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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.01.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-01-28
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189401287
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18940128
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18940128
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1894
- Monat1894-01
- Tag1894-01-28
- Monat1894-01
- Jahr1894
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.01.1894
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«7» VolksmrWastlichtS. Ellle ftr diesen Lh«il bestimmt«n Sendungen sind zn richte» a» de» verantwortlichen Redacteur desselben T. G. Laue in Leipzig. — Sprechzeit: »a» von 10—11 Uhr Vokkff. und VS» Uhr ßt-chiff. Fernsprechmeldungen. * vrrn, 27. Januar Der verwallung»rath der Jura- Slmpionbohn genehmigte mit allen gegen 4 Stimmen den! Betrieb-Vertrag mit der Thuner See-Bahn unter Vorbehalt 6 mouatlichcr Kündigung. Ta- Budget für 1894 wurde genehmig», j dt» verlangten Spectolcredit» bewilligt. Telegramme. 8 Hamburg, 27. Januar. (Privat-Telegramm.) In der hkiitlgrn Aussichi-ralhliitzung der Hypothekenbank in Hamburg wurde die Dividende aus 8 Proc. festgesetzt. Die General-Versammlung findet am 22. Februar in Hamburg flott. ö kättowitz, 27. Januar. (Privat-Telegramm.) Der 18451 begonnene Betrieb auf der Kohlengrube Luisenglück wird! Ende Marz eingestellt. vv Warschau, 27. Januar. (Privat-Telegramm.) Angesicht- de- nahe bevorstehenden Abschlusses des deutsch.russischen Handelsvertrages haben Getreidehändler im Königreich Bolen mit der Lagernng von bedeutenden Getreidemassrn an den User» der Weichsel, des Bug, des Wiepsz und des San be gonnen, um dieselben zum Frühjahr, wo der Beitrag persect sein dürste, theiiS per Frachten, theilS per Lahn nach Danzig zu tranSportiren. IV. Baku. 27. Januar. (Privat-Telegramm.) Die beiden Rapht hosyndicate haben beschlossen, sich in «in Syndikat zu vereinigen. Am 1/13. Februar d. I. wird das nnnniehr neue Syndikat seineTbatigkeit inBetresf Ausfuhr von Naphtha tu- Ausland beginnen. vie neue Lilber-Lommisston. In einem Schlub-Artikel, welchen vr. Bamberger in der neuesten Nummer der .Nation" veröjsentlicht, weist er daraus hin, Lag der Währnngsstreit von bimetallistischer Seile in neuester Zeit vornehmlich aus die Frage zugespipt wird, welchen Einfluß die jüngsten Maßregeln betreff» de-Silbers tnIndien und Amerika aus da- Berhältniß zwischen Goldvorrath und Gold gewinnung einerselt- und Gotdbedürsniß andererseits auSüben müßten. Auch der Bescheid de- Reichskanzler» an dir ostpreußischrn Landwirthe bat diese indisch-amerikanischen Vorsiillr zum Anhalts punkt genommen. Gerade diese Ereignisse sollten den Anstoß gegeben haben, nunmedr eine Untersuchung vorzunelunen, die bis dahin für entbehrlich erklärt worden. Temgegenüber führt vr. Bamberger au-: „Die natürliche Folgerung, welche aus lenen neue» gesetzgeberische» Beschlüssen der indischen und amerikanischen Negierung sich ausdräugt, ist doch offenbar die. daß sie.startutllenGlaubenandieMöglich keit einer künstlichen Erhöhung de- SilberwertheS zu erwecken, vielmehr diesem Glauben di» letzte Stütze entziehen müssen. So hat die erste gesunde Aussassnng in der ganzen Welt die Sache angesehen, und nicht mit Unrecht. Auch ließen die sowohl von dem Präsidenten der Vereinigten Staaten wie von der englisell- indischen Eomniissioii au-drücktich angeführten Motive keinen Zweifel darüber bestehen, daß sie mi» jener allgemeinen Auflaflung überein stimmten. Die großen Entscheidungen, zu welchen sich Amerika und Indien nach langen Kämpfen und Schwankungen ausgerasst haben beruhen aus der unabweisbaren Erkenntniß, daß auch die letzte AuS- sicht aus die Rückkehr des Silber- zu seinem früheren Werthe und seiner früheren Bedeutung in dem Geldwesen der Eulturländer nach aller menschliche» Berechnung geschwunden ist. E« ist in der Thal eine wunderliche Interpretation weltgeschichtlicher Vorgänge, wenn man jetzt zu dem Schluß gelangt, daß nunmehr erst recht Anlaß gegeben sei, sich mit der Frage zu beschästigen, deren definitive Be- antwortung gerade von de» competentkslen Stellen in Gestalt so tief einschneidender Maßregeln ergangen ist. Und wenn die wissenschasb liehe» Gutachten sich vou dem Gedanken leite» lassen, daß diejenigen Länder, deren Währung aus dem Golde beruht, nunmehr neuen Ge fahren ou-gesetzt seien, so drängt sich doch die Frage aus, wie et denn kommt, daß gerade diejenigen Staaten, welche solche Gefahren am meisten zu scheuen Hutten, selbst jene Maßregeln in di« Welt gesetzt haben? England, welche- die Silberprägung in Indien eingestellt hat, wäre doch gerade daS Land, da- am meisten Ursache hätte, sich zu beunruhigen, wenn seine Goldwährung dadurch bedroht erschiene; und das Gleiche kann von der amerikanischen Negierung gesagt werden, deren Piäsident, wie die Mehrheit der Bevölkerung, an dem Grund> satz scstjnhallen erklärt, daß ihr ganze» Finanzwesen aus dem Ber- trauen beruht, alle Verpflichtungen letzter Hand io Gold einzulösen (wenn auch und gerade weil die Umlaus-mittel auf einem theilS au» Gold, theilS au» Sisber bestehenden Vvrrath znsattimengesetzt sind). ES ist gar nicht zu verstehen, daß gerade Deutschland jetzt mehr alS die beiden bezeichnet«» Staalswesen Ursache finden sollte, in den von denselben beschlossenen Maßregeln einen Grund zur Beunruhigung z» sehen. Tie Reichsreglevung hatte bis jetzt unter dem ersten, wie unter dem zweiten Kanzler immer den gesunde» Standpunkt eingenommen, daß, welcher Ansicht man auch in der Währnngssrage sei, Deutsch land vonalle »Staatenamwentg st «»Grund habe, mit einem Anstoß zur Prüfung oder Lösung des Problems voran zugehen. Dem entsvrach die vom Fürsten Bismarck vorgezeichnete Haltung der deutschen Delcgirten aus dem Pariser Eongreß de- Jahres 1881, aus welche mit Recht Aras Caprivi, als auch für ihn maßgebend, sich beries Die Ereignisse deS JahreS 1893 mußte» nur zur Befestigung dieser Ansicht führen. Nicht nur da-: Eine der lautesten Klagen ging stet- dahin, daß der Niedergang de« Silber- den Preis de- Getreide- in Indien und Rußland herobdrückte Jetzt hat Indien, wie Rußland, seine Währung vom Silberprei« losgelöst Es giebt kein Land mehr, das Silber prägt und zugleich aus dem Getreidemarkt roncurrirtl Daher kann nicht der geringste Zweifel darüber auskommen, daß lediglich taktische Gründe den Reichskanzler zum Verlassen d«S geraden Wege- getrieben haben — eine Taktik, deren Richtigkeit hier nicht untersucht, aber noch viel weniger gut befunden werden soll. Wenn die im Anschluß an den bekannten Kanzlerbries im Herrenbause abgegebene Erklärung de- preußifchea LondwirthschostSminister- sich gleichfalls daraus be schränkte, Fragen zu stellen, ohne deren Beantwortung zu präjudiciren, so ist daS doch in Ausdrücken geschehe», welche zu versieben geben oder geben sollten, daß man nicht aus taktischen Be weggründen, sonder» aus sachlichen Erwägungen zu der beabsichtigten Prüfung sich angespornt fühlt! In dem großen Kresse Derer, welche da? Rütteln an unserer Währung geradezu nnbegreijtich finden, beruhigt man sich über das jetzige Vorgehen damit, daß alle solche Versuche erfolglos zu Boden f-llen mühten. Wie weit dieser Glaubr berechtigt Ist, soll im Augen blick nicht »»lersiicht werden. Aber darüber kann kein Zweifel be stehen, daß die eben gethanen amtlichen Schritte bereit- schädlich wirken müslen. Wer den Gang der Geschälte kennt, wird nicht zweisein, daß seil der Erklärung de- Lanbwirlhichnsl-- Ulsnister- im Herrendaiise viele Leute ln Deutschland bereit- sich die Frage ausgewvrsen haben, ob sir nicht zur Erhaltung ihre« vermögen- Forderungen und Hypotheken kündigen, deutsche Eflecten verkaufen und Sicherheit In auSläiidischen Anlagen suchen sollen. Ebenso werden Ausländer, dt» Eapitatien ln Deutschland stehen hoben, au« ihrer Ruhe auigeschreckl werden, und die Lust, neue Ereditverdindungea ml« Deutschland anzukuüvsen, wird leicht auf da- Bedenken stoßen, daß in Folge möglicher Veränderung in unserer Währung bedeu tende Schädigung eintrelen könne. Ist aber einmal ln diesen em pfindliche» Dingen der erste Anstoß z» Mißtrauen gegeben, so wird die Fortwirkiing in weite kreise hinan- unberechenbar. Die- Alle- führ» zu dem Schlüsse, daß weise Vorsicht den neuesten von Preußen und dem Reich gethanen Schritten nicht nachzurühmeu ist. Eden deshaib calculiren Diejenigen richtig, welche diese Schritte will kommen heißen, weil Verwirrung und Mißtrauen in die Zahlung- Verhältnisse Deutschland« zu bringen ihnen als eine günstige Bor bereitung zu einem Siurm aus da- Gebäude unserer Münz, und Bankverfaffung erscheint." Die deutsche Eisen- nnd Mnschinemudultrie und ein deuljch-rnsfischtr Handelsvertrag. 6-x. Die Erörterungen über den deutsch-russischen Handels vertrag werden besonder- auch In den Kreisen der Eisen- und Maschinenindusiriellen mit großer Ausnierksamkeli verfolg« E« ist da» natürlich. Rußland würde bei erträglichen Zollvnhältnissen, wie die deutsche Handel-statisiik früherer Jadre lehrt, «ine- der besten Absatzgebiet» für unter» Eiten- und Maichirienindustri« sein Auch beule wird eine Ermäßigung der russtichen Zölle und di» Beseitigung oder wenigsten» Milderung von einigen anderen, oller- dtug« erheblichen Erschwerungen unserer Ausiudr nach dort auf die genannten Industrien einen lehr günstigen Einfluß äußern. Tie Beziehungen der deutschen Eisen- und Maschineulnduftri« zu dem russischen M>rkt stellt eine sehr zeitgemäße und interessante Stndie klar, dir dem statistischen Bureau de» „Verein» deatscher Eisen- und Stahliadustrieller" zu verdanken ist Jene Stndie bietet werthvolle Materialien für den deulsch-ruifllchen Handelsvertrag, die bisher noch nicht an die Oessrntlichkeit gelangte». Di» Arbeit de« genannten statistischen Bureau», der wir in unseren nachstehenden Au«sührungen folgen, weist darauf hin, daß unter den fremden Staate», di« mit Rußland Handel-Verkehr pflegen, im Jahre 1892 Deutschland die erste Stille eianimmt, sowohl was die AuSsuhr als wa» di« Einfuhr aubetriss». Die Ausfuhr der deutschen Eisen-, Stahl- nnd Maschineiünduslrie nach Rußland betrug im Jabre 1880 noch 58I7I000 im Jahre 1884 nnr noch 30II3000 .Kl, »nd sank im Jahre 1892 bis aus 20 972 000 Im Jahre 1880 führt« Deutschtand nach Rußland an Eisen rc. Ivb >70 t, in 1892 ober nur noch 63 341 1 au». Der Rückgang beläust sich also aus rund 100000 t, die nach der Berechnung de» Stoltslischen Bureaus de» genannten Verein- einem jyerlh« von 37 199000 ^1 gleich- kommen. Dafleldr erwöhnt, daß nur seine Eijenivaaren ein« Steigerung erfahren haben, ebenso Eck- und Wiukeleiseu; Stabeisen und Bleche sind dagegen aus die Halste herobgejuuken, de-gleichen Roheisen. Der sonst überall stark begehrte deutsche Draht hat seinen Markt in Rußland säst ganz verloren; in Eisenbahnlchienen, Lokomotiven und Waggon- ist da« früher recht belangreich» Geschäft nahezu er loschen. Nur Maschinen erfreuen sich zur Zeit (Anfang Januar 1894) noch einiger Ausnahme. Ueberraschend blelbt, daß rm Jahr» 1893 di« Au«sul>r, ioweil dieselbe bi« fetzt bekannt geworden, nicht zurückgegangen, sondern in einigen Artikeln sogar gestiegen ist. Ohne Zweifel sind noch kurz vor Beginn de« Zollkriege- starke Posten von russischen Käufern bezogen worden ; auch mögen deutsch« Lieferanten, in der Hoffnung de- Zustandekommen- deS Handet-vertrage- nnd um während der lieliergong-zeit die ruisischr Kundschaft nicht zu ver- liercn, sich zu den allerbilligste» Preisen entschlossen hoben. Damit fällt ein stärkerer Bedarf de- russischen Markte- zusammen, den da» statistische Bureau de» „Verein- deulicher Eisen- und Slahlindustrieller auch au« der englischen HandelSstalistik nachweist. Trotz de- in nahezu allen anderen Ländern vorhandenen schlechten Geschäftsganges war die Eiseu-Au-suhr Englands nach Nußland in ll Monaten de- Jahrel >893 bedeutend höher al» in den vollen Jahre» l89l und 1892. Wenn auch England gern bereit gewesen sein mag, den Zoll krieg au-zunutzen, so wäre doch eine so hohe Steigerung der Aus- fuhr nicht möglich gewesen, wenn nicht in Rußland jener, vielleicht nnr vorübergehende stärker« Bedarf vorhanden gewesen wäre. Sehr interessant ist e-, wo- der Verfasser der von an» an« gezogenen Studie, Herr Generalsecrelatr l)r. Neutsch, über die Gründe sagt, die Rußland aus den Import von Eisen und Stahl ,c. Hinweisen. Da» Zarenreich besitzt viele und zum ThetI recht brauch- bare Eisenerze und ist auch nicht arm an Steinkohlen. Ader nur in vrreinzelten Bezirken befinden sich Kohlen und Erze beisammen oder nicht weit von einander entfernt. Ja der Regel haben vielmehr Erze oder Kohlen für Hüttenwerke so weite Reife» zurückzulegen, dag di« Herslellung-kosten zu hoch werden und trotz de- Zolles aus ländische- Eisen sich noch billiger al» einheimische» stellt. Wa» Hilst es den Walzwerken, Gießereien, Maschinenfabriken der Oslseeproviuzen, in Petersburg odrr im mittlere» Rußland, daß auS weiter Ferne russisches Eisen, ganz abgesehen von dessen Qualität, zn beziehen ist? Deutsche», schwedische» und englische- Eisen stelle» sich in Folge der besseren Berkehr-wcge doch billiger. In Folge dessen kaufen von den russischen Werken die Eisenbahnen ihr Material, die Industrie ihre Maschinen, der Eisenhandwerker sein Halbfabrikat, die Bau gewerb« ihre Träger und Säulen, der Landwirih seine Aeräih« und landwtrihschastltchen Maichinen zu unglaublich hohen Preisen oder sic finden dieselben doch geradezu unerschwinglich. Die von un« benutzte Studie erinnert an die Steigerung der russischen Zollsätze seil 1872. BtS dahin bestanden in Rußland für Eisen und Maschinen verdältnißiuäßig niedrige Zölle. Nur für tahl und dessen Artikel waren die Zollsätze dem Eisen gegenüber ungewöhnlich hoch, doch entsprach diese« bi- zu einem gewisse» Grade der damaligen Prei-stellung, war auch angesichts der t»> Jahre 1872 noch sehr geringen Verwendung de- Stadl- für die Eiiisuhr kaum von Belang. Bo» 1873 ab trat dagegen bald für Viesen bald für jenen Artikel in nahezu jedem Jahre eine Zollerhö d»ng ein, di» sich bi- l89l fortgesetzt hat und fast bi- zu Prohibt tivföllen gelangt ist. Der im vorigen Jahre zwischen Deutschland »ad Rußland entbrannt» Zollkrieg erhöhte dt» Zollsätze für di« deutsche Einsubr »m 20—30 Procent. Ein» rech» delrächtliche Er schwerung der Eiosuhr war auch durch di» bereit« 1876 erlassene, aber erst 1882 und 1883 in volle Kraft getretene Verfügung ent standen, daß die Eiagang-zölle in Gold zu zahlen seien. Die Zölle wurden früher tu Papierriidelu gezahlt; die Goldzölle hatten somit eine sehr belröchtlich« Erhöhung der Zollsätze zur Folge. Da- statistische Bureau de- „Verein- deulscher Eisen- und Stahl- industrieller" weist mit Recht daraus hin, daß die beide» Zwecke, dir von der russische» Regierung mit ihrer Zollpolitik verfolg» werden sich schlechterdings nicht miteinaudrr vereinige» lasse». Die stetig höher veranlaglen Zölle sollten al- Finanzzvlle di« Einnahmen de» Reiches steigern, al- Schutzzölle in dem bisher fast aus lchließlichcn Ackerboustaate die Industrie sörbern und neue gewerb lich« Branchen entstehen lassen. Mit dem Sinken der Einfuhr müsse» auch dir Einnahmen au» den Zöllen stetig obnehmen; dir deadsichtigt» Dopprlwirkiiiig kann daher aus die Tauer nicht er- reicht werden, weil man in der Bemessung der Zolldöhe Maß zu halten nicht verstand. In Bezug aus den Schutz de, nationalen Arbeit sind dagegen einige Erfolg« nicht zu verlrnne» In der Thal hat Rußland in einer Anzahl Branchen eine gewisse industrielle Eniwickeinng auiziiweiien, die vor 10 oder 20 Jahren fehlte. LS wird feboch behauptet, daß dieselbe nur unter so außer ordentlich hohem Z. llschntz nolhdürstig sortbestehen könne, weil für eine gedeihliche Weilerentwickelung und selbsisiöndige Entfaltung mehrere wtchiige Vorbedingungen fehlen Auch wird daraus hi» gewiesen, daß selbst da» Aufblühen der einen oder der andern künstlich groß gezogenen Branche nicht al- Ersatz für die ungleich größeren Nachlheile angesehen weiden kann, denen dnrch dieselbe Zollpolitik andere Erwerd-zweige, darunter auch die Landwiilhschast, »ad schließlich durch die fturk» Vertheiierunq in Folge der Hoden Zölle der Gesammtverbrouch de- ganzen russischen Volke- uuter- worsen sei. lieber die zu erlangend« Herabsetzung de- russischen Zolltaris» spricht sich der Generaijeeretair d«o Verein- „Deutscher Eisen- und Siahl-Jiidustriiller", 0r. Rentsch, in seiner Arbeit ziemlich pessimistisch au». Er glaubt, daß die Eiwartungen sich in be- icheidenen Grenzen halten müssen. E« sei sogar möglich, daß man gezwungen sein werde, den Werth de- neue» HandeiSvertroges nicht nach der Höhe der gebotenen wirthschostiichen Boriheile, sondern »ach der politischen Tragweite de- tlebereinkoiiimen- abzumesse». Jedensall» wird sich aber die russische Regierung entschließen müssen, ihn Induslriezüll«, und darunter in erster Linie ihre Eisen- »nd Maschtnenzülle zu ermäßigen. In je stärkerem Maße die« geschieh», um so vortheilhaster wird diese- sür die deutschen Werke sein. All» Artikel sind im Zoll viel zn hoch bemessen, und darunter ist wiederum keiner, sür den Rußland nicht «inen lohnende» n»d bequem gelegenen Markt bieten könnt«. Daß di« Zollsätze aus mindesten» zehn Jahr», d. h bt« zum Ablauf der anderen denlichen Handelsverträge, zu binden sind, erscheint dem genannten Verein und auch un- al» srlbstverständlich. Sehr wichtig ist der Hinweis de- letzteren aus einige Export- «rschwerungen, die bisher tu den zahllosen Erörterungen über dea russischen Handel-Vertrag so gut wie gar nicht berückiichiigt sind Und doch glaubt der Seneralfecrrtair de« Verein-, daß die scheid- iiche Wirkung jeuer Erschwerungen noch die der hohen Zölle über trifft Sei» zwei Jahrzehnten sind In Rußland Fabrikation», prömien aus dort erzeugte Artikel eingesührt, zugleich übt di« russisch« Regierung einen Druck dahin au», daß von großen Im Porteuren für gewisse VerbrauchSzwecke bestimmte Artikel nicht vom Ausland«, sondern von russischen Fabriken bezogen werden. Selbst noch höhere Zölle würden nicht verhindern können, doh «in gewisser Theil de» Bedarfs au» Deutschland, Großbritannien oder Belgien «nd etwa noch au- der Schweiz zu deziryen ist. Sobald indessen dem größeren Importeur aullöndtscher Eisenartikel sür dea eigenen Bedarf, z. B den Eisenbahnen sür den Bezug von Schwellen, Schienen, Kleineijeiizeug, Locomotiven, Waggon«. Achsen, Rödern Bandagen >c., mehr ober weniger eindringlich nahegelegt wird, seine Bestellungen russischen Fabriken juzuivendcn, der Bezug au- dem Auslande auch woht geradezu untersagt wird, dann spielt dt« Höhe de» Zolle» llderhoup» keine Rolle mehr, den» die Etniiihr hört ganz auf. In »»derer Hinsicht haben die Fobrt- kation-vkömien, welche wiederum in erster Linie den Werkstätten für Herstellung von Eisendohnmalertat gezahlt werden, der au»>ändischen Einsuhr den Mitbewerb in Betreff der Prei-stellung lehr erschwert, da die russischen Weile in der Lage waren, bei tdren Offerten den AiiStall an» Staatsmitteln zu decken. Dem Vernehmen nach sollen sür jede in Rußland fertig gestellt» Lokomotive bi- zu 3000 auch 4000 Rubel Fabrikation-Prämie, für jede Werst Schienenglei- ent sprechend andere Beträge gezahlt sein und noch gezahlt werden Der „Verein deutscher Eisen- und Stahlindnstriefler" betont in der Arbeit seine- Grnerolsecretair-, daß ,» wichtig sei, die russische Re- gierung iu irgend einer paffenden Weise zu veranlassen, sowohl aus die Beeinflussung der Importeur» tu der Wahl thrrr Bezugsquellen zu verzichten, wie dir von ihr gezahlten Fabrikation-Prämien in Wegsall zu bringea oder doch zu ermäßigen. Hoffentlich lassen sich die deuijchen Unterhändler durch die hier von un» angezogen« Studie anregea, dem von ihr zuletzt aus gesprochenen Gedanken etwas näher zu treten. Eine Herabsetzung de- Tarif- aus Eise» und Maschinen hat uur untergeordneten Werlh. wenn di« ruisisch« Regierung die Schranke, weiche sie mit der einen Hand niederdrich», mit der anderen durch Fabrikalionsprämien und Beeinflussung der Importeure, nicht im Ausland zu kaufen, höher und kräftiger wieder ausrichiet. Es empfiehlt sich also, nicht nur aus Ermäßigung der Tarifsätze, sondern auch aus Be- srttiguag der verschied«»«» oaderrorussisch«»Einsuhr- erschwer»»-«» zu dringen. Vermischtes. rath Leipziger hat beschlossen, Lri-ztg, 27. Januar. Jmmobtttengcsellschafk. Ter Aussicht-- der für den 17. Februar d. I. »»beraumten General-Versominluag di» Vertheiiung einer Ltvideud« von 6'/, Proc. sür da- Geschusl-fahr 1893 vorzuschlagen. X Au« »e« Vngllautze, 27. Januar. Wenn auch in dem neuen Zolltarife, der sür die Bereinigten Staaten gelten soll, sür wollene Gewebe eine Zollermäßiguag vorgesehen ist, so kann man doch nicht hoffen, daß dadurch ein besonder« großer Absatz von Kamingarusloffeu nach Nordamerika hervorgerusen werden wird, denn die tm neuen Tarife ausgesprochene Zollbefreiung sür Wolle legt die Gefahr nabe, daß sich die Wollwaarenindiistrt« drüben wesentlich heben wird. Dir in der Nöhe vo» New-Kork vor 3 Jahren gegründeten Kammgaruwebereien baden schon jetzt unserer deutschen Kleiderslossindustrie den Wettbewerb erschwert und werden sich nach der zollfreien Einsuhr von Wolle noch inehr Heden. Dem nach ist die Aussicht aus die Forirrhaliung oder weitere Ausdehnung de- amertkauischeu Absatzgebiete» nicht sehr groß. Zwickau, 26. Januar. Oelsuitzer Srwerlschast. Bon den Gewerken ist vor einigen Tagen der Beschluß gesüßt worden, da» »um Niedert,usen'beider Schächte ersorderliche Capital nicht, wie früher beschlossen, durch An-gabr vou Kuxen, sondern durch eine -V.vroc. Anleihe zu bewirken. > Lre-tzen, 27. Januar. Kulmbacher Export-Vraueret MvnchShos" (vorm. Simon Hering), Actien-GesrNschas». Zu der deute unter Vorsitz de» Herrn Bankier Victor Hahn staltaesundenen General-Versaminiung halten sich 18 Aclionair« mit 596 Aktien und ebensoviel Stimmen eingesunden. Die Bilanz, Gewinn- und Brrlust- rechnung wurde genehmigt und Volstaud und AussichtSrath Ent- iastung «rtheilt. Dir mit 8 Pro» ---- 60 ^l pro Aktie sestgeletzte Dividend« gelangt sofort beim Bankhause Eduard Nocksch Nachfolger in Drr«den zur Au-zahlnnq. In den AussichtSrath wurde da- au»- schechende Mitglied Herr Peter Spreckels einstimmig wiedergewählt Zum Schluff» wurde dem Direktor Riemer, sowie dein Aussichl-rath« sür die ersprießliche Tbäiigkeit der Dank der Actionalrr aus gesprochen. Aus Befragen theilte der Vorstand noch »ii«, daß da» lausende Geschäsl-iadr guten Absatz zeige, indem bi- heule circa 3500 dl Mehrabsatz seit 1. Oktober >893 erzielt seien. *— Dre-dner Sordinen- und Spitzen-Manusactur, Actleu-Gesellschast. Ter Abschluß sür da« am 31. December >893 abgelnufene Velrleb-jahr ist als ei» günstiger zu bezeichnen. Der Bruttogewinn beträgt 274 363,73 -Kl Nach Abschreibung»» in Höh« von t0094?L6>i erübrigt zuzüglich d«S Vortrag»« au« 1892 ein Nettogewinn von 173 960,85 .Kl, welcher solgendermoßen Ver- Wendung finden soll: Zum gesetzlichen Reservksond- 8800 >l, welcher sich nunmehr aus 35500 stellt, 9 Proc. Dividend« o» die Aclionair« gleich 81 000 Tanliöme a» de» Aulsichtsiaih und den Vorstand je 9876 Gralisicalion an die Beamten 4500 .Kl, zum Arbeiter-Unterstützung-sonds 5500 ^l, Nebertrag aus de» Extra- Reservesolid- 25 0Ö0 ^l, wodurch derselbe aus 500l»0 gesteigert wird, lieberlrag aus den Dividenden-Sparsond» 25 000 Vorlrag für 1894 4408,85 ^l E« läßt sich selbst bei weniger günstigem Geschäst-gang a>» im Jahre >893 hoffen, daß di« gesuude Grund- lag«, weiche die Verwaltung durch große Abschreibung«» und Reserve- stkllungen beständig zu befestigen bestrebt ist, und die rationelle Weiter- entwickelnng des Unternehmen» dersetbra auch in Zukuust zufrieden- stellende Resultate erbringen werde. *x* Weimar, 27. Januar. Ja Sachen de« hiesigen „Bor schuß- und Sparverein t" wird heule abermals eine Kund- gebung de- VotfiondeS veröffentlicht, iu der die Zweiiellosiglcit großer Verluste zug,geben, gleichzeitig aber betont wird, da» bei einem entsprechende» Entgegenkommen der Geiioffenfchasler, Gläubiger und Schuldner über die Schwierigkeiten hinwegzukommen sei. Der VerIrauen«-AuSichuß erklärt eS sür nothwendig, die Mitglieder de» Aussichl-raih« »nd derDireclion vorrist in ihren Stellungen zu belassen E» dürste die- Allgemeine Billigung finden, La die Tüchtigkeit und Reellitäl der betreffenden Persönlichkeiten außer Frag» steht. Hoffent lich sorgen dir Interessenten im wohlveisiandeuen eigenen und ge- metttsanitn Interesse dafür, daß un« diese bewährte Ereditaustalt iu vollem Umfange erholten bleibt. U'l'tt. Prolongation-sätze der Berliner Börse vom 27 Januar. OesterrrichlscheEredil-Aclie»0,2125—0,I375Rep..Berliner HaubelsgejrUschasl 0,05 Rep., Deutsch Bant Ul25 Dep., Di-conio- Eominaiidi» 0,20—0,15 Dep., Dresdner Bank 0,l25Dep., Franzosen 0.25 Rep., Gotthard 0,l0 Rep., Lombarden 0.1875 Dep., Mainz- Ludwig-Hasen malt, Manenburg-Miawka 0,l0 Dep-, Lstpreußijch« Südboh» 0,125 Dep., Bochuiner Gußsiahl 0,75 Dep., Dortmunder Union 0,325 Dep., Laurakütle glatt, Egypter 0,>5 Dep., Italiener 0,20 Dep., 4proc. Ungarn 0,15 Dep-, do. do. Krvnenrenie 0,0875 Deport, l880er Rußen 0,20 Dep, Russische Sonsol« 0,20 Dep., 111. Orient-Anleihe 0,1625 Dep., Russische Note» 1,0 Dep. Alle mil Lourtage. Treu uad Glaube» im Geschäftsverkehr. Zu diesem zeitgemißea Eapiiel liefert der solgeude in der Berliner Eousection vietdesproch»,,« Vorgang einen nichts weniger al» »rsreutichen Bei trag. „Von zuveriäisiger Seite — so schreibt „Der GeschösiSsreund iEons,citoa--Zeitung) — ersabren wir darüber Folgende-: Bei einer ai ößeren Mäniel-Lonsection-firma, die ein nicht unbedeutende« Modell- Geuhast namentlich nach dem A»->ande macht, wurde von einem neu »tavlirten Evmiiiiffion«kouse »ine Lollecoon der hiuptsächlichen Neu heiten bessere» Genre« sür Lanada verlangt. E« sollt« daraus ei» belangreicher Abschluß sür den nächsten Wniier erfolgen. Der Auf trag wurde beste»« au-gesuyrt, die Eollcctio» ober ivanderte — nicht nach Eauada, iondern unverzüglich zum Lopirei» in da- Mnster- Aiel'er eine- anderen, sehr großen hiesigen Lo»sectio»sho»ie-> Für den Fachmann bedarf es keines Hinweises, wa- eine derartige Trausaction »u bedeuten hat. Bl- da- geschädigte Modellbau« von dem skandalösen Vorgang« erfuhr und drshaib an der zustänbigrn Stelle reclamirir, ist ihm unter verbindlich»«» Entschuldigungen erklärt worden, daß hier «tue Eigenmächtigkeit eines Angestellten, de- Eon sectiouair», vorliege, der ohne Wisse» und ohne Auftrag seiner Principalilöt sich die Mustersendung beichassl Habel — Da dem Geschädigten diese Erklärung genügt hat, so scheint die Sache ohne weiteres Nachspiel zu verlausen, wa« wir im Jaiereffe der schwer gekrankte» Geschäfismorai bedauern. Ein Angestellter, der in so leichtfertiger Weise da- Ansehen seine» Ehess prei-. giebt, ist aus seinem Platze unmöglich, nanientiich, wenn ihm so weitgehende Recht« emgeräumt sind, daß er Manöver, wie da- vor stehend geschilderte, au» eigener Machivollkommenheit au-znsühren in der Lage ist. Do» Borsoinmniß findet und verdien« die oller- schärsste Veruriheilnng. lieber die mehr al- klägliche Roll«, welch« bei diesem „Ehreuhand«t" der Vermittler gespielt ha», ist kein Wort zu vertieren." * Dessau, 27. Januar. Deutsche Eontiuental-GaS-Ge stllschoft. Belrieös-Resultale de- IV. Quartal- 1893. Di« Anstalten der Gesellichail producirten 13476443 e-Km <-s- 347 322 Euvikinetrr), Mehrproduktion seit 1 Januar >893 l 807 645 > dm, Flommenzahl am Schluß de- Quartal» 381 942, Zunahme im QuoNat» 6825. * Ma>drh«r>, 27. Januar. In der gestrigen Sitzung des Aufsichisrolh« der Magdeburger Bau- und Ereditbant ge langt« der Rechnungsabschluß für da« verflossene Jahr zur Boriag» E« wurde beschlossen, von dem erzielten Gewinn von 90417,50 K dem statutenmäßigen Reservefonds 4520.88 zozuiüdren und der Geaeral-Beriainmluiig di» Vertheiiung einer Dividende von 2 Proc. sür da» Javr >893 tu Vorschlag zu bringen. 10 031.26 solle» aus ueue Rechnung vorgelragea werden. Die General-Versomminng wird am 21. Februar d. I. siatifinden. sM. Z.) Unter den Inseraten aus S 659 befindet sich folgende Ans- sorderung der königl. Eiienbahnbirection in Magdeburg In Folge de» am 15 d M aus den preußischen und oldenburgischen Staal-eisenbahnen eingesührten, aus weitere Entfernungen besonder- ermäßlglen A»-nahme - Toris- sür rohe Kalisalze, sowie für kalzinirteS Kall-Düugesalz au» Klärschlamm oder Zwischen- prodiicleu der Kalisalzverarbetlung bi» zu einem Höchstgehalt von 30 Proc. reinem Kali» firner sür eoncentrirten Kalidünger (aus karnallit gewonnen) mit einem Höchstgehalt von 40 Proc. reinem Kali ist eine Verkehr-stetgeruvg in Liesen Artikeln zu er warte» zn «iuer Zeit, in welcher wegen der Wiedereröffnung der Schifffahrt ohuehi« der Bedarf an bedeckten Wagen ein bedeutender ist. Znr Vermeidung von Stockungen in der rechtzeitigen Gestellung bedeckter Wagen empfiehlt e» sich, mit dem Bezug« »nd der Ver wendung von Kalisalzen zum Dfingeu frühzeitig vorzuqehen und zwar umsomehr, al- nach Gutachten Sachverständiger die frühzeitige Verwendung der Kalisalze für den Erfolg der Düngung von be sonderem Werthe ist. — N» die an dein Absätze und dem Bezug« von Kalidünger betheiligten Industrie- nnd landwirthschastliche» Kreise ergeht das Ersuchen, die benöthigten Tran-porte in den ge nannten Artikeln ihunilchst bald eintreten zu lösten. Litslngrn. 26 Januar. Der AiissichtSruiy der Kitzinger Actieiib rauerei, welche in EoncurS gerielb, überwies den Weiter- beirieb nebst de» Borräthen der Bayerischen Hypotheken, und Wechselbank, welche di« w»it«r«n »Sihtgeu Uetritb-millel stellt. VV-u. Prag, 26. Javaar. Bilanz der Zuck«rrasstn»rie Nestomitz. Die „Eagltsh Austria» Sugar Rrfiuerte- Limited in Londoa", dereu Grundlage bekanntlich die große Nrslomitzer Znckrr- rasfinertr bildet, veröffentlicht ihr« Bilanz, ivelchk mit dem 30. Sep tember 1893 abgeichloffeu wurde. DaS Gewinn- und Vrrlust-Eonko weist einen Berluii^aldo vou 68 536 L »uff in welchem V.trage der au» der srühereu Bilanz übernommene Verlust von 17 572 init inbegriffen ist. (Dieser letztere Verlust wurde, wie in der Bilanz bervorgehodeu wird, durch „Wiederverkäufe von Roh znckervorrätden" herdeigesühri.) Der Fabrikation-Verlust in Nestomitz für 1893 stellt sich aul 49145 L. Da- Gewinn- uad Verlust Eonio weist folgend« Position«» ans. Lridttoren: Rohzucker 2 204 891 fl . Melasse 58 296 fl.. Kohl» und Toak« 98 616 fl., Tage- lodu 2I9 43I fl.. Allgemeine Regie 39 017 fl.. Besoldungen 79 212 Gulden, Assekuranz und Steuer 26635 fl., Betrieb-Materialien 61800 fl. Kolk, und Kalkstein 32340 fl.. Spedium N 953 fl, Emballage 26 438 fl.. Rodzuckersöcke 4735 fl., Melaffesäfler 3920 fl. >ni»n-Di-cont 11456 fl., Instandhaltung 42068 fl., Bespannung 690 fl., Mobilien 189t fff, Inventurwerkzeua 5679 fl., Labo- ratorinm-Einrichtnng 574 fl., zusammen 2 933 737 fl. Debitoren: Weiße Waare 2348 183 fl., Effecten - Eonto 457 fl., Engllsh Ausirtan Sogar Resinerie- Limited in London 5,85 147 fl, nsammen 2 933 737 sl. Die Bilanz der General-Reprüsenianz sür esterreich jetzt sich wie folgt zusammen: Aktiva: Anlage» 4 101018 sl., darunter Bau- und allgemeine An-Iagen 1517 >52 fl-, Maschinen- und WerkSvvrrichlinigen 2 165 828 fl , diverse Investitionen 54 895 fl , sZortefeuille 44 >89 fl , Betrieb-malerinNen 394379fl., Product« der eigenen Erzeugung 12l 718 fl , Debitoren 93747 fl, zusammen 809 948 fl. — Passiva: Englijd Austrion Sogar Refinerte-:- Limited in London 4 608 567 sl., Aerepte 40 581 sl., Erediioren I60799fl., zusammen 4809948fl. TieBilanzderGesellichast tnLondon .eigt folgende Positionen: Soll: Acliencapitai (200 Gründeractien ä 5 L und 69 800 gewöbnllchc Actien ä 5 L) 350000 L). Obligationen 262 200 L, Schulden, z«dlbar i» Oesterreich 3213 D, verschiede» Lreditoren in Oesterreich 12 731 L. Crediwren in London 3362 -c, juiammen 631 506 L. .Haben: Oesterreichisches Eigenlbum 349 049 Psuud Sierl., Provision, gezahlt an den Conlralienten (in gewöhn lichea Aktien) 22 33« L, Patentrechte 9000t) D. Borräthe 41 «i56 L, Debitoren 1767 L, Baarschost 38034 L, Gewinn- und Verluste»»!» 88 536 L, zusammen 631 506 D. Die englischeu Rechnungsrevisoren bezeugen, daß die Bilanz den wahren finniizieNen Stand der G- ellschast vom 30 September 1893 darsteill, nnd lügen hinzu, daß hinsichtlich der Amortisation der Immobilien und der Amortisation der Patentrechte keine Verfügung getroffen wurde — Au- der vor stehenden Bilanzpnblicotion gebt hervor, daß der Betrieb der Nestomitzer Raffinerie im vorigen Jahre ein verlustbringender wn: Seitdem erfolgte bekanntlich eine Reorganisation der Gesellschan »ad die Oberleitung wurde drr hiesigen Filiale der Creditanstalr übertragen Die Raffinerie wird noch zur Zeit einer Reconstruction unterzogen und man giebt sich der Erwarlnng bin, bnß der dies ährige Betrieb, welcher in wenigen Wochen ausgenommen werden oll, lodnender sich gestalten werde. Wik«, 26 Januar. Nach einer Prager Meldung bat die Regie rung durch Organe der Generalinspeclion und Generuldirection der Stoat-bahnen da» Iuvrntar der Böhmischen Westbahn aus- nehmen lasse» und läßt jetzt die Strecke bereise», was als Ein leitung für die Vrrstaallichnng-verbaiidlungen zu beirachten sei. — Die „Presse" berechnet den Einfluß der geplante» Prioriläten-Eou- Version ber Oesterreichiichen Nordwestbaha aus beide Netzr und taxirt den Erfolg derselben im Falle einer Ersparniß von blos Proc. bei den, L-Nctz aus 60 kr. und bei dem A-Netz ans 1,60 fl. per Aktie. IV. Mo-kan, 25. Januar. Die gegenwärtige Lage unscrcS Mannsactur-Waaren-Markte- ist sehr ungünstig. Di« Zeit der Feiertage bat den Geschäften de- Markte- ihren Stempel deal- ltch ausgedrkckl. Die Handel-bewegiinq ist äußerst unbedeutend, weil säst gar keine angereifien Käufer am Play sind; die hiev befindlichen aber sind vorzugsweise damit beschäftigt, ihr« fälligen Verbindlichkeiten zn decken und intereffiren sich sür da- Au-suchen von Wnare» sehr wenig. Ruch briefliche Bestellungen treffen in letzter Zeit wenig rin »nd beziffern sich außerdem aus unbedeutende "iimmen. Do« Angebot von Waaren da» in dieser Zeit sehr zu- -zenommeu und die Niederlagen vieler Firmen sind trotz der Ab- feritgnng bedeuiender Posten nach Jrbit gänzlich üderiüllt, Iva - natürlich eine» nachtheilig, n Eindruck auf dir Stimmung de- Marktes ousüdt, so daß viel, Händler Beiürchtungen laut werden lasse». *— Zur Geschichte deS Londoner Bankers Clearing- Hause». Der jüngst zur VerSffeniiichunq gelangte Jahre-an-w»!-; de» Hauptinspector- des Londoner Bankers Clearinghauses ergiebt kür da- adgelaufene Jahr eiv« Gesammte.nreichung von 6478 Miß. Piund Sterling. Es ist Inter,ssom, diese riefige Ziffer mit de» früderen Jahren zu vergleichen. Noch de» der „Times" entnommenen Toten soll der Umsatz im Jahre 1810 880 Millionen Pfund Sterling betragen hoben, allein den ersten osficicllen Ancwe's finde» man erst iu dem Berichte, der im Jahre 1840 bezüglich der Emissionsbanken dem Parlamente vorgelegt wnrde und weicher den llinlatz sür das Jahr >830 mit 954,4 MiNlvnen Pfund Sterling angiebt Die Resultate des Jahres >893 sind somit um 5523,6 Millionen Psnnd Sterling größer als jene de- Jahre- 1839. Der Zenpiinct der Gründung de- Clearing- Hause- ist nicht bekannt, man finde« aber in den Büchern de- Bank haus»« Man» -1 Co eine Eintragung au« dem Jahre 1793, welche wie folgt lautet: „Vierteljährige Belastung sür die Benutzung des Cleariagziinmer» 19 Shilling» 6 Pence." Haydn — wodl nicht zn venvechfeln mit dem berühmten Tonjetzer — berichtet: „Im Jahre 1775 Hobe» die Bankier- ein Gebäude im Lombardstreet in Be nutzung genommen, tn welchem sie Wechsel, Anweisnngen und andere Werihpapier, gegenseitig au-tanlchen, dadurch ihre Arbeiten vereinfachen und den Betrag de- Geldumlauf» verringern, im Ver gleich« za frübereo Zeilen, in denen die verschiedenen Bankiers feder für sich allein operiren mußten." Man kan» al» bestimmt annebmen, daß vor Einrichtung des gegeuwartigen CiearingbonseS ein Zimmer in dem noch besiel^nden Bankdanse der Herren Smith, Payn« -e Smith» für die gedachten Zwecke benutzt wurde Von dem verstorbenen Hnuptinlpector George Derbyshire rührt di« seit >854 bestehend» Einrichtung ber, wonach die an» dem Clearing fick, ergebenden Saldi durch Uebertröge aus da- Conto der Bank vo» England geordnet werden. Ri Dentsche- Papier in England. Wie der „Paper Record" miltheilt, will die Vereinigung der englischen Papiersabrik- arbeiter gegen die Verwendung deulicher Papiere Vorgehen An iämlntliche Arbeiterverdönd, soll ein Verzeichnis, aller ans englischem oder irischem Papier gedruckten Zeitungen gefandt und dir Mit gUeder ausgefordert werden» nur solche Zeitungen zn kaufe». Die Herausgeber werden ersucht, die Bestrebnngen drr Bereinigung durch «irren entsprechenden Ausdruck aus thrro Blättern zu untrrfintze.i. Post-, Telegraphen- «nd Fernsprechweseru * LritzztK, 27. Januar. Einrichtung einer Postanstall in Wahre» bei Muckern (Bezirk Leipzig). In Wahren iSachsen) »ritt am l Februar eine Pvstagentur in Wirkiamkeit, deren Verbindnng durch da» zwischru Leivzig-Gohli-, Möckern nnd Wahren oerkedreuLe La»dbrteftragersubrwerk und dnrch Bohnpoften der Strecke Leipzig-Halle nnierholien wird — Ten Lairdbestell- bezirk der nenen Postauftolt bilden die Orte Stalnneln, Lützschena, Ona-nitz und Hänichen (seither zu Möckern gehörig).
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