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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.02.1894
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1894-02-14
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18940214024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1894021402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1894021402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1894
- Monat1894-02
- Tag1894-02-14
- Monat1894-02
- Jahr1894
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««drohte, m« Gesicht. Auch der Staatsanwalt konnte au« Breton nicht« ßeraoSbringen. Die Frage, ob Breton Mitschuldige hatte, ist schwer zu beantworten, da die Zeugenaussagen widersprechend tauten; sicher ist, daß die Polizisten, welche Breton verhafteten, von vier Ge sellen, welche den Verhafteten befreie» wollten, angegriffen wurden, diese vier Personen entkamen aber nach Breton « Acitnabme. — Nachmittag« wurde Breton unter starker Polizeibewachung in Gegenwart de« Polizeipräseclen Lrpine und der Polizeicomniiffare Aragon und Gaillard nach dem Cafe Terminus gebracht, uu, daselbst eine Schilderung seine« Anschläge« zu geben. Breton verweigerte jedoch jede Äu-kunst und erklärte frech, daß er seine Hinrichtung erwarte, aber der Polizei keine Dienste leisten wolle. Sodann wurde er in« Spital gebracht und daselbst mehreren Ver wundeten gegenübergestellt. Alle erkannten in ihm den Urheber der Explosion. Frau Emanucl sah, wie Breton unter dem Ruse: „Tod der Bourgeoisie!" die Bombe warf. Der Sachverständige Girard erklärte, die Konservenbüchse, au« welcher die Bomb« angesertigt war, sei englischen UrsprungsBreton soll sie eben erst au« London mit gebracht haben. Ter Zustand der Verwundeten, auch der Schwerverwundelen ist nicht gefahrdrohend. (Bon anderer Seite wird dagegen berichtet, daß von den Schwer verletzten zwei gestorben seien, so daß sich dir Zahl der Tobten sich aus 3 beliefe. D. Red.) Außer dem durch Neoolver- schüffe verwundeten Polizisten haben zwei Gäste de« CaseS sehr schwere, li) minder schwere, lS leichtere Verletzungen davongetragen. — Heute Nachmittag begab sich der Polizripräseet mit zwei Eommissaren zum Polizisten Poisson und über reichte ihm da« Kreuz der Ehrenlegion. —BondeminPari« herrschenden Schrecken kann man sich kaum eine Vorstellung machen. Al« gestern Nacht die Kunde von dem Attentat in die Theater drang, ergriff da« Publicum förmlich die Flucht, so daß die Vorstellungen unterbrochen wurden. Die Boule vard« waren gegen Mitternacht ganz menschenleer. Heute weisen die Boulevardcafe« äußerst wenig Besucher auf. Man mißt der Nachricht Glauben bei, die Londoner Anarchisten hätten eine geheime Sitzung abgehaltcn, in der als Rache für Vaillant'S Hinrichtung die Verübung von Dynamit- anschlägen m den besuchtesten und vornehmsten Pariser Eafthäusern und Theatern beschlossen worden sein soll. Die Polizei bewacht alle Boulevard-CasLS. Die Polizei wachen in der Oper und in der Eomsdie sram;aise wurden heute verdoppelt. — Ein heute in der Kammer verbreitetc« Gerücht von zwei neuen Dynamitattrntateo in der Stadl wurde vom PolizeiprLsecten dementirt. — Die Polizei verhaftete beute acht Anarchisten, die eine Kund gebung am Grabe Vaillant'S auf dem Friedhose von Jvry veranstalteten. Der Friedhof wurde gesperrt. — Die Abend blätter verlangen dringend eine Vorlage, die die Deportation aller Anarchisten gestattet und zwar auch solcher, die bisher kein Verbrechen verübten. * Pari«, 14. Februar. (Telegramm.) Wie in parla mentarischen Kreisen verlautet, beabsichtigt eine große Anzahl Deputieren einen Antrag einzubringen betreffs Geheim haltung der Verhandlungen in Anarchisten- processen, da die Oeffentlichkcit eine gefährliche Reklame bilde. * Paris, 14. Februar. (Telegramm.) Wie der „Soir" melket, hat der KriegSministcr die Bildung einer aus Ein geborenen bestehenden Saharatruppe (Kameelreiter und Fußtruppen) unter dem Eommando französischer Osficiere beschlossen. — Die Regierung hat den Eapitain Philipp, Eomniandanten von Ti mb u kt u, wegen seiner mnthigen Haltung bei den letzten Ereignissen beglückwünscht. * Pari«. 13. Februar. Deputirtenkammer. Inder heutigen Sitzung wurde die Berathung über dir Getreide zoll-Borlage wieder ausgenommen. Siegfried sprach sich gegen die Zollerhöhuna aus, worauf der Berichterstatter Graux erwiderte. Meline vrrtheidigte das Schutzzoll- System und maß die Schuld an dem niedrigen GetreidepreiS der Entwerthung de« Silber« bei, er wünsche deshalb die Rückkehr zur Doppelwährung. Redner schloß, der vorgeschlagrne Zoll sei da« einzige Mittel, um das Inland mit der ausländischen Eoncurrenz gleich zu stellen. — Bonge richtete eine Anfrage an die Regierung über die am Sonn tag am Grabe Vaillant'S stattgehabten Kundgebungen und beklagte sich darüber, daß die von dem Deputirtcn Eoutanl geführten Manifestanten „Es lebe dir Commune" gerufen und rothe Fahnen getragen haben. Nach dem gestrigen Attentat sei e- unmöglich, solche Kundgebungen ferner z» dulden. Der Minister de« Innern, Raynal, erwiderte (wie schon kurz er wähnt), derartige Kundgebungen würden verboten werden. Die Regierung werte ohne Sckwäche handeln und die Gesell schaft zu verthridigen wissen. (Lebhafter Beifall ) Coutant, Socialist, erklärte, er habe an den Kundgebungen am Sonn tag nicht thcilaenommen. Redner brandmarkte sodann die anarchistischen Lehren. Hierauf wurde die Sitzung aufgehoben. Belgien. * Brüssel, 13. Februar. Die Damen der hiesigen Aristo kratie eröffnet«» eine Subscription, um der Braut des Prinzen von Hohenzollern einen Brautschleier auS echten Spitzen und ein Gebetbuch zu schenken Schweiz. * Bern, 13. Februar. Der Gesandte de» Deutschen Reich«, Herr Busch, übermittelte gestern dem Bundespräsidenten persönlich den Ausdruck warmer Theilnahme des deutschen Kaiser« an dem Verlust, den die Eidgenossenschaft durch den Tod de« General« Herzog erlitten habe Der Bundes- Präsident sprach für die>e Beileidsbezeugung seinen herzlichsten Dank au». — Der parlamentarische Ausschuß für da« Anarchistengesrtz hat nach zweitägiger Berathung den Entwurf de« Bunre-ratheS im Wesentlichen angenommen, jedoch die Angebepflicht gestrichen. Da« Gesetz wird zuerst vom Ständrrath behandelt werden. Italien. * N««, 14. Februar. (Telegramm) Nach einem mit ziemlicher Bestimmtheit austretendrn Gerücht soll CriSpi die Reducirung der geplanten Neubewassnung der Armee beschlossen haben. Die Kosten der Neubrwasinung sollen auf 15 Jahre vertheilt und jedesmal in da« Budget eingestellt Verden. * Genna, 13. Februar. Andrea Ferrari, bisher Bischof von Como, ist zum Erzbischof von Mailand ernannt. Er gehört zu den Unversöhnlichen; die Regierung wird ibm da« Exequatur schwerlich bewilligen. * Paler«», 13. Februar. Nach der „P. C." bildete sich eine Reibe der ausgelösten Fa«ci mit Beibehaltung dr« altrn Programm«, jedoch unter Namen, die die Behörden irresüdren sollten, wieder. So bildeten sich Gruppen unter dem Namen .Re Umberto", .Principe di Napoli", .Francesco CriSpi", .Santissima Maria" u. s. w. General Morra erlangte hiervon Aenntniß und ordnete die sosortige Auf lösung diezer Gruppen an. Spanien. * Madrid, 14. Februar. (Telegramm.) An der spanisch - französischen Grenze find Maßregeln getroffen worden, um die Einwanderung zadlreicher an der Grenze wohnender Anarchisten nach Spanien zu verhindern. Nach dem Attentat Breton'« dürften übrigen» noch weitere Ver haftungen erfolgen. * varrelaaä. 13. Februar. In Blane« (Provinz Bar celona) fand gestern ein Knabe in einer Gaffe eine Dyna mit-Patrone. Einem Manne, der sie untersuchen wollte, platzt, ft, «1« d» Htad« and verwundete ihn schwer Grohbritamsie«. * Laad««» 13. Februar. Da« Oberhau» uahm ia dritter Lesung dir KirchspirlrathShill au. * Landau, 13 Februar. Unterbau». Der Kanzler der Schatzkammer, Harcourt, erklärt, r» sei weder dir Wieder eröffnung der indischen Münzen sür freie Silbrrprägnng, noch die Wiedereinführung de- Minimalcourse» für den Ver kauf indischer SchatzamlStratten beabsichtigt. Ferner sei keine Einsuhrsteuer aus Silber in Indira geplant und keine Ver änderung der jetzigen Politik der »ndcschea Regierung in Aussicht genommen. * Wic „Pesti Naplo" erfährt, dementirte Gladstone einem in Biarritz weilenden Ungarn gegenüber alle Gerüchte, nach denen er sich von trn RcgicrunzsgeschLsten zurückzirhra wolle. * Laudan, 14. Februar. (Telegramm ) Die gestern 'rattzehable Anarchistenversammlung nahm eine Reso lution an, in welcher die Geiioffen ausgesordert werden sollen, angesichl« der Explosiv» im TcrminuSholel zu Pari« dem verbaslcten Breton ihre Sympathie auSzubrücken, jedoch keine Kundgebung zu veranstalten, um nicht Maß regeln der Regierung herau«zufordcrn. Rußland. * Krakau, 14 Februar. (Telegramm) Die polnische Presse bespricht den letzten Rapport teS OberprocureurS Podjedono-zew. der den Stand der russisch-orlbodoxen Kirche in den schwärzesten Farben malt. Die Presse stell! den Bericht als tendenziöse Fälschung der Tbatsachen hin; PobjedonoSzew habe nur die Absicht gebadt, durch den Rapport Europa zu tauschen und die tkatsächlich beispiellose Unter drückung der Katholiken und Protestanten zu ver heimlichen. >V. Kiew, >4. Februar. (Telegramm.) Nachrichten aus ländischer Blätter entgegen ist in bestunterrichteten hiesige» Kreisen von der Hierberkunft de» Zaren absolut nichts bekannt. Orient. * Belgrad, 13. Februar. Durch einen Erlaß des KriegS- ministerS werden allsRcserven sür die Zeit vom 21. Februar bi- lü April einbernfen: Man bringt diese Einberufung ohne jeden Grund mit dem Jahrestage der Prcclamirung Serbiens zum Königreich iu Zusammenhang. — Tie „Po litische Correspoatcnz" meldet au« Belgrad: die neuerliche Berufung deS ehemaligen Gesandten in Wien Milan Bogicewitsch aus den Wiener GesandtscbastSpostrn steht nabe bevor. Z»m Gesandten in Bukarest ist der frühere Vertreter Serbiens i» S ofia, Danitsch, auSersehcn. An Stelle Vclimirowitsch'S bürste Novakowilsch Gesandter in Konstantinopel werben — Ter ebemalige Rezent Ristitsch hal dem Cadiuel Timilsch seine Unterstützung zu- gcsagt. * Athen. 12. Februar. Die ObstructionSpolitik der Opposition hal in der Kammer beute eine bedeutende Niederlage erlitten. Nach dem mißglückten Versuch am Mittwoch ist heute eine vollzählige Kammer zusammen gebracht worden. Hundertels Dcpulirte, darunter drei Oppo sitionelle , die letzteren von ihren Wählern zu erscheinen ge zwungen, waren versammelt. TrikupiS kündigte daraus an, er werde übermorgen eine Bill zur Unter stützung deS.Korintben-ErportS einbringe n. Erst jetzt seien die Vcrbandlungcn mit eiuer^ Anzahl Eapitalistrn glücklich beendet, welche die Sicherung keö Korinthen Handels bezwecken. Tic Regierung werde die Bill ganz unparteiisch behandeln. Bekanntlich herrscht großes Elend im Peloponnes und aus den jonischen Inseln wegen der Uederprotuction und Enlweribung der Korinthen. Die öffentliche Meinung sorocrt einstimmig die Regierung und Kammer auf, unverzüglich Maßregeln dagegen zu treffen, deshalb hat die Obstructiv» große Entrüstung hervorgerufen. Dieser Sieg hat TrikupiS viele Ueberwintung gegenüber dem von der Kammer auf ibn geübten rücksichts losen Druck gekostet. Jetzt ist aber ein regelmäßiges Wirken der letzteren gesichert. (Rat-Zig.) Reichstag. ed DaS achte Berzeichniß der bei dem Reichstag eingegangenen Petitionen enthalt wieder zahlreiche Gesuche um Aushebung de« Impszwangs, um Gleichstellung de« Betrieb- deS Eondiloreigewerbr- dezüglich der Sonntagsruhe mit der Schankwiridschaft, um Ab lehnung der Besteuerung der Quittungen uud Frachtbriefe, um Ablrlmung des Gesetzentwurfs, betreffend die Bekärnpsuug gemein- gefährlicher Krankheiten. * Abg. v. Bennigsen ist in Berlin ringetroffeo und nimmt an den Reichslagsverhandlungen wieder Theil. " Präsident von Levetzow giebt am 16. Febtzuar daS üblich« „Sessionsdiner" sür dir Boriiandsmitglieder de« Reichstage-. Sächsischer Landtag. Zweite Kammer. (Schluß brr Sitzung am >3. Februar.) Abg. vr. Mrhnrrt erklärt uaier längerer Begründung die be absichtigte Eaqueie in Sachen der WährungSsrage siir ein von vorntzerria todlgeborenrS Kind. Gr weist io seinen weiteres Aus führungen aus di« von dem Abg. Georg! bereit« berührten Uu- zuträglichkeiten bin, welche milde» helreffenden Stafseltarisen verknüpft seien. Die sür dir ganze Geschäftswelt nölhige Ruhe und Sretigkeit »rsordere eine Festlegung der Zölle, die nicht fortwährend durch neue Berirag-verhandlungen unterbrochen werden dücsen. Abg. Vaffcngr-Leipzig «lebt seiner Uederzeuaung Ausdruck, daß dir sächsische Muhleniodusltte durch die Staffeliarift aus das Schwerste geschädigt werde. Im Falle ihrer Beibehaltung würde ein noch größerer Preisbruck als bisher »inireten. Dir Abichaffuug der Staffeltarife werde dagegen vviaussichllich eine allgemeine Hebung der Production zur Folge baden. Ja der Währuugssrage erweist Redner sich aiS Anhänger der Goldwährung. Abg. llhlrmanii-Götiitz wende» sich (bei ziemlicher Unaufmerk samkeit des Hause«) entschieden gegen den Adlchluß des deullch- rusiischka Handelsvertrages und gegen die Beibehaltung der Staffel tarife, deren schädliche Wirkungen er an der Hand eine« reichhaltigen statisiischen Materials nachzuweiirn versucht Redner tritt sur Aus- rrchterhaiiung des Jdenttlalsnachwrift« «in. Gr giebl sich der Meinung hin, daß wir allmählich englischen Beehaliiiiffen zulreiden und nicht lange werde es dauern, dis dos Berhanguiß zum Ruin unserer Landwirllffchaft über u»S Hereinbreche. Abg. <Üäuti>-I»lau greift vrrtchiedene Puncte auS den Aus- lihrungea der Vorredner aus und betont den sriedenerhalienden Eharakler der Handelsvettragspolilik. Er wendet sich gegen das angebliche DoppelwähruugLvelmachtiuß Soetbeer'S, da« lediglich eine Legend« sei. Abg. Stalkr-Gesau betrachtet e- für ein Glück, daß infolge der Handelsverträge billige Brobsrucht vom Ausland bezogen werden könne. Die Erntesiottstck ged« deu Klagen der Londwirthr »ich« Recht Sr leugnet de» Ei nfluß der Zölle aus di« Bildung der Gtlreidepreisr, da diese aus dem Weltmarkt bestimmt würden. Ti« Auswertung der Währungsfrage erklärt Redner sür „Mumpitz". Präsident Ackermann rügt diesen Ausdruck al« unparlamenlarisch. Tie übrige Debatte bewegt« sich in persönliche» Bemerkungen der Abgeordneten »an krtzlschlviri, Stalle und vr Metznrrt. Damit batte die Jnierpellotlou ihre Erledigung gesunde». Den Nächsten Gegenstand der Tagesordnung bildete bi» Schluß- berathung über den Gesetzentwurf, dt« Peustouirung der Bezlrtshebammen betreffend. Die Deputation (Referent Abg Nutzer) bat dl« Vorlage mehr fachen Abänderungen unterzog«», welch« die Genehmigung der SmolSregierung gesunde» hoben, und beantragte, de» Gesetzeniwurs mit diesen Abänderungen zu genehmigen. Zur Geaeroldedone ergriff zunächst Abg MnkttzrS-Schönbach das Wort. Derselbe warszunächst die Frag» aus, wo »igeailrch da« Pensioniren aniange und wo es aushöre. Erft unlängst Hab« mau di« Bezirks- Srft» mit dem Pension-recht bedacht und nnamedr sollten -uch die Hebammen dies« Vergünstigungen erhalten. Er könne srch mit dem Gedanke» diestt sorbvähreude» Pensioairungea nicht besten»-«,. da «» »oft«, stet« die Gemeinden »ragen müßten. Mg. Lrithaltz-Tettau schließ» sich kn seinen AuSsübnmani dem Vorredner an «ad befürchtet, daß. wenn man die Bezittshebammea peosiontr«, diesen seht bald auch dir Gebnrtsbelsrr und schließlich dt» Leichenfrauen mit dem gleichen Anliegen folgen würden. Secretair Abg. Speck-Nenftädlel schlägt eine veränderte Fassung deS 8. 1 deS Entwurf« der Deputation vor und reich» einen dies bezüglichen Antrag dem Präsidium ein, der rrin redaetioneller Rattir ist. Llaalsminister ». Metzsch beton», daß es Kn dringendes Gebot der Hygiecue sei, Hebammen aus ihren Diensten »ntserueu zu können, wenn «S die Nolhwendigkeit erfordere. Er wünsche deshalb, daß der Entwurf Annahme finde. Was die finanziellen Bedenken betreffe, aus welche ousmerkjam gemacht worden sei, so bezögen sich diele nicht aus die Ausgaben für allgemeine Zwecke io hngieiniicher Be ziehung Denn dir geforderten 200000.« jährliche Unlettiützungs- gelber sür die Hebammen bilden durchaus kein exorbitante -Ansinnen an di« Gemeinden, um so mehr als die'» bisher zur Unlersiiitznng dienstunfähiger Hebammen so wie so herangezogen waren. Die Gründung einer allgemeinen Bersorgungscaffe, wie sie von einigen Seiten vorgeschlagen worden sei, stoße bei ihrer Aussührung aus ungeheure Schwierigkeiten. Abgeordneter Iw Millckwitz-Großrohrödors tritt sur die Roth- Wendigkeit der Pensionirung der Bezilkshebamniea »in und glaubt nicht daran, daß di« Ruhegehälter derselbe» »ine solche Höhe erreichen würden, al- man bisher annehme. Der Beginn der Pension könne nicht an eia bestimmte- Aller der zu Pcnjionirenden gebunden werden, sondern »S muffe die Möglichkeit gegeben sein, dieselbe zu pensioniren, wenn sie durch irgend einen Umstand zur Ausübung idreS Berufes untauglich geworden sei. Abgeordneter »an Lrhlschlägrl-Obettangenau will die An- gelegendeit der Pensionirung der Bezirksbebammen ans dein Ber- waltungsivege geordnet wissen. Warum die Geineinden die Laste» tragen sollten, sei ihm unerfindlich. Abgeordneter Uhlemann-Görlitz ist sür die Errichtung einer Pension-caff« seitens des Staate«. Abgeordneter 0r Miuckmttz-Broßröbrsdors tritt nochmals für die Füglichkeit ein, daß dieiistunkähige Hebammen ans ihrer Tdäiigkeii entsernt werden können, wenn e« die Rolhwendigkeit erheischt, und bestreitet die von einer Seite ausgestellte Möglichkeit, daß eine einmal pensionirt« Hebamme sich an einem a»dera Orte ohue Weiteres niederlaffen könne. Abg Gulltz-Puisitz wünscht di» Schaffung eines Normalst»!»!«« sür die Pensionirung der Hebammen, welches gegebenen Falle« den localen Bedürfnissen angepaß« werden könne. Nach einigen sachlichen »nd persönlichen Bemerk,inge» der Abgg. I»r. Kükilmorgrn- Scheibtiiderg, Bitlschurtver-Froddurg und Maltvcs-Schönbach wird zur namentlichen Abstimmung über den von der Deputation vorgeschiagenen. abgeändcrten 8 1 des Entwurss verschrilten, nachdem der Abänderung-antrag de« Abgeordneten Dtztck-Reusiäblcl mit 33 gegen 24 Stimmen abgelebtst worden ist. Bei der nameullichen Abstimmung wurde tz. 1 des Deplitalions- Vorschlag- in folgender Fassung mit 5>1 gegen 14 Stimmen an- genommen: „Den Bezirkshebainmen ist durch die Gemeinden und ieldstslandigen Gulsdezirke, sür welche sie angeiiettt sind, eine jähr- liche Unterstützung nach Maßgabe der nachstehenden Bestimm- ungen zu gewähren." Wegen der vorgerückten Zeit wird die Sitzung nach ziemlich 5',,stii»dig»r Debaike aus morgen Mittwoch, den 14. Februar, Bor- »listaqs Ist Uhr vertagt. Coloninl-Uachrichtc». ^ Ter „Deutschen Asrika-Posl" wird auS Tar-es-Salaam Folgendes geschrieben: Wenn ich auch den pessimistischen Ansichien mancher „Ein- gcweiblen" brireffs des Schicksals der Expedilion des Gouverneurs Freiherrn v. Scheele wenig Bedeutung beimesse. so dars man Loch nicht außer Acht lasse», wie gerade eine Beibreilung solcher Alarm- geriichte an der Küste dazu beiträgt, die Enlwickelung des deutsche» Handels zu verhindern, zumal da die Engländer nameist.ich jetzt di» lodnendstc» Versuche, den Transport innerasrikanischer Erzeug nisse von den Wegen nach unserer Küste adzulenken, zu ver- zeichnen haben. Gegen lkvvst Jrasilah (ä 3ö Psd.) Eisenbein gelangten sonst durch indiiche Großhändler aus deutschen Karawanen- wegen an die Lstkuste, und jetzt ist die Ausfuhr seil ca. lJahren aus über die Hälfte znrückgegangen. Die Agenten jener Händler gehen zwar noch über Bogamoyo nach dem Innern, kehren dagegen aber über Momdassa, oder aus dem Zambesi mit großen Karawanen zurück. Wechsel bis zu lOOstOO RupieS aus Naial »nb Moinbasta, in Bogamoyo bei den Inder» zadibar, find die beredlen Zeugen, welchen Erlös der Eisenbeinhandel bringt »nd wieviel «njerer Regierung an Zoll verloren geht. Z» verhindern, daß die unserer Interessen sphäre ealnoinmkncn Schätze fremden Nationen zu Gute kommen, dazu ist das Gouvernement nicht im Stande, so lange ihm nickst genügende Kräfte zur Verfügung stehen. Mit bangen Erwartungen sieht man deswegen dem Schicksal der neuen Colonialvorlage z?- entgegen: gelingt es, dieselbe durchzubringen, so geht es hier un verzüglich an die Dlirchiiihriing der längst ihrer Russiikrung harrenden Plane Zu diese» gehört unter anderen die Erweiterung deS Stat!onsgür«els. Eine Station am Tanganhika nnd zwar in Udjiji ist unerläßlich Major v. Wissmann war auch dieserdalb mit dem mächtigsten Araber daselbst. Rumallza. dem Reffen Tipvo Tips, in Berhaudluagen eingetreten. An der Lsiküsie des Victoria- See- ist zur Anlage einer neuen Station das am nördlichsten End, in unserem Gebiete gelegene Kawiroudo ^ausersehe», das sich noch den neueren Erfahrungen durch einen sehr guten Haien anszeichnel Nach Süden und Sübwesten sollen durch Borschieben zweier »euer Stationen zwischen Langenburg-Mpwapwa und LaiigenburgGilosia Bindeglieder geschaffeu werden. Wenn man vorläufig auch aus einen Damvsrr für den Victoria und Tanganhika verzichten muß, so ist die Frage der Beschaffung von Slnhlbooten sür jene beiden Seen eine so brennende, daß ihr jedenfalls sosort näher getrelc» wird. Daß wir mit dem Vordringen der Engländer zwilchen Tanganyika- und Rpasja-Sce nicht Schritt ballen können, ist klar. — Eine englische Gesellschaft beabsichligl, nachdem sie die Loncejsion der portugiesischen Regierung in der Tajchc hat, nach der großen Regenzeit mit dem Bau einer Eisen bahn von Jbo nach dem Ryaffa zu degianen. — Am rechten User des Rowunia ist die Ausbeulung der dort befindlichen Kohlenlager im vollen Gange. Aber vorschreiten müsse» auch wir und sicher» sollten wir uns gieichsalls. Gewiß nicht fern liegt der Tag, wo Porlugal seine südostasrikanischeu Evionien sür eine geringe Summe verkaufen muß, dessen ist man sich an hiesiger maßgebender Slellc sehr wohl bewußt; ob wir dann die Möglichkeit, nnier Gebiet bis zu einer nntürlichen Grenze noch Süden, dem Zaiiidesi au»;udkhi,ei> vorübergehcn lassen müssen? Im Besitze des Wasserweges Schire- Zambesi könnten wir die Erzeugnisse unseres Hinieriaades an den Seen aus billigste und exportfähige Weise nach unserer Küste bringen, jede Gesohr sür die LcbcnSjädigkeit des deutschen Handcls wäre hiermit geschwunden. X. p. In kisaki, der von Malaria am häufigsten heimgesuchten Etalion, starb im December vergangene» Jahres der Lieutenanl d. L. Bodo von Kracht, von Krach» halte sich dem Anfang Lctober desselben Jahres von Dar-eS-Salaam nach Kilossa ab- gegaugenen Adlösungslransporte unter Chef von Perbondt an- geschloffen, um in Khniu und Südvst-Ujagara seine wegen beab- sichligler Anlage einer Planlage auS der Heimalh mitgebrachlen reichen Bestände an Tauichartikeln zu Geld zu machen. ?. Dir deutschen Negierungsdompser „Mar" und „Vesuv" sollen nach Eintreffen der neuen Dainpser „Soden" und „Kayser" <im Boltsmunde „Endlich" und „Doch") verkauft werden. Die Ver- Mittelung ist einem erst kürzlich begründeten denischen Hause in Zanzibar übertragen worden. To» kaiserliche Gonverneinent glaubt 20 000 Siup. sür jeden der „rhemaligea Schlepper" erhalten zu können. * Wir die „Deutsche Asrika-Post" meldet, hat Fräulein Lene, bekannt durch ihr muthiaes Benehmen bei bei» Anijlaiid in Kamerun, in einem Briese an in Potsdam lebende Verwandle ihr Befremden darüber ausgedrückl, daß Kanzler Leist in der denilchen Prefie jolch ungerechten Angriff,» ousqesetzt gewest» sei. Kanzler Leist sei nicht aur nicht unbeliebt, sondern der von ollen Farbigen meist verehrie Beamte und sei nicht im geringsten Maße wegen der blutigen Meuierei veranlwortlich zu machen. Bon anderer Seite wird die Ansicht de« Fräulein Leu« bestätig« und ferner behauptet, daß der Ansstand thaisächlich seit längerer Zeit geplant gewesen sei. Der Rückkehr des unbeliebten Gouverneurs sehe man nicht gerade sebn- süchtig entgegen. — Es wäre gewiß wnnildenswerlh, wenn die Ansicht des Fräulein Lene die richtig« wäre, doch könne» wir uns dt« zu «iltzeatischerra Nachrichten ihr nicht anschiießen. D. Dir Stell» des verstorbenen SuahelilehrerS Oe. Büttner am orbntalischen Seminar dürfte in Bälde wieder besetzt weiden. Es st ll bei Neudesttzung dieses Lrhrstudls der Philologe E. Belten tn Lar»»S-2alaam in erster Linie mit in Frage kommen. Herrn Leiten liegt detanntlich die Leitung des Suaheli-Unterrichie- der dnuschen Lsficstr« »nd Beamte» rc. in Dor-«s-Laiaai» ob und llA ist da» Gooventemntl mit den Erfolgen dieser «m dm Gorr»a»eve »lbst »»geordneten Kurse rech» sehr zufrieden Militair und Marine. * Verlia, 13. Februar S. M. Kreuzrr „Falke", Eom« Mandant Eorvettrncapitain Gras v. M oltke (Heinrich), ist lartt telegraphischer Meldung an da« Ldercomauurdo der Marin« «n 13. Februar i» Siduey eiagetroffen. Sturm und Unwetter. tt Leitzii«, >4. Februar. Der gewaltige Sturm hat unsere schönen Waldungen arg zerzaust. Ueberall liegen Acste und Zweige umber, die durch da« Zusamweoscklagen der Baumgipscl abgebrochen find; aber an einigen, dem Winde besonders stark auSgesetzten Stellen, sind selbst große Baume entwurzelt oder abgebrochen worden. Die Armen halten jetzt ihre Ernte. Sic sammeln die dürren Zweige uud tragen sic ein. In den letzten Iabren ist das Holzlesen nicht so ein träglick' gewesen, wie an den letzten Tagen. L. Pirna, 13. Februar. Die aus ollen Theilen d»Z Be zirks beute vorliegenden Sturm-Bullelins geben den Beweis, daß das mebrlägige Toben der Windsbraut auch hier mehrfach von den verbängnißvollsien Folgen begleitet gewesen ist. So wurde z B in dem naben Weesenstein dir 40 m hohe Esse der dortigen Popiersobrik von dem lebenden Lrkan zum Sturzgedrachi. wobei auch noch ein Anbau des Fabrikgebäudes weggeriffen worden ist. Ein gleich»! Fabrik-Schornstein-Einsturz erfolgt« ferner in der hering'schen Dompsziegelei z» Reick, wodurch ebensalls eine tbeilweise Zer siöiung der unteren Gebäulichkeiten erfolgte. Dächer find in der hiesigen Umgebung inekrsach abgehoben und ein gute« Stück sort- g,tragen worden, so z B. in Lockwitz, Meußlitz, Zschachwitz rc , wie nicht minder im ganzen Elbibale zahlreiche Bäume, darunter solche von bedeutendem Umsange, entwurzelt worden sind. Außer dein richtete der Sturm, der auch noch in den heutigen ersten Früh stunden in unheimlichster Weise sein Wesen trieb, in dem schönen Elipavillon des Herrenhauses zu Herrnskretschen bedaoeriiche Zerstörungen an. Im Lause des heuiigen Tages trat io den höheren Regionen dann wieder das ersehnte Gleichgewicht eia. " Berlin, 13. Februar. Bon Unglückssältea in der Stadt ist noch zu berichte», daß in der Taubenstraße «in Schutzmann von einem herabstürzenden Dachstein derart am Kops verletzt wurde, daß er i» der Sanitälswache in der Mauerftroß« verbunden werden mußte. Ein junger Mann, der seinen am Schlütersteg tn dir Spree gefallenen Hut von einem Lbstkahn auS herauSziehen wollte, wurde von dem Sturmwinde ersaßt und in die Spree geschleudert. Rur mit größter Mühe gelang es mehrerrn Schiffern, de» mit dem Wellentodr Kainpsrndrn zu retten, AiS bei Sturm Nachmittags losbrach, waren mehrere Arbeiter ans dem Dache des Hanfes Karistraße 14 mit AuSbefferungsarbeiten beschästigi. Ein Arbiter wurde vom Winde ersaßt und aus die Straße ge schlendert. Hierbei erlitt er einen Bruch beider Beine und einen Bruch des linken Armes, er mußle mittels»Droschke nach der Eharil-- geschnffl werden. Tie Gattin deS Mohrensiraße dir. 17/18 woh nende» Hausverwalters Schmidt ivurde an der Ecke der Friedrich strabe »nd Unter den Linden von einem herabjallendeu Mauerstein getroffen »nd derart verletzt, daß sie bewußtlos In ihre Wohnung geschafft werden mußte. Im Thiergarten dar der S>»rm in den letzten Tagen schon dreißig große Bäume gefällt. Besonders ist die Umgebung der Rousseau-Insel und die Gegend bei den Zelte» arg heimgesucht. Ain meisten gelitten baden die Eichen; halbmeierdicke Stämme sind wie schixaches Rohr geknickt worden. Rächst den Eichen haben Ahorn und Else» gelitten, ai» besten haben noch die Buchen widerstanden. Zur Zeit sind alle versügbaren Arbeilskrästr der Lhiergartenverwaliuag mit dem Einsamiiieln der abgeschlagenen Aefte beschäftigt. — Ausiührliche Meldungen über Sturmichäden und Unfälle liegen letzt auch a»S den Bororten und der Umgegend Berlins vor. In Reinickendorf wurden gestern srük durch einen unigeworsenkn Heuwagen vier Kinder verschüttet. Halb erstickt wurden die Kleinen durch herdeieilendr Arbeiter heraus- gezoaen; die Berletzunge» der ttinder sind nicht bedenklicher Art. In Rixdors, in der Hermannstratze, stürzte der Sturm einen Wagen um nnd warf ihn aus eine Frau, die derartig schwer am Rückgrat verletz! wurde, daß sie befinnungslos nach dem städtischen Krankenhaus« am Urban geschafft wurde. In Steglitz deckte in der Nacht zum Montag der Orkan das Dach einer Billa sammt dem massiven Schornstein ab »nd schleu derte die nach vielen Eentnern zählende Last aus daS Dach einer Nachbarvilla, die dadurch statt beschädigt wurde. In der »bpr- nicker Forst, die zu betrete» in de» drei letzten Lagen mit LedenS- gesahr herbunten war. liegen Hnnderie von Bäumen entwurzelt am Boden. Einen schaurig-schönen Anblick gewahtte in den Sturmtagen der Müggelsee »nd andere große Wcis'erjläche» in der Umgegend Die sturmgepeitschlen 'Wellen erreichten die Höhe von 3—4 „c. Aus der Spree und der Havel sind indessen Schisse, ioweit bis letzt de- sannt geworden, nichl gesunken oder sonst zu Schaden gekommen. -- " LlickriiwalSe, >2. Februar. Heule Nachmittag lonrdln durch den Sturm mehlere bohc Fabrikschornsteine »mgesiürzt. Der Schornstein der Hulsabrik von D. Cohn L Amendt fiel auf das Fabrikgebäude und durchschlug Dach und Mauern. Bo» den in der Fabrik beschäftigten Arbeiter», Männer», Frauen und Mädchen, wnrden, wie bis jetzt fesislcht, zehn getödtet und drei schwer verletzt. Beim Zusammenslurz des Schornsteins der Karl Stein- ber'ichen Fabrik wurde» drei Personen verwundet. Auch ft» der Neumann'jchen Fabrik wurde der Schornstein »mgeworscn. " Hamburg, 12. Februar. Roch lange liegen nicht alle Mel dungen über schwere Schäden vor, die der seit gestern Abend mit verstärkter Kraft austrricnde Stur», angerickilel bat, aber schon ist sicher, daß eine größere Anzahl von Personen da« Leben eingebußt oder schweren körpeilichen Schaden davongetragen hat Zunächst wurde in St Pauli ein 24>ähriger i»nger Mann ous Hannvver getödtet, dein ein iiiederstürzender Baum aus den Kopj gekallen war; sei» ihn hegleilender Freund erlitt schwere Verletzungen Sodann wurde im Hase» ein Seemann erschlagen, den »in Mast gelrvffen hatte. In Altona wnrde ein junger Mann von einer niedersalleuden Bodenluke zerschmettert; nach einer Stunde gab der Unglückliche seinen Geist aus. Dutzende von großen und kleinen Schiffen treibe» führerlos, ein Spiel hall der Wellen, theils um- ges>l,lagen, aus der Seile liegend, umher. Lange Strecken der statten kaischuppe» sind abgedeckt; die Dächer wie wegrasirt; so am Amerika- Kai, wo früher die AnSwandereidompser löschten, an dem großen Saiiiinel-Schnvpen. Aus dem lenjeitigen Elbufer, dem KI. Gras brook, sollen Hüuier ins Wanken gerathe» sein. Aus dem städtischen Gebiet ist bemertenswerth. Laß, einer Blättenneidung zusolge, die ganze Admiralilätsjiraße, in der daS (alte) Ralhhaus liegt, ab gesperrt werden mußte, daß die Helmspitzc deS Thurmes brr Si Johaiiiiiskcrche heute Rachmiltag herab »nd in die Kirche stürzte: der Schaden soll bedeutend sein. Ein Gerücht, daß der Thurm der St. Nicoloikirche einznstnrzen drohe, besläligte sich nicht; richtig ist dagegen, daß die große vergoldete Kuppel mit dem goldenen Kren-, vom Sturm schief gebogen worden war. rin Schauspiel, das um die Mittagszeit Tausende aus den Straßen »»lockte. Vom Londyebiri wird gemeldet, daß die Spitze derBiiiwarder Kirche noch innen cingesiürzt ist, doch liegen nähere Miltbeiiungen noch nicht vor. Eurbavcii, 13. Februar. Tie Maniischasl des gestrandeten dänischen Schooners „EUida" wurde heut« srüh durch ein Rettungsboot hier gelandet: ein Schiffsjunge ist gestorben Die Mannschaft der qrllrandeten engläche» Bark „Lake Simcoe" wurde wohlbehalten durch de» Schlepver „Goliath" gelandet Es wird versuch«, die Ladung der beiden Schiffe z» bergen. Jlzedoe, l2 Februar. Hier wiilhkte am Sonnabend rin starke- Gewitter. Tie Blitze zündeten mehrfach. Eine Windmühle brannte ab. " Pruzlin, 13 Februar. Von den gestern durch den Einsturz der Scheune in Adamsdors verschüttete» Kindern sind füns todt, zwei schwer, die übrigen leicht verletzt unter den Trümmern ansgesunden worden. Die Kinder sind alle im Alter von 10 bis 14 Jahren ' künigStzrrg i. Pr., 13. Februar. Durch den gestrigen orkanartigen Siidwest-Sturm, welcher, wie bereits gemeldet, den Pregei anstnntk, wurden HaffeiS und Hölzer von Eosse auS in de» Pregel aelrieben. welcher gestern den höchsten Wajsersiand seit dem Jahre 1801 erreichte Außer der Brünen Brücke sind auch die übrigen Brucken «deilweise selbst für Fußg dnger gesperrt. Bei dem Versuch, ihre Keller zu verstopft«, verlor'» drei Hausbesitzer das Leben; 13 Hinterbäuftr mußten vollständig geräumt werlwn. Ter an Bäumen angerichiete Schaden ist sehr groß. Heute Mittag »rat heftiger Echneesall rin, Nachmittags war langsame« Fallen de« Wassers bemerkbar. * Pose», 13. Februar AuS einer großen Anzahl von Orten der Provinz Posen kommen Meldungen über bedeulende Schaden, die der gestern herrschende ottanartige Sturm anaerichlet dal. Mehrer» Neubauten. >owie Schoraftein» sind ttugesftrrzt, viel»
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