kleinen Theil de« Erträgnisse« sür die Bildung eines Agiosonds zu^^' zubedalleii. Auch der Ltadtgemeind« Teplitz gegenüber ha« die Bahn- Verwaltung Verpflichtung zu erfüllen, da dieser Commune dir Eouiniuiialzuichlage sür einige Jahre unter allen Umständen zu- qesicherr worden sind. Alle dies« Erfordernisse werden voraussichtlich ans den 1881er Ertragnissen zu decken sein. Eigentdum der Actionair« bleibt schließlich das Luzer Kohlenwert, welches wobt im Jahr» 1880 200 000 sll. in früheren Jahre» aber nur circa 100 000 fl. ins Verdienen gebracht Halle. Der Werth dieses Werkes dürfte im Hinblick aus den bereits ersolgten starken Abbau mir höchstens 20 fl per Tux-Bodenbacher Acne anzuietzen sein. H.LTIck. Wien, 18. Januar. Aus Pest wirb gemeldet: Ter ungarilche Finanzminisler verwende den von der Einlösung der Jonuar^tonpouS erübrigten Laffarest zu Goldkäuseu. Heber die letzte Sitzung der Verwaltung der Staatsbahu circulirt die Version, daß ein Eonflict zwischen dem Präsidenten Taujsig und dem Direktor Grimburg bestehe, weil die Ausgaben angeblich 800000 fl. höher als dieselben präliminirt gewesen seien. H Bezüglich der Handelsvertrags - B » r h a n d I u n g e n zwischen Serbien und Oesterreich-Ungarn, die am 16. d. in Wien eröffnet worden, wird uns berichtet, daß nach dea ob waltenden Dispositionen aus rin günstige« Ergebniß der Verband- lungen zu rechnen sei. Die Erwartung, den Handelsvertrag noch bi« zum I. Februar fertig zu bringen, wird aber keineswegs in Er füllung gehen. Vielmehr dürsten sich die Unterhandlungen bis Milte Februar hinziehen, und dann wird erst eine außerordentliche Session der Skupschkiua ack live einberusen werden, uni da» Ergeb nis» der Verhandlungen in parlamentarisch, Berathung zu ziehen Bern. 18. Januar. In einem offenbar inspirirlen Artikel schlägt der „Bund", angesichts der Ohnmacht des Staates, den Besitzern von Borrechtsactien der Jura-Simplon-Bahn gegenüber den Stammactien eine sofortige Ergänzung des Eisenbahagesetzes durch eine Bestimmung vor, wonach die in der Eidgenossenschaft iutereisirlen Eontone und die Aclionair-Bersaminiung je ein TrUIcl der Verwalt,ingsräthe ernennen. 1VDU. Be»«, 18. Januar Der Nationalrath bewilligte ein- stimmig die für KriegsbereilschaftSzwecke geforderten Credite von 7'/, Millionen Francs. 4VD8. Bern, 18. Januar. Nach einer Verfügung des Bundes- ratbs tritt der neue Zolltarif vom 10. April 1891 am 1. Februar d. I. in Lrast, soweit nicht Verträge mit aus wärtigen Staaten entgegenstehen. Für Deutschland und Oesterreich- Ungarn gelten vom 1. Februar d. I. ab die mit denselben ab geschlossenen Eonventionaltarife, wvsern sie bis dahin ratificirt sinb. Für diejenigen Staaten, welche mit der Schweiz bloße Meist- degünstigungsverträge abgeschlossen haben, treten diese vom 1. Februar d. I. ab in Geltung. Ter Vertrag mit Italien dauert noch bis zum 12. Februar d. I. Im Uebrigen bleiben bezüglich Italien/, Frankreichs und Spaniens weilere Beschlüsse der Bundesversamm lung beziehungsweise Verfügungen dcr BundesrathS gemäß Artikel 34 des Zollgesetzes Vorbehalten. .*— Zu dem angeblichen Verkaufe von 600000 t Roh eisen nach Frankfurt bemerkt der „Ilvuiteur ckes iutäröi.« wateriels" in feiner neuesten Nummer: Die von deutschen Zeitungen gebrachte Nachricht von einem großen Robeisen-Abschlusse seiten« des Verkausscomptoirs in Longwn mit Frankfurter Händler» wird hier sehr verschieden commeutirt. Im Allgemeinen hegt man hier Zweifel an der Authenticität dieser Nachricht. Man muß sich nämlich zu- nächst die Bedeutung eines so großen Postens 600 000 l zu 45 Frcs. >m Minimum klar machen: eS handelt sich dabei um 2, Millionen Franc«. Diese Ziffer scheint übertrieben hoch. ES ist zudem un- wahrscheinlich, Laß da« Comptoir sich eine» so verhällnißmäßig großen Theil feiner Erzeugung abnedmcn läßt. Andererseits wurden Anerbietungen von Longwy-Roheisen in Eharleroi zu 59 Frcs. ge macht. Man mußte also annehmen, daß da« VerkaufSromptvir füc so große Posten einen ganz besonders niedrigen Preis gestellt habe. Es mag ein großer Abschluß stallgesunde» haben, aber keiner dcr Contrabeiiten wird die Wahrheit sage». v.ö.IIck. Brüssel, 13. Januar. Belgien ki suchte Deutschland vergeblich um Abänderung der Werthzölle in speci fische. *— Köngl. Portugiesische Eisenbahngcsellschast. Tie „Tarmstädter Bank" theilt Folgendes mit: „Die General-Ver sammlung der königlich vortugiesischen Eiseiibahngesellschast bat am 16. d M. einen neuen Perwalliingsrath erwählt, tem von früheren Mitgliedern nur eines angehort. Ter Berwallurgsralh wird aus 18 Mitgliedern bestehen, von denen 12 bereits von der General- Versammlung gewählt sind, darunter der Führer der Opposition. Graf Burnay, wahrend 6 Slelle» sür Ausländer reseroirl sind, und zwar hat die Tarmstädter Bank das Recht, für sich und a!S Führen» de» deutsche» Schutzcomitös in Berlin zwei Telegirke zu präsentiren, während die anderen Stellen den sraiijösischrii Interessenten Vorbehalten bleibe» Es ist außerdem besckstos'en, eine Eontrolcommission von sechs Mitgliedern einzusetzen, wovon drei die Interessen der Obligationen, drei die der schwebenden Schuch vertreten sollen." IV'1'8. Petersburg, 18. Januar. Tic russische» und aus ländischen Preise und Frachtsätze sür Steinkohle, Holz, Naphlha- rückstände, Eisen und Gußeisen werte» vom Februar d. I. ob durch da» Eisenbahndepalteinent dcs FstianzminlsteriuinS veröffentlicht werden. Im Zusammenhänge hiermit sollen auch Taten über die Bedürfnisse der wichtigsten VerbrauckispUitze Rußlands in Bezug aus die genannte» Artikel pnblicirt werde» — Zur Regelung des russischen ÄetrcidehandelS bereitet die Regierung eiu Gesetz vor. *— Neue russische Anleihe. An der Börse sprach mau vielfach davon, daß, nachdem alle bisherigen Versuche des russischeil Finanzministers. Geld zu erhallen, sehlgcichlagen sind und auch da: Bankhaus Rothschild einen Absagebescheid gegeben habe, Herr Ho-, kicr an« Paris »ach Petersburg berusen sein soll, um, wenn nicht mit der Thot, so doch mit cinem Ratde zu Helsen. Jebensalls wirs der russische Finaiizminisler weder zu dem bisherigen Zinsfüße, noch zu den bisherigen Eoursen in Frankreich »der in anderen Lände:» Gelder erhalten. li.L.ück. Belgrad, 18. Januar. Tas neue Budget betragt in Ausgaben 60 040000 FrcS., in Einnahmen 58735 828 Frcs. Demnach beträgt das zu deckende Deficit 1304 160 FrcS. V.L.llck. Laudon, 18. Januar. Der englische Eonsul in Boi deaux Iheilte dem Auswärtigen Amte mit, daß, trotzdem lei 31. Januar ein Soniitag sei, das Zollhaus in Bordeaux bi 6 Uhr Nachmittag gcöss» et bleibt. Nur solche Labunge» und Güter, deren detulllirte Einaangsdeclarationen mit dein Lchijs-' manifest vor 6 Uhr bei dem Zollhaus« in Bordeaux eingereicht si»l, können nach Lein alte» Zolllaris Leclarirt werden. Alle spaler a» gemeldeten Güter, ganz gleich, ob Schiffe auf der Gironde oder in Bordeaux, die vor der obengenannten Zeit cintreffen oder nick», falle» unter den neuen Zolltarif. Tas Gleiche gilt offenbar auch für die anderen französischen Häsen. !>.!!.lick. Lands», 18. Januar. Heute wurden hier 125000«> Pfund 4prvc. zweijährige Neu-Südwales-Schatzscheine zu 99'/- uttlergebracht. *— Jute-Corner. Die von London ausgehende Nachricht über einen „Jule-Eorner", dcr sich dort gebildet haben soll, welche in einigen dcntiche» Zeitungen Verbreitung gesunden hat, kann die „H. B.-H." als durchaus undegründet bezeichnen. (Eingesandt.) Es ist eine stets wiederkehrende, eigenthümliche Erscheinung, daß, sobald in den Handelsuvtizen ein Fallen der Rohpreise von Baum wolle oder Wolle gemeldet wird, die Grossisten und Fabrikant,» der Texkilbranche von ihren Abnehmern » lewpv um billigere Noliruiig der bereit« bestellten oder gelieferten Waaren ersucht werden. Selbst der kleinste Tetailleur Ipricht mit wichtiger Miene von dem Sinken der Rohpreise und sucht bei seiner kleinen Ordre noch möglichst zu drücken und durch seine Weisheit aus dir Notirung cinzuwirke». Es ist dies ebenso ungerecht wie unlogisch, denn durch ein plötzliches Fallen der Preis« des Rohmaterial« wird doch die fertige Waare oder das noch lagernde, früher eingekauste Roh material nicht billiger! Ein Preisabschlag in merkbarer Weise kann doch also nicht eher eintreten, al- bi« der Fabrikant oder Grossist neue Waare billiger dergesielll oder eingekaust hat. Handelt eS sich um kleine Differenzen, nun dann wirb wohl ein Auge zugedrück, und der „Eoiicurrrnz holder" da« Limit herabgesetzt, tritt aber ei» erheblicher Rückschlag ein, so ist eine sofortige Herabminderung un- möglich, wen» sich der Lieferant nicht verbluten soll. Genau so ist da« Berhältniß, wenn die Preise des Rohmaterials steigen „nd der Lieferant nach einem Zeitraum», der ihn zwingt einen Ausschlag zu fordern, init höheren Notirungen an den Kunden heranlril«! Dann geht da« Jammern an und ein Loncurrent wird gegen den andere» ,n ost nicht einwandfreier Weite ausgejpielt und Behauptungen über Preis« in unwahrer Absicht ausgesprochen, n», edensall« wieder zu drücken Jeder hat natürlich das Bestreben möglichst vortdeildast «inzn- kaufen, doch muß auch da« kaufmännische Ansehen gewahrt bleiben und nicht durch niedrige Manöver, welche auf Preis- quetschereien dinanSlaufea, die Wurde de« ganzen Standes geschädigt werden. Vertrauen muß herrschen und jeder richtige, zicibewnßie Kaufmann wird bald derausfmdea, wem er vertrauen schenken kann: so bedient »u werden, wie er es bei dem heutigen Loncurrenz- kämpf verlangen kann Wie di« Verhältnisse heul« in der Texiil»
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