02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.01.1894
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1894-01-23
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18940123023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1894012302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1894012302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1894
- Monat1894-01
- Tag1894-01-23
- Monat1894-01
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gemacht, statt Verfassung und Gesetz herrsche im Lande Un« gesetzlichkeit und Intoleranz gegen Nicht-Radicale. Die täglich einlarrfenten Beschwerde» seien unberücksichtigt geblieben, de« König» Mahnungen hätten kein Gebvr gesunden, za. de» König» Recht zum Empfange von Beschwerde» deputationen sei bestritte» worden. Schon dieser letzte Umstand habe die Krisis berbeisühren müssen. Der König habe beschlossen, den Radikale» nicht mehr Carte blanche i» ge währen, er verlange die Wahrnehmung der auswärtigen An gelegenheiten »ur durch die Krone, den Ministerpräsidenten und den Minister de» Auswärtigen, er mißbillige und bedaure Eonsiicte, wie den jüngsten mit dem Wiener Cabinet und erachte Berusunge» von serbischen Gesandten ohne Wissen de» König», wie jüngst die von Paschilsch, für un zulässig. Ebenso unstatthaft sei es, daß da» unverantwort liche radicalr Eentralcomit» sich durch Proteste gegen Regierung-acte und gegen Ernennungen von Be amten über die Negierung stellt, Ferner mißbillige der König die Berschwcndung der Staat-sinanzen »u Parteizwecken und die Vernachlässigung der Armeeinte ressen. Der König wünsche sür sich eine engere Verbindung mit der Armee durch Herstellung einer königlichen Militairkanzlei, begehre dir Aushebung bezw. Abänderung einiger der Vcrsassung widersprechenden Skupschtinabeschlüsse. sowie die Einstellung de» Processe» gegen die liberalen Munster. Der König könne ohne Stellung von Garantien seiten» der Radikale» eine neue radikale Re gierung nicht berusen — Die „Politische Eorrespondenr" ist ra der Versicherung ermächtigt, daß der König entschlossen sei, durchaus aus dem Boden der Constitution zu bleiben; alle anderslautenden Darstellungen seien tendenziöse Erfindungen der Radikalen. — Der „Politischen Correspondenz" wird weiter an» Belgrad gemeldet: Der König ertlärte den Führern der Radikalen, welche seine Bedingungen ab lehnten, er müsse zur Lösung der Krisi» eine» ankern Weg betreten. Gegenwärtig steht die Bildung eine» liberal-fort schrittlichen lLoaliliviiSmiuisterit»»» im Vorkergrundc. — Das „Wiener Fremdenblall" betont, daß große Umsicht und vor Allem Mäßigung nothwcntig sei, um die schwierige Lage in Serbien glücklich zu entwirre». Gewiß sehle c« unter den Radikalen nickt an einsichtsvollen Männern, aber die Masse der Radikalen bade sich durch ihre primi tive Anschauung nicht als eine Stütze der nützliche» Arbeit der Regierung erwiesen. Oesterreich-Ungarn hege keinen andern Wunsch, als den de» Eintritts einer Stetigkeit der Ordnung in Serbien. J»> Uebrigcu de schränke eS sich aus die Rolle eine» theilnehmenden Zu schauer» und bade bei jeder Gelegenheit gezeigt, daß eS Serbien wohlwollend gegenüberstehe nnd aufrichtig dessen Gedeihen wünsche. TaS „Frcnitenblatt" wiederholt auch jetzt Len Wunsch, daß in den staatlichen Interessen Serbien» und seiner Dynastie eine glücklich« Lösung gefunden werden möge. * Tosia. 22. Januar. Der Sultan hat dem bulgari scheu Exarchen in Konstantinopel nicht die Erlaub»iß ertheilt, ter Einladung Stambulow'S, bei dem bevor stehenden freudigen Ereigniß un Fürslenhause an wesend zu sein, nachzuko mmen. * Tost». 23. Januar. (Telegramm.) Das Krieg» gerichl gegen die Brüder Iwanow wegen Verschwö rung gegen den Prinzen Ferdinand und Stambulow ist constituirt. Die Verhandlung beginnt am Freitag. * Lalouichi, 23. Januar. (Telegramm.) Der russische Gcneral-Consul Iastrebow ist gestorben. Afrika. * In englischen Blättern wird, wie un» an» London telegraphirt wird, heute eine ofsicielle Note veröffentlicht werden, welche besagt, daß die H ovaregieru n g auf Mada gaskar 2000 Mann Truppen gegen die Räuber abgcsandt habe. Im klebrigen sei die politische Lage.dort absolut ruhig und die alarmirenden Telegramme, die letzter Zeit in französischen Blättern erschienen, entbehrten jeder Begründung. * Kapstadt, 22. Januar. Nach einem Telegramme dc» Major» von Frairyoi» hat derselbe am l. Januar in der Dorisibschlucht bei GanSberg dieWitboi» geschlagen und ihnen große Verluste zugcsügt. Außerdem hat er von ihnen vierzig Pferde und eine große Menge von Rindern und Schafen erbeutet. Von der Schutztruppc sind nur drei Soldaten leicht verwundet. Verwendung von Pflanzen zu den neuen Anlagen tzet Genua von 5770 aus 4800 Daegegen konnte Titel S anstatt mit L80 dlklmal mit 5244 ^ eingestellt werden, da vor allen Dingen dt« Stadt-emeinde Dresden 5000^1 zum Zwecke der besseren Veivässerung Le» Großen Garten» detsteuert. Der Gehalt de» Dlrector« ist ohne Einrechnung der freien Wohnung aus 3960 » eingestellt. Dt« übrigen vertiiiderungen in den Titeln 5, 6. 7. 8 und iS sind u»m.se»tlicher Natur. Titel 13, Belrieblkosten sür Gaeterr- a» tagen, einschließlich NeuhersleUungen und Veränderungen, ver langen anstatt wie bisher 34 000-81 jetzt 54 OOO >9000 -8li hiervon sind jedoch nur transitorisch gebucht. Für Anschaffung und Unterhaltung von Betriebsmittel» werden 5600 -St gesorbert. Ein- malige außergeivbdntiche Aulgaben zu BouauSsührungea und sonstigen Anlagen verlangen die Summe von 18000 4t und zwar zurttrwelterung de« W.ifferteituuaSrohrnetze«, die Ausstellung einer zweiten Pump. Maschine uvd «ine» Wafferinesser«. Errichtung »ine! Warmhaus«» und eines UrberwintrruiigShause« für tlkallhaulpflaiizen, zur Er. dauung eines GariengerSihelchupven- und de» Umbaue» der ..Picardie", Für die Forftakademi« zu Tdarondt und dt« Bergakademie zu Freiderg werden sür erster« 74 480 ^ und für letztere 92 285 ,8t Zuschuß verlangt. Die erster« Akademie weisl unter tdren sächlichen Ausgabe» u. B. aus 2800 -St für Exkursionen und Reisen, 9000 -8t zur Unterhaltung und Vermehrung der Bibliothek, der naturhistorischen und technischen Sammlungen, sowie der Avparate sür da« geodätische, dal zoologische, pflanze,iphysio- logische und mineraiogtsche Praktikum Außerdem verlangt die Unterhaltung drS ForstgaNenS 4000 -8l, die drS chrmischrn Labs- ratorinmS nnd drr dazu gehärigen Samnilungen 1800 4t Die Bergakadrmie Freiberg weist unter ihren sächlichen Bedürsniffen sür Lehrapparalr und Lammlungen. Bibltolhek, Aiiswaud in den Labo ratorien rc. die Summe von lb885 .8t aus. Di« Land-, Landeskultur- und Altersrentenbank bilaiicirt mit 80 000 -8t in Einnahme und 487 000 4l in Aalgabe. Tie Reeepturgebühre» und TantiSi»«» beiauseu sich noch ber Aus- slelluiig ln dieskm Kapitel ans NO 000 .8!. und zwar erhalten hier- von 62 000 .8l die OriSeinnehmer und Vezirkssleuerrinirehnier für Erhebung der Lanbreiiten, sowie di« LolteriedartehenScaff« sür LffeclenelnlSsuiig, 18 000 4l desgleichen hmsichilich der Land,«- cutlurreuteiidanl und 30 000 -8t die Agenteu drr LandeSrenteudauk. L. Trr-deu, 22. Januar. Da» achte Berzrichniß der bei der Beschwerde- und Petition».Deputation der Zweiten Kammer eingeganaenen Beschwerden beziehen» lIch Petitionen ist soeben erschiene» und beziffert sich die Zahl der «ingeaaiigeiien Petitionen aus nunmehr 822. Dieselben betreffe» zumeist «nschlußerkläriiiigen, Weilersührunge» und Ntuanlkguiige» von Eisenbahnen. Außerdem liegen vor Petitionen au» Drebach wegen Erlangung der Bestätigung der Wahl de« ersten G ei» « irr d e L l l« sie n in Drebas zum Gemeindevorslanb daselbst: weiter bittet der ehemalig« soldal Schüler in Zwickau uin Gewährung einer Unterstützung. Der Sludiiätd zu Freiberg wünscht die Errichtung »ine« Lehrer- semtnar» baseidsl. D'r Verband Sächlischer Kansleute und Grwrrb treibender richtet eine Petition an die StaaiSregiernng, die Be steuerung der Lonsum vereine betreffend. Der Gemeinde vorstandZieschinSiroschiitzbei Kirinwrika u»d Grnossen prlitionireii um Abänderung der Gesetze über di« Jagd und Fischerei. Weiler sind noch Peiittone» etiigegaiige» von dem Fabrikant Ernst Fleischer und Grnossen t„ Hopsgarten um Verwendung weg«» vorschriflSinästiger Herstellung de» CommunicationSweae» zwischen Hoosgarten und Scharseiislcin ans ritt»rg»t«her>1chaslllche> Flur. Bo» dem Ttadiaenieinderath zu Lausigk ein Anerbiele» u unentgeltlicher Betchassung von Bauareal behufs iedererrichtuna eine« AmtSgerlchtS daselbst, von dem Gemeinderath zu Schmilka und Genosse» um Erbauung einer Straße von Schandau bis zur LandrSgrenz« Schmilka, von Karl Friedrich Martin in Bad-Estin eine andrrweitr Pesttlon, beziehungsweise Brschwerde, die Einschätzung de» ihm gehärigen HauSgrundslücke« i» Mechelgrün bez. seine Ent mündig ung betreffend, von Ernst Uhtemann in Radebrrg und Genossen um Aushebung der beschränkenden Bestimmungen bez. der Abhaltung vo» öffentliche» Tanzmusiken sür Radebrrg, von Fabrikant A. Zicharia« in Pirna und Genossen um Errichtung einer Bauanlage odrrhalb de« HammrrguleS Hasriberg zur Negulirung de» Wasserlause» der Gottleuba aus Staats kosten, von dem Direktorium de» Verein« sächsischer Ge meindebeainten zu Leipzig wegen Ausrechterbal>»iia der gesetz lichen Bestimmung, Laß bei Erhebung von Gemeind». A» lagen seste» Ditiisteiiikomme» rc. nur nach '/, in Aiischiag gebracht wird, von drm Sch»e>dermeisler Engelmaiin iu Lenbuitz de Wridan sür den vormal.gen Eisenbahn«Packer Fischer in Weida», PeiistoiiSerhbhuiig betreffend, von den Gemeinde-Kranke» versicherungSverbänden der kSniglichen KreiShauptmaiinichas» Leipzig um Bewährung höherer Entschädigung sür dl« mit der In- Validität«, »nd Ailertversicherung verbundenen Arbeiten, von dem städtischen Verein zu Zschopau um Lorreclion der Zschopau - Ehre»- sriedersdorser Straße bei Bahnstation Wilischlhal und schließlich von dem AuiiallSiist'pector Weise in Olbernha» um Erlheilung von Pensionsberechtigung an die VezirkSanstaliSbeamten. Colonial-Nachrichtkn. Königreich Sachsen. * Berlin, 21. Januar. Herr Sichel, von der Firma Merten« L Sichel in W-ilsischbai, hält sich augenblickstch in Geschälten hier aus. Es hat sich herauSgeslellt. daß bei einer direkten Verschiffung von Hamburg »ach Wuststchbai ganz bedeutende Summen erwart werden, die sonst nach der Kapstadt stoffen. Leider konnte er auch nur die Nachrichten über die trostlose Lage des Schutzgebiete« be stätige»; die Firma bat sich genülhigt gesehen, ihre Filiale an der Swalopmüiiduiig wieder auszugeben, da dort nicht der geringste Schutz vorhanden war. * Der Plantagenbau in Usambara, besonder» in Handei, macht gute Forlschrstie: aus Lerema und NguelS, den Pflanzungen der deutich-ostafrikanlsche» Gesellschaft, stehen die Kaffee bä »me aus gezeichnet. Ans der Plantage Bulsa der U s amdara-Kassee« baugesell schast waren bis Ende December größer« Strecken Urwald »iedergelegt; man hoffte, in der bald beginnenden Regen zeit etwa 30 000 einjährige Pflänzlinge auSpsta-izen zu können. Nörd lich von dem Gebiet der Ujamharn-Kasseeban-Gesellschast, da» 4000 b» erstklassigen UrwaldbodenS umsaßl, hat ein neues Consortium vom Niederrhein ebenlall« Land erworben und gedenkt bort mit dem Plaiitogeiibau im Große» vorzugehen, so daß wir bald in Handei vier große Kaffeeplantagen hnben werden. Im Oktober haben Baron v. Oppenheim und Vezirksrichter Eichte die Plantagen besucht und sich sehr günstig über da», wa« sie gesehen haben, ausgesprochen. Es ist erfreulich, daß sich dem deutschen Capital hier «ine gute Aus sicht auf eine sichere und vortbeilbofte Anlage eröffnet, nachdem man srüher bei allerlei Versuchen viel Geld verloren hat. Sächlischer Landtag. D Dresden, 22. Januar Das Departement der Finanzen bildete innerhalb ber Fiuanzdepulation A der Zweiten Kammer in den letzten Tagen den Gegenstand der Berathnng Die Ergebnisse dieser Beraihnngen liege» jetzt, in einen größeren Druck bericht vereint, vor. Nach dem Inhalt desselben weist Tit. l de» 63. Kapitel»: Finanzministerium nebst unmittelbaren Dependenzen belr., eine Erhöhung der Einnahmen um 14 700 41 aus. Die letzteren setzen sich au« de» MikthziiiSerträgnisien der zur Erweiterung bezüglich zum Umbau de« Landhauses angekausten Nachbargrundslncke zusammen. Wa« die Ausgaben anlangt, so setzen sich diese zusammen au» 30 000 41 sür Ministergehaltr, !43 000.8l sllr die Besoldungen der Direktoren und Vortragenden Räthe. Die Behalte sür die Histsardeiter und juristischen Serretaire, welch« di-her 48 000 ^ bezogen, sind aus 5L000 .8! init Rücksicht aus den vermedrten Be- dars erhöbt worden. Tit. 5, Gehälter der oberen Expedition»- beamte», ist adern,al« mit 106 400 4l eingestellt worden. Für da« technische Personal, welche« bisher 24 000 .8t Ausweichung verlangt», sind diesmal 24 300 8t eingestellt, weil da« Gehall de« Eisenbahn v-rmesiungS.CoiiducteinS um 300 .81 erhöht werden mußle. Tit 7, Erpebilionsbianil», bezifferte seine Ausgaben in der vorigen EtaiS- periode aus 372 450 4! Durch Erhöhung der DurchschnittS- besolduiigen und der Mthreinstelliina von vier Bureaiiassistenten mit je durchschiltlich 2100 -8l ist dieser Titel mit 381 900 4l eingestellt Tit. 8, Diener und HauSmänner, verlangt 30 400 Die anderen persönlichen und sachlichen Ausgaben verlangen noch Sb 750 Die Verwaltung der Slaal-schuiden (Kap 174) fordert eine Ausgabe von 147 lOO und verzeichnet eine Einnahme von 1000 ^ Die AuSgabe setzt sich zusammen auS 28 8M 8l für Besoldungen der oberen ExpedltionSbeamlen, auS 60 600 sür ExpeditionSbeamte und 3500 .4 sür Diener. Do» Uebrige enliälli ou> persönliche und sächliche Ausgaben. Der Zuschuß sür diese« Cavürt beträgt miihin 146 100-8l — Bei dem Eapiiel 75, König, sicher Großer Garte», sind infolge der Erdöhung der Restau ration». u.id EiSautzuiigS-Pachtziusea di« Einnahmen aus 83 756 ^1 >rftl«geil. Di» Nutzungea auS eigenem Betrieb« fiele» infolge der -x- Letpztz, 23. Januar. Se. Majestät der König Se. kaiserl. und königl. Hoheit der Großherzoa von ToScana und Se. königl. Hobest drr Prinz Georg fuhren heute Vor initlag «/«8 ilbr mit den Herren ihrer Begleitung nach dem Böhlitz Ehrenberger Revier, um daselbst dem Waidwerk ob zuliegen. InSgesaiuint waren zweiundzwauzig Herren eingrladc» worden, sich an der königliche» Jagd zu beiheiligen Nachmittag» >/,6 Uhr findet im Hotel zum D>e«d»er Bahn Hose Diner statt, an dem außer den genannten höchste» Herr schaffen folgende Herren theilncbmen: General von Carlo Witz, Oberslallmeister von Ehrensleia, Generalmajvi von Treitschke, Rittmeister von Lilien, Kämmerer Sr kaiserl. und königl. Hobest de» Großberzog» von ToScana, Rittmeister Krug v. Nidda und Oberfvrstmrister Niysche. -g- Leipzig. 23. Januar. Heute Morgen 6 Ukr 5 Min traf Se. königl. Hobest der Pnnz Georg in Beglrilung seine» persönlichen Adjuianlen Nstlmeisier« Krug v. Nidda aus dem Dresdner Bahnhöfe ein und begab sich nach dem königlichen Palais. * Leipzig, 23. Januar. Prinz Ludwig Ferdinand von Bayern passine gestern auf der Rückreise vom Ordens feste in Berlin mit Gefolge und Dienerschaft unsere Stadt. Derselbe fuhr von hier weiter nach München. — In der Angelegenheit Kling er-Stau ffer bat Mar Klinger am t2 d M. — zwei Tage nach dem Rencontre aus der Reoaction de» „Verl. Tagebt." — an l)r. Binlwanger geschrieben, sei» Artikel in der Fleischer schen „Revue" ein hatte so viele bewei-loS gebliebene Anschuldigungen gegen ihn, daß er (Klinger) ibn um sofortige Aufklärung, Be, bringung der Beweise bezw. Nennung seiner Gewährsleute ersuche. Darauf antwortete vr. BinSwanger am t7. Januar: „Wie au» meiner in ber „Deutschen Revue" veröffentlichten Studie zu ersehen, ist dieselbe von rein wiffenschastlich-piqchiu krisch«,» Standpunkte aus geschrieben, wobei ich nach dem ganze» Lharakter der Arbeit und ber Zeitschrift, in der st« erschien, weder annahm noch wünscht», daß einzelne Stellen, au< dem Zusomnikn h»ng gerissen, von TageSblättern verüffenllicht würden. Auch bei der Stelle, a» welcher Sie Anstoß nehmen, befind« ich mich ans rein ärztlichem Standpunkte und bedauere van diesem au«, daß ipeciell Sie, dl» dadin rin Freund Stauffer'», die Erscheinungen »ine« durch aus getrabten Geiste«, und GemülhSzusiande« nicht al« solche er- kannten, sür dieselben kein Verständiitß hatten. Rur ln diesem Sinne sind die Aeuheeungeu über Et« in meiner Studie auszu lassen, wa« sich übrigen« au« dem Zusammenhang klar erzieht. Dagegen lag «S mir selbttversläudlich vollständtg fern, Ihre Persönlichkeit im Allgemeinen zu beurtheNea und in Mitleidenschnst zu ziehen oder Ihre Ehre irgendwie anzutasten; ich dab» keinen Augenblick daran gezweifelt, daß Li» tm besten Glaube» handelten. Ich habe mir lediglich bek der Würdigung de« Geiste», zustande« Stauffer'S und der damit »»saminenhüngenden und Id» beeinsiiissenden Umstände die für jede wissenschastltch« Arbeit unbedingt erforderlich« und ihr auch zustehend« Freiheit der unumwundenen ivissenschastlichea Kritik und Aeußerung ge nommen. Meine Untersuchung verzichtet der Art ekue» derartigen Essa-S gemäß aus dir Beibringung de» tdatslchlich«, Matenat«, setzt die« »elmehr al« drm Leser bekannt voran» Ei« stützt sich — um Ihre Anträge in dieser Richtung zu beantworten — insbesondere auch bei llonsiatirung de» Einstiisses, den Ihr« Erklärung Herrn Wrlli gegenüber, am 14. November 1889 in Rom, aus di« wetleien Schicksale Stauffer'S hatte, wesentlich aus daS Vrahm'sch« Buch, dessen einschlägig» Steven, namentlich S. L7S nnd ss., Ihnen »weikello« bekannt sind; ferner aus dt« sür einen Kreis von Be- I tannlen beftiniml». eingehender» Darstellung »ine« Rächslbelhelligten, au« dem Jahr« 1890. di», wie angenommen werden muß. auch Herrn Vrahm Vorgelegen hat. Bei drr immerhin vertraulichen Nalur dieser Mittbriliiug darf ich Sie bitten, hiervon io drr Oeistntlichteit keinen Gebrauch machen zu wollen. Ich benutz» schließlich den Anlaß, Sie M versichern, daß die Gestalt, welch« di« Angelegenheit nu»mrhr der aioßen Oessenlttchteit angenommen Hai, mir nicht minder unerivünschl und peinlich ist, atS Ihnen." X. Leipzig, 23. Januar. In der am vergangenen Conn- iag ftattgtffindencn außerordentlichen Gemeinde-Ver sammlung in der hiesigen resormirten Kirche wnrde einstimmig beschlossen, da» alte, am ThoniaSkirchhos liegende Kirchengrunbstück der Stadt Leipzig kür 700000 -8t zu überlassen, sowie daS Grundstück Ecke der Löhrstraße und des LöbrspiatzkS als zukünftigen Kirchenbauplay anzuiiehiiie» Da auch di« Herren Stadtverordneten wohl kaum gegen dieses Abkomme» eine Einwendung baden werden, so durste nun diese schon so lange Zeit schwebende Frage ihre enkgiltige Erledigung gefunken haben. Die Baupläne für die neu zu erbauende resvrmirte Kirche sollen aus dem Wege drS öffentlichen PreiS-AuSschieiden« erlangt werden, und da die Gelkmsttel sür diesen Bau säst vollständig vorhanden sind, so darf ma» hoffen, daß bald eine neue resvrmirte Kirche hierselbst ersteht, die sicher einen Schmuck sür unsere Stadt bilden wird. — Wie auS einer Bekanntmachung der kaiserlichen Ober- postdireclion zu Leipzig in der vorliegenden Nummer zu er sehe» ist, wird da« der Reich- Posiverwaliurig gehörige, in Glauchau am Sckulplaye belegene HauSgruirtstück mit Seiten gebäude,Hvfraum »nd Vorgarten a»iDo»ne»«tag den 8 Februar iu Glauchau a» PostamlSsteUe —Zimmer de« Postdirecior« — össeutlich meistbietend versteigert werte». Die Verkaus» bekinauiigen können bei dem kaiserliche» Postanite in Glauchau cingesche» und von demselben gegen 50 -s Schreibgebühr bezogen werden. Ter VerkaufSlermin beginnt Vormittag» >l Uhr und wird nicht vor l Ukr Nachiuiltag« geschlossert. Da« Grundstück ist aus 6t3l6.8l abgeschätzt. ** Leipzig, 23. Januar. Eine von 70 Personen bestickte Sck>u bin ach erversai» mlung sand gestern Abend im „UiiiversttälSkeller" statt. Dieselbe war dadurch bcmerkeiiS werlh, daß nach einem von Herr» Schmidt über die Arbeiterbewegung gehaltenen Vorträge einer der folgenden Redner, Herr Witt mann, entschiedene Opposition machte Derselbe bekannte, daß er sich bedeutend wobler befinde, seitdem er nicht medr der socialdemokraiischen Bewegung angeböre und e« ausgegeden bade, aus de» Zi,k»nffSstaat, der in Wirklichkeit doch »ur ein Zitchlhau-staal würde, zu harren A» Uiiterbrect'ungen fehlte e» bei den AuSsüb, ringe» des Redner» natürlich nicht, auch vermochte er die 'Anwesende» nicht umznstiliriuen. — Z»»> VerlraucnSuiann wurde sür da» lauseude Jahr Herr Kuriert gewählt. ) Leipzig, 23. Januar. Am Sonntag Nachmittag sind vermutbiich initleist Nachschlüssel» au» einer Wohnung in der Schenke n dorfstraßc eine größere Anzahl Essecten im Gesammtwerthe von 120 -8k vertacktlo» gestohlen worden Unter den entwendete» Sachen befinden sich ein »riltelgroßer, grauer Hairbkosscr, ein brauner Gclnock nebst Weste, ein dunkelblaue» Eheviotiacket, eine schwarze Tuchhose, eine blau gestreifte Hose, ei» Revolver u. s. w. — Wegen schweren Diebstahl« wurde gestern ein ISjäbriger Schoriiste>»fegerleh»li»g au» Freimaldau verhaftet Derselbe halte während der Abwesenheit seine» Lehrherr» sich dadurch Eingang zu dessen Wohnung verschafft, daß er die Wohnung-ikür arzSgcbobe» batte. An» einer darin siebenden Com mode entwendete der Lehrling 30 -8l, wovon bei seiner Festnahme nur noch 3 -L bei ihm vorgesunde» wurden. — In der Petersstraße wurde in vergangener Nacht ei» liiesiger 70jährlger Bn-Hdruckereibesitzer von einem Schlagans-ili betroffen uud »niteist KrankeutranSporiivageuS iu seine Wohnung gebracht. — Im Lause de» gestrigen Tage» kamen drei gerinasngige Schadenfeuer ans der Wald-, Sophien- »nd Alberistrohe i» Gohlis zur Meldung. In allen drei Fällen vermochten die Hausbewohner da» Feuer zu löschen. — I» der Nacht vom Sonntag zur» Montag versuchten Diebe In eine in der Pe sia lozzist ra ße gelegene Filchhandlung einz»- brechen. Sie Hallen bereit- ein Thürseld in der Lade -thür heraus geschnitten, al« sie gestört wurden und die Flucht ergriffe». Bislang fehlt vo» den Thäiern jede Sur. — Wegen Verbrechens gegen ß. 176 Absatz 3 deS Strafgesetzbuch» ivnrden gestern drei Personen, ein 66jühriger Buchbinder auS Dre-deu, ein L6jähriger HandelSnian» auS Unterhalau und ein I6jährigrr KausmannSlehrling von hier, in Hast genommen. Lie rode» Geselle» hatten sich deS obgebachten Verbreche»« zu ver ichledeuen Zeiten »nd, ohne einander zu ke»»e», an ein und deiuscibe» Kinde schuldig gemocht. — Ei» Wasserrührenbruch wurde gestern Abend au» der Userstraß« gemeldet. Di« ersorderlicheu Vorkehrungen wurden losoet geiroffen. — Irr der Eentralstraße wurde am gestrigen Nachmittag »i» junge« Dienstmädchen vo» einer Droschke überfahren und gefährlich verletzt. DaS Mädchen warde von demselben Troschkenssthrer nach der aus dem Thonberg belegene» elterliche» Wohnung gefahren. In der Delitzscher Straße ging gestern Abend daS Ge schirr eine« Leipziger FlelschermeisterS durch, wobei ei» in Eutritzsch wohnender Handarbeiter »ingeriss«» wurde. Der Mn»n erlitt durch ein ihn hart streifende» Rad »ine schwer« Verletzung de- Hinter 'opsel, sowie ein« Verstauchung de« linken Arme» be»» Sturz. — Sin Unbekannter, etwa 20 Jahre alt, mit grauem Anzug bekleidet und besonders daran kenntlich, daß er lange, drS aus die Finger reichende Müffchen trägt, bat vor einigen Tage» unlcr Vor relgung eine« Zettel» al» Taubstummer In einem Hause In der Lha»sseestraße gebettelt. Nl« man Ihm aus deu Zahn sühlle, ergriff er die Flucht und konnte nicht wieder elngehoit werde». Vor dem Schwindler sei hiermit nachdrücklich gewarnt. — Infolge eigner Unvorsichtigkeit siel gestern Abend ein Ziinmer- nianir au« BolkmarSdors in ein Siemiireiien und zog sich dabei an der rechte» Brustseit« «ine 3 cm lange Fleischwiinde zu, die die Anlegung eine- Nolhverbande« erforderlich machte. -lk. Leutzsch, 22 Januar. Dir ordentliche General Versammlung de» hiesigen Turnverein« fand unter zahlreicher Belheilranna der Mitglieder im Restaurant „Zur Wartburg" statt. Nack Begrüßung drr Aiiweseiiben gab der Vorsitzende, Herr H. Naumann, seine» vo» warmer Be geisterunz für die deutsche Turnsachc getragenen Jahre« bericht, gleichsam eine Aursübrung zu dem deutsche,> Tur» spruch: „Große« Werk gedeiht nur durch Eiuigleil!" Trotz aller Anfeindungen ist der Verein im ver- Jahre wieder um 30 Mitglieder gewachsen, er heut« 192 Mitglieder zähl«. Geturnt habe» Alt und Jung rech» wacker. An «9 Turnabende» ver einigten sich 6046 Mann (gegen 4773 im Vorjahre), giebt durchschnittlich Uber 6l Man» für den Turnabend Die Vor lurner Ubier, 49 Mal mit 457 Mann. Auch verschiedene Preise holten sich Lie Mitglieder. Mit einem kräftigen, barrnonisch erwiderten „Gut Heil der alten Arbeit und Gut Heil dem Neuen Jahre" klang der Bericht an«. Ebenso günstig lautete der Cassenbericht. der mit einem Baarbrstanve von >268,78-4 abschloß Da« Grsaminlvermöge» de« Verein» beträgt z. Zt. etwa >3 000 -8k Hierauf schritt man zu den Neuwahlen. Al« Vorsitzender wurde Herr Naumann ei»- stimmig wiederaewäblt,während al» TurnrathSm,tgliedrr die Herren Spengler. Lunrpisch, Polen;, Zicschc und Coiditz und al« Stellvertreter die Herren Her,». Leiblich und Aug. Lange die meiste» Slimuien aus sich vereinigte». E» erfolgten nun die übrigen Waklen, und ^war wurden al» Eassenrivrsorrn die Herren Hüfner, Thormer und Mehl Horn, als Turn wart Herr N„tzschinann, als Fakiren träger Herr Rob Stephanow, als Abgeordnete für Len Ga »turn tag dir Herren Naumann und Nietzschmanir, al» deren Stellvertreter dir Herren Spengler und Hubn ge wählt. Beim Gesänge frischer Turnerlieder blieb man hierauf noch lange froh vereint. sivsseiren so daß * Wurz«,. 22. Januar. Um die hie, ,u hesrtzendr Schul« directorstelle haben sich 52 Bewerber gefunden. * Srtmura, 22. Januar. Zur gestrigen Lutherauf« fllhrung war der Andrang von Zuschauern gewaltig. Der Saal war bi» auf den letzten Platz gefüllt, armerdem konnte Bielen kein Einlaß mehr gewährt werten. Die Mehrzahl der Besucher wurde von der Umgebung gestellt. Besonder» waren auch die Orte Wurzen, Lei-nig, Rochlitz und selbst Leipzig vertreten. Auch zur FreilagS-Vorsiellung schon Halle ein Omnibus Zuschauer au» Borna gebracht. Mit Rücksicht aus die starke Nachfrage nach nurnerirlen Sitzen hat man eS durch Aeuderung ter Platzvertbeilung möglich gemacht, deren Zahl von 300 aus 400 zu erhöben, so daß nun. nachdem die »uineririen Sitze sür die ganze Woche der«»» «»«verkauft waren, wiederum solche zu haben sind. Doch ist Eile ge boten, denn die Miltwoch-vorstellirng ist bereit» wieder au»- vcrkaust und sllr den Donnerstag sind auch nur noch wenige zu haben. Au-wärtizen Besuchern empfehlen wir, durch Voran-bestellung der Karten sich den Eintritt in den Saal zu sicher» Heute Abend wird Beschluß darüber gefaßt wer de», ob Vorstellungen außer den arrsaug» geplanten 9 noch ttatlsiuden sollen. * Züolditz, 22 Januar. Gestern ist im naben Trrpihsch die Händlerin verw. Frenzes bei einem Schwindelarrsalle in eine neben dem von ihr bewohnten Hause befindliche Wasser lache gefallen und darin ertrunken. * Rochlitz, 22. Januar. Ein schwerer, eigenartiger Un- glückssall hat am Sonnabend Abend eine Familie H. auf der Zwickarier Straße betroffen. Während die Eitern sich aus ter Arbeit außer te», Hause befanden, waren zwei Kinder, ei» Knabe von 10 »nd ei» Mädchen von 6 Jahren, in der Wohnung ohne Anssichl zurückgeblieben. Um sich die Zeit zu vertreiben, haben die Kinder wahrscheinlich verstecken gespielt »nd sind dabei zusammen in einen größeren Kasten init Deckel geratben. Ein Znfall, der sich wohl kaum fest- sielleu lassen wird, hat de» Deckel zusallcn lassen, und die Kinder waren nicht mehr im Stande, ihn zu öffnen. Al» die Ellern »ach Hause kamen, fanden sic da» Mädchen bereits erstickt, de» Knaben aber mit der» Tode ringend. Alle Ver suche, da» erstere in» Lebe» znrnckziirufe», blieben erfolglos, während ber Knabe Hoffnung giebt, rhu am Leben zu erhalten. ' Döbeln, 21. Januar. Heute Morgen brannte die isolirt auf der Höhe de» Vnrgsiatel» stehende Dachpappen-, Tbeerprodu et- und Benzol-Fabrik von Oswald Gr ein er. Da« Feuer ist schon am frühen Morgen in der Abibeilnng iür Dachpappensabrilaiir» eiilstanden, wurde aber merkwürdigerweise erst gegen 8 Uhr in ber Stadt bemerkt, so daß fast die ganze Fabrik schon über »nid über in Flammen stand, al» die Feuerwehr «»»rückte. Bei dem äußerst gefähr liche» Maierial und einem brausenden Sturm war auch rin Eingreifen nicht möglich; e» konnte» nur einiae Theerfässer bei Seite geschasst werden, die Mcbrzahl derseiven ging aber saiiiint dem NiederlagSschnppen in Flaninren auf. Einaroße» Glück war e», daß da» Fcner in den durch starke Mauern geschützte» Benzol Filterranm nicht über greisen konnte; eine snrckibare Explosion wäre sonst unvermeidlich gewesen. Die süuf große» Behälter waren eiligst »rit einer Schicht Erde belegt worden. DaS Feuer bringt de», Besitzer einen großen Schaden Eben war die Vergrößerung der Fabrik beendet und e» sollte in de» nächste» Tage» mit ber Herstellung eines neuen chemische» Oele» begonnen werden. Die Fabrik hatte gerade viel Aufträge zu erledigen. * Miltwcida, 22. Januar. Ein überaus schöne- und n'trilivolle« Geschenk ist i» der vergangenen Woche der Kirche zu Frankenau ziigegarigen. Dieselbe empfina daS neue Altargemäldc, welche» anläßlich der im Jahre l892 er folgte» Erneuerung der Kirche da» königl. Ministerium auf die Bitte de» Knchknvorstaiide» der Gemeinde zugesaat batte. DaS Bild, 2,30 in doch »nd 1,70 m breit, vo» dem Professor an der königl. Knnsiasadciiiie zu Dresden Historienmaler Schönherr gemalt, stellt in Lebensgröße den auserstandenen Heiland dar, wie er mit ausgchobeurir Händen in der r)um>»k>sa>»r«scheivesl»nde die Leine» segnet und ihnen seine trostreiche Verheißung giebt: „Siebe, ich bin bei euch alle Tage bi» a» der Welt Ende!" Die lichtiimstoffenc, hobriiSvelle Gestalt de» Heilandes, an» dessen edlem Antlitze der Friede be>»icderle»chtet. de» er seiner Gemeinde erworben hat »uv mit dem er sie segnet, macht eine» überwältigenden Eindruck und muß sür jeden andächtigen Beschauer von herz- erhebendcr und tieferbaulicher Wiiknng sein. Für die Her stellung de» Gemälde« sind vo» dem töuiglichen Ministerium etwa 3000 .8! au» den Mitteln de» allgemeinen Kriiistfond» gewährt worden. Nach Fertigstellnrig de» Rahmen», zu welchem Bauralh Prosessor Lipsius in Dresden die Zeich nung zu liefern übernommen hat, soll da» Gemälde entweder am erste» Lslkrseicrlage oder am Hiiniiielsahrt-seste feierlich in gottesdienstlichen Gebrauch genommen werben. — In Bettess der Bcrbaiidlnngcn de» deutsch-sociale» Parteitage» in Chemnitz wird Folgende» »litgetheilt: E>» Aiilrog Klei»»,'« gi»„ dahin, die Eentral« der deutsch sociale» Bewegung vo» Leipzig nach Chemnitz zu ver legen. Bearüiidel wurde dieier Antrag mir den letzten unlieb samen Borsvin»i»issen in Leipzig, die zlii» Verfall der Bewegung in ihrer GebiittSslätte geführt haben. Dagegen mache die de»Isch- sociale Sache in übeninitz so ,iiigehe»re Fortschritte, daß e« nur rc>HI und billig sei, die Lciinng des LondeSvcrboiide» nach Chemnitz zu verlege». RechlSanwalt Hillebrand.Leipzig rvideriprach diesem Anträge. Leipzig sei nach wie vor als Centrale de» AnU- semilisniii» i» Sachse» z» betrachten nnd »ine Berleamig der Leitung nach Eheittiiltz würde schwere Schädigungen der Bewegung im Gefolge habe». 'Nach längerer Debatte wurde der Antrag Klemm i» redarttoneller Aenderung angenommen, wonach Leipzig nicht mehr al» Lentraie der antisemitischen Be wegung zu betrachte» ist. Bielmehr wild Chemnitz fernerhin al» Sitz der Bewegung angeiehe» werden. Di« den An trägen folgende» VorsiandSwahle» siele» deshalb i» ihrer Haupt sache »ach Chemnitz. Zur» ersten Vorsitzende» wurde Fabrikant A. Klein»i-Chemintz (srüher Rascha»), zum zweiten Ziegcleibesitzer Beyer-Siegmar bei Chemnitz, zuiii Schatzmeisler v. Freyberg« Chemnitz, znm ersten Schristlnhrer Kaiisinaiin Trlebenbach und zum zweiten Schriftführer Fabrikant Heßler-llheninitz gewählt. Zum Schluß fand sodann eine DiScnsslon über die Stellungnahme der Deulsch-Soeialen bei einer eventuellen ReichslagSausiösung statt. Es wurde beschlossen, bei einer eveniuellen ReichStagS- anslösunq selbstständig vorzugehen, ohne Rücksicht aus di« anderen Parteien. Auch gegenüber der conservativen Partei will der Landes verband seine volle Selbstständigkeit wahren und Bund» ss« nicht eingeht». Es wurde geltend geinnchr, daß die Eoiiservalivrii den Teiilsch-Socialen gegenüber ebensall» bei Gelegenheit der letzte» Neichstagsmahle» rücksichlSloS vorgegange» seien. Wen» irgend «ine deutsch-sociale Candidalur Rnsjicht aus Erfolg habe, soll» dieselbe auch der conservattve» Partei gegenüber gellend gemacht werden. — Zn einem bedauerlichen llnglückSfasse kam e» gestern, Montag, Nachmittag gegen 4 Uhr in einem Fabrikgrund slücke ver W>ese»straße in Chemnitz. Der 18 Jahre alte Markihelser eine» auf dieser Straße befindlichen Strumpf- und Handschnhgeschäsie» Halle sich im NiederlagSranme ver Entnahme vo» Petroleum eine Cigarre angebrannt und da» hierzu verwendete Zündholz ans den tbeilweisc durch Oelreste angeskiichlelen Boten geworfen. Lctzlere ballen sich hierdurch knlzüntet und gleichzeitig nicht »ur da» noch reichlich mit Petroleum gefüllte Faß zur Explosion gebracht, sondern auch einen nicht unbeträchilichen Posten dort lagernder Coak» im Werth« von etwa 400 .81 in Brand gesetzt. Drr beklagkiiSweuhe i»»ge Man», wclcher mit brennenden Kleidern aus de» Hos flüchtete, trug hierbei an beiden Beinen von den Füßen bi« zun, Unterleibe so schwere Brandwunden davon, daß sich sein« sofortige Ueberführung in da« Kranken haus nölbig machte. Tie herbeigernsene Feuerwehr mußte znr Bewältigung de« Brande» zwei Schlauchleitungen in Betrieb setze» »nd war längere Zeit thätig. * Lchöiibeidr, 2l. Januar. Die Bürstenfabrik de» Hof lieferanten Flemming hier hat seit einigen Tagen «4rk»
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