« 54 M Sonderburg gebracht. — Erst ganz allmählich drang der erneute Befehl des Oberkommandierenden, hinter die Döhen zurückzugehen, durch. Am Mittag finden wir die Schützen wieder an derselben Stelle, wo sie frühmorgens gegen 6 Ahr gewesen waren. Eine neue Ge- fechtspause trat ein. Am Nachmittage wiederholten die Dänen ihre Angriffe, um sich auch des dritten Geschützes zu bemächtigen. Jetzt wußten die Schiitzen, um was es sich handelte. Sie stürzten mit Durra so weit vor, daß das Geschütz unter ihrem Feuer lag. Erst bei einbrechender Dunkelheit hörte das Schießen auf. Die Truppen waren todmüde und hungrig. Am das Errungene zu bewahren, mußte in der Gesechtslinie biwakiert werden, ohne Stroh und ohne Nahrung. Dabei wurde es bitter kalt und am Morgen des 14. April deckte leichter Schnee die Gegend. Nur der Daupt- mann v. Wolfersdorfs war durch seinen treuen Burschen Denker gut versorgt. Der Dauptmann war aus nackter Erde fest ein geschlafen, als Denker zunächst mit einer Schütte Stroh, die er irgendwo ergattert, eintraf, und seinen Derrn darauf bettete. Dann ging er zurück, kochte an einem Wachtfeuer der hinten liegenden Truppen, in vorderer Linie durfte kein Feuer gebrannt werden, eine Suppe, kehrte zum Dauptmann zurück, lagerte den Dalbschlafenden auf seinem Schoß und löffelte ihm die Suppe ein. Denker ist vor einigen Jahren als treuer Diener unseres jetzigen Königs gestorben. In der Nacht vom 15./16. April gelang es, das eine übrig gebliebene Geschütz auszugraben und in Sicherheit zu bringen. Da nun durch den Besitz der Düppeler Döhen ein Aebergang der Dänen von Alsen auf das Festland kaum mehr zu befürchten war, hätte der Krieg nach Jütland getragen und die Dänen zum Frieden gezwungen werden können. Aber der politische Einfluß der mächtigen Freunde Dänemarks lähmte die militärischen Operationen und schließlich ließ das große Deutsche Reich, der Niese mit den tönernen Füßen, die deutschen Brüder im Stich. Das kleine Dänemark setzte seinen Willen durch. Doch nicht lange sollte es sich seines Besitzes erfreuen. Die Zeit nahte, wo der Mann erschien, der Deutschland in den Sattel hob; eine seiner ersten Taten sollte sein, dem Dänen seinen Raub wieder abzujagen. Wieder hatten sich die Schützen brav geschlagen, wieder hatten die Diplomaten das Werk, an dem sie mitgearbertet, zerstört, m W Am 7. September 1849 traf das Bataillon wieder in der Deimat ein.